Forum: Platinen Weißer Belag auf Platine


von S. F. (stacker)


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Hallo,

wie auf dem Bild zu sehen, befindet sich auf der Platine ein weißer 
Belag. Da wohl mal Wasser über die Platine gelaufen ist, dachte ich 
zuerst an Salz oder Kalk, aber auch die neue Ersatzplatine sieht so 
ähnlich aus.

Hat jemand eine Idee, was das sein könnte?

Grüße

von Michael H. (michael_h45)


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Nicht oder zu schlecht gereinigte Platine aus einem 
Wellenlötbad/Schwalllötbad.

von S. F. (stacker)


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Danke für die Info, hatte sowas bisher noch nicht gesehen.

von bitte löschen (Gast)


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Hier wird sich ausführlich aber auf lesenswerte Weise darüber 
unterhalten:
Beitrag "Wozu Flussmittel entfernen?"

von Purzel H. (hacky)


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Sieht nach einer Waesche mit billig-Alkohol, aka Brennspiritus aus.

von vielleicht (Gast)


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vielleicht hat die Platine mal im Wasser gelegen.

von Michael H. (michael_h45)


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vielleicht schrieb:
> vielleicht hat die Platine mal im Wasser gelegen.

Søren V. schrieb:
> Da wohl mal Wasser über die Platine gelaufen ist, dachte ich
> zuerst an Salz oder Kalk, aber auch die neue Ersatzplatine sieht so
> ähnlich aus.

von Oha (Gast)


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Wenn da wirklich mal Wasser drauf gelegen hat, sind's 
Korrosionsprodukte. Es sind ja verschiedene Metalle plus ein 
Elektrolyt...

Solange keine Picoampere gemessen werden sollen... resp keine CMOS 
eingaenge die auf die hohe Impedanz vertrauen..

von Michael S. (technicans)


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Michael H. schrieb:
> vielleicht schrieb:
>> vielleicht hat die Platine mal im Wasser gelegen.
>
> Søren V. schrieb:
>> Da wohl mal Wasser über die Platine gelaufen ist, dachte ich
>> zuerst an Salz oder Kalk, aber auch die neue Ersatzplatine sieht so
>> ähnlich aus.

Wolltest du jetzt noch was eigenes schreiben, oder war es
der Mühe nicht mehr Wert?

Søren V. schrieb:
> Hat jemand eine Idee, was das sein könnte?

Wenn die Waschlösung schon zu lange in Gebrauch (z.B. in einer
Fertigung) war und immer wieder benutzt wurde können das
Rückstände vom gelösten Kolophonium sein. Wenn man mit frischem
Alkohol nachsäubert und spült müsste es eigentlich verschwinden.
Zumindest hab ich da mal mit so Erfahrung gemacht.

von Michael H. (michael_h45)


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Michael S. schrieb:
> Michael H. schrieb:
>> vielleicht schrieb:
>>> vielleicht hat die Platine mal im Wasser gelegen.
>>
>> Søren V. schrieb:
>>> Da wohl mal Wasser über die Platine gelaufen ist, dachte ich
>>> zuerst an Salz oder Kalk, aber auch die neue Ersatzplatine sieht so
>>> ähnlich aus.
>
> Wolltest du jetzt noch was eigenes schreiben, oder war es
> der Mühe nicht mehr Wert?

Der Rest hat schon kapiert. Aber bitte, für dich immer gern ganz langsam 
und zwei mal erklärt:
Der TO hat schon eine Ersatzplatine gekauft, die aber wieder so 
ausgesehen hat. Es kann also keine Verunreinigung von ihm gewesen sein.
Na, war das langsam genug für dich?

von S. F. (stacker)


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Ob ich die neue Platine nachreinige, muss ich noch sehen. Der Defekt des 
alten Exemplares war auch nicht auf die Rückstände zurückzuführen, 
sondern auf Überlastung. Macht alles etwas den Eindruck, als ob da an 
allen Ecken gespart wurde.
Es hatte mich halt nur so gewundert, weil die neue Platine, die 
wesentlich später produziert wurde, fast genauso aussieht.

Nochmal danke für die Tipps!

von Thomas (Gast)


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Ich hatte ein massives Problem mit weißem Belag nach einer 70% 
Isopropanolwäsche. Die Lösung war ACETON. Versuchte es auch mit Nitro 
und Spiritus, aber Aceton machte die Platte als einziges Mittel wieder 
echt sauber.

von Wolle G. (wolleg)


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Thomas schrieb:
> und Spiritus,

siehe oben
Autor: Zwölf Mal Acht (hacky)
Datum: 20.10.2012 19:55

von Schlaumeier (Gast)


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WWisser Belag entsteht auch beim Trocknen von Aceton. Der Belag geht 
auch mit Isopropanol nicht weg. Arbeite mit PLA Kunststoffen u habe auch 
das Problem u bin Ratlos.

Beitrag #5288724 wurde von einem Moderator gelöscht.
von bastler (Gast)


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Thomas schrieb:
> ACETON

Klasse Idee, und wenn Kunststoff in der Nähe ist, kann man die Platine 
dann wegwerfen und sich eine neue kaufen.

von Johannes O. (jojo_2)


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bastler schrieb:
> Thomas schrieb:
>> ACETON
>
> Klasse Idee, und wenn Kunststoff in der Nähe ist, kann man die Platine
> dann wegwerfen und sich eine neue kaufen.

Mir ist bei Bauelementen noch kein Kunststoff untergekommen, der von 
Aceton angegriffen worden wäre. Auch die Boards haben es alle überlebt.

von bastler (Gast)


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Johannes O. schrieb:
> Auch die Boards haben es alle überlebt.

Nope.
Such mal deinen Resist.

von nachtmix (Gast)


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Schlaumeier schrieb:
> WWisser Belag entsteht auch beim Trocknen von Aceton. Der Belag geht
> auch mit Isopropanol nicht weg. Arbeite mit PLA Kunststoffen u habe auch
> das Problem u bin Ratlos.

Versuchs mal mit Wasser.
Flußmittel sind Mischungen aus organischen  Stoffen (z.B. Kolophonium) 
die sich in organischen Lösungsmitteln, wie z.B. Alkohol, lösen und 
anorganischen Stoffen, die sich in Wasser lösen.

Nur mit Wasser kannst du die Rückstände nicht lösen, weil das 
Kolophonium sich nicht in Wasser löst, und den Zutritt des Wassers 
verhindert, und nur mit organischen Lösungsmitteln gehts nicht, weil 
sich darin die anorganischen Salze nicht oder nur schwer lösen.

Am besten also zuerst mit IPA o.ä. die organische Komponente auflösen, 
und dann mit Wasser, dem etwas Netzmittel (Pril) zugesetzt ist, 
versuchen die verbleibenden Salzreste aufzulösen.
Wenns  klappt, kannst du ja versuchen eine Mischung herzustellen, die 
beides kann. Vermutlich enthält die nur sehr wenig Wasser (5%..10% 
vielleicht).


Alternativ kannst du auch  mit dem Hersteller des Flußmittels bzw. Lotes 
Kontakt aufnehmen. Der sollte wissen, wie man die Reste seines Produkts 
am besten entfernt.

von Soul E. (Gast)


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https://www.electrolube.com/products/cleaning/swa/safewash_range_-_aqueous_cleaning/

Gibts als Spraydose oder für den Großverbraucher im Kanister. 
Aufsprühen, abbürsten, mit Leitungswasser nachspülen, mit Pressluft oder 
im Ofen trocknen.

von Joe F. (easylife)


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Johannes O. schrieb:
> Mir ist bei Bauelementen noch kein Kunststoff untergekommen, der von
> Aceton angegriffen worden wäre.

Aceton hat hier nichts zu suchen. Tactswiches geben ihren Geist auf, 
LEDs werden matt, nur um 2 Beispiele zu nennen.

: Bearbeitet durch User
von Karl (Gast)


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Joe F. schrieb:
> LEDs werden matt, nur um 2 Beispiele zu nennen.

Oh, ich hab mal versucht LED mit Azeton zu mattieren. Der Erfolg war 
eher - nicht vorhanden.

Allerdings würde ich auch nicht mit Azeton an bestückte Leiterplatten 
gehen.

von E-Feld (Gast)


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Ist da Zufall oder hat sich der weiße Belag entlang von E-Feldern 
zwischen den Lötaugen gebildet?

Ähnlich dem Versuch in der Schule mit Eisenstaub und Magneten.

von Joe F. (easylife)


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von Johannes O. (jojo_2)


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bastler schrieb:
> Johannes O. schrieb:
>> Auch die Boards haben es alle überlebt.
>
> Nope.
> Such mal deinen Resist.

Dem gehts gut. Der ist ausgehärtet und wird beim Reinigen nicht 
angegriffen.


Joe F. schrieb:
> Aceton hat hier nichts zu suchen. Tactswiches geben ihren Geist auf,
> LEDs werden matt, nur um 2 Beispiele zu nennen.

Bisher keine Probleme gehabt. Alle Bauteile haben das überstanden.


Insgesamt kann ich sagen, dass mir nicht ausreichend gereinigte Platinen 
bisher DEUTLICH mehr Ärger gemacht haben als Aceton-gereinigte Platinen. 
Sobald Spezialbauteile (empfindliche Linsen/Optik) ins Spiel kommt, muss 
man aber extra aufpassen bzw. die Reinigung daran anpassen. Ansonsten 
nehme ich seit Jahren für meine Prototypen Aceton her.

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