Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verstärker "furzt"


von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Hi!

Ich habe hier einen etwas älteren Verstärker (Marantz PM 250). Wenn der 
Eingangspegel sich auf normalem Niveau (die üblichen 1 V) bewegt, treten 
zwei Effekte auf:
-Höhere Frequenzen kommen recht leise aus den Boxen
-Tiefere Frequenzen kommen unregelmäßig und kurzzeitig aus den Boxen 
(was dann teilweise wie ein Furzen klingt).

Sobald man jedoch mit höheren Pegeln in den Eingang geht, ist alles in 
Butter. Aber so ganz das wahre ist das ja nicht...

Gibt es da "typische" Fehler für? Evtl. ausgetrocknete Kondensatoren?

von mhh (Gast)


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Wenn er ein Relais zur verzögerten Zuschaltung der Lautsprecher hat - 
wechseln. Bei höherem Pegel durchbricht es die Oxidschicht auf den 
Kontakten, was sich so anhört wie Du es beschreibst.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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mhh schrieb:
> Wenn er ein Relais zur verzögerten Zuschaltung der Lautsprecher hat -
> wechseln. Bei höherem Pegel durchbricht es die Oxidschicht auf den
> Kontakten, was sich so anhört wie Du es beschreibst.

Ja sowas muss er auf jeden Fall haben, denn der Verstärker hat die 
Möglichkeit zwei einzeln schaltbare Lautsprecherpaare anzuschliessen. 
Das werde ich mir mal anschauen...

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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(e)
Im Verstärker sind nirgendwo Relais verbaut, die Lautsprecher werden 
direkt über die Knöpfe in der Frontplatte geschaltet.

Gerade ist mir auch folgender Effekt aufgefallen:
Wenn man nur wenige Sekunden mit einem hohen Pegel reingeht, und der Ton 
normal ist, bleibt er danach für ca. ein bis zwei Minuten auch normal, 
bevor das "furzen" wieder anfängt.

von mhh (Gast)


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Dann Ausschau nach kalten Lötstellen halten, testweise Schalter auch mal 
überbrücken (falls diese Kontaktschwierigkeiten machen).

von Audio (Gast)


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Ein sehr altes Schätzchen hast du da ausgegraben. Besorge dir das SM und 
prüfe die Einstellungen. Schließe einen Funktionsgenerator an und prüfe 
die Signalformen in den Verstärkerstufen. Die Problematik kann in den 
Schutzbeschaltungen liegen, wenn beide Kanäle gleich betroffen sind.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Audio schrieb:
> Ein sehr altes Schätzchen hast du da ausgegraben.
Ja, der stammt noch aus der Era, wo bei den Wattzahlen nicht geschummelt 
wurde, und 50 W einem die Ohren rausblasen x)

mhh schrieb:
> Dann Ausschau nach kalten Lötstellen halten, testweise Schalter auch mal
> überbrücken (falls diese Kontaktschwierigkeiten machen).

Mach ich

Audio schrieb:
> das SM und
Check

Audio schrieb:
> einen Funktionsgenerator an

Check, zwar nur PC-Soundkarte, aber das liegt bei nem Verstärker auch 
ziemlich nahe :)

von DVM (Gast)


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Warscheinlich sind die Relaiskontakte oxidiert.
Überbrück die mal mit nem Draht und teste.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

da er keine relais drin gefunden hat...

Die Schalter sind genauso anfällig, sind ja auch nur Kontakte.
Bei einem alten Philips half mir da mal nur ein überbrücken der 
Kontakte, da ich ohnehin kein 2. Boxenpaar nutzen wollte, störte es 
nicht wirklich.

Gruß aus Berlin
Michael

von Babelfisch (Gast)


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also wenn ich mich so an meine zeit erinnere wo ich beruflich noch so 
dinger rep hab lag es zum grösten teil daran das elkos einfach taub 
wurden .. da zu der zeit bei brauner ware  wenig wert auf "gute" elkos 
gelegt wurde... viel spass dann aber beim suchen ;-)

von Michael_ (Gast)


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Kontrolliere auch mal die Lautsprecher. Evtl. ist eine Sicke defekt.
Und hier gibt es auch Testsignale:
http://www.audiofriends.nl/faq-de/page9.html

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Ich habe den Fehler gefunden, denke ich. Ein Kabel war lose. Vermutlich 
habe ich die ganze Zeit nur das Übersprechen der Leitungen gehört x) => 
Bombensound

von mhh (Gast)


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MP3 vermeiden, damit der

Marian B. schrieb:
> Bombensound

erhalten bleibt.  :)

von Ben _. (burning_silicon)


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> Verstärker "furzt"
Drück 'nen Korken rein. ;)

Nee - erstmal stellt sich ja die grundlegende Frage, ob sich das 
überhaupt noch lohnt. Wieviel ist dieser Verstärker denn als 
funktionierendes Gerät wert?

von Uhu U. (uhu)


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Ben _ schrieb:
> Nee - erstmal stellt sich ja die grundlegende Frage, ob sich das
> überhaupt noch lohnt.

Die Antwort auf diese Frage würde in jedem Fall das Ende des 
Elektronik-Hobbys bedeuten... Also lassen wir das lieber ;-)

von Ben _. (burning_silicon)


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Nee, die zweite Frage wäre gewesen ob er das Ding aus sportlichem Ergeiz 
heraus trotzdem reparieren möchte... ;)

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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mhh schrieb:
> MP3 vermeiden, damit der
>
> Marian B. schrieb:
>> Bombensound
>
> erhalten bleibt.  :)

Meine Musik habe ich hauptsächlich als FLAC und 320 kbit/s MP3. Sollte 
also passen :)

von Stefan F. (Gast)


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Ich kenne solche Geräusche von Batterie-Betriebenen Geräten, wenn die 
Batterien zu schwach sind (Innenwiderstand zu hoch oder fast leer).

von Old P. (Gast)


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Genau sowas hatte ich an einem Pioneer auch.
Dort waren es die Relais! Ausgebaut, aufgemacht, Kontakte mit Papier 
gereinigt, etwas Vaseline drauf, der tuts bis heute noch.
Neue Relais wären zwar optimaler, habe ich in der Bauform damals nicht 
gefunden.

Old-Papa

von Thomas S. (thommi)


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Die Schalter mit WD40 oder besser mit Kontaktspray fluten, wenn es dann 
besser ist, hast du die Ursache gefunden, hält aber nur ne gewisse Zeit. 
Evtl mal dann nach Ersatzteilen schauen, falls möglich

Das Schätzchen ist erhaltungswert, wie schon oben geschrieben.

Den zu ersetzen ist wie eine Simson gegen einen Baumarktroller 
auszutauschen :-)

Ich habe das selbe problem mit einem Sony-Verstärker.

Dort sind die zwei Schalter (Lautsprecherausgänge und Signaleingänge) 
mit einem Drehschalter realisiert, welche ein Blechband auf nen 
Schiebeschalter haben. Drehbewegung auf Linearbewegung).
Da kann man noch reparieren.

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