Die Sache mit der Kleidung im Gespräch oder auf dem Foto haben wir jetzt ja schon x-mal durchgekaut hier. Was mich viel mehr interessieren würde: Man hört ja öfters von Wissensfragen im Vorstellungsgespräch, wie sind da so eure Erfahrungen? Was wurdet ihr schon alles gefragt? Ich bin bis jetzt immer ohne durchgekommen, aber einem Kollegen wurden bei einem sehr großen Laden folgende Fragen gestellt: - Was ist lineare Interpolation? - Was ist eine Kardanwelle?
Mich haben sie gefragt: "Was ist eine Zündkerze?" Ich habe gesagt, dass mein Weihnachtsbaum eine LED-Beleuchtung hat. So brauche ich nichts von Kerzen wissen.
Wird in der Autobranche nach einer Zündkerze gefragt, ist das meiner Ansicht nach normal, sollte man wissen, zumindest in diesem Geschäft. Frägt man einen Mediziner nach den "Langerhans-Inseln" sollte der wissen daß die für die Insulin-Produktion zuständig sind. Ironie ein Soll auch M's geben die dort Urlaub machen Ironie aus Möchte damit sagen solange die "Wissensfragen" zum Fachgebiet gehören OK, zielen die Fragen auf Geschäftsgeheimnisse des bisherigen AG ab, detaillierte Antwort mit Hinweis auf Geschäftsgeheimnis verweigern.
Mich hat mal einer gefragt, wie ich nen Fehler an nem PC system suchen würde. "Stellen Sie sich vor, Sie kommen zu einem Kunden, bei dem der Monitor kein Bild zeigt. Wie gehen Sie vor." Ich tippe mal, dass da eher die Vorgehensweise abgefragt werden sollte... Dann musste ich auch mal einen kurzen Text auf Englisch vorlesen und den Inhalt wiedergeben.
Wenn sie Euch bloß nach einer simplen Zündkerze gefragt haben, habt Ihr Glück gehabt. Es geht auch anders. Ziel ist es Leute auszuwählen. Dazu sind durchaus kniffligere Aufgaben möglich, die kaum einer zu 100% schaffen soll. http://de.wikipedia.org/wiki/Assessment-Center
Also ich hab schon ein vier Stunden Vorstellungsgespräch durch, wo es von a - z einmal quer durch die fröhliche Welt der Anwengungsentwicklung inkl. einiger Abstecher in die Mathematik und Datenbankentwicklung ging - hab mich aber ganz Wacker geschlagen - und denn Job bekommen ;) Wenn Wissensfragen kommen, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder du hast was drauf und kannst dich halbswegs artikulieren - dann musst du halt mal ein Fass aufmachen! Ansonsten kann ich es als Arbeitgeber auch verstehen, wenn ich niemand einstellen will der mir (Im Automobilbereich) nicht erklären kann was eine Zündkerze ist - obwohl heute der Markt von LED beherrscht wird. ;) gruß Jonas
jonas biensack schrieb: > Also ich hab schon ein vier Stunden Vorstellungsgespräch durch, Da würde ich ja abkotzen. Meine bisherigen VGs beschränkten sich auf 45 bis 90 Minuten. So sind bei längerer Anreise auch mal 2 VGs an einem Tag möglich. Zündkerzen-Fragen wurden mir als HS-Absolvent bisher kaum gestellt. Stattdessen haben sich die Beteiligten darauf eingeschossen meinen Lebenslauf anzuhören und diesen mit gezielten Fragen zu torpedieren bzw. zu verifizieren. Obwohl einmal wurde ich zum CAN Protocol befragt bezgl. Botschaftsaufbau. Ich antwortete ganz ehrlich, dass ich mich seit 2 Jahren nicht mehr damit auseinandergesetzt habe. Irgendwie konnt ich mich über Flexray und ein, zwei Fakten aus dem Hinterstübchen retten. Dazu noch ein Spruch ala "Ingenieur sein, heisst für mich sich zügig und selbstständig Dinge anzueignen und umzusetzen. Das nehme ich aus dem Studium mit- sonst nichts." - Bulls eye! Ist doch so, im Studium lernt man zu lernen, 90% des vermittelten Wissens sind für die Katz. Im Anschluss folgten die Einsatzmöglicheiten im Unternehmen- "Wir hätten da ein Projekt zum ersten.... Könnten Sie sich das vorstellen?" Der Arbeitsvertrag kam 2 Wochen später. Erst befristet, ein weiteres Telefonat und nun habe ich eine unbefristete Anstellung.
Womit ist die Straße von Gibraltar gepflastert? Wie heißt Karl Marx mit Vornamen? Kann ein Mann in Norwegen die Schwester seiner Witwe heiraten? Das sind Fragen, die die Welt bewegen! ;-) MfG Paul
Von Kommilitonen habe ich gehört das Algorithmenbasics gefragt wurden, ala Wann ist ein binärer Suchbaum einer Hashtable vorzuziehen? oder "Was halten sie davon QuickSort mit Hilfe einer verketteten Liste zu implementieren?" Also scheint mir, Wissensfragen kommen dann nur zu Basisthemen die man kennen / wissen sollte. Aber das mit dem AC und den nicht 100% lösbaren Aufgaben kann ich persönlich bestätigen. Da ist auch mehr das wie als die Lösung selbst interessant und ob man ehrlich ist oder ein Blender. Ich wurde z.B. nach einem 10-min Vortrag gefragt wie lang es wohl dauern könnte die präsentierte Idee als Produkt zu realisieren. Ich habe gesagt, dass ich in so einem Bereich noch keine konkrete Erfahrung habe(n kann) und nur ein vorsichtige Schätzung abgeben könnte. Das war ein Volltreffer, fängt man da an zu blenden kanns unangenehm werden.
>"Was >halten sie davon QuickSort mit Hilfe einer verketteten Liste zu >implementieren?" gar nichts. ich nehme eine doppelt-verkettete natürlich und leichen fleddern...;)
lineare Interpolation: Anwendung des Dreisatzes? Gruß Jonas
D. I. schrieb: > "Was > halten sie davon QuickSort mit Hilfe einer verketteten Liste zu > implementieren?" Immer wieder drollig wenn sich die Fragensteller selber blamieren.
>Immer wieder drollig wenn sich die Fragensteller selber blamieren.
Aber auch da ist Geschick beim Vorstellungsgespräch gefragt. Lass ich
den Gegenüber jetzt über die Klinge springen hab ich wahrscheinlich die
Chancen auf den Job dezimiert. Sag ich aber zum Beispiel "Sie meinen
bestimmt eine doppelt-verkettete Liste, den diese ist..." gebe ich ihm
die Chance seinen Fehler als Ablesefehler zu tarnen und gleichzeitig
zeige ich dass ich den Plan davon habe, ich erschaffe eine win-win
situation wie man so schön sagt.... Rhetorik ist einfach so wichtig!
Gruß Jonas
jonas biensack schrieb: >>Immer wieder drollig wenn sich die Fragensteller selber blamieren. > situation wie man so schön sagt.... Rhetorik ist einfach so wichtig! Stimmt, könnte auch eine Fangfrage sein um gar nicht das Fachliche zu testen sondern um zu sehen wie jemand reagiert und was für Typ man da vor sich hat.
MMh, ich überlege gerade, wann ich mal in einem Vorstellungsgespräch etwas fachliches gefragt worden bin. Lange nicht mehr mit 'nem Oszi damals umgegangen - ja Leistung UxI, innerhalb eines Zeitraumes die Energie, aber wie mal das an diesem Oszi einstellt? Wie sieht es mit Englischkenntnissen aus? Sprechen, Schreiben, geht so, Datenblätter meist kein Problem. Den Job habe ich bekommen. Den letzten echten Wissenstest bei einem Vorstellungstermin war Anfang der 80-er für eine Lehrstelle, ich weiß alter Sack.
Naja, vor "Wissensfragen" haben wohl nur Absolventen Angst, die eben noch nix wissen. Als Profi kann man hier gleich mal loslegen und ordentlich Punkten. Da wird man natürlich auch nicht mehr so einen kiki gefagt: kai-ser schrieb: > - Was ist lineare Interpolation? Sollte wohl jeder Abiturient wissen, was das ist.
Claus M. schrieb: > Sollte wohl jeder Abiturient wissen, was das ist. Wo/wann wird/wurde das denn im Abitur gelehrt? Im Mathestudium 3. Semester kam es dran. Um was zur Diskussion beizusteuern: Ich wurde mal gefragt, wie man die Fakultätsfunktion rekursiv & iterativ programmieren kann, und wie man dabei Tail Recursion ausnutzen kann.
Wissenstest sind doch mehr was für FHler, an der Uni geht es weniger um tote Wissens Vermittlung, als viel mehr um Methodenkompetenz und die Fähigkeit sich in neue Gebiete selbstständig einzuarbeiten.
Ich schätze mal, das Fragen im Rahmen dessen was man als "Allgemeinwissen" bezeichnet, nur dann gestellt werden, wenn die Gefahr besteht das der Gefragte auch mal beim Kunden auf der Matte steht und die Firma nicht total blamieren soll. Geh' mal davon aus, dass die Zündkerze dazu gehört. Nach linearer Interpolation sollte man nur Leute fragen, die alle drei Zahlen, ohne Zuhilfenahme der Finger, aufsagen können. Nachdem ich mal von einem Fast-Bachelor gefragt wurde, ob man einen Motor auch mit parallel geschalteten Widerständen regeln kann - geht, die Energiebilanz ist nur mittelprächtig - wundert mich nichts mehr. Für meine Meinung, zur Allgemeinbildung der letzten paar Abgangsklassen, müsste man mich eigentlich verhaften.
Das Bachelor/Master System hat meiner Meinung nach dazu geführt, dass Studenten -inkl. mir- nur den Stoff des aktuellen Semesters draufhaben. Sieht man regelmäßig in Veranstaltungen, in denen mal Fragen zu Grundlagen aus den ersten Semestern gestellt werden. Da geht manchen schon bei der Definition des Effektivwerts der Arsch auf Grundeis. Wie soll man bei dieser Atmosphäre überhaupt noch irgendetwas behalten? Zu den o.g. Algorithmen hätte ich von jetzt auf gleich bestimmt keine Lösung parat gehabt. Trotz der guten Note in AuD.
Amateur schrieb: > Nachdem ich mal von einem Fast-Bachelor gefragt wurde, ob man einen > Motor auch mit parallel geschalteten Widerständen regeln kann - geht, > die Energiebilanz ist nur mittelprächtig - wundert mich nichts mehr Wieso, das ist doch eine gute Frage? Die jeder Student im Studium stellen sollte - macht sich im Berufsleben gut Alternativen und ihre Nachteile zu kennen. Besonders bei Inbetriebnahme/Reperatur. Beispiel: Steuergerät kaputt, Ersatzteil aus China braucht 4 Wochen -> Wie bringe ich die Maschine trotzdem ans Laufen? Mit ein paar Widerständen und MacGyver Universaltool? Wie singt schon die Sesamstrasse "wer nicht fragt bleibt dumm". MfG,
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