Forum: PC-Programmierung Ersatz für altersschwachen Casio FX-850P bzw. einfacher BASIC-Rechner


von Hans (Gast)


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Hallo,

ich suche für meinen Vater bzw. dessen in die Jahre gekommenen Casio 
FX-850P einen geeigneten Ersatz. Die Kiste hat leider zunehmend 
mechanische Probleme und da jetzt mit modernen Rechnern in Verbindung 
mit USB-Seriell-Adaptern auch noch diffuse Übertragungsprobleme mit der 
seriellen Schnittstelle auftreten, würde ich ihm gerne ein moderneres 
Gerät beschaffen, womit ich zumindest regelmäßig die Daten auf einen PC 
sichern kann.

Mein Vater kann nur BASIC programmieren und hat vermutlich auch nicht 
vor, eine neue Programmiersprachen zu erlernen. Von der Komplexität her 
dürfte es daher nicht über Amiga-Basic liegen. Das habe ich selbst noch 
als sehr einfach und übersichtlich in Erinnerung. Es dürfen also gerne 
Programme als Dateien abspeicherbar sein und gegen eine simple 
Debug-Funktion(damals hieß die glaube ich "Trace") habe ich auch nichts, 
aber der Umstieg sollte ohne stundenlange Schulungen vollzogen werden 
können. Quasi eine "Renter-Edition!" ;)

Der FX-850P hat ja eine Datenbank(MEMO)-Funktion. So etwas sollte also 
auch auf dem neuen Gerät abgebildet werden können. Eventuell lässt sich 
das aber auch über "Kontakte" und das darin befindliche "Notizen"-Feld 
lösen.

Kennt Ihr passende Geräte, um "mal eben schnell" ein Progrämmchen zu 
schreiben und eine einfache Datenbank für diverse persönliche 
Informationen bereitzustellen?

Ich denke natürlich spontan an ein Smartphone oder ein Tablet mit 
entsprechenden Apps. Aber da bin ich mir wegen der Bedienung noch nicht 
so ganz sicher, also ab welcher Bildschirmgröße sich so eine Basic-App 
mit virtueller Tastatur vernünftig benutzen lässt und ob der verwendete 
BASIC-Dialekt mit den Casio-Programmen ohne größere Anpassungen der 
bereits vorhandenen Programme kompatibel ist?

Irgendwie sollten sich dann die Daten vom Gerät auf den Computer 
übertragen lassen und umgekehrt, möglichst im Klartext, so dass man die 
Daten auch notfalls auf dem PC einsehen oder auf ein anderes Gerät 
überspielen kann. Hier habe ich z.B. die Synchronisations-Software 
"Kies" als besonders schwerfällig und unzuverlässig in Erinnerung.

Vielleicht hat hier ja jemand konkrete Vorschläge oder Ideen, was man da 
machen könnte bzw. was gut funktioniert...

Viele Grüße,
Hans

von Olaf (Gast)


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> Ich denke natürlich spontan an ein Smartphone oder ein Tablet mit
> entsprechenden Apps.

Glaubst du wirklich jemand der einen Taschenrechner ernsthaft benutzt, 
damit also sogar Programme schreibt, wuerde ein Tablet mit virtueller 
Tastatur benutzen wollen? Das ist geradezu absurd.

Schau dir mal lieber den hier an:
http://de.wikipedia.org/wiki/Voyage_200

> BASIC-Dialekt mit den Casio-Programmen ohne größere Anpassungen der
> bereits vorhandenen Programme kompatibel ist?

Ohne Anpassungen war bei Basic noch nie was kompatible.

Olaf

von David .. (volatile)


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TI-Nspire CX CAS

von Jens M. (Gast)


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Hans schrieb:
> ich suche für meinen Vater bzw. dessen in die Jahre gekommenen Casio
> FX-850P einen geeigneten Ersatz.

Vielleicht gibt es ja einen Emulator für Windows so wie bei HP zb. 
HPcalc.

von Hans (Gast)


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Hallo!

@Olaf:
>Glaubst du wirklich jemand der einen Taschenrechner ernsthaft benutzt,
>damit also sogar Programme schreibt, wuerde ein Tablet mit virtueller
>Tastatur benutzen wollen? Das ist geradezu absurd.

So absurd ist das gar nicht. Ich habe selbst auf dem FX-850P(und auch 
auf dem FX-4500P) Programme geschrieben und gerechnet. 2x32 Zeichen im 
nicht beleuchteten monochromen Display mit mäßigem Kontrast sind auch 
nicht gerade das Gelbe vom Ei. Was ich so gesehen habe, gibt es ziemlich 
gute Taschenrechner-Apps, mit großen Tasten und großer Anzeige und 
mächtigem Funktionsumfang - auf einem Tablet haben viele Bedienelemente 
ohne irgendwelche Funktions- oder Shift-Tasten Platz und das würde 
zumindest mir auf Dauer bestimmt mehr Spaß machen als auf den 
Miniatur-Tasten so eines Mini-Computers herumzuhacken. Man kann auf 
einem Tablet auch bei nicht ganz optimalen Lichtverhältnissen arbeiten 
und Mini-Bluetooth-Tastaturen habe ich dafür auch schon gesehen.
Natürlich gibt es auch Nachteile wie die geringe Akku-Laufzeit oder die 
zumindest am Anfang gewöhnungsbedürftige virtuelle Tastatur, aber wenn 
das clever programmiert ist und man das Gerät nach längeren Sitzungen 
schnell wieder aufladen kann, sehe ich das nicht als großes Problem an.

Vielen Dank für den Hinweis auf den Voyage 200, den gibt es ja sogar 
noch neu zu kaufen und ich werde den auf jeden Fall als Option ins 
Gespräch bringen.

@David:
Vielen Dank auch Dir für den Tipp mit dem TI-Nspire CX CAS. Auch den 
werde ich mir mal näher ansehen.

@Jens Martin:
Einen Emulator auf Windows-Basis kann ich mir momentan nur schwer als 
Ersatz vorstellen, in der Regel laufen auf den kleineren Tablets keine 
klassischen Betriebssysteme, sondern eher Android oder iOS. Außerdem 
befürchte ich, dass man sich mit einem emulierten FX-850P die Nachteile 
aus beiden "Welten" erkauft.

Viele Grüße,
Hans

von Olaf (Gast)


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> Was ich so gesehen habe, gibt es ziemlich
> gute Taschenrechner-Apps, mit großen Tasten und großer Anzeige und
> mächtigem Funktionsumfang - auf einem Tablet haben viele Bedienelemente
> ohne irgendwelche Funktions- oder Shift-Tasten Platz und das würde
> zumindest mir auf Dauer bestimmt mehr Spaß machen als auf den
> Miniatur-Tasten so eines Mini-Computers herumzuhacken.

Vielleicht ist es ja Geschmacksache, aber ich habe mir erst vor zwei 
Wochen einen HP50g gekauft nachdem beim Vorgaenger HP49 eine Taste 
abgebrochen war. Und das gerade auch weil ich auf meinem Handy (Samsung 
Note) einen HP Emulator laufen habe der auf dem grossen Bildschirm einen 
HP Taschenrechner zu fast 100% abbilden kann.
Ich empfinde solche virtuellen Tastaturen als ein zu grossen 
Rueckschritt in der Entwicklung der Menschheit weil man beim schreiben 
auf seine Finger schauen muss und sich nicht auf die Anzeige/Ausgabe 
konzentrieren kann.

> Man kann auf einem Tablet auch bei nicht ganz optimalen Lichtverhältnissen > 
arbeiten

Du meinst dein Vater arbeitet im dunkeln unter der Bettdecke? :-) Also 
ich benutze meine Taschenrechner normalerweise in beleuchteten Raeumen 
und habe da wirklich noch nie ein beleuchtetes Display vermisst.

> und Mini-Bluetooth-Tastaturen habe ich dafür auch schon gesehen.

Solche Tastaturen gibt es schon seit mindestens 10Jahren. Ich hab z.b 
noch eine Dell XTB01 rumliegen. Aber sein wir doch mal ehrlich, so ein 
Zusatzkram wurde zwar gelegentlich gekauft, aber in der Praxis doch fast 
nie genutzt.

Ich koennte mir durchaus vorstellen das Tabletts langfristig 
Taschenrechner ersetzen werden. Aber dann indem sie ein anderes 
Bedienkonzept implementieren. Also z.b indem man seine mathematisches 
Problem einfach in Schreibschrift auf den Bildschirm schreibt und das 
Tablett zeigt dann die Loesung. Also so eine Art Mischung aus 
Mathematika/Maple/Octave und einer guten Schrifterkennung.

Olaf

von Casio Fan (Gast)


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> Der FX-850P hat ja eine Datenbank(MEMO)-Funktion. So etwas sollte also
> auch auf dem neuen Gerät abgebildet werden können. Eventuell lässt sich
> das aber auch über "Kontakte" und das darin befindliche "Notizen"-Feld
> lösen.
das war bzw. ist aber gerade der große Vorteil des 850P, daß man aus der 
Datenbank heraus mal eben schnell Formeln berechnen konnte (per 
Formeleditor) - genau da versagen viele andere Taschenrechner kläglich 
oder sind sehr kompliziert,  weil sie keine frei editierbare Datenbank 
haben bzw. die Umschaltung von Datenbank auf Berechnung ein Studium 
erfordert ... das kostet nämlich viel Zeit!
Leider hat Casio m.W. nie wieder ein würdiges Nachfolgemodell des 850P 
herausgebracht, deshalb ist dieser alte Rechner auch heute noch gefragt.


> Die Kiste hat leider zunehmend
> mechanische Probleme und da jetzt mit modernen Rechnern in Verbindung
> mit USB-Seriell-Adaptern auch noch diffuse Übertragungsprobleme mit der
> seriellen Schnittstelle auftreten, würde ich ihm gerne ein moderneres
> Gerät beschaffen, womit ich zumindest regelmäßig die Daten auf einen PC
> sichern kann.
in der Bucht bekommt man noch den 850P und der hat dank der einfachen 
Bedienbarkeit immer noch seinen Preis.
USB Adapter gibt es auch für den 850P:
http://manib.ma.funpic.de/de/calculator/casio/casio_fx850p/usb-interface.html
Doof finde ich allerdings die Vermarktung zum leicht überteuerten Preis.

Fazit: kauf doch einen 850P in der Bucht und das USB-Interface, dann hat 
Dein Alter keinen Umgewöhnungsstress.

von Casio USB Interface (Gast)


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Casio Fan schrieb:
> USB Adapter gibt es auch für den 850P:
> http://manib.ma.funpic.de/de/calculator/casio/casi...
> Doof finde ich allerdings die Vermarktung zum leicht überteuerten Preis.

Ich habe mir den Adapter letztes Jahr gekauft und bin mehr als zufrieden 
damit. Man bekommt ja auch noch eine tolle Software dazu - ein rundum 
gelungenes Paket!

Den Preis halte ich für gerechtfertigt, und sogar der ist für jeden 
verifizierbar:
http://manib.ma.funpic.de/de/calculator/casio/casio_fx850p/usb-interface.kosten.html

Man kann das Interface auch selbst zusammenbauen, da sogar der 
Schaltplan veröffentlicht ist:
http://manib.ma.funpic.de/de/calculator/casio/casio_fx850p/usb-interface.platine.html

Meiner Meinung lohnt kein Nachbau, also unbedingt zugreifen;)

von MaWin (Gast)


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von Hans (Gast)


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Hallo,

@Olaf:

>Du meinst dein Vater arbeitet im dunkeln unter der Bettdecke?
Wer tut das nicht? ;) Dann gibt es noch die vielen kurzen Tage, wo man 
bei mäßiger Beleuchtung mal am Küchentisch, mal im Wohnzimmer oder mal 
im Computer-Zimmer sitzt. Ich selbst kenne diese Probleme ja auch von 
meinen Taschenrechnern, Multimetern, etc. und habe bis auf den 
Computer-Arbeitsplatz nicht überall eine perfekte Beleuchtung. Da ist 
ein kontraststarkes beleuchtetes Display bzw. eine beleuchtete Tastatur 
ergonomisch betrachtet schon eine große Hilfe und ein echter Vorteil 
gegenüber der Bedienung dieses alten Gerätes.

>Ich koennte mir durchaus vorstellen das Tabletts langfristig
>Taschenrechner ersetzen werden. Aber dann indem sie ein anderes
>Bedienkonzept implementieren. Also z.b indem man seine mathematisches
>Problem einfach in Schreibschrift auf den Bildschirm schreibt und das
>Tablett zeigt dann die Loesung. Also so eine Art Mischung aus
>Mathematika/Maple/Octave und einer guten Schrifterkennung.

Das wäre wirklich nicht schlecht. Ich wäre aber schon mit einem 
Smartphone mit großem Display und simpler QWERTZ-Tastatur im 
Slider-Format zufrieden, die man dann im Gegensatz zu der 
Bluetooth-Tastatur dann immer dabei hat und auch gerne benutzt. Leider 
geht die Entwicklung momentan genau in die andere Richtung. Ich hatte 
schon mit dem SE Xperia pro geliebäugelt, allerdings soll das aufgrund 
seiner abgerundeten Formen und glatten Oberflächen nicht gerade sicher 
in der Hand liegen - vom vor sich auf den Tisch legen und daran Arbeiten 
so wie mit dem FX-850P kann man da nur träumen.

@Casio Fan:
>das war bzw. ist aber gerade der große Vorteil des 850P, daß man aus der
>Datenbank heraus mal eben schnell Formeln berechnen konnte (per
>Formeleditor) - genau da versagen viele andere Taschenrechner kläglich
>oder sind sehr kompliziert

Das hatte ich nicht bedacht. Allerdings frage ich mich, ob man diesen 
Formel-Aufruf nicht bis zu einem gewissen Grad mit Android via 
abgespeicherter Basic-Programme auf akzeptable Weise nachbilden kann?

Beim Casio muss ich - wenn ich das richtig verstehe - die DB aufrufen, 
die richtige Stelle mit meiner Formel finden und kann dann direkt die 
Formel ausführen(mit IN in den Formelspeicher und mit CALC berechnen??? 
Habe das Gerät leider nicht hier). Bei Android könnte ich mir 
vorstellen, einen separaten Ordner mit Basic-Programmen auf dem 
Homescreen zu haben, in dem ich mit Wisch-Gesten oder Tastatur-Eingaben 
die von mir individuell benannten Programme einfach filtern und starten 
kann. Ich kenne mich mit Android leider nicht so richtig gut aus, 
vermute aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen damit aber, dass man dort 
durchaus bestimmte Datei-Typen einer bestimmten App zuordnen kann, so 
dass dort eine ähnlich Komfortable Formel-Speicherfunktion zur Verfügung 
stehen könnte. Dann hängt es nur noch davon, wie schnell die App mit dem 
Interpreter das zuvor ausgewählte Mini-Programm mit der Formel starten 
kann.

>Fazit: kauf doch einen 850P in der Bucht und das USB-Interface, dann hat
>Dein Alter keinen Umgewöhnungsstress.

Auf Ebay kaufe ich wirklich ungern gebrauchte Elektronik, besonders wenn 
diese aufgrund von Angebot und Nachfrage relativ teuer ist. Ich habe vor 
ca. 15 Jahren auf dem Amiga ein Assembler-Programm geschrieben, welches 
mit dem Casio kommunizierte und mit einer GUI komfortabel Dateien laden 
und speichern konnte. Als Interface kam glaube ich das im Link 
abgebildete SYSTECH PocketLink zum Einsatz, welches ich auch bei meinem 
jetzigen Versuch mit dem USB-Seriell-Wandler verwendet habe. Ist in dem 
relativ großen Stecker des schwarzen Interface-Kabels einfach nur ein 
passiver Adapter, oder ist da noch eine Elektronik drin verbaut? Wenn da 
eine Elektronik verbaut ist, könnte ja auch die für die Fehlerhafte 
Übertragung verantwortlich sein. Da es früher ja problemlos funktioniert 
hat, das Kabel etliche Jahre nur im Schrank geschlafen hat und diese 
Wandler kaum mehr als 5 Euro kosten, probiere ich aber erst nochmal 
einen alterntativen USB-Seriell-Wandler mit anderem Chipsatz, bevor ich 
teurere Lösungen ausprobiere.

Hans

von Malte (Gast)


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Hallo Hans,

hast du einen passenden Ersatz gefunden?

Und weiter: Was passiert jetzt mit dem 850? Ich häte ein gewisses 
Interesse an dem Gerät, trotz der Altersschwäche. :)

von Jürgen (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo,
ich hätte noch einem in einem tadellosen Zustand hier.
Mein Dad braucht den nicht mehr.
Brauchst du noch einen?
Sonst landet der die Tage bei ebay.

von Uwe (Gast)


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Hallo Hans,

ich weiß nicht ob Du immer noch suchst?
Aber hast Du Dir den FX 5800P von Casio mal angeschaut.
Zugegeben ist nicht "ganz" so wie der FX 8500 P scheint aber
"innerlich" fast baugleich. Und den gibt es noch.

Gut Daten übertragen geht da nur von Rechner zu Rechner und auch nur 
optional :-(

Grüße

Uwe

von Robert L. (lrlr)


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gibts wirklich noch Einsatzzwecke für diese "hightech" Taschenrechner?



ich hatte damals einen E500 vom sharp

der als "Taschenrechner" auch bei test/schularbeit durch ging,
dessen Hauptaufgabe war es aber eher, als universeller Schwindelzettel 
zu dienen ;-)

(und weil wir gerade eine TRON thread im programmier forum hatten, ich 
hab auf diesem Taschenrechner mal TRON programmiert ;-)

von Robert L. (lrlr)


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von ManiB (Gast)


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Hallo zusammen,
ich weiß - dieser Thread ist 2 Jahre alt - aber der Rechner ist wohl 
immer noch gefragt.

Deshalb habe ich meine Artikel in meinem Blog "reaktiviert".
http://manib.bplaced.net/blog/?page_id=4

LG,
ManiB

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