Forum: Ausbildung, Studium & Beruf BMSR-Techniker als Elektriker


von Elektroniker42 (Gast)


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Darf ein BMSR-Techniker als Elektriker arbeiten?
Es geht weniger um das Können, mehr um das dürfen aus rechtlicher Sicht.
Bei Steuer- und Regelungen sind ja auch viele Leitungen über 42 Volt.
Den Beruf BMSR-Techniker gab es in der ehemaligen DDR.

von Paul B. (paul_baumann)


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Ich weiß, daß BMSR-Techníker an Anlagen mit Spannungen bis 1KV
arbeiten durften und auch gearbeitet haben.

Ich kenne aber auch den Effekt, daß man einen BMSR-Facharbeiter
noch einmal eine komplette Lehre als Energieelektroniker machen
ließ.

Das Arbeitsamt verdonnerte ihn dazu. Der Mann war dann mit 44 Jahren
frisch ausgelernter Facharbeiter ohne Berufserfahrung und dann durfte
er als Elektriker-Helfer bei der Zeitarbeitsbude losziehen.

Ja, im "neuen" Deutschland gelten andere physikalische Gesetze und die
galt es für einen DDR-Facharbeiter zu akzeptieren.

MfG Paul

von TomTom (Gast)


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'n Abend

auch wenn ich die Ausbildung für etwas kurz halte (laut Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Facharbeiter_f%C3%BCr_BMSR-Technik
2,5 Jahre) finde ich das Anhängen einer kompletten Ausbildung für
reichlich unverschämt vom Arbeitsamt! Gilt denn fachliche oder auch
generelle Berufserfahrung heute gar nichts mehr?
Oder war das ein weiteres Opfer für die Arbeitslosenstatistik?

sich wundernd
 TomTom

von Marx W. (Gast)


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TomTom schrieb:
> auch wenn ich die Ausbildung für etwas kurz halte

Denke dran, das Kaufleute die mit mittlerer Reife und Fachrichtung 
Wirtschaft in einen kaufmännischen Beruf ihre Lehre begannen nur 2 Jahre 
Ausbilsungszeit absolvieren mußten!

Der Beruf BMSR war halt ein DDR-Typischer Ausbildungsberuf.
Würd sagen, einfach den Abschluß von der IHK in die neue Form 
umschrieben lassen!

von Brutus (Gast)


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Das mit der kompletten Ausbildung kommt mir auch komisch vor. Kenne hier 
Fälle in denen Bäcker usw. zum Energieanlagenelektroniker umgeschult 
werden in 2 Jahren.

von Marx W. (Gast)


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Brutus schrieb:
> Das mit der kompletten Ausbildung kommt mir auch komisch vor. Kenne hier
>
> Fälle in denen Bäcker usw. zum Energieanlagenelektroniker umgeschult
>
> werden in 2 Jahren.


Äh, wozu?
Machen die dann elektrische Brezen?
Schmeckt sowas?

von Michael S. (technicans)


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Brutus schrieb:
> Das mit der kompletten Ausbildung kommt mir auch komisch vor. Kenne hier
> Fälle in denen Bäcker usw. zum Energieanlagenelektroniker umgeschult
> werden in 2 Jahren.

Ich bin mal einem begegnet der Koch gelernt hat und dann zum Radio-und
Fernsehtechniker (heute Kommunikationselektroniker)umgeschult wurde.
Ob da die div. Kochbücher für cmos, Mikrocontroller etwas missverstanden 
wurden?

von Elektroniker42 (Gast)


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Recht vielen dank für die Antworten.
Ich kenne einen BMSR-Techniker, der wurde nach einen Umzug losgeschickt
um eine Einbauküche anzuschließen. Der hatte auch keinen Lehrgang 
nachträglich gemacht und auch keine Technik wie Isolationsmessgerät zur 
Abnahme dabei.
Das war auch keine elektroFirma.
Darf der das aus rechtlicher Sicht Heutzutag machen.

Gurus Elektroniker42

von Brutus (Gast)


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Zum Anschließen einer EBK braucht man auch kein Isolationsmessgerät...

von Marx W. (Gast)


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Brutus schrieb:
> Zum Anschließen einer EBK braucht man auch kein Isolationsmessgerät...

Sondern muß Elektrofachkraft sein!

von Marx W. (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Sondern muß Elektrofachkraft sein!Beitrag melden | Bearbeiten | Löschen |

Genau!

von Paul (Gast)


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>auch wenn ich die Ausbildung für etwas kurz halte (laut Wikipedia
>http://de.wikipedia.org/wiki/Facharbeiter_f%C3%BCr...
>2,5 Jahre)

Berufsausbildungen gingen in der DDR in der Regel 2 Jahre nach Klasse 
10. Da war der BMSR-Techniker schon eine Ausnahme nach oben. Mit der 
gesamten Ausbildungen noch mal machen geht es darum, daß man einem 
Einsteiger (das ist er, wenn man ihn umschult) weniger zahlen kann. So 
werden jährlich Bäcker zu Fleischer und Fleischer zu Bäcker umgeschult. 
Die Wirtschaft braucht schließlich billige Arbeitskräfte.

von Rocco Grün (Gast)


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Was bin ich als FA für BMSR-Technik noch wert ?

von Bürovorsteher (Gast)


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> Was bin ich als FA für BMSR-Technik noch wert ?

Wo wartst du in den vergangenen 26 Jahren?
Ich dachte, dass man auch bei lebenslänglich nach 15 Jahren wieder aus 
dem Knast raus ist.

von Zocker_50 (Gast)


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> Brutus schrieb:
> Das mit der kompletten Ausbildung kommt mir auch komisch vor. Kenne hier
> Fälle in denen Bäcker usw. zum Energieanlagenelektroniker umgeschult
> werden in 2 Jahren.

Kenne Frisöre die nennen sich nach einem Volkshochschul-Kurs jetz 
Fachinformatiker. Da fliegt einem das Blech weg !

von Stefan Opitz (Gast)


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Schade, die ursprüngliche Frage wurde nirgends beantwortet:

Bekommt der BSMR Techniker heutzutage eine Anerkennung als 
Elektrofachktaft, oder muss er noch eine Zusatzausbildung absolvieren?

von Andreas (Gast)


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Habe eine Ausbildung zum BMSR-Techniker. Habe nach der Wende in 
verschiedenen Firmen in der BRD ohne Probleme als Elektriker gearbeitet, 
da der Fa für BMSR-Technik nach der Wende als Artverwandter Beruf 
anerkannt wurde. Hab die letzten Jahre in Österreich als 
Abteilungsleiter der Instandhaltung in einem Industriebetrieb gearbeitet 
und da auch sowohl die Elektrik als auch die Mechanische Seite betreut. 
War alles kein Problem.
Bin jetzt in der Schweiz, hier ist es etwas schwieriger mit der 
Anerkennung, bin aber auch hier zuversichtlich!

von Niemand (Gast)


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Andreas aus ÄT und jetzt CH, hast du in deiner BA den 1000-V-Lehrgang 
mit Abschluß im FA-Zeugnis drin oder nicht?
BMSR war genau wie Fernmelder aka FA f. NT kein wirklicher 
E-Installateur Beruf welche den 1-kV-Lehrgang komplett gemacht haben und 
dann dafür laut Nachweis befähigt sind.
Im Kombinatsbetrieb VEB RFT FA(L) wurde der Lehrgang seinerzeit einfach 
im Ausbildungsplan ersatzlos gestriche, schöne Schei_e für sämtliche FM 
wegen eigentlich keine EFK.

von Der Dreckige Dan (Gast)


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Die Bremser kannte ich ehrlich gesagt immer nur an Schutzkleinspannung 
werkelnd...
Zumindest im Kraftwerk war das so.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Stefan Opitz schrieb:
> Bekommt der BSMR Techniker heutzutage eine Anerkennung als
> Elektrofachktaft, oder muss er noch eine Zusatzausbildung absolvieren?

Stefan Opitz schrieb:
> Schade, die ursprüngliche Frage wurde nirgends beantwortet:
>
> Bekommt der BSMR Techniker heutzutage eine Anerkennung als
> Elektrofachktaft, oder muss er noch eine Zusatzausbildung absolvieren?

Entscheiden sind die berufliche Tätigkeiten, Instandhaltung, Wartung, 
Planung und Schaltberechtigung ermöglichen einen die Vorraussetzung der 
Elektrofachkraft zu erfüllen.
DER IG-Metall QM Büro-Ing., der nur Papier rumschiebt, hat da u.U. 
Probleme!

von Walter K. (Gast)


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Elektroniker42 schrieb:
> Darf ein BMSR-Techniker als Elektriker arbeiten?
> Es geht weniger um das Können, mehr um das dürfen aus rechtlicher Sicht.
> Bei Steuer- und Regelungen sind ja auch viele Leitungen über 42 Volt.
> Den Beruf BMSR-Techniker gab es in der ehemaligen DDR.

Ich denke schon - wenn er 10.Klasse POS hat.

Denn mit 10.Klasse POS hat er in Physik und Mathe soviel Wissen 
vermittelt bekommen,
wie Elektriker in 3 Jahren (West)Berufsschule ;-)

von René H. (dj1yr)


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Walter K. schrieb:
> Ich denke schon - wenn er 10.Klasse POS hat.
>
> Denn mit 10.Klasse POS hat er in Physik und Mathe soviel Wissen
> vermittelt bekommen,
> wie Elektriker in 3 Jahren (West)Berufsschule ;-)

Das halte ich für ein Gerücht, selbst mit 20j Berufserfahrung kennen 50% 
das ohmsche Gesetz nicht...  ;-)

von Frank B. (Gast)


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Ich kann nur bestätigen das die damalige 10Klassen POS deutlich das 
Potential der heutigen bundesdeutschen Schulausbildung übersteigt.. uns 
wurden noch die Naturwissenschaften eingeprügelt und nicht mit 
antiautoritären und sozialen Mist vergiftet. Ich brauch kein 
Tabellenbuch für`s URI oder andere mathematische und physikalische 
Grundgesetze, ich behersche Diese... Auch ich habe den Beruf des 
BMSR-Techniker erlernt, sogar mit berufsbezogenen Abitur in den VEB 
chemischen Werken BUNA... diese Ausbildung war sehr gut und dauerte 3,5 
Jahre... leider bin ich den ersten vielen Jahren auf Probleme 
gestoßen... das dieser Beruf nicht anerkannt wurde und als Pimpel 
abgestempelt wurde. Dabei überstieg mein Können das dem normalen 
Elektriker. Echt schade.. habe festgestellt,das viele sich nicht 
vorstellen konnten was sich hinter diesen Beruf verbirgt und vor allem 
welches Potential er hat. Keine IHK und keine HWK gaben mir die Chance 
einer Anerkennung, welches ich als arrogant und überheblich empfand vom 
„neuen“ System, dabei waren wir nicht nur fit in Elektrik, sondern auch 
in Mechanik, Hydraulik und Pneumatik. Mittlerweile bin ich seit vielen 
Jahren Meister der gesamten Kraftfahrzeugtechnik, welchen ich mit 
Auszeichnung abgeschlossen habe... mit Leichtigkeit... und wisst ihr 
warum? Weil die Basics des BMSR-Techniker den Kraftfahrzeugberuf 
komplett abdeckten!

Mit freundlichen Grüßen Frank B.

von G4st (Gast)


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Elektrofachkraft ist jeder der sich dazu in der Lage sieht. Eine 
entsprechende Ausbildung erbringt dir erstmal nur mehr Rechtssicherheit 
wenn doch mal etwas passiert ist.

von G4st (Gast)


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Nachtrag:
Umgekehrt kann muss jemand mit entsprechender Ausbildung keine 
Elektrofachkraft sein. Aufgrund mangelnder Praxis und alten 
Theoriekenntnisse ist er irgendwann einfach nicht mehr auf dem Stand der 
Technik.

Also die Frage muss lauten kennt man die einschlägigen Normen, 
Bestimmungen und praktischen Vorgehensweisen für den Umgang mit 
Spannungen bis 1kV oder nicht. Und kann man das Nachweisen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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G4st schrieb:
> Elektrofachkraft ist jeder der sich dazu in der Lage sieht.
Nein.
> Eine
> entsprechende Ausbildung erbringt dir erstmal nur mehr Rechtssicherheit
> wenn doch mal etwas passiert ist.
Auch falsch!

Die Def. von  Elektrofachkraft   ist selbst bei wikipedia schwach:
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrofachkraft


Im Fall der Fälle werden noch Gerichte klären müssen ob für die 
ausgeführte Tätigkeit eine Person A mit der Ausbildung B die Tätigkeit C 
ausüben durfte.

Soweit zum Käse-Thema "Elektro-Fachkraft"!

von Claus M. (energy)


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Entscheidend ist doch nicht die Ausbildung, sondern was die letzten 28 
Jahre gemacht wurde. Auch ein BRD Elektriker ist keine elektrofachkraft 
mehr,  wenn er 28 Jahre regale beim Aldi einsortiert hat.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Claus M. schrieb:
> Entscheidend ist doch nicht die Ausbildung, sondern was die letzten 28
> Jahre gemacht wurde. Auch ein BRD Elektriker ist keine elektrofachkraft
> mehr,  wenn er 28 Jahre regale beim Aldi einsortiert hat.

Genau, genialer Ansatz!
Ein Maler wird durch 28 Jahre Kabeltrommel trommeln zur E-Fachkraft, 
oder?

von Claus M. (energy)


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Nein, Voraussetzung ist eine Elektrotechnische Ausbildung. Aber das 
alleine reicht nicht. Steht sicher auch im Wikipedia Artikel.

: Bearbeitet durch User
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Claus M. schrieb:
> Steht sicher auch im Wikipedia Artikel.

Dieser Artikel ist selbst bei wiki ned als mit hinreichenden Belegen 
gekennzeichnet.

von Walter K. (Gast)


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Frank B. schrieb:
> Ich kann nur bestätigen das die damalige 10Klassen POS deutlich das
> Potential der heutigen bundesdeutschen Schulausbildung übersteigt.. uns
> wurden noch die Naturwissenschaften eingeprügelt und nicht mit
> antiautoritären und sozialen Mist vergiftet. Ich brauch kein
> Tabellenbuch für`s URI oder andere mathematische und physikalische
> Grundgesetze, ich behersche Diese...

So ist es!
Ich habe nach 10.Klasse POS - und einer 2 jährigen technischen 
Berufsausbildung in der DDR ( mit 50% Berufsschulanteil und so 
interessanten Fächern wie "Einführung in die EDV" - im Jahr 1977!, 
wohlgemerkt!) dann im Westen, Anfang der 80er zuerst mal 
Energieanlagenelektroniker gelernt.
Da waren Mitschüler in der Berufsschule, die hatten noch nie 
Physikunterricht gehabt - die kamen teilweise von irgendwelchen 
Volks-Hauptschulen und hatten da noch nicht mal die Grundlagen von 
Algebra - die rechneten und kannten nur so 'nen komischen Dreisatz ;-)
Zuerst dachte ich die wollten mich verarschen - aber das war bittere 
Realität.
Lineare Gleichungssysteme, Winkelfunktionen bzw die komplette 
Trigonometrie - Fehlanzeige!
Reelle Zahlen, komplexe Zahlen? Nee - da war nix.
Dank Christiani und multiple choice haben die dann auch ihren 
Facharbeiterbrief bestanden ;-)

Wenn ich mich heutzutage mit Leuten unterhalte, die man gemeinhin zum 
Bildungsbürgertum zählt - dann wird es bei Themen die die 
naturwissenschaftlichen Basics berühren aber auch oftmals richtig 
traurig.
- Und damit meine ich jetzt nicht die üblichen Verdächtigen wie 
Soziologen, Politologen, Sonder- und Spezialpädagogen oder BWLer !

von Karsten U. (herr_barium)


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Walter K. schrieb:
> Reelle Zahlen, komplexe Zahlen? Nee - da war nix.

Wenn bei imaginären Zahlen nichts gewesen wäre -das hätte man ja noch 
einsehen können. Das ist ja nichts Reelles...

von Walter K. (Gast)


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Herr B. schrieb:
> Das ist ja nichts Reelles...

HERR BARIUM?

nee nix reelles - aber real haben wir in der 10.Klasse beim 14tägigen 
Unterrichtstag in der Produktion (UTP) im Röhrenwerk Mühlhausen 
BARIUMpfannen mit Glimmerblättchen verbunden, also Teile für die 
Vakuumröhren hergestellt -
das Barium wurde benutzt um das Vakuum dauerhafter hinzubekommen.

von Claus M. (energy)


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Walter K. schrieb:
> das Barium wurde benutzt um das Vakuum dauerhafter hinzubekommen.

Was trotz aller Bemühungen zu großem Ausschuss führte, wie in allen 
Bereichen der ruckständigen DDR betriebe.  Wenn die Ausbildung so geil 
war, warum wurde dann nur Schrott produziert?  20 Jahre hinter dem stand 
der Technik. Also bitte mal die beschönigungen und Ostalgie 
relativieren.

von Manfred (Gast)


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Frank B. schrieb:
> welches ich als arrogant und überheblich empfand

Das sehe ich genauso, die Überheblichkeit diverser DDR-Fans. Das 
Bildungssystem der DDR scheint wirklich gut gewesen zu sein, aber das, 
was ich von einem Regeltechnik-Ing. in den 80er zu hören bekam, stellte 
mindestens 10 Jahre technologischen Rückstand dar.

Cha-woma M. schrieb:
> Soweit zum Käse-Thema "Elektro-Fachkraft"!

Die Elektrofachkraft taucht in den Regeln der Berufsgenosenschaften auf 
und fordert auch die Kenntnis aktueller Regeln.

Claus M. schrieb:
> Steht sicher auch im Wikipedia Artikel.

Kennst Du auch seriöse Quellen oder nur dieses Kinderlexikon? Wikipedia 
ist für mich schon seit Jahren keine seriöse Quelle mehr.

Walter K. schrieb:
> die kamen teilweise von irgendwelchen Volks-Hauptschulen

Großmaul! Eine Berufsausbildung setzt als Minimum einen 
Hauptschulabschluß voraus, mit diesem konnte ich die Berufsschule 
klaglos meistern. Physikunterricht wurde in der Hauptschule gegeben, die 
Masse der Schüler hatte aber keinen Bock drauf, weil man denken musste.

von Walter K. (Gast)


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Manfred schrieb:
> Großmaul!

armselig!

> Eine Berufsausbildung setzt als Minimum einen
> Hauptschulabschluß voraus

Eben! lach!

von Gerald B. (gerald_b)


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Cha-woma M. schrieb:
> Ein Maler wird durch 28 Jahre Kabeltrommel trommeln zur E-Fachkraft,
> oder?

Du weißt doch, was eine Fachkraft ist?
Das ist derjenige im Lager, der weiß, welches Teil in welchem Fach liegt
gg

von Hunsbuckel (Gast)


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Ich dachte „Fachkraft“ wäre das Synonym für Millionen neuer Mitbürger?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Hunsbuckel schrieb:
> Ich dachte „Fachkraft“ wäre das Synonym für Millionen neuer Mitbürger?

Nein!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Walter K. schrieb:
> Manfred schrieb:
>> Großmaul!
>
> armselig!
>
>> Eine Berufsausbildung setzt als Minimum einen
>> Hauptschulabschluß voraus
>
> Eben! lach!

Naja, eigentlich setzt eine Berufsausbildung fast nix voraus.
Im Berufsbildungsgesetz steht bzgl der Vorbildung nix!

Berufsbildungsgesetz (BBiG):
https://www.gesetze-im-internet.de/bbig_2005/index.html

von Walter K. (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Naja, eigentlich setzt eine Berufsausbildung fast nix voraus.
> Im Berufsbildungsgesetz steht bzgl der Vorbildung nix!
>
> Berufsbildungsgesetz (BBiG):
> https://www.gesetze-im-internet.de/bbig_2005/index.html

Das mag ja beim Bäcker und Friseur ganz o.k. sein ... auch ein 
Elektriker kann nach drei Jahren Berufsschule eine gewisse Ahnung 
bekommen, was Drehstrom ist.

Ich frage mich nur, warum und wozu die jungen Leute dann vorher 9 oder 
10 Jahre in die Schule gehen? - Wenn schulisch über das Niveau von 3Satz 
und Schillers Glocke nicht hinausgegangen wird

von Walter K. (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Walter K. schrieb:
>> das Barium wurde benutzt um das Vakuum dauerhafter hinzubekommen.
>
> Was trotz aller Bemühungen zu großem Ausschuss führte, wie in allen
> Bereichen der ruckständigen DDR betriebe.  Wenn die Ausbildung so geil
> war, warum wurde dann nur Schrott produziert?  20 Jahre hinter dem stand
> der Technik. Also bitte mal die beschönigungen und Ostalgie
> relativieren.

Erstens beschönige ich nichts!
Zweitens bin ich ganz sicher nicht ostalgielastig - bzw. muss mir dass 
nicht
von (offensichtlichen) Wessis vorwerfen lassen.
Ostalgie ist für mich, die Relativierung der DDR Verbrechen durch das 
(west)deutsche System.
Beispiele:
- Ex Bundesminister Stolpe - obwohl er als DDR Kirchenfürst mit 
Stasiorden ausgezeichnet wurde
- CDU Führerin und Kanzlerin Merkel, die in der Jugend stramme 
FDJ-Sekretärin war
- totale Ignorierung der inzwischen von Historikern als bewiesen 
angesehenen Tatsache, dass die Führung der Friedensbewegung aus der dann 
die Grünen hervorgingen - komplett vom DDR-MfS unterwandert war

Und zur "Überlegenheit" des westdeutschen Systems nenne ich nur ein paar 
wenige Stichpunkte:

- Kernkraft und die damit verbundene kollektive Verblödung
- Transrapid
- BER
- Schulsystem
- systemisches Denken;-)

von Le X. (lex_91)


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Walter K. schrieb:
> Und zur "Überlegenheit" des westdeutschen Systems nenne ich nur ein paar
> wenige Stichpunkte:
>
> - Kernkraft und die damit verbundene kollektive Verblödung
> - Transrapid
> - BER
> - Schulsystem
> - systemisches Denken;-

Uns gibts noch, und uns gehts blendend.

von Walter K. (Gast)


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Le X. schrieb:
> Walter K. schrieb:
>> Und zur "Überlegenheit" des westdeutschen Systems nenne ich nur ein paar
>> wenige Stichpunkte:
>>
>> - Kernkraft und die damit verbundene kollektive Verblödung
>> - Transrapid
>> - BER
>> - Schulsystem
>> - systemisches Denken;-
>
> Uns gibts noch, und uns gehts blendend.

Hochmut kam schon immer vor dem Fall

von Le X. (lex_91)


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Walter K. schrieb:
> Hochmut kam schon immer vor dem Fall

Und bleibt, wie man hier gut sieht, auch nach dem Fall noch bestehen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Le X. schrieb:
> Walter K. schrieb:
>> Hochmut kam schon immer vor dem Fall
>
> Und bleibt, wie man hier gut sieht, auch nach dem Fall noch bestehen.

Volltreffer!

von Hunsbuckel (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Le X. schrieb:
> Walter K. schrieb:
> Hochmut kam schon immer vor dem Fall
>
> Und bleibt, wie man hier gut sieht, auch nach dem Fall noch bestehen.
>
> Volltreffer!

Auch Dein zyklisches Wiederholen Deiner armseligen Kommentare - ändert 
nichts an meiner Einschätzung.

von Niemand (Gast)


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Le X. schrieb:
> Uns gibts noch, und uns gehts blendend.
was ist denn nun wieder UNS, bei dir steht die Mauer im Kopf sicher 
immer noch!
Die Wirtschaft um Deutschland herum reibt sich die Hände und nun sind 
ausländische Arbeitskräfte selbst in dem "einigen" Land hier das A und O 
um noch einigermaßen wirtschaftlich was zu bekleckern.
Aber uns geht es ja blendend - weiß nicht wo du wohnst, aber 
wahrscheinlich auf irgendeinem abgelegenen Berg ohne Informationszugang?

von Paul Müller (Gast)


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Hallo @All

Auch wenn Paul Müller ein Synonym ist, ich bin ganz real. Eigentlich 
wollte ich als Besitzer von ca. dreißig Zeugnissen, Diplomen und 
Zertifikaten zum Thema schreiben doch beinahe am Ende meines 
"Berufslebens" fehlt mir der Antrieb Binsenweisheiten zu kakofonieren. 
Ich schreibe trotzdem weil ich zwei bemerkenswerte Beiträge in diesem 
Thread gelesen habe. Der Erste ist eine Aussage über den Sinn diverser 
"Umschulungen" und der Zweite der Beitrag von LeX.

Ich habe zwei Facharbeiter Berufe, einen Techniker und einen Ingenieur 
Abschluss dazu diverse Zettelchen ala. MSCA, MSCE, CCNA oder NCA. Ich 
kann nach vierzig Jahren Berufserfahrung sagen, Sie bedeuten nur wenig 
aber werden extrem überbewertet. Heute bin ich selbstständiger EDV 
Berater und beginne langsam damit für meine Kunden kompetente 
Dienstleister zu suchen die nach mir eine gewisse Qualität aufrecht 
erhalten können.

Ich traf bei Messen 15jährige die in C einen Code schrieben wie Andere 
Briefe an die Oma und in einigen Bereichen die Kompetenz eines 
gestandenen Ingenieurs weit in den Schatten stellten. Ich traf 
Vorarbeiter aus dem "Westen" die sich mit Ihrer mittleren Bildung eine 
Entourage aus devoten Facharbeiter Sklaven halten konnten. Ich habe die 
alte und die neue Republik gesehen und werde angewidert in Rente gehen.

Ihr fragt nach dem "Wert" einer Ausbildung und meint in Wahrheit Status. 
Ich glaube beurteilen zu können das die polytechnische Bildung der DDR 
in vielen Bereichen und über lange Jahre dem Bildungssystem der BRD weit 
überlegen war doch Bildung ist damals wie heute ein Mittel der Macht. 
Hier geht es nicht um die Reife der Mitbürger, um Erkenntnis sondern um 
Geld und Status als Legitimation zur Regression.

Zu Lex kann ich nur sagen das er sich daran erinnern sollte das ganz 
andere, weit mächtigere Systeme untergegangen sind obwohl Sie 
technologisch überlegen aber moralisch verkommen waren. Die "logische" 
Kette von der Verkommenheit oder Überkommenheit eines politischen 
Systems auf die Qualität eines Bildungssystems zu schließen ist nicht 
nur falsch sondern regelrecht blöd. Als "blöd" betrachte ich die 
vorsätzliche oder fahrlässige Verweigerung von Erkenntnis durch Hybris, 
also nicht Dummheit.

Was ein Beruf oder eine Qualifikation wert ist zeigt zuerst einmal der 
Lehrplan und dann die praktische Durchführung. Es nutzt gar nichts wenn 
das Fach "BSMR-Technik" von einem Aushilfsdozenten unterrichtet wird der 
sich auf dem Weg zur Arbeit fit macht. Die Ausstattung der Schule mit 
Kompetenz und Equipment ist das entscheidende Kriterium und das bedeutet 
vor allem Geld und willige Kultur auf Seiten der Entscheider.

Wenn Dies nicht zur Verfügung steht weil es z.B für Elite UNI's 
gebraucht wird oder die Kinder der Proll's maximal zu devoten 
Facharbeiter Sklaven werden sollen, dann haben wir dass was wir heute in 
Deutschland Bildungssystem nennen. Die unsäglich dämliche Diskussion 
über Verkürzung von Studienzeiten oder Sinn des Bachelors sind quasi ein 
Beweis für diese steile These.

Ich habe in meinem Berufsleben viele Quereinsteiger getroffen die mit 
Ihrer Hingabe und Engagement problemlos alle Hürden genommen haben doch 
Die sind nicht das Problem, auch und weil Sie mit Ihren Inselbegabungen 
viel zu selten sind. Das Problem in unserer sogenannten 
"Wissensgesellschaft" ist Gier, Geiz, Blödheit und Machtgeilheit, also 
ganz normale menschliche Eigenschaften, nicht wahr LeX ?.

Gute Ingenieure, Techniker, Facharbeiter sind vor allem NICHT devot, 
selbstbewusst mit Spaß an Ihrer Arbeit und ihrem ständig wachsenden 
Kenntnissen die sie von Lehren mit den gleichen Eigenschaften vermittelt 
bekommen haben. Dinge wegen der Sie in Ihrer Gesellschaft "wert" 
geschätzt werden, also Dinge die in Deutschland weiträumig fehlen.

Stinkende und versiffte Schultoiletten in Gegenden mit weniger 
Kaufkraft, Lehrer die in den Ferien zum Jobcenter geschickt werden um 
Leistungen nach SGB2 zu beziehen, Dozenten die unter Mindestlohn Niveau 
Erwachsenenbildung praktizieren, Numerus Clausus, Praktikantenunwesen 
und Massen an Hochschulabsolventen ohne planbare Zukunft, 
Zugangsbeschränkungen vielfältigster Art etc. etc. etc. Das ist dass 
wahre Deutschland im Jahr 2018 und sein Bildungssystem.

Und warum das alles ?, für Geld !. Dafür wird ein Volk zu Fachidioten in 
politischer Unmündigkeit qualifiziert und muss sich fragen ob eine 
Ausbildung zu Diesem oder Jenem taugt wenn es auf ein Papier geschrieben 
steht und nicht etwa weil "man" es kann. Wenn ich die Wahl habe zwischen 
Bibliothekaren und Technikern, zwischen VWL'ern und Facharbeitern und 
nicht beides haben kann, dann entscheide ich mich für das jeweils 
Letztere.

Meine Qualifikation hat gereicht um KKW Containments im "Westen" zu 
sichern, Signalsteuerungsprojekte bei der Bahn zu realisieren und über 
IT-Fachleute frisch von der UNI, wegen Ihrer VWL und MS Hörigkeit zu 
lachen.
Ob ein BSMR-Techniker aus der DDR als Elektriker arbeiten darf weiß ich 
nicht aber er kann dass auf jeden Fall weil seine Ausbildung eben nicht 
auf einer bundesdeutschen Baumschule erfolgte.

Der erste und letzte Beitrag von Paul :-).

von Qwertz (Gast)


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Paul Müller schrieb:
> Der erste und letzte Beitrag von Paul :-).

Ich dachte erst an Paul Baumann, aber du heißt ja Paul Müller. Der 
gleiche Vorname ist also nur ein Zufall.

von Die Partei hat immer recht! (Gast)


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Hallo Paul,

Na dann ist die Sache doch einfach: Mauer und Zaun wieder hoch und 
jedweden Westgeldtransfer nach Osten einstellen. Dann kann die Zone 
wieder die Überlegenheit ihrer Bildung und Arbeiter feiern, politisch 
mündig wie früher. Und der Westen kann dann endlich wieder das Geld für 
gute Schulausstattung ausgeben, statt es sinnlos in Hütchenträger zu 
versenken. Win-Win!

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