Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Leistungs-dioden (Freilaufdioden)


von Simon Küppers (Gast)


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Hallo,

Folgendes:
Für eine PWM-Brücke, die einen Motor mit 12V / 100Ampere ansteuert,
benötige ich Freilaufdioden.

Nur, was für welche? Die Induktionsspannung ist doch viel höher als 12V
oder? Für welche Spannungen müssen meine MOSFETs(N-Ch.) und Dioden
ausgelegt sein? Und für welchen Strom?
Die Frequenz beträgt ungefähr irgndwas zwischen 1-10khz.

Ich sag einfach mal 100Ampere / 100Volt Schottky. Zu wenig oder
überdimensioniert?
Hauptkriterium ist aufjedenfall, dass die Diode(n) bei Kessler,
Reichelt, Segor etc. zu bekommen sind (bin nicht geschäftlich tätig).
Wenns geht nehm ich auch mehrere parallel.

Das wars auch schon, vielen Dank schonmal

von Unbekannter (Gast)


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Die Induktionsspannung wird so hoch wie es nötig ist, damit der Strom
weiterfließen kann.

Bei einer Freilauf-Diode mit 0,7 Volt Durchlass-Spannung bei 100
Ampere, hat die Induktionsspannung eben genau diese 0,7 Volt. Ansonsten
würden die 100 Ampere ja nicht fließen.

Hast Du eine Diode, die für 100 Ampere 2 Volt benötigt, hast Du eben
diese 2 Volt.

Dioden parallel schalten funktioniert gar nicht gut. Schau mal ins
Datenblatt, wie sich eine Diode verhält wenn sie wärmer wird. Dann
überlegst Du, was aufgrund dieses Verhalten passiert.

Kleiner Tip: Nimm 100 Dioden die für ein Ampere gedacht sind, schalte
sie parallel und lass 100 Ampere über die Dioden. Geh' aber recht bald
in Deckung um die einsetzende Kettenreaktion zu beobachten. Es fängt
erst langsam an, wird dann aber schneller... ;-)

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Die Induktionsspannung wird so hoch wie es nötig ist, damit der Strom
weiterfließen kann.

Bei einer Freilauf-Diode mit 0,7 Volt Durchlass-Spannung bei 100
Ampere, hat die Induktionsspannung eben genau diese 0,7 Volt.
Ansonsten
würden die 100 Ampere ja nicht fließen.

Hast Du eine Diode, die für 100 Ampere 2 Volt benötigt, hast Du eben
diese 2 Volt.


Nee, das kann ich nich glauben..
Der Motor wirkt im Freilaufmoment doch wie ein Generator. Die Spannung
die er erzeugt hängt doch nicht von der Durchlassspannungdes
"Verbrauchers" (Diode) ab. Und wer sagt dass im Freilauf-moment diese
100Ampere fließen, die der Motor im Spitzenmoment verbraucht?


Das mit den Dioden is klar, mist, hab nur nicht dran gedacht. Wie bei
den bipolaren Transistoren klatsch

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Kleine Frage:
Kann ich auch einfach Transil-Dioden benutzen ? unidirektional und dann
einfach so einbauen wie ne normale Freilaufdiode?

Reichen da 600Watt Dioden? Ich weiß ja nicht, wieviel Leistung
verbraten werden muss...

von Bert (Gast)


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Hallo Simon,
du willst doch eigentlich in den Freilauf = Rückspeise-dioden doch
keine Leistung verbrauchen, sondern Energie an den eingangseitigen
(Zwischenkreis-) kondensator zurückspeisen, oder nicht?

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Nunja, das ganze hängt doch an einem Motor, und wenn dieser in der OFF
Zeit als Generator dient, Liegt an ihm Eine Spannung an. Diese schließt
man doch mit einer Diode gegen ihn selber kurz. Also wird die Energie in
der Diode verbraten.

Aber hm, da das ganze ja eine Spule ist, die entladen wird, verhält
sich das auch ganz anders überdenk. Gelten da die "Spulenregeln" ?

Von wegen die Spule will Strom fließen Lassen und die Spannung bestimmt
sich von alleine? Dann wäre die Aussage von "Unbekannter" ja richtig.
D.h. Die Diode muss etwas stärker ausgelegt sein als der
Stromverbrauch? Die maximale Vorwärtsspannung ist also eigentlich egal
?

von Uwe Nagel (Gast)


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@Bert
Rückspeise- und Freilauf sind irgendwie nicht das gleiche. Ich vermute
Simon will seinen Motor ganz trivial mit einem dicken Transistor gegen
Masse schalten (also Motor zwischen Drain/Kollektor) und Plus. Parallel
zum Motor muss dann eine Freilaufdiode, damit der Transistor beim
abschalten nicht durch die induktive Überspannung stirbt. Der Strom
fliesst dann aber durch Motor und Diode, nicht durch die
Versorgungsspannung (wohl ne Batterie, die man eigentlich damit laden
könnte). Damit das geht braucht man mindestens eine halbe H-Brücke aus
zwei Transistoren und zwei Dioden. Oder gleich eine ganze, dann kann
man den Motor auch rückwärtss laufen lassen.

Zur Auslegung der Diode: sie muss den maximalen Strom schaffen und
schnell genug schalten. Die Durchlassspannung so klein wie möglich,
damit die Verlustleistung klein bleibt. Und in Sperrrichtung sollte sie
mehr als die Versorgungsspannung vertragen, aber das dürfte bei 12V auch
mit Schottkydioden nicht das Problem sein.

Uwe

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Öh ja, genau so eine Diode dachte ich. Da bin ich aber von ausgegangen.

Wie funktioniert denn die halbe-ladende-H-Brücke?
Ich brauch keine ganze H-Brücke, da ich nur einen Vorwärtsgang
brauche..

Ich hab mal die Schaltung angehängt, dann könnt ihr sie mal beäugeln.


PS: Im Datenblatt der P6KXXX (Transil Dioden) Sind soviele Werte
angegeben. Von wegen "Breakdown Voltage" und "Stand Off Voltage".
Kann mir das mal jemand erklären? Ich habe zur Unterdrückung von
Transienten in der Versorgungsspannung in den Hochstromteil noch eine
Transil-Diode eingebaut. Mit 15V angegeben. Sinnvoll oder Blödsinn?

von Michael D. (Gast)


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hi,
dein anhang wurde verschluckt :)

von crazy horse (Gast)


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"eine halbe H-Brücke"... das ist irgendwie hübsch :-)
Sag doch einfach Halbbrücke, dann weiss (fast) jeder, was das ist.

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