Hallo Lötgemeinde, nachdem ich das vor längerer Zeit versprochen und immer wieder aufgeschoben hatte (eigenes Unternehmen geht halt vor, aber heute ist komischerweise nichts los ;-), folgt hier unsere - mein Mitarbeiter hat auch getestet - Einschätzung zu folgenden bleifreien Lötzinnen: Felder ISO-Core EL Sn100Ni+ (SN99,3CuNiGe) mit 3,5% Flux (100g etwa 8 Euro) und Amasan BF32-3 (Sn95Ag4Cu) auch 3,5% Flux (100g etwa 13 Euro) jeweils mit 0,5mm Durchmesser. Gelötet haben wir zu jetzt knapp zwei Monate jeweils mit beiden Zinnen zu etwa 50% mit einer Weller WECP-20 (50W, 350°C). Um einen guten Vergleich zu haben, wurden Baugruppen unterschiedlichster Art gelötet (u.a. TQFP-64 und auch 6,3mm Steckzungen) und jeweils gleiche Lötstellen direkt hintereinander einmal mit Felder und dann die nächste direkt mit Amasan gelötet. So sollte das halbwegs objektiv sein. Dazu kommen noch weitere Beobachtungen, die man so nebenher macht. Zum Bild: das sind die Rollen so, wie sie kommen. Die 100g-Amasanspule hat denselben Körper wie die 50g-Einheiten, so dass der Wickel gerade noch draufpasst - das ist beim Löten ziemlicher Murks, da sich das Zinn gerne von selbst in Spiralen abwickelt. Ob man die paar Cent für eine größere Spule sparen musste? Um damit gut arbeiten zu können, habe ich das erstmal umgespult. Auf jeden Fall ist das ein Punkt für Felder. Grundsätzlich kann man sagen, dass mit beiden Zinnen bei passender Temperatur (350°C) vernünftig bleifrei gelötet werden kann. Die Zinne sind nicht mehr zu vergleichen mit denen der ersten Generation, die wir hier getestet haben. Allerdings gibt es doch Unterschiede: So schmilzt und verläuft das Amasan besser, insbesondere, wenn z.B. bei Steckzungen wirklich Leistung gebraucht wird. Einmal war unsere Station so am Anschlag, dass Amasan noch zerfloss, das Felder aber nicht mehr. Was beim Felder nicht so schön ist: es gibt deutlich mehr "Schmodder", also Flussmittelrückstände, sowohl auf der Lötstelle als auch an der Spitze - hier muss man öfter reinigen. Was uns noch aufgefallen ist: das Felder lässt sich viel leichter biegen (die Durchmesser sind aber jeweils 0,5mm - haben wir nachgemessen)und gefühlt benötigt man davon pro Lötstelle mehr. Ich würde fast vermuten, dass das Felder viel mehr Flussmittel als die angegebenen 3,5% enthält. Oder der Silberanteil in der Legierung macht das Zinn so viel zäher. Was meiner Meinung nach ein großer Vorteil des Amasan ist: es lässt sich viel problemloser nachlöten. Das Felder bildet deutlich schneller Haut aus und wird teigig. Das Flussmittel im Amasan ist da wirklich besser. Wer daran interessiert ist: optisch sind die Lötstellen des Amasan natürlich eine Augenweide (durch den Silbergehalt): schön glänzend, wirklich kaum von verbleiten Lötstellen unterscheidbar. Da fällt das Felder etwas ab. Der Preisunterschied? 5 Euro Unterschied sind wohl für den kleinen Geldbeutel viel - allerdings muss man bei 100g schon viel löten. Wir haben für uns jedenfalls die Entscheidung getroffen, dass wir weiter nur Amasan einsetzen werden. Es ist einfach noch besser als das Felder und der Preisunterschied wird durch die gesteigerte Freude und Einfachheit beim Löten mehr als aufgefangen. Nicht, dass ich falsch verstanden werde: das Felder ist absolut brauchbar. Aber das Bessere ist der Feind des Guten ;-) Was man auf jeden Fall vergessen sollte, sind die Sprüche: "Bleifrei kann man vergessen, verbleit ist viel besser." Das ist heutzutage einfach falsch - mit der erhöhten Temperatur von 350°C sind die Zinne absolut gleichwertig im Fließverhalten und Benetzungsfähigkeit - ebenso auch von der Haltbarkeit und der Optik her. Es gibt statistisch zumindest bei uns auch nicht mehr kalte Lötstellen bzw. lotbedingte Ausfälle als früher. Also bitte merken: Bleifrei zu löten ist heutzutage genauso einfach wie das verbleite Löten. Chris D. Nachträgliche Ergänzung: Was ich noch vergessen hatte: das Felder (bzw. vermutlich das Flussmittel) stinkt deutlich mehr und fieser. Ist natürlich nur eine subjektive Einschätzung von uns beiden hier, aber ich wollte es noch erwähnen :-)
Danke Chris, das deckt sich ja mit den Angaben hier: http://www.shop.display3000.com/werkstatt/loetzinn-lote/index.html wobei das dort ebenfalls getestete SN99AG+ ja irgendwo zwischen den beiden von dir getesteten Lötzinns liegt. Hattest du das auch ausrobiert oder nur das SN100+? DANKE TJ
Hi Chris, auch von mir ein Dankeschön für diesen Beitrag! Wir sind hier auch gerade dabei, diverse Zinne auszuprobieren und in dem Fall muss das Amasan unbedingt auch noch mit in den Test... Grüße, TommyS
Hallo Chris, Dir ist da leider ein böser Fehler unterlaufen. Du lötest mit der falschen Temperatur. Die von Felder empfohle ist 370 Grad. Klar dass Dir da beim Vergleich dass, aufgrund des Silbers, schneller schmelzende Lot gefällt. Seit ich das Felder mit 370 verlöte will ich nix anderes mehr.
whatever schrieb: > Hallo Chris, Dir ist da leider ein böser Fehler unterlaufen. Du lötest > mit der falschen Temperatur. Die von Felder empfohle ist 370 Grad. Klar > dass Dir da beim Vergleich dass, aufgrund des Silbers, schneller > schmelzende Lot gefällt. Seit ich das Felder mit 370 verlöte will ich > nix anderes mehr. Wie haben natürlich auch mit der Temperatur gespielt, sind aber wieder bei den 350° gelandet. Bei uns wurde das Lötergebnis darüber nicht wirklich besser. Wie gesagt: das Felder ist nicht schlecht. Chris D.
TJ schrieb: > Danke Chris, > > das deckt sich ja mit den Angaben hier: > http://www.shop.display3000.com/werkstatt/loetzinn-lote/index.html Oh, hatte ich gar nicht gesehen - aber ich kann deren Ergebnis eigentlich nur bestätigen. > wobei das dort ebenfalls getestete SN99AG+ ja irgendwo zwischen den > beiden von dir getesteten Lötzinns liegt. Hattest du das auch ausrobiert > oder nur das SN100+? Nein, wir hatten jetzt nur das SN100+ > DANKE Bitte :-) Chris D.
Danke für den interessanten Test Chris. Habt ihr vielleicht auch Erfahrungen zur Standzeit der Lötspitzen gemacht? Mit einigen alten ersa Spitzen hab ich einen deutlich erhöhten Verschleiß mit bleifreiem Lot bemerkt.
> Also bitte merken: Bleifrei zu löten ist heutzutage genauso einfach wie > das verbleite Löten. Naja, das war auch schon vor Jahren so als es das erste Lot mit Nickelanteil gab. Damit kann man wirklich genausogut loeten wie mit verbleit. Es ist aber auf dem Bastel/Entwickler-Tisch trotzdem schlechter weil die hoehere Temperatur und das schnellere erstarren zu einer staerkeren Beanspruchung fuehrt wenn man Teile mal wiede ab oder umloeten muss. Ein anderer Sache die mir sorgen macht ist das Nickel selbst. Wenn ich so eine Weile damit loete dann bekommt man immer so einen metallischen Geschmack im Mund. Ein anderes Problem: http://www.welt.de/wissenschaft/article9108465/Ausloeser-der-Nickelallergie-ist-gefunden.html Ich zitiere mal daraus: Nickel ist das mit Abstand häufigste Kontaktallergen. Fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung gelten als sensibilisiert. Bei ihnen kann das Metall, das etwa in Modeschmuck, Jeansknöpfen, Uhren und Münzen enthalten ist, stark juckende Ekzeme auslösen. Nach aktuellen Schätzungen sind in Europa 65 Millionen Menschen von einer Nickelallergie betroffen. Das konnte ich zwar bei mir noch nicht beobachten, eroeffnet aber ganz neue Moeglichkeiten der Berufskrankeiten fuer ET-Ings. .-) Olaf
hmm.. schrieb: > Habt ihr vielleicht auch Erfahrungen zur Standzeit der Lötspitzen > gemacht? > Mit einigen alten ersa Spitzen hab ich einen deutlich erhöhten > Verschleiß mit bleifreiem Lot bemerkt. Wir haben hier weiterhin die ganz normalen Lötspitzen von Weller und meiner Meinung nach extrem wenig Verschleiß. Natürlich hauen wir hier nicht täglich fünf Schaltungen raus, aber allein mit der letzten Lötspitze löte ich jetzt schon über vier Jahre. Also: Erhöhten Verschleiß konnte ich bisher nicht feststellen. Wir reinigen unsere Spitzen übrigens immer mit "Zinnfix". Ist ein winziges Döschen, auch von Amasan, hält aber ewig. Das Zeug ist richtig gut und die Lötspitze danach wie neu. Seit wir das BF32 einsetzen, kommt wie geschrieben, das "Verdrecken" der Spitze fast nicht mehr vor. Zum Nickel: ich denke auch, dass das nicht unbedingt gesundheitsfördernd ist - war das Blei aber erst Recht nicht. Und: mit dem BF32 gibt es ja einen nickelfreien Ersatz :-) Chris D.
bf32-3 finde ich auf der amasan webseite micht, nur -1 ? Link ?
Ja, das habe ich damals auch gesucht. Keine Ahnung, warum das nicht aufgelistet ist. Wir haben die direkt angeschrieben. Gekauft haben wir unser Lötzinn übrigens auch über display3000. Chris D.
Hallo, erstmal Danke für den Beitrag! Was sagt die -3 am Amasan aus? Den Anteil Fußmittel? Frage an Chris: Verwendest Du zusätzliches Flußmittel, wenn ja welches? Gruß Frank
Ich bin grade zufällig über euren Test gestolpert. Das mit dem Nickelanteil würde ich nicht überbewerten. Der Anteil liegt unter 0,1% zumindest wenn man den ZusammensetzuungsAngaben glauben kann. In jeder Küchenspüle, Edelstahlkochtopf, auch Messer, Gabel usw sind wenigstens 10% Nickel also locker das 100 fache enthalten. Und auch einen metallischen Geschmack im Mund würde ich nicht dem Minianteil Nickel anlasten. Rostfreier Stahl wird ja grade auch deswegen eingesetzt, weil er keinen Geschmack hat. Eisen allein oder auch Alu schmeckt dagegen ziemlich eklig.
Also ich bin heute auch endlich mal zum Löten mit meiner neuen Weller WSD-81 Lötstation gekommen und habe zum Löten das Sn100Ni+ Lötzinn mit 3,5 % Fluxanteil von Felder, sowohl in 0,5 mm und 1,0 mm Lötdrahtdicke verwendet. Das Löten ging damit verhältnismäßig gut, insbesondere mit dem 0,5 mm Draht. Allerdings war das Nachlötverhalten eher schlecht und wenn's mal dran war, dann ging es auch eher schlecht mit der für das bleifrei Löten geeigneten Solder-Wick Entlötlitze weg. Da war ich dann doch sehr enttäuscht, ob es an der Entlötlitze oder dem Lötzinn lag weiß ich allerdings nicht, ich habe heute beide zum ersten Mal verwendet. Auch war das Lötverhalten bei meinem MSP430 Launchpad beim Anlöten des mitgelieferten Quarzkristalls ebenfalls sehr schlecht. Die zwei Leitungen des Quarzkristalls gingen noch sehr gut, aber das Gehäuse lies sich nur sehr schlecht mit der Platine und der dafür vorhergesehenen Kupferfläche verbinden. Das Anlöten der 10 Pin Steckkontaktleisten des MSP430 Launchpads ging dagegen wesentlich besser, aber hier kam es auch bei zwei Pins vor, daß sich das Lötzinn partout nicht mit den Lötstellenlöchern der Platine verbinden lassen wollte und da die Entlötlitze (siehe oben) auch fast nichts von dem Lötzinn wieder aufnahm, war es auch schwer, das Lötzinn, daß zuviel drauf war, wieder herunterzukriegen. Bei meinem LCD-Display mußte ich einen 8 Pin IC und einen Widerstand und einen Kondensator in 0805 SMD Bauweise anlöten. Problematisch war es auch hier, wenn man nachlöten mußte. Z.b. um den IC zu verrücken oder den Widerstand oder Kondensator gerade auf die Platine zu drücken. Im Prinzip war es also ein One-Shoot-Only Löten, d.h. beim ersten mal mußte es sitzen, dann konnte man ordentliche Lötverbindungen löten, aber jedes Nachlöten oder entfernen von zu viel Lötzinn wurde zur Tortour, bzw. erforderte, dass man für meinen Geschmack zu lange auf der Lötstelle mit dr Lötsptue verharren mußte. Das spricht dafür, dass man hier ohne extra Flußmittel dann nicht mehr weiterkommt. Ich hatte leider nur nen X32-10i Mini-Fluxer zur Hand, mit dem war es eher schwierig genug Flussmittel auf die Lötstelle zu bringen. Mit einem Fläschen in Tropfenform dürfte es wohl deutlich besser gehen. Das Fließverhalten des Felder SN100Ni+ war dagegen sehr gut, da kann ich nicht meckern, auch die fertigen Lötstellen sehen eigentlich ganz gut aus und glänzen. Allem in allem würde sich sagen, dass man es zwar durchaus benutzen kann, aber dann sollte man zusehen, dass es gleich am Anfang richtig sitzt oder man genug extra Flußmittel zur Hand hat. Wenn ich das nächste mal aber wieder neues Lötzinn kaufen würde, dann würde ich aber auf alle Fälle eher das obige Amasan BF-32 ausprobieren. Da ich allerdings jetzt zwei neue dicke 0,1 kg Sn100Ni+ Lötzinnrollen habe und selbst momentan noch nicht so viel löte, werde ich damit noch eine ganze Weile auskommen müssen.
Ich vergaß. Ich habe meine WSD-81 auf eine Löttemperatur von 350 °C eingestellt und damit ging das beim Ersten mal anlöten eigentlich ganz gut, zum Nachlöten oder für Korrekturen kann es allerdings sinnvoll sein, die Löttemperatur etwas zu erhöhen. Ich habe das allerdings erstmal noch nicht gemacht.
Lötzinn schrieb: > zum > Nachlöten oder für Korrekturen kann es allerdings sinnvoll sein, die > Löttemperatur etwas zu erhöhen. Nein, das hast du schon richtig erkannt: Zum Nachlöten oder zur Benutzung von Entlötlitze ist frisches Flussmittel nötig, Das ursprüngliche ist ja schon verbrannt.
Hi, Da bei mir jetzt die Jährliche "Neuaufstockung" meiner Lötzinnvorräte fällig war habe ich mich der Empfehlung von Chris mal angeschlossen und mal 250g Spulen des Amasan BF32-3 mitgeordert. Und ich muss sagen von den Löteigenschaften bin ich (fast) begeistert. Absolut kein Vergleich zu meinem vorher verwendeten Bleifreien Lot. (Edsyn FSW34, L-Sn95,5Ag3Cu0,7). Das habe ich wirklich nur verwendet wenn es sich absolut nicht vermeiden lässt. Fand ich einfach grausig. Mit dem Amasan BF32-3 kommt da dann schon dem bisher von mir bevorzugtem Bleihaltigen Lot (Amasan ED26Cu) sehr na. Aber halt nur sehr nah, nicht identisch... Chris D. schrieb: > Zum Bild: das sind die Rollen so, wie sie kommen. Die 100g-Amasanspule > hat denselben Körper wie die 50g-Einheiten, so dass der Wickel gerade > noch draufpasst - das ist beim Löten ziemlicher Murks, da sich das Zinn > gerne von selbst in Spiralen abwickelt. JA, das ist bei denen so Üblich, wundere ich mich seit JAhren drüber und finde es immer wieder aufs neue nervig. ICh verwende ja in der Regel die 250g Spulen, die 100g habe ich nur im Werkzeugkoffer, aber auch die 250g Rollen sind bei den 0,5mm Draht bis über die KAnte aufgespult, wenn auch nicht ganz so weit wie bei 100g. (Liegt wohl daran das bei den dickeren Drahtstärken noch ausreichend überstand des Plastiks ist und die unbedingt für alle Drahtstärken dieselbe Spule verwenden wollen. NAch 1-2 Stunden arbeit hat sich das Problem aber dann meist erledigt. Besonders bei den 100g Spulen. Chris D. schrieb: > Was man auf jeden Fall vergessen sollte, sind die Sprüche: "Bleifrei > kann man vergessen, verbleit ist viel besser." > Das ist heutzutage einfach falsch - mit der erhöhten Temperatur von > 350°C sind die Zinne absolut gleichwertig im Fließverhalten und > Benetzungsfähigkeit Naja - HIER muss ich zumindest etwas widersprechen. In Hinblick auf das Fließverhalten und die Benetzungsfähigkeit hast du natürlich recht. Es gibt ja sogar einige Bleihaltige Lote die sich deutlich schlechter handhaben lassen als das BF32-3. Auch das Flussmittel finde ich jetzt nicht so stark reizend wie alle bisherigen. ABER: MAn darf halt nicht vergessen das für die Verarbeitung die höhere TEmperatur zwingend notwendig ist. Das ist auf jeden Fall ein deutlicher Nachteil. Erst recht für ungeübte Löter. Und ein anderer wichtiger Punkt ist auch noch der Preis. Da ich jetzt nachbestellt habe kann ich recht gut die Menge an verbrauchtem Bleifreien Lot in den letzten 13Monaten und 8 Tagen bestimmen. Das waren 5 komplette 250g Rollen sowie eine angebrochen (ca. 1/2 noch voll). Dazu noch ungefähr 3/4 der 100g Spule aus meinem Transportablen Koffer. In etwa also 6x250g = 1,5kg. (Ich kaufe trotz des etwas geringeren Preises keine 1KG Rollen da ich die 250g einfach als für mich ideale Größe von der HAndhabung Empfinde...) Eine 250g Rolle ED26Cu kostet mich im Einkauf knapp 6 Euro. Die 250g Rolle 0,5mm BF32-3 kommt auf etwa 30 Euro, in 1mm etwa 23 Euro. Es ist also gut der Fünffache Preis! Ersparniss für mich durch die Verwendung des Bleilotes wo es geht also 144Euro pro Jahr. Das ist jetzt nicht WIRKLICh eine Summe wo man sich ein Bein für ausreissen würde. Aber zwei -dreimal mit der Freundin gut Essen gehen ist das schon. Bei einem reinen Hobbyisten ist der Verbrauch natürlich wohl einiges geringer, als Schüler hatte ich 1-2 Spulen pro Jahr, dafür schlägt das dann direkt und vollständig aufs Privatvermögen. Bei einem gutverdienenden Ing wird der darüber lachen, aber für den Schüler und nicht wenige Studenten machen 50Euro Unterschied alleine für Lötzinn schon eine Menge aus. Selbst wenn es um den Jahresvorrat geht. Und die Schüler sind ja nicht die einzigen den es so geht, so manch ein Azubi in einem der hinscihtlich Ausbildungsvergütung häufig eher schlecht bezahlten HAndwerksberufen muss sicher auch eher Kämpfen. (Wir hatten damals,1997, in der Berufsschulklasse R&F-Techniker sowie Büro-jogis die teilweise mit 300DM nach hause gegangen sind wo wir IndustrieAzubis alle ab1000 DM Aufwärts hatten, schon im ersten LJ. ) Genauso wie jemand der- aus welchen Gründen auch immer- gerade auf Staatliche Leistungen angewiesen ist. NAtürlich gibt es auch deutlich billigere Bleifrei-Legierungen - nur haben die dann definitiv wieder GRAUSAME Löteigenschaften so das man die sicher nicht verwenden will. Chris D. schrieb: > - ebenso auch von der Haltbarkeit und der Optik her. > Es gibt statistisch zumindest bei uns auch nicht mehr kalte Lötstellen > bzw. lotbedingte Ausfälle als früher. Ehrlich gesagt glaube ich auch nicht das es bei den morderneren Legierung tatsächlich noch so riesige Unterschiede macht. Aber das ist halt nur ein GEfühl. Ich würde zumindest zum Derzeitign Stand der Dinge deshalb niemals UNTERSCHREIBEN das die Eigenschaften wirklich gleich sind. Dazu sind die Betrachtungszeiträume noch zu kurz und noch ist gar nicht alles erfasst. Zumal ja die ersten Bleifrei Generation teilweise definitiv Problembehaftet waren. ICh habe da so einige Geräte der ersten Zeit schon gesehen die heute einfach nur im erbärmlichen Zustand sind. Aber um für mich ein Fazit zu ziehen: Wenn man schon Bleifrei arbeiten muss, dann ist das von Christian vorgestellte AMASAN BF32-3 auch meiner, bis jetzt nur kurzen, Erfahrung nach eine wirklich gute Wahl die einem im Vergleich zu vielen anderen bleifrei-Loten das Löten wieder freude machen lässt. Der Aussage das dadurch aber das Bleihaltige Löten für diejenigen die es noch dürfen überflüssig geworden ist und auch Hobbyisten nun damit Bleifrei arbeiten sollten, (zumindest habe ich die Aussage so aufgefasst) möchte ich mich aber keinesfalls Anschließen, da selbst die "guten" BF Lote noch einige , wenn auch kleine, NAchteile wie höhere Verarbeitungstemperatur und deutlich höherer Preis haben - Im Gegenzug aber keinerlei Vorteile gegenüber dem bleihaltigen Lot bieten. Daher würde ich immer noch sagen: Wer noch Bleihaltiges Lot einsetzen darf soll es ruhig überall da machen wo er kann - WENN aber Bleifrei gefordert ist macht es ein "hochwertiges" Lot wie dieses zumindest "sehr Schmerzarm" dies umzusetzen. Gruß Carsten
Carsten Sch. schrieb: > als Schüler hatte ich 1-2 Spulen pro Jahr Man sollte das Zeug aber nicht essen. ;-) Ich verbrauche vielleicht eine Rolle in 10 Jahren. OK, ein paar Gramm Lötpaste außerdem noch (ist auch nicht ganz billig), aber trotzdem kein Vergleich.
Carsten Sch. schrieb: > Die 250g Rolle 0,5mm BF32-3 kommt auf etwa 30 Euro, in 1mm etwa 23 Euro. Der Hersteller bzw. einer der Gesellschafter scheint viele Armack Produkte, darunter auch die bleifreien Lötdrähte amasan BF 32-3 und BF 26-3, inzwischen in einem eigenen Online Shop (soldanshop24.de ) zu günstigeren Preisen zu verkaufen: 250 g BF32-3 in 0,5 mm Stärke z.B. zu 18,48 €, in 1 mm zu 16,48 €.
Ich wollte das gerade da bestellen, die Preise von Dir stimmen überhaupt nicht Stefan. 100 g BF32-3 in 0,5 mm Stärke kosten 14,95 Euro 250 g BF32-3 in 0,5 mm Stärke kosten 36,92 Euro Da ist das bei dem genannten Display3000 Link aber 20% günstiger http://www.shop.display3000.com/werkstatt/loetzinn-lote/index.html Ralf
Hallo, habe letzte Woche BF32-3 beim soldanshop24 bestellt, scheinen neue Preise zu haben, also viel günstiger als hier steht. Und Sie haben den Draht extra auf eine größere Spule umgespult, werden wohl in Zukunft auch so ausgeliefert, laut Mail.
So, ich habe jetzt auch mal einen nichtrepräsentativen Vergleichstest gemacht. Amasan 32-3, Felder Sn100Ni+ sowie ein "normales" bleifreies Lot mit der gleichen groben Legierung wie Amasan (Sn96Ag4Cu). Ich habe auf einer Streifenraster-Platine ca. 100 Lötstellen mit Amasan, Felder und 08/15 gelötet, und dann versucht, den Lötzinn nach oben abzureißen. Die Ergebnisse waren wie folgt: vom makroskopischen Lötverhalten gab es ei 355 °C einen winzigen Vorteil für Amsan, bei 375 für Felder. 08/15 hat völlig versagt, bis es mit der Platine legierte, dauerte es ca. doppelt so lang wie mit den anderen. Das meiste Lötzinn klammerte sich an die Spitze des Welder Lötpencils. Unter dem Mikroskop sieht das Amasan ganz leicht besser aus. Die wenigsten Lötstellen sind 100% blank. Die meisten haben kleine Inseln von kristalliner Materia. Der Benetzungswinkel ist bei Amasan kleiner, was gut ist. Allerdings schlug sich das nicht in einem weiteren Verfließen des Lötzinns nieder. Alle Lote bleiben mehr oder minder +-200 um an der Lötstelle. Blei-Lötzinn fließt unter den gleichen Bedingungen erheblich weiter. Beim Abrisstest ist eine Lötstelle von 08/15 gerissen, ohne die Bahn mitzunehmen. Das habe ich - als ich nur mit dem zeug gelötet habe - leider öfters auch an Lötpfosten etc. Pins beobachtet. Da gingen Drähte bei Belastung einfach ab, trotz optisch einwandfreier Lötstelle. Besonders auf Goldoberflächen. Felder ist gar nicht abgegangen ohne Bahn und bei Amasan ist eine Lötstelle abgerissen, hat aber die Bahn leicht mit angehoben. Beim Löten hat das Amasan deutlich mehr Flussmittel verspritzt als das Felder. Sehr ekelig. Dann habe ich noch einen Dochttest gemacht: 0,4er Kupferlitzen abisoliert und von der Spitze verzinnt. 08/15 hat sich schlecht reingesaugt. Amasan und Felder makroskopisch und mikroskopisch gleich. Gegenüber bleihaltigem Zinn sind allerdings bei ein schlechter Witz fürs Litzenverzinnen! Meine Zusammenfassung: Ich sehe keinen praktisch relevanten Unterschied zwischen Amasan und Ni100+. Maximal der niedrigere Schmelzpunkt. Ansonsten sind die beiden super ähnlich. Auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 10 bleihaltiges Zinn ist, würde ich beide auf 7 setzen und das 08/15 auf 4. 1 wäre dann eines der wirklich garstigen, first gen Sn100Cu-Lote, die nun wirklich gar nicht gingen. Was immer man günstig bekommt, sollte man also bedenkenlos nehmen, wenn es denn bleifrei sein soll. Eventuell ist das Felder mit Silber etwas besser als die beiden hier getesteten, ich habe es allerdings nirgendwo kaufen können. Hoffe meine Infos helfen.
Ratgeberbär schrieb: > Eventuell ist das Felder mit Silber etwas > besser als die beiden hier getesteten, ich habe es allerdings nirgendwo > kaufen können. Bürklin hats, z.B.: 11L2680 Sn99Ag0,3Cu0,7NiGe 1% Flux 11L2640 Sn99Ag0,3Cu0,7NiGe 3,5% Flux 11L2586 Sn96,5Ag3,0Cu0,5
Hallo zusammen, ich möchte mit dem Löten anfangen und suche mir gerade die Utensilien dazu zusammen. Ich möchte direkt mit dem bleifreien Löten loslegen und bin dadurch auf diesen Thread gestoßen. Das BF32-3 scheint ja gerade für als Anfänger besonders geeignet zu sein. Auf der Webseite des Herstellers ist es jedoch nicht mehr zu finden. Auch im Handel ist es kaum zu erhalten. Wurde es eingestellt? Falls ja: Welches sollte ich nehmen, um möglichst ebenbürtige gute Eigenschaften zu haben? Ich fand dieses hier: http://www.armack.de/de/a-195/amasan-loetdraht-bf26-3?category=125. Es ist fast identisch, bis auf das Flussmittel. Es enthält Halogenide als Aktivator, während das BF32-3 einen Aktivator enthielt, der nicht auf Halogenidbasis ist. Was bedeutet das in der Praxis? Ich bin dankbar für jeden Rat / Tip. VG, Lötneuling P.S.: Falls das BF32-3 tatsächlich nicht mehr verkauft wird, wäre es gut, diesen Info hier upzudaten: https://www.mikrocontroller.net/articles/L%C3%B6ten#Bleifreies_L.C3.B6ten
Meinst du sowas? http://www.shop.display3000.com/werkstatt/loetzinn-lote/bleifreies-loetzinn-2.html Gruß Rudi
Beitrag #4932484 wurde von einem Moderator gelöscht.
Aus "Amasan" ist wohl irgendwann "Armack" geworden. "Armack" wurde 2017 von "Stannol" übernommen. Ich habe bei "Stannol" angefragt, welches Produkt dem Lötdraht "Amasan Typ 32-3" entspricht. Mir wurde ein Sn95Ag4Cu1 aus der "HF32" Serie, Stannol-Produktnummer 648230, 648231 oder 648250 (jeweils in der 0,5 mm Stärke) empfohlen. Interessant finde ich, dass ein Sn95Ag4Cu1 bzw. die oben Produktnummern nicht auf stannol.de auftauchten - auf der Webseite finde ich nur Sn95Ag3,8Cu0,7. Wenn man nach den oben genanntn Stannol-Produktnummern sucht, findet man aber bekannte Händler/Distributoren. PS: Sorry, das ich diesen alten Thread wieder zum Leben erwecke. Ich dachte nur irgendwie, dass das hier hin gehört.
HubertB schrieb: > "Armack" wurde 2017 von "Stannol" Das ist falsch! Stannol hat lediglich zwar die Firma Armack gekauft, aber hauptsächlich um nun auch die Dachdecker etc. mit Lotbarren bedienen zu können. An dem bekannten und guten Lot für Elektroniker BF32-3 hatten sie kein Interesse. Deswegen gibt es das auch nicht bei Stannol, der alte Firmenchef produziert es weiterhin, nur heißt es nun Amasan. Also einfach nach "amasan bf32-3" googlen und man findet es dann schon. Warum Stannol das Armack Elektroniklot nicht mit übernommen hat, ist mir übrigens ein Rätsel, denn bisher waren dem BF32-3 alle (und das waren viele) von mir ausprobierten Stannol Lote unterlegen. Ohne enthaltenes Silber (AG) sind eh alle bleifreien Lote ein Krampf (auch wenn es schon besser geworden ist: wer einmal Lot mit Silber hatte, will nichts anderes mehr).
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