Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Internet-Stream Radio


von Hermann G. (hahgeh)


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Hallo,

ich hatte mal die Idee, ein kleines Grät zu bauen, dass über Ethernet
sogenannte RealAudio streams empfangen kann und als Analogsignal
ausgibt.
Also quasi Internet-Radio hören, ohne den PC laufen zu lassen und 100W
extra zu verbrauchen.

Das Problem dabei ist wie man sich wohl denken kann die Kommunikation
mit dem Server und die Dekodierung. Wies aussieht kommt man an
Quellcode nicht ran. Ich hatte schonmal rausbekommen was für die
Verbindung für ein Protokoll verwendet wird (hab ich aber schon wieder
vergessen). So viel versteh ich von Internet auch nicht, aber ich denke
mal man könnte einiges (TCP, IP) von anderen Webserver-Projekten
benutzen.
Eine andere Variante wäre einen fertigen Dekoderchip zu verwenden,
z.B.:
http://www.electronic-data.com/een/een_prod2/11_881.asp
Was anderes habe ich bisher noch nicht gefunden.
Die RealPlayer-DLL direkt in einem Controller verwenden, ist wohl nur
ein dummer Gedanke :) müßte man ja so eine Art Windows für AVRs
schreiben.
Obwohl, wie ist das unter linux gelöst mit dem RealPlayer?

Wenn das Problem gelöst wäre, könnte man sich für einen Controller
entscheiden. Der Rest, DA, Display, Bediehnung dürfte nicht so schwer
sein.

vielleicht hat ja jemand ein paar Gedanken dazu oder vielleicht sogar
Wissen :)

von Rolf Magnus (Gast)


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> ich hatte mal die Idee, ein kleines Grät zu bauen, dass über
> Ethernet sogenannte RealAudio streams empfangen kann und als
> Analogsignal ausgibt.

Hmm, reicht nicht auch ein Shoutcast-MP3-Stream? Das wäre glaub ich
einfacher. Das Protokoll ist einfach, und im Internet findet man leicht
eine Beschreibung, und für das Dekodieren tut's dann ein VS1011, den
man z.B. bei Reichelt bekommt.

von Hermann G. (hahgeh)


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Naja das Problem ist, dass es viele Sender gibt, die nur in RealAudio
senden, wie zum Beispiel mein Lieblingssender Fritz :). Aber das
scheint bei den meisten deutschen Sendern, die auch normal über UKW
senden so zu sein.
Das mit dem Shoutcast wäre natürlich ein Zusatzfeature, um das Gerät
noch universeller zumachen :)

Aber trotzdem ein guter Tipp ich werd mir auf jeden Fall mal das
Protokoll anschauen, vielleich kann man da noch was von lernen.

von Sascha (Gast)


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Das "Shoutcast" MP3-Streaming benutzt das HTTP-Protokoll. Eine
Implementation ist also recht einfach.

Ich höre mein Radio immer mit curl (stream über http beschaffen) und
mpg123 (mp3 dekodieren und ausgeben)

Sowas wie Ramschaudio, ähh Realaudio tue ich mir nicht an ;)

Ich habe vor kurzem erst ein MP3-Stream-Player auf Basis eines FPGAs
gebaut.

Auf dem FPGA lief ein Nios II. Das MP3 decoding wurde per Software
gemacht. Es gibt eine Integer-Only-Version von mpg123. Der Sourcecode
war mir sehr hilfreich.
Über einen Audio-DAC wurde das dann ausgegeben.
Funktionierte ganz gut (bis auf ein paar Aussetzer). ICh habe das
Projekt allerdings nie weiterentwickelt, da mir das Projekt dank des
Windows XP Raid-Systems verloren gegangen war.

von Mark H. (haemi)


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Salve,

ist Dir vielleicht zu groß, zu teuer und/oder zu stromhungrig... aber
mp3-Streams lassen sich auch prima mit einer dbox2 (mit Linux drauf)
abspielen. Wollt's aber trotzdem erwähnen. Aber bestimmt geht's Dir
ja um's Selberbasteln. :)
Kann inzwischen auch ogg-Files abspielen, ogg-Streams hab ich noch
nicht probiert. Die CPU (PPC mit 66MHz) ist mit mp3 und ogg dekodieren
allerdings schon ziemlich ordentlich beschäftigt. :)

Mark

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Hier gibt's Open-Source-Decodersoftware für so ziemlich jedes
Audioformat, unter anderem auch Real:
https://helixcommunity.org/projects/datatype/

Der MP3-Decoder von dort läuft auf einem LPC2106 ARM einwandfrei, die
anderen habe ich allerdings nicht ausprobiert.

von Stefan R. (Gast)


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Wenn du irgendwo im LAN schon einen Server o.ä.  hast, der eh durchläuft
(evtl. tut es auch ein Router mit einem offenen (Linux-)System, z.B. die
Teile, auf die man OpenWRT draufspielen kann), dann kann der ja z.B. mit
mplayer alle möglichen Streams dekodieren (auch real usw.) und dann
unkomprimiert ins LAN senden. Dann kämst du evtl. mit einem AVR mit
Ethernet (dazu gibts ja schon einige Projekte) und einem daran
hängenden DAC aus und musst dich nicht mit der mp3-Dekodierung
rumschlagen. Auch denkbar wäre ein alter Laptop (z.B. nen 486er mit
100MHz reicht für mpg123), der ist leise, verbraucht kaum Strom und ist
billigst bis geschenkt zu haben.

von Hermann G. (hahgeh)


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sind ja auf jeden Fall schon mal ganz interessante Ideen.
Also bei Helix versuch ich auf jeden Fall mal etwas zu finden wär ja
super wenn das klappt.

Die Idee von Stefan ist aber auch nicht schlecht, wär ich gar nicht
drauf gekommen X-), weil der Router läuft sowieso ununterbrochen.
selbst dekodieren wär natürlich eleganter

von Hermann G. (hahgeh)


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Also bei helix gibt es FAST jeden Code zum download, der Ordner des
RaelAudio-Decoders ist allerding leer und nach elend langem Forschen
hab e ich herrausbekommen, dass man an diesen nur kommt, wenn man einen
7-seitigen Lizenzvertrag mit Real-Networks abschließt, bei dem man dann
so lustige Sachen wie Instanz, Gerichtsstand und Namen aller
beteiligten Entwickler angeben muss. Außerdem darf der Code nicht
weitergegeben werden, und auch nicht so ohne weiteres verändert
werden.

Das ist mir nun wirklich zuviel. Schon beim durchlesen des
Bürokrtieenglisch bin ich an die Grenzen meiner Konzentration und
Sprachkenntnisse gestoßen.

Deshalb habe ich entschlossen nun erstmal mp3-Stream zu implementieren,
mal sehen ob ich genug Zeit dafür finde.

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