Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Jahresgehalt Niederlande Dipl. Inf.?


von Uni Absolvent (Gast)


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Hallo!

ich überlege jetzt nach meinem Studium evtl. für ein paar Jahre in die 
Niederlande zum Arbeiten zu gehen.

Was mich allerdings geschockt hat, ist dass ein Diplom Informatiker dort 
nur ca. 30 000 Jahresgehalt bekommen soll.
Wie viel Prozent an Einkommenssteuern gehen da noch ungefähr weg?

Kann dieses niedrige Jahresgehalt denn wirklich stimmen? Verdient man 
dort wirklich so viel weniger wie in Deutschland? Oder trifft das nur 
auf die ländlichen Regionen der Niederlande zu?

Wieviel wäre denn in der Randstad Region realistisch als 
Studienabgänger?
Dort sind die Mieten ja schon einiges höher, die 30k würden sicher vorne 
und hinten nicht ausreichen.

Grüße

Uni Absolvent

von Marx W. (Gast)


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Schneiss halt mal eine Suchmaschine an!

Aber wegen den Gehältern:
Site der BA-Ausland: 
http://www.ba-auslandsvermittlung.de/lang_de/nn_6942/DE/LaenderEU/Niederlande/Arbeiten/arbeiten-knoten.html__nnn=true#doc6946bodyText3


Also in etwa Löhne wie in "good old germany"(ned Ost)!

von Uni Absolvent (Gast)


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danke für den interessanten Link

ich hatte als einigermaßen aktuellen Artikel bisher nur dies gefunden:
http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,628192-2,00.html

Dort sind die Löhne für Niederlande, Belgien und sogar Großbrittannien 
so niedrig beziffert. Hatte mir ja gleich gedacht, dass da was faul sein 
muss.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Wir sind halt auf dem Weg zur Zentralverwaltungswirtschaft: Wohngeld und 
ALG 2 vom Amt ein bisschen Aufwandsentschädigung vom Arbeitgeber.

von jk (Gast)


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Uni Absolvent schrieb:
> Was mich allerdings geschockt hat, ist dass ein Diplom Informatiker dort
> nur ca. 30 000 Jahresgehalt bekommen soll.
Ich habe mal gehört, dass in den Niederlande die Zeitarbeit weiter 
verbreitet ist als in Deutschland, die Löhne dementsprechend schlecht 
praktisch quer über alle Branchen.

von Uni Absolvent (Gast)


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jk schrieb:
> Ich habe mal gehört, dass in den Niederlande die Zeitarbeit weiter
> verbreitet ist als in Deutschland, die Löhne dementsprechend schlecht
> praktisch quer über alle Branchen.

ja, das stimmt, aber andererseits hat Zeitarbeit dort auch keinen so 
schlechten Ruf.
Außerdem gibts ja einen Mindestlohn in NL.

von hansfirlefanz (Gast)


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Uni Absolvent schrieb:
> ich hatte als einigermaßen aktuellen Artikel bisher nur dies gefunden:
> http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,151...
>
> Dort sind die Löhne für Niederlande, Belgien und sogar Großbrittannien
> so niedrig beziffert. Hatte mir ja gleich gedacht, dass da was faul sein
> muss.

Aufgrund verschiedener Abgaben und Lebenshaltungskosten ist doch gar 
kein Vergleich möglich. Zudem ist aufgrund der verschiedenen 
Bildungssysteme nicht mal der Ingenieursabschluss vergleichbar.
Der Artikel bewegt sich auf dem Niveau "Die-Deutschen-sind-zu-teuer" und 
will letztendlich Akzeptanz für niedrige Gehälter suggerieren. Denn 
akzeptiert man diese nicht geht es ganz schnell ins "billige" Ausland.
Zudem kommt irgendwie rüber, dass es im Ausland schlechter ist.
Es machen wohl zuviele Ings die Biege.

von Uni Absolvent (Gast)


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@hans: von der Seite hab ich das ganze noch gar nicht betrachtet, aber 
ich denke du hast mit deiner Vermutung vollkommen recht.
In UK liegt das durchschnittsgehalt als Softwareentwickler bei ca. 40 k 
Pfund wohlgemerkt und nicht bei 30 k Euro...
soviel also dazu.

Auf Niederländischen Seiten habe ich allerdings Informationen zu 
Durchschnittsgehälter für Informatiker gefunden die den 30 k ca. 
entsprechen. Mir war nur nie klar, ob sich das auf Fachinformatiker oder 
Diplom/Master bezieht.

von Marx W. (Gast)


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Uni Absolvent schrieb:
> Auf Niederländischen Seiten habe ich allerdings Informationen zu
>
> Durchschnittsgehälter für Informatiker gefunden die den 30 k ca.
Brutto oder Netto?
> entsprechen. Mir war nur nie klar, ob sich das auf Fachinformatiker oder
>
> Diplom/Master bezieht.
>

Nebenbei bemerkt liegt der Stundensatz in der Industrie in D-land bei 
30€, D-land liegt damit an 8. Selle in der EU. Spitzenreiter ist Belgien 
mit 38€

von Uni Absolvent (Gast)


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die angaben von 30 000 waren afaik sogar Brutto, was angesichts der 
hohen Mieten wahnsinnig wenig ist.

Dann muss es wohl ein ziemliches Lohngefälle zwischen Randstad und dem 
Rest der Niederlande geben.

von EGS_TI (Gast)


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Uni Absolvent schrieb:
> Auf Niederländischen Seiten habe ich allerdings Informationen zu
> Durchschnittsgehälter für Informatiker gefunden die den 30 k ca.
> entsprechen. Mir war nur nie klar, ob sich das auf Fachinformatiker oder
> Diplom/Master bezieht.

Gibts in den Niederlanden denn "Fachinformatikder"?

von Grenzgänger (Gast)


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Ich habe direkt nach dem Studium in NL mit 45K€ angefangen. Man darf 
einige Vorteile nicht ausser acht lassen:

1.) Extrem günstige Krankenversicherung
2.) Weniger Sozialabgaben
3.) Wenn Du Wohneigentum anschaffst, kannst Du die Zinsen vom Kredit 
absetzen. Das sind bei mir mehrere tausend Euro/Jahr Steuererstattung. 
Das kannst Du Dir, wenn Du willst auch monatlich auszahlen lassen 
(voraftrek)
4.) Es ist üblich, dass man Anteile an der Firma bekommt, wenn man 
länger dort arbeitet. Gerade bei jungen und erfolgreichen Firmen, kann 
man damit schnell zu Geld kommen.
5.) Oft gibt's ne private Rentenversicherung dazu, die vom AG bezahlt 
wird.

Die Vorteile mit der Krankenversicherung zählen allerdings nur, wenn Du 
als Grenzgänger zählst, sprich in DE wohnst und in NL arbeitest, dann 
bekommst Du von ner deutschen Krankenkasse eine Karte und musst bei 
einer Krankenkasse in NL lediglich den minimalbeitrag zahlen (glaube ca. 
86€), bekommst aber die gleiche behandlung, wie in DE. Das ist kein 
krummer Trick, sondern gesetzlich so geregelt. Wenn Du nicht beim Arzt 
warst, gibt's sogar etwas Geld zurück.
Wenn Du in NL wohnst, kommst du mit dem Basispaket nicht zurecht. Alles, 
was für uns selbstverständlich ist, musst du mit einem größeren Paket 
abdecken, z.B. den Zahnarztbesuch. Bei gleichem Umfang ist die 
Versicherung wohl ähnlich teuer, wie in DE, kann also schnell einige 
hundert EURO/Monat kosten.

Ansonsten kann ich Dir nur empfehlen in NL zu arbeiten. Es gefällt mir 
hier SEHR gut. Vorteilhaft wäre es natürlich die LAndessprache zu 
lernen. Das ist scheinbar nicht nötig, weil alle sehr gut Englisch und 
oft auch Deutsch sprechen, aber erst als Deutscher, der Niederländisch 
spricht, wird man auch als gleichwertig angesehen. Es geht auch bei 
großen Unternehmen sehr sozial zu, wenn sie nicht gerade amerikanisch 
sind.

Habe zwar nen direktes Beschäftigungsverhältnis, aber Leiharbeit ist 
üblich, wird sehr gut entlohnt und ist auch gut angesehen. Einige 
kollegen haben auch eine "1 Mann Verleihfirma" gegründet und verleihen 
sich selber. Muss wohl einige Vorteile haben, die sich mir noch nicht 
direkt erschlossen haben (OK, gibt natürlich mehr Geld, aber sonst?).

von Grenzgänger (Gast)


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ich nochmal:

Die Niederländer haben auch ein extrem einfaches Steuersystem. Das darf 
man nicht verachten. Da können wir Deutschen uns eine DICKE Scheibe von 
abschneiden.

Zwar gibt es keine Pendlerpauschale und wenn man kein Eigentum und 
Kinder hat, wird man nichts zurückbekommen, aber es ist sehr 
übersichtlich.

Fahrkosten bekommt man häufig direkt vom Arbeitgeber erstattet. Der darf 
im Monat einen gewissen Betrag (glaube ca. 150€) steuerfrei 
"ausschütten".

Een fijn avond, ik ga nu lekker slapen...

von Grenzgänger (Gast)


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@Uni Absolvent:

> ich hatte als einigermaßen aktuellen Artikel bisher nur dies gefunden:
> http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,151...

Toller Link. Spiegel schreibt nichtmal, ob es sich um Brutto, oder 
Nettogehalt handelt in den Listen.

Eigentlich kann man Internationale Gehälter nur vergleichen, wenn es 
sich um Nettolohn nach sämtlichen nötigen zusätzlichen Abgaben handelt 
(z.B. Krankenversicherung), alles andere ist Meinungsmacherei.
Natürlich wären an sich noch die Lebenshaltungskosten interessant, aber 
das ist sehr personenabhängig, sollte man daher eher ausser acht lassen 
in so einem Artikel.

von Grenzgänger (Gast)


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Warum sollte Spiegel das nicht können?
Wo ist das Problem?

von Grenzgänger (Gast)


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Schon mal dran gedacht, dass man ne vergleichsgruppe bilden kann? Z.b. 
Alleinstehende ohne kind?

Was sagen Bruttogehälter aus? Nichts, wenn man z.b. In DE 500euro im 
Monat für ne krankenversicherung bezahlen muss, aber in UK nichts (ist 
mal so aus der luft gegriffen).  Was weiss ich, ob nicht evtl. In 
norwegen der arbeitgeber die Krankenversicherung zu 100% übernimmt?

Ds ist wenn Artikel auf Bildzeitungsniveau.

von Grenzgänger (Gast)


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Und scheinbar ist meine tastatur kaputt :)

von Backflow (Gast)


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>Schon mal dran gedacht, dass man ne vergleichsgruppe bilden kann?
>Z.b. Alleinstehende ohne kind?

Ist der Alleinstehende unterhaltspflichtig weil geschieden?
Sind Freibeträge auf der Lohnseuerkarte eingetragen?
Welche Sonderausgaben/Werbungskosten macht er geltend?

Man merkt, daß du offenbar noch nie eine Lohnsteuererklärung abgegeben 
hast. Von daher wäre ich mit dem Bildzeitungsvorwurf etwas vorsichtig.

von grenzgänger (Gast)


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und was sagen dann die bruttogehälter aus? kein bisschen mehr, aber 
evtl. kann man in der kneipe mit seinen kumpels einfacher diskutieren.

der übliche auswanderer ist jung, alleinstehend und kinderlos.

von Backflow (Gast)


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>..und was sagen dann die bruttogehälter aus?

Daß du aus dem Bruttogehalt dein Nettogehalt mit deiner speziellen 
persönlichen Situation ausrechnen könntest, wäre vermutlich zu einfach?


Gehst du eigentlich noch zur Schule?

von grenzgänger (Gast)


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und das als leser von einem vergleichenden artikel? ich arbeite mich mal 
eben in 20 steuersysteme ein? :-)

pure meinungsmache.

nehm es doch bitte nicht persönlich, ich akzeptiere Deine Meinung, teile 
sie aber nicht :-)

von Backflow (Gast)


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>...ich arbeite mich mal eben in 20 steuersysteme ein? :-)

Wenn du auswandern möchtest, wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben.


>...ich akzeptiere Deine Meinung, teile sie aber nicht :-)

Nu ja, du stehst mit deiner Meinung ziemlich alleine dar. Seriöse 
Gehaltsvergleiche nutzen nun mal die Brutto-Gehälter.

von grenzgänger (Gast)


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das mag sein, aber das macht mir nichts aus :-)

von Backflow (Gast)


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>...aber das macht mir nichts aus :-)

Dann weiterhin viel Spaß beim Ignorieren der Realität.

von grenzgänger (Gast)


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die realitaet ist das, was mir zum leben ueberbleibt.

von grenzgänger (Gast)


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Mal anders gefragt: Was für eine Message bringt für euch so ein Artikel 
rüber?

Wenn man in Deutschland 40689€ und in Norwegen 43524€ Brutto verdienen 
soll, wo hat man nachher mehr in der Tasche? Ist Norwegen automatisch 
besser?

Ein einzelner, der konkret darüber nachdenkt nach Norwegen auszuwandern 
kann sich Gedanken über das Steuersystem des Ziellandes zu machen, aber 
der Artikel ist an die Allgemeinheit gerichtet und soll wohl zeigen, wie 
stark die Unterschiede der einzelnen Länder zueinandern sind.

In allen Ländern sind die Steuer-, Sozial und Krankenvorsorgesysteme 
aber von den Kosten her völlig unterschiedlich.

Das Bruttogehalt ist doch nur als Maßstab innerhalb eines Landes 
wichtig. Dort sind Bruttogehälter als Angabe völlig legitim und auch 
"state of the art".

Auch Messwertreihen werden normalisiert, damit sie überhaupt 
vergleichbar sind.

Übrigens bin ich nicht persönlich geworden und habe auch nicht mit 
Beleidigungen um mich geschmissen :-)

von int (Gast)


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Ich würde das Thema gerne hochholen, weil es für mich im Augenblick 
wichtig ist.

Mangels Bekannter in den Niederlanden bleibt mir nur das Intenret als 
Quelle. Die Löhne für Programmierer in den Niederlanden scheinen, trotz 
des guten Rufs des Landes, nicht sonderlich prall zu sein. Bei €60.000 
ist Decke, bei höheren Lebenshaltungskosten.

http://www.payscale.com/research/NL/Job=Software_Developer/Salary

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