Hallo, ich soll die Schutzwirkung eines Varistors testen. Ich habe dazu ein Gerät mit 230V Betriebsspannung und speise es mit 285V aus einem Netzteil. Über L und N habe ich einen Epcos S10K275K1(dieser hatte zumindest die empfohlenen Leistungsdaten) und dazu noch eine 1A FF Sicherung. Wie lange sollte der Varistor das aushalten? Platzt der irgendwann oder wird er dauerhaft niederohmig und die sicherung löst aus? Ich weiß dass er nicht für eine dauerhafte Belastung geeignet ist, ich möchte nur wissen, was im worst case passiert. Wir denken nur, dass ein Kunde von uns nicht lokalisierbare Spannungsspitzen hat und dadurch die Geräte kaputt gehen. Der Hersteller empfiehlt den Einsatz von den Varistoren Danke
Tach Steve, ob er Platzt oder nicht, hängt immer von der Sicherung bzw. der Energie die der Varister vernichten muss ab. Ist die Sicherung schnell genug wird er vielleicht nur niederohmig ohne sein Inneres nach außen zu kehren. Thor
Grundlage der Überspannungsschutz-Konzepte ist immer gleich: Querelement mit Widerstand, der bei zunehmender Spannung möglichst "steil" abnimmt (also Dein Varistor) und ein Längselement, an dem dann die Netzspannung einschließlich der Überspannungsspitze abfallen muß. Ganz mutige lassen das Längselement weg und vertrauen auf die Netzimpedanz (was meist schief geht). In Deinem Fall ist die Sicherung das Längselement: Folgende Vorgehensweise hat sich bewährt: 1. Widerstand Varistor bei gegebener Überspannung ermitteln. 2. Resultierenden Strom berechnen 3. Auslösekennlinie der Sicherung besorgen und Auslösezeit ermitteln 4. Aus 2. und 3. die im Varistor umzusetzende Energiemenge bestimmen und im Varistor-Datenblatt nachsehen, ob er das schafft. Jörg
Steve schrieb: > Ich habe dazu ein Gerät mit 230V Betriebsspannung und speise es mit 285V > > aus einem Netzteil. Ich hoffe mit 285VAC, ein 275V-Varistor hält eine dauerhafte Gleichspannung von 350V aus. Wobei 285VAC auch nicht unbedingt ausreichen, um den Varistor zum Auslösen zu bringen. Siehe Datenblatt: Bei einem Messtrom von eienm Milliampere misst man an den Klemmen des Varistors 430V, also liegt in dieser Gegend auch die Auslöseschwelle. Solltest Du den Varistor am Netz zum Auslösen bringen und dein Netzgerät genügend Energie zur Verfügung stellen, so ist der Varistor mit Sicherheit innerhalb der ersten Halbwelle tot. Der Varistor wird bei Überschreitung der Auslöseschwelle innerhalb von 25ns niederohmig und schließt das Netz kurz. Wenn Du glück hast, reicht das aus, um die Sicherung zum Auslösen zu bringen und schlimmeres zu verhindern. Eine Garantie gibt es dafür nicht, da dabei der Varistor verdampft. Für diesn Fall ist er nicht gemacht. Er soll kurzfristige Stoßspannungen (sog. Surge-Impulse) ableiten. Definiert ist der sog. 8/20µs Impulse (Anstieg innerhalb von 8µs auf Maximalwert, danach Abfall innerhalb von 20µs). Da kann ein Varistor mit 10er Scheibe ungefähr 2500Apeak ableiten. Das soll er 100mal können (zumindest bei EPCOS). Für längere Ereignisse gibt es ein Derating, steht im Datenblatt.
Steve schrieb: > dazu noch eine 1A FF Sicherung 1. Es wäre gut, sich gegen herumfliegende Teile zu schützen. 2.Alles graue Theorie. Nicht JEDE schöne Sicherung löst schneller als Dein Sicherungsautomat im Haus aus. Daher etwas Vorsicht bei Kurzschlußübungen mit unbekannten Sicherungstypen. 3.Varistoren sind nicht für die Ewigkeit. Eine wartungsfreundliche Montage oder ein Wegwerf-Stecker als Überspannungsschutz ist auch ganz schön. > Schutzwirkung eines Varistors testen Datenblatt + hochohmiger Vorwiderstand und langsam Spannung hochfahren ?
Varistoren sind keine Gasableiter. Da ist nichts mit schlagartig niederohmig. Dh Varistoren funktionell bipolare Zehnerdioden. Wie schnell ein Varistor kaputt geht ist durch die thermische Belastung bestimmt. Wenn man's sicher haben will, nimmt man einen Gasableiter in serie zum Varistor. und eine Sicherung in Serie zur Last. Der Gasableiter zieht genuegend Strom, um die sicherung auch auszuloesen. Der Varistor selbst macht das nicht. Bei langsam ansteigender Spannung kann man den Varistor thermisch niedergrillen, ohne dass die Sicherung anspricht.
Morz Bonzo schrieb: > man einen Gasableiter in serie zum > Varistor. und eine Sicherung in Serie Dann müßte der Gasableiter erst zünden bevor der Varistor etwas Spannung bekommt?? Diese Bescheibung ist wunderlich.
Morz Bonzo schrieb: > Varistoren sind keine Gasableiter. Da ist nichts mit schlagartig > niederohmig. Dh Varistoren funktionell bipolare Zehnerdioden. Wie lange dauert es denn, bis ein Varistor anspricht? Ich vermisse solche Angaben regelmäßig in den Datenblättern. > Wenn man's sicher haben will, nimmt man einen Gasableiter in serie zum > Varistor. In SERIE? Sicher? > Der Gasableiter zieht > genuegend Strom, um die sicherung auch auszuloesen. Der Varistor selbst > macht das nicht. Bei langsam ansteigender Spannung kann man den Varistor > thermisch niedergrillen, ohne dass die Sicherung anspricht. Wie schnell spricht den ein Gasableiter an? Soweit ich aus Überlegungen aus der ESD-Forschung weiß, kann das ziemlich lange dauern.
Wie kann ich den Wert eines durchgebrannten Varistors bestimmen? Mein staubsauger ist defekt und es hat, wie sich herausgestellt hat, einen Varistor auf der Steuerplatine durchgeschmort. Die Werte des Varistors sind nicht mehr zu erkennen und ein Schaltplan liegt auch nicht vor. Das Miele selber die Daten nicht rausrückt und nur auf den Austausch der kompletten Ersatzteile im Wert von ca. 70,-€ verweist versteht sich von selbst. Die Steuerungsplatine hat übrigens die Teilenr. 364 7442 Vielen Dank
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