Forum: Offtopic Energiespeicherung in Methanol?


von Paul B. (paul_baumann)


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Wie wohl die meisten Leute hier habe ich mir unter dem Eindruck der
Katastrophe in Japan Gedanken gemacht, wie man die benötigte Energie
aus anderen Quellen "bekommmen" könnte.

In der Luft gibt es einen Gehalt von 0,04% Kohlendioxid. Ich fand diese
Seite:
http://www.sfv.de/artikel/herstellung_von_fluessigen_kraftstoffen_aus_atmosphaerischem_kohlendioxid.htm

Außerdem hört man immer Genöle darüber, daß man C02 aus der Athmosphäre
entfernen müsse und unterirdisch lagern wolle.

So könnte es möglich sein, mittels "überschüssiger" Elektroenergie tags-
über Anlagen zu betreiben, die CO2 in Methanol wandeln können. Das 
könnte
man einfach lagern. Ein Kg Methanol hat einen Heizwert von 19900 Kjoule.

Das ist schon ganz anständig.

Ein Methanolmotor mit Generator hinten dran könnte dann die in der Nacht
benötigte Elektroenergie bereitstellen.

Was denkt ihr darüber? Haltet ihr diese Gedanken für groben Unfug?

MfG Paul

von Wilhelm F. (Gast)


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Paul Baumann schrieb:

> Was denkt ihr darüber? Haltet ihr diese Gedanken für groben Unfug?

Interessant, der Artikel. Es wird da also noch geforscht.

Besser so, als das Zeug flüssig in die Erde zu pumpen, weil man nichts 
mehr damit anfangen kann.

Auf jeden Fall leidet der Wirkungsgrad wiederum etwas dadurch, daß man 
das Gas unter Energieaufwand verflüssigen muß. Im großen Stil 
realisiert, spielte der Wirkungsgrad aber auch keine so wichtige Rolle 
mehr, da ja dann bereits ein Teil des Systems geschlossen funktioniert.

von Michael K. (charles_b)


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Paul Baumann schrieb:

>
> So könnte es möglich sein, mittels "überschüssiger" Elektroenergie tags-
> über Anlagen zu betreiben, die CO2 in Methanol wandeln können. Das
> könnte
> man einfach lagern. Ein Kg Methanol hat einen Heizwert von 19900 Kjoule.

Ich bin mir nicht sicher, ob so viel "überschüssige" Elektroenergie da 
ist um einen solchen Prozess mit gutem Gewissen betreiben zu können.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:

> Ich bin mir nicht sicher, ob so viel "überschüssige" Elektroenergie da
> ist um einen solchen Prozess mit gutem Gewissen betreiben zu können.

Das ist ein gutes Argument. In der Wüste, in Äquatorregionen, wäre 
zumindest genug Sonnenenergie da, um Solar-Anlagen relativ autonom zu 
betreiben.

Aber auch da, gab es vor Jahrzehnten schon mal Überlegungen, Wasser 
elektrolytisch zu spalten, und Wasserstoff-Tankschiffe um den Globus zu 
Einsatzorten zu schiffen. Das wurde ja alles nichts, wie wir heute 
wissen.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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hat methanol wirklich so einen hohen energiegehalt?
wenn man diese ganzen alkoholbetriebenen Zimmerkamine bedenkt, dann 
produzieren die so gut wie keine Wärme

von Paul B. (paul_baumann)


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Vlad Tepesch schrob:
>hat methanol wirklich so einen hohen energiegehalt?

Das habe ich aus einem alten Tafelwerk. Onkel Wikipedia
sagt aber das Gleiche.

Methanol ist biologisch abbaubar und man kann es auch im Brandfall
im Gegensatz zu Benzin mit Wasser löschen.

MfG Paul

von Uhu U. (uhu)


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Paul Baumann schrieb:
> Methanol ist biologisch abbaubar

Allerdings nicht in menschlichen Lebern...

von Hannes L. (hannes)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Paul Baumann schrieb:
>> Methanol ist biologisch abbaubar
>
> Allerdings nicht in menschlichen Lebern...

Du sollst das Zeug ja auch nicht saufen, sondern Strom (im Sinne von 
Elektroenergie) draus machen, damit Dir ein Licht aufgeht. Oder es im 
Herd verbrennen, um Deine Speisen zu garen. Und das genau dann, wenn die 
PV mangels Sonnenlicht gewerkschaftliche Pause macht und das Windrad mit 
der Flaute kämpft.

;-)

...

von Michael K. (charles_b)


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Im Übrigen schlage ich vor, dass die Autos ab sofot mit BIER (auf E10 
angreichert) fahren müssen. Dann hätten wir endlich wieder freie Straßen 
weil die Leute den Sprit lieber trinken...

Mal ehrlich: Die Ölscheichs sind ja auch nicht doof. Die wissen genau, 
dass das Öl bald mal alle ist. Ich versteh auch nicht, warum die sich 
keine Spiegel aufstellen und dort Wärmekraftwerke hinstellen. PV wird zu 
teuer sein um damit nur ne chemische Reaktion zu fahren.

Ich vermute, dass sich die Dinge ingesamt nicht recht rechnen.

Nach der Entdeckung der Hochtemperatur-Supraleitung wurden ja auch 
entsprechende Pläne geschmiedet. Bis man dann feststellte, dass ein 4000 
km langes Kabel eine ziemliche Kapazität darstellt und erst mal 
aufgeladen werden muss, bis man mit demEnergietransport loslegen kann...

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:

> Bis man dann feststellte, dass ein 4000
> km langes Kabel eine ziemliche Kapazität darstellt und erst mal
> aufgeladen werden muss, bis man mit demEnergietransport loslegen kann...

HGÜ, wird doch aber in der Welt noch praktiziert. In Skandinavien, und 
den nördlichen USA und Kanada, soweit ich selbst mal nach diesen Themen 
surfte. Braucht oft nur eine Leitung, anstatt mehrerer Phasen, und ist 
langstreckengeeignet.

von Michael K. (charles_b)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>
>> Bis man dann feststellte, dass ein 4000
>> km langes Kabel eine ziemliche Kapazität darstellt und erst mal
>> aufgeladen werden muss, bis man mit demEnergietransport loslegen kann...
>
> HGÜ, wird doch aber in der Welt noch praktiziert. In Skandinavien, und
> den nördlichen USA und Kanada, soweit ich selbst mal nach diesen Themen
> surfte. Braucht oft nur eine Leitung, anstatt mehrerer Phasen, und ist
> langstreckengeeignet.

Ja, stimmt auch wieder.

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