Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Was habt Ihr in Vorstellungsgesprächen erlebt?


von Rosa-Kleidchen (Gast)


Lesenswert?

Halli Hallo,

mir ist neulich wieder mal ein unglaubliches Vorstellungsgespräch unter 
die Haube gekommen. Davon muss ich berichten.
Eine kleine Firma: Der erste Gesellschafter X nimmt mich in Empfang. In 
einem großen Meeting-Raum sitzt er da und fängt sehr nett mit dem 
Gespräch an. Er wäre halt Gesellschafter X und der andere Gesellschafter 
Y käme so in 5-10 Minuten dazu. Also erzählte er über seine Ausbildung 
und dann über seine Firma und das die sich 2010 - also letztes Jahr - 
erst gegründet hat usw. Nach 10 Minuten kam dann auch Y rein. X war 
gerade fertig geworden und bot Y an, sich doch mal bei mir vorzustellen. 
"Nö", hiess es. "Mach ich nicht". Cool, dachte ich, was für ein 
A****lo**. Statt dessen fing Y an, mich auszufragen. "Erzählen Sie mal, 
was haben sie so gemacht." Da ich nun schon 17 Jahre im Beruf bin, fing 
ich chronologisch an. Nach 2 Minuten dann Y: "Das alles interessiert 
mich nicht! Erzählen sie mit doch, was sie bei Firma ABC so gemacht 
haben". Und ich erzählte. Dann nach 5 Minuten Y: "Was? an so ein Gerät, 
an dem sie gebaut haben, kann ich mich nicht mehr erinnern". Es stellte 
sich heraus, das Gesellschafter Y auch mal in der Firma ABC gearbeitet 
hat. Nun, ABC ist einer der größten deutschen Elektro-Konzerne und der 
Standort F war auch nicht klein. Ich möchte nicht alle Projekte an F so 
auswendig können! Gesellschafter X hat schon ziemlich ungläubig auf sein 
Kumpel Y geschaut. Dann ging es weiter. Y hat mir doch mehrfach 
unterstellt, ich würde seine Fragen nicht beantworten. X saß die ganz 
Zeit neben Y und rollte mit den Klüsen. Ich dachte mir nach diversen 
"das interessiert mich nicht" und "sie bantworten einfach meine Fragen 
nicht", jetzt dreh mal den Spiess um. Von mir kam ab den Zeitpunkt nur 
noch "ja", "nein" und "vielleicht". Wirklich nicht vielmehr. 
Gesellschafter X grinste zufrieden vor sich hin und Y hat nach einiger 
Zeit auch gemerkt, dass die Antworten auf seine wirklich dämlichen 
Fragen nicht so pralle waren. Dann musste ich an die Tafel. Nach 17 
Jahren Berufserfahrung. Ich lach mich wech. Y: "Schreiben sie mal eine 
Funktion in C, die eine Zahl durch eine andere teilt". Ich schrieb und 
vergass die "div durch 0"-Abfrage. Bin auch gleich dahinter gekommen und 
hatte eine Abfrage schnell noch eingebaut, die ein bischen ungewöhnlich 
formuliert war. Unterdessen kam Experte Z hinein. Y: "Das geht wohl 
nicht!", und grinst dreckig. Z: "Wieso nicht?". Y: "ja, das geht eben 
nicht!". Z: "Doch, alles in Ordnung!". Der Code war in Ordnung und Z 
bestätigte das ja auch. Nur Y hatte sich ein bischen vergaloppiert und 
konnte, so als echter Kerl vor seinen Leuten keinen Fehler zugeben. Ich 
stand an der Tafel und X grinste immer zufriedener, ich übrigens auch. 
Was für Idioten! Danach war es mit der Tafel vorbei und ich hatte noch 
ein interessantes Gespräch mit Z, wobei Y ab un an reingrätschte und 
dumme Fragen stellte, die von mir mit "ja", "nein" oder "vielleicht" 
beantwortet wurden. Zum Schluß der Veranstaltung wollte Y noch meine 
Gehaltvorstellungen wissen. Ich: "120.000 Euro". Da ist 'ne Menge 
Schmerzensgeld mit enthalten, dachte ich. Y kochte förmlich, war kurz 
vor'm explodieren. Da übernahm X zum ersten mal das Wort. X (sehr nett 
und freundlich): "Die Summe übersteigt doch unser Budget!", "Ok, Danke 
und einen schönen Tag noch!", sagte ich. "Den Ausgang finde ich 
selber.". Vor den Meeting-Raum stand ein anderer Bewerber und wartete 
schon. Ich sagte zu ihm: "Viel Spass bei deinem Gespräch!", und 
verschwand auf Nimmerwiedersehen.

Tja X und Z waren wirklich ok, aber mit Y möchte ich ums Verrecken nicht 
zusammenarbeiten müssen. Was für ein Honk.

Was habt Ihr so in Vorstellungsgesprächen erlebt?

Rosa

von Schlaflos (Gast)


Lesenswert?

So ein Gespräch hätte ich auch mal gerne, die Erfahrung muss man wohl 
mal machen, lechts. Bei mir sind bisher alle Vorstellungsgespräche 
gleich verlaufen, was man wohl augenscheinlich als normal bezeichnen 
könnte.
Die Gespräche bei den Dienstleistern waren etwas komisch, da die mit 
meinem Bullshit Bingo nichts anzufangen wussten und als ich anfangen 
wollte fachzusimpeln etwas verdutzt geglotzt haben, aber ansonsten 
nichts aufregendes...

von NoPoP (Gast)


Lesenswert?

2009 bei einer größeren Firma, Hersteller für bestimmte Ausrüstungen für 
Feuerwehr usw. Personalchef ist (war) ein regional bekannter 
Bezirkspolitiker einer christlichen Partei.
Zum Vorstellungstermin wurden gleich zwei Kandidaten gleichzeitig 
eingeladen, also eine kleine Arenashow mit dem offensichtlichen Ziel, 
für etwas Pausenbelustigung zu sorgen.
Es ging um die üblichen Standard-Hobby-Psycho-Fragen, anschließend 
musste jeder einige Sätze auf englisch aufsagen.
Ich bin am Ende dieser Show leider (zu Glück) leer ausgegangen, habe 
aber die Erlaubnis, mich jederzeit wieder dort zu bewerben.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Rosa-Kleidchen schrieb:

> Was habt Ihr so in Vorstellungsgesprächen erlebt?

So eine Sache mit einem C-Code an der Tafel hatte ich zwei mal. Beim 
ersten mal verfing ich mich auch in kleinsten Details. Beim zweiten mal 
machte ich es anders: Ich sagte ihnen, ich mach ein Flußdiagramm, dann 
kann es jemand daraus so codieren, in einer beliebigen Sprache, wie er 
möchte.

Und das kam erstklassig gut an, im Grunde war es der C-Codierung sogar 
noch einen drauf gesetzt. Das vermuteten sie nicht, daß jemand aus einer 
Vorgabe gleich ein Flußdiagramm oder Struktogramm machen kann. Der 
Vertrag kam sofort, mit der spontanen Probeaufgabe war man höchst 
zufrieden.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Der Vertrag kam sofort,

Und, haste die Stelle angenommen?

Ich wurde mal vom Amt zu einer Klitsche geschickt, die Montagen
von Netzwerken machte. Nicht gerade mein Fachgebiet. Die Stelle
war als Werkstattleiter und Führung von etwa einem Dutzend Leuten
ausgewiesen. Also eine leitende Stellung, wenn man so will.
Ob ich das überhaupt wollte, hat keinen interessiert.
Na, ich pünktlich wie aus dem Ei gepellt, da erschienen und der
Geschäftsführer (Firma hatte anderen Namen), ein Herr Doktor S.
empfing mich. Ich erwähne den Namen andeutungsweise nur, weil
er mit meinem Namen völlig identisch war, nur eben ohne Doktortitel.
Eigentlich war die Sache für mich dadurch schon gelaufen, aber
weil es vom Amt war, wollte ich das einfach ohne Probleme zu
provozieren, durch ziehen.
Wir sind dann in ein Raum ohne Fenster und ohne Wasser, Kaffee
oder sonst eine Erfrischung, gegangen (es war Hochsommer und
zwar einer von den heißen an die sich wohl kaum noch einer
erinnert). Der Geschäftsführer wirkte auch eher etwas gestresst
und besorgte erst mal einen Personalfragebogen als wäre schon alles
geklärt, was ja noch fix ging. Den hab ich dann in Abwesenheit
in 3 Minuten ausgefüllt, Bewerbungsmappe hatte ich ja dabei,
und da mir der Job ohnehin nicht zusagte hab ich frech 6500
Deutsche Mark (Also noch zu DM-Zeiten) an die Stelle mit dem
Gehaltswunsch auf der letzten Seite angegeben.
Als er dann nach ca. 20 Minunten wieder kam (um mich gar zu kochen,
werden wären wenigstens 30 Minuten nötig gewesen) hab ich
dann einen vergleichbaren Vortragsmarathon, wie oben beschrieben,
nicht so in der Tiefe, aber doch ganz ordentlich, vorgebracht.
Als er dann sich den Personalbogen vornahm und die Summe las, ist er
fast explodiert. Auf die Idee mal zu verhandeln ist er dann
überhaupt nicht mehr gekommen. Ich habe weder etwas ausführliches
zu der Tätigkeit erfahren(nur was auf dem Wisch vom Amt stand),
oder mal den künftigen Arbeitsplatz gesehen.
Dafür aber einen Kleinwüchsigen, ca. 1m groß, der mal quer
über den Flur lief, was zumindest für eine gewisse Sozialkompetenz
sprach, aber wie ich schon schrieb, bei Namensgleichheit hört
der Spaß auf.
Jedenfalls hab ich dann unmittelbar nach dem Wutausbruch von
dem Herrn Doktor das Gespräch abgebrochen und hab mich verabschiedet.
Die Standpauke von meinem Vermittler im Amt hab ich dann gelassen
hingenommen. Sanktionen gabs keine, da ich mich ja bemüht hatte.
Aus Neugier hab ich mir dann mal die Webseite von dem Laden angeschaut
und schon auf der ersten Seite waren drei Rechtschreibfehler.
Das war so ziemlich die übelste Geschichte die ich mal erlebt hatte.

von Ulf (Gast)


Lesenswert?

Vor ein paar Jahren mal bei Brunel in Duisburg: Fragt der mich: Was ist 
für Ihre Frau der Hauptgrund, sie toll zu finden?

Das, was ich geantwortet habe, verrate ich hier aber nicht.

Brunel, absolut bescheuert.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Ulf schrieb:
> Das, was ich geantwortet habe, verrate ich hier aber nicht.

Was hat der Bruneller, was wir nicht haben?

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Der Vertrag kam sofort,
> Und, haste die Stelle angenommen?

Du weißt doch, wie ich aktuell hier sitze.

Ach, ist das auch schon wieder 3 Jahre her! Ja, der Job war eigentlich 
OK, aber auch 450km von mir entfernt, beim Dienstleister. Es war wohl 
tatsächlich einer der besseren Dienstleister. Ein Problem war, daß ich 
dort in weiter Entfernung eine Wechseltätigkeit an 2 Orten haben sollte, 
die 100km voneinander entfernt lagen. Wo zieht man da hin, wenn man 
sogar umzugsbereit wäre? Aber darüber wollte niemand konkret mit mir 
sprechen. Das stieß mir etwas übel hoch. Meine Mobilität war ja mit 
einem weiten Umzug und 2 Wechselorten alleine nicht erledigt.

Ich war damals noch etwas naiv, konnte das alles nicht genau abschätzen, 
da hätte es noch mehr Geld für die ungeklärten Dinge geben müssen, die 
nicht angesprochen wurden. Die Umzugskosten sprach ich leider auch nicht 
an. Wußte nur, daß das Amt einen Zuschuß gewährt.

Stell dir vor, du bist schon mobil, 400km weg zu gehen. Und da gibt es 
dann gleich 2 Einsatzorte, die dort dann noch nicht vor der Haustür 
liegen.

Andere sagten mir, mach dir keinen Kopf darum, nach 2 Monaten wärst du 
dort sowieso wieder raus geflogen. Ein größerer Automobilzulieferer 
mitten in der Krise August 2008. Es war ja bekannt, daß dort bei 
Dienstleistern massenweise Zeitarbeiter wieder raus flogen, und zwar als 
erste vor allen anderen.

von Smörre (Gast)


Lesenswert?

Das härteste, was ich mal erlebt habe, war mal ein Vorstellungsgespräch 
bei dem es zu einer Einigung kam, das ich den Job bekommen würde, wenn 
ich vorab eine interne Schulung bei dem Unternehmen absolvieren würde, 
zu der ich auch bereit war.
Die Firma würde sich dann bei mir umgehend melden ... tat sie nicht, ich 
dann zurückgerufen, wann es denn nun losgehen würde.
Daraufhin dann die Antwort, daß müsse noch der Geschäftsführer 
entscheiden .. ich würde bald wieder was hören.
Kam aber nichts mehr - einen weiteren Rückruf hab ich mir gespart; wenn 
der Geschäftsführer selbst nicht fähig ist am Vorstellungsgespräch 
teilzunehmen und auch kein Vertrauen in seine Mitarbeiter hat, dann ist 
das einfach nur armseelig.
Andere Kracher gabs natürlich auch in der Vergangenheit.

von Klaus D. (kolisson)


Lesenswert?

fragt mich einer:" arbeiten sie lieber allein oder im Team ?"
.. da musste ich ersteinmal schlucken (Fangfrage)  ...
Antwort:" Gerne im Team , sofern das Team  mich nicht behindert !"
Dann musste der Fragesteller schlucken.
Vertrag kam dann sehr schnell.

k.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Du weißt doch, wie ich aktuell hier sitze.

Ich hatte angenommen, das dein Erlebnis irgend wann mal war
und mit deiner jetzigen Situation nichts zu tun hat. Es fehlt
halt der zeitliche Überblick. Daher hatte ich auch gefragt.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


Lesenswert?

>Vor ein paar Jahren mal bei Brunel in Duisburg: Fragt der mich: Was ist
>für Ihre Frau der Hauptgrund, sie toll zu finden?

Manche schrecken vor nichts zurück. Diese Frage ist ja schon "Aufs 
Maul"-verdächtig.

Rosa

von LuXXuS 9. (aichn)


Lesenswert?

Rosa-Kleidchen schrieb:
> Fragt der mich: Was ist
>>für Ihre Frau der Hauptgrund, sie toll zu finden?

A: "Soll ich ihn rausholen?"

von Rosa-Kleidchen (Gast)


Lesenswert?

Haha! Ja, direkt auf den Tisch :-D
Rosa

von sadx (Gast)


Lesenswert?

Das härteste Vorstellungsgespräch was ich erlebt habe war als frischer 
Absolvent bei einem kleinem regionalen Dienstleister. Dieser schrieb 
damals wöchentlich in der regionalen Zeitung Stellen aus.

Neben den üblichen Fragen musste ich:
- eine Tiefpass/Hochpass Funktion in C schreiben
- Regelkreis an die Wand malen
- Im Kopf zwischen Zahlensystemen umrechnen Bin/Hex/Dec/Oct
- eine vollständige Kurvendiskussion ausführen

Nicht gefragt wurde ich nach:
- Themenschwerpunkt im Studium
- Thema Diplomarbeit
- Berufliche Tätigkeit neben dem Studium (laut Stellenausschreibung wäre 
das eine gute Grundlage für den Job gewesen)

Zusammengefasst:
- ging das Gespräch über 3std
- konnte man mir kein Gehalt sagen, dieses müsste ich nochmal mit dem 
Geschäftsführer klären
- ich sollte die ersten 3Monate Vollzeit als Praktikant <1000€/Monat 
arbeiten
- währenddessen bitte keine weiteren Bewerbungsgespräche führen
- ich habe das Angebot telefonisch, wie auch per Mail an den 
Geschäftsführer, abgelehnt
- ich wurde in der folgenden Woche noch 2 mal angerufen, ob ich es mir 
nicht doch überlegt hätte

--> ohne Worte

von ChrisJ (Gast)


Lesenswert?

Naja, dass hier finde ich ja nicht weiter schlimm, ich glaube ich hätte 
sogar Freude daran gehabt:

- eine Tiefpass/Hochpass Funktion in C schreiben
- Regelkreis an die Wand malen
- Im Kopf zwischen Zahlensystemen umrechnen Bin/Hex/Dec/Oct
- eine vollständige Kurvendiskussion ausführen


Aber das hier:

" - ich sollte die ersten 3Monate Vollzeit als Praktikant <1000€/Monat
arbeiten"


geht überhaupt nicht!

von sadx (Gast)


Lesenswert?

Also die letzten beiden Punkte waren für mich als naiver/nervöser 
Absolvent total der Horror:

- eine Tiefpass/Hochpass Funktion in C schreiben
- Regelkreis an die Wand malen
- Im Kopf zwischen Zahlensystemen umrechnen Bin/Hex/Dec/Oct
- eine vollständige Kurvendiskussion ausführen

Als Personaler sollte man darauf getrimmt sein in einem 
Bewerbungsgespräch ein möglichst umfassendes Bild eines Bewerbers, in 
einer begrenzten Zeit, zu erfassen. Wenn fast ausschließlich obere 
Fragen gestellt werden, läuft etwas gewaltig schief,

von H. G. (Gast)


Lesenswert?

Solche Themen sollten keine Rolle spielen, da man Kurvendiskussison und 
Regelkreis in Schule und Studium nachgewiesen hat. Sollte das ein 
Bewerber in einem Test deutlich besser können, als ein anderer mit 
gleichen Noten, spielt meist der Zufall eine Rolle, z.B. wenn er das in 
den Semesterferien im Job gebraucht hat und zufällig gerade optimal 
parat hat.

Aber manche Chefs denken halt so und glauben, dass, was sie jetzt gerade 
fragen, sei dass Mass der Dinge. So einer kriegt eben den 
Zufallskandidaten.

Es hat aber auch keinen Sinn, das zu hinterfragen. Wenn ein Vorgesetzter 
so drauf ist, dass man ihm nicht passt, dann klappt das eben nicht. 
Bewerbung ist halt Glückssache und wenig mit objektiver Leistung zu tun. 
Nach meiner Erfahrung ist die Chance, eingestellt zu werden, beeinflusst 
von:

30% Wirkung auf die Frager, Sympathie, optisches Erscheinen
25% zufallsbedingter Gesprächsverlauf (laute Umgebung, Probleme, zu 
spät)
20% nichtzufälliger Verlauf (Frager gutmütig, gestresst, aggressiv)
15% eigene Gesprächsgestaltung (Antwortstrategie, kritikfähig, cool)
10% Fachwissen und Wissen über die Firma und die Personen (Vorbereitung)

D.h. ein Grossteil ist Zufall, von den Beteiligten und deren Tagesform 
abhängig und nicht durch den Bewerber steuerbar. Auch Teile der 
Symphatie sind subjektiv, z.B. Kleidung, Dialekt, Rauchen, Körperbau, 
Die eigenen steurbaren Einflüsse sind gering, auch was die 
Fachkompetenzen angeht. Diese sind nur VOR dem Gespräch wichtig, um als 
tauglich zu gelten und eingeladen zu werden. Optisches Erscheinen und 
Gesprächsfühung sind im Gespräch dann entscheidender.

Aber: Das Gespräch hat ja den Sinn, festzustellen, ob man passen könnte 
und wenn schon das erste Gespräch deutlich in die Hose geht, dann 
sollten beide die Finger von einer Zusammenarbeit lassen.

Mir hat mal eine Firma die Aktienkurse auf den Tisch gehauen und damit 
geprahlt, dass man tolle Gewinne einfährt. Als ich dann loslegte, dass 
die garnichts bedeutet und Gewinne ja auch auf Kosten der Mitarbeiter 
und Infrastruktur gemacht werden können und darum gebten habe, eine 
Statistik über die Gehaltsentwicklung zu sehen, war Sense :-)

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Gerald Hellinghaus schrieb:

> Solche Themen sollten keine Rolle spielen, da man Kurvendiskussison und
> Regelkreis in Schule und Studium nachgewiesen hat.

Das dachte ich auch mal. Ich beschrieb ja weiter oben schon mal, daß ich 
an zwei Orten C-Code an die Tafel schreiben durfte. Einen der 
Gesprächsführer fragte ich tatsächlich nach dem tieferen Sinn. Und ich 
bekam prompt eine klare Antwort: Es würden viele zum VG erscheinen, die 
im Bewerbungsschreiben behaupten, sie könnten mit µC und Programmierung 
bestens umgehen. Viele könnten tatsächlich nichts, und hätten nur 
geprahlt. Man sei bereits früher auf solche Kandidaten Prahlhanse herein 
gefallen, die behaupten, sie wären besser, als sie wirklich sind. Das 
Unternehmen war gar nicht so klein, hatten mehr als 1500 MA.

Nun ja, und wenn an so einer Position wirklich jemand ausschließlich 
programmieren soll? Also mir leuchtete das schon ein wenig ein.

Es wurde auch nie übertrieben, die Abfragen nach Elektronik und 
Programmierung dauerten mal etwa maximal 20-30 Minuten.

In späteren Profiling-Kursen erfuhr ich, daß der fachliche Anteil bei 
einem VG nur zu 7% zählt. Etwas um die 50% sollte der persönliche 
Eindruck ausmachen.

Die letzte Firma, wo ich arbeitete, fragte fachlich beim VG gar nichts. 
Sie zeigten mir nur ein paar Platinen mit vollständigen Steuerungen, und 
fragten, ob ich damit umgehen könnte. Sie kannten aber meine FH und ein 
paar Profs, und daß dort niemand hinten raus kommt, der keine Ahnung 
hat. Hatten ja auch meine Zeugnisse, um einzuschätzen, bei welchem Prof. 
ich besser oder schlechter war. Und sie wußten natürlich aus der 
Bewerbung, daß ich Hobbybastler in dem Bereich bin.



@sadx:

Die Kurvendiskussion finde ich ja abgefahren. Wüßte im Augenblick nicht, 
ob ich das so locker aus dem Ärmel schütteln könnte. Mathe ist schon 
eine Weile her. Aber man bekommt das schnell wieder drauf, wenn man 
damit zu tun bekommt. Und nur das sollte zählen.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


Lesenswert?

Einer hat's hier schonmal angesprochen. Es kommt immer auch die 
Tagesform an wie im Sport. Entweder Du bist gut drauf und bekommst die 
richtigen Fragen gestellt oder eben nicht. Nur bei diversen Firmen hatte 
ich den Eindruck, dass die folgenden suchten:
- 25 Jahre,
- Uni-Studium
- 5 Jahre Berufserfahrung
- keine Familie heisst mobil
- für Held der Arbeit arbeiten
Wenn man so einen nicht findet, da gibt's ja noch die Politik nebst 
Medien, die uns einen Fachkräftemangel vortäuschen!!!
Mit wem lebe ich eigentlich zusammen?
Rosa

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Ich hab mich da mal bei einem grossen, aber veraenderlichen Laden 
vorgestellt und meine erste Frage war, weshalb sie denn in ein paar 
Jahren noch existieren wuerden. Die erstaunte antwort war, dass das 
bombensicher sei. Ich fand das eher nicht und ein paar Jahre speter war 
der Laden wegrationalisiert. Ein paar Jahre spaeter hab ich mich beim 
selben Laden, andere Abteilung, anderswo, fuer einen anderen Job 
vorgestellt. Mein Job waere Spezifikation und Evaluation gewesen, ich 
haette lieber entwickelt. Meine erste Frage war, weshalb der Laden denn 
in ein paar Jahren noch existieren wuerde... Die erstaunte Antwort ... 
das sei sicher. Sie haetten mich gerne genommen, ich fand die Zukunft zu 
begrenzt. Nun. Diese Abeilung wurde auch nicht viel spaeter aufgehoben.

von Jasch (Gast)


Lesenswert?

Rosa-Kleidchen schrieb:
> Einer hat's hier schonmal angesprochen. Es kommt immer auch die
> Tagesform an wie im Sport. Entweder Du bist gut drauf und bekommst die
> richtigen Fragen gestellt oder eben nicht. Nur bei diversen Firmen hatte
> ich den Eindruck, dass die folgenden suchten:
> - 25 Jahre,
> - Uni-Studium
> - 5 Jahre Berufserfahrung

Hehehe, da gibt es eine schöne Anekdote.

Da suchte eine Firma einen Entwickler mit n Jahren Erfahrung in C++. 
Witzigerweise gab es C++ da erst so etwa n Jahre, d.h. es wären 
Stroustrup und (wortwörtlich) eine Handvoll weitere Leute weltweit in 
Frage gekommen. Wieso die ausgerechnet bei solchen Schwachköpfen 
anfangen sollten?

Das ist mittlerweile der ganz normale Wahnsinn, nix dabei denken.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@  Jasch (Gast)

>Frage gekommen. Wieso die ausgerechnet bei solchen Schwachköpfen
>anfangen sollten?

Weil sich viele für das Zentrum der Welt halten. JAAA, UNSERE Firma, 
GAAANZ DOLLE, der Rest ist alles Mist. Jaja.

>Das ist mittlerweile der ganz normale Wahnsinn, nix dabei denken.

Jo.

Hier meine Anekdote.

Irgendwo bei Frankfurt vor vielen Jahren. Kam gerade von meiner 1 1/2 
jährigen Ausszeit zurück in die Normalität. Ein jung-dynamischer 
Abteilungsleiter, Marke "Ich bin der Macher" Mitte Dreißig ist mein 
Gesprächspartner. Der Tisch im Zimmer ist recht groß und quadartisch, 
wir sitzen uns gegenüber, ca. 3m getrennt. War irgendwie schon ein 
Zeichen ;-)
Ich fang so ein bisschen an zu erzählen, auch von meiner letzten 
Ausszeit, nur ganz oberflächlich. Dann kommt er

Macher: "Ist wohl sehr schön am Roten Meer?".
Ich: Hoppla, Vorsicht! "Ja, ist es". Hmmm.
Macher: "Solche Lücken im Lebenslauf können Sie sich aber nicht mehr oft 
leisten".
Ich: Ohhh, du kleiner Arsch.

Tja, hier musste ich mich blitzschnell entscheiden. Bin ich brav und 
bleib cool oder dreh ich mal so richtig schön frei, so wie in der Szene 
in Train spotting. Leider bin ich brav geblieben.

Macher: "Wie sah es denn in der Vergangenheit mit Überstunden aus?".
Ich: "Naja, eher wenig. Wenn man wirklich Not am Mann war, dann gab es 
die schon, aber selten".
Macher: "Bei uns hier ist das anders. In normalen Zeiten machen hier 
alle Überstunden, um 5 geht da keiner nach Hause. Damit wir in Zeiten 
von wenigen Aufträgen normmal arbeiten können."

Diesen Unsinn muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Der Vorteil bei diesem Gespräch war, dass der Unsinn der Firma direkt 
erkennbar war. Und die Sache somit schnell entschieden. Hat alles ein 
Gutes. ;-)

Aber Leute, mit der Einstellung

"Bewerbung ist halt Glückssache und wenig mit objektiver Leistung zu 
tun."

habt ihr schon verloren. Denn diese Enstellung legt sich vor allem auf 
euer Selbstwertgefühl und Auftreten, und das ist wie ihr richtig erkannt 
habe sehr wichtig. Ja, der fachliche Teil ist ein kleiner Teil. 10% 
halte ich für zu wenig. Aber sei's drum. Und dass die Chemie zwischen 
dem Bewerber und dem der einstellt halbwegs stimmen muss, ist doch auch 
sonnenklar. Es sind MENSCHEN, keine Maschinen die in die Halle gestellt 
werden. Man redet ja auch nicht mit unsympatischen Leuten.

Also locker bleiben und nicht schon von vorn herein Schuldzuweisungen im 
Kopf zementieren.

MFG
Falk

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Falk Brunner schrieb:

> Es sind MENSCHEN, keine Maschinen die in die Halle gestellt
> werden. Man redet ja auch nicht mit unsympatischen Leuten.

Richtig. Und es sind auch immer Menschen, die einstellen.

> Also locker bleiben und nicht schon von vorn herein Schuldzuweisungen im
> Kopf zementieren.

Wahre Worte - das Wort zum Samstag :-)

Es ist doch vollkommen klar: wenn ich jemand absolut unsympathisch 
finde, dann werde ich den nicht einstellen - und sei er fachlich auch 
noch so gut.
So etwas gibt später nur Ärger.

Ist mir damals auch passiert: ich wäre sicher in Frage gekommen, aber es 
passte einfach nicht. Persönliches Pech (für mich).

Wenn die Chemie nicht stimmt, dann ist das so.

Wenn die Chemie allerdings nie stimmt, sollte man sich schon 
hinterfragen ;-)

Chris D.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Vor ein paar Jahren mal bei Brunel in Duisburg: Fragt der mich:
> Was ist für Ihre Frau der Hauptgrund, sie toll zu finden?
> Das, was ich geantwortet habe, verrate ich hier aber nicht.
> Brunel, absolut bescheuert.

Nein, kluge Leute, mit viel Hintersinn.

"Weil ich sie gut ficke"

Brunel: Und das werden wir im Job mit Ihnen tun, und glauben Sie
uns, das können wir richtig gut.

Du hättest sagen sollen: Weil ich viel Geld nach Hause bringe.

von Klaus D. (kolisson)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Fragt der mich:
>> Was ist für Ihre Frau der Hauptgrund, sie toll zu finden?

Richtige Antwort =
Mein Verantwortungsgefühl und meine Inteamfähigkeit.

k.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@  Chris D. (myfairtux)

>Ist mir damals auch passiert: ich wäre sicher in Frage gekommen, aber es
>passte einfach nicht. Persönliches Pech (für mich).

Kein Pech, eher klare Linie. Denn was hätte dir der Job genützt, den du 
fachlich hättest ausfüllen können, aber mit den Leuten immer Probleme 
gehabt hättest? Gar nichts!

Und wenn man einen Job sucht, der über das Kistenstapeln hinausgeht, und 
bei dem man es potentiell ein paar Jahre aushalten will, dann muss man 
auch selber ein Interesse haben, dass die Chemie stimmt. Was natürlich 
NICHT bedeutet, dass von Anfang an immer alles glatt läuft. Bestimmt 
Dinge müssen auch gelernt werden, und eine gewisse Anpassung/Gewöhnung 
muss auch erfolgen. Was natürlich wiederum NICHT heißt, sich jeden Mist 
gefallen zu lassen.

Alle Klarheiten beseitigt?

MfG
Falk

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Falk Brunner schrieb:
> Bestimmt
> Dinge müssen auch gelernt werden, und eine gewisse Anpassung/Gewöhnung
> muss auch erfolgen.

Daher machen die Firmen ja auch so einen Zirkus um diese Anpassungsphase
so kurz wie möglich zu halten und zwar ohne große Investitionen.

von M.K. (Gast)


Lesenswert?

Mir passiert es regelmäßig, dass irgendwelche Möchtegernführungspersonen 
mit ihrem Halbwissen oder eingefahrenen Lehrmeiung irgendwelche 
Fachaussagen von mir überstimmt und es dann zu einer hitzigen Diskussion 
kommt, die ich meistens gewinne, weil ich die besseren Argumente habe.

Der Typ ist dann natürlich genervt und will mir mir nichts zu tun haben. 
:-)

Das Beste war bei Takate Petri in Aschaffenburg: Ich sollte dort in die 
Softwareentwicklung einsteigen, wurde aber schon beim Bewerbungsgespräch 
in die Hardwareecke geschoben, weil wir über SPICE gesprochen haben und 
sie nicht den Unterschied kennen zwischen Automotive SPICE und pSPICE. 
Der (neue) Abteilungleiter hat mir dann 30min lang vorgejammert, dass er 
schon mehrfach solche Dikussionen mit Bewerbern hat, die ihn da belehren 
wollten und das angeblich durcheinander werfen. In Wirklich keit werfen 
die es selber durcheinander und meine ordnende Erklärung wollten sie 
nicht hören.

Der Personalhelfer warf dann ein, ich müsse ja irgendwo schon die 
Terminologie der Firma übernehmen und mich anpassen. Tolle Idee :-)

Ich habe denen dann erklärt, dass das Unsinn ist und z.B. das Wort 
"Birne" zwar einmal auf Obst und einmal auf ein Leuchtmittel hindeutet, 
dass aber die elektrische, die man in die Lampe schraubt, immer die 
Glügbirne ist, auch wenn man die Begriffe in Aschaffenburg austauschen 
möche.

Das hat der Personalfuzzi nicht kakpiert und der 
Elektronikentwicklungsleiter wollte es nicht kapieren :-)

Manchmal fragt man sich, wie solche Leute in ihre Positionen gelangen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Falk Brunner schrieb:
> @  Chris D. (myfairtux)
>
>>Ist mir damals auch passiert: ich wäre sicher in Frage gekommen, aber es
>>passte einfach nicht. Persönliches Pech (für mich).
>
> Kein Pech, eher klare Linie. Denn was hätte dir der Job genützt, den du
> fachlich hättest ausfüllen können, aber mit den Leuten immer Probleme
> gehabt hättest? Gar nichts!

Schon klar - Pech im Sinne von: er war genau in dem Laden Chef, in den 
ich wollte :-)

> Und wenn man einen Job sucht, der über das Kistenstapeln hinausgeht, und
> bei dem man es potentiell ein paar Jahre aushalten will, dann muss man
> auch selber ein Interesse haben, dass die Chemie stimmt. Was natürlich
> NICHT bedeutet, dass von Anfang an immer alles glatt läuft. Bestimmt
> Dinge müssen auch gelernt werden, und eine gewisse Anpassung/Gewöhnung
> muss auch erfolgen. Was natürlich wiederum NICHT heißt, sich jeden Mist
> gefallen zu lassen.
>
> Alle Klarheiten beseitigt?

Jepp - ist auch meine Meinung :-)

Chris D.

von voodoofrei (Gast)


Lesenswert?

M.K. schrieb:
> Manchmal fragt man sich, wie solche Leute in ihre Positionen gelangen.

Dilbert-Prinzip?

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@  voodoofrei (Gast)

>M.K. schrieb:
>> Manchmal fragt man sich, wie solche Leute in ihre Positionen gelangen.

>Dilbert-Prinzip?

Schlimmer noch: Peter-Prinzip.

http://www.amazon.de/Das-Peter-Prinzip-oder-Hierarchie-Unf%C3%A4higen/dp/3499613514/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1313241448&sr=8-1

MfG
Falk

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich hab mal eine Anzeige einer Firma in etwa so in der Zeitung gefunden 
"Suchen Elektriker/Elektroniker für kleinere Tätigkeiten an 
Hausinstallationen, Kommunikationsgeräten und Alarmanlagen".

Dachte mir, seis drum um "kleinere Tätigkeiten" besser als gar keine 
Arbeit und hab dann dort angerufen und sollte am nächsten Tag zu einer 
Adresse kommen, welche nicht die Firmenadresse war.

Die Adresse war ein Abbruchhaus, das Vorstellungsgespräch lief ungefähr 
so: "Wir sind eine Abbruchfirma, brauchen dich um Elektrik heil aus dem 
Häusern zu rupfen und wieder zu verkaufen an irgendwelche Polen".

Raus kamen 9 Monate unwürdige Schinderei und 3 Monate Sperre beim AA-Amt 
weil der ***** mir nicht kündigen wollte, selbst nachdem ich 4 Wochen 
nicht mehr hin bin hat er mir noch nicht gekündigt.

Kabel hatte ich nur in der Hand wenn ich sie Schälen sollte, dass es 
mehr fürs Kupfer gibt.

Aber wenigstens hats mitm Geld gestimmt und Wohnung gabs auch vom Chef 
für sehr wenig Miete.

von Ulf (Gast)


Lesenswert?

Alex W. schrieb im Beitrag #2303902:
>>Vor ein paar Jahren mal bei Brunel in Duisburg: Fragt der mich: Was ist
>>für Ihre Frau der Hauptgrund, sie toll zu finden?
>
> Ich hätte gesagt: Das kann Ihre Frau ihnen doch auch beantworten

Ich hatte die Vermutung, dass der Bruneller schwul war. Deine Aussage 
hätte also nicht gepaßt.

von Arno Nyhm (Gast)


Lesenswert?

Meine schon - merke: Wenn es um unpassende, sexuelle Anspielungen geht, 
ist das Ziel immer die Mutter des Gegenübers, nicht die Frau o.Ä.!

Meinen Pen1s hätte ich dennoch rausgeholt... nur so, um das Kunstwerk zu 
vervollständigen.

von Holger M. (holgi77)


Lesenswert?

Das schlimmste, was ich erlebt habe, war eigentlich, dass man als 
fachlich für den Job qualifizierter Mensch diese ganzen dummen 
Standardfragen gestellt bekam, wie aus einem Fragenkatalog abgelesen:

So nach dem Motto: "Nennen Sie uns Ihre positiven und negativen 
Eigenschaften."

Ich fühlte mich wie ein 16 jähriger der sich für einen Ferienjob 
bewirbt. Das sagte ich dann auch.
Ein Angebot bekam ich trotzdem, habe es aber aus anderen Gründen 
(langweilge Aufgaben) abgelehnt.

von S1 (Gast)


Lesenswert?

Ich bin mal in einem Bewerbungsgespräch in ein Kreuzverhör zwischen 
Abteilungsleiter, Entwicklungsleiter und Personalchef geraten. Man 
konnte eigentlich keine der Fragen wirklich richtig beantworten, schon 
gar nicht als frischer Absolvent.

Eine der Fragen war: Müssen Sie als Entwickler etwas so  gut wie möglich 
oder so gut wie nötig bauen? Die richtige Antwort ist mir jetzt völlig 
klar: So gut wie nötig, sonst wird man nie fertig und es wird zu teuer. 
Ich habe mich da im Gedanken an Qualitätsansprüche ziemlich verstrickt.

Ich bin aber eigentlich immer ehrlich geblieben und habe mich bei den 
Fragen zur Motivation, wieso ich bei dieser Firma gerne arbeiten würde, 
wieder etwas gerettet. Ich hätte den Vertrag gleich nach Ende des 
Bewerbungsgesprächs unterschreiben können. Eine wichtige Aussage war 
auch: "Fachlich können wir Ihnen noch alles beibringen, nur in das Team 
müssen Sie passen."

Ich habe dann aber doch abgelehnt, weil ich einen anderen Job bekommen 
habe, der mir mehr zugesagt hat. Und das lief auch ohne offizielles 
Bewerbungsgespräch.

In dieser Firma (dort habe ich auch Praxissemester und Diplomarbeit 
gemacht) hätte ich auch eine andere Stelle bekommen. Und da hatte ich 
ein Bewerbungsgespräch der etwas anderen Art: Die Abteilung hat sich bei 
mir beworben. Sie haben dringend jemanden gebraucht und hätten mich 
gerne sofort genommen. Ich hätte dort auch Probearbeiten können, damit 
ich sehe, ob mir der Job gefällt. Allerdings wäre der Job mit hoher 
weltweiten Reisetätigkeit und viele Überstunden verbunden gewesen, das 
hat mich damals doch eher abgeschreckt.

von Dipl.-Ing. (Gast)


Lesenswert?

Rosa-Kleidchen schrieb:
> Tja X und Z waren wirklich ok, aber mit Y möchte ich ums Verrecken nicht
> zusammenarbeiten müssen. Was für ein Honk.

Geile Geschichte! Hätte Y zum Ende hin noch gesagt: "X nehme ich als 
Chef, mit Z würde mir das Zusammenarbeiten Spaß bereiten, aber du, Y, 
bist ein Arschloch und die Null, die im Nenner der Funktion nicht 
auftaucht".

:-))) LOL

von Viel Spaß für wenig Geld (Gast)


Lesenswert?

Jetzt noch einer von mir:

Habe mich bei einer mittleren Firma (geschätzt ca. 50 MA) um eine 
ausgeschriebene Stelle als Elektronik-Ing. beworben. Ein Telefonat mit 
dem zuständigen Personaler verlief recht ordentlich, ließ mich aber 
vermuten, daß von ihm auch etwas dick aufgetragen wurde. Aber egal, man 
denkt ja nur das beste.
Zwischezeitlich habe ich über Umwege herausgefunden, daß jemand jemanden 
kannte, der die Stelle - sagen wir mal - "geräumt" hatte.

Dann das Gespräch:
Personaler begrüßt mich und führt mich in den "Verhörraum". Auf dem Weg 
kam noch die Info "...daß die anderen noch dazustoßen werden...". Ein 
weiterer, nennen wir ihn mal "Marketing-Män", saß schon im Raum. Dann 
ging das Spiel los: Jetzt folgten kleckerweise Verkaufsleiter, Senior- 
und Juniorchef, der als promovierter Physiker in dieser Runde und in 
dieser Firma so gar nicht hineinzupassen schien, und zum Schluß der 
Entwicklungsleiter. Da saßen wir nun zu sechst!! Das war schon, sagen 
wir mal, furchteinflößend. "...Na dann erzählen Sie mal von sich..." 
Ich spielte schon mit dem Gedanken, mich freundlich aus der Runde zu 
verabschieden, bin dann aber doch geblieben und habe brav meinen Text 
zum Werdegang runtergespult.

Dann kamen die Fragen, die sich aber eigenartigerweise wenig auf meine 
fachlichen Qualis bezogen als vielmehr auf meine derzeitige 
Selbständigkeit, aus der ich mit dieser Stelle auszusteigen versuchte. 
Das waren doch sehr bohrende Fragen, die meine Überlegung, einfach 
aufzustehen und zu gehen, wieder hochkommen ließen. Fachlich kam auch 
etwas, aber doch sehr wenig.

Es folgte dann noch eine etwas lockere Diskussion, in der man sich 
selbst in den Himmel hob. Der Senior schwärmte was von "wichtiger 
Ideenfindung, um am Markt zu bestehen", während der Junior dauerhaft 
still, unsicher und bewundernd für den Senior, aber immer nicht in diese 
Runde passend, da saß.

Die Diskussion ging dann noch in Richtung drahtloser Kommunikation ihrer 
Produkte, die jetzt anstünde und immer wichtiger wird. Und da fiel noch 
der Anspruch, daß damit auch "...eigene Chips entwickelt werden 
müssen...". Aha dachte ich mir: Ihr glaubt also wirklich, mit einer 
Entwicklungsabteilung von 3 Technikern und mir als potentiellem Ing. 
einen eigenen Asic entwickeln zu können?! Na dann mal viel Spaß! Von da 
an habe ich mich eigentlich schon mental aus der Runde verabschiedet. Es 
ging dann zum Glück auch nicht mehr lange.

Der Personaler versprach noch auf Nachfrage des Seniors nach meinem 
Gehaltswunsch, mich in der kommenden Woche telefonisch zu kontaktieren, 
um zur Verhandlung zu kommen. Was ich erst zwei Wochen später, 
allerdings als Standardschreiben/Textbaustein zur Absage, in meinem 
Briefkasten wiederfand.

Auf dem Weg aus der Firma brachte der Personaler noch an, daß "...es ja 
bei uns doch recht locker zugeht, wie sie sehen konnten..." und die 
Firma "...beständig konservativ..." geführt wird, was wohl das 
Erfolgsrezept sei.

Zum Glück hatte ich nach der anfänglichen Info über Umwege mir schon 
vorgenommen, das Gespräch nur sportlich als Übung zu sehen, was sich 
damit dann als richtige Entscheidung herausstellte.

Was mir krass auffiel: Jeder, der mich begrüßte, streckte mir neben 
seiner Begrüßungshand auch sofort "seine Karte" entgegen. Das wurde nach 
Anwesenheit des Seniors auch merklich krampfhafter. Ich wußte schon gar 
nicht mehr wohin mit den Karten, die später betrachtet auch nichtmal das 
selbe Format (!) hatten. Gleichfalls waren alle beim "Sie" und in 
Anwesenheit des Seniors auch sehr steif im Verhalten. Man versuchte zwar 
irgendwie Lockerheit auzustrahlen, aber tatsächlich hatten alle einen 
Stock im A...

Und was mir am meisten zu denken gibt:
Da setzen sich schätzungsweise 10% der Belegschaft, die dazu offenbar 
noch die höchstbezahlten Köpfe der Firma sind, mit einem Bewerber, mit 
dem die meisten später nichtmal viel zu tun hätten, mitten am Arbeitstag 
für über eine Stunde in einen Raum. Wieviel Geld geht der Firma mit 
dieser Aktion in der Zeit durch die Lappen, wenn der Verkäufer nicht 
verkaufen und die Leiter nicht ihre Abteilung leiten können? Ganz zu 
schweigen vom reinen Stundensatz dieser Mannschaft.

Irgendwie war dieser Termin nachträglich betrachtet Belustigung  und 
Lehrstück  zugleich für mich. Ich werde mich wohl noch lange Zeit 
daran erinnern...

Ach ja: Die Stelle ist übrigens immer noch ausgeschrieben. 
Fachkräftemangel eben...

Cheers

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Viel Spaß für wenig Geld schrieb:
> Ach ja: Die Stelle ist übrigens immer noch ausgeschrieben.

Oder, die wissen selbst nicht was die wollen und das findet
man oft. Daher auch wohl die Dünnbrettbohrerei ob der Bewerber
eine Idee haben soll. Vermutlich suchen die die Idee, nicht
den Bewerber.
Natürlich kann man das nicht verallgemeinern, aber wenn man
noch nicht die berufliche Reife hat, sollte man sich vor
Inhabergeführten Unternehmen fern halten. Da herrscht einfach
zu viel Willkür und wenn der Chef dann noch ein Patriarch ist,
dann gute Nacht. Ich hatte schon die Ehre einige Firmen von
Innen kennen zu lernen. Man tut sich damit wirklich keinen
Gefallen.

Viel Spaß für wenig Geld schrieb:
> Irgendwie war dieser Termin nachträglich betrachtet Belustigung  und
> Lehrstück  zugleich für mich. Ich werde mich wohl noch lange Zeit
> daran erinnern...

Ich würde eher sagen, abschreckendes Beispiel. Leider ist das nur
ein frommer Wunsch, zu hoffen, das die mal erkennen, das man Geld
NICHT essen kann.

von Viel Spaß für wenig Geld (Gast)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:
> sollte man sich vor Inhabergeführten Unternehmen fern halten. Da herrscht
> einfach zu viel Willkür und wenn der Chef dann noch ein Patriarch ist,
> dann gute Nacht.

Genau diesen Eindruck hatte ich sofort. Darum auch meine Schilderung von 
der Steifigkeit. Mir war von vornherein klar, daß ich nicht dorthin 
will.

> Leider ist das nur ein frommer Wunsch, zu hoffen, das die mal erkennen,
> das man Geld NICHT essen kann.

An Geld haben sie wohl dem Eindruck nach genug, aber nach meinen 
Recherchen haben sie dem Vorgänger auf dieser Stelle wohl den Laufpass 
gegeben, als er nach etwas mehr Bezahlung fragte. Wie gesagt: Ich war 
zum Glück drauf vorbereitet...

von rookie (Gast)


Lesenswert?

so, werde auch mal was zum Besten geben:

Bin seit ca. 3 Jahren mit dem Studium fertig und will mal aus meiner 
jetzigen Bude raus. Betriebsklima ist nicht all zu berauschend und die 
pers. Entwicklungsmöglichkeiten auch nicht. Zudem sehe ich die Firma 
früher oder später in der Insolvenz bzw. Verkauf.
Bin daher schon länger am Suchen. Dachte Energie hat Zukunft, also bei 
einem der Brüder beworben (bevor dass mit dem massiven Stellenabbau in 
der Presse).

Zuerst kam Standard-Schreiben, dass in Bearbeitung. Zwei Tage später 
gleich die Einladung zum Gespräch, komisch aber im Positiven. Da ich bei 
jetzigem AG was fertig machen musste, konnte ich Termin nicht zusagen 
und bat um Alternative. Dachte mir, könnte vielleicht ein erstes K.O. 
Kriterium sein.
Alternativ-Termin kam zu Stande.
Ich hingefahren, etwas mulmig, weil in der Presse alle Energie Konzerne 
wegen massivem Stellenabbau in den Schlagzeilen waren.
Die Firma (Tochter eines großen Energie Konzerns) befindet sich im 
Industriegebiet. Durchs Tor gelaufen und Empfang gesucht. Leider 
Fehlanzeige, älteren Service-Mann an Garage nach Gesprächspartner 
gefragt, meinte müsste da sein, einfach vorne klingeln. Dachte erst mal 
nicht viel bei, kein großes Unternehmen, wohl wenig Kundenkontakt.
Geklingelt und Aussage am anderen Ende, soll rein kommen, Büro befindet 
sich da und da. Erst mal orientiert und an Tür geklopft. Drinnen 
lautstarke Unterhaltung. Haben munter weiter geschwätzt, dachte was mach 
ich jetzt? Entschied mich 2-3 Minuten zu warten. Waren so laut, dass ich 
mithörte dass die irgendwas über mich erzählten. Verstand leider nur 
bruchstückhaft. Irgendwann lauthalses Gelächter, ich dachte was sind 
dass für Arschl*****, da steht der Bewerber vor der Tür und die ziehen 
offensichtlich schon über ihn her.
Kurz darauf ging die Tür auf und ich wurde herein gebeten, meine 
Stimmung war schon mal leicht angesäuert.
Hatte Verhör-Charakter, war nicht nur Personaler und direkter 
Vorgesetzter, nein Firmenleiter und weiterer Personaler. War mir 
suspekt, dass die wegen kleinem Ingenieur so viel Kapital an den Tisch 
setzen.
Erst mal Standard Geplänkel, dachte mir nichts. War schon angespannt, da 
so viele vermeintlich wichtige Leute an einem sehr kleinen Tisch und 
Firmenchef direkt neben mir.
Kamen fast nur kritische Fragen, u.a. vom Firmenchef z.B. meine 
Leistungen bisher seien ja nur mittelmäßig gewesen. Das ich ja nur um 
meinem Wohnort herum geschafft hätte, keine HV-Kenntnisse hätte, erst 3 
Jahre bei jetzigem AG bin, usw.
War froh als mich mein möglicher Teamleiter mitnahm, um einen kleinen 
Rundgang zu machen. Der hörte sich auch sehr gerne reden, ging bestimmt 
0,75h.
Wieder eine Etage tiefer ins Verhör-Zimmer, dort kamen noch so Sprüche, 
wie ich auf meine Gehaltsvorstellungen komme (musste ich im Anschreiben 
bereits erwähnen). Das ich angespannt gewirkt hätte, bla bla. 
Visitenkarten hatte der Personaler keine und man fragte mich auch nicht 
ob ich noch Fragen hätten, haben mich quasi schon fast raus geschmissen 


Ich frage mich aber ernsthaft, wieso machen die so eine nichtsagenden 
Anzeige, in der ein Etechnik Studium reicht, also auch was für Anfänger 
und im Gespräch aber dermaßen auf die Kacke hauen?

Das mit dem Gehalt haben die gewusst, dass mit den Noten ebenfalls 
(Zeugnissen waren ja dabei) und das ich nicht ums Eck wohne, ist aus der 
Adresse ersichtlich.

Wieso lädt man einen Kandidaten ein, wenn man ihn offensichtlich vor 
vorne rein schon gar nicht will?
Für mich jenseits aller Logik oder ist dass das was man heute als 
Streßinterview bezeichnet?

von tasG (Gast)


Lesenswert?

Das schlimmste Vorstellungsgespräch habe ich bei einer Firma gehabt, 
deren Logo ein 2poliger Rotor eines Motors ist.

Die meisten Fragen gingen absolut unter die Gürtellinie.
Der Obermacker hat sich vorgestellt: "Ich bin Herr X und meine Hobbies 
sind Golf und Oper."
Meine Schule war 30km östlich von meinem Wohnort. Meine spätere Uni 50km 
westlich. Daraufhin wurde ich gefragt, warum ich dort studiert habe und 
ob es ein familiäres verwürfnis geben würde? Ich habe echt gedacht ich 
höre nicht richtig. Der Standort war nicht weiter als 70km entfernt und 
er hätte eigentlich schon wissen müssen, dass die Uni gute angesehen und 
die nächste Uni ist.

Irgend wann wurde im Bewerbungsgespräch auf Englisch umgeschaltet. Da 
wurde ich richtig penetrant gefragt, warum ich mit meiner jetztigen 
Stelle nicht zufrieden bin. Selbst als ich sehr direkt geworden bin und 
gesagt habe, dass ich mich nur über offensichtliche und nicht über 
Firmeninterna äussern will und darf, hat er weiter gestochert.

Auf diesem Niveau verlief das ganze Vorstellungsgespräch. Ich habe mir 
ernsthaft überlegt, ob ich noch mitspielen soll oder Konter geben soll 
und die Sache als erledigt betrachten.

Fachliches wurde überhaupt nicht gefragt.

Mir war schon nach dem Gespräch klar, dass die Sache nichts wird. Mein 
Gegenüber sah dies genauso. Direkt nach dem Gespräch war ich schon sehr 
geknickt. Hat aber nicht lange angehalten. Ich bin zwar nicht der 
absolute Überflieger aber ich weiß, dass ich mich nicht verstecken 
brauche und gute Arbeit leiste.

Ich hab mir dann nur noch gedacht, was für ein A**** und wäre da egal 
für was für ein Gehalt nicht hin.

Dabei dachte ich früher, es wäre ein guter Arbeitgeber. Vielleicht hatte 
ich mit der Niederlassung einfach nur Pech :(

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Heute hatte ich mal ein angenehmes Gespräch mit einem kleinen 
Dienstleister im süddeutschen Raum. Das gehörte zu einer Zwangsbewerbung 
vom Arbeitsamt. Sie boten mir dort eine Leihtätigkeit an.

Schon gleich im ersten Satz bemerkte der Mann verblüfft, ich käme ja gar 
nicht nur annähernd aus der Gegend, sondern über 400km entfernt. Dann 
noch ein paar Sätze, wie die Bewerbung zu Stande kommt, und ich meine 
Profileinstellungen nicht ändern kann. Die sind vom Amt auf "bundesweit" 
gesetzt. Restriktionen übers Amt gibt es jetzt auf jeden Fall mal nicht. 
Aber ich kenne ja auch noch nicht alle Sorten von Vermittlern, je nach 
Tageslaune.

Der Mann hätte vollstes Verständnis dafür, nannte es sogar selbst, daß 
so eine temporäre befristete Sache mit 
Personaldienstleistungshintergrund über die weite Entfernung eigentlich 
nur allerhand Probleme macht. Beim Bewerber die fremde temporäre 
Unterbringung mit Entfernung aus seinem Umfeld, und für die Firma die 
Fluktuation solcher Leute. Er machte mir aber das Angebot, die Bewerbung 
mal liegen zu lassen, denn sie wäre interessant. Sie hätten im 
absehbarer Zeit wohl eventuell noch was hier bei mir im angrenzenden 
Ausland. Der Tagespendelbereich macht eher Sinn, als sich komplett aus 
dem sozialen Lebensumfeld heraus zu schneiden.

In meiner Eifeler Gegend hatte ich auch mal ein Vorstellungsgespräch. Im 
Internet fand ich dazu nur den Pracht-Glaspalast dort im Ort. Ich wurde 
an eine andere Adresse dort im Ort bestellt, wo weder Firmenlogo noch 
Hausnummer dran waren. Also suchte ich ein wenig. Nachdem ich meinte, 
das Gebäude könnte es sein, ging ich hinein. Ich war schon vom Anblick 
äußerst ernüchtert. Eine Lagerhalle aus Gipssteinen mit einem 
Eternit-Dach drauf. Im Sommer wurde es darinnen sicher nicht kalt. Mir 
kam dann auch gleich eine unfreundliche Type entgegen, die fragte, was 
ich hier wolle. OK, das wurde noch geklärt.

Die Bude da am Ortsrand sah aus wie ein Hähnchen- und Pommes-Lager für 
einen Gastronomieservice. Aber wirklich im schlimmsten herunter 
gekommenen Zustand. Und dort war die Entwicklung drin, nicht im 
Glaspalast. Ich war dann auch schnell bedient mit den Herrschaften. Nach 
dem Eingang ohne Hausnummer und Firmenlogo mit der dummen Frage, was ich 
dort suche, habe ich nichts mehr weiter vom Betrieb gesehen.

von Brushless (Gast)


Lesenswert?

tasG schrieb:
> Dabei dachte ich früher, es wäre ein guter Arbeitgeber. Vielleicht hatte
> ich mit der Niederlassung einfach nur Pech :(

Vielleich hattest du dich dort einfach nur zur falschen Zeit beworben? 
In Zeiten von Fachkräfteüberhang hat man oft nicht viel zu lachen, da 
lassen manche Obermacker ihre Neurosen an Bewerber aus.

von Anna Nym (Gast)


Lesenswert?

War mal in der Bundesdruckerei als es mit der Totalüberwachung los ging. 
Da war der Abteilungsleiter mit seinen 3 abgeschlossenen Studiengängen 
von sich so überzeugt dass ich mir mit meinem Etechnik Diplom wie eine 
Putze vorgekommen bin.

Wo anders erzählte mir ein CEO dass da nur Leute mit 1.0 Durchschnitt 
arbeiten, ich habe mich gewundert, wieso ich mit meiner 2 überhaupt 
eingeladen wurde.

Und direkt nach dem Studium, war für mich das Gespräch vorbei, als mir 
ein Gehalt bei Ferchau genannt wurde, welches jenseits unter meiner 
Vorstellung lag

von Michael_ (Gast)


Lesenswert?

Mitte der 90'ziger Jahre hatte ich mich auf eine Mitarbeiterstelle einer 
Hochschule beworben. Die Methode schwappte da wohl von Amerika herüber.
Es wurden etwa 20 Bewerber in einen Raum geführt und jeder sollte sich 
da vorstellen und seine Fähigkeiten begründen.
Mir war so unwohl, mich vor wildfremden Menschen zu offenbaren, und ich 
habe nur das Notwendigste gesagt. Es war einfach unwürdig.

von Viel Spaß für wenig Geld (Gast)


Lesenswert?

rookie schrieb:

> Wieso lädt man einen Kandidaten ein, wenn man ihn offensichtlich vor
> vorne rein schon gar nicht will?
> Für mich jenseits aller Logik oder ist dass das was man heute als
> Streßinterview bezeichnet?

Nach meinem Eindruck sind das auch meistens bessere Werbemaßnahmen, 
schon wegen der geringen Anforderungen, um die Firma auf dem Markt in 
ein gutes Licht zu rücken. Das war besonders in der Krise zu spüren. 
Nach dem Motto: "...oh, die suchen Leute...na denen muß es ja gut 
gehen...die haben keine Probleme mit der Krise..." Weil die dann 
natürlich auch Bewerbungen bekommen, u.a. vom Amt hingeschickte Leute, 
und nicht in Verruf geraten dürfen, müssen sie die auch "abfertigen". 
Und wenn gerade eh nicht viel zu tun ist, setzen sich schonmal 
hochkarätige Leute mit an den Tisch, um vielleicht auch ihren "Spaß" zu 
haben. So sehe ich das jedenfalls.

von Ich (Gast)


Lesenswert?

Michael_ schrieb:
> Mitte der 90'ziger Jahre hatte ich mich auf eine Mitarbeiterstelle einer
> Hochschule beworben.

Den Spass hatte ich zu dieser Zeit mal beim TÜV in Köln.
Jeder sollte sich vorstellen und dein paar "Übungen" wurden da gemeinsam 
gemacht.
Was auch immer das sollte, vielleicht war das auch einfach nur modern.
Habe ich so nie wieder erlebt, zum Glück.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


Lesenswert?

>Mir war so unwohl, mich vor wildfremden Menschen zu offenbaren, und ich
>habe nur das Notwendigste gesagt. Es war einfach unwürdig.
Wieso? Klappern gehört zum Handwerk. Einfach drauflos quatschen und 
ablachen, wass die anderen so sagen. ICh stell mir das lustig vor...
Rosa

von Ich (Gast)


Lesenswert?

Rosa-Kleidchen schrieb:
> Wieso? Klappern gehört zum Handwerk. Einfach drauflos quatschen und
> ablachen, wass die anderen so sagen. ICh stell mir das lustig vor...
> Rosa

Naja, wenn da 20 Mann (keine Frau dabei) sitzen, morgen angeblich 
nochmal 20 kommen und es 2 Jobs zu verteilen gibt, braucht man schon 
etwas Humor.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Ich schrieb:
> Rosa-Kleidchen schrieb:
>> Wieso? Klappern gehört zum Handwerk. Einfach drauflos quatschen und
>> ablachen, wass die anderen so sagen. ICh stell mir das lustig vor...
>> Rosa
>
> Naja, wenn da 20 Mann (keine Frau dabei) sitzen, morgen angeblich
> nochmal 20 kommen und es 2 Jobs zu verteilen gibt, braucht man schon
> etwas Humor.

So ein Assessment-Center machte ich auch mal mit, aber bei der 
TÜV-Konkurrenz. Das ging mit unzähligen Tests über einen ganzen Tag. 
Gleich morgens schon gab es einen Überraschungsmoment, wo jeder sich vor 
laufender Kamera präsentieren mußte.

Wenigstens das spendierte Mittagessen in der eigenen Kantine war gut. Es 
war auch Restaurant für beliebige Fremde, mit Sterne-Qualität. Habe das 
im Saarland öfter so gesehen. Auf gutes Essen in der Mittagspause legen 
die hohen Wert, wie Franzosen. OK, die waren ja auch mal französisch 
besetzt, und Frankreich ist das direkte Nachbarland. Alleine dafür 
lohnte sich der Tag schon. Und für die Erfahrung zu solchen Dingen.

Noch mal muß ich ein Assessment-Center nicht haben. War auch der einzige 
doppelt so alte (50) wie alle anderen. Immerhin luden sie mich aber ein.

von SHEN (Gast)


Lesenswert?

Hallo Leute,

ich schließe mich hier an und hatte gestern ein sehr merkwürdiges 
Vorstellungsgespräch bei einem führenden Automobilzulieferer.

Zu meiner Person: 5 Jahre Berufserfahrung in Elektronik-Entwicklung.

Das Gespräch hat nur knapp eine Stunde gedauert. Die meiste Zeit hat der 
Chef aus der Fachabteilung gebraucht, die Struktur der Entwicklung zu 
erklären. Technische Fragen gab es nicht. Zu 
Standard-Hobby-Psycho-Fragen wurde mir nur eine Frage gestellt, Schwäche 
& Stärke. Die haben keine einzige Frage bzgl. meines Werdegangs 
gestellt. Das war schon eigenartig. In meinen 30+ Lebensjahren habe ich 
schon einiges durchgeboxt. Großartig ist es zwar nicht, aber interessant 
schon.

Auf meiner Frage, wie der Bewerbungsprozess weiter geht, hat der 
personale wie übrig geantwortet, also wir führen noch weitere Gespräche 
und werden uns melden etc. Der Ton und die Mimik möchte ich daraus 
ableiten, dass sie schon jemanden gefunden habe. Am Ende haben sie mich 
durch der Abteilung geführt.

Fazit: Ich habe ein Gefühlt, dass sie gar keine Interesse an mir habe. 
Andererseits haben sie sehr schnell auf meine Bewerbung, weniger als 
eine Woche, reagiert und einen sehr kurzfristigen Termin vereinbart.

Für Eure Kommentare bin ich sehr dankbar.

Gruß
SHEN

von Frank M. (aktenasche)


Lesenswert?

viele interessant beiträge hier!

bei ein paar sachen die ich hier lese denke ich mir aber: wenn man mir 
solche fragen stellen würde, würde ich wohl einfach aufstehen und 
sinngemäß sagen "danke aber kein interesse".
solche frechheiten muss man sich ja wohl nicht bieten lassen...

ich hatte bis jetzt erst 3 fachbezogene vorstellungsgespräche (bin noch 
student) und alle waren sehr positiv, mal abgesehen von der üblichen 
nervosität. lockerer umgang, smalltalk etc.
ihr macht mir ehrlichgesagt ein bisschen angst dass ich mal in so ein 
affiges gespräch muss.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Frank Meier schrieb:
> ich hatte bis jetzt erst 3 fachbezogene vorstellungsgespräche

Wann waren die denn?
Die Zeiten ändern sich und wenn das Frischfleisch knapp wird und
man sich als Personaler nicht mehr aus 200 Elitebewerbern den
besten raus picken kann, dann schlägt die Paranoia von denen voll
durch. Da kann es schon mal vorkommen das die sogar schon lange
kein Vorstellungsgespräch mehr hatten weil der Personalstand über
einen relativ langen Zeitraum kaum fluktuierte. Da sind Personaler
auch nur Menschen und bekommen einen Druck von Oben den sie dann
anderweitig zu kanalisieren versucht. Im Moment schreibe ich
Bewerbungen wo ich danach frage was die mir bieten können. So was
dürften die kaum gewöhnt sein und beantwortet hat das auch noch
keiner, weil sie damit wohl überfordert sind. Scheinbar gibts
noch Leute genug aber die Stellen bleiben und werden immer älter.
Auffällig ist, das viele AN, die in der Jobbörse stehen einen
Job haben aber oft nur bis Ende der nächsten Monate. Da sind wohl
einige auf Zeitarbeitsfirmen mit befristeten Verträgen rein gefallen.
Na, mal sehen wie sich das entwickelt. Im Moment geht immer noch
nach oben.

von Klaus D. (kolisson)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:
> Im Moment schreibe ich
> Bewerbungen wo ich danach frage was die mir bieten können.

Das ist bestimmt der richtige Ansatz. Allerdings solltest du das nur
Denken und nicht schreiben.

Michael S. schrieb:
> So was
> dürften die kaum gewöhnt sein und beantwortet hat das auch noch
> keiner, weil sie damit wohl überfordert sind.

Das ist genau der Fehler!
Weil du die Leute überforderst wird dir keiner antworten, da auch
schriftliche Hooligans nicht erwünscht sind.
Du musst dir klar darüber sein, dass du eigentlich etwas möchstest.
z.B. eine Anstellung .. also einen Job.
Du möchstest, dass jemand mit dir einen Vertrag eingeht indem er
vereinbart, dass du regelmässig dein Geld bekommst unabhängig davon,
wie es dem Firmenbetreiber gerade geht.

Da muss man sich die Vertragspartner doch auch als Firmeninhaber mal 
genau
anschauen. Das wirst du wohl verstehen.

Um mal zu solchen Bewerbungsgesprächen zurückzukommen:

Da ist doch der Befrager genauso in der Klemme wie der Befragte.
Keiner weiss etwas vom anderen und beide wollen Ihr bestes geben.
Der Befrager trifft dann eine Entscheidung und, je nach Hierarchie,
wird er dann regelmässig von den höheren angeschissen.

Das Problem konzentriert sich doch eigentlich dann auf die Erzeugung
einen angenehmen Gefühles zwischen den Beteiligten.
Der Einsteller und der Eingestelltwerdenwoller müssen sich beide
Wohlfühlen.

Eine Notlüge im Einstellungsgespräch ist sicherlich verschmerzbar
wenn man nicht nachträglich einer ist, der dass, was er behauptet hatte
niemals sein kann.
Manchmal ist die von der Gegenseite erkannte Notlüge, die man zugibt
auch vertrauensfördernd.

Hier im Forum sind , soweit ich das einschätzen kann, eine Menge Leute
unterwegs, die irgendwie studiert haben und dadurch natürlich der
Meinung sind, dass durch die Vorleistung des Studiums
(bestimmt nicht ohne Leistung) eine Rückzahlung für ihre Leistung
erforderlich sei.
Diese Leute werden
bei der Bewerbung bestimmt grössere Probleme haben als die,
die etwas können und nicht mit dem Zettel von der UNI wedeln können.

Vielleicht klingt es merkwürdig , aber ich möchte allen die zu
Bewerbungsgesprächen eingeladen sind noch folgende Tipps geben:

1. bewerbe dich nur im Ramen deiner Qualifikation oder in der Nähe 
dessen.
(Notlügen sind erlaubt wenn du dir zutraust die Lüge innerhalb von 
einigen
Monaten (je nach Förderung) in Wahrheit umzusetzen.

2. mach dir Gedanken über dich und deinen Lebensplan
.. das ist nicht immer vom Geld abhängig
Ein Job mit kleinerem Geld in einer Branche , die dich interessiert,
kann Fachwissen und praktische Schläue vermitteln, die später zu barem
Geld wird.

3. Schütze deinen Vorgesetzten
Oft ist es so, dass der Vorgesetzte etwas älter ist und auch etwas
ausgelaugter als Du. Wenn dieser erkennt, dass du seine Fehler 
kaschiertst
wird er auch dich schützen. (Grundbedingung ist Vertrauen).
und du wirst aufsteigen bis ... naja.. wir wissen bis wohin.

4. wer nicht klappert der macht kein Geschäft.


Alles in allem läuft es darauf hinaus, dass eine gute "soziale 
Intelligenz"
gepaart mit etwas SElbstvertrauen schon mittelfristig zu einem
zufriedenen Leben führen wird.

Ich hoffe, ich hab euch nicht genervt und ihr bekommt euer Ding in Gang.

Liebe Grüsse
klaus

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Klaus De lisson schrieb:
> Michael S. schrieb:
>> Im Moment schreibe ich
>> Bewerbungen wo ich danach frage was die mir bieten können.
>
> Das ist bestimmt der richtige Ansatz. Allerdings solltest du das nur
> Denken und nicht schreiben.
Bei Dienstleistern schon. Bei Nichtdienstleistern hab ich auch einen
Schmeichelspruch drauf, aber Reaktion gleich Null (wohl weil zu alt)
> Michael S. schrieb:
>> So was
>> dürften die kaum gewöhnt sein und beantwortet hat das auch noch
>> keiner, weil sie damit wohl überfordert sind.
Zwei Dienstleister haben schon geantwortet, habe aber abgesagt weil die
Voraussetzungen nicht stimmten. Von der Gegenseite Null-Bewegung.

> Weil du die Leute überforderst wird dir keiner antworten, da auch
> schriftliche Hooligans nicht erwünscht sind.
Ist mir ganz Recht, dann werde ich von denen nicht verarscht.
> Du musst dir klar darüber sein, dass du eigentlich etwas möchstest.
> z.B. eine Anstellung .. also einen Job.
Nicht unter diesen Umständen.
> Du möchstest, dass jemand mit dir einen Vertrag eingeht indem er
> vereinbart, dass du regelmässig dein Geld bekommst unabhängig davon,
> wie es dem Firmenbetreiber gerade geht.
Von mir aus kann der auch vor die Hunde gehen, Hauptsache die Kohle
und die Arbeit(in der Reihenfolge) entspricht meinen Vorstellungen.
Hab ehrlich keine Lust als Gehaltshure für irgendjemand zu arbeiten.
Ein Beschäftigungskonzept gehört auf den Tisch und nicht leere 
Versprechungen.
> Da muss man sich die Vertragspartner doch auch als Firmeninhaber mal
> genau
> anschauen. Das wirst du wohl verstehen.
Wenn der mir gegenüber Verantwortung übernimmt ist das auch okay,
aber bei dem was in der Wirtschaft so abgeht verhalten die sich
wie Zuhälter.
> Um mal zu solchen Bewerbungsgesprächen zurückzukommen:
>
> Da ist doch der Befrager genauso in der Klemme wie der Befragte.
> Keiner weiss etwas vom anderen und beide wollen Ihr bestes geben.
Falsch, der Personaler hat gewöhnlich meine Vita auf dem Tisch liegen,
vom Betrieb ist nur das was auf der Webseite steht bekannt und vom
Geschrächspartner nur der Name, vielleicht seine Funktion, aber sonst
NICHTS.
> Der Befrager trifft dann eine Entscheidung und, je nach Hierarchie,
> wird er dann regelmässig von den höheren angeschissen.
Gönne ich ihm, wenns mies lief und nicht funzte.
> Das Problem konzentriert sich doch eigentlich dann auf die Erzeugung
> einen angenehmen Gefühles zwischen den Beteiligten.
Auf Gefühle wird bei Bewerbungen gar nicht Rücksicht genommen.
Was glaubst du wie ich mich fühle wenn man mich so Grottenschlecht 
behandelt. Keine Reaktionen, keine Informationen, keine Perspektiven
keine Würde. Mit uns kann man es ja machen. Man muss sich dann auch
nicht wundern wenn sich Rechtsradikalismus ausbreitet. Wenn die
Leute respektabel behandelt werden, Jobs bekommen und ordentlich
verdienen dann wäre das Problem praktisch nicht existent.
> Der Einsteller und der Eingestelltwerdenwoller müssen sich beide
> Wohlfühlen.
Die erste wahre Aussage von dir, aber dem Gast sollte man es auch
wohlfühlbar machen und zwar durch den Gastgeber und wer ist wer?
> Eine Notlüge im Einstellungsgespräch ist sicherlich verschmerzbar
> wenn man nicht nachträglich einer ist, der dass, was er behauptet hatte
> niemals sein kann.
Hab ich noch nie nötig gehabt, warum also davon ausgehen?
> Manchmal ist die von der Gegenseite erkannte Notlüge, die man zugibt
> auch vertrauensfördernd.
Vertrauenswürdig ist KEIN Arbeitgeber, eben weil bei der Einstellung
keinerlei Informationen vorliegen mit dem der Bewerber was anfangen
kann. Ich war schon in div. Höllen und weiß wie heiß es da hergehen
kann. In einem Betrieb wo ich mal im Vergleich zu Kollegen am längsten
gearbeitet hatte hat der Chef mir(und auch wohl anderen) nur einmal
die Hand geschüttelt, nämlich als ich blöd genug war für den zu arbeiten
für einen Witz von Lohn, aber ich war jung, naiv, voller Ideale.

> Diese Leute werden
> bei der Bewerbung bestimmt grössere Probleme haben als die,
> die etwas können und nicht mit dem Zettel von der UNI wedeln können.
Wenn du durch Qualifikation und Erfahrung teurer bist als andere
dann dreht man dich mehr durch den Fleischwolf als wenn du wenig
oder nichts könntest. Auf akademischem Niveau hab ich eine höhere 
Fluktuation beobachtet als in den Berufen mit geringeren Anforderungen.
> Vielleicht klingt es merkwürdig , aber ich möchte allen die zu
> Bewerbungsgesprächen eingeladen sind noch folgende Tipps geben:
Gut gepanzert und bewaffnet wäre mein Vorschlag.
> 1. bewerbe dich nur im Ramen deiner Qualifikation oder in der Nähe
> dessen.
Ist doch selbstverständlich, denn das was man gelernt hat kann man am 
besten.
>
> 2. mach dir Gedanken über dich und deinen Lebensplan
Mach ich schon mein ganzes Leben lang.
> .. das ist nicht immer vom Geld abhängig
Bisschen schon, oder soll ich noch Geld mitbringen?
> Ein Job mit kleinerem Geld in einer Branche , die dich interessiert,
> kann Fachwissen und praktische Schläue vermitteln, die später zu barem
> Geld wird.
Träum weiter, drohende Ausgrenzung und Arbeitslosigkeit sind die
Realität und geholfen wird dir von niemanden.
> 3. Schütze deinen Vorgesetzten
> Oft ist es so, dass der Vorgesetzte etwas älter ist und auch etwas
> ausgelaugter als Du. Wenn dieser erkennt, dass du seine Fehler
> kaschiertst
> wird er auch dich schützen. (Grundbedingung ist Vertrauen).
Glaubst du wirklich das du zwischen deinem Vorgesetztem und seinem
Vorgesetzten stehst? Bist du naiv.
> und du wirst aufsteigen bis ... naja.. wir wissen bis wohin.
Versuch lieber den Job zu behalten als so hoch zu fliegen wo du
garantiert abstürzts.
> 4. wer nicht klappert der macht kein Geschäft.
Geschäfte macht nur die Firma, egal ob du dabei hilfst oder nicht.
Du bist als Individuum nicht unersetzlich und das darfst du nie
vergessen. Dessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing, lautet die
Parole.
>
> Alles in allem läuft es darauf hinaus, dass eine gute "soziale
> Intelligenz"
> gepaart mit etwas SElbstvertrauen schon mittelfristig zu einem
> zufriedenen Leben führen wird.
Firmen sind nicht daran interessiert das du zufrieden bis.
Da werden ganz andere Prioritäten gesetzt und da spielst du sicher
keine Rolle.
> Ich hoffe, ich hab euch nicht genervt und ihr bekommt euer
> Ding in Gang.
Da gibts schlimme Trolle die dann alles, aber auuch wirklich alles
besser wissen. Ich ehre dich für deine Meinung, auch wenn die mir
reichlich blauäugig erscheint.

von Klaus D. (kolisson)


Lesenswert?

Okay Michael,
du machst mich sprachlos, da du recht agressiv gegenüber den AG
herüberkommst. Mein Beitrag, für den ich mir viel Mühe gegeben habe,
wird vielleicht dem einen oder anderen noch hilfreich sein.
Deine Meinung ist deine Meinung und eben wie sie ist.

Klaus

von Christoph (Gast)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:
> Von mir aus kann der auch vor die Hunde gehen, Hauptsache die Kohle
> und die Arbeit(in der Reihenfolge) entspricht meinen Vorstellungen.
> Hab ehrlich keine Lust als Gehaltshure für irgendjemand zu arbeiten.
> Ein Beschäftigungskonzept gehört auf den Tisch und nicht leere
> Versprechungen.

Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit (ja, das gibt es, wenn vielleicht 
auch nicht in deiner Vorstellung) sieht anders aus. Das du nur an die 
falschen AG gerätst, wundert mich ehrlich gesagt wenig.

> Wenn der mir gegenüber Verantwortung übernimmt ist das auch okay,
> aber bei dem was in der Wirtschaft so abgeht verhalten die sich
> wie Zuhälter.

Und du wie die letzte Nutte (entschuldige bitte den Vergleich, aber das 
passt hier zu gut), Hauptsache Kohle stimmt...

> Falsch, der Personaler hat gewöhnlich meine Vita auf dem Tisch liegen,
> vom Betrieb ist nur das was auf der Webseite steht bekannt und vom
> Geschrächspartner nur der Name, vielleicht seine Funktion, aber sonst
> NICHTS.

Dann bist du selber Schuld. Die Website sagt mitunter schon recht viel 
aus, und wenn es keine Personengesellschaft ist, dann hast du Einblicke 
in die gesamten letzten Bilanzen. Wie es der Firma wirtschaftlich geht, 
geht daraus ganz gut hervor. Wenn man sich in der Branche auskennt, 
kennt man davon abgesehen auch einigermaßen die Firmen.

> Vertrauenswürdig ist KEIN Arbeitgeber, eben weil bei der Einstellung
> keinerlei Informationen vorliegen mit dem der Bewerber was anfangen
> kann.

Siehe oben.

> Ich war schon in div. Höllen und weiß wie heiß es da hergehen
> kann. In einem Betrieb wo ich mal im Vergleich zu Kollegen am längsten
> gearbeitet hatte hat der Chef mir(und auch wohl anderen) nur einmal
> die Hand geschüttelt, nämlich als ich blöd genug war für den zu arbeiten
> für einen Witz von Lohn, aber ich war jung, naiv, voller Ideale.

Du verwechselst meines Erachtens ganz stark Ursache und Wirkung.

> Gut gepanzert und bewaffnet wäre mein Vorschlag.

Falsche Einstellung. Wenn du da so rein gehst, bekommst du das 
höchstwahrscheinlich genauso wieder.

> Geschäfte macht nur die Firma, egal ob du dabei hilfst oder nicht.
> Du bist als Individuum nicht unersetzlich und das darfst du nie
> vergessen.

Du kannst für die Firma aber durchaus sehr wichtig werden - davon 
abgesehen sind viele Firmen auch ersetzbar und existieren nicht im Luft 
leeren Raum.

> Firmen sind nicht daran interessiert das du zufrieden bis.
> Da werden ganz andere Prioritäten gesetzt und da spielst du sicher
> keine Rolle.

Doch, eine Firma, deren Nachhaltigkeit wichtig ist, wird darauf Wert 
legen, wie es ihren Mitarbeitern geht. Alleine schon aus 
betriebswirtschaftlichen Gründen.

Ansonsten kann ich mich Klaus nur anschließen, manchen kann man nichts 
raten oder helfen.

von Christoph (Gast)


Lesenswert?

Christoph schrieb:
> Doch, eine Firma, deren Nachhaltigkeit wichtig ist, wird darauf Wert
> legen, wie es ihren Mitarbeitern geht. Alleine schon aus
> betriebswirtschaftlichen Gründen.

denen Nachhaltigkeit wichtig ist...

von BWL'er (Gast)


Lesenswert?

Leute wie den Michael muss man bis in die späten Abendstunden knechten.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

BWL'er schrieb:
> Leute wie den Michael muss man bis in die späten Abendstunden knechten.

Ihr könnt die Arbeitgeber ja selig sprechen, wird euch nur nichts nützen
wenn ihr deren Doktrin blind folgt.

von Klaus D. (kolisson)


Lesenswert?

Michael,
und du bist zu verbittert. Das tut mir leid für dich.
Kannst du da nicht herunterkommen ?

Klaus

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Verbittert ist das falsche Wort, sondern eher vorsätzlich verarscht.
Warum soll ich davon runter kommen? Passt euch wohl nicht ins Konzept,
wie? Missstände muss man aufdecken, anprangern und verurteilen.
Ansonsten wird sich nichts zum besseren ändern und man unterschreibt
dann nur das eigene Todesurteil und das des Rests der Welt.

von Klaus D. (kolisson)


Lesenswert?

Komm runter du blödel.

Kuss klaus

von Smörre (Gast)


Lesenswert?

> Da ist doch der Befrager genauso in der Klemme wie der Befragte.
> Keiner weiss etwas vom anderen und beide wollen Ihr bestes geben.
> Der Befrager trifft dann eine Entscheidung und, je nach Hierarchie,
> wird er dann regelmässig von den höheren angeschissen.
das kann so sein in einem Unternehmen - spricht dann leider auch klar 
gegen das Unternehmen.
Der Befrager, so wie Du ihn nennst, ist dann jemand ohne Prokura, da er 
selbst ja der Hierarchie unterliegt und keine Entscheidungskompetenzen 
hat - damit ist dann das ganze Vorstellungsgespräch wiederum nur eine 
zweite Vorauswahl - das so etwas beim Bewerber negative Eindrücke 
hinterläßt, dürfte klar sein.
Das heißt auch im Umkehrschluß, daß die Vertrauensbasis innerhalb des 
Unternehmens gestört ist, weil der Befrager nur ein Interviewer ist und 
ansonsten eine belanglose, austauschbare Figur.

von Smörre (Gast)


Lesenswert?

> Vielleicht klingt es merkwürdig , aber ich möchte allen die zu
> Bewerbungsgesprächen eingeladen sind noch folgende Tipps geben
Deine Tips sind ja ganz okay Klaus - nur den Vorschlag für einen Apfel 
und Ei anzufangen halte ich für wiedersinnig. Sowas kann man im Rahmen 
eines Praktikums während der Studienzeit oder ggf. danach noch machen 
... wer sich ansonsten auf sowas einläßt, wird es immer wieder tun und 
nie nach oben kommen - das ist im Eltrobereich leider eine häufige Form 
des Selbstbetruges.
Wer sich unter Wert verkauft, dem ist nicht zu helfen.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Smörre schrieb:
> Wer sich unter Wert verkauft, dem ist nicht zu helfen.

Oder er hilft sich selbst.
Mit Klaus und einigen anderen würde ich vorsichtig sein weil es
gut möglich ist das es selbst Arbeitgeber oder arbeitgebernahe
Persönlichkeiten sind, die keine Interesse haben, das sich an der
Bedingungsfeindlichkeit der Bonzen auf dem Arbeitsmarkt etwas ändert.

von Smörre (Gast)


Lesenswert?

> Fazit: Ich habe ein Gefühlt, dass sie gar keine Interesse an mir habe.
> Andererseits haben sie sehr schnell auf meine Bewerbung, weniger als
> eine Woche, reagiert und einen sehr kurzfristigen Termin vereinbart.

> Für Eure Kommentare bin ich sehr dankbar.
natürlich haben sie Interesse an Dir, sonst wäre es gar nicht zum 
Vorstellungsgespräch gekommen.
Es gibt allerdings noch 10 weitere Leute, die Dir ebenbürtig sind ... 
und nur einer wird in der Regel genommen.
Manchmal sind auch ganz andere Gründe ausschlaggebend für ein 
Vorstellungsgespräch - in Deinem Fall ist es aber eine enge Vorauswahl.

von Smörre (Gast)


Lesenswert?

> Wer sich unter Wert verkauft, dem ist nicht zu helfen.

> Oder er hilft sich selbst.
> Mit Klaus und einigen anderen würde ich vorsichtig sein weil es
> gut möglich ist das es selbst Arbeitgeber oder arbeitgebernahe
> Persönlichkeiten sind, die keine Interesse haben, das sich an der
> Bedingungsfeindlichkeit der Bonzen auf dem Arbeitsmarkt etwas ändert.

Der Witz ist, daß es immer mehr Leute gibt, die bereit sind für einen 
Hungerlohn unter der Pfändungsgrenze zu arbeiten nur um Arbeit in Ihrer 
geliebten Branche zu arbeiten ... nach dem Motto, es kann nur besser 
werden.
Wird es aber nicht!
Man kann auch als Hilfsarbeiter anfangen und verdient dann unter 
besseren Konditionen unterm Strich mehr Geld.
Und genau darüber sollte man sich mal Gedanken machen.

von Smörre (Gast)


Lesenswert?

Ich hatte nämlich schon desöfteren das Vergnügen mit Firmen, die extrem 
hohe Ansprüche haben (mit Einstellungstests, usw.,usw.) und wenn es dann 
um die Entlohnung geht, fällt man fast aus allen Wolken.
Sorry, aber da kenne ich bessere Alternativen.

von Klaus D. (kolisson)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:
> Mit Klaus und einigen anderen würde ich vorsichtig sein weil es
> gut möglich ist das es selbst Arbeitgeber oder arbeitgebernahe
> Persönlichkeiten sind,

Michael: Mach doch endlich deinen Webshop fertig.
Wie ist denn das Wetter in Achern ?

Klaus

von Tommi (Gast)


Lesenswert?

@Michael S.

Mir scheint du siehts die Schuld an deiner Situation nur bei den 
Unternehmen. Aber eigentlich sind diese auch nur Akteure im 
Kapitalismus, genauso wie du. Mancher Kleinunternehmer verdient weniger 
wie sein Angestellter, obwohl er das doppelte arbeitet. Aber er braucht 
seinen Angestellten um das Geschäft überhaupt am Laufen zu halten. 
Mancher profitiert von der Situation und weiß gar nicht, wie er das 
viele Geld anlegen, geschweigedenn ausgeben kann. Bezahlt seine 
Angestellten schlecht oder gut, beides gibt es. Wir leben eben in einer 
Gesellschaft, in der die Chance auf eine anständige Arbeit, und damit 
auch das Lebensglück, vom Dow Jones u.ä. abhängig ist. Als potentieller 
Arbeitnehmer erwartest du, dass es Arbeitsmöglichkeiten gibt, ein 
Überhang vorhanden ist. Als Unternehmer der davon lebt Wertschöpfung zu 
organisieren und den Markt zu bedienen, erwartet man eine gute 
Verfügbarkeit (einen Überhang) an Arbeitnehmern. Jetzt nehmen die 
Aufträge im Maschinenbau wieder ab, dann gibt es wieder vermehrt 
Konkurse...

von Smörre (Gast)


Lesenswert?

> Mit Klaus und einigen anderen würde ich vorsichtig sein weil es
> gut möglich ist das es selbst Arbeitgeber oder arbeitgebernahe
> Persönlichkeiten sind,
mit Arbeitgebern habe ich in der Regel keine Probleme, da diese meine 
Entscheidung bzw. meine Argumente auch zu würdigen wissen.
Ich kann auch deren Motive nachvollziehen und die sind ja auch nicht per 
se schlecht.
Aber so manche Dinge sind mir schon unverständlich.

Inwieweit jetzt der eine oder andere selbst Arbeitgeber ist, kann ich 
nicht beurteilen und interessiert mich auch nicht, da die 
Wahrscheinlichkeit ausgerechnet in der gleichen Firma zu landen gegen 
Null tendiert - wer seine Tarnkappe braucht, der soll sie behalten.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Michael S. schrieb im Beitrag #2444066:

>> Aber eigentlich sind diese auch nur Akteure im Kapitalismus,
>> genauso wie du.
>
> Ne, ich bin Akteur im Sozialismus wenn die mich nicht mitspielen
> lassen wollen, die Spielverderber.

Das ist wie beim Fangen-Spiel früher auf dem Schulhof. Ich weiß nicht, 
ob das heute noch gespielt wird. Hat dich der Fänger erwischt, bist du 
der neue Fänger, mußt den nächsten fangen. Ganz selten gab es 
Mitschüler, die bekamen niemanden mehr gefangen. Zu dick und zu klein. 
Bei irgend einem blieb das so immer hängen.

Ich spiele heute auch noch im Fangen-Spiel, aber mehr geistig als 
körperlich. Lasse mich wie damals auf dem Schulhof aber nicht so einfach 
bekommen. Das moderne Fangen-Spiel ist ja das mit dem Lasso, wo 
Personaldienstleister Fleisch über die Arbeitsagentur suchen. Was damals 
beim echten Fangen zu dick und zu klein war, ist heute geistig zu blöd 
und zu dämlich. ;-)

Mein Ehrenwort darauf.

Das hat jetzt nichts mit dir persönlich zu tun.

;-)

von robocash (Gast)


Lesenswert?

Hier mal ein Vorstellungsgespräch {:-|}
=======================================

http://www.youtube.com/watch?v=H7xcMijq-wA

von Rosa-Kleidchen (Gast)


Lesenswert?

>Vielleicht klingt es merkwürdig , aber ich möchte allen die zu
>Bewerbungsgesprächen eingeladen sind noch folgende Tipps geben:
Meine Herren...

>1. bewerbe dich nur im Ramen deiner Qualifikation oder in der Nähe
>dessen.
>(Notlügen sind erlaubt wenn du dir zutraust die Lüge innerhalb von
>einigen
>Monaten (je nach Förderung) in Wahrheit umzusetzen.

>2. mach dir Gedanken über dich und deinen Lebensplan
>.. das ist nicht immer vom Geld abhängig
>Ein Job mit kleinerem Geld in einer Branche , die dich interessiert,
>kann Fachwissen und praktische Schläue vermitteln, die später zu barem
>Geld wird.
Was für ein geiler Tipp. Als ob sich niemand um seine Lebensplanung 
kümmern würde.

>3. Schütze deinen Vorgesetzten
>Oft ist es so, dass der Vorgesetzte etwas älter ist und auch etwas
>ausgelaugter als Du. Wenn dieser erkennt, dass du seine Fehler
>kaschiertst
>wird er auch dich schützen. (Grundbedingung ist Vertrauen).
>und du wirst aufsteigen bis ... naja.. wir wissen bis wohin.
Was für ein Mist ist das denn. Kommst Du aus der Ehemaligen? Bitte keine 
arbeitgeberfreundliche Propaganda verbreiten.

>4. wer nicht klappert der macht kein Geschäft.
Altes Sprichwort, stimmt aber nicht immer, eher manchmal.

Übrigens. Dein Punkt 1 und 4 stehen sich gegenüber! Tolle Tipps hast'e 
hier auf Lager.
Rosa

von karl klose (Gast)


Lesenswert?

Meine Erfahrungen bei Bewerbungen auf Werkstudentenstellen:

Gezeigter Arbeitsplatz beim Rundgang im Laufe des Bewerbungsgespräche: 
Supertoll alles vom Feinsten.
Erster Arbeitstag: Ja ne, das ist der Platz vom Azubi, sie arbeiten im 
anderen Raum, so ne Art Mülllagerkammer mit einem Tisch und uralt-PC, 
Lüftung vom Serverraum pustet dort auch lustig die Hitze rein -> Und 
Tschüss!

In 9 von 10 Bewerbungsgesprächen: Ja äh wir haben da was falsch 
ausgeschrieben, wegen der Bezahlung, äh ... eigentlich können wir nix 
bezahlen, der Nachweis und die tolle Praxis die sie hier sammeln wäre 
doch Lohn genug. => Sie können ja umsonst bei mir den Rasen mähen, da 
können sie auch Praxiserfahrung sammeln und hätten mal zur Abwechslung 
Bewegung (Fettsack). Und Tschüss!

Ferchau lädt zum Vorstellungsgespräch ein, ich tanze an, keiner weiss 
von nix. Verantwortlicher hat Urlaub! => Chaosladen, kommt auf rote 
Liste.

Mittelständler, antwortet auf eine geschaltete Anzeige von mir. Erzählt 
ellenlang am Telefon, dass sie keine Leute finden, so wie ich vorab 
recherchiert habe arbeiten dort ausschliesslich Osteuropäer für ein 
schmales Gehalt. Im Laufe des Gesprächs wird immer klarer, was für ein 
konservativer, patriarchischer Typ der Chef ist. Hat an allem 
rumzumäkeln, jammert schon subtil über mich obwohl er noch nicht mal 
meinen Lebenslauf,Zeugnsse kennt und vor allem jammert er über seine 
schlechten Mitarbeiter. Er lädt mich nach langen Zweifeln zu einem 
Termin ein. => Nein Danke.

Wieder Mittelständler, Bewerbungsprozess ok, erfahre am 2. Tag dort 
durch Mitarbeiter, dass einige schon länger kein Lohn mehr bekommen 
haben und schon am Klagen sind. Habe sofort meine Tasche geschnappt und 
abgehauen.
Sowas ähnliches hat auch mal ein Kommilitone von mir erlebt: Da war im 
Sourcecode in den Kommentaren aufgelistet was für ein Typ der Chef ist 
und wie man am besten mit ihm umgeht, ne richtige Versionshistorie, bis 
hin zu ausstehenden Lohnzahlungen! Ist sicher illegal aber sehr 
hilfreich.

Am Schlimmsten ist es, wenn man gleich merkt, dass das Gegenüber ein 
offensichtlicher Idiot ist, der fachlich keine Ahnung hat aber den 
grossen Macker mit Standardfragen aus Uraltbewerbungsbüchern machen 
will. Sowas tue ich mir generell nicht mehr, stehe sofort auf und gehe. 
Meist kommt der Spruch: "Wenn eine angeblich moderen Firma mit solchen 
Uralt Methoden im Bewerbungsprozess agiert, sieht es im Rest der Firma 
sicher auch nicht besser aus. Und Tschüss" Da ist schon einigen der 
Kinnladen runtergeklappt.

Seltsam war mal folgendes Bewerbungsgespräch: Der Teamleiter mit drei 
Untergeben hocken mit dabei beim Bewerbungsgespräch. Das ging 2h und die 
drei Untregebenen hatten mehr Schiss als ich, die machten in der ganzen 
Zeit nicht den Mund auf, ausser "Guten Tag und Auf Wiedersehen" kam von 
denen nix. Das hat mich im Verlauf des Gesprächs immer mehr irritert und 
musste ständig grinsen. Entweder hatten die vor ihrem Chef schiss oder 
das war ne neue Taktik die ich bisher noch nicht erlebt hatte.

Die besten Jobs hatte ich eigentlich immer bei sehr kurzen 
Bewerbungsgesprächen, da war vermutlich nur eine Gesichtskontrolle und 
dass man nicht wie ein Penner antanzt. In den Unterlagen steht ja auch 
schon alles Wichtige drinn.

Der Vorteil als Werkstudent ist: Man hat absolut nix zu verlieren. Wenn 
es mir nicht passt gebe ich gleich kontra und gehe ich woanders hin, bis 
jetzt habe ich immer wieder was gefunden.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

> karl klose
Finde ich richtig wie du das machst, eigentlich sogar noch
viel zu zaghaft.
Bei dem Verschleiss musste aber ganz schön viele Bewerbungen
schreiben um ein paar Glückstreffer zu finden.
Wenn es keine Gesetze gibt an die sich die AG halten müssten
würden die wohl noch ganz anders auftreten, so die Vermutung.
Die ganze Schoße ist ohnehin viel zu sehr auf Vorteilsnahme
der AG ausgerichtet. Durch die Dienstleister wird das, so die
Befürchtung, noch viel schlimmer werden, weil man jede Kontrolle
verliert welcher Gangster da die eigenen Unterlagen zu Gesicht bekommt.
Da schwarze Listen zu führen ist dann nicht mehr möglich weil
alle DL da dann drauf gehören.
Armes Deutschland.

von boppel (Gast)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:
> Finde ich richtig wie du das machst, eigentlich sogar noch
> viel zu zaghaft.

Genau, überall verbrannte Erde hinterlassen. Das ist das Erfolgsrezept 
schlechthin!
Und wenn das nicht funktioniert, kann man ja immer noch in Foren 
jammern. ;)

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

karl klose schrieb:

> In 9 von 10 Bewerbungsgesprächen: Ja äh wir haben da was falsch
> ausgeschrieben, wegen der Bezahlung, äh ... eigentlich können

Komischerweise denke ich gerade mal wieder an den alten Begriff 
shanghaien. ;-)

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Komischerweise denke ich gerade mal wieder an den alten Begriff
> shanghaien.

Den ICH vor einiger Zeit mal wiederbelebt hatte.

von diko (Gast)


Lesenswert?

Bei einem Dienstleister mit ca. 1k Mitarbeiter kam die Frage :

http://www.chacha.com/question/how-many-ping-pong-balls-can-you-fit-in-a-jumbo-jet


LöL

von Gästchen (Gast)


Lesenswert?

Das Komische was ich selbst erlebt habe: ich wurde im Gespräch mit all 
möglichen Fragen (darunter auch Dumme) gelöchert. Dann stellte ich die 
Frage zu einer Aussage auf deren Homepage. Mir konnte keiner die Frage 
beantworten und das Interessante war, es wollte auch keiner Antworten 
weil sie das nicht für nötig gehalten haben. Was für eine Narrenfreiheit 
die Firmen heute haben: einfach unfassbar.

von Gästchen (Gast)


Lesenswert?

Noch was Komisches aus der Bekanntschaft: Zeitarbeitsfirma verordnet 4 
Vorstellungsgespräche. löl Die können doch jederzeit einen feuern.

PS: Wobei man hier sagen muss dass sich dahinter BWL-ler Taktik 
verbirngt: einen durch Gespräche zu jagen um ihn weich zu machen.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Gästchen schrieb:

> Noch was Komisches aus der Bekanntschaft: Zeitarbeitsfirma verordnet 4
> Vorstellungsgespräche.

Verordnen? Damit meinst du sicher, die Arbeitslosen übers Amt zur 
rechtsverbindlichen Bewerbung zwingen. Na, das habe ich hier täglich.

Kürzlich wollten mich noch zwei zwingen, sogar ohne konkretes Jobangebot 
anzureisen. Einmal 300km und einmal fast 600km einfache Entfernung. Den 
Termin machten sie gleich auch schon. Ganz, ohne mich zu fragen, ob es 
passt. Reisekosten würden bei beiden nicht übernommen. Einer drohte mit 
Mailverkehr CC direkt zum Amt, nur um mich völlig unter Druck zu setzen.

Das würde bedeuten, jedes mal eine ganztägige Bahnreise, und bei 600km 
auch noch mit Übernachtung. Für ein paar typische dumme Sprüche, die ich 
alle schon kenne.

Aber OK: Wenn es mal bis zu 30km Entfernung sind, da gehe ich natürlich 
immer hin.

Aktuell habe ich einen Personalfragebogen hier liegen, wo ich ausfüllen 
soll, ob ich vorbestraft bin, und warum, und ob eine Pfändungssache 
vorliegt, wenn ja warum. Das wird immer doller, irgendwann verlangen die 
noch alle ein polizeiliches Führungszeugnis und Schufa-Auskunft.

Obwohl sie alle keine passenden Jobangebote haben, das scheint 
nebensächlich zu sein. :-(

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Zur Zeit findet man eh nur Stellen bei Dienstleistern und die haben
bis auf ganz wenige Ausnahmen fachlich nicht die Bohne Ahnung.
Das wird noch mal den ganz großen Knall geben. Darauf zu warten das
sich der Markt selbst bereinigt kann man vergessen. In der Zwischenzeit
wird der Schaden für die Wirtschaft dann so groß geworden sein, das
einem eine Hyperinflation wie ein Kaffeekränzchen vorkommt. Denkt an
meine Worte.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> noch alle ein polizeiliches Führungszeugnis und Schufa-Auskunft.

Du hast einen GEN-Test vergessen.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Obwohl sie alle keine passenden Jobangebote haben, das scheint
> nebensächlich zu sein.

Nicht mal unter Niveau?

von Ich (Gast)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> ein polizeiliches Führungszeugnis

Musste ich einmal vorlegen, erst nach Einstellung, die Kosten wurden 
übernommen.

Je nach dem in welchem Bereich du arbeiten sollst, ist eine 
Schufa-Auskunft vielleicht ganz sinnvoll.
Aber ohne Grund oder konkretes Jobangebot und nur mal so vorab, geht das 
gar nicht.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


Lesenswert?

>In der Zwischenzeit wird der Schaden für die Wirtschaft dann so groß >geworden 
sein, das einem eine Hyperinflation wie ein Kaffeekränzchen >vorkommt. Denkt an 
meine Worte.
Ja, ich denke an deine Worte bis in alle Ewigkeit, Amen!
Vollhonk,
Rosa

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Ich schrieb:
> die Kosten wurden
> übernommen.

War das vorher klar, oder reine Glückssache?

Rosa-Kleidchen schrieb:
> Ja, ich denke an deine Worte bis in alle Ewigkeit, Amen!
> Vollhonk,
> Rosa

Ich werde dich dran erinnern, Röschen.

von Ich (Gast)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:
> War das vorher klar, oder reine Glückssache?

Das war vorher klar.
Sollte eigentlich auch so sein, eigentlich.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Obwohl sie alle keine passenden Jobangebote haben, das scheint
>> nebensächlich zu sein.
>
> Nicht mal unter Niveau?

Was willst du denn bundesweit mit einem Job unter Niveau, was ja auch 
damit verbunden ist, daß der stark unterbezahlt (Existenzminimum-Grenze) 
ist? Das geht nur im Umkreis bis 20km vor die eigene Haustür, sagt mir 
sogar das Amt.

Andererseits hatte ich ja kürzlich ein Gespräch für einen Job unter 
Niveau. Der Dienstleister sagte mir: Ich werde da bei meiner 
Qualifikation nicht sehr lange motiviert sein. Und dem stimme ich voll 
zu.

In der Eingliederungsvereinbarung steht es ja auch drin: Nur Jobs 
passend zur Qualifikation suchen.



Ich schrieb:

> Je nach dem in welchem Bereich du arbeiten sollst, ist eine
> Schufa-Auskunft vielleicht ganz sinnvoll.

Die wollen wohl grundsätzlich sehen, mit wem sie es zu tun haben. Ein 
Schuldner, der durch Pfändungen aufs Existenzminimum herunter geschraubt 
wurde, ist arbeitsmäßig nicht besonders motiviert.

Und zwar hatte ich mal so einen Kollegen, und es gab nur Ärger. Der 
hatte keine Lust zum arbeiten, und machte auch noch komische Mätzchen, 
verdrückte sich während der Arbeit. Wir arbeiteten im Team jeder mit 
eigenem Servicefahrzeug im Außendienst, wobei ich die Verantwortung 
hatte. Einmal wurde er draußen von einem vorbei fahrenden Kollegen 
gesehen, der mir dann sagte, ich solle mal besser auf den aufpassen. Er 
stand mittags an einer Schule, und dealte dort Drogen.

Aber sorry, ich hab Arbeit, und kann da nicht auch noch auf ein 
Kleinkind aufpassen, was noch mehr Arbeit macht.

Irgendwann eskalierten die Dinge, der Chef bekam Wind, und kündigte den 
Kollegen. Drei Tage später war er wieder da. Der Jung hatte einen Onkel 
an der Führungsspitze des Konzerns. Tzzzzz, was es nicht alles gibt! 
Vielleicht ist er ja inzwischen Abteilungsleiter, denn unliebsame Leute 
wurden immer mit guten Referenzen weg (hoch) befördert.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


Lesenswert?

Bitte beim Ursprungsthema des Threads bleiben.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> In der Eingliederungsvereinbarung steht es ja auch drin: Nur Jobs
> passend zur Qualifikation suchen.

bei mir steht da nur, das ich mich auch bei Dienstleistern bewerben
soll. Das ist ja auch kein Kunststück. Ansonsten wird wohl gelten:
Jede Arbeit ist zumutbar. Den AG möchte ich mal sehen mit meiner
Qualifikation klar zu kommen wenn der nicht vom Fach ist.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Er
> stand mittags an einer Schule, und dealte dort Drogen.

Aha, jemand mit einem festen Job macht sich die Finger schmutzig bei 
Pillepalle, wo am Gramm Rauche vielleicht 3-5 Euro verdient sind. Dafür 
hat er aber ja dann nen ganzen 50er in der Woche verdient und auch gar 
kein Risiko, dass ihn einer von 25 pupertierenden Kiffern anschwärzt.

Man wagt es sich gar nicht vorzustellen, dass ein Mann, der mindestens 5 
Jahre älter als der Durchschnitt der Schule dort Drogen am Schulhof 
verkauft...

Und Leute, die ihren Freunden/Bekannten noch was mitbesorgen, sind zwar 
vor dem Gesetz die Selben, wie die "Schulhofdealer", sind aber eine ganz 
andere Kategorie Mensch.

Urban Legend wie die Rubbeltattoos mit LSD drin.

von Gästchen (Gast)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Verordnen? Damit meinst du sicher, die Arbeitslosen übers Amt zur
> rechtsverbindlichen Bewerbung zwingen. Na, das habe ich hier täglich.
Nö, damit meine ich zwei Vorstellungsgespräche bei der Zeitarbeitsfirma 
und zwei beim Sklavennutzer.

von oti (Gast)


Lesenswert?

karl klose schrieb:
> Ferchau lädt zum Vorstellungsgespräch ein, ich tanze an, keiner weiss
>
> von nix. Verantwortlicher hat Urlaub! => Chaosladen, kommt auf rote
>
> Liste.

HAHA - genau das hatte ich bei dem Laden auch mal.
Das erste Bewerbungsgespräch gleich nach dem Studium. Hat sich dann aber 
doch einer gefunden, der aus dem Stehgreif ein Bewerbungsgespräch 
abgehalten hat. Lustig wurde es, als er das Gespräch dann auf Englisch 
weitergeführt hat. Er hat versucht sein schlechtes Schulenglisch durch 
künstliches Nuscheln zu "veramerikanisieren". Dabei versuchte er 
subtiel, mich über meine Urlaubsgewohnheiten auszufragen.

Bei einem anderen Dienstleister bin ich mehrmals fast 200km (einfach) 
gefahren.
1. Gespräch war sehr fruchtbar, und diente dazu, mich als Person 
kennenzulernen.
Beim 2. Termin sollte ich einem Kunden vorgestellt werden, bei dem ich 
als Arbeitnehmerüberlassung arbeiten sollte. Als ich beim Dienstleister 
ankam, wußte keiner Bescheid, und mein Ansprechpartner war krank. Nach 
20min hatte sich jemand gefunden, der zufällig sowieso zu dem Kunden 
mußte. Der hat mich dann mitgenommen, und das Gespräch lief trotz der 
Verspätung gut.
Beim 3.Termin sollte dann der vertragliche Teil geregelt werden. Leider 
war der Gesprächspartner wieder nicht da - diesmal wegen eines 
Außentermins. Ich habe dann ein vollkommen sinnloses Alibigespräch mit 
einem anderen Personaler geführt, der mir nochmal die 
Standardinformationen zum Unternehmen runtergebetet hat.
Dann wurde ich angerufen, daß der Dienstleister mich spontan für eine 
andere zugegebenermaßen interessantere Stelle bei einem anderen Kunden 
brauchen könnte. Mein Vorgänger dort hatte spontan gekündigt, und es 
mußte schnell Ersatz her.
Also auf zum 4. Termin, mit wieder einem anderen Betreuer. Das Gespräch 
beim anderen Kunden lief wieder sehr gut. Der Dienstleister hatte gleich 
noch einen Bewerber mitgebracht, der mit mir um die Stelle konkurieren 
durfte. Der Mitbewerber kam aus einem ganz anderen Teil Deutschlands, 
hatte also eine noch weitere Anfahrt.
Beim 5. Termin wurde dann endlich der Vertrag geschlossen. Bei der Frage 
nach Fahrkostenerstattung habe ich mich damals mit zwei der fünf Fahrten 
abspeisen lassen. Beim Gehalt hab ich mich dann nochmal verarschen 
lassen, weil mir der neue Chef in einer falschen Zeile der Tariftabbelle 
gezeigt hat, daß die Firma ja "übertariflich" bezahlt.

Ich war dann froh, als ich endlich einen richtigen Job hatte, und diesem 
Sklavenvermieter tschüß sagen konnte.

von R. M. (rmax)


Lesenswert?

oti schrieb:

> [...] der aus dem Stehgreif [...]

Nicht "Steh-Greif", sondern "Steg-Reif"...

http://de.wikipedia.org/wiki/Stegreif#Zum_Begriff

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Zuckerle schrieb im Beitrag #2447729:
> Ist eben ein Pockerspiel.

Ja, auf DEINE Kosten.

Ich handhabe das so, das ich die Weitergabe von meinen Daten erst dann
freigebe wenn dieser Typen mir den Kunden benannt haben und der für mich 
annehmbar ist, denn ich habe schon einige "verschlissen" und da ist es 
unzumutbar das die meine Bewerbung noch mal zu Gesicht bekommen, ob 
Fachkräftemangel oder nicht.
Absolventen oder jene die bisher wenig gewechselt haben, haben das
Problem eben nicht.
Ob ich dabei verbrannte Erde hinterlasse, ist mir egal. Ich habe auch
meinen Stolz.

von oti (Gast)


Lesenswert?

R. Max schrieb:
> Nicht "Steh-Greif", sondern "Steg-Reif"...
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Stegreif#Zum_Begriff

Danke!  :-)

von enan (Gast)


Lesenswert?

Mit Ferchau hatte ich als Absolvent auch ne tolle Begegnung.
Erst mal rein gekommen, kurz begrüßt worden und dann haben sie mich vorn 
Rechner gesetzt. Naja immerhin wussten die dass ich komme. Am Rechner 
durfte ich mir erst mal ein 10 minütiges Filmchen anschauen in welchem 
Ferchau in den Himmel gelobt wird. Danach kam direkt ein Test am Rechner 
über 20 Minuten bei dem Fragen zu den im Skillbogen angegebenen 
Themengebieten dran kamen. Als ich damit durch war hat sich dann einer 
Zeit genommen um doch mal bisschen mit mir zu quatschen. Hatte dann 
direkt die Auswertung vom Test in der Hand und hat da ein wenig drauf 
rum geritten. Alles in allem bin ich froh dass ich eine ganze Weile 
nichts mehr von denen gehört habe. Nach 4 Monaten hat dann mal einer 
wieder angerufen und gefragt wie es denn bei mir ausschaut und ob ich 
noch auf der suche bin. Glücklicherweise konnte ich ihm dann absagen, 
weil ich mittlerweile eine unbefristete Festanstellung ohne 
Sklaventreiber gefunden habe.
Greetz

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Gästchen schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Verordnen? Damit meinst du sicher, die Arbeitslosen übers Amt zur
>> rechtsverbindlichen Bewerbung zwingen. Na, das habe ich hier täglich.
>
> Nö, damit meine ich zwei Vorstellungsgespräche bei der Zeitarbeitsfirma
> und zwei beim Sklavennutzer.

Ach ja, ich vergaß: Es gibt ja bei den Leih-Hanseln immer auch noch die 
zweite und vielleicht dritte Fahrt.

Meine letzte Fahrt war auf eigene Kosten zu einem Entleiher 1100km weit, 
ich bekam vom Verleiher keinen Cent. Dann habe ich mir gesagt: Nie 
wieder. Sowas nur noch bei Vorauszahlung. Denn solche Spaß-Reisen 
(Kaffeefahrten) kosten ne ordentliche Stange Geld, vielleicht 200-300€, 
die ich nicht mehr so locker in der Kaffeekasse stecken habe.



Nils S. schrieb:

> Man wagt es sich gar nicht vorzustellen, dass ein Mann, der mindestens 5
> Jahre älter als der Durchschnitt der Schule dort Drogen am Schulhof
> verkauft...

Andreas zeigte zwar schon die gelbe Karte wegen der Threadüberschrift 
und des Themas.

Aber OK, der Mann hatte mit mir einen auch anständig bezahlten Job, aber 
war eben bis auf die Unterhosen gepfändet. Da kommt manch einer auf 
komische Ideen.



enan schrieb:

> Nach 4 Monaten hat dann mal einer
> wieder angerufen und gefragt wie es denn bei mir ausschaut und ob ich
> noch auf der suche bin.

Das mit den Wartezeiten nennt man gelegentlich auch auskochen. Damit 
jemand noch mehr in Not gerät, und damit immer billiger und williger 
wird.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Zuckerle schrieb im Beitrag #2448598:
> In diesem Fall sitze ich am längeren Hebel, da ich
> einen unterschriftsreifen Vertrag vor mir liegen habe und mir das Ganze
> nur als eventuelle Alternative ansehen wollte.

Wissen die das?
Wenn nicht, stehen die Chancen nicht schlecht, das sie dich
einfach ignorieren. Der Arbeitsmarkt wird immer roher.
Eine respektable Kommunikation findet schlicht fast nicht mehr
statt.

Zuckerle schrieb im Beitrag #2448598:
> welche zwar nachweißbar und
> glaubhaft, aber schlicht und einfach gelogen sind

Nachweisbar von wem? Von dir oder von der Arbeitgeberseite?
Finde das etwas widersprüchlich und nicht nachvollziehbar.

von oti (Gast)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Das mit den Wartezeiten nennt man gelegentlich auch auskochen. Damit
> jemand noch mehr in Not gerät, und damit immer billiger und williger
> wird.

Soweit ich weiß schalten die auch oft Anzeigen, ohne eine konkrete 
Zusage vom "Verleihkunden" für die Stelle zu haben. Damit füllen sie 
dann ihre Kartei, um bei tatsächlichen Anfragen Telefonnummern bereit zu 
haben.
Außerdem ist das eine sehr preiswerte Methode, Werbung zu machen. 
Billiger kriegt man eine Anzeige nicht in die Zeitung. Macht auch einen 
guten Eindruck, wenn man dauernd Leute sucht. Das sieht so nach 
Expansion aus.

Bei den Dienstleistern sitzen einem oft so viele Leute beim 
Bewerbungsgespräch gegenüber, weil die solche Gelegenheiten auch nutzen, 
um Personaler zu trainieren. Da sitzen dann neben den eigentlich 
Verantwortlichen Leute, die Bewerbungsgespräche von der Gegenseite üben 
müssen.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

oti schrieb:

> Soweit ich weiß schalten die auch oft Anzeigen, ohne eine konkrete
> Zusage vom "Verleihkunden" für die Stelle zu haben. Damit füllen sie
> dann ihre Kartei, um bei tatsächlichen Anfragen Telefonnummern bereit zu
> haben.

Mittlerweile könnte ich über diese Geschichten echt ein Buch schreiben. 
Bin aber nicht sicher, ob ich am Markt damit Erfolg hätte: Es würde wohl 
von irgend jemandem weg zensiert bzw. weg gestritten, wegen öffentlicher 
Schadensanrichtung.

In letzter Zeit bekam ich öfter Bewerbungsaufforderungen vom Amt, wo 
mehrere Verleihfirmen für den selben Entleiher suchen, wie man an der 
Stellenbeschreibung sieht. Theoretisch, und wenn mich da wirklich jemand 
bis zum letzten nötigen würde, müßte ich zu allen 10 Verleihern hin 
reisen, um ein Bewerbungsgespräch führen. Immer je über 500km einfache 
Entfernung. Schwer krank, der Patient Arbeitsmarkt, oder?

Ach, und das Unternehmen selbst sucht eben auch, neben den 10 
Verleihern, die sie angestiftet haben (oder die sich selbst angestiftet 
haben). Dort bekam ich nur eine automatische Eingangsbestätigung, sonst 
nichts. Fachkräftemangel eben. ;-)

Englisch "verhandlungssicher" mit dem Zusatz "zwingend erforderlich". 
Die sollen mal unter Dolmetschern suchen. Vielleicht kann dort jemand 
Elektronikentwicklung. Warum also nicht mal anders herum? ;-)

Das geht hier immer so. Mal ist es die Gegend um Regensburg, dann wieder 
Erlangen, oder der Bodensee.

Ich telefoniere da auch nicht ewig hin und her, nach dem ich ja nur 
gebeten wurde, die Bewerbung zu senden. Es kommt in der Regel nur 
Heißluft dabei heraus.

Übrigens lenken die Verleiher ab, nachdem ich meine Bewerbung sendete. 
Sie schicken dann Personal- und Skillbögen, die ich ausfüllen und zurück 
senden soll. Um mich anderweitig (sonstwo) zu verwerten. Es geht dann 
plötzlich anscheinend gar nicht mehr um die angebotene Stelle. Diese ist 
oft nur Makulatur und Vorwand, um meine Bewerbung zu bekommen.

Ein norddeutscher Verleiher, ebenfalls 700km, lud mich zum 
Vorstellungsgespräch ein. Ich hab das aus meiner Erfahrung heraus in ein 
Telefoninterview abgebogen. Das ging aber nur 3 Minuten lang. Denn, dann 
konnte ich mir mit dem Telefonhörer die Haare fönen. Die Dame beim 
Verleiher am anderen Ende fragte mich nach Details auf ihrer Homepage. 
Ob ich ihre Firmenphilosophie kennen würde usw., denn sie wären was ganz 
besonderes. Ja klar, die sind alle was besonderes. OK, ich war da eben 
nicht exakt im Bilde. Wozu? Sollte ich jetzt die Selbstdarstellung der 
Leih-Hanseln auswendig beten lernen? Sind eh einer wie der andere. Dann 
wurde sie ausfallend, was ich mir erlauben würde, ich wäre immerhin 
arbeitslos. Gut, daß ich da gar nicht hin reisen brauchte. Denn das wäre 
keinesfalls besser geworden, als das Telefonat. Nein, den Affen mache 
ich nirgendwo, bzw. heute nicht mehr. Ich fordere da vollen Anstand und 
Manieren mir gegenüber. ;-)

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


Lesenswert?

> Soweit ich weiß schalten die auch oft Anzeigen, ohne eine konkrete
> Zusage vom "Verleihkunden" für die Stelle zu haben. Damit füllen sie
> dann ihre Kartei, um bei tatsächlichen Anfragen Telefonnummern bereit zu
> haben.

Sowas nennen die fachleute Allgemeinanzeige ..

> Außerdem ist das eine sehr preiswerte Methode, Werbung zu machen.
> Billiger kriegt man eine Anzeige nicht in die Zeitung. Macht auch einen
> guten Eindruck, wenn man dauernd Leute sucht.

Das ist die Imageanzeige ..

> Das sieht so nach
> Expansion aus.

Eher kurz vor der Pleite ..

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


Lesenswert?

> Übrigens lenken die Verleiher ab, nachdem ich meine Bewerbung sendete.
> Sie schicken dann Personal- und Skillbögen, die ich ausfüllen und zurück
> senden soll. Um mich anderweitig (sonstwo) zu verwerten. Es geht dann
> plötzlich anscheinend gar nicht mehr um die angebotene Stelle. Diese ist
> oft nur Makulatur und Vorwand, um meine Bewerbung zu bekommen.

So füllt man mit Daten eine Datenbank ..

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Dipl Ing ( FH ) schrieb:

> So füllt man mit Daten eine Datenbank ..

OK, dann sollen sie eben eine Tippse einstellen, die meine super 
ausgefeilte Bewerbungsmappe in den Skillbogen überträgt. Denn meinen 
Bewerbungsunterlagen gibt es nichts hinzu zu fügen. Da ist ja das letzte 
detaillierte Arbeitszeugnis mit genauer Tätigkeitsbeschreibung mit drin. 
Sollen die Arbeit selbst erledigen, und mir nicht Zusatzarbeit 
aufdrücken.

Selbst benoten kann ich meine eigenen Kenntnisse nicht. Wie soll das 
gehen?

Aber ich weiß, darum geht es ja natürlich nicht. Es ist alles ein Teil 
der Instrumente, um mich geschmeidig zu biegen.

In einem Skillbogen letztens füllte ich mal alle Skills mit "ungenügend" 
aus. Mir war es einfach mal danach. Damit können sie dann einen 
Kohleofen anheizen. Was soll auch passieren! Bei manierlich ausgefüllten 
Bögen kam doch auch keine Reaktion mehr, Gewinn für mich immer Null.

von Smörre (Gast)


Lesenswert?

> Da ist ja das letzte detaillierte Arbeitszeugnis mit genauer
> Tätigkeitsbeschreibung mit drin.
> Sollen die Arbeit selbst erledigen, und mir nicht Zusatzarbeit
> aufdrücken.
man kann alles immer noch weiter verbessern oder auch verschlimmbessern.
Die Frage ist, ob Du die Arbeit willst oder nicht - dann mache ich auch 
gerne Zusatzarbeit.
Die erste Frage sollte aber immer sein: Was verdiene ich denn bei Ihnen 
?!
Danach kann man über das weitere Vorgehen entscheiden.

> Selbst benoten kann ich meine eigenen Kenntnisse nicht. Wie soll das
> gehen?
das ist eine Selbsteinschätzung, wo ist das Problem?

> In einem Skillbogen letztens füllte ich mal alle Skills mit "ungenügend"
> aus. Mir war es einfach mal danach. Damit können sie dann einen
> Kohleofen anheizen. Was soll auch passieren! Bei manierlich ausgefüllten
> Bögen kam doch auch keine Reaktion mehr, Gewinn für mich immer Null.
ich weiß ja nicht was die zahlen und weshalb Du diese Bögen ausfüllst, 
wenn sie mit der eigentlichen Stelle nichts zu tun haben ... ich hatte 
auch mal sowas, bin ich gar nicht drauf eingegangen.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Smörre schrieb:

> Die erste Frage sollte aber immer sein: Was verdiene ich denn bei Ihnen
> ?!
> Danach kann man über das weitere Vorgehen entscheiden.

Du hast Recht. So dreist wie die mich oft gleich ohne nähere Details zum 
Gehaltswunsch fragen, sollte ich den Spieß mal umdrehen.

Aber eines ist dann klar: Dann wird das Gespräch schnell beendet sein.

Bei einem Dienstleister, auch Fassadenreinigerfirma, die für eine nahe 
Großbrauerei mal Kistenabpacker fürs Weihnachtsgeschäft brauchten, 
fragte ich mal gleich nach der Gehaltsaussicht. Die Antwort war: Kommen 
sie zum Termin zur Arbeitsagentur, wo wir dann die Veranstaltung zur 
Personalaquirierung machen. Da erfahren sie näheres.

Ja, und ich weiß auch, wie das ab geht: Habe so eine Veranstaltung mal 
bei einem Großschlachtbetrieb erlebt, Mitte der 1990-er. Etwa 50 
Bewerber, die vom Amt geschickt wurden:

Wir bieten 8DM brutto (damals noch nicht Euro) die Stunde, und wer jetzt 
arbeiten möchte, der begebe sich bitte sofort in die Halle. Da liegt 
Schutzbekleidung aus. Alle anderen bitten wir, nach Hause zu gehen. 
Persönliche Gespräche wurden erst gar nicht geführt.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Smörre schrieb:
> Die Frage ist, ob Du die Arbeit willst oder nicht - dann mache ich auch
> gerne Zusatzarbeit.

Dann muss das Stellenangebot auch eins sein das man annehmen kann.
Da aber alle wesentlichen Kriterien fehlen, was sowieso Absicht ist,
kann man auch nichts annehmen. Das ganze ist doch eine üble Schoße
um jeden Arbeitnehmer zu bevormunden und zwar lange bevor man überhaupt
die Chance auf den Job hat. Hat etwas vergleichbares mit der Lotterie.
Die DL treiben doch nur ein übles Spiel, haben ja auch keine Kosten.

Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> So füllt man mit Daten eine Datenbank ..

Die Vorratsdatenverarbeitung untersage ich in jeder Bewerbung.
Wenn dann keine oder eine sehr schnelle Absage kommt, habe ich den
DL enttarnt.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Diese ist
> oft nur Makulatur und Vorwand, um meine Bewerbung zu bekommen.

Das merkt man dann an den Antworten, welche immer Textbausteine sind.

Ein DL antwortet nach Bewerbungseingang:
Danke..bla..bla.
"Sollten wir uns innerhalb der nächsten 14 Tage nicht mit Ihnen in 
Verbindung setzen, konnten wir Sie für die beworbene Position
leider nicht berücksichtigen".
Vorsorgliche Absage. Kommt da nicht Freude auf?

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>
>> Diese ist
>> oft nur Makulatur und Vorwand, um meine Bewerbung zu bekommen.
>
> Das merkt man dann an den Antworten, welche immer Textbausteine sind.

Am besten war es letzten Sonntag. Ja, am heiligen Sonntag erbarmte ich 
mich, schickte ich um 15 Uhr eine Bewerbung zum Personaldienstleister in 
den Raum Stuttgart, wo die noch heiligeren Automobilisten einen 
Elektronikentwickler über den Dienstleister suchten. Ob daß sie 
frühestens am Montag antworten, wenn überhaupt.

Nöö, die kennen auch keinen Sonntag! Schon um 16 Uhr (Sonntag!!!) hatte 
ich Antwort, daß sie seeeeehr an mir interessiert wären. Sonst nichts. 
Als Dateianhang noch mal die selbe Stellenbeschreibung, die ich aber 
auch schon vom Amt bekam. Nur mit riesigem Firmenlogo drauf.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Nöö, die kennen auch keinen Sonntag! Schon um 16 Uhr (Sonntag!!!) hatte
> ich Antwort, daß sie seeeeehr an mir interessiert wären. Sonst nichts.
> Als Dateianhang noch mal die selbe Stellenbeschreibung, die ich aber
> auch schon vom Amt bekam. Nur mit riesigem Firmenlogo drauf.

Mein Rekord liegt z.Zt. bei 4 Stunden werktags. Bei einigen hatte ich am
Wochenende eine Fehlermeldung das die Email nicht zustellbar war.
Stellen die ihren Server aus?

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael S. schrieb:
> Bei einigen hatte ich am
> Wochenende eine Fehlermeldung das die Email nicht zustellbar war.

FreeMail Postfach voll, wird erst wieder Montags geleert ;)

von Smörre (Gast)


Lesenswert?

> Du hast Recht. So dreist wie die mich oft gleich ohne nähere Details zum
> Gehaltswunsch fragen, sollte ich den Spieß mal umdrehen.
> Aber eines ist dann klar: Dann wird das Gespräch schnell beendet sein.
einerseits werden von Arbeitgeberseite amerikanische Verhältnisse 
eingefordert, nur anderseits will die Arbeitgeberseite die positiven 
Elemente dieser Entwicklung hier nicht offerieren ... Gehaltsfragen 
avoncieren hierzulande bisweilen zum Geheimnis.
Solche Firmen bzw. Dienstleister hätten in USA Ihre Existenzberechtigung 
schon per se verloren.
Auf solche Firmen kann ich gern verzichten.

Dein Problem Wilhelm wie auch das meinige ist das Alter - damit wird 
hierzulande Lernunwilligkeit, Unflexibilität bis hin zu Krankheit und 
Todesdatum assoziert ... auch wenn es nach außen hin wegen 
Diskriminierungsblabla niemals zugegeben wird.

: Wiederhergestellt durch Admin
von markus (Gast)


Lesenswert?

Bei mir war es mal so das ich im Studium zum Vorstellungsgespräch für 
ein Praktikum eingeladen wurde(Hardware Entwicklung). Als ich hin kam 
war ein Personaler und ein Ing. da, der Ing kam erst mal zu spät ;-). 
Der Ing. hat das Gespräch eröffnet und erklärte mir die Arbeit und ob 
ich mir das vorstellen könnte. Ich meinte ja das wäre was für mich. 
Danach fing der Personaler an mit seinem Kram, er ist bis zu wo sind 
Ihre Stärken und Schwächen? Bevor ich noch anworten konnte meinte der 
Ing. "Lassen wir doch das ganze Kindertheater, wir nehmen dich einfach 
und fertig, kommst du einfach am... ". Der Personaler wusste gar nicht 
mehr was er sagen sollte und das wars dann auch....

von markus (Gast)


Lesenswert?

@Zuckerle
Ja war kein Perschau oder Frunel...

von ..,- (Gast)


Lesenswert?

Ich finde die Sache die manche Personaler abziehen vonwegen "Stärken & 
Schwächen" so lächerlich ... ganz ehrlich, wer solche Fragen stellt will 
doch belogen werden. Das sagt einfach mal überhaupt nichts über 
Qualifikation oder anderer Qualitäten aus ... nur weil ich ein paar 
auswendig gelernte Sätzchen aufsagen kann.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

..,- schrieb:
> Ich finde die Sache die manche Personaler abziehen vonwegen "Stärken &
> Schwächen" so lächerlich ...

Das soll nur ein Zeichen setzen, nämlich das du dich unterwirfst.

von Bewerbungshelfer (Gast)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:
> Mein Rekord liegt z.Zt. bei 4 Stunden werktags. Bei einigen hatte ich am
> Wochenende eine Fehlermeldung das die Email nicht zustellbar war.
> Stellen die ihren Server aus?
Bei mir waren es mal 1 Tag, danach Rückantwort von mir am nächsten Tag 
per Mail, 1h später so um die 17Uhr hat der Chef bei mir angerufen und 
mich noch abends um 18Uhr auf die Matte bestellt (50km Fahrt im 
Feierabendverkehr über die Autobahn, um die Zeit ist da immer dicht). Da 
ist mir rausgerutscht ob er noch alle Tassen im Schrank hätte. Da hat 
der Depp auch noch gelacht und ich aufgelegt.

von Bewerbungshelfer (Gast)


Lesenswert?

enan schrieb:
> Mit Ferchau hatte ich als Absolvent auch ne tolle Begegnung.
> Erst mal rein gekommen, kurz begrüßt worden und dann haben sie mich vorn
> Rechner gesetzt. Naja immerhin wussten die dass ich komme. Am Rechner
> durfte ich mir erst mal ein 10 minütiges Filmchen anschauen in welchem
> Ferchau in den Himmel gelobt wird. Danach kam direkt ein Test am Rechner
> über 20 Minuten bei dem Fragen zu den im Skillbogen angegebenen
Ich sass bei denen mal drinn und wartete auf den Verhörspezialisten. 
Nebenan sass schon ein anderer "beim Verhör" und ich konnte dank der 
dünnen Wände/Türen gut mithören. Der wurde erst mal in Sachen C 
ausgequetscht, absolute Anfängerfragen, ich antwortete immer laut mit, 
das muss der Verhörspezialist wohl gehört haben und kam zur Türe rein 
und gab mir nen Anschiss. Danach gings weiter, ich angepisst von dem A* 
und meinem Verhörspezialisten der mich schon fast 30min warten lies, 
antwortete weiter laut vor mich her. Als ich hörte wie der Verhörspezi 
ausm Nebenzimmer wieder aufstand, bin ich schnell zur Türe raus. Der hat 
mir dann noch was leicht unflätiges hinterhergerufen, war mir auch egal. 
Danach war mir klar für so einen Mistladen würde ich NIE arbeiten, 
vorher Hartz4 oder unter der Brücke.

von Bewerbungshelfer (Gast)


Lesenswert?

..,- schrieb:
> Ich finde die Sache die manche Personaler abziehen vonwegen "Stärken &
> Schwächen" so lächerlich ... ganz ehrlich, wer solche Fragen stellt will
> doch belogen werden. Das sagt einfach mal überhaupt nichts über
> Qualifikation oder anderer Qualitäten aus ... nur weil ich ein paar
> auswendig gelernte Sätzchen aufsagen kann.
Das dient nur dazu dass du zeigst wie artig du die Standardfragen 
auswendig gelernt hast und anpassungsfähig bist um den Inhalt gehts gar 
nicht.
Blöd wird es wenn kleine Klitschen mit solchen Fragen kommen, weil die 
mal gehört haben dass solche Fragen in Bewerbungsgesprächen üblich 
wären, da fühlen die sich gleich wie Siemens.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


Lesenswert?

Bewerbungshelfer schrieb:
> Danach war mir klar für so einen Mistladen würde ich NIE arbeiten,
> vorher Hartz4 oder unter der Brücke.

Stolz ist eine schöne Sache - angeblich sind über 50% der Leute die in 
den USA unter der Brücke leben, Kriegsveteranen.

Wenn du so ausgebrannt bist, das du HIV und Brücke der 
Teilzeit-Schauspielerei vorziehst, dann kann dir und wird dir keiner 
mehr helfen.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


Lesenswert?

Bewerbungshelfer, sowas wie dich nennt oder wird man Schmarotzer 
nennnen, jenachdem ob du zufälligerweise grad nen Job hast.

Was du abziehst, bekommt man doch nur mit nem Dachschaden hin. Man muss, 
gerade heute, froh um Arbeit sein und sich nicht verhalten wie ein 
bekiffter möchtegern Punker mit 17.

von Bewerbungshelfer (Gast)


Lesenswert?

Nils S. schrieb:
> Bewerbungshelfer, sowas wie dich nennt oder wird man Schmarotzer
> nennnen, jenachdem ob du zufälligerweise grad nen Job hast.
?
Ich mache die Arbeit für die ich ordentlich bezahlt und behandelt werde, 
bis jetzt hat sich noch keiner beschwert. Wenn ich 170km zum 
Bewerbungsgespräche hinfahre, nach 30min noch keiner kommt, keine 
Auskunft dass es später wird, ... na dann eben nicht. Das reicht mir 
schon, um zu wissen wie der Laden dort läuft.
In einem anderen Vorstellungstermin lief das so: Die Personaler waren 
noch unterwegs, nach 10 Minuten kam die Sekretärin, dass es länger 
dauert, die hatten nen Unfall. Also knapp 2h gewartet, da habe ich kein 
Probelm damit, so macht man das und nicht die Leute ins 'Wartezimmer' 
setzen und kein Schwein taucht auf, nicht mal was zu trinken wurde einem 
angeboten, das habe ich auch nur bei Ferchau erlebt, durch und durch ein 
Saftladen erster Kajüte, ganz zu schweigen was ich da von Kollegen 
gehört habe die dort mal unter Vertrag waren.


> Was du abziehst, bekommt man doch nur mit nem Dachschaden hin. Man muss,
> gerade heute, froh um Arbeit sein und sich nicht verhalten wie ein
> bekiffter möchtegern Punker mit 17.
Bis jetzt habe ich immer noch einen Job bekommen. Man muss sich ja nicht 
zum Affen dafür machen. Das hätten die Arbeitgeber gerne, machen auch 
viele so - gerade in Deutschland. Wird Fachpersonal gesucht oder 
dressierte Köter die auf Kommando das Pfötchen heben?

von Ockel (Gast)


Lesenswert?

Bewerbungshelfer schrieb:
> Wird Fachpersonal gesucht oder
>
> dressierte Köter die auf Kommando das Pfötchen heben?

manche Firmen suchen genau das. dressierbare ingenieure, die erzählt 
bekommen, sie müssten froh sein, was beim dienstleister zu kriegen

von boppel (Gast)


Lesenswert?

Nach dem, was man hier so liest, wundert es mich nicht, dass manche 
dauernd oder dauerhaft auf Jobsuche sind...

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

boppel schrieb:
> Nach dem, was man hier so liest, wundert es mich nicht, dass manche
> dauernd oder dauerhaft auf Jobsuche sind...

Das liegt aber nicht an den Jobsuchenden, denn das wäre zu einfach.
Insgesamt betrachtet ist und bleibt es die Schuld der Unternehmen
und deren Vasallen die ein Verrohung der Gesellschaft bewirken und
wenn wir kein Sozialsystem hätten, hätten wir vermutlich schon längst
den schönsten Bürgerkrieg. Aber was nicht ist, kann ja noch kommen.

von Gästchen (Gast)


Lesenswert?

markus schrieb:
> Bei mir war es mal so das ich im Studium zum Vorstellungsgespräch für
> ein Praktikum eingeladen wurde(Hardware Entwicklung). Als ich hin kam
> war ein Personaler und ein Ing. da, der Ing kam erst mal zu spät ;-).
> Der Ing. hat das Gespräch eröffnet und erklärte mir die Arbeit und ob
> ich mir das vorstellen könnte. Ich meinte ja das wäre was für mich.
> Danach fing der Personaler an mit seinem Kram, er ist bis zu wo sind
> Ihre Stärken und Schwächen? Bevor ich noch anworten konnte meinte der
> Ing. "Lassen wir doch das ganze Kindertheater, wir nehmen dich einfach
> und fertig, kommst du einfach am... ". Der Personaler wusste gar nicht
> mehr was er sagen sollte und das wars dann auch....

Habe schon exakt das Gleiche erlebt. Der Personaler fing an seinen seit 
30 Jahren unveränderten vergammelten Satz zu sprechen: "Nennen Sie mir 
ihre 3 Stärken..." und der Ingenieur verzog das Gesicht und unterbrach 
ihn: "Jetzt kommst du wieder mit diesem Quatsch an, meine Schwächen sind 
dass ich nachts mit einer Kettensäge rumlaufe!"

Ich bin vor Lachen fast vom Stuhl gefallen, der Personaler hat sich 
bemüht sich ein Grinsen aufzusetzen und ich musste mich richtig 
zusammenreissen dass ich keinen Lachanfall bekomme.

LOL

von boppel (Gast)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:
> Das liegt aber nicht an den Jobsuchenden, denn das wäre zu einfach.

Nein, das wäre zu unbequem für die Betreffenden. Denn die müssten an 
sich und ihrer Einstellung arbeiten und könnten nicht mehr einfach auf 
das System und die Firmen schimpfen.
Gerade im Ingenieurbereich ist die Arbeitsmarktsituation derzeit 
wirklich gut für Jobsuchende. Und da gibt es wirklich kaum handfeste 
Gründe wie z.B. Alter, die man da als echtes Problem bei der Jobsuche 
anführen könnte.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Erzähl das mal Wilhelm, smörre und den anderen die nix haben.

boppel schrieb:
> Denn die müssten an
> sich und ihrer Einstellung arbeiten und könnten nicht mehr einfach auf
> das System und die Firmen schimpfen.

Sag doch gleich Gehirnwäsche.

boppel schrieb:
> Gerade im Ingenieurbereich ist die Arbeitsmarktsituation derzeit
> wirklich gut für Jobsuchende. Und da gibt es wirklich kaum handfeste
> Gründe wie z.B. Alter, die man da als echtes Problem bei der Jobsuche
> anführen könnte.

Das kannst du gar nicht beurteilen, denn ich vermute mal das du keinen 
Job suchst, oder schlimmer noch, selbst Arbeitgeber bist und dir nur
alles schön redest aber selbst keine Verantwortung übernimmst und alles
so machst wie du das immer schon gemacht hast. Hauptsache du kannst
den großen Macker markieren.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:

> Erzähl das mal Wilhelm, smörre und den anderen die nix haben.

Richtig.



boppel schrieb:

> Nein, das wäre zu unbequem für die Betreffenden. Denn die müssten an
> sich und ihrer Einstellung arbeiten und könnten nicht mehr einfach auf
> das System und die Firmen schimpfen.

Das wäre zu einfach.

Es gibt wohl weit verbreitet Leute, die Arbeitssuchende grundsätzlich 
für dämlich und unfähig halten, z.B. Stefan (Minefields):

Z.B. hier:

Beitrag "Re: Mythos Fachkräftemangel"

Und hier:

Beitrag "Re: Mythos Fachkräftemangel"

Werden gleich mal pauschal Oberpfeifen genannt, die Leute.

> Gerade im Ingenieurbereich ist die Arbeitsmarktsituation derzeit
> wirklich gut für Jobsuchende.

Ja, für Leute um die 30-35, mit z.B. 5 Jahren BE.

> Und da gibt es wirklich kaum handfeste
> Gründe wie z.B. Alter, die man da als echtes Problem bei der Jobsuche
> anführen könnte.

Doch. Handfest genug sind mancherorts die Entsorgungsprogramme 45+ oder 
50+.

von doppeling (Gast)


Lesenswert?

@Wilhelm F

auch wir werden noch einen guten Job ergattern.

Bin jetzt 33, noch keine richtige Berufserfahrung, eher mehr Uni und 
"Projekt" - Erfahrungen in Kooperation mit Firmen.

Irgendwie will ich mich gar nicht in das Hamsterrad drängen.. wenn ich 
seh was sich Kollegen so antun.. ne danke.

Ich bin noch auf der Uni, wohne noch zuhause bei Eltern, ab und zu mach 
ich ein paar Nebenjobs.. na und? Geniess das Leben sag ich immer, take 
it easy..

Kann auch später einen fixen Job annehmen und Familie..
wenn ich da so Nachbarn ansehe.. 35 mit Haus (das der Bank gehört) und 
Frau (die keine Lust mehr hat) , sieht aus wie 45, rafft sich jeden 
Morgen auf, total zum Spießer geworden, ne danke ist nix für mich.

Werd das nächste halbe Jahr mal ne Auszeit machen und ein bisschen Zeit 
als Rucksacktourist machen.. werd wahrsch. nie eine grosse Kohle 
verdienen, na egal..mitnehmen ins Grab kann ichs ja eh nicht..

@Zuckerle
deine Beiträge sind immer genial zu lesen ;)
sicher IBN hätte was Verlockendes, aber ich als Neuling denk ich, mir 
könnte  man eben Knöpfe an die Backen nähen "die so gross sind wie 
Klodeckel" wie du immer zu sagen pflegst, da ist was Wahres dran ;-)

aber wo gibts noch gute IBN Stellen? will ein bisschen rumkommen, aber 
nicht dauernd in düsteren Büros in D hocken..

von doppeling (Gast)


Lesenswert?

was ich noch sagen wollte:

Hab mal erlebt in nem Vorstellungsgespräch:
in der Schweiz, Chef sagt, er könne mir keine Reisekosten ersetzen, aber 
dafür zahlt er das Mittagessen -> dachte mir schon Geizkragen,

in D: Konzern der 5 Monate später zurückschreibt, sie wären 
interessiert,
oder Stärken-Schwächen Frage: Bei den Stärken hab ich aufgezählt, ich 
sei gut in Gehaltsverhandlungen und im Dönerwettessen. (wollt die Stelle 
eh nicht, ist aber als Humor aufgenommen worden)

von doppeling (Gast)


Lesenswert?

@Zuckerle

mein lieber Zuckerle, was freue ich mich von dir zu hören!!

Keine Sorge, ich hab mich mal losgelöst, war mit meiner XBox 
beschäftigt, hatte auch kurz mal eine kleine Anstellung (befristet) mit 
Werksvertrag, so schlecht ist es mir schon nicht ergangen, keine Sorge!

Bei dir läufts ja sicher besser in der IBN nehm ich mal an? Ich verdien 
zwar nicht soviel, dafür dreh ich auch nicht im Hamsterrad und Klodeckel 
lass ich mir auch nicht an die Backen nähen. Ja, war vielleicht bei dir 
in jungen Jahren anders, dafür kannst du jetzt bald deine Rente 
geniessen.

Schwarzafrika, Kongo, Irak? Ne danke, ist eher was für dich. Ich 
bevorzuge Rucksacktourismus eher im schönen Australien. Du wirst es kaum 
glauben, aber auch ich hab mal als Student in den Ferien in ner 
Stahlfabrik malocht. Jetzt bin ich etwas ruhiger geworden.

Möchte eine akademische Weiterbildung machen, zB an der ETH in Zürich 
oder sonst wo, fehlt mir noch etwas Kleingeld. Am liebsten dann bei IBM, 
ABB, oder Google einsteigen..

Hab auch gehört von Automatisierung von Lagern zB SSI Schäfer kennt ihr 
die? Da kann man auch IBN machen, aber... hab noch nicht so 
Berauschendes gehört..

So, werd mir jetzt ein kühles Bier genehmigen und etwas auf der Xbox 
spielen :)

Schönen Abend,
doppeling

PS: Achja, dass wir nicht ganz offtopic sind:
In nem Vorstellungsgespräch bin ich mal gefragt worden, ob ich 
Teamplayer sei. Ich hab denen strikt einfach "Nein" gesagt, was auch 
stimmt, denn ich entwickle lieber allein und das gut. Auch kann ich 
nichts mit "Social Networking", Betriebsausflügen nix anfangen. Wie ich 
mich dann verabschiedet habe, hab ich noch irgendwas gehört von den 
Chefs so in die Richtung "Ich denke, der ist fachlich nicht so schlecht, 
leider schon über 30 und aber ein absoluter, komischer Eigenbrötler, 
denk nicht dass wir mit dem was anfangen können.."
Ich bin halt eine Ein-Mann-Armee.
Frechheit dacht ich mir,

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

doppeling schrieb:

> Hab auch gehört von Automatisierung von Lagern zB SSI Schäfer kennt ihr
> die? Da kann man auch IBN machen, aber... hab noch nicht so
> Berauschendes gehört..

Was willst du denn bei SSI Schäfer machen? Inbetriebnahme von 
Haushalts-Plastikmülltonnen?

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Was willst du denn bei SSI Schäfer machen? Inbetriebnahme von
> Haushalts-Plastikmülltonnen?

Hat er doch geschrieben. Automatisierung von Lagern, wahrscheinlich
Hochregallager. Wenn die sich damit beschäftigen, warum nicht?

von Ich (Gast)


Lesenswert?

Es gibt einen riesigen Unterschied, ob ein Vorstellungsgespräch geführt 
wird aus der Arbeitslosigkeit oder ob man einen Job (ungekündigt) hat.

Arbeitslos: Endlose Skill-Bögen, Fahrtkosten zu Vostellungsgesprächen 
auf eigene bzw. Staatskosten, etc.

Fester Job (Dienstleister etc.), plötzlich ist so ein Skill-Bogen eher 
unwichtig, Vorstellungsgespräche gehen immer telefonisch oder man 
bekommt die Anfahrt bezahlt. Man könnte ja sonst auch den Stinkefinger 
zeigen.



Michael S. schrieb:
> Hat er doch geschrieben. Automatisierung von Lagern, wahrscheinlich
> Hochregallager. Wenn die sich damit beschäftigen, warum nicht?

Kann aufwändiger sein, als man glaubt.

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Ich schrieb:
> Fester Job (Dienstleister etc.), plötzlich ist so ein Skill-Bogen eher
>
> unwichtig, Vorstellungsgespräche gehen immer telefonisch oder man
>
> bekommt die Anfahrt bezahlt. Man könnte ja sonst auch den Stinkefinger
>
> zeigen.

Denk dir mal das nicht so!
Die AG in D-land halten alle die sich bewerben für "Bittsteller".

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Marx W. schrieb:
> Die AG in D-land halten alle die sich bewerben für "Bittsteller".

Schlimmer, es herrscht ein Dogma, wo propagiert wird, wie freundlich
und fair Arbeitgeber alle sind. Wenn man sich die Stellenanzeigen der
Dienstleister antut, so kommen die einen vor wie Gottesanbeter um dich
bei bester Gelegenheit zu opfern und zu verheizen. Halleluja.

von Claus W. (Gast)


Lesenswert?

Den Personaler bei der Leihfirma fragte ich, ob er selbst schon mal 
Leiharbeiter war. Aus der Antwort schließe ich, dass er es nicht war.

von Ich (Gast)


Lesenswert?

Marx W. schrieb:
> Denk dir mal das nicht so!
> Die AG in D-land halten alle die sich bewerben für "Bittsteller".

Ich glaube nicht alle, aber zu viele auf jeden Fall.

Nur als jemand mit einem "festen" Job, selbst "nur" bei einem 
Dienstleister kann man ganz anders auftreten.

von Frank K. (fchk)


Lesenswert?

Mal zurück zum Thema.

Mein skurilstes Vorstellungsgespräch war IBM Böblingen. Als mir die 
Empfangsdame sagte, dass ich das Badge'le an mein Hösle machen soll, war 
mir schon klar, wo ich gelandet war.

In den Gesprächen wurde ich dann gefragt, wann ich zuletzt glücklich war 
und wovon ich nachts träume und solche Sachen. Dann noch einmal 
Lebenslauf rezitieren, ein Mini-AC mit einigen anderen Bewerbern, ein 
Mittagessen in der Werkskantine, und das wars dann für mich.

Fachliches: (void*)NULL; nix.

Als Fischkopp bei den Schluchtenscheißern ... das wäre wohl auch nicht 
gutgegangen.

fchk

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Frank K. schrieb:

> Dann noch einmal
> Lebenslauf rezitieren, ein Mini-AC mit einigen anderen Bewerbern, ein
> Mittagessen in der Werkskantine, und das wars dann für mich.

Ausgezeichnetes Mittagessen erlebt man oft im Saarland. Sind zwar 
wirtschaftlich etwas ärmlich gegenüber anderen Bundesländern, aber stark 
von französischer Lebensqualität geprägt. Manchmal entschädigt das 
alleine den ganzen Aufwand.

Im guten BW bekam ich mal exakt ein halbes Mittagessen. Einer bestellte 
vor, und die Kantine verschlampte das. Vielleicht hatte er auch nicht 
wirklich für mich mitbestellt. Mittelständler mit mehreren 100 MA. Für 
die Tagesration war genau eine halbe Reserveessensmenge für den Notfall 
eingeplant. Die Pommes-Stäbchen waren exakt genau abgezählt. Schwäbische 
Präzision. Ja, und du mußt auch nicht meinen, daß aus Gastfreundlichkeit 
einer mit mir tauschte, oder sich entschuldigte.

Glücklicherweise hatte ich noch Butterbrote im Auto. Man weiß ja nie.

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Frank K. schrieb:
> Als Fischkopp bei den Schluchtenscheißern

Auch wenn man Schwaben immer kritisieren kann :-) sind die eigentlichen 
Schluchtenscheißer die Öschis.

von öser (Gast)


Lesenswert?

Mark Brandis schrieb:
> sind die eigentlichen
> Schluchtenscheißer die Öschis.
vielen dank

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

öser schrieb:
> Mark Brandis schrieb:
>> sind die eigentlichen
>> Schluchtenscheißer die Öschis.
> vielen dank

Bitte gern geschehen. Im Internet steht es so, also muss es stimmen. ;)

von amused (Gast)


Lesenswert?

immer wieder spannend der "Fred" hier.
Werde hoffentlich bald auch wieder mal was beisteuern können :-)

von Ich (Gast)


Lesenswert?

Zuckerle schrieb im Beitrag #2463797:
> Wo ich echte Probleme mit habe sind die Bazis. So auch vor zwei Wochen
> bein Vorstellungsgespräch im Bayerischen Wald. Kathastrophe!

Woran lag es, "nur" der Dialekt?

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Ich schrieb:

> Woran lag es, "nur" der Dialekt?

Bei einem Vorstellungsgespräch in München sagte mir mal einer: "Gleich 
nördlich von München gibt es eine unsichtbare Grenze, alles dahinter 
interessiert uns nicht mehr. Fischköpfe."

Es muß sich bei dieser Grenze wohl um den Weißwurst-Äquator handeln. ;-)

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Zuckerle schrieb im Beitrag #2468187:

> ständig als Saupreis bezeichneten und sich dann wunderten das es was
> aufs Maul gab.

Die Kölner nannten uns die "Eifeler Kappesburen". Aber das war nett 
gemeint, Spaß, wenn man sie mal kannte. Man ging ja da mal in die 
Kneipe, und die wollten auch keine Kundschaft wirklich verprellen. Die 
Lebensart dort heißt oft: Leben und leben lassen.

Die bemühten sich aber tatsächlich, Hochdeutsch zu sprechen, wenn jemand 
anderer Herkunft war. Hatten also gute Manieren. Ich hatte auch durch 
die Bank nur ausgezeichnet gute Kunden dort. Die Kunden fragten mich 
öfter, ob ich aus der DDR käme. Trierisch bzw. Südeifel, klingt 
gelegentlich wohl etwas sächsisch. Es gab dann nette Gespräche. Das ist 
leider nicht überall so.

Der Ex-Chef sprach in der Eifel nur schwäbisch, und pflaumte dann die 
Leute an, weil sie nur die Hälfte verstanden. Ein paar mal traf es mich 
auch. Obwohl er fremd da war. Mühe machte der sich da keine, und fühlte 
sich noch wie der King.

So was habe ich ja echt gerne.

Da hinten, wo du wohnst, war es nicht im Raum Erlangen, da versteht man 
die Sprache auch noch. War in Roth südlich von Nürnberg in der 
Grundausbildung.

von Gästchen (Gast)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Der Ex-Chef sprach in der Eifel nur schwäbisch, und pflaumte dann die
> Leute an, weil sie nur die Hälfte verstanden. Ein paar mal traf es mich
> auch. Obwohl er fremd da war. Mühe machte der sich da keine, und fühlte
> sich noch wie der King.

In der Regel ist sowas in den kleinen "Firmchen" möglich.
Die Leute die mit ihrem lokalen Dialekt rumprallen können meist kein 
Englisch und auch keine andere Fremdsprache. Mit diesen bin ich immer so 
umgegangen dass ich möglichst viele Meetings in Englisch angesetzt habe, 
möglichst nur die englischsprachigen Kollegen eingeladen.
Das Problem hat sich dann schnell erledigt.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.