Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mehrere Timer aktiv?! Atmega8l


von Thomas (Gast)


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Hallo

Ich habe mich wieder an einem Programm versucht.
Folgendes bisher habe ich Zeitverzögerungen immer mit hilfe des Timer0
gelöst, das möchte ich auch so beibehalten, da es einfach sehr gut
funktioniert. Nun wollte ich noch eine Uhr erweitern, sprich - das
wichtigste, den Sekundentakt. Am einfachsten geht das über den Timer1,
da 16BIT. Problem ist nur, der Timer1 läuft mit den selben
Einstellungen wie Timer0, also, selber Overflow-Schwellwert?!?
Habe ich da wieder was durcheinander gebracht?

Die eigentliche Funktion, raufzählen etc, Datum mit Sommer/Winterzeit
umstellung war eigentlich sehr einfach - Problem ist jetzt nur der
Timer, damit ich genau Eine Sekunde hin bekomme.

Vielleicht hat noch jemand einen Tipp

Danke

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Also auf jedenfall hat der 16bit timer Unabhängige Comparematch Werte.
Und ich glaube du kannst sogar den 16bit timer von einer Externeen
Taktquelle speisen
Warum das SInnvol sein kann:
--> http://www.mikrocontroller.net/forum/read-1-193043.html

von Hannes L. (hannes)


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von Thomas (Gast)


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Problem ist nur, der Timer1 läuft mit den selben
Einstellungen wie Timer0, also, selber Overflow-Schwellwert?!?

--> Obwohl ich verschiedene Einstelle.

Wie ich den Sekundentakt theorethisch erzeugen kann, das weiß ich - es
funzt nur in der Praxis nicht.

von Andi K. (Gast)


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Mahlzeit Hannes!

@Thomas: Das einzige, was T0 und T1 verbindet, ist ein gemeinsamer
Prescaler und ein gemeinsames Reset-Prescaler-Bit.
Trotzdem haben T0 und T1 eigene Clock-Select-Bits welche zum Vergleich
mit dem Prescaler dienen und können verschieden schnell laufen.
Auch haben T0 und T1 eigene Counter und Output-Compare-Register.
Wie berechnest Du den Timer für Deinen Sekundentakt?
Wie hoch ist die Grundfrequenz?
Ist es eine Sekunde oder sogar im Millisekundentakt?
Hast Du einen Abgleich-Algorythmus weil ja z. B. 4MHz oft nicht 4MHz
sind?
Ach ja: Es ist besser und genauer, den Timer nicht über Timer Overflow
zu machen, sondern im CTC-Mode mit Output Compare.
Da braucht man sich um das Rücksetzen des Timers nicht zu kümmern.

MfG
Andi

von Thomas (Gast)


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CTC schaue ich mir heut Abend dann mal an - ist mir bisher unbekannt.

Der Timer0 läuft mit 4ms.

Timer 1 habe ich versucht mit 20ms, 50ms, und auch 1s. Timer1 läuft
allerdings auch mit 4ms - und da hänge ich fest.

von Hannes L. (hannes)


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Mojje Andi...

@Thomas:

Wenn du schon ein 4ms-Zeitnormal hast, wozu brauchst du dann einen
zweiten Timer für die Sekunde?
Erniedrige in der ISR ein Register, setze es bei Unterlauf auf 250 und
erhöhe deinen Sekundenzähler.

Falls du Timer1 nimmst, Compare-Match im CTC-Mode geht gut. Falls du
aber auch noch irgendwann mal Input-Capture nutzen willst, dann ist der
CTC-Mode nachteilig. Ein einfaches Beispiel in ASM findest du im Anhang
dieses Beitrags:
http://www.mikrocontroller.net/forum/read-1-164017.html#164207
Da löst der Timer aber alle 10ms den Interrupt aus, da hat man dann
auch noch die hundertstel Sekunden zur Verfügung.

...

von Thomas (Gast)


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Natürlich könnte ich diesen Weg gehen. Ich stehe allerdings nun vor
einem Problem, welches ich gern lösen würde - nicht umgehen :)

Wenn ich ein anderes mal zwei oder drei Timer benötige, dann stehe ich
evtl. wieder vor dem Problem.

von Hannes L. (hannes)


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Tip am Rande:

Die Timer des Mega8 enthalten allerhand Features. Dies macht das
Kapitel Timer im Datenblatt etwas unübersichtlich. Schau dir doch mal
das Kapitel Timer im Datenblatt eines älteren AVRs an, z.B. AT90S2313
oder AT90S4433. Dort kannst du die Grundfunktionen der Timer verstehen
lernen, die beim Mega8 auch nicht viel anders sind. Mit diesem Wissen
verstehst du das Datenblatt des Mega8 bedeutend besser.

Dein Problem ist lösbar, denn:
- jeder Timer hat seinen eigenen Zählerstand,
- jeder Timer hat seine eigene Vorteilereinstellung,
- jeder Timer hat seine eigenen Interruptvektoren,
- jeder Timer-Interrupt hat seine eigenen Freigabeflags (TIMSK)...

Allerdings erhöht sich das Risiko, das Interrupts sich gegenseitig
behindern, mit der Anzahl der Interrupts im Programm. Es kann bei zwei
Timern gelegentlich vorkommen, dass ein Interrupt warten muss, weil der
Controller gerade die/eine andere ISR abarbeitet.

...

von Thomas (Gast)


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Hallo

In dem Datenblatt des 2313 lese ich schon immer quer.
Schaue mr das andere nachher auch noch an.

Andere Interrupts sind nicht aktiv, lediglich Timer0 und Timer1
(jeweils overflow).

Frage noch. Wie macht ihr das in Assembler? Die Aktivierung der
Interrupts?
Ich nehm diese unhandliche Liste.
******************
.org 0x0000
rjmp reset
reti      ;blabla
reti      ;blabla
...
rjmp timer1;
rjmp timer0;
...
reti      ;blabla
******************
Gibt es da noch eine schönere Variante?

von Hannes L. (hannes)


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Wie ich es mache siehst du in dem oben verlinkten Beispiel.

Es gibt aber auch die Möglichkeit, vor jedem IntVektor mittels .ORG die
in der Include-Datei definierte Adresse zu definieren.
Ich persönlich mag diese Art aber nicht, da dann eine fragmentierte
(kein linearer Adressraum) Hexdatei entsteht, die meine (selfmade-)
Brennersoft nicht mag.

...

von Andi K. (Gast)


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Wie, die Brennersoft mag keine FFFF dazwischen?

@Thomas:
Es geht auch so, wie Hannes schon meinte:

.cseg
  rjmp  Init
.org OC1Aaddr
  rjmp  Timer1CmpA ;IRQ on Timer Compare Match a
.org OC2addr
  rjmp  Timer2Cmp ;IRQ on Timer 2 Compare Match

Nur füllt der AVR-ASM die Lücken mit 0xFFFF auf.
Dabei ist die Gefahr, das, wenn man versehntlich einen Interrupt
aktiviert den man nicht verwendet, der Programm-Counter (PC) an so ein
0xFFFF springt oder nach der kleineren Liste mitten in den
Programmstart.
Habe noch keinen Befehl aus 0xFFFF bestehend gefunden, aber wenn der
AVR bei nicht dokumentierten Befehlen einfach ein Word weiter geht,
dann ist der AVR irgend wann bei dem 2. Interrupt-Vektor der obigen
Tabelle oder eben beim Programmstart.
Aber wenn man weis was man macht, dann geht das.

MfG
Andi

von Andi K. (Gast)


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Das mit dem 0xFFFF hat mir jetzt irgend wie keine Ruhe gelassen.
Habe in einer Zählschleife zur Messung des AVR-Taktes und in einer
LCD-Commando-Ausgabe ein ".dw 0xFFFF" dazwischen gesetzt.
Die Messung des AVR-Taktes auf einen Takt für das 0xFFFF angepasst, und
siehe da, es kommt das selbe raus wie ohne (20.001MHz).
Also ist das 0xFFFF im Prinzip wie ein "NOP" und benötigt einen
Takt.
Auch die LCD-Ausgabe mit dem 0xFFFF dazwischen geht Problemlos.
Also kann man eigentlich (fast) gefahrlos die Vektor-Tabelle wie oben
machen.

MfG
Andi

von Hannes L. (hannes)


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@Andi:

Die Hexdatei wird eben nicht mit FF gefüllt sondern einfach nicht
definiert.

Aus diesem Code:

.include"m8def.inc"

.cseg
  rjmp  Init

.org OC2addr
  rjmp  Timer2Cmp  ;IRQ on Timer 2 Compare Match

.org OC1Aaddr
  rjmp  Timer1CmpA ;IRQ on Timer Compare Match a

.org SPMRaddr+1    ;Adresse hinter den Int-Vektoren

Timer1CmpA:
;Code
  reti

Timer2Cmp:
;Code
  reti

Init:
  rjmp Init


wird diese Hexdatei:

:020000020000FC
:0200000014C02A
:0200060010C028
:02000C000CC026
:0600260018951895FFCFAC
:00000001FF

erstellt.

Wie du siehst, ist das kein linearer zusammenhängender Adressraum. Es
werden nur die benutzten Speicherzellen definiert.

Und als ich die Routine zum Einlesen der Hexdatei schrieb, ging ich von
linearem Adressraum aus (wie er ja bei kompetter Vektorliste mit RETI
auftritt) und implementierte das Einlesen fragmentierter HEX-Dateien
nicht. Und ich baue das nicht mehr um, ich kann damit leben. Dafür
bietet mir die ISP-Soft andere Features wie Auto-Calibration,
Löschzähler, sinnvolle Darstellung der Fuses usw...

Bit- & Bytebruch...
...HanneS...

von Andi K. (Gast)


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Ups, sorry!

Bin zu stark Pony-Prog gewohnt :-)
Habe mir schon ewig keine Hex-Datei mehr angesehen.
Das mit dem FF statt 00 macht dann wohl das Pony-Prog vorab beim laden
der Hex-Datei.
Sinn ist wohl, das der ungenutzte Bereich dann nicht programmiert
werden muß da eine 1 "unprogrammet" ist.
Ich wünschte, ich wäre auch in der Lage, eine Programmersoft zu
schreiben. Hätte nähmlich schon so ein Feature wie externen Clock über
das Programmierkabel brauchen können.
Die Verschlüsselung der Hex-Dateien wäre kein Problem aber die
Steuerung der 3 ISP-Signale und sowieso der Zugriff auf die COM-Ports.

MfG
Andi

von Hannes L. (hannes)


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OT...

@Andi:

Externen Clock habe ich auch nicht drin, war aber ganz zu Beginn fast
drauf und dran, das einzubauen. Es ging dann aber auch ohne.
Nicht vergessen: Das Programm wurde geschrieben, damit ich AT90S1200
programmieren konnte, denn mit Pony ging nix (heute weiß ich, dass es
an der langen Druckerportleitung incl. Umschalter lag).

Als ich das Programm (in QB 4.5) schrieb, hatte ich weder Internet noch
die Beschreibung des Aufbaus der HEX-Datei. Den Aufbau ermittelte ich
durch Vergleichen von Listing und HEX-Datei selbst. Dabei erkannte ich
aber nicht alle Merkmale, sondern nur die Codierung des linearen
Adressraums.
Lade ich damit ein fragmentiertes Hexfile, dann werden die vorhandenen
Bytes linear eingelesen, worauf außer dem Reset-Sprung nix mehr stimmt.
Böse Falle, aber ich animiere niemanden dazu, das Teil zu verwenden.

Der ISP(SPI)-Port war nicht das Problem, das Timing wird ja in den
AVR-Datenblättern gut beschrieben, die Serielle unterstützt mein
Programmer nicht. Und es ist schließlich nicht das erste QB-Programm,
das den Druckerport für andere Zwecke missbraucht.

Das ISP-Programm unterstützt auch nicht alle Typen, nur die, mit denen
ich bereits hantiert habe.
Tiny2313, Tiny13 und Mega48/88/168 werde ich wohl in absehbarer Zeit
implementieren müssen. ;-(
Ich weiß jetzt auch garnicht, wie das Ding reagiert, wenn man einen
nicht unterstützten Typ (oder einen mit defekten Signature-Bytes)
anschließt.

Falls es dich interessiert kann ich dir gerne mal den Quelltext
schicken.

Bit- & Bytebruch...
...HanneS...

von Andi K. (Gast)


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Interressiert mich schon!
Vielleicht hilft es mir das Timing der ISP-Leitungen zu verstehen.
Auf jeden Fall, Danke!

MfG
Andi

von Hannes L. (hannes)


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OT...

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