Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Sinterlager ölen?


von Michael_ (Gast)


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Ich bin über die Restauration eines alten Tonbandgerätes auf Öl für 
Sinterlager gestoßen.
z.Bsp. ebay 350591553110
Irgenwann habe ich mal gelernt, das so ein Lager nicht geschmiert werden 
darf.
In der Not habe ich das aber auch schon mit einem guten Feinmechanikeröl 
gemacht.
Was ist das für ein Öl? Ist das nur Geldschneiderei und man kann 
stattdessen ein Feinmechaniköl oder Uhrenöl verwenden?

von Torsten S. (torstensc)


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Ölen kannst du das schon, aber es wird nicht lange halten. Normalerweise 
speichern die Poren im Sintermaterial das Öl und durch die Kapillarität 
wird das Öl in Richtung Welle "gesaugt" wenn dort etwas verlustig geht. 
Du musst das Lager im Vakuum tränken. So wird das auch bei der 
Herstellung gemacht.

Torsten

von Michael_ (Gast)


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Wie gesagt, so kenne ich das auch. Aber die Technik entwickelt sich ja 
weiter. Ist dieses Öl nun ein Wundermittel?

von ??? (Gast)


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es ist kein "Wundermittel" aber ev. hat irgendein Herstller von 
Sinterlagern irgendwo auf der Welt irgendwann genau dieses Öl benutzt...
Bevor man ein sinterlager im Vakuum mit Öl tränkt muss es aber erstmal 
gesäubert und gespült werden. Auch sollte das Lager noch nicht 
ausgeschlagen ("Klapperfrei") sein.

von herbert (Gast)


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Natürlich kann man die Speicher eines Sinterlagers neu 
"befüllen".Welches Ol du am besten nimmst da fragste mal Herrrn Google 
.Danach das Öl auf ca 80 Grad erhitzen und die Lager darin eine Weile 
baden.Danach ,und das ist wichtig ,das Öl mit den Lagern langsam auf 
Raumtemperatur abkühlen lassen.Fertig.

von Ralf H. (teccoralf)


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Hallo,
Sinterlager werden gefettet!
Das ist der Vorgang der teilweise von @herbert beschrieben wurde.
Das Fett wird auf 80 bis 100 Grad Celsius erhitzt (gemeinsam mit dem 
Lager).
In etwa eine halbe Stunde dort belassen, dann auf Raumtemperatur 
abkühlen, dabei im Fett belassen. Danach dann soweit reinigen, aber nur 
mechanisch reinigen, also Lappen, Papier und dergleichen.
Das hält dann die nächsten Jahre.
Alles oben beschriebene ist richtig, - nur eben nicht, dass es Öl ist, 
sondern Fett!
LG Ralf

von herbert (Gast)


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Ralf Haeuseler schrieb:
> Alles oben beschriebene ist richtig, - nur eben nicht, dass es Öl ist,
> sondern Fett!

Danke für die Korrektur...ja "Fett" muß das heißen.Sorry, ich bin noch 
nicht ganz wach...;-)

von Marius P. (marius_p)


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Michael_ schrieb:
> Irgenwann habe ich mal gelernt, das so ein Lager nicht geschmiert werden
> darf.
Sicher darf man, man kanns Ölen oder Fetten.
Es kann aber auch passieren das das Lager sich nachher schwerer drehen 
lässt.
> In der Not habe ich das aber auch schon mit einem guten Feinmechanikeröl
> gemacht.
> Was ist das für ein Öl? Ist das nur Geldschneiderei und man kann
> stattdessen ein Feinmechaniköl oder Uhrenöl verwenden?
Ein leichtgängiges nicht harzendes Öl müsste problemlos gehen wenn du es 
Ölen willst.
Etwas anderes wird das aus Ebay auch nicht sein.

von Ralf H. (teccoralf)


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Hallo,
hier nochmal:
Fett nicht Öl, denn Öl steigt (wie schon oben erwähnt) an der Welle oder 
Achse entlang und benetzt auch die nicht erwünschten Teile.
Das ist der einzige Grund warum das "nicht geölt werden darf".
Sinterlager bestehen selber aus "selbst schmierenden" Werkstoffen, 
früher hohe Grafitanteile, heute meist durch TEFLON- Werkstoffe ersetzt. 
Diese hatten eine Schmierwirkung bis an die Grenznutzungsdauer, die bei 
erreichen des Paßgenauen maßes erreicht war. D.h. wenn die Buchse 
ausgeschlagen war und die Achse nicht mehr paßgenau führen konnte. Dann 
mußte eben erneuert werden. Solange die Führung gewährleistet ist, ist 
ein unterstützendes fetten sinnvoll. Schwer gehen die Teile nur, wenn 
Sintermaterialien verwendet wurden, die quellende Werkstoffe beinhalten.
LG Ralf

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Ralf Haeuseler schrieb:
> Schwer gehen die Teile nur, wenn
> Sintermaterialien verwendet wurden, die quellende Werkstoffe beinhalten.

Könnte man, bei geschickter Materialwahl, das "Ausschlagen" kompensieren 
?

von herbert (Gast)


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Joachim Drechsel schrieb:
> Könnte man, bei geschickter Materialwahl, das "Ausschlagen" kompensieren

Ein gewisses Spiel nach dem einlaufen ist bei Sinterlager durchaus 
normal und beeinträchtigt die normale Funktion nicht.Es wird aber auch 
bei einsatzgerechter Belastung nicht noch größer.Nimm mal einen neuen DC 
Motor, prüfe das Spiel und dann lasse den mal ein zwei Stunden 
laufen.Bei Kugellagern stellt sich nahe der Verschleißgrenze ebenfalls 
Spiel ein aber das wird stetig größer.Mein XT -Innenlager am MTB war 
nach 30.000 Km so fertig ,dass die Welle für die Kurbeln schon arg 
gewackelt hat;-)

von Antworter (Gast)


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@joachim Drechsel schrieb:
Könnte man, bei geschickter Materialwahl, das "Ausschlagen" kompensieren
?
Der Sender Eriwan antwortet: "Im Prinzip ja, ABER..."
Das Grundübel ist der mechanische Kontakt der Teile bei Bewegung, die 
frei werdende Energie (die das Teil in der gewünschten Lage hält, 
bzw.soll) ruft eben Korrosion hervor. In diesem Fall ist das der 
Materialabrieb. Die Wissenschaft sucht eben immer nach besseren 
Schmierstoffen (Korrosionsverhinderern) um das Problem zu lösen und eben 
Lager herstellen zu können die "ewig" halten.
Die herstellende und verkaufende Industrie will aber immer wieder neue 
Sachen verkaufen.....
LG Ulli

von Ralf H. (teccoralf)


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herbert schrieb:
> Joachim Drechsel schrieb:
>> Könnte man, bei geschickter Materialwahl, das "Ausschlagen" kompensieren?

Durch das Quellen, was dem Ausschlagen eigentlich entgegenstehen müßte 
wird aber die Lagerhärte immer geringer und dann tritt relativ schnell 
der Verschleiß auf. Leider kein guter Weg, aber das Quellen der 
Materialien war wohl eher nicht auf das Gegenteil vom Ausschlagen 
gedacht, sondern eine fehlerhafte Materialkonstellation, die erst nach 
längerem Gebrauch in Erscheinung trat.
LG Ralf

von Marko ⚠. (mos6502) Benutzerseite Flattr this


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15W40 Motoröl ist perfekt für sowas, damit hab ich noch jeden klapprigen 
Gleitlagerlüfter zu samtweichem Lauf verholfen. Dünnere Öle 
(Nähmaschinenöl ...) verdunsten ruckzuck.

Motoröl hat Additive um eine sehr hohe Oberflächenspannung zu erzeugen 
(damit der Schmierfilm möglichst nicht abreisst). Dadurch bleibt es von 
alleine im Lager (Kapillarkräfte). Zudem hat es noch 
Korrosionschutzadditive.

von oszi40 (Gast)


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Malignes Melanom schrieb:
> Gleitlagerlüfter zu samtweichem Lauf verholfen. Dünnere Öle
> (Nähmaschinenöl ...) verdunsten ruckzuck.

Die Kunst ist schon immer: Das RICHTIGE Öl an die richtige Stelle.

Ob dickflüssiges 15W40 überall richtig ist bin ich nicht sicher. Man 
sollte auch bedenken, daß Öl nach 2 Jahren verharzt sein könnte.

von Ralf H. (teccoralf)


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... ich gebe @Oszi40 uneingeschränkt Recht! Und ein Maschinenöl 
-Motorenöl ist eines- am Tonbandgerät halte ich für sehr bedenklich.
LG Ralf

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Danke ! Wieder 'was gelernt ;)

von Marko ⚠. (mos6502) Benutzerseite Flattr this


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Motoröl verharzt nicht ... 15W40 hat exakt die richtige Viskosität 
(zumindest für DC-Lüfterlager) - es füllt den vorhandenen Spalt aus und 
wirkt als Schwingungsdämpfer. Probiers aus, nimm den klapprigsten Lüfter 
den du hast.

PkW-Motoren haben eine max. Kolbengeschwindigkeit von 20m/s. Die 
Tangentialgeschwindigkeit einer 4mm Lüfterwelle die sich mit 3000 rpm 
dreht ist gerade mal 1,26 m/s. Da könnte man also noch ein viel viel 
dickeres Öl nehmen.

von Ralf H. (teccoralf)


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.. ist richtig für Motore wie eben Lüfter, absolut richtig! Aber an 
Tonwellen an deren oberer Seite der Bandkontakt ist.- Sagen wir mal so: 
Ich habs nie gemacht und ob ich das mal ausprobiere glaube ich nicht.

von Paul B. (paul_baumann)


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Ralf schrob:
>Aber an Tonwellen an deren oberer Seite der Bandkontakt ist....

Wenn man schmalzige Musik spielt, dann hilft das prima!

So in dieser Art:
http://www.youtube.com/watch?v=sx5AehYl94c

;-)

MfG Paul

von amateur (Gast)


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Ob Fett oder Öl ist im Grunde Geschmackssache. Ölen geht von "außen", 
dünnflüssiges Öl vorausgesetzt, zum Fetten musst Du das Teil zerlegen.
Zerlegst Du das Teil: Unbedingt die Gelegenheit nutzen und Reinigen. So 
bekommst Du eventuellen metallischen Abrieb und den Schmutz der Jahre 
weg. Ich habe dazu immer eine kleine, runde Bürste und später einen 
möglichst feinen Pinsel mit Lösungsmittel benutzt.
WORAUF DU IN JEDEM FALLE ACHTEN MUSST IST: DEIN ÖL BZW. FETT DARF AUF 
KEINEN VERHARZEN.

von Ralf H. (teccoralf)


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Paul Baumann schrieb:
> Ralf schrob:
>>Aber an Tonwellen an deren oberer Seite der Bandkontakt ist....
>
> Wenn man schmalzige Musik spielt, dann hilft das prima!
>
> So in dieser Art:
> http://www.youtube.com/watch?v=sx5AehYl94c
>
> ;-)
>
> MfG Paul
:Da könnte man dickes Motorenöl nehmen und dann aber über die gesamte 
Tonwelle.....
LG Ralf

von Michael K. (charles_b)


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Ralf Haeuseler schrieb:

> :Da könnte man dickes Motorenöl nehmen und dann aber über die gesamte
> Tonwelle.....
> LG Ralf

Dann kann man noch die Tonspur von "Grease" abspielen....

von Stephan H. (stephan-)


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Sinterlager ölen oder fetten ???
Besteht die Idee des Sinterlagers nicht darin das es wartungsfrei ist ?
Eine hartverchromte Welle dreht sich in einem Messinglager ?
Das ist selbstschmierend. Öl oder Fett machen die Sache nicht besser.
Im Gegenteil. Der entstehende Abrieb und Staub vermischt sich mit Öl 
oder Fett und wird dann zu Schleifpaste würde ich sagen.
Oder fahre ich auf dem falschen Danpfer ???
Ich würde alles mit Aceton reinigen und gut ist es.

ok.
ich war auf dem falschen Danpfer. Ich war gedanklich bei Gleitlagern.
Sorry

von herbert (Gast)


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Stephan Henning schrieb:
> ok.
> ich war auf dem falschen Danpfer. Ich war gedanklich bei Gleitlagern.
> Sorry

Ein Sinterlager ist ein Gleitlager.Es war ja das Ziel Gleitlager nahezu 
wartungsfrei zu halten.Deswegen würde dieser Metallschwamm ja 
kreiert.Bei einer Kurbelwelle die ja auch in Gleitlagern aus Metall 
läuft gibt es eine Schmierung durch das Motoröl über Bohrungen.Ein 
ausgewaschenes Sinterlager ist nicht zu gebrauchen.Ich warne davor Lager 
zb in Tonbandmaschinen (Capstan,Schwungmassen) zu ölen.Dieses gesabbere 
verschlechtert den Gleichlauf enorm wenn das Öl auf Transportwelle 
bzw.Andruckrollen gerät.Sinterlager werden in Fett erhitzt wie schon 
beschrieben.Die Schmierung erfolgt über 
Kapillarwirkung...austreten,aufsaugen.Ein Verbrauch findet nicht 
wirklich statt.Ein vertrocknen wohl aber über die Jahre.

von Klaus W. (mfgkw)


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herbert schrieb:
> Ein gewisses Spiel nach dem einlaufen ist bei Sinterlager durchaus
> normal und beeinträchtigt die normale Funktion nicht.Es wird aber auch
> bei einsatzgerechter Belastung nicht noch größer.Nimm mal einen neuen DC
> Motor, prüfe das Spiel und dann lasse den mal ein zwei Stunden
> laufen.Bei Kugellagern stellt sich nahe der Verschleißgrenze ebenfalls
> Spiel ein aber das wird stetig größer.Mein XT -Innenlager am MTB war
> nach 30.000 Km so fertig ,dass die Welle für die Kurbeln schon arg
> gewackelt hat;-)

Natürlich wird bei Gleitlagern das Spiel durch Benutzung größer (außer 
bei hydrodynamischen und -statischen im Auslegungsbereich).
Daß du es nach zwei Stunden nicht mit Wackeln an der Welle bemerkst, bei 
einem Fahrrad nach 30000 km mit Regen und Sand dann doch, ist jetzt 
nicht wirklich ein haltbares Argument, oder?

von herbert (Gast)


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Klaus Wachtler schrieb:
> Natürlich wird bei Gleitlagern das Spiel durch Benutzung größer

Ich habe nicht das Gegenteil behauptet sondern du hast meinen Post 
anders interpretiert.Nimm mal einen neuen DC Motor da hast du kein 
fühlbares Spiel.Lasse den mal zwei Stunden laufen,dann hat die Welle 
Spiel aber das liegt im Bereich der zulässigen Toleranz.Dass mein 
Innenlager vom Rad nach 30000 Km fertig war diente nicht als pro 
Argument für die Gleitlager sondern sollte verdeutlichen,dass Kugellager 
teilweise ein sehr viel größeres Spiel bekommen können.Eigentlich hätte 
ich das früher tauschen sollen aber meine Beine haben das nicht 
gemeldet.;-)Gleitlager haben auch heute noch durchaus ihre Berechtigung 
..obwohl kaum mehr mechanische Tonspeicher gebaut 
werden.Obwohl..Tonbandmaschinen ,Plattenspieler sind wieder im kommen.Da 
wollen die jungen mal wieder die 70er nachempfinden da gehört das 
dazu.Auf die Nostalgie!

von Michael K. (charles_b)


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herbert schrieb:

> Kapillarwirkung...austreten,aufsaugen.Ein Verbrauch findet nicht
> wirklich statt.Ein vertrocknen wohl aber über die Jahre.

Das ist ja gerade das Problem bei diesen alten Maschinen, die sind JAHRE 
alt, wenn nicht Jahrzehnte.

von herbert (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Das ist ja gerade das Problem bei diesen alten Maschinen, die sind JAHRE
> alt, wenn nicht Jahrzehnte.

..ist mir schon klar.Aber gerade bei Tonbandmaschinen sollte man 
ausbauen was geht.In der Regel sind das die Schwungmassen die 
sintergelagert sind.Sie gehören wie schon beschrieben im heißen Fett 
gebadet.Aber ich denke größere Probleme machen andere Teile die kapputt 
altern wie Andruckrollen aus Gummi ,Antriebsriemen etc.Hatte mal ein 
Uher Report auf dem Tisch...alles was aus Gummi war ist nach fast 
dreißig Jahren hin gewesen.

von Michael_ (Gast)


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Ich habe jetzt das gefunden:
http://www.bornebusch.de/produkte/sinterlager-aus-bronze/
Wenn es schon unumgänglich ist, würde ich da mit 
Molybdändisulfid-Öl/Fett schmieren. Oder?
Das sieht aber schwarz aus, nicht wie das Zeug aus dem iibay-Angebot.

von Ralf H. (teccoralf)


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Guten Morgen,
hallo @Michael_ es ist erstmal zu klären um was für ein Sinterlager 
handelt es sich: Bronze oder Grauguß? Die zweite Frage wie groß ist das 
Spiel (Maßtoleranz)? Welches Lager des Tonbandgerätes ist es? Rattert es 
schon oder geht es nur schwer?
Wenn Grauguß dann eben MMolybdändisulfid- gibt es als Fett und als Öl. 
Ansonsten gibt es eine Paste, die Teflon- ähnliche Eigenschaften hat. 
Ich weiß den Namen nicht mehr und finde meine eigene Tube auch zur Zeit 
nicht.
Dann wie oben beschrieben reinigen und nach Deiner Entscheidung eben ein 
ausgewähltes Fett einsetzen.
LG Ralf

von Hospes (Gast)


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Also wenns darum geht, dass nichts kontaminiert wird, dann würde ich 
Militec-1 empfehlen:

http://www.militec-1.com/

Das Zeug ist nach der Anwendung "trocken", hat aber trotzdem 
ausgezeichnete Schmiereigenschaften.

von Felix (Gast)


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Im Jahr 1970 habe ich bei der Firma Schunk & Ebe in Gießen den 
Herstellungsprozeß von Sinterlagern bei einer Werksbesichtigung 
beobachten dürfen.
Die Sinterlager wurden folgendermaßen hergestellt:
In einem großen Behälter mit heißem Öl befindet sich Broncemehl.Nach 
einer gewissen Zeit des Erhitzens wird der "Broncebrei" unter gewaltigem 
Druck in den geweiligen Lagerformen maschinell zum Lager gepreßt.
Laut damaliger Firmenauskunft soll so ein Lager nach Beendigung seiner 
Selbstschmierung durch das eingepreßte Öl unbedingt ausgetauscht werden.

von ausgebuddelt (Gast)


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Malignes Melanom schrieb:
> PkW-Motoren haben eine max. Kolbengeschwindigkeit von 20m/s. Die
> Tangentialgeschwindigkeit einer 4mm Lüfterwelle die sich mit 3000 rpm
> dreht ist gerade mal 1,26 m/s. Da könnte man also noch ein viel viel
> dickeres Öl nehmen.

Ob im Lüfter auch eine Öltemperatur von 80°C erreicht wird..?

von Teo D. (teoderix)


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Wenn das Austauschen eines Sinterlagers nicht möglich, erst 
reinigen(Benzin/Aceton...(Welle muss ausgebaut sein!)) dann! wie schon 
erwähnt mit mittle bis hochviskosen(Säure freien!) Öl tränken und hoffen 
das der Abrieb nicht das Problem war!


EDIT:
Sorry, da sollte "Hartzfrei" stehen!

: Bearbeitet durch User
von Klaus W. (mfgkw)


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Teo Derix schrieb:
> Sorry, da sollte "Hartzfrei" stehen!

Das macht es auch nicht viel besser! :-)

von Teo D. (teoderix)


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Klaus Wachtler schrieb:
> Teo Derix schrieb:
>> Sorry, da sollte "Hartzfrei" stehen!
>
> Das macht es auch nicht viel besser! :-)


Michael_ schrieb:
Ich bin über die Restauration eines alten Tonbandgerätes...

Ubbs, was ne halbe Flask Whisky ausmacht (OK, fast ne ganze :)

von Stefan Heimers (Gast)


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Kleiner Tipp ganz abgesehen vom Schmieren: Die Lager werden oft recht 
einseitig abgenutzt, je nach dem in welche Richtung die Welle belastet 
wird. Oft kann man durch drehen des Lagers oder des ganzen Motors das 
Problem beseitigen, und das dauerhafter als mit ein paar Tropfen Oel. 
Besonders einfach geht das bei den runden Kassettenrekordermotoren, die 
mit drei Schrauben befestigt sind. Einfach lösen und 120° verdreht 
wieder einbauen.

von Guckst du? (Gast)


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Oder man schmeißt das Sinterlager raus und baut, wenn möglich, gleich
ein Rillenkugellager ein. Bei dem Heizungsventilator meiner
Wohlstandsmühle war das Sinterlager ein Konstruktionsfehler.
Das Lager hielt nämlich nur 4-5 Jahre. Jetzt hab ich schon acht
Jahre meine Ruhe.

von Klaus W. (mfgkw)


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Normalerweise hat man aber gar nicht den Platz im Gehäuse, da ein 
Rillenkugelager i.d.R. viel höher baut als ein Gleitlager.

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