Hallo zusammen, ich interessiere mich für Mittelwellenempfänger und möchte gerne demnächst mal einen ganz einfache Schaltung aufbauen. Es soll für das erste etwas ganz simples sein, sprich Antenne (langes Kabel), Schwingkreis, Diode, Kopfhörer etc. Diesbezüglich habe ich mir ein paar Schaltungen im Internet angeschaut und hätte da noch einige Fragen. Ich habe oft gesehen, dass eine Antenne verwendet wird und dann eine Spule mit Mittelabgriff, die mit der parallelen Kapazität den Schwingkreis bildet. Soweit ich das verstanden habe, funktioniert die Spule mit Mittelabgriff wie ein Transformator. Die komplette Spule stellt die Induktivität des Schwingkreises dar und der Mittelabgriff mit der Antenne ist für die Anpassung der Antenne an die Eingangsimpedanz der Schaltung gedacht. Soweit richtig?! Wie wickelt man so eine Spule mit Mittelabgriff? Wenn ich einen Drehko habe, kann ich ja anhand der Frequenz des Mittelwellenbereichs und der Kapazität die Induktivität bestimmen. Aber wie ist das jetzt mit der Antennenanpassung. Muss ich dazu nicht wissen welche Impedanz meine Antenne hat und dann entsprechend einen Abgriff an der Spule finden, so dass diese Impedanzen möglichst gleich groß sind? (Leistungsanpassung) Wie groß ist denn die Impedanz einer x Meter langen Drahtleitung? Vielen Dank für eure Hilfe im Voraus Gruß Tom
Geh mal auf diese Seite. http://www.welt-der-alten-radios.de/ Was besseres findest du kaum. Und probieren, probieren, probieren ...
Hallo Tom, Soweit ist es richtig. Die Impedanz des langen Drhtes zu bestimmen ist nicht so einfach. Es kann mehr als Z=200 Ohm sein. Bei der Spule kann man bei der Anzapfung den Draht als keine Schlaufe herauführen und dann anlöten. Ist denn in deiner Nähe noch ein MW-Sender ?Viele Sender werden abgeschaltet. Ansonsten ist der Empfang am Abend / Nacht am besten. Gruß Hal
>Kapazität die Induktivität bestimmen. Aber wie ist das jetzt mit der >Antennenanpassung. Muss ich dazu nicht wissen welche Impedanz meine >Antenne hat und dann entsprechend einen Abgriff an der Spule finden, so Tja, was hast du denn für eine Antenne? Bei mir war die Antenne die Gardinenleiste, die damals noch aus Eisen war und als Erde hatte ich die Spannfedermatratze. Berechnungen sind sinnlos. Versuche für die Spule HF-Litze zu kriegen.
>Wie wickelt man so eine Spule mit Mittelabgriff? Das kommt auch ein wenig auf Deinen Drehkondensator an. Nehmen wir mal an, er hat 2 Packete mit je 20-320pF, zusammen also 40-640pF. Dazu passt für den Mittelwellenbereich eine Induktivität mit 130µH. Damit sollte man den gesamten MW-Bereich durchstimmen können. Meine erste Detektorspule war klassisch auf eine leere Rolle Klopapier mit 4cm Durchmesser gewickelt. Für 130µH benötigt man ca. 70 Windungen. Dann würde ich eine Anzapfung bei 5, 10, 15 und 20 Windungen vorsehen. Bei 5 Windungen ist das Signal schwächer, aber der Schwingkreis wird trennschärfer. Bei 20 Wdg. ist es umgekehrt. Das muß man ausprobieren. Wie Hal schon sagte, den Draht so 1-2cm als keine Schlaufen herausführen und verdrillen, dann weiterwickeln. An eine der Schlaufen kannst Du später die Antenne anlöten. Als Erde hatte ich damals die Wasserleitung und als Antenne die lange Wäscheleine (Stahldraht) meiner Mutter verwendet. Bei 10 Meter Länge kamen da gleichgerichtete 50mV raus. >Kopfhörer Das geht auch gut mit Computer-Aktivboxen. Ein Kopfhörer ist natürlich authentischer, aber er muß 2-4 kOhm Innenwiderstand haben, sonst hört man nicht viel. >Audion Falls Dir dann 1 oder 2 Ortssender nicht reichen, plane besser gleich die Erweiterbarkeit zum Audion ein. Damit kann man dann europaweit empfangen. Den Schwingkreis kannst Du dafür unverändert übernehmen.
Sowas macht in jedem Fall Spass. Ein kleines Erfolgserlebnis macht Lust auf ein grösseres... Mit dem Mittelwellenrundfunk geht es ja rapide bergab. Da sollte man basteln solange es noch geht. Ich bin derzeit auch vom Detektor und Audionfieber befallen. Über die Antenne würde ich mir nicht so sehr "einen Kopf" machen. die richtige Ankopplung findest du, wenn du ohnehin am löten und basteln bist. Da bekommt man mit der Zeit ein Händchen für. Falls du einen MW Sender in der Nähe hast ( ca. 30km im Umkreis ), dann wirst du auch ohne gewaltige Antenne was hören. Mein Tipp: Drahtantenne fängt viele Störungen ( PCs, LCD Fernseher, Heizungssteuerungen etc. ) ein. Super gut geht eine Antennenspule mit ca. 20 bis 50cm Durchmesser ( als Schwingkreisspule ). Also im Prinzip eine Rahmenantenne. Die benötigte Windungszahl ist experimentell am besten zu finden. Im Bereich zwischen Mittelwelle und Langwelle gibt es übrigens die sog. NDB´s ( non directional beacon ) für die Luftfahrt. Wenn du die mit was selbstgebautem empfängst... grosses Erfolgserlebnis!
Den Empfangsbereich kannst du einfach mit einem analogen Radio festlegen. Bandanfang: Radio auf LW 250KHz. Mit der ZF von 450KHz kommst du dann auf 700KHz. Bandende bei 1650 KHz: Radio auf 1200 KHz + ZF ergibt 1650 KHZ. Wenn du die Geräte nebeneinander anordnest, kannst du die Oszillatorfrequenz gut als Schwebung hören. Damit habe ich damals den Detektor, das Audion und auch meinen ersten Super mit GE-Transis und 5 Kreisen "geeicht".
Hallo Tom Wie geht es dem Detektor? 73
moin !!! hab das aus neugier selber mal wieder probiert. hab aber bewährte komponenten benutzt . zf / demodulator mit tca440. kh verstärker mit opamp+ transi treiber. antenne war ne 200mm ferritantenne. abgleich mit messgenerator und frequenzzähler (dem nachbar sei dank). abends kamen einige sender rein . das geht also noch. ist aber kein vergleich zu den 80ern. damals hab ich wenn möglich immer radio luxemburg auf 1440khz gehört. der sender war kult. radio luxemburg sagt guten morgen.... das waren noch zeiten. sowas gibt´s heutzutage nicht mehr. zwangshaft lustiger einheitsbrei steht heutzutage an. würg. mfg
Hallo zusammen, es hat geklappt, seit vorgestern bin ich auf Sendung bzw. besser gesagt, kann ich empfangen. Ich habe jetzt zwei Spulen gewickelt, eine für Kurzwelle mit 25 Wicklungen auf einem 8mm Röhrchen (ca. 2µH, noch nicht ganz optimal). Die Anzapfungen sind alle 5 Windungen. Die Spule für die Mittelwelle war etwas schwieriger. Ich habe es nach der Anleitung von BerndW. versucht, allerdings bräuchte ich für meinen 30pF - 565pF Drehko ca. 170µH. Da kam ich allerdings nur auf knappe 100µH. Zu Versuchszwecken habe ich eine fertige 100µH Spule in Reihe geschaltet. Ich weiß, das verschiebt den ganzen Frequenzbereich, diente aber in erster Linie nur einem ersten kleinen Test. Es hat funktioniert, ich konnte auf mit beiden Spulen etwas empfangen. Abends hatte ich die ersten Erfolge. Ein spanischer, ein italienischer, ein schwacher deutscher und noch ein anderer Sender waren dabei. Allerdings gefällt mir die ganze Sache noch nicht so gut. Ich habe das Gefühl, das die Güte meines Schwingkreises zu gering ist. Immer wenn ein Sender empfangen wurde, war ein zweiter im Hintergrund zu hören. Habt ihr eine Idee, was ich da machen kann? Ich glaube auch, das meine Schaltung nicht ideal ist. Wenn ich z.B. die Kurzwellen-Spule verwende, decke ich einen Frequenzbereich von ca. 4,7MHz - 20MHz ab. Der Drehko hat allerdings nur eine halbe Drehung. Für diesen großen Frequenzbereich ist das doch zu unempfindlich, oder? Des Weiteren bin ich gerade dabei OPs in die Schaltung einzubauen. Die ersten Versuche waren mit verschiedenen Kopfhörern und Aktivboxen. Leider hat nichts davon funktioniert. Ich hatte hier noch einen alten TDA2003 (10W Verstärker) in einer Schaltung. Erst als ich diesen angezapft und mit den Aktivboxen verbunden habe konnte ich etwas hören. Deshalb versuche ich gerade ein paar TL072 OPs, die ich hier rumfliegen habe, einzubauen. Ich halte euch auf dem Laufenden und vielen Dank für eure zahlreichen Tipps. Über weitere Tipps bin ich natürlich immer sehr dankbar! Gruß Tom
Hallo Tom >eine fertige 100µH Spule Die Güte kleiner gekaufter Drosseln beträgt ca. 40-60. Schau mal bei R. in ein Datenblatt. Mit einfachen, selbst bewickelten Luftspulen oder Ringkernen kommt man auf 200-400. >Kurzwelle mit 25 Wicklungen, ca. 2µH Nimm lieber nur die Hälfte des Drehkos, also 15-275pF, dazu kommen noch ein paar pF parasitäre Kapazitäten der Anschlußleitungen und der Spule. Letztere sollte dann 10µH haben, damit überstreichtst Du einen Bereich von 3-10MHz. >das die Güte meines Schwingkreises zu gering ist Entweder eine gute Spule wickeln, dann kommt man auf ein Q=500-1000 https://www.google.de/search?tbm=isch&sa=1&q=high+q+coil&oq=high+q+coil Richtig gute Spulen passen nicht mehr in den Rucksack. Oder einen Q-Multiplier dranbauen, dann kann man das Q von 100-10000 mit dem Poti stufenlos einstellen. Dann sind wir aber beim Rückkoppelempfänger. Der hat auch noch 40dB Verstärkung. Weiterhin viel Spass, Bernd
Hallo zusammen, ich habe noch ein wenig weiter gebastelt. In einem Buch, dass ich mir zugelegt habe, ist die Schaltung im Anhang abgebildet. Diese habe ich mir erst einmal provisorisch nachgebaut um diese zu testen. Vom Ergebnis bin ich wirklich überrascht! Durch die Rückkopplung kann ich viel besser empfangen und kann die Sender sauber voneinander trennen. Allerdings hätte ich dazu noch ein paar Fragen. Ich würde gerne die Funktionsweise des "Dreipunktoszillators mit Emitterrückkopplung" verstehen. Leider ist das in dem Buch nicht sehr ausführlich erklärt. Da steht z.B., dass diese Schaltung (Transistor) Verluste im Schwingkreis ausgleicht. D.h. das der Transistor das "unten" an der Spule abgegriffene Signal (an der Basis vom Transistor) verstärkt und einen Abgriff weiter wieder einspeist. Durch die Verstärkung werden dann die Verluste wieder rückgängig gemacht? Soweit in Ordnung? Weiter ist davon die Rede, dass die Güte des Schwingkreises steigt und sich die Sender besser trennen lassen. Warum steigt genau die Güte? Ist es weil durch die Rückkopplung die Verlustwiderstände von Spule und Kondensator ausgeglichen werden und quasi in der Formel für Q=R/Rl oder Q=R/Rc die Widerstände im Nenner dann kleiner werden? Ich nehme an die bessere Trennschärfe entsteht dann durch die gestiegene Güte, da die Bandbreite mit steigender Güte sinkt. Ich wäre sehr dankbar für eure Hilfe. Gruß Tom
Hallo Tom Das ist eine Hartley-Oszillator-Schaltung: http://de.wikipedia.org/wiki/Hartley-Schaltung Der Transistor kann in der Kollektorschaltung nur den Strom verstärken. Die Spule wirkt als Transformator, wobei sich die Spannung proportional zum Windungsverhältnis verhält. Deshalb sieht die Basis des Transistors eine höhere Spannung als der Emitter. >Warum steigt genau die Güte Die Güte des Schwingkreises hängt von seiner Bedämpfung ab. Dies kann man durch einen parallel geschalteten Widerstand ausdrücken. Ein Bauteil mit einem negativen Widerstand (z.B. Tunneldiode) kann den positiven Widerstand aufheben. Damit ist die Dämpfung nicht mehr existent. Q = 1/D Der Oszillator wird kurz vor dem Schwingungseinsatz betrieben. Dadurch wird der Schwingkreis entdämpft und man kann leicht Güten von über 1000 erreichen. Ein weiterer Effekt ist die verstärkende Wirkung der Schaltung, welche leicht Faktor 100 betragen kann.
dolf schrieb: > moin !!! > > hab das aus neugier selber mal wieder probiert. > hab aber bewährte komponenten benutzt . > zf / demodulator mit tca440. > kh verstärker mit opamp+ transi treiber. > antenne war ne 200mm ferritantenne. > abgleich mit messgenerator und frequenzzähler (dem nachbar sei dank). > abends kamen einige sender rein . > das geht also noch. > ist aber kein vergleich zu den 80ern. > damals hab ich wenn möglich immer radio luxemburg auf 1440khz gehört. > der sender war kult. > radio luxemburg sagt guten morgen.... > das waren noch zeiten. > sowas gibt´s heutzutage nicht mehr. > zwangshaft lustiger einheitsbrei steht heutzutage an. > würg. > > mfg Moin! Das kann ich nur bestätigen! Mein erster Detektor war aus einem Yps-Heft, kennt Ihr die noch? Und den habe ich mit einem zusätzlichen Drehko noch aufgepeppt. Mit gut 30 m Langdarht auf dem Wäscheboden war da selbst tagsüber schon viel los! Da hat Radiobasteln noch richtig Spaß gemacht, weil ein hörbares Ergebnis quasi garantiert war... Ja, D A S waren Zeiten... LG Michael
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