Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik TDA7052A funktioniert nicht


von Jan K. (jan1900)


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Hallo!

Ich versuche mein Handy mittels TDA7052A an einen Lautsprecher 
anzuschließen.


So habe ich den TDA7052A angeschlossen:

1 - 9V Block-Batterie (+)
2 - Kopfhörerausgang Handy
3 - Kopfhörerausgang Handy
4 - Drehpotentiometer

5 - Lautsprecher
6 - 9V Block-Batterie (-)
7 - nichts
8 - Lautsprecher

Potentiometer:
Hat ja zwei äußere Anschlüsse und einen in der Mitte. Einen äußeren 
Anschluss habe ich an die 9V Block-Batterie (+) gehängt, den mittleren 
Anschluss an Pin 4.

Leider kommt beim Lautsprecher nichts an; wenn ich den Kopfhörerausgang 
direkt anschließe kommt nur sehr leise Musik.

In dem anderen Beitrag habe ich gelesen dass man bei Handys eventuell 
einen Kondensator braucht? Stimmt das und was für einen?

Vielen Dank :)

von Ayk N. (ayk-ohm)


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http://www.hobby-bastelecke.de/projekte/verstaerker_mini.htm

Schau mal dort.
Pin 4 und 7 werden nicht verwendet.

Den Spannungregler brauchst du nicht.

von Jan K. (jan1900)


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"Lediglich die im Datenblatt angegebenen Kondensatoren von 220 µF und 
100 nF zwischen Betriebsspannung und Masse muß man ihm gönnen."

Was heißt das genau?

Und doch: Der TDA7052A hat einen Lautstärkeregler (der TDA7052 nicht).

von Ayk N. (ayk-ohm)


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Stimmt, ich habe das A überlesen. Im Datenblatt ist ein 1M Poti zwischen 
Pin 4 und Masse angegeben, parallel dazu ein 1u Elko.

Jan K. schrieb:
> "Lediglich die im Datenblatt angegebenen Kondensatoren von 220 µF und
> 100 nF zwischen Betriebsspannung und Masse muß man ihm gönnen."
>
> Was heißt das genau?

Im Datenblatt steht, dass man einen 100n und einen 220u Kondensator nahe 
des Pin 1 gegen Masse schalten soll.
Die sind zur Entstörung.

Schau dir doch mal das Datenblatt an. Google -> tda7052a datasheet

Englischkenntnisse wären von Vorteil.

von Jan K. (jan1900)


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von Ayk N. (ayk-ohm)


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http://www.reichelt.de/Elkos-radial/RAD-220-16/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=15118;GROUPID=3143;artnr=RAD+220%2F16

Der hier wäre besser geeignet.
100 n und 220u parallel an Pin 1 und 6. Pin 6 ist die Masse und kommt an 
- des 9V- Blocks.
der 220u Elko ist gepolt, d.h. du musst auf die Polung achten.

http://www.reichelt.de/Elkos-radial-105-C-1000-5000h/RAD-FC-1-0-50/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=84580;GROUPID=4000;artnr=RAD+FC+1%2C0%2F50
Zwischen Pin 4 und Masse.

von Jan K. (jan1900)


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Vielen Dank erstmal!

Potentiometer:
"Hat ja zwei äußere Anschlüsse und einen in der Mitte. Einen äußeren
Anschluss habe ich an die 9V Block-Batterie (+) gehängt, den mittleren
Anschluss an Pin 4."

Soll ich den dan trotzdem an (+) vom 9V-Block hängen, wenn der 
Kondensator an die Masse (-) geht?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bitte einen Schaltplan.
Elektroniker verständigen sich nicht in Prosa!

Jan K. schrieb:
> Einen äußeren Anschluss habe ich an die 9V Block-Batterie (+) gehängt,
> den mittleren Anschluss an Pin 4.
Könnte sein, dass du damit deinen Baustein kaputt gemacht hast. Denn in 
den Absolute Maximum Ratings im Datenblatt steht:
V4 input voltage pin 4 -> max. 8V

Wofür schreiben Hersteller eigentlich Datenblätter und Applikationen? 
Weil der Pin4 eine Stromquelle ist, wird maximale Lautstärke herrschen, 
wenn nichts am Pin 4 angeschlossen ist. Probier das doch mal aus.

Und: poste einfach mal ein brauchbares Foto von deinem Aufbau...

von Dietrich L. (dietrichl)


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Jan K. schrieb:
> 3 - Kopfhörerausgang Handy
> ...
> 6 - 9V Block-Batterie (-)

Neben den fehlenden Kondensatoren und dem falschem Poti-Anschluss fehlt 
noch:
3 und 6 müssen verbunden werden = gemeinsamer GND!

Gruß Dietrich

von Jan K. (jan1900)


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Danke für die Tipps!

Funktioniert jetzt alles so wie es muss, bis auf die 
Lautstärkeverstellung.
Es gibt nur "0" und ein bisschen weiter gedreht "100"... Wenn man dann 
noch weiter dreht verändert sich die Lautstärke nicht mehr.

Im Datenblatt steht ja max 8V an Pin 4, ich hab 9V wegen dem 9V-Block.
Ich dachte an einen (Vor)widerstand..

Und im Datenblatt steht auch, dass sich die Lautstärke nur zwischen 0,0V 
und 1,6V regulieren lässt: 0,0V entspricht mute und 1,6V voller 
Lautstärke.

Das heißt dass ich mit einem Widerstand 7,4V "vernichten" sollte und 
dann mit dem Drehpotentiometer nur noch zwischen 0,0V und 1,6V 
umschalten sollte - Das wäre ideal.

Der 9V-Block hat eine Stromstärke von 550 mAh, nach dem Ohmschen Gesetz:

R = U/I

R = (9V - 1,6V) / 0,55 Ah = 7,4V / 0,55 Ah = 13 Ohm

Das kann irgendwie nicht stimmen..

Könnt ihr mir helfen?

von Jan K. (jan1900)


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Hier noch ein Bild zur Erläuterung.

von Jan K. (jan1900)


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Soweit das Datenblatt...

Wäre sehr gut wenn ich heute schon wüsste welche Teile ich bestellen 
soll...

von Ayk N. (ayk-ohm)


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Jan K. schrieb:
> R = (9V - 1,6V) / 0,55 Ah = 7,4V / 0,55 Ah = 13 Ohm

Falsch.
Die Angabe mit 550mAh ist die Kapazität der Baterrie und kein fließender 
Strom.
Um einen Widerstand zu berechnen musst du den Strom, der durch diesen 
fließt und die Spannung die an ihm abfällt kennen. Mal so nebenbei.


Beschalte es einfach nach dem Datenblatt.

http://vrtp.ru/uploads/post-46-1350749874.jpg

von Jan K. (jan1900)


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Ok, danke!

Was ist dann der Strom, der durchfließt?

Im Datenblatt wird der IC aber mit 6V angeschlossen, ich verwende aber 
einen 9V-Block.

Das ist das Problem...

von Ayk N. (ayk-ohm)


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Jan K. schrieb:
> Was ist dann der Strom, der durchfließt?

Schau mal unter Fig. 5 auf Seite 7 im Datenblatt.

> Im Datenblatt wird der IC aber mit 6V angeschlossen, ich verwende aber
> einen 9V-Block.
>
> Das ist das Problem...

Das ist kein Problem, denn der IC hält 18 V aus. 6 V sind nur eine 
empfehlung des Herstellers.

von Jan K. (jan1900)


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ich hatte mir einfach einen einzelnen wert erhofft..
weil die spannung ändert sich ja immer.

wie soll ich da jetzt den widerstand rechnen?

bei max 1,6V habe ich max. 40 µA?


R = 7,4V / 0,04 Ah = 185 Ohm

Habe es mit einem 220 Ohm Widerstand ausprobiert aber hat nichts 
gebracht.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Jan K. schrieb:
> bei max 1,6V habe ich max. 40 µA?
>
> R = 7,4V / 0,04 Ah = 185 Ohm
                   ^
Das "h" lässt Du erstmal weg! Und dann sind das µA, also 3 Zenerpotenzen 
weniger. Das Ergebnis ist dann 1000x so groß, d.h. also 185 kOhm.

Aber vielleicht hast Du das IC mit den +9V am Pin 4 ja schon getötet. 
Den "Absolute Maximum Ratings" sind die Werte, bei denen der Hersteller 
das Überleben nicht mehr garantiert (Zerstörgrenze!). Richtig 
funktionieren muss es dabei aber nicht mehr.

Gruß Dietrich

von Jan K. (jan1900)


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Vielen Dank!!

Ich hab noch einen zweiten IC falls ich den ersten kaputt gemacht haben 
sollte - Aber eigentlich funktioniert er noch sehr gut :)

Ich bestell jetzt einen Widerstand mit 185 kOhm.

http://www.reichelt.de/1W-5-1-0-k-Ohm-820-k-Ohm/1W-180K/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=1791;GROUPID=3071;artnr=1W+180K

Müsste funktionieren, oder?

Damit hab ich dann (wenn der Drehpotentiometer bei 0 Ohm Widerstand ist) 
noch 1,6V durchlass und wenn der Drehpotentiometer bei 100 M-Ohm ist, 
dann hab ich keinen durchlass mehr - Stimmt das dann?

Oder soll ich von den 9V aus meinem 9V-Block auf 6V (Datenblatt) runter?

Das wären dann 75 kOhm...

von Ayk N. (ayk-ohm)


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Nimm lieber ein 1 M Poti, wie im Datenblatt und gut ist.


Wo kommen die 75kOhm her und wo sollen die hin?
Als Versorgung kannst du deinen 9V Block ohne Probleme nehmen.
Wenn du dem nicht Vertraust kannst du einen Spannungsregler 7806 nehmen, 
aber du musst darauf achten, dass dein 9V Block immer mehr als 8 V 
bereit stellt, was er bei halber Entladung nicht mehr ganz schafft. Wenn 
er leer ist sind es sogar nur noch 5,4 V.

von Jan K. (jan1900)


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Sorry, natürlich hab ich einen 1M-Ohm Poti, nicht 100M-Ohm...

Okay, dann lieber keinen Spannungsregler - Hatte ich sowieso nicht vor.

Diese 75 kOhm hätte ich zwischen 9V-Block (+) und Vp gehängt...

Dann hätte ich die gleichen Bedingungen wie im Datenblatt und mit einem 
1M-Ohm Poti auch sicher die richtige Funktion..

von Ayk N. (ayk-ohm)


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Jan K. schrieb:
> Diese 75 kOhm hätte ich zwischen 9V-Block (+) und Vp gehängt...

Das ist ein Scherz oder?

von Jan K. (jan1900)


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Mit Vp meine ich Pin 1 vom TDA7052A.

Eigentlich war es kein Scherz..

von Jan K. (jan1900)


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Hab jetzt sowohl Widerstände mit 180 kOhm als auch mit ca. 75 kOhm 
bestellt und probier's einfach aus..

von Jan K. (jan1900)


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Die Lösung war tatsächlich ein 68 kOhm Widerstand - Zwar ist die 
Lautstärkereglung immer noch nicht so wie man es sich wünschen würde 
aber durch diesen Widerstand hat man eine "Endstufe", das heißt dass der 
Verstärker nur bis zu einem gewissen Punkt verstärkt, nämlich diese 
maximal 8 Volt und nicht die 9 Volt von der Blockbatterie.

Thema geschlossen.

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