Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Butterwoth, Bessel und Tschebyscheff


von Ilja N. (ilja87)


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Hallo zusammen,

ich habe eine Frage und zwar sind die Filtertypen Butterwoth, Bessel und 
Tschebyscheff Tiefpassfilter oder kann man die Koeffizienten so ändern, 
dass man sie als Hochpassfilter verwenden kann.

Danke

von michael (Gast)


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Ja, man kann durch eine Frequenztransformation jede Filterart bekommen.

von Kai K. (klaas)


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>ich habe eine Frage und zwar sind die Filtertypen Butterwoth, Bessel und
>Tschebyscheff Tiefpassfilter...

Nein, das drückt nur die Filtercharakteristik aus. Es gibt Tiefpässe und 
Hochpässe in Butterworth, Bessel und Tschebyscheff.

>...oder kann man die Koeffizienten so ändern, dass man sie als
>Hochpassfilter verwenden kann.

Tiefpässe und Hochpässe sind leicht unterschiedliche Schaltungen, bei 
denen unter anderem die Lage der Rs undCs vertauscht ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Tiefpass
http://de.wikipedia.org/wiki/Hochpass

Oder sprichst du hier von digitalen Filtern?

von UR-Schmitt (Gast)


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Die Filtertypen beschreiben zunächst einmal nur das Verhalten der Filter 
(Welligkeit im Durchlassbereich, Steilheit, ...).
Insofern sollte das auch für einen Hochpass keine Einschränkung sein.

Anders sieht das aus wenn du die Filter tatsächlich implementierst. Als 
aktive OP Schaltungen wird ein Hochpass nur bis zu einer gewissen 
Frequenz funktionieren, die wohl hauptsächlich durch das 
Verstärkungs-Bandbeite Produkt und die Slew Rate des OPs begrenzt wird.
Bei digitalen Implementierungen (Software) durch die Abtastrate).

von max (Gast)


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Woran unterscheiden sich diese Filter eigentlich physikalisch? Nur durch
unterschiedliche Bauelementwerte oder auch durch unterschiedliche
Anordnung der Bauelemente?

Sieht man NUR anhand der Bauteilanordnung um welchen Filtertyp (Bessel, 
Tschernobyl, Butterbrot, etc) es sich handelt?

von ArnoR (Gast)


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max schrieb:
> Woran unterscheiden sich diese Filter eigentlich physikalisch?

Jeder Filtertyp hat sein charakteristisches Verhalten im Zeit- und 
Frequenzbereich.

> Sieht man NUR anhand der Bauteilanordnung um welchen Filtertyp (Bessel,
> Tschernobyl, Butterbrot, etc) es sich handelt?

Nein, die Bauteileanordung ist gleich, die Bauteilwerte sind 
unterschiedlich.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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max schrieb:
> Woran unterscheiden sich diese Filter eigentlich physikalisch? Nur durch
> unterschiedliche Bauelementwerte oder auch durch unterschiedliche
> Anordnung der Bauelemente?

Eine Filtercharakteristik ist nicht an eine Schaltung gebunden. Man kann 
einen Filter jeder der genannten Charakteristiken wahlweise rein passiv 
mit LC-Gliedern oder als aktiven Filter aus OPV, Widerständen und 
Kondensatoren bauen. Oder als SC-Filter (SC = switched capacitor). Oder 
als Algorithmus in einem DSP. Und selbstverständlich kann man jede 
dieser Implementierungen nochmal variieren. Also z.B. mit wieviel Stufen 
man einen Aktivfilter höherer Ordnung aufbaut. Oder ob man eine IIR oder 
FIR-Implementierung für den DSP wählt.

Was die verschiedenen Charakteristiken voneinander unterscheidet ist die 
Übertragungsfunktion. Und bei gegebener Schaltung ergeben sich natürlich 
die Bauelement-Werte bzw. die Filterkoeffizienten aus der 
Übertragungsfunktion.

Aber wenn man die gleiche Schaltung für zwei Filter verschiedener 
Charakteristik verwendet, dann unterscheiden sich am Ende nur die 
Bauteilwerte.

: Bearbeitet durch User
von derguteweka (Gast)


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Moin,

max schrieb:
> Sieht man NUR anhand der Bauteilanordnung um welchen Filtertyp (Bessel,
> Tschernobyl, Butterbrot, etc) es sich handelt?

Tschebyscheff Typ 2 und Cauerfilter sehen von der Schaltung her etwas 
anders aus als Butterworth, Bessel und Tschebyscheff Typ 1.
Genaueres kann man durch konzentriertes Starren auf das Schaltbild nicht 
unbedingt sofort rauslesen. Da empfiehlt sich Starren auf das 
Pol/Nullstellendiagramm der Uebertragungsfunktion.

Gruss
WK

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