Forum: Platinen Platinenbahndlung für einfacheres Löten ?


von Andreas K. (Gast)


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Hallo,

habe dieses Wochenende erfolgreich meine ersten eigenen Platinen
geätzt, ging so ziehmlich fast auf Anhieb sehr gut.

Nur beim Löten musste ich feststellen, dass das doch etwas ganz anderes
ist, als mit industriell gefertigten Platinen zu arbeiten.

Jetzt habe ich hier so viel gelesen, aber ich steige nicht ganz durch,
welche Methode jetzt effektiv und günstig ist, um die Löteigenschaften
zu verbessern ...

Flussmittel ?
Kolophonium gelöst in Spiritus ?
Lötstopplack ?
Lötstopplack mit Lötstoppmaske ?
Verzinnen ?

Bitte um Aufklärung, am liebsten kurz und bündig ;o)

Danke

von Martin S. (Gast)


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kurz und bündig: Wie willst du mit "Lötstopplack mit Lötstoppmaske"
Löteigenschaften verbessern?

von Andreas K. (Gast)


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Ich hatte den Eindruck, ich musste verhältnissmässig lange erhitzen,
damit das Lötzinn um den Bauteilepin fliesst, damit aber auch auf die
Leiterbahn.

Vielleicht habe ich mich mit "Lötstopplack mit Lötstoppmaske" und
dessen Sinn ja auch total vertan ?

von MarkusH. (Gast)


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Das Problem hab ich auch, hab erst zwei Platinen gemacht. Hat super
hingehauen. Nur das Löten ist eine Katastrophe. Ich muß, wie Andreas
schon sagte, die Lötstelle sehr stark erhitzen bis die Leiterbahnen das
Kupfer annehmen. Bei sehr feinen Strukturen sieht das gelötete dann
nicht unbedingt besonders gut aus.
Ein Reinigen der Kupferschicht mit Nagellackentferner hat nichts
gebracht. Bitte mal die Crack's hier ein Ihre Erfahrungen zu
schildern.

Gruß, Markus

von MarkusH. (Gast)


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... bis die Leiterbahnen das Zinn annehmen...

war natürlich gemeint!

von Thorsten (Gast)


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Wenn sich die Platinen schlecht löten lassen, kann das auch ein Zeichen
von ganz feiner Perforation der Leiterbahnen sein, die durch nicht
lichtdichte Belichtungsvorlagen entsteht. Sowas hatte ich auch mal, die
Platine war im Prinzip unbrauchbar selbst nach Behandlung mit Lötlack.

Ansonsten kann ich einfache Verzinnung (Zinnbad oder Fittingslötpaste +
Heißluftfön) empfehlen. Wem das noch nicht reicht, kann zusätzlich
Lötlack aufsprühen. Das Zeug muß dann allerdings längere Zeit
trocknen.

Gruß
Thorsten

von MarkusH. (Gast)


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Danke für die Tip's, werd mal den Lötlack testen. Vielleicht bringt's
der ja.
Die Vorlage zum Belichten erstell ich mit dem Tintenstrahler auf Folie.
Das geätzte Ergebnis sieht eigentlich hervorragend aus, sogar feinste
Strukturen bleibem problemlos erhalten. Als Material nehm ich die
beschichteten Bungard Platinen.

Na ja, vielleicht bringt's der Lötlack ja.


Gruß, Markus

von Gerhard Fischer (Gast)


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hallo Markus,
hast Du auch den Fotolack nach dem Ätzen entfernt?
Nagellackentferner ist nicht unbedingt geeignet, enthält Fett.
Besser ist Du nimmst Atzeton oder Spiritus dafür.

mfg Gerhard

von MarkusH. (Gast)


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@Gerhard:
Hab nur den Nagellackentferner probiert, werd's mal mit Spiritus
probieren. Dachte eigentlich der Nagellackentferner wär's so ziemlich
das gleiche...

Gruß, Markus

von Thorsten (Gast)


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Nagellackentferner ist eigentlich stärker als Spiritus.

von Christoph (Gast)


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Was neben Spiritus auch sehr gut zum Entfetten und Entfernen des
Fotolacks funktioniert ist der Leiterplattenreiniger von Kontakt
Chemie.   Zugegeben, er kostet etwas und man hat ihn auch nicht
unbedingt in der heimischen Giftküche, doch mit ihm kann man auch
später noch an der bestückten Platine arbeiten, während Azeton hier
schon so manches anlöst.

von Andreas K. (Gast)


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Ich habe Universalverdünnung benutzt, und mit Wattestäbchen abgeputzt.
Das nächste mal versuche ich es mit Spiritus und Watte.

Das mit der Belichtungsvorlage wäre eine Möglichkeit. Das Ergebnis war
zwar scheinbar nahezu perfekt aber in der Belichtungsvorlage konnte ich
beim Halten in eine Halogenlampe vereinzelte winzige Löcher erkennen.

Ansonsten werde ich mir einmal Lötlack besorgen. Lange trocknen ? Ich
habe zwar gehört, dass es Tage dauern kann, bis er komplett trocken
ist, allerdings ist eine Verarbeitung nach 30-60 Minuten auf der
Heizung doch bereits möglich, wenn ich das richtig in Erinnerung habe
???

von Patrick (Gast)


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Hallo zusammen,

ein kleiner Nachtrag zu Nagellackentferner/Spiritus:

Nagellackentferner und Spiritus haben nichts miteinander zu tun.
Früher benutzte man Azeton als Nagellackentferner, allerdings ist der
nicht so 'freundlich' zu den Nägeln und der Haut. Aus dem Grund gibt
es Azeton freie Nagellackentferner die dann noch Pflegende Komponenten
enthalten. (Die will man natürlich nicht auf der Platine haben).
Mit Azeton bekommt man den Lack einfach weg, mit Spiritus ist etwas
mehr Muskelarbeit gefragt

von Thorsten (Gast)


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> Das nächste mal versuche ich es mit Spiritus und Watte.

Watte ist sch..., danach hast du tausende feiner Fusseln auf der
Platine hängen. Ein sticknormaler nicht fusselnder Lappen reicht doch
völlig.

von qwertz (Gast)


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Spiritus ist sch..., da es kein Fettlöser ist.
ich behandle das Kupfer mit einem Scheuermittel (nicht so grob) und
pinsel die Platine dann mit einer Mischung aus Lötlack und gelöstem
Kolophonium in Spiritus an.

von André K. (Gast)


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Das mit dem Loetlack ist leider auch nicht ganz so, wies draufsteht.
Ohne Hitzezufuhr klebt das Zeug selbst nach 2 Wochen noch. Ich leg die
Platine zum Trocknen immer fuer 30min in den ~100° warmen Ofen.

MfG

von carlos (Gast)


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Hallo,

also, um den Fotolack 100% zu entfernen gibt es einen ganz einfachen
Trick.....

Wenn die Platine fertig geätzt ist, noch einmal unters Belichtungsgerät
oder die Lampe legen und ca 3-4 min belichten.

Danach noch mal das ganze ins Entwicklungsbad und schwups ist der
Fotolack von der Platine runter!

Keine Angst, die fertigen Leiterbahnen werden dabei nicht in
Mitleidenschaft gezogen!

Tschau
Carlos

von Andreas K. (Gast)


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was mich mal interessieren würde:

kann man zum Trocknen des Lötlacks den kücheneigenen Backofen benutzen
oder ist das nicht so ganz gesund ?

MfG

von André K. (Gast)


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Also es riecht zumindest schon recht stark, ich wuerds eher nicht
versuchen. Besorg dir bei ebay irgend sonen kleinen Mini-backofen mit
2kW, den kannst dann auch zum Loeten benutzen :). Habe fuer meinen 25EU
bezahlt.

MfG

von Thorsten (Gast)


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Also nur mal zur Info, was in Lötlack alles drin ist:
http://www.crcind.com/wwwcrc/msds/AB27450-4.htm

Von daher ist klar, daß das Zeug absolut nichts dort zu suchen hat, wo
Lebensmittel etc. sein könnten.

von Andreas K. (Gast)


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OK klar ;o)

Noch was: Was ist jetzt eigentlich optimal zu reinigen. Wenn Spiritus
nicht das Beste ist dann vielleicht doch Universalverdünnung ? Oder was
ganz anderes ?

von Thorsten (Gast)


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Aceton! Mach ich seit zehn Jahren so, kostet billig (Baumarkt) und es
geht auch nix kaputt.

von André K. (Gast)


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Ich mach die Platine immer warm und wisch sie dann mit Isopropanol ab.
Das Erwaermen vorher ist wichtig, sonst geht da ueberhaupt nichts vom
Lack ab. Im warmen Zustand klappts dann aber beim ersten 'Wisch'
(keine Ahnung warum)

MfG

von Werner (Gast)


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Was soll denn der ganze Quatsch mit Spiritus.. Aceton usw. Platine nach
dem ätzen einfach in ca 10% Natronlauge legen und schwupps ist alles
blank! Natronlauge ist im übrigen auch der Entwickler für das
Basismaterial (allerdings nicht 10%ig) und ist billig bei Conrad zu
haben. Nach dem strippen, so nennt man das, Platine mit Lötlackspray
behandeln, trocknen lassen, und.... ich habe fertig!

von luchs2a (Gast)


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moin

ich habe beste erfahrungen mit spirtus zum entfernen vom lack. dann den
lötlack drauf (nur sehr dünn) dannach 5min fönen und gut. bzw vor dem
entfernen der beschichtung noch bohren. denn sonst setzen sich die
flusen auf dem noch nicht gehäretetn lack fest.  das mit spiritus und
kolophonium geht auch is aber ne matscherei die ehwig klebt.

Mischa

von hds (Gast)


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Liebe Leute was ihr da alles versucht....nach dem Ätzen : warmes Wasser,
eine mittelharte Handwaschbürste und Scheuermilch aus der Küche,
ordentlich schrubben, sorgfältig abspülen, fertig. Am Besten sofort
löten. Wenn die Platine eine Weile liegt, Prozedur einfach wiederholen.
Nach dem Löten kann die Platine mit einer Zahnbürste und Spiritus von
Flussmittelresten befreit werden, dann die Schaltung testen. Wird sie
später in Feuchträumen oder im Freien (oder z.B. auf Booten) verwendet,
die Lötseite und die u.U. auch die Bestückungsseite mit Sprühlack
versiegeln. Ansonsten lieber eine neue Platine machen, wenn die
Leiterbahnen nichts taugen. Der Ärger bei der Fehlersuche kann mehrfach
aufwändiger werden....
Viele Grüße hds

von Schoaschi (Gast)


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Nach dem Ätzen musst du die Platine entschichten, was du hoffentlich
getan hast.Zum Entschichten verwende ich die selben Substanzen wie beim
Entwickeln, nur das mein Entschichter viel konzentriert ist.
Danach einmal kurz mit Wasser abspülen und trocknen. Wenn es trocken
ist sprühe ich eine dünne Schicht Lötlack SK10 drauf und las den
trocknen. Danach gehts an Löten :-) und du wirst merken wie einfach es
geht und welche schönen Kegel du schafst.
Den Lötlack gibts fast überall wie zb Ribu, Neuhold oder Conrad,...
200ml kosten ca. 7€ und das reicht für sehr viele Platinen.

von Fernspäher (Gast)


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tach leute, das anfangs genannte problem habe bzw. hatte ich momentan
auch. es ist aber eine dünne oxydschicht, die schon zuvor auf der
platine war oder sich beim verarbeiten gebildet hat. da helfen wirklich
nur mechanische sachen, oder halt was ätzendes...das mit dem starken
entwickler zum wegätzen kann ich übrigens nicht bestätigen,da bildet
sich sogar zusätzlich eine sehr starke und sichtbare oxydschicht.
andere frage: gibt es eine quelle für fotolack in flüssiger form, also
nicht als spray? ich produziere kleinserien, die eigentlich keine mehr
sind, daher scheiden 15 euro o.ä. für 200ml fotoresist langsam aus...

von Werner (Gast)


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www.peters.de Da gibts Lack (negativ)

von Blackbird (Gast)


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Mit 120er bis 180er Schleifpapier geht nach dem Bohren nicht nur der
Fotoresist, sondern auch der Bohrgrat und die Oxidschicht des Kupfers
mit ab. Zum Versiegeln hab' ich früher Haarspray genommen (ist aber
nicht langzeitstabil), heute nehme ich Lötlack und lege das Ganze auf
eine Heizung. Die Platinen kann ich so auch Jahre später noch
bestücken, geht genauso gut wie am ersten Tag.

Blackbird

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