Forum: Platinen Nurmichl's AluToner-Methode


von Michael N. (nurmi)


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Ich habe gestern in der Nacht wieder mal einen Anfall an 
Platinenerzeugung bekommen und musste gleich mal meine neue Idee 
ausprobieren.

Normalerweise drucke ich auf Buchbindefolie oder Reicheltpapier aber das 
hat in letzter Zeit nicht mehr den Erfordernissen genügt, weil meine 
Leiterbahnen und Bauteile immer kleiner werden ;)

Das größte Problem ist immer das Abziehen oder Abrubbeln des Papiers. 
Das kennt sicher jeder von euch.

Nun hab ich auf Alufolie gedruckt, diese dann auflaminiert/gebügelt und 
beim Ätzen manuell NICHT entfernt.

Ich ätze normalerweise mit Salzsäure + Wasserstoffperoxid.
Wenn mann zuerst nur Salzsäure nimmt, löst sich das Alu vollständig auf 
und die Tonerbahnen bleiben unversehrt am Kupfer. Dann gibt man 
Wasserstoffperoxid hinzu und ätzt das Kupfer weg.

Dadurch fällt das lästige abrubbeln weg, wobei man evtl. auch die Traces 
wegrubbelt.

Kann das von euch auch mal jemand ausprobieren und hier Ergebnisse 
posten? Mein Laminator hat (momentan noch) zu wenig Power um die Toner 
richtig anzubacken.

War nur mal so eine erfolgversprechende Idee, welche aber sicherlich 
ausbaufähig ist.
Meine Test-Leiterbahnbreiten/-abstände im Bild rechts oben waren 1mm - 
0.18mm

Diese Methode würde sich auch suuuper zum Gehäusefront-Aufdruck auf 
PVC-Frontplatten anbieten. Da bleiben keine lästigen Papierfasern mehr 
hängen.

LG NurMichl

von Troll (Gast)


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Was sagt denn der Drucker dazu??

von Michael N. (nurmi)


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Der kommt eigentlich ganz klar damit ;)
Ein wenig zerknittert wirds halt. Was bei meinen Tests zu Unterätzungen 
führte.
Das lässt sich aber wahrscheinlich mit einem entsprechend heißem 
Laminator ausgleichen.

Eine Idee wäre die Alufolie auf dem Träger vollständig draufzukleben, 
was halt beim ätzen wieder störend ist.

LG Michl

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Michael Neumayer.

> Der kommt eigentlich ganz klar damit ;)
> Ein wenig zerknittert wirds halt. Was bei meinen Tests zu Unterätzungen
> führte.

Könnte es helfen, wenn Du die Alufolie vorher auf ein stabileres 
Papierblatt aufklebst, damit sie glatt bleibt?
Eventuell langt es ja, die Folie nur an den Ecken bzw. Kanten zu 
verkleben.
Die könntest Du anschliessend abschneiden, und hättest die Folie wieder 
vom Papier getrennt.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von c. m. (Gast)


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und dickere alufolie - die sind nicht alle gleich.

von frank (Gast)


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ist die unterätzung stark wenn man beide materialien in eins wegätzt?

das verknittern ist imo kein problem die folie lässt sich nachher mit 
hilfe einer ebenen fläche problemlos glätten. Toner fehler hatte ich 
dadurch keine. das knittern passiert wohl erst nach dem druckvorgang.

>Könnte es helfen, wenn Du die Alufolie vorher auf ein stabileres
>Papierblatt aufklebst, damit sie glatt bleibt?
>Eventuell langt es ja, die Folie nur an den Ecken bzw. Kanten zu

ich würde es nicht ohne durch schicken. meine folien sehen so 
zerknittert aus wenn papier drunter war. ohne das papier kommen glaube 
ich nur noch fetzen raus :P

von Michael N. (nurmi)


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jep, ohne Papier unter der Alufolie würde ichs nicht machen.
Das zerknitterte Aluminium macht wirklich nix beim Ätzen. Die Folie ist 
bei mir nicht durch Streichen wieder glatt geworden, sondern durch den 
Laminator.

Die geringen Unterätzungen kommen imho von meinem zu kalten Laminator.
Sobald ich meinen Laminator getuned hab, gibts auch hier weitere 
Berichte.
http://www.nurmichl.net/electronic/platine/platine2.php

Alu und Cu wird in der selben Flüssigkeit geätzt. Also zuerst nur H20 + 
NaCl nehmen, wenn das Alu weg ist, die Platine drinnen liegen lassen und 
einfach H2O2 dazugeben.

@frank,
Kannst du deine Ergebnisse per Foto hier reinstellen?
LG Nurmichl

von c. m. (Gast)


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nacl? junge!

von Michael N. (nurmi)


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c. m. schrieb:
> nacl? junge!

Ich meinte natürlich HCl. Sorry

von frank (Gast)


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>Kannst du deine Ergebnisse per Foto hier reinstellen?

habe keine.

Meine idee war die alufolie/kupferfolie direkt als leiter zunutzen und 
auf das trägermaterial aufzukleben/laminieren etc.
gibt ein youtube vid. indem eine platine mit glas als träger erstellt 
wird.

das kleben ist aber in verbindung mit der löttemperatur misst. insofern 
finde ich deine idee gut, da sie es umgeht die höhere 
qualität/wiederholgenauigkeit jedoch behält.

mein thread ist ebenfalls im platinenforum 2tage älter als deiner oder 
so. da ist das video verlinkt.

von Vn N. (wefwef_s)


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frank schrieb:
> das kleben ist aber in verbindung mit der löttemperatur misst.

Das Kleben ist das kleinere Problem, Alu ist nur sehr bedingt lötbar. 
Aber das wurde in deinem Thread ja schon geschrieben.

von eProfi (Gast)


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Evtl. kommt das Knittern von der Schrumpfung des Papiers durch das 
Trocknen beim Fixieren.
Versuche mal, das Papier vorher zu trocknen, indem Du es 1-2 mal "leer" 
durch den Drucker laufen lässt.

von Hans Franz (Gast)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Könnte es helfen, wenn Du die Alufolie vorher auf ein stabileres
> Papierblatt aufklebst, damit sie glatt bleibt?

Es gibt auch mit Alu metallisiertes Papier.

von Hans Franz (Gast)


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von Teo D. (teoderix)


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Warum das Alu flächig aufkleben?
Wenn ich nur den unteren Rand fixiere und dann das Alu mit einem Lappen 
o.ä. glatt streiche, kommt es völlig knitter frei aus meinem HP5L raus.
Leider habe ich momentan nur NaOH fürs Alu, löst leider auch den Toner 
komplett vom Kupfer :( Wenn das mit Salzsäure nicht der falls sein 
sollte, scheint dies eine sehr viel versprechende Methode zu sein.


G
Teo

von Michael N. (nurmi)


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Ich ätze das Alu mit Salzsäure weg (1 Teil lauwarmes Wasser + 1 Teil 
30%-ige Salzsäure). Der Toner wird dabei absolut nicht angegriffen.

Ich hab auch die Alufolie nur am oberen Rand mit einem Krepp auf einem 
Blatt Papier fixiert. Die Folie war vor dem Druck völlig knitterfrei. 
Nach dem Druck schaut es dann leider anders aus.
Kann sein, dass mein Laserdrucker bei der Fixiereinheit das Alu etwas 
verzieht und dadurch die Knitter entstehen.

@teoderix
gibst du das Papier-Alu-Sandwich einmal leer durch den Drucker damit die 
Folie Knitterfrei ist?

Nach dem Auflaminieren sind bei mir dann auch fast keine Knitter mehr 
drinnen.

von Teo D. (teoderix)


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Michael Neumayer schrieb:
> gibst du das Papier-Alu-Sandwich einmal leer durch den Drucker damit die
> Folie Knitterfrei ist?

Nein.
Das "völlig" knitter frei klappt nur mit kleineren Alu Flächen.
Ich streiche das Alu vor Fixierung vorsichtig (wenig Druck) glatt, um es 
nicht all zu sehr zu verziehen. Nur die unteren Ecken sauber fixieren 
und nochmals leicht glatt streichen, dann entstehen nur im unteren 
Bereich leichte Knitter (sieh Anhang)
Werde weiter versuche mit dickerem Papier (Pappe) und Alu-Folie machen.
Der Vorschlag das Papier vorher zu trocknen könnte auch hilfreich sein.

Für weitere Versuch muss ich, wie im Bild zu sehen, erst mal meinen 
Drucker reinigen :(
Die Verschmutzung hat allerdings nichts mit der Verwendung von Alu-Folie 
zu tun!

von Electronics'nStuff (Gast)


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Ich würde wetten, durch die Knitterung wird es fast unmöglich 
beispielsweise einen TQFP64 IC aufzulöten..

von David (Gast)


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so blau aus dem Himmel vermute ich jetzt mal das Alu zerknittert weils 
im Drucker erhitzt wird und sich entsprechend ausdehnt...
Würde auch erklären warum es mit kleinen Flächen geht, bei grösseren 
Flächen dehnt sich das ganze umso weiter aus.

Gruss
David

von Michael N. (nurmi)


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Electronics'nStuff schrieb:
> Ich würde wetten, durch die Knitterung wird es fast unmöglich
> beispielsweise einen TQFP64 IC aufzulöten..

Anbei hab ich einen Drucktest mit einem TQFP44 gemacht.
Die eine Falte auf der linken Seite des Chips wird durchs Laminieren 
wieder ausgebügelt.
(Die Folie ist leider durch den Blitzer fast unmöglich zu 
fotografieren.)

@David
Ich mach heute Abend nochmal einen Test mit einer grösseren Alu-Fläche.

@teoderix
warum hast du die Klebestreifen auf der Unterseite gemacht?
Bei meinem Drucker wird die Kopfseite zuerst eingezogen.

von Teo D. (teoderix)


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Michael Neumayer schrieb:
> warum hast du die Klebestreifen auf der Unterseite gemacht?
> Bei meinem Drucker wird die Kopfseite zuerst eingezogen.

Jo da haste recht.
War im Sinn der Richtung wie man das Papier in den Drucker einlegt.
Hab mir nicht weiter Gedanken über die Beschreibung gemacht, da ich 
nicht glaube das selbst der dümmste nicht auf die Idee kommt die nicht 
fixierte Seite zu erst in den Drucker einziehen zu lassen :)

David schrieb:
> so blau aus dem Himmel vermute ich jetzt mal das Alu zerknittert weils
> im Drucker erhitzt wird und sich entsprechend ausdehnt...
> Würde auch erklären warum es mit kleinen Flächen geht, bei grösseren
> Flächen dehnt sich das ganze umso weiter aus.

Ich denke daß das Papier den grösseren Anteil am Verzug durch die Hitze 
hat. Allerdings läst sich bei mir beobachten daß das Papier beim einzug, 
mehr o. weniger, seitlich gestaucht wird und erst wieder durch Druck und 
Andruck-Rolle wieder in Form gebracht wird. Was ich für den 
entscheidenden Faktor für das knittern halte. Deshalb werde ich das mal 
mit dickerem und event. andern Materialien ausprobieren.




PS: Bitte jetzt keine Diskussion über "wie blöd man den sein kann".
Dummheit ist grenzenlos, unausrottbar und mit noch so exakter 
Beschreibung nicht zu verhindern und deshalb indiskutabel ;)

von Michael N. (nurmi)


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So, habe nun einen Verzugstest anhand einer großen Fläche mit der 
Alufolie gemacht.
Die Längs- bzw. Querstreckung ist in einer für mich akzeptablen 
Toleranz.
Der Testdruck stellt ein Lineal mit exakt 150mm dar. (pdf aus dem Eagle)

Das Endresultat hat nachgemessene 150.2mm
Also mir reicht die Genauigkeit von zwei zehntel auf 15cm

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Axel Schwenke schrieb im Beitrag #2937455:
> Außerdem sind beileibe nicht alle Leiterplatten so eng, daß man etwas
> besseres als Tonertransfer bräuchte. Bis 10mil Leiterbahnen komme ich
> damit problemlos.

Hier mal ein Beispiel:

http://www.mikrocontroller.net/attachment/158825/board-bottom.jpg

Die kleinsten Details (Leiterbahnen zwischen Pins) sind 10mil. 
Ausgedruckt auf eine Seite aus dem Reichelt-Katalog mit einem HP 
Laserjet4+


XL

von Teo D. (teoderix)


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Hi,

hab zwar immer noch keine Salzsäurebad hier.
Hab aber mal zeit gefunden meinen Laminator testweise umzubauen und ihn 
mal mit nem ausschnitt der von mir bereits geposteten Alu-Folie 
getestet.
Nach dem 3.Durchlauf (~215°) wollt ich mal testen wie fest der Toner auf 
dem Kupfer haftet. Sieh da die Folie lies sich problemlos abziehen :)
Wenn das kein Zufallstreffer war ist Nurmis Methode wohl so ziemlich das 
gelbe vom Ei was die DT-Methode betrifft :)

von Michael N. (nurmi)


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So! Hier geht's um die AluToner-Methode nicht um die Belichtungs oder 
PapierTransfer-Methode.
Was besser oder schlechter ist sollte jeder für sich entscheiden und da 
hat auch sicher jede Methode seine Vor- und Nachteile. Ihr könnt auch 
gerne einen eigenen Thread aufmachen wo es genau um diesen Glaubenskrieg 
zwischen den verschiedenen Verfahren geht.

Ich wollte hier eigentlich nur ein paar Resultate sehen und eventuell 
Optimierungen von dieser Methode.
Es ist nämlich immer lästig, sich einen monsterlangen Thread durchlesen 
zu müssen, um an die (wenigen) konstruktiven Informationen zu kommen. ;)

Gestern abends gab's wieder einen Testausdruck mit div. 
Leiterbahnbreiten und -abständen.
Den Laminator habe ich gestern für höhere Temperaturen umgebaut, nur 
genau kann ich ihn noch nicht einstellen.
Am Wochenende komm ich zu einem Temp.-Messgerät. Dann gibt's wieder 
Ergebnisse.

Lg NurMichl

von Christoph L. (clechner)


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Hallo NurMichl,

das hört sich ja relativ interessant an. Ich habe bisher nur Erfahrung 
mit der TonerTransfer-Methode mit Reichelt-Papier. Da musste ich mit 
meinem umgebauten Laminator ( 
http://www.cl-projects.de/projects/laminator/ , der Laminator auf den 
Bildern ist mittlerweile geschmolzen :-) das Papier mehrfach 
durchschieben. Drucken tue ich mit dem HP Laserjet 4000 und 
Originaltoner, keine Ahnung ob das Modell des Laserdruckers irgendwie 
die Laminierbarkeit bestimmt.

Ein großer Vorteil von Alu ist seine gegenüber Papier sehr viel höhere 
Wärmeleitfähigkeit.
Hat es schon mal jemand mit Laboralufolie versucht, die ist ca 50um 
dick. Vielleicht knittert die nicht...

Und als Ätzmittel kommt nur die HCl+H2O2 Kombination in Frage? Da hört 
man ja nicht nur Gutes, Stichwort Korrosion von allem im Raum.

Viele Grüße
Christoph

von Michael N. (nurmi)


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Christoph Lechner schrieb:
> Und als Ätzmittel kommt nur die HCl+H2O2 Kombination in Frage? Da hört
> man ja nicht nur Gutes, Stichwort Korrosion von allem im Raum.

Eisen3Chlorid löst das Alu glaub ich nicht auf. -> muss mal jemand 
probieren.
Ich ätze immer mit HCl dann HCl+H2O2.
Das Alu könnte man wie teoderix schreibt abziehen, dann brauchst kein 
HCl mehr fürs Alu und kannst mit Eisen3Chlorid weitermachen.

Teo Derix schrieb:
> Sieh da die Folie lies sich problemlos abziehen :)

@teoderix
Hast du die Folie in warmem Zustand abgezogen?

Das Korrosionsproblem hast du, wenn die Chemikalien lange offen im Raum 
gelagert werden. (ist mir leider passiert)
Ich habe das HCl+H2O2 nach dem Ätzen mit Soda neutralisiert (im Glauben, 
dass es dann nichts mehr anrichtet), dann in offenem Gefäß in der 
Werkstatt vergessen. Nach ein paar Monaten waren alle Eisengegenstände 
im Umkreis von 2  Meter rostig. (Feilen, Schraubstock, Hammer, Säge)

Also nach dem Ätzen soll das Zeugst entsorgt werden ;)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael Neumayer schrieb:
> So! Hier geht's um die AluToner-Methode nicht um die Belichtungs oder
> PapierTransfer-Methode.
> Was besser oder schlechter ist sollte jeder für sich entscheiden und da
> hat auch sicher jede Methode seine Vor- und Nachteile. Ihr könnt auch
> gerne einen eigenen Thread aufmachen wo es genau um diesen Glaubenskrieg
> zwischen den verschiedenen Verfahren geht.
>
> Ich wollte hier eigentlich nur ein paar Resultate sehen und eventuell
> Optimierungen von dieser Methode.
> Es ist nämlich immer lästig, sich einen monsterlangen Thread durchlesen
> zu müssen, um an die (wenigen) konstruktiven Informationen zu kommen. ;)

Richtig. Es geht in diesem Thread nicht um die Frage, was besser ist, 
sondern um die Methode, mit Aluminiumfolie Tonertransfer zu betreiben - 
und ihre Verbesserung.

Wer die Methoden vergleichen möchte (was im Übrigen schon bis zum 
Erbrechen in anderen Toner-Threads geschehen ist), möge bitte einen 
eigenen Thread eröffnen. Vielen Dank!

Entsprechend wurden und werden jetzt alle Beiträge, die sich nicht auf 
das Thema beziehen (die sachlichen Beitragsschreiber darunter mögen 
verzeihen), gelöscht.

Chris D.

von Dollmann (Gast)


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Michael Neumayer schrieb:

> Diese Methode würde sich auch suuuper zum Gehäusefront-Aufdruck auf
> PVC-Frontplatten anbieten. Da bleiben keine lästigen Papierfasern mehr
> hängen.

Einfach Layout auf Aluminiumfolie drucken und diese dann aufkleben? Oder 
hast du an etwas anderes gedacht?

von Björn R. (sushi)


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Ich denke er meinte spiegelverkehrt auf Alufolie drucken, auf PVC-Platte 
aufbügeln, Alufolie wegätzen...

von Michael N. (nurmi)


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Björn R. schrieb:
> Ich denke er meinte spiegelverkehrt auf Alufolie drucken, auf PVC-Platte
> aufbügeln, Alufolie wegätzen...

Ganz genau. Danke Björn

von Genervt (Gast)


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Björn R. schrieb:

> Ich denke er meinte spiegelverkehrt auf Alufolie drucken, auf PVC-Platte
> aufbügeln, Alufolie wegätzen..

Geht das überhaupt mit dem PVC? Hat das schon jemand probiert?

von Teo D. (teoderix)


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Michael Neumayer schrieb:
> Hast du die Folie in warmem Zustand abgezogen?
Nö, habs abkühlen lassen.

Konnte die Ergebnisse Problemlos mehrfach wiederholen, ohne einen 
einzigen Fehlschlag! (wenn man mal von einer spiegelverkehrten Schrift 
absieht).
Geht wie's Brezel backen :)

Hier nochmals meine Konditionen:
Hp LaaserJet 5L mit Billig Toner von Geha
17€ Laminator von Pollin mit einer von mir entwickelten 
3-Schalter-Handsteuerung ;)

Ich bedrucke die matte Seite der Alufolie, geht so gut das ich die 
andere nicht ausprobieren werde.
Hatte bis jetzt immer das Kupfer an geätzt, wegen der schlechten 
Haftfähigkeit des Toners. Bei meinem letzten Versuch hat sich gezeigt 
das man sich diesen Schritt sicher auch sparen kann :) Durch Einsatz des 
Laminatorj's haftet der Toner um ein mehrfaches besser auf dem Kupfer 
als mit der Bügelmethode!
3x durch den Laminator bei 200-210° gejagt, abkühlen lassen, Folie 
abziehen, fertig :D

Da sich das Alu durch die Laminatorwalzen perfekt an Toner anschmiegt, 
könnte die eh schon recht gute Kantenschärfe noch einmal ein wenig 
verbessert werden wenn man das ganze zu erst 1x durch den kalten 
Laminator lässt!?

von Andre D. (Gast)


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Die Alutransfermethode klingt interessant und überzeugend. Das mehrfache 
durchlaufen durch den Laminator müsste sich doch umgehen lassen, wenn 
die Platine vorgewärmt wird. Die Vorwärmtemperatur könnte im Versuch 
ermittelt werden, z.B. 150 Grad/C. Der einmalige Durchlauf deformiert 
die Leiterbahnen sicher weniger.Und das Wesentliche worum es geht rückt 
näher : den Toner durch Temperatur an das Kupfer zu kleben, und nicht 
das Alu an den Toner (Temperaturstrahlrichtung )

von Teo D. (teoderix)


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Das vorheizen ist natürlich eine sehr verlockende Idee.
Da aber der Toner nicht mit vorgewärmt werden soll, müsste ich meinen 
Laminator umbauen. So das es möglich ist die Alu-Folie erst durch die 
Walzen mit der LP zusammen zu führen. Dazu müsste ich das Aluprofil 
abfräsen/feilen. Ist mir aber zu aufwendig, da die bisherigen Ergebnisse 
alle meine Erwartungen an die Direkttoner-Metode übertreffen!

Ich musste erst mal alle Versuche einstellen, da mir der Toner 
ausgegangen ist. Werde sie wahrscheinlich erst im Januar fortsetzen 
können.
Leider kam es auch noch zu keiner Rückmeldung ob das einfache abziehen 
der Alufolie auch bei Anderen klappt o. nicht.

von Michael N. (nurmi)


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Mein Laminator hat zwischen der letzten Rolle und dem Heizelement einen 
Spalt, wo ich das Alu nachträglich gut einbringen könnte. Das Problem 
wird aber sicher die richtige Platzierung auf der Kupferoberfläche sein. 
Man hat dabei nur einen Versuch! Mit zusammengefalteten Papierschablonen 
könnte das vielleicht funktionieren.

Mein Laminator ist nun umgebaut für Temperaturen bis zu 220 Grad/C
Die Walzengeschwindigkeit muss ich allerdings noch mit Triacs drosseln.

Ohne Nachbügeln (bei Laminatortemp. von ca. 215 Grad/C, drei Durchläufe) 
lässt sich bei mir die Alufolie auch leicht abziehen, ohne dass 
Tonerreste auf dem Alu kleben bleiben.

Zwei Probleme habe ich noch vor mir, dann ist das Ergebnis perfekt.

1.) Die Alufolie wirft im Drucker einige kleine Falten.
War heute beim Saunaspezialist. Die verwenden dickere Alufolie zur 
Wärmeisolierung. Am Wochenende bekomme ich von denen mal ein 50mu=0.05mm 
dickes Teststück. Küchenalufolie hat ja nur 10-15mu.
Übrigens gibts das Alu auch mit rückseitiger Papierkaschierung. Eine 
10m2 grosse Rolle ist mir zu teuer für einen Versuch. Wenns aber dann 
klappt könnte man eine Sammelbestellung machen, und einzelne Blätter 
runterschneiden und billig verklopfen.

2.) Mein Drucker macht das schwarz nicht ganz schwarz! Grosse 
Masseflächen sind bei mir schon Hatches. Das ist schon viel besser, 
trotzdem sind auch
dünnere Leiterbahnen nicht ganz blickdicht.
Ich vermute dass die elektrostatische Aufladung bei Papier + Alu nicht 
mehr so gross ist, und dadurch nicht mehr so viel Toner haften bleibt.
Abhilfe: dünneres Papier nehmen, das Papier unter dem Alu ausschneiden 
oder nur Alu einziehen lassen. Das geht aber bei der dünnen Küchenfolie 
nicht.


meine Druckereinstellungen:
Auflösung - 600 dpi,
Eco - aus,
Helligkeit - dunkel,
Intensivdruck - ja

Drucker: Samsung ML-1610
Toner: Original nachgekauft

von frank (Gast)


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>Hat es schon mal jemand mit Laboralufolie versucht die ist ca 50um
>dick. Vielleicht knittert die nicht...

vergiss es. toner hält nicht. gerade getestet. :( ich vermute das es an 
der temperatur liegt. die folie wird nicht warm genug

von Teo D. (teoderix)


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Wie sieht's mit dem knitter aus?
Lohnt sich der Test mit 30µm, Deiner Meinung nach?

von frank (Gast)


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knitter gibt es garkeine mehr.

50µm fühlt sich schon kaum noch nach folie an. eher federartig. ob sich 
30µm lohnt kann ich nicht sagen. knittermäßig sicherlich. nur die 
druckqualtität wird 100% leiden

von Andre D. (Gast)


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Die statische Aufladung ist nur am Fotoleiter relevant.Samsung - Drucker 
verwenden nach meinen Vergleichen grundsätzlich weniger Toner. Alte HP - 
Drucker sind da besser.Dann wäre mal interessant ob es eine Liste mit 
Tonern und deren Schmelztemperaturen gibt.

von Andre D. (Gast)


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Und nun noch zum Vorheizen :
entweder platine in " Muttis " Backofen statt dem Weihnachtskuchen oder 
folgende Technologie :
Der Laminator ist der zentrale Punkt. Er transportiert die Platine mit 
einer besimmten Geschwindigkeit. Gleichzeitig wird der Tonertransfer 
durchgeführt.
Am Eingang des Laminators befindet sich ein Temperatursensor zur Messung 
der Oberflächentemperatur der Kupferfläche kurz bevor die Platine im 
Laminator verschwindet.Davor befindet sich ein Heizstab , welcher das 
Kupfer aufheizt. Dieser Heizstab wird über eine Schaltung geregelt, 
welche ihren Wert vom Temperatursensor bekommt.
Somit können wir Kupfertemperatur und Transportgeschwindigkeit 
abstimmen. Die Heizwalze des Laminators übernimmt dann das Feintuning.

von Teo D. (teoderix)


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Ää, ja, danke das du uns erklärt hast wie ein Laminator funktioniert :)

Michael Neumayer schrieb:
> Mein Laminator hat zwischen der letzten Rolle und dem Heizelement einen
> Spalt, wo ich das Alu nachträglich gut einbringen könnte. Das Problem
> wird aber sicher die richtige Platzierung auf der Kupferoberfläche sein.
> Man hat dabei nur einen Versuch! Mit zusammengefalteten Papierschablonen
> könnte das vielleicht funktionieren.

Ups, hatte ich das vergessen zu erwähnen. Ich benutze auch immer eine 
gefaltete Papierschablonen. Was das Einzugsverhalten der LP wesendlich 
verbessert.

Nurmi, in Deine fall könntest Du 2 getrennte Papierstreifen verwenden. 
Den für dir Vorlage etwas länger und die mit der LP im richtigen Moment 
zuführen. Man müsste dann halt das Ausgangs Material der LP etwas größer 
als gewohnt wählen und 2Lagige sind damit leider unmöglich :-/

von Michael N. (nurmi)


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2 Lagen sind in der Tat wahrscheinlich unmöglich.

Ich dachte auch schon an eine Papiertasche, wobei die eine Seite oben 
raussteht, und darauf das Alu befestigt wird. Die zusammengeklappte 
Falte sollte dabei schon durch die letzte Walze stehen und die andere 
Seite noch vor der ersten Walze. Diese Tasche lässt sich aber sicher 
schwierig in den Laminator "einfädeln".

Wenn ich allerdings das Alu an der vorderen Einzugsseite einbiege, dann 
müsste doch die Platine die Alufolie beim Vorschub mitnehmen und somit 
korrekt drauf liegen.

Lg NurMichl

von Andre D. (Gast)


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So hatte ich mir das vorgestellt. Die Platine könnte man mit einem A4- 
Blatt einziehen.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Wäre interessant ob das jemand auch schon mit anderen Ätzmitteln 
ausprobiert hat...

Keine Idee wie NaPS mit dem Alu reagiert, aber CuSO4 in Wasser reagiert 
mit Alufolie schnell und exotherm - aber erst wenn man die Oxidschicht 
zB durch kurzzeitiges Anlegen von Spannung aufbricht. Evtl ist das aber 
optimal in den Prozess zu integrieren - CuSO4 hat man eh im Überfluss 
und in der zweiten Phase auch im Ätzbad und so fällt man a) direkt das 
Kupfer raus und b) hilft man das Ätzbad zu heizen :) - wenn das NaPS 
sich nicht am Aluminium verbraucht bevor es an das Kupfer geht... evtl 
erst verbrauchtes Ätzbad zum "Entwickeln" nehmen und dann später 
frisches...

von Teo (Gast)


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Andy D. schrieb:
> Wäre interessant ob das jemand auch schon mit anderen Ätzmitteln
> ausprobiert hat...

Warum der Aufwand?
Das Alu lässt sich doch problemlos einfach abziehen!

von 0815 (Gast)


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Frage mich, woher beim ersten Bild des Threads die kleinen Brücken 
zwischen den Leiterbahnen herkommen. Da nur auf Alu gedruckt wurde, 
dürfte doch nun (außer dem Toner) nichts mehr vorhanden sein, das dem 
Ätzbad widersteht. War der Ausdruck evtl. schon fehlerhaft? Oder gab es 
beim Ätzen stehende Luftbläschen auf der Platine?

Ansonsten ist das Prinzip das beste, das ich bisher gesehen habe. Hat 
als einziges Verfahren das Potential, meine bisher erreichte Qualität zu 
übertrumpfen (bin der Spinner mit dem 0,05mm-Limit, verursacht allein 
durch den Laserdrucker).

Werde das Alu-Verfahren im Sommer mal professionell testen, und den 
wahren Vorteil bekanntgeben, der hier noch gar nicht erkannt wurde. 
Verbesserte "Transferpresse" ist dazu bereits geordert.
Ein hochauflösender Laser ist noch ein Problem, weil alle Hersteller 
angeblich den "besten" Drucker haben, bei der Auflösung einfach lügen, 
und auch scheinbar unabhängige Qualitätstests teilweise völlig 
gegensätzliche Ergebnisse liefern.

Vielen Dank für diesen endlich mal halbwegs ernsthaften Thread zum 
Tonertransfer!

von RAY (Gast)


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> Werde das Alu-Verfahren im Sommer mal professionell testen, und den
> wahren Vorteil bekanntgeben, der hier noch gar nicht erkannt wurde.
Meinst Du, dass man auch gleich Kupferfolie statt Alufolie bedrucken 
könnte - die bräuchte man dann nur noch auf das Basismaterial kleben und 
ätzen. Alternativ könnte man auch gleich ein kupferkaschiertes dünnes 
Prepreg bedrucken -> quasi aus dem Drucker gleich ins Ätzbad. Ich weiß 
allerdings nicht wie leicht sich so etwas für den Hobbyisten besorgen 
lässt - Alufolie ist halt ein Allerweltsartikel!

von Teo D. (teoderix)


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RAY schrieb:
> Alternativ könnte man auch gleich ein kupferkaschiertes dünnes
> Prepreg bedrucken
Wirst Du ohne Trägermaterial nicht bekommen, da nicht wirklich 
herstellbar.

RAY schrieb:
> Meinst Du, dass man auch gleich Kupferfolie statt Alufolie bedrucken
> könnte
Wird wahrscheinlich genau so knittern wie Alufolie und sich nur für 
kleine PCB's eigne aber wenn Du kleinere Mengen in bezahlbarer Form 
auftreiben kannst, schreib mich an!

von RAY (Gast)


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Teo Derix schrieb:
> RAY schrieb:
>> Alternativ könnte man auch gleich ein kupferkaschiertes dünnes
>> Prepreg bedrucken
> Wirst Du ohne Trägermaterial nicht bekommen, da nicht wirklich
> herstellbar.
>
> RAY schrieb:
>> Meinst Du, dass man auch gleich Kupferfolie statt Alufolie bedrucken
>> könnte
> Wird wahrscheinlich genau so knittern wie Alufolie und sich nur für
> kleine PCB's eigne aber wenn Du kleinere Mengen in bezahlbarer Form
> auftreiben kannst, schreib mich an!

So auf die Schnelle habe ich jetzt nur gesehen, dass Bungard 
Dünnlaminate mit 125µ Dicke anbietet - das wird aber wahrscheinlich 
nicht mehr durch einen Drucker gehen?

von Michael N. (nurmi)


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0815 schrieb:
> Frage mich, woher beim ersten Bild des Threads die kleinen Brücken
> zwischen den Leiterbahnen herkommen. Da nur auf Alu gedruckt wurde,
> dürfte doch nun (außer dem Toner) nichts mehr vorhanden sein, das dem
> Ätzbad widersteht. War der Ausdruck evtl. schon fehlerhaft? Oder gab es
> beim Ätzen stehende Luftbläschen auf der Platine?

Die kleinen Brücken aufm ersten Bild sind Tonerreste, die in den 
Knitterfalten der Alufolie hängen geblieben sind.

Ich hab noch einige Tests mit verschieden dicken Folien aus dem 
Saunabereich gemacht (14, 25, 40µ), die Haushaltsfolie hat sich jedoch 
als die beste geeignet. Sie knittert zwar am meisten, aber bei dickeren 
Folien bleibt der Toner nicht mehr so gut haften (da ist ja zusätzlich 
noch Papier zwischen dem Alu und den Walzen)

von 0815 (Gast)


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Michael Neumayer schrieb:
> Ich hab noch einige Tests mit verschieden dicken Folien aus dem
>
> Saunabereich gemacht (14, 25, 40µ), die Haushaltsfolie hat sich jedoch
>
> als die beste geeignet. Sie knittert zwar am meisten, aber bei dickeren
>
> Folien bleibt der Toner nicht mehr so gut haften (da ist ja zusätzlich
>
> noch Papier zwischen dem Alu und den Walzen)

Ja, das ist klar, der Vorteil der Alufolie ist ja gerade die geringe 
Stärke, und auch das fehlende Papier. Man muss sie unbedingt allein auf 
die Platine laminieren, dann ergeben sich zwei Vorteile.
Zum einen ist die Folie dünn genug, umd nie ganz auszuschließende 
Fremdpartikel besser umschließen zu können. Bei Papier muss man extrem 
sauber arbeiten, weil jedes Staubkorn als Fehlstelle im Toner erscheint, 
die bestimmt die 20fach Fläche des eigentlichen Fremdkörpers hat. Dünnes 
Alu wird sich deutlich besser um solche Fremdkörper legen (evtl. sogar 
dort reißen), daher dürfte sowas praktisch gar nicht mehr auffallen. Ein 
Riesenvorteil, den man mit Papier nur durch EXTREME Sauberkeit 
kaschieren kann.

Die Betrachtung des zweiten Vorteils ist etwas umständlicher. Ein 
großes, unbesprochenes Problem des Tonertransfers ist die 
Wärmeleitfähigkeit des Epoxys selbst (nicht so sehr die des Kupfers). 
Habe damals beim Laminieren stets gute Ergebnisse auf FR2 gehabt, war 
völlig unerklärlich...
Betrachtet man aber die Wärmewiderstände, wird alles klar. Die 
Silikonrollen mögen ja vielleicht noch 250° haben. Aber Silikon ist 
allenfalls ein ähnlicher Wärmeleiter wie das Epoxy selbst. Und dazu 
kommt nun noch die Papierschicht, die garantiert schlecht leitet. Was 
macht man, man erhöht einfach die Temperatur der Walzen ins 
Unermessliche, um beim xten Durchlauf auch die Platine auf ca. 100°C zu 
bekommen. Denn das ist die wahre Temperatur, die zum Transfer ausreicht. 
Diese dunkelkirschrot glühenden Walzen sind aber so verbreitet, daß es 
nur der "richtige" Weg sein kann...
Mit dem Alu umgeht man wenigstens schon mal den Wärmewiderstand des 
Papiers. Auf jeden Fall eine Verbesserung unbekanntem Ausmaßes, halbwegs 
ambitionierte Laminierer sollten mal schauen, welche 
Temperaturverringerung dadurch möglich ist.


Beim Laminator bleibt aber selbst bei bester Abstimmung von Temperatur 
und Drehzahl noch das Problem des vorderen und hinteren Platinenrandes. 
Denn der wird schon während des Durchlaufs nicht so stark erhitzt, und 
kühlt zwischendurch noch stärker aus. Wäre bei z.B. nur 120° heißen 
Walzen, und einmalig 10 oder 20 Minuten Durchlaufdauer eigentlich egal. 
Aber es könnte Probleme damit geben, daß die Walzen bei so langsamer 
Drehung schon beim Auftreffen auf der Platine etwas abgekühlt sind. Auch 
ist es denkbar, daß bei den eigentlich benötigten 100 oder 120° die 
Ableitung des Kupfers schon deutlicher in Erscheinung tritt.
Auch hat das Silikon der Walzen nur eine begrenzte 
Wärmespeicherfähigkeit. Diese ist für Papier ausreichend, für eine 1,5er 
Platine jedoch nicht (nur der Toner wird dank eigentlich viel zu hoher 
Walzentemperatur stellenweise sofort überhitzt, und klatscht 
unkontrolliert auf die kalte Platine...)
Man kommt also evtl. auch bei perfekt eingestellten Bedingungen nicht um 
eine Vorheizung direkt am Laminator herum. Also Laminatoren (ohne 
Vorheizung) haben ihre Grenzen, wenngleich auf dem Weg bis zu diesen 
Grenzen noch ganze Ländereien mit blühenden Landschaften liegen dürften. 
Siehe die unzähligen Threads mit fast durchweg negativer Meinung 
bezüglich des Tonertransfers.

In Michls Bild sieht man rechts etwas weiter unten drei Kreise, die 
zwischen den Pads von (vermutlich) drei 1206er Bauteilen liegen. Solche 
Strukturen sind mit dem TT problemlos und als komplette Platine möglich, 
natürlich wiederholbar, und ohne eine einzige Beschädigung. Mehr dazu 
bald hier, dann auch mit Bild.


Gibt es irgendwo eine Möglichkeit, die Auflösung von Laserdruckern real 
zu testen? Leider gibt es nämlich zu jedem Online-Test einen weiteren 
Test, der das Gegenteil behauptet...

von Teo D. (teoderix)


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von Michael N. (nurmi)


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0815 schrieb:
> In Michls Bild sieht man rechts etwas weiter unten drei Kreise, die
> zwischen den Pads von (vermutlich) drei 1206er Bauteilen liegen.
Jep, die drei Bauteile sind smd-leds in 1206-er Bauform. Der Kreis hat 
eine Linienstärke von 0.127mm (laut Eagle), was ich halt nach dem Druck 
nicht garantieren kann. Und unter dem Laminator verbreitern sich auch 
solche Linien etwas.

> ...
> Gibt es irgendwo eine Möglichkeit, die Auflösung von Laserdruckern real
> zu testen? Leider gibt es nämlich zu jedem Online-Test einen weiteren
> Test, der das Gegenteil behauptet...
Was meinst genau damit?
Ich hab mir einige Moire-Pattern ausgedruckt um zu sehen wie gut meine 
Drucker sind. Ein Testlayout mit meanderförmigen Leiterbahnen 
(verschiedene Strichstärken/Zwischenräumen) gibt hier genaue Resultate.

Nachteil: du brauchst halt den Drucker schon vor Ort, vor dem 
Druckerkauf wirds halt ziemlich schwierig.

von 0815 (Gast)


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Michael Neumayer schrieb:
> Ich hab mir einige Moire-Pattern ausgedruckt um zu sehen wie gut meine
>
> Drucker sind.

Tja, ich hab´halt nur einen Laser, und den irgendwann mal nur für den 
Transfer angeschafft. Da hält sich die Vergleichsmöglichkeit in 
Grenzen...


Eine umfangreiche Suche ergab: die Angaben der Auflösung sind einfach 
gelogen, die Qualitätstests (z.B. feine Linienmuster) reichen bei ein 
und demselben Drucker vom besten Ergebnis aller Zeiten bis hin zu völlig 
mangelhaft.

Wenigstens hat die umfangreiche Suche ergeben, daß mein Drucker bei 
feinen Linien nachweislich schlechter ist als alle anderen. War ja klar.

Da man Drucker wohl nirgends real wird testen können (eigentlich ein 
ganz normaler Vorgang beim Kauf...), muss ich wohl oder übel einen der 
gut und schlecht zugleich getesteten Drucker kaufen, und probieren.



Michael Neumayer schrieb:
> Der Kreis hat
>
> eine Linienstärke von 0.127mm (laut Eagle), was ich halt nach dem Druck
>
> nicht garantieren kann. Und unter dem Laminator verbreitern sich auch
>
> solche Linien etwas.

Die Linienbreite sieht deutlich geringer aus, als bei den 0,18er Bahnen 
oben. Also das dürfte schon hinhauen.

Die Verbreiterung beim Laminieren ist an manchen Stellen zu sehen, der 
Toner ist dort wirklich schon recht flüssig. Siehe dazu oben, die 
Gleichmäßigkeit hinzubekommen ist sehr schwer, wenn die Walzen für den 
eigentlichen Transfer viel zu heiß sind, aber dies halt auch sein 
müssen...
Möglich ist auch, daß die Walzen den fast flüssigen Toner auch generell 
mehr in die Breite drücken, als ein flächiger Druck. Den Toner sozusagen 
vor sich her drücken...
Bei der Presse ist breitgedrückter Toner gar kein Problem, eher immer 
noch der richtig gleichmäßige Andruck. Hatte beim ersten Druck 180° 
eingestellt, und alles war verlaufen. Danach immer nur noch weniger und 
weniger Temperatur eingestellt, bei 100° geblieben. Evtl. genügen auch 
80°, könnte das untere Limit mal testen. Kann natürlich auch ein wenig 
vom Toner abhängen, aber der wird sowieso vom gleichen chinesischen 
Großanbieter stammen...


Wurde überhaupt schon mal ein Laminator in der Geschwindigkeit 
gedrosselt? Dieses Vorhaben liest man ja oft, aber wurde das auch schon 
mal gemacht? Ist ja meist (oder immer?) ein Synchronmotor, also nicht 
ganz soo simpel...

Zum Thema Vorwärmen: professionelle Laminatoren haben mehrere 
Walzenpaare. Das dürfte der Vorwärmung selbst von so einfach 
laminierbarem Material wie Papier dienen.

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