Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kapazität von Kohle-Zink-Batterien?


von Rolf F. (Gast)


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Bei den Kohle-Zink-Batterien ist mir aufgefallen, daß die zwar billig
sind, aber a) das Herstellungsdatum fehlt und b) die Kapazitätsangabe
fehlt.
Welche Kapazität habe die Kohle-Zink-Batterien denn ungefähr und wie
groß ist die Streuung?
Gibt es irgendwo Tests dazu, wo man die Werte findet?

von dicky (Gast)


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hallo rolf. die alkali-mangan halten etwa 2-5 x so lang wie die
zink-kohle. eine zk mignon hat möglicherweise nur magere 800 mAh.
alkalis haben meist mehr als 2000 mAh.
sind leider nicht immer auf dem batteriegehäuse als solche erkennbar.
eventuell am buchstaben L.
nimm lieber immer alkali-mangan.

artikel: "ultra low power" links gibt vielleicht noch hinweise

von dicky (Gast)


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nachtrag: heavy duty und longlife sind meist zk, also mist.
alternativ aus kostengründen kann man auch nickelmetallhydid-akkus (nc
sind out) nehmen, wenn die zellen oft gewechselt werden müssen.

von MartinK (Gast)


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Eigentlich kann man gar keine Kapazitätsangabe machen,
wenn man nicht weiß, wie hoch der Stromverbrauch ist.
Bei über 100 mA gehen selbst die meisten Alkali-Mangan
Batterien in die Knie.
Einige Hersteller veröffentlichen Datenblätter zu ihren
Batterien.
Mir ist aufgefallen, dass Alkali-Mangan-Batterien von Aldi
und Lidl sehr billig und einigermaßen gut sind.

von Rolf F. (Gast)


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>Eigentlich kann man gar keine Kapazitätsangabe machen,
>wenn man nicht weiß, wie hoch der Stromverbrauch ist.
>Bei über 100 mA gehen selbst die meisten Alkali-Mangan
>Batterien in die Knie.

Also eine gewöhnliche Taschenlampe zieht mindestens 500 mA.
Das würde ja bedeuten, das auch Alkali-Mangan-Batterien schon für
Taschenlampen ungeeignet sind.

von Andreas Wiese (Gast)


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Hallo zusammen,

im Prinzip habt ihr beide recht, 100mA sind ein bisschen knapp
gegriffen, aber prinzipiell sind Batterien wesentlich schlechter
hochstromfähig als Akkus, besonders NC-Akkus.
Das bedeutet, dass die eigentliche Kapazität der Batterie gar nicht
ausgenutzt werden kann, weil die Spannung schon zusammenbricht.
Bestes Beispiel zum Ausprobieren sind Digitalkameras.
Mit Zink-Kohle-Batterien ist meist nach 5 Bildern mit Blitz Schluss,
weil dann beim Laden die Spannung so stark zusammenbricht, dass die
Kamera abschaltet. In diesem Fall ist der Batterie selbst ein 500mAh
NC-Akku, der schon 15 Jahre alt ist überlegen.

Fazit: sehr lange Betriebsdauern, wenig Stromaufnahme, bestes Beispiel
ist nach wie vor eine Uhr -> Batterien, am besten natürlich Alkali

viel Stromverbrauch, auf Tiefentladeschutz achten (ganz wichtig)
->Akkus

von dicky (Gast)


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der kapazitätsverlust bei hohen strömen folgt der sog. Peukert`schen
regel (Peukert`s law auf englisch). einzelheiten dazu findet man in
internet. zu bedenken ist, daß es auch spezielle batterien gibt die für
geringe entladeströme optimiert wurden und sehr lange halten können,
während nimh akkus gerne mal hohe ströme abgeben, sich aber monat für
monat um etwa 25% (oder mehr je nach temperatur) von selbst entladen.
daher lohnt es sich zu projektbeginn ein auge auf die batteriewahl zu
werfen um keine böse überraschungen zu erleben. eine
wollmilchsaubatterie gibt es leider noch nicht.

von MartinK (Gast)


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Okay, 100 mA können Alkaline wirklich noch ziemlich gut verkraften.
Das hängt natürlich auch vom Hersteller ab. Die Grenze liegt eher
bei 200-400 mA.
Ich habe noch einen guten Link gefunden:
http://data.energizer.com/Datasheets.aspx

MartinK

von Rolf F. (Gast)


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Aha, danach haben die Alkaline ungefähr dieselbe Kapazität wie
Li-Batterien (die aber rund 2,5 mal mehr Spannung haben, also 2,5-fache
Energiedichte).
Für die Batterie-Auswahl wären dann noch Selbstentladung und der
Innenwiderstand interessant, denn ich habe gemerkt, daß der bei
Li-Batterien relativ hoch ist.
Kann hier jemand einen Link zu solchen Daten (Selbstentladung,
Innenwiderstand) posten?

von dicky (Gast)


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wir sollten mal über eine wiki-seite über batterien hier nachdenken. da
können da alle ihre erfahrungen reinschmeissen und wir könnten die
besten links dazu sammeln. habe leider so wenig zeit... aber es muss ja
nicht sofort sein.

von MartinK (Gast)


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Hallo Rolf
Innenwiderstand, Selbstentladung etc. steht in den
PDF-Datenblättern. Eventuell musst du einige Kurven
umrechnen.

MartinK

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