Hi, ich bin im Moment ein wenig ratlos... Am Mittwoch halte ich einen Vortag über die Grundlagen der Mikroelektronik. Um das Ganze ein wenig anschaulich zu gestalten, dachte ich mir ich brech mal so einen Transitor auf (war ein 548er) Gesagt - Getan, leider kam dann ein wenig Ernüchterung auf. Außer Metallkontakten sieht man nix... Dabei hatte ich noch die Bilder von den großen Transitoren im Kopf, die die Runde machten, als es darum ging, ob Reichelt gefälsche Modelle verkauft. (waren glaube ich 3055er). Da konnte man richtig schön den Siliciumchip erkennen. Hab mal versucht FOtos von den aufgebrochenen Transen zu machen, aber leider sehr unscharf. Kann jemand vielleicht auch so etwas über das Innenleben erzählen? Ist das Halbleitermaterial direkt mit dem Kunstoff vergossen? Dürfte ja von der Farbe her ähnlich sein... Ansonen kennt vielleicht noch jemand den Link, wo Reichelt und Original Transistoren verglichen werden? Dann hätte ich wenigstens ein Bild... Schonmal besten Dank fürs Lesen und natürlich für jede Antwort ;o) Grüße, André
Einfach mal so einen 2n3055 im TO3-Gehäuse aufsägen . ( Deckel entfernen ) Gibt einen schönen Fototransistor .
?? Wenn man den einfach so aufsägt gibt das höchstens Elektroschrott oder sind die so robust?
Wir mussten damals im Uni-Praktikum (Physik-Studium) uns die ICs selber fertigen. War ne lustige Sache. Angefangen vom Aufschleudern des Photolacks auf den Wafer bis hin zum Durchmessen des fertigen ICs. So ein Praktikum kann ich jedem nur empfehlen :)
Ja, die ganzen Transistoren mit Metalldeckel kann man öffnen. Die funktionieren dann immer noch, solange es dunkel ist. Die BE Diode arbeitet als Fotodiode und der Transistor ist dann ein Fototransistor.
Wie wärs mit aufsprengen? Ein Bekannter hat mir mal erzählt er hätte ein TO-92 Gehäuse durch einen steilen Stromstoss von meheren A geknackt. Die sich schlagartig entwickelnde Hitze setzten das eingeschlossene Luftvolumen dermassen unter Druck so dass es freiwillig nachgab. Ob der Chip dann allerdings noch in seinem Originalzustand ist...
Ich glaube, da bleib ich lieber bei einem Bild von einem geöffneten 3055er. g Kennt keiner mehr den Link, wo die mal verglichen waren?
Ich meine das Bild war mal in der Elektor Zeitschrift, ist aber schon ein paar Jahre her Leider kann ich nicht sagen in welchem Jahr.
So, habs jetzt doch noch einen 3055er geöffnet. Kann mir jemand vielleicht erklären, was diese vielen kleinen Linien auf dem Chip sind?
Hi, @Till habe mir mal das Foto angesehen, wo ist denn da jetzt der Fake? Säge mal einen KD503 auseinander (wer hat noch welche?)! Normalerweise habe Transistorenin der Leistungsklasse am Emitteranschluß 2 oder 3 Aluminium-Magneisum Drähte parallel zum Chip. Der Kollektor ist vergoldet und wird unter Schutzgasatmosphäre (Stickstoff) direkt aufs TO3 Gehäuse gelötet. Der Chip ist fertigungsbedingt durch eine Siliziumoxidschicht(Quartzglas) geschützt(passiviert). Er funktioniert also auch - zumindest eine Zeit lang - unter normalen klimatischen Bedingungen, wenn die Luft nicht zu feucht ist (Dunkelheit vorausgesetzt, wurde ja schon gesagt) Die transistoren haben i.d.R. mehrere Emitter, damit sich der Strom gleichmäßig auf dem Chip verteilt, um auch die Wärmeverteilung auf dem Chip gleichmäßig gestalten zu können. Ist der Chip zudem nicht ordentlich aufgelötet, enstehen sog. Hotspots, die den Transistor sehr schnell einen Wärmetod sterben lassen (Partielle Überhitzung). Durch den Temperaturkoeffizienten fliesst an den Stellen des Chips mehr Strom, die heisser sind, was sich dann aufschaukelt. Hier unterscheiden sich die billigen von den teuren Typen. Was musttn noch wissen? AxelR.
Hallo zusammen, schaut auch mal auf: http://www.crappythumb.de.vu/ unter "Operation Siliscope", da wurden auch etliche Bauteile aufgeschnitten und abgelichtet (teilweise sogar einige erklärende Worte dazu). Grüße, Mario
@ Axel R. Die kompletten Transistoren sind Fälschungen mit unpassenden Dies, die die Spezifikationen in keinster weise einhalten. Links der 2N3055 hat z.B. einen deutlich kleineren Chip als das Original. Ich habe heute auch mal zur Säge gegriffen und eine AUY21K geöffnet.
@ AxelR, Das Photo zeigt keine fake- Transistoren, sondern ist als Vergleichsbild wie sie richtig aussehen sollen gedacht. Es entspricht also denke ich dem was zur Anschauung gefordert war. Entnommen ist es einem Bericht über Fälschungen bei Leistungstransitoren im Audiobereich, dort sind dann auch "gefakte" zu sehen: http://www.sound.westhost.com/counterfeit.htm
@Arno Ja genau! So muss ein Leistungstransistor von innen aussehen. Die Praxis, zwei Chips parallel zu schalten, ist nicht unüblich (bei Opreation siliscope zu sehen). Ich habe seinerzeit am SU520 während der Entwicklung mitgearbeitet. Dort waren VIER Chips (alle von gleichen Wafer, wichtig!) auf einem Träger gelötet. Diese wurden dann auch parallel geschaltet. Überdies kamen noch Speedup Dioden mit rein, um die Basisladung schneller auszuräumen und eine "dicke" Freilaufdiode war auch noch drinne. Das ganze bakam dann oben 3xM4 Schrauben drauf zum Anschluß an die Ausssenwelt. Leider habe ich keine halbfertigen Module mehr da, sondern nur noch vergossene. AxelR.
@till Ich hatte die Bildunterschrift anders in Erinnerung, manchmal ist ein Memory Refresh ganz nützlich. @AxelR. das Bild zeigt einen legierten Germaniumtransistor, deswegen der turmartige Aufbau. Zumindest die Jüngeren dürften sowas vermutlich nur noch aus der erfahrungsfreien Theorie kennen. Arno
Sicher dass die Elemente parallel geschalten werden? Ich glaub eher, dass es ein Darlington war, und diese Hintereinander geschaltet wurden.
Sicher? Sicher bin ich nu nich mehr.. zu lange her! Ich habe aber noch einen SU111, Darlington im TO3. Säge ich auseinander und werde berichten. Axelr.
SU111 zersägt (Mein Lehrmeister möge mir verzeihen) War also doch so, wie ich erinnerte: die Darlingtonstruktur wurde direkt auf dem Chip kreiert. Hier sieht man auch gut die Größe des Chips und die doppelten Bonddrähte. Das gute Stück ist von 1987 und von mir selbst gefertigt ;-)) Wir haben die gleichen Teile auch im Plastgehäuse (TO247 ähnlich) gefertigt. hiessen dann SU311. Bild im Anhang. Gruß AxelR.
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