Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik RTC beim AT90S8535 verwenden


von Rossi (Gast)


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Hallo liebe µC-Gemeinde!
Ich versuche mich gerade mit Eifer in die Materie des 8535 
einzuarbeiten. Mein Projekt soll mal ne Terrariumsteuerung werden. Das 
ist schon ein bischen etwas zu groß für mich, aber wenn ich kleine 
Schritte mache, sollte es wohl klappen. Nun brauch ich für diese 
Steuerung ja eine Zeitangabe. Ein CF77-Signal möchte ich nicht 
verwenden. Mi reicht eine Quarzgenaue Anzeige. Im Datenblatt ist 
angegeben: For the Timer Oscillator pins, TOSC1 and TOSC2, the crystal 
is connected directly
between the pins. No external capacitors are needed. The oscillator is 
optimized for use
with a 32,768 Hz watch crystal.
Wenn ich das richtig verstehe, brauche ich nur den Quarz direkt an die 
Pins zu setzen. Kann mir das jemand bestätigen? Die Schaltung soll auch 
nicht zu teuer werden. Aus diesem Grund würde ich gerne auf einen 
externen Clock-Baustein verzichten. Habt ihr Gründe, was dagegen 
sprechen könnte?
Ich bin für jede Hilfe froh!

Danke

Rossi

von Peter D. (peda)


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Das Problem RTC mit 2.Quarz (32kHz) taucht leider im AVRFreaks-Forum 
sehr häufig auf.

Daher mein Eindruck bisher: Lass die Finger davon.

Besser und einfacher ist es, Du nimmst einen Timerinterrupt von Deinem 
CPU-Quarz (4MHz) und zählst damit Deine Uhrzeit.

Nur bei Batteriebetrieb hat der 2.Quarz den einzigen Vorteil, daß Du 
Strom sparen könntest. Aber erst, wenn Du alle damit verbundenen 
Probleme gemeistert hast.


Peter

von Meiserl (Gast)


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Hallo

Ich habe das einmal probiert mit dem Taktquarz eine Uhr zu realisieren. 
Nach einigen Tagen war die Uhrzeit um einige Minuten davongelaufen. Ich 
kam um eine RTC nicht herum.

Peter hast du das wirklich schon praktisch laufen?

von mikki merten (Gast)


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Selbst der schlechteste Quarz erzeugt nur ein paar Sekunden Abweichung 
im Monat, entweder deine Timer-Interrupt-Routine wird nicht immer 
ausgeführt oder aber dein Quarz liegt deutlich jeder Toleranz 
(Ausschußware).

von Peter D. (peda)


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Hallo Meiserl,

ich hab auch mal RTC-Steine ausprobiert.

Aber dann stellte ich mir die Frage: Warum zusätzliche Hardware 
dranpappen und kostbare Portpins verschwenden ?
Die Netzspannung fällt heutzutage zu selten aus, als das sich eine 
Batterie lohnt.

Ich hab hier mal einiges prinzipielles erläutert:

http://www.specs.de/~danni/appl/soft/clock/index.htm

Außerdem kennen die RTC-Bausteine nicht die Sommerzeit.


Peter

von Peter D. (peda)


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Hallo Mikki,

Zu dem Problem Interrupts verlieren:

Das ist der Hauptgrund, warum ich den 8051 bevorzuge.
Ich kann auch sehr kurze Zeiten mit dem Timerinterrupt erzeugen und 
trotzdem langsame Interrupts zulassen. Der Timer kriegt dann einfach die 
hohe Priorität, d.h. er kann die langsamen Interrupts unterbrechen und 
immer sein Ding machen.
Dadurch geht garantiert kein Timertick verloren.

Das verschiedene Interruptprioritäten sehr wichtig sind, erkennt man 
daran, daß die neueren 8051 nicht nur 2 sondern 4 Interruptprioritäten 
haben.


Peter

von mikki merten (Gast)


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Hallo Peter
Also ich habe mit Interrupts sowohl bei 8051 Derivaten als auch beim AVR 
keine Probleme. Wenn man die unter-
schiedlichen Architekturen bei der Programmkonzeption berücksichtigt 
läßt sich mit beiden sehr gut arbeiten.
Und langsame Intrrupts kann ich ja auch beim AVR durch schnellere 
unterbrechen.
Eine häufiger Anfängerfehler dürfte wohl sein, dass man umfangreiche 
Funktionsaufrufe möglichst auch mit nicht notwendigen Datentypen z.B. 
float anstelle von Integer in die Interruptroutinen packt, obwohl diese 
wesentlich besser in MAIN aufgehoben wären.

von Rossi (Gast)


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Danke für die Infos!

Ich werd mich mal durcharbeiten und sehen, was rauskommt. Da ist fürn 
Laien schon die Uhrzeit ein fast unüberwindliches Problem.

Thx

Rossi

von Meiserl (Gast)


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Hallo Peter

Ist deine Langzeituhr auch im Einsatz?
(Meine Aussage mit Tagen und Minuten war ein wenig übertrieben aber doch 
unbrauchbar für eine Uhr)

Würde mich interessieren denn dann werde ich mein nächstes Projekt 
wieder ohne RTC probieren.

Ich frage mich dann warum die meisten Kompaktmodule eine RTC drauf 
haben. Man kämpft da ja um jeden mm Platz.

von mikki merten (Gast)


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Die Abweichung bei "normalen" Taktquarzen von 100 ppm gegenüber typisch 
50 ppm bei 32,768 kHz kann man normalerweise vernachlässigen. Der 
einizige Vorteil ist das man bei Verwendung des zusätzlichen Oszillators 
die den entsprechenden Power Save Modi der AVR Prozessoren nutzen kann. 
Hierbei sinkt ja die Stromaufnahme in den µA Bereich, für Akku oder 
Batteriebetrieb natürlich unerlässlich aber bei Netzbetrieb wohl nicht 
unbedingt notwendig, es sei denn man hat eine Pufferung bei Netzausfall 
vorgesehen.

von Peter D. (peda)


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Hallo Meiserl,

Ich hab 3 solcher Uhren zu Hause im Einsatz und die sind nicht 
schlechter als normale Quarzwecker.

Die sind digital abgeglichen, wie auf meiner Webseite beschrieben (z.B. 
#define XTAL 12000768L).

Die Quarzwecker werden ja auch beim Hersteller abgeglichen, da Quarze 
immer etwas unterschiedlich sind.


In der Industrie werden die kompletten RTC wohl deshalb verwendet, um 
sich den Abgleich zu sparen.


Peter

von Meiserl (Gast)


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Genau so ist es.

Also ich werd doch wieder eine RTC verwenden.
Ich denke der Quarz am 8535 oder ein DIP8 am IIC Bus ist das schon Wert.

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