Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schrittmotortreiber TB6560 mit oder ohne Dioden ?


von Stephan H. (stephan-)


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Hallo Leute,

ich mache gerade ein Redesign meiner CNC Steuerung mit TB6560. Bisher 
hatte ich die TB6560HQ. Daher wollte ich evtl gleich auf die AHQ 
Variante umsteigen
Bisher war ich der Meinung das der TB6560HQ die Dioden am Ausgang 
braucht. Der TB6560AHQ aber nicht. Aus der Toshiba AppNote : 
http://www.semicon.toshiba.co.jp/docs/application_note/en/TB6560AHQ-ANE_en_090324.pdf
entnehme ich, das die AHQ Version keine Dioden braucht. ABER bei den 
Unterschieden zwischen HQ und AHQ wird darauf auch nicht eingegangen. 
Also nochmal das Datasheet vom HQ genommen. Da ist nirgendwo die Rede 
von Dioden. Ich habe die vorhandenen Endstufen nicht selber entwickelt 
und gebaut, daher wunder ich mich jetzt ein wenig.
Oder habe ich was übersehen ???? Dann könnte ich ja meine HQ auch ohne 
Dioden betreiben.... oder nicht ??
Wenn die Boddydiode der FET´s nicht reichen würde, wären die 
zusätzlichen Dioden doch eingezeichnet und namentlich benannt.... hoffe 
ich.
Wer weis es genau ?

Danke

von MaWin (Gast)


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Toshiba sagt klar und deutlich, daß keine Dioden notwendig sind,
die chinesischen TB6560-Bauer haben nur Dioden nach Masse drin,
aber keine nach +Ub. Ob das aus Erfahrung so ist, wage ich zu
bezweifeln, denn deren Schaltung ist weitestgehend fehlerhaft
und funktionieret nicht, die Erfahrung kann nicht so hoch sein.
Allerdings gehen dort die Chips kaputt, wenn man am Motor dreht,
also durch die Generatorspannung.
Ob das verhindert worden wäre durch Dioden nach +Ub habe ich
nicht ausprobiert.

von Stephan H. (stephan-)


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MaWin schrieb:
> Toshiba sagt klar und deutlich, daß keine Dioden notwendig sind,
> die chinesischen TB6560-Bauer haben nur Dioden nach Masse drin,
> aber keine nach +Ub. Ob das aus Erfahrung so ist, wage ich zu
> bezweifeln, denn deren Schaltung ist weitestgehend fehlerhaft
> und funktionieret nicht, die Erfahrung kann nicht so hoch sein.
> Allerdings gehen dort die Chips kaputt, wenn man am Motor dreht,
> also durch die Generatorspannung.
> Ob das verhindert worden wäre durch Dioden nach +Ub habe ich
> nicht ausprobiert.

naja bisher hatte ich die auch nur nach GND drin. Siehe Anlage.
Allerdings sind in der alten Version die Motoren über Relais im 
Auszustand kurz geschlossen.

Danke

von MaWin (Gast)


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> naja bisher hatte ich die auch nur nach GND drin

Aus irgendeinem sinnvoll überlegten Grund ?

Abgezeichnet aus einer Schaltung, die dort Transil/Z-Dioden hat ?

von Stephan H. (stephan-)


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wie ich sagte die Orginalschaltung ist nicht von mir. Im Anhang:

Nein, sind normale Shottkys.

von Hui B. (hui)


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Hallo,
Bin nun, dank Kaufs einer China-Fräse, auch in den Besitz von TB6560 
Drivers gekommen. Hab mir das Design Mal angeschaut und gleich viele 
Probleme entdeckt. Ich habe aber andere Drives, als die meisten hier 
haben (Einzelboards pro Achsevon YOOCNC).
Bzgl der Dioden: Die Dioden sind ja intrinsisch vorhanden bei Power 
Fets. D.h. auch die HQ Varianten werden diese haben.

Für mich ist es eigentlich ziemlich klar, für was die Dioden nach GND 
sein sollen. Wie MaWin bereits geschrieben hat, sollten das eigentlich 
Transil/Z-Dioden sein. Denn wenn man die Speisespannung wegnimmt, bei 
bestromtem Motor oder den Motor generativ betätigt wenn keine 
Speisespannung anliegt, können die internen Dioden ja nicht 
funktionieren (wohin sollten sie ableiten?). D.h. die Spannung wird 
ansteigen und den IC zerstören. Die Z-Dioden-Eigenschaft sorgt dafür, 
dass die Spannung nicht zu gross werden kann, und auf GND gehen diese, 
um nicht über den Sense Widerständen zuviel negative Spannung zu haben, 
denn sonst geht der IC auch kaputt.
Falls nun die China-Teile tatsächlich nur normale Dioden haben (meine 
Driver haben gar keine!), dann liegt das wohl an der Inkompetenz eines 
Chinesen, der was kopiert hat, ohne es zu verstehen und deshalb normale 
Dioden genommen hat...

von Hui B. (hui)


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Hmm, hab mir das Datenblatt nochmals angesehen. Die Dioden sind darin ja 
tatsächlich auf GND eingezeichnet und nicht parallel zum FET. Ist das 
ein Fehler im Datenblatt?
Denn Sie schreiben ja ausdrücklich, dass das parasitäre Dioden sind, 
also würde ich eben annehmen, die normalen Power-FET-Dioden???

Edit:
OK, hab's kurz nachgemessen. Es hat tatsächlih Dioden nach GND. Es hat 
auch die normalen FET-Dioden (mit ca 400mV), aber eben auch Dioden 
direkt nach GND mit ca. 500mV. So gesehen, müsste es eigentlich reichen, 
einfach eine Transil-Diode, oder einen Varistor parallel zur 
Spannungsquelle zu haben, um einen Schutz vor einem Kickback oder 
generativer Energie zu haben.

von Holm T. (Gast)


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Ja, ich weiß ist alt.. aber ich befasse mich gerade mit dem Ding und ich 
habe von Toshiba ein Dokument runter geladen "TB6560AHQ Usage 
Considertions" da steht auf Seite 14 von 16 "..And also, the need for 
the external schottky barrier diode is eliminated. Overall the TB6560AHQ 
is an enhanced version and become easier to handle than the TA8435HQ".

Nunja, das mit den Dioden ist nun klar, die Bodydioden der FETs sind 
wohl stark genug.
Das aus meiner Sicht größte Problem mit dem Chip bleibt wohl die doofe 
Einschaltreihenfolge der Betriebsspannungen. Mir ist es aber mit einem 
LM317 zwischen 36V und 5V nicht gelungen den Chip um zu bringen. Ich bin 
mir noch nicht sicher ob ich einen extra FET dafür nachrüsten will.. An 
den 5V hängen nur ein paar 10nF Stützkondensatoren und ein Atmega16. 
Offensichtlich funktioniert das, wenn man nicht den Fehler macht die 5V 
mit einem dicken Elko zu stützen.

Bin ich der Einzige der ein Problem mit der verschrobenen Beschreibung 
der "excitation Modes" hat?
Gruß,

Holm

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