Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gitarre Vorverstärker


von Martin S. (sirnails)


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Hallöchen miteinander,

ich bin neu hier. Daher ein herzliches Hallo von mir. Ich bin ET-Student 
und im Zuge des jugendlichen Irrsinns auf die Idee gekommen, mir selbst 
einen kleinen Gitarrenverstärker zu bauen. Da man als Student kein Geld 
hat, habe ich beschlossen, nur Altmaterial zu verbauen :-) Naja, 
zumindest fast.

Jedenfalls bin ich über diese Schaltung hier gestolpert: 
http://2.bp.blogspot.com/_f6Eg2Cs0ozI/ShbHIJpViMI/AAAAAAAAAdg/Df1yD4cUMBk/s1600-h/Untitled-1.jpg

Sieht an sich eigentlich ganz solide aus. Allerdings ist mir die 
Beschaltung der Potentiometer ein Rätsel. Kann es sein, dass hier 
absichtlich ein kleiner Fehler eingebracht wurde? Ich habe die Schaltung 
nachgebaut (und die Potis - Gott sei dank - nicht auf die Platine 
gepackt), aber das Ding schwingt wie Otto auf der Schaukel. Sobald ich 
alle vier Ausgänge (Bass bis Volume) überbrücke, läuft das Teil wirklich 
absolut sauber.

Mir scheint es wahrscheinlicher, dass die Mittelabgriffe von Bass und 
Mitten eigentlich auch auf den Eingang des Volume-Potentiometer müsste, 
oder aber alle Potentiometer direkt auf Masse liegen sollten, wenn es 
ein Saugkreis sein soll.

Kann mir hier jemand etwas auf die Sprünge helfen? Vielen Dank und 
schönen Tag noch.

von oszi40 (Gast)


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Der Unterschied zwischen Verstärker und Oszillator ist die Rückkopplung. 
:-)

von Skua (Gast)


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Die Tone Schaltung ist so Standard.

Zeig mal deinen Aufbau.

von Elena (Gast)


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>Sieht an sich eigentlich ganz solide aus. Allerdings ist mir die
>Beschaltung der Potentiometer ein Rätsel. Kann es sein, dass hier
>absichtlich ein kleiner Fehler eingebracht wurde?

Nein, daß ist eine Original-Fender-Klangregelung, allerdings sind die 
Bauteilewerte anders.

>Ich habe die Schaltung nachgebaut (und die Potis - Gott sei dank - nicht
>auf die Platine gepackt),...

Und genau deswegen schwingt deine Schaltung!

Also, pack die Potis auf die Platine und verbinde die metallenen 
Potigehäuse mit Signalmasse. Dann sollte es funktionieren. Die 
Verkabelung der Potis muß so kurz wie möglich gehalten werden.

Falls es immer noch schwingt, was ich nicht glaube, kannst du direkt an 
den Ausgang von UA1 einen 100R Widerstand einfügen.

von Martin S. (sirnails)


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Also ich habe dann doch etwas länger darüber gegrübelt, und 
festgestellt, dass die Potis wohl so ok sind. Habe jetzt allerdings die 
Leitungen vorerst entfernt und gebrückt. Und siehe da: Das Teil 
funktioniert :-)

Was ich jetzt noch nicht ganz verstehe: Die Verstärkung beider Opamps 
liegt ungefähr bei 100 (etwas niedriger). Warum wird hinten raus die 
Verstärkung wieder deutlich gedrückt? Der Transistor in Emitterschaltung 
ist ja eigentlich nur ein Impedanzwandler mit v = 1.

von Elena (Gast)


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>Habe jetzt allerdings die Leitungen vorerst entfernt und gebrückt. Und
>siehe da: Das Teil funktioniert :-)

Was funkioniert denn dann noch da? Ein Gitarrenverstärker ohne 
Klangregelung ist wie ein Zug ohne Räder, wie ein Indianerfilm ohne 
Indianer. Diese Art von Klangregelung ist genau an E-Gitarren angepaßt. 
Ein Überbrücken ist vollkommen sinnlos.

>Warum wird hinten raus die Verstärkung wieder deutlich gedrückt? Der
>Transistor in Emitterschaltung ist ja eigentlich nur ein Impedanzwandler
>mit v = 1.

Die Verstärkung brauchst du, um die verzerrenden Dioden auszusteuern. 
Dahinter hast du dann genug Signal und eine weitere Verstärkung ist 
überflüssig.

von Martin S. (sirnails)


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Danke Euch so weit. Ich habs jetzt verstanden :-) Wieder was gelernt.

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