Hallo, eine Frage, die ich mir schön des Öfteren gestellt habe ist die, ob man Kommentare im Quellcode mit einem "." abschließen soll. Bisher halte ich es so, dass ich kurze Kommentare wie z. B. "Variable initialisieren" ohne Punkt am Ende und längere Kommentare wie z. B. "Hier erfolgt die Entflechtung des gordischen Knotens." mit einem Punkt abschließe. Allerdings meine ich einmal in einem Softwaretechnikbuch gelesen zu haben, dass Kommentare grundsätzlich ohne Satzzeichen am Ende geschrieben werden. Wie seht bzw. handhabt Ihr das? Mit freundlichen Grüßen Guido
Wenn Du das Softwaretechnikbuch noch findest, dann schmeiß es weg. Im Allgemeinen sind Kommentare kontraproduktiv. Wozu soll ich denn einen Kommentar "Variable initialisieren" hinschreiben, wenn es doch schon im Quellcode so dasteht? int a = 2; // Variable initialisieren Was soll denn der Kommentar verdeutlichen? Kommentieren kannst Du Design-Entscheidungen. Beispiel: List foo = new MySuperDuperList(); // wegen Effizienz mfg, Stefan.
Schön, dass sich auch mal jemand ästhetischen Aspekten widmet :-) Ich benutze zunächst immer die mehrzeiligen Kommentarzeichen /* */, auch für Einzeiler. Sieht sauberer aus; insbesondere schreibe ich keine Kommentare zusammen mit Quelltext in eine Zeile. Bei Einzeilern lasse ich dann den Punkt weg, beginne aber in Großschreibung. Mehrzeiler formuliere ich in ganzen Sätzen, dann natürlich mit Punkt. Etwas dazwischen bedeutet, dass ich den Quelltext überdenken muss und vermutlich wieder Blödsinn programmiert habe...
Sven P. schrieb: > Schön, dass sich auch mal jemand ästhetischen Aspekten widmet :-) Ja. Aber ich hätte gerne bei C auch das kurz-knapp-und-platzsparende ; am Anfang einer Zeile. Irgendwie wirkt das am natürlichsten. Kommentare nur für's Grobe, der Code sollte sich selbst erklären. Platzsparende Notation mit Einrückungen (wegen der überbordenden Geschwätzigkeit hatte ich mal Pascal in die Tonne getreten).
Exakt: Code sollte sich nach Möglichkeit selbst kommentieren. Abgesehen davon bin ich schon froh, wenn ich in Kommentaren nicht allzuviele Tippfehler habe. Über die Frage 'Punkt oder kein Punkt' hab ich mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht. Kommentare sind für mich Entwurfsnotizen und keine literarischen Meisterwerke.
If you can say it with code code it, else comment it. <-- mit Punkt ;-)
Ich habe auch mal in einem Anfall von Wahn erst das Handbuch/Doku geschrieben und dann erst das Programm. Irgendwie ein interessantes Experiment ... Kommentare ? => Handbuch :) Wie gesagt: Einmal. :-)))
Von unseren Rechnungsprüfern (BWLer) werde ich nach "number of lines of code" bezahlt. Seither schreibe ich Kommentare überwiegend senkrecht.
Wissender schrieb: > Seither schreibe ich Kommentare überwiegend senkrecht. Ein verunglückter Blocksatz bringt auch Zeilen ...
Hallo, den Code so zu schreiben, dass man ihn möglichst ohne Kommentare verstehen kann ist natürlich auch mein Anliegen ;-) Ich finde es jedoch recht angenehm, wenn man anhand der Kommentare sieht wo was im Programm passiert. Wenn ein Quelltext sehr lang ist und ich nach 5-6 Jahre etwas anpassen muss finde ich es recht praktisch bereits beim Überfliegen des Quelltextes zu sehen was wo passiert. Sven P. schrieb: > insbesondere schreibe ich keine > Kommentare zusammen mit Quelltext in eine Zeile. Irgendwie mag auch ich keine Kommentare, die in der gleichen Zeile wie der Quelltext stehen. Warum kann ich so genau nicht sagen. Vermutlich, weil der Kommentar immer "nervt", wenn man die betreffende Zeile editiert. Karl Heinz Buchegger schrieb: > Kommentare sind für > mich Entwurfsnotizen und keine literarischen Meisterwerke. Da hast Du sicher recht. Wenn ich weiß, dass der Quellcode nur für meine Augen bestimmt ist sehe ich das mit den Kommentaren auch recht locker. Doch oft ist es so, dass andere Personen meinen Quellcode lesen oder gar anpassen. Wie ich sehe scheint meine bisherige Vorgehensweise (s. o.) nicht allzu "abwegig". Ich werde wohl dabei bleiben. Vielen Dank für Eure Beiträge. Mit freundlichen Grüßen Guido
Sven P. schrieb: > Ich benutze zunächst immer die mehrzeiligen Kommentarzeichen /* */, auch > für Einzeiler. Sieht sauberer aus; insbesondere schreibe ich keine > Kommentare zusammen mit Quelltext in eine Zeile. tja so unterscheiden sich die geschmäcker. Ich finde Kommentare zwischen den Codezeilen stören den Lesefluss. Ich schreibe lieber in eine zweite Spalte neben den Code, zumindest wenn es sich um relativ kurzen Erklärungen zu dem nebenstehenden Code handelt. wenn allerdings der nachfolgende Block kommentiert wird. zb mit ausführlicheren Verfahrensbeschreibungen oder um zu zeigen, dass ein neuer Schritt beginnt (dewn man allerdings eventuell in eine eigene Funktion auslagert), dann auch zwischen die Code Zeilen
Guido C. schrieb: > Ich finde es jedoch recht angenehm, wenn man anhand der Kommentare sieht > wo was im Programm passiert. Wenn ein Quelltext sehr lang ist und ich > nach 5-6 Jahre etwas anpassen muss finde ich es recht praktisch bereits > beim Überfliegen des Quelltextes zu sehen was wo passiert. Was im Programm passiert musst Du anhand des Quelltext verstehen. Meist ist es doch so, dass Kommentare etwas beschreiben, was schon lange nicht mehr da ist. Deshalb: Wenn der Quelltext zu lang ist, um ihn zu verstehen, dann refaktorisiere ihn. Lies doch mal, was Martin Fowler zu dem Thema sagt: http://martinfowler.com/bliki/CodeAsDocumentation.html mfg, Stefan.
Mittlerweile hat sich, auch durch das mittlerweile vorherschende Bildschirmformat (Briefkastenschlitz), die Notwendigkeit ergeben, die Kommentare, hinter den Code zu schreiben. Hinweis: dieser Text kann Spuren von Sarkasmus enthalten. mfG ingo
Vlad Tepesch schrieb: > Ich finde Kommentare zwischen den Codezeilen stören den Lesefluss. > Ich schreibe lieber in eine zweite Spalte neben den Code, zumindest wenn > es sich um relativ kurzen Erklärungen zu dem nebenstehenden Code > handelt. Das meinte ich weiter oben. Wenn die wirklich den Lesefluss stören, dann sind es meistens zu viele und/oder fehlplazierte. Also Zeit für Refaktorisierung... Bei Assembler schreib ich die Kommentare ja auch hinter die Zeilen, aber bei C und Ähnlichem mag ich kurze, knappe, selbstredende Zeilen. Und ein Kommentar, der da wirklich noch hinter den Quelltext in eine Zeile passt, kann nur schwer noch sinnvoll sein.
Ach ja: Sinnvoll ist das bei Änderungen. Das schreibe ich mir mit Datum und Grund mit hinein.
Joachim Drechsel schrieb: > Ach ja: Sinnvoll ist das bei Änderungen. Das schreibe ich mir mit > Datum und Grund mit hinein. Für das Tracking von Änderungen ist das VCS zuständig
Schlimmer als das Design der Kommentare finde ich die im "professionellen" Umfeld (zB. Intel...) grassierende "wir schreiben erstmal 300 Zeilen Copyright, Lizenz, Rechtshilfebelehrung, etc."-Methode. Aber dann keine einzige Zeile, was die Codewüste eigentlich machen soll :( Manchmal kann man es nur noch am Filenamen erraten...
ingo schrieb: > Hinweis: dieser Text kann Spuren von Sarkasmus enthalten. Muss so etwas denn sein? :(
Vlad Tepesch schrieb: > Für das Tracking von Änderungen ist das VCS zuständig Und das kann einem auch sagen, warum ausgerechnet diese eine Zeile in diesem Modul geändert wurde?
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Vlad Tepesch schrieb: >> Für das Tracking von Änderungen ist das VCS zuständig 100% Ack. > Und das kann einem auch sagen, warum ausgerechnet diese eine Zeile in > diesem Modul geändert wurde? Ja. Das hat man nämlich in die Commit-Message geschrieben. Die muß sich dabei auch gar nicht mal speziell auf genau eine bestimmte Zeile beziehen, sondern kann sich auch auf mehrere auf verschiedene Dateien verteilte Zeilen beziehen, die alle gemeinsam zu einer Änderung (z.B. einem Bugfix) gehören. Und man kann auch gleich noch auf einen Blick sehen, was dafür alles geändert wurde und wie es davor ausgesehen hat. Das alles zusammen gibt deutlich mehr Aufschluß, als eine Zeile Kommentar.
Real Programmers don't need comments-- the code is obvious.
Joachim Drechsel schrieb: > Da bin ich eher Kreativer wie Verwalter. Das muß doch kein Hinderungsgrund sein. Der einzige Unterschied ist, daß du bei dem hier: Joachim Drechsel schrieb: > Ach ja: Sinnvoll ist das bei Änderungen. Das schreibe ich mir mit > Datum und Grund mit hinein. einen Commit machst und den Grund in die Commit-Message schreibst.
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