Forum: Platinen Laserdrucker Umbau


von Kurt Späinghaus (Gast)


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Hallo Leute,

Ich habe vor einiger Zeit schon mal die Idee gehabt eine
Tintenstrahldrucker umzubauen um direkt auf eine Kupferkaschierte
platine zu drucken.

Das ganze Thema scheitert allerdings an verschiedenen Dingen und ist
deshalb auch nicht mehr der rede wert.

Naja fast...

Ich möchte halt eine Möglichkeit haben ein Layout unmittelbar auf die
Platine zu bringen. Als Ziel gilt es nun den ganzen Belichtungs und
Entwicklungsprozess aus dem Weg zu gehen. Die Vorteile eines solchen
Verfahrens ist wohl jede bekannt.


Nunja... Habe mir mal wieder ein paar gedanken Gemacht, wenn dieses
Thema schon einmal ausdiskutiert worden ist dann schlagt mich weil ich
das Forum noch nicht danach durchsucht habe.

IDEE Geht das denn :
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Viele von euch Drucken mit einem Laserdrucker auf Illustriertenseiten
und bügeln das Layout anschliessend auf eine Kupfer kaschierte
Platine.

Imgrunde genommen wird hier doch nur ein Prozess nachgeholt der in
einem Laserdrucker sowieso schon stattfindet.

Könnte man nicht einen Laserdrucker so umbauen das man dort eine
Platine durchjagen kann ?
Sicherlich ist dieses mit einigen Bastelleien verbunden dennoch halte
ich einen Umbau für möglich.

So ziemlich im Jedem Laserdrucker befindet sich eine Bildtrommel die
mittels Laserstrahl elektrostatisch Umgeladen wird. An diesen
Umgeladenene Stellen haftet später der Toner. Dieser wird doch dann
auch nur auf ein Papier abgedrückt und anschliessend mittels einer
Heizrolle ins Papier gebrannt, also der gleiche Prozess wie beim Bügeln
!

Vielleicht müsste die Heizleistung angepasst werden.

Also Jungs, was haltet ihr davon ?
Wer kann seinen Laserdrucker einmal Aufschrauben und nachsehen wie dort
die Führungswege des Papieres sind. Villeicht gibt es ja Geräte wo ein
Umbau relativ einfach wäre.

Ich glaub wenn sich ein solcher Prozess realisieren lassen würde wären
auch nur die feinsten Layoutstrukturen in jedem Haushalt und für
jederman realisierbar.

Vielen Dank für eure Mühen !

K.Späinghaus

von C. Lechner (Gast)


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Ist das nicht ein sehr teuerer Spaß? Ich meine, für ordentliches Layout
braucht man AFAIK min. 600dpi, und wenn man so nen Drucker schrottet
...

Also meinen Drucker (Laserjet 4000) schraub ich gewiss nicht auf!
Aber es steht normalerweise im Handbuch was dazu, wie das Papier
durchläuft ...

BTW: Wie stehts mit doppelseitigem Layout? Gibt's da auch ne
Duplex-Einheit für Papiere bis 10kg/m^2, die Platinen wenden kann? :-)

C. Lechner

von C. Lechner (Gast)


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Wenn schon: Es gibt Laserdrucker, die einen Einzelblatteinzug haben, der
fast waagrecht ausgeklappt wird und direkt dahinter (sozusagen
"geradeaus") ohne Kurven kommt das Druckwerk (ich glaube alte HPs).

Aber bedenke, dass ein Laserdrucker mechanisch ungleich komplizierter
ist als ein Tintenpisser. Das hängt einfach mit der Auslegung zusammen,
z.B. mein Drucker ist für 85000 Seiten pro Monat ausgelegt.

von Lai (Gast)


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hab ich schon mal versucht mit eher bescheidenem Erfolg

http://www.mikrocontroller.net/forum/read-6-40012.html#115785

bin jetzt dabei einen Plotterstift zu bauen
und auf die Platine zu malen ;-)

-Lai

von TSalzer (Gast)


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Hi,

wie ist das denn mit der Wärmeableitung durch die große Kupferfläche?
Sowas wäre natürlich toll, aber wenn das so einfach machbar wäre, dann
hätten die Großen das sicher schon im Programm.

TS

von Kurt Späinghaus (Gast)


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Hi,

Betreff der Wärmeableitung der Kupferfläche :
Die Methode den Toner von einer Illustrierten auf einer Platine zu
bügeln funktioniert ja auch.

Ich denke mal das man beim Bügel schon mit wesentlich mehr Hitze drann
gehen muß da ja der Toner eigentlich schon im Laserdrucker mittels
Wärmer auf Papier fixiert wird.

Ich könnte mit gut Vorstellen das ich deutlich weniger Heizleistung
brauch wenn ich den Toner direkt auf das Kupfer "schmelze" anstatt
den Umweg auf dem Papier.

Betreff der Großen im Programm:
Ich glaube nicht das sich ein solches Verfahren im Großen Stil maschen
lässt. Man muß ja überlegen das ein Leiterplatten hersteller
Quadratmeter weise Platinen herstellt. Wenn ich eine Platine in Auftrag
gebe ist es halt nur ein Teil auf diesem qm der RiesenPlatine. Dort
lohnt sich die Belichtung und Entwicklungsgeschichte denke ich schon.
Und vielleicht habens die Großen auch noch nicht ausprobiert ? Warum
auch ? Belichter, Entwicklergeräte sind ja Vorhanden und liefern TOP
Ergebnisse. Ich denke den Großen fehlt einfach der Anreiz diesen
Prozess zu ändern.

von Konrad Heisig (Gast)


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Hallo,

ich seh' da noch ein anderes grundlegendes Problem:

Imho wird der Toner bevor er mit der Hitzetrommel fixiert wird
elektrostatisch auf dem Papier gehalten. Das geht natürlich nur, da das
Papier nicht elektrisch leitfähig ist und sich so an einigen Stellen
stärker aufladen kann als an anderen. Eine Kupferfläche würde dagegen
die Ladungsträger homogen verteilen, so dass entweder überall Toner
angenommen wird oder dieser insgesamt nicht haften bleibt.

Anderer Vorschlag:

Es gab ja früher auch mal diese Abreib-Elemente für Leiterplatten. Wenn
man nach diesem Verfahren nun eine komplette Fläche auf die Platine legt
und sie mit einer Art Plotter mit einem Druckstift (wie bei Kohlepapier)
abfahren würde könnte man vielleicht ein verwendbare Abbildung auf das
Kupfer bringen ... Es käme halt auf einen sicher funktionierenden und
billig herstellbaren Abreibe-Belag an.

>> nur sone Idee ...


Gruß
Konrad

von Lai (Gast)


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Ich denke nicht das der Toner elektrostatisch
auf dem Papier gehalten wird, sondern auf der Trommel,
die den Toner dann auf das Papier abwälzt.

-Lai

von Hauke Radtki (Gast)


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Der Toner is negativ geladen
Die trommel auch, nur an den stellen, wo der laiser aufgtroffen ist
neutral bis n bisschen positiv
Das Paier wird positiv geladen ... dabei wird es aber gleichmäßig
geladen ... der toner soll ja nur halten

von Matthias H. (Gast)


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@Konrad Heisig
dein Vorschlag klingt nach Thermotransferdrucker. Sowas wäre schon was.
Das gibt ein sauberes schwarzes Layout. Hab aber keine Ahnung, ob das
ätzfest ist, oder überhaupt wasserfest.

von Holger Menges (Gast)


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Das Problem mit dem Laserdrucker ist, das die Beschichtung der
Bildtrommel sehr empfindlich ist. Ich schätze mal, das schon nach ca.
10 Platinen die Platinenränder Kratzer auf der Trommel hinterlassen
haben. Zudem bräuchte man gigantische Heizleistungen, um den Toner zu
fixieren.

von Hauke Radtki (Gast)


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naja man könnte die platine unter strom setzen, um sie zu erwärmen ! Dan
machten die fixierrollen den rest...

von Michael Werner (Gast)


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Ne andere Idee die ich auch schon hatte, ist einen Laser mit einer Diode
im grünen Bereich umzurüsten. Die Heizung und den Tonerplumpaquatsch
entfernen, brücken, etc. Es gibt einen Lith Film der 100 Prozent
deckend ist. Den da durch jagen, entwickeln, fixieren Fertig. Also im
Prinzip eine art Laserbelichter für Folien.

von Kurt Späinghaus (Gast)


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@Michael Werner,

Lith-Film ? Wo gibts das, was kostet das ?
Muß man den auch Entwicklen ?

von Michael Werner (Gast)


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Hallo,
genaue Bezeichnung weiß ich im Moment nicht, ist ein Lith-Film mit
grün-empfindlichkeit. Gibt es bei der Firma Rohrmann in Köln.
Ja, der Film muss entwickelt werden bei Dunkelheit oder Rotlicht.
Ist also Dunkelkammer angesagt. Oder den Laser um eine Belichter und
Fixiereinheit erweitern, im Prinzip wie eine Linotype Belichtermaschine
im Eigenbau.
In dem Zusammenhang habe ich auch schon darüber nachgedacht den
Phototrommelplotter von Bungard mal nach zu bauen, da die ein paar K€
dafür haben wollen.

von Bastl (Gast)


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Also im Schnelldurchgang:
Da ich ja schon seit einiger Zeit das mit dem Laminierverfahren mache, 
bin ich nun übergegangen einen Drucker umzubauen.
Dazu habe ich mir extra einen Laserdrucker der auch PCL versteht, mit 
Prozessor, also nicht Host basiert, gekauft und zerlegt.

Bezeichnung: Lexmark E120n, 95 €, Mediamarkt

Alles an diesem Drucker ist optimal für einen Umbau geeignet.
Die Papierführung ist gerade und eben an der Rückseite von unten nach 
oben.
Das Papier macht nur einen Bogen aus dem Papierfach in die 
Einmesseinheit, da muss auch die Platine durch, wenn's mit dem 
Zweiseitendruck funktionieren soll.
Oben muss dann nur noch der Deckel weg und an ein paar Stellen die 
Rückwand etwas auf Platz getrimmt werden.
Und fertig ist der Platinendrucker, muss mich jetzt halt ranhalten daß 
ihr's dann auch mitbekommt ob's funktioniert.

Auf Alufolie (Alufolie natürlich auf Papier geklebt!) habe ich's schon 
mit meinem HP CLJ 2500n getestet, wegen Leitfähigkeit und statischer 
Ladung und so. Kann da nur sagen , Ätzbild ist sehr sauber!!! Dachte 
erst, dass das Metall das Pulver nicht richtig angenommen hat, wie es 
natürlich auf allen glatten Oberflächen der Fall ist, aber da der Toner 
so fein ist langen 25% Deckung voll aus um eine Platine deckend zu 
bedrucken, da der Toner ja wasserabweisend ist. Besser wäre natürlich 
ein Förderband, das das Bild an der Bildtrommel abholt und um die 
Fixierwelle geht und dort das Pulver direkt auf die Platine aufbügeln 
würde.
Jetzt hat mein HP natürlich ein Förderband, auf das nacheinender die 
vier Farben aufgebracht werden und dann erst das Papier eingezogen und 
beladen wird. Dieses Förderband ist jedoch nicht hitzebeständig und 
zerschmilzt bei 80 °C . Sollte halt aus Teflon sein! Hat bestimmt was 
mit der statischen Umpolung zu tun, die das Pulver aufs Papier stößt.
Nun muss ich noch einen weiteren Test machen, da ja bei einem normalen 
Laserdrucker oder Inlinedrucker das Papier direkt von den Bildtrommeln 
beladen wird, wie es da aussieht. Da muss jetzt mein Brother HL 1440 
herhalten, da der Lexmark ja zerlegt vor mir liegt. Den muss ich aber 
erst noch installieren, den hab ich schon 5 Jahre nicht mehr benutzt.

Also, ich hoffe bis bald!!! Und nichts ist unmöglich.

von Bernhard R. (barnyhh)


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Hallo Bastl,

Glückwunsch! Du hast die Bedenkenträger (einschließlich mir) widerlegt!

Bei meinem Laserdrucker (Samsung ML1710) klappt das Bedrucken einer 
Aluminiumfolie (mit Tesa auf Papier geklebt) ebenfalls hervorragend! Die 
Schwärzen entsprechen fast den Schwärzen auf Papier, sind abriebfest und 
wirklich kantenscharf!

Aber Vorsicht! Die Bildtrommel ist empfindlich gegen Umgebungslicht 
(schreiben die Hersteller) und verkratzt leicht (habe ich beim 
Tonerwechsel unfreiwillig getestet).

Also viel Erfolg bei Deinen weiteren Versuchen! Ich drücke Dir die 
Daumen, daß Du keinen "showstopper" findest.

Grüße
Bernhard

von Avr N. (avrnix) Benutzerseite


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Na da bin ich mal gespannt wie das bei den starren Platinen gehen soll. 
Auf Kupferfolie soll es gehen

LINK: http://www.instructables.com/id/DIY-Flexible-Printed-Circuits/

Das wäre ein Ding, wenn man mit dem Laserdrucker direkt auf die Platine 
Drucken könnte :-)

Hast du auch mal Fotos von den Versuchen gemacht ?

von Alex (Gast)


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Nicht übel,
Aber woher bekommt amn diese Folie?

Gruss

Alex

von Sandmann (Gast)


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Wäre es nicht einfacher wenn man einen leistungsstarken laser nimt 
diesen in einen plotter einspannt und das kupfer direkt abträgt?

Sandmann

von Sepp Obermaier (Gast)


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Klar, müsste mit einem Laserointer und einer alten Lupe doch gehen.....





Im ernst, google mal 5 Minuten und du wirst merken das dein Vorschlag 
nicht realitisch ist

von Avr N. (avrnix) Benutzerseite


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Alex wrote:
> Nicht übel,
> Aber woher bekommt amn diese Folie?
>
> Gruss
>
> Alex

hier ?

http://www.eurofol-gmbh.de/navig/fr.asp?men=1&r=../produkte/produkte_d.htm

Bloß wie Teuer wird das und ist das zu gebrauchen?

von Ralf H. (heschdy)


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Meine ich hätte bei Bungard Flexible Platinen gesehen (pdf katalog)

von metac (Gast)


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da hat jemand offensichtlich genau das gemacht.
hier einige bilder davon.
leider hat er keine infos dazu rausgegeben.

http://www.pbase.com/mark10970/direct_laser_pcbs

von May (Gast)


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Ich habe mit meinen HP1200 Laserjet auf Aluminiumfolie gedruckt (habe 
keine CU-Folie).
Das ging erstmal problemlos. Die Deckung war gut aber nicht genügend und
ich habe es noch mal warm machen müssen, damit es genügend Fixiert
war. Bin der Meinung  das da noch Potenzial vorhanden ist.

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