Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Laststrommessung


von Martin (Gast)


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Hallo zusammen,
Ich habe momentan eine Denkblockade.
Ich will den Laststrom eines 230VAC  Verbrauchers messen.
Zu diesem Zweck möchte ich einen Lem Stromwandler verwenden (HY-5
Serie).
Dieser Stromwandler liefert ein sinusförmiges Signal von +/-4V  bei
einem sinusförmigen Stromfluss von +/-5A auf der Netzseite.
Soweit so gut!
Jetzt stellt sich mir die Frage, wie kann ich diese Wechselspannung mit
meinem AD Eingang des MC messen???
Mein Lösungsansatz ist die Hinrichtung des AC Signals mit Hilfe eines
Präzisionsgleichrichters. Somit hätte ich eine pulsierende
Gleichspannung.
Aber was mach ich jetzt damit?? Einfach ein Kondensator mit
Lastwiderstand ???

Wer kann mir da ein wenig aufs Pferd helfen???

Martin

von PeterL (Gast)


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hallo
das Stichwort lautet Samplen

Peter

von Alex (Gast)


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"Hinrichtung des AC Signals"

Das arme Signal ... :-)


Einfach mittels einer Diode gleichrichten und dann über einen Tiefpaß
(RC-Glied) filtern. Dieses musst du in Abhängigkeit deiner
Dynamikansprüche dimensionieren (schnelle Lastwechsel oder eher
träge?).

Besser ist denke ich ein Brückengleichrichter in punkto Dynamik
geeignet, da der TP bei dem weniger Arbeit mit dem Glätten hat. Sorge
auf jeden Fall nochmal für eine Spannungsbegrenzung vor dem AD-Wandler.

von Michael Wilhelm (Gast)


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Wenn ein Brückengleichrichter eingesetzt wird, ist aber die dynamische
Stromerkennung zum Teufel. Wenn ich nur wissen will, ob das Ding an ist
oder nicht, kann man das einfacher machen.

Aber du willst ja den Strom messen. Da kommst du nicht um eine aktive
Gleichrichtung umhin. Ist recht banal mit OPV zu realisieren. Ansonsten
fehlen einfach 1,2V nach der Graetzbrücke.

MW

von dds5 (Gast)


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Falls auch Ströme gemessen werden sollen, die nicht sinusförmig sind,
ist ein True RMS Baustein die erste Wahl.
Bei Anaolg Devices gibt es z.B. den AD636.

Dieter

von Hartmut Gröger (Gast)


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Hi

Es gibt eine einfache Schaltung zu Vollwellengleichrichtung :
OV,2xR und Diode. Steht öfters in Datenblättern von OVs. Weiterer
Vorteil ist, daß der OV mit einfacher Betriespannung betrieben wird.
Mit einem nachfolgenden Tiefpass lässt sich die Gleichspannung glätten.
Bei der Dimensionierung musst du halt Welligkeit und Dynamik
abstimmen. OV war meinesachtens ein LTCXXX.

Mfg HG

von Martin (Gast)


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Danke für die Antworten,
aber meine Frage war nicht die Gleichrichtung des Signales, sondern die
Ankopplung an den ADC Port des MC.
Wie messe ich den Effektivwert der pulsierende Gleichspannung (100Hz)?
 Die Dynamik des Signales ist nicht so wichtig, entscheidend ist die
Reproduzierbarkeit des AD-Wertes.

mfg Martin

von TravelRec. (Gast)


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Du müßtest also diese pulsierende Gleichspannung zumindest in den
Bereich des A/D-Converters bringen, also 0V bis maximal 5V, keine
Negativanteile. Dann mußt Du im Programm oft genug, also wenigstens mit
250Hz diese pulsierende Gleichspannung abtasten (A/D starten und
erhaltenen Wert im Speicher ablegen), dies kann man am besten zyklisch
mit einem Timer erledigen. Dann ermittelst Du noch den Minimal- und
Maximalwert der gespeicherten Werte über einen bestimmten Zeitraum und
subtrahierst beide. Das Ergebnis spiegelt dann den fließenden Strom im
Verhältnis 1/x wider. Wenn Du allerdings, wie oben gesagt, die
Wechselspannung vom Stromwandler mittels eine OVs mit nachgeschaltetem
(aktiven) Tiefpass so richtig gleichrichtst, hast Du eine stehende
Gleichspannung, deren Höhe dem Stromfluß proportional ist, und die Du
ohne weiteres immer und ohne zeitliche Aspekte abtasten kannst. Dazu
brauchst Du einen Rail To Rail-OV oder eine negative Hilfsspannung mit
einem Wald-und-Wiesen-OV.

von Martin (Gast)


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Danke für die Antworten, hat mir sehr geholfen...


Martin

von Hartmut Gröger (Gast)


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Hi

Hatte mich leicht vertan. Der OV heisst LMC6482. Ich habe den für das
gleiche Problem eingesetzt. Tiefpass mit 100k/1µ(Folie) realisiert.

MfG HG

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