Hallo liebe MC-Gemeinde, eine Frage bezüglich HF-Abschlusswiderstände (z.B 50 Ohm) - was ist hier in den Abschlüssen (N, SMA) verbaut um auf die 50 Ohm Impedanz zu kommen? Sind hier noch diskrete Bauelemente (R,C,L) verbaut, zumindest für einen gewissen Frequenzbereich, wenn ich hier an BNC-Abschlüsse denke? Für SMA, also für Bereiche bis zu 18 GHz, was ist hier in den Abschlüssen verbaut? Danke und Gruß, Stefan
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> Sind hier noch diskrete Bauelemente (R,C,L) verbaut, zumindest für einen > gewissen Frequenzbereich, wenn ich hier an BNC-Abschlüsse denke? Eigentlich nur R, abgesehen von parasitären Effekten. > Für SMA, also für Bereiche bis zu 18 GHz, was ist hier in den > Abschlüssen verbaut? Im Prinzip auch ein Widerstand, aber das kann je nach Qualität auch eine spezielle Bauform sein (Koaxial, scheibenförmig), damit die unerwünschten Effekte (L und C) möglichst gering sind.
Johannes schrieb: > Im Prinzip auch ein Widerstand, aber das kann je nach Qualität auch eine > spezielle Bauform sein (Koaxial, scheibenförmig), damit die > unerwünschten Effekte (L und C) möglichst gering sind. DC-mäßig, spricht mit einem Mulitmeter messe ich also weder bei BNC noch bei SMA etwas? Ist in den billigen BNC/N-Abschlüssen nciht einfach ein Kohlewiderstand drin? Ich hab hier so ein Bild im Kopf wo das der Fall war...
> DC-mäßig, spricht mit einem Mulitmeter messe ich also weder bei BNC noch > bei SMA etwas? Kommt drauf an; wenn du das Multimeter auf Widerstandsmessung einstellst, sollte es 50 Ohm anzeigen. > Ist in den billigen BNC/N-Abschlüssen nciht einfach ein > Kohlewiderstand drin? Ich hab hier so ein Bild im Kopf wo das der Fall > war... Ja, ist gut möglich; kann aber auch ein Metallfilm-Widerstand sein. Es gibt da viele verschiedene Hersteller, deshalb kann man das nicht so generell beantworten.
Johannes schrieb: >> DC-mäßig, spricht mit einem Mulitmeter messe ich also weder bei BNC noch >> bei SMA etwas? > > Kommt drauf an; wenn du das Multimeter auf Widerstandsmessung > einstellst, sollte es 50 Ohm anzeigen. > >> Ist in den billigen BNC/N-Abschlüssen nciht einfach ein >> Kohlewiderstand drin? Ich hab hier so ein Bild im Kopf wo das der Fall >> war... > > Ja, ist gut möglich; kann aber auch ein Metallfilm-Widerstand sein. Es > gibt da viele verschiedene Hersteller, deshalb kann man das nicht so > generell beantworten. Ich hatte eine SMA in der Hand, da war nix mit 50 Ohm am Multimeter. Weiss garnicht mehr was es angezeigt hat... Generell: Wenn ich mir nun einen selbst bauen möchte, wie geht ich denn hier vor? Für eine feste Frequenz kann man sich ja noch Werte der Bauteile einstellen, aber wenn es von ... bis z.b. 50 Ohm sein soll, ja...hmmm...dann?! :-)
Stefan schrieb: > Ich hatte eine SMA in der Hand, da war nix mit 50 Ohm am Multimeter. > Weiss garnicht mehr was es angezeigt hat... Dann war der Abschluss kaputt. Bei Rosenberger oder Heuermann-HF-Technik gibt es sehr günstig Abschlüsse die für die allermeisten Zwecke hinreichend genau sind. Gruß
Nochmal...wenn ich einen Abschluss in der Hand habe der bis 18GHz oder was weiss ich wie hoch spezifiziert ist auf 50 Ohm, dann ist der reale Widerstand R bei Messung mit einem Multimeter auch 50 Ohm?! Übrigens, falls es wen interessiert: http://www.elv-downloads.de/service/manuals/DL100/39214-DL100.pdf
Stefan schrieb: > Nochmal...wenn ich einen Abschluss in der Hand habe der bis 18GHz oder > was weiss ich wie hoch spezifiziert ist auf 50 Ohm, dann ist der reale > Widerstand R bei Messung mit einem Multimeter auch 50 Ohm?! "!" und nicht "?" Genau, ein Multimeter ist ein Netzwerkanalysator für DC.
> Ich hatte eine SMA in der Hand...
War das wirklich ein SMA-Abschluss oder vielleicht eine SMA-Buchse? Bei
einer SMA-Buchse kann auch 50 Ohm im Datenblatt stehen, da ist dann aber
der Wellenwiderstand damit gemein.
Nur wenn ausdrücklich draufsteht (bzw. in der Beschreibung), dass es ein
Abschluss ist, dann sind Widerstände eingebaut und dann kann man das mit
einem Multimeter auch messen.
ExH schrieb: > "!" und nicht "?" > > Genau, ein Multimeter ist ein Netzwerkanalysator für DC. Wo ist der "gefällt mir" Button? :-) Johannes schrieb: > War das wirklich ein SMA-Abschluss oder vielleicht eine SMA-Buchse? Bei > einer SMA-Buchse kann auch 50 Ohm im Datenblatt stehen, da ist dann aber > der Wellenwiderstand damit gemein. > > Nur wenn ausdrücklich draufsteht (bzw. in der Beschreibung), dass es ein > Abschluss ist, dann sind Widerstände eingebaut und dann kann man das mit > einem Multimeter auch messen. Ja ich stell zwar hier schon fast dumme Fragen, aber eine Buchse war das sicher nicht. Eine Buchse hat erstens als Innenleiter wohl keinen Stift und zweitens ist der Abschluss ja auf einer Seite "geschlossen". Steht leider nicht mehr drauf, ausser dass mir Kollgen bestätigt haben dass es ein 50 Ohm ist. Ich war eben der Meinung dass ich die 50 Ohm mit dem Multimeter messen kann, ein anderer nicht und war verunsichert. Gemessen hab ich jedenfalls irgenwas, nur nicht 50 Ohm. Nochmal zur Frage "wie bau ich mir einen Abschluss selbst"...im niederfrequenten Bereich, ok...einen 50Ohm-R mit wenig parasitären Effekten, aber weiter oben im GHz Bereich, was kann ich mir hier zusammenlöten dass ich einen Abschluss hinbekomme?
Nimm einen SMA-Stecker in Printversion, knips die vier Massepins weg und den Innenleiter ebenfalls, dann alles sauber verpfeilen und vier 0603 oder 0402 Widerstände mit 200 Ohm vom Innenleiter sternförmig angeordnet gegen Gehäusemasse löten. Fertig. Nicht ganz so gut sind zwei 100 Ohm Widerstände und noch schlechter ist ein einzelner 49.9R. branadic
Stefan schrieb: > aber weiter oben im GHz Bereich, was kann ich mir hier > zusammenlöten dass ich einen Abschluss hinbekomme? Wahrscheinlich kannst du ein halbes Jahr lang löten und immer wieder zum NWA rennen, bis du dir selbst einen zusammengelötet hast, der auch wirklich bis 18 GHz halbwegs brauchbar als "50 Ω reell" durchgeht. Bis ca. 1 GHz geht das noch so einigermaßen selbst, danach wird es schwarze Magie ... Siehe auch: Beitrag "50Ω Durchgangsabschluss"
branadic schrieb: > dann alles sauber verpfeilen Müssen die Pfeile auch Pfeilgift bekommen? :-) SCNR ...
branadic schrieb: > Nimm einen SMA-Stecker in Printversion, knips die vier Massepins weg und > den Innenleiter ebenfalls, dann alles sauber verpfeilen und vier 0603 > oder 0402 Widerstände mit 200 Ohm vom Innenleiter sternförmig angeordnet > gegen Gehäusemasse löten. Fertig. > Nicht ganz so gut sind zwei 100 Ohm Widerstände und noch schlechter ist > ein einzelner 49.9R. > > branadic Danke Branadic...is ja schon mal ein interessanter Tip. Also bisher musste ich ja noch keine selbst zusammenbauen, aber irgendwie interessant das Thema. Weshalb der Sternförmige Aufbau -> werden hier die parasitären Elemente eliminiert? Oder würden die sogar erhöht werden, weil ich ja 4 Bauteile habe? Anscheinend nicht, da du von 2 oder 1 R abrätst. Aber wie Jörg schon sagt, bis 1 GHz etc. würde das noch funktionieren...aber dann... Kann ich es also quasi vergessen im Bereich >1 GHz mit einem Abschluss "selbst" hinbauen? Hmpf... :-(
Jörg Wunsch schrieb: > Bis ca. 1 GHz geht das noch so einigermaßen selbst, danach wird es > schwarze Magie ... Siehe auch: > > Beitrag "50Ω Durchgangsabschluss" Welch ein Monsterthread :-) Aber leider wieder nur, Zitat "schnelle Gleichspannung" :-) Mich interessiert mal der etwas höhere Bereich...oder kommen hier nur noch microstrips in Frage?
> Weshalb der Sternförmige Aufbau Wenn vier Widerstände parallelgeschaltet sind, liegen die Induktivität auch parallel; dadurch wird die gesamte Induktivität kleiner. Die Sternförmige Anordnung ist deshalb sinnvoll, weil dann jeder Widerstand direkt vom Innenleiter zum Außenleiter mit geht. Du kannst das auch noch wietertreiben, z.B. 6 oder 8 Widerstände im Stern anordnen. In hochwertigen Abschlüssen werden manchmal Scheibenwiderstände eingebaut, da sind im prinzip unendlich viele Widerstände in einer Sternförmigen Anordnung. > Kann ich es also quasi vergessen im Bereich >1 GHz mit einem Abschluss > "selbst" hinbauen? Hmpf... :-( Wenn du die entsprechenden Messgeröte zur Verfügung hast, dann kannst Du es schon mal ausprobieren und schauen, wie weit du kommst. Es muss ja nicht unbedingt gleich bis 18 GHz gehen. Wenn du die Qualität des Abschluss-Widerstands nicht ausmessen kannst, dann ist es nicht sinnvoll, das selber zu bauen.
Johannes schrieb: > Wenn vier Widerstände parallelgeschaltet sind, liegen die Induktivität > auch parallel; dadurch wird die gesamte Induktivität kleiner. Die > Sternförmige Anordnung ist deshalb sinnvoll, weil dann jeder Widerstand > direkt vom Innenleiter zum Außenleiter mit geht. Du kannst das auch noch > wietertreiben, z.B. 6 oder 8 Widerstände im Stern anordnen. > > In hochwertigen Abschlüssen werden manchmal Scheibenwiderstände > eingebaut, da sind im prinzip unendlich viele Widerstände in einer > Sternförmigen Anordnung. Ja das ist doch mal eine anständige Erklärung...ist sehr einleuchtend. Danke. Somit hat sich die Frage nach den Scheibenwiderständen auch erübrigt. Johannes schrieb: > Wenn du die entsprechenden Messgeröte zur Verfügung hast, dann kannst Du > es schon mal ausprobieren und schauen, wie weit du kommst. Es muss ja > nicht unbedingt gleich bis 18 GHz gehen. > > Wenn du die Qualität des Abschluss-Widerstands nicht ausmessen kannst, > dann ist es nicht sinnvoll, das selber zu bauen. Ja einen Networkanalyzer hätten wir schon in der Arbeit. Aber wie gesagt, bisher musste ich noch keinen selbst bauen. Also ich nimm mal den Tip mit den Radialen SMD-Rs ernst. Der Link mit dem 50 Ohm Durchgangsabschluss hats insich, da liest man ja 2h ran an datt Ding :-)
> Wenn vier Widerstände parallelgeschaltet sind, liegen die Induktivitäten > auch parallel; dadurch wird die gesamte Induktivität kleiner. Die Kapazität aber leider grösser. Es ist halt so, dass kleine Widerstände in der Grössenordnung 100 Ohm "ganz gut" hinsichtlich Kapazitäten/Induktivitäten sind. Man braucht dann aber wg. der gewünschten Leistung mehrere. => Man wählt einen günstigen Kompromiss.
Stefan schrieb: > Nochmal...wenn ich einen Abschluss in der Hand habe der bis 18GHz oder > was weiss ich wie hoch spezifiziert ist auf 50 Ohm, dann ist der reale > Widerstand R bei Messung mit einem Multimeter auch 50 Ohm?! Das muss nicht sein, es gibt auch Abschlüsse die ein C- in Reihe haben.
ggggg schrieb: > Stefan schrieb: >> Nochmal...wenn ich einen Abschluss in der Hand habe der bis 18GHz oder >> was weiss ich wie hoch spezifiziert ist auf 50 Ohm, dann ist der reale >> Widerstand R bei Messung mit einem Multimeter auch 50 Ohm?! > > Das muss nicht sein, es gibt auch Abschlüsse die ein C- in Reihe haben. Tja..und dann mess ich mal schnell ein unendlichen R...das war meine Befürchtung...ich weiss eben nicht was in den SMA-Abschlüssen drinsteckt...
>> Das muss nicht sein, es gibt auch Abschlüsse die ein C- in Reihe haben. > Tja..und dann mess ich mal schnell ein unendlichen R. Hat dein Multimeter auch eine Kapazitätsmessung? Du könntest mal versuchen, ob hier ein sinnvoller Wert angezeigt wird.
Johannes E. schrieb: >>> Das muss nicht sein, es gibt auch Abschlüsse die ein C- in Reihe haben. > >> Tja..und dann mess ich mal schnell ein unendlichen R. > > Hat dein Multimeter auch eine Kapazitätsmessung? Du könntest mal > versuchen, ob hier ein sinnvoller Wert angezeigt wird. Fuer das C oder das R?
>> Hat dein Multimeter auch eine Kapazitätsmessung? Du könntest mal >> versuchen, ob hier ein sinnvoller Wert angezeigt wird. >Fuer das C oder das R? Für das C. Das ist ja eine Reihenschaltung mit einem relativ niederohmigen Widerstand (50 Ohm). Da müsste die Kapazität schon einigermaßen messbar sein. Wenn irgend ein Wert > 100 pF angezeigt wird, dann ist da ziemlich sicher ein Kondensator eingebaut. Wenn die Kapazität deutlich niedriger ist, dann ist der Abschluss vermutlich defekt. Wichtig bei Kapazitätsmessung ist, vorher eine Referenzmessung machen (Mess-Spitzen nicht an Prüfling angeschlossen). Die meisten Multimeter haben eine Funktion, um diese Referenzmessung als Nullpunkt zu speichern, so dass die Differenz zur Referenzmessung angezeigt wird (Relativmessung).
Na C messen hin oder her, Fakt ist dass ich mich nun doch nicht auf eine DC Messung und den 50 Ohm verlassen kann...weil ja evtl ein C in Reihe hängt. Dieses C hängt drin um da L des Widerstandes zu eliminieren, richtig?
> Dieses C hängt drin um da L des Widerstandes zu eliminieren, > richtig? Nein, das ist eher deshalb drin, dass die Signalquelle DC-Mäßig nicht belastet wird. Manchmal wird auf einer Koax-Leitung neben dem Nutzsignal auch noch eine Gleichspannung als Versorgunsspannung übertragen. Da darf man dann nicht einfach einen reinen 50 Ohm Abschluss dranhängen.
Ich kenne hochwertige 50 Ohm Abschlüsse nur als realen 50 Ohm Widerstand . So ganz ohne C in Reihe. Der Gleichstromwiderstand sollte auch exakt 50 Ohm zu messen sein. Ralph Berres
Ich hatte mal einen einzelnen MikroMelf-Widerstand ans Ende einer Koax-Leitung gelötet. Sah bei 2 GHz auch gar nicht mal so schlecht aus. Dann habe ich 20 Watt draufgebraten, der Widerstand hat sehr schnell angefangen zu glühen und nach 2 Sekunden war alles vorbei. Mal sehen ,ob ich noch das Video finde. Über den wissenschaftlichen Aspekt lässt sich streiten, lustig war es allemal. Wenn ich das nächste Mal solch tolle Experimente mache, werde ich den Reflexionskoeffizienten im Zeitbereich mit aufnehmen. Gruß Silvio
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