Forum: HF, Funk und Felder HDMI defekt nach Gewitter, Versicherung will nicht zahlen


von Nils v. (smurve)


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Hallo,
nach einem Blitzschlag in Hausnähe sind sämtliche HDMI Ports bei TV, 
AV-Receiver und Laptop defekt. Die Geräte sind alle miteinander via HDMI 
verbunden. Alle anderen Funktionen, Steckplätze sind in Ordnung.
Zu erwähnen wäre noch, dass der FI-Schutzschalter auch ausgelöst hat.


Was haltet ihr von dem Schreiben der Versicherung?
Ist es nicht möglich, dass eine Spannung induziert wurde?

Vielen Dank für eurre Antworten.

Folgendes schreibt die Versicherung, nach dem ein Gutachter bei mir war.


"Nach Auswertung des Prüfberichtes teilen wir Ihnen mit, das wir für den 
gemeldeten Schadenfall keinen Versicherungsschutz gewähren können. Gerne 
erläutern wir Ihnen, warum wir in Ihrem Fall so entschieden haben.

Welcher Sachverhalt liegt unserer Entscheidung zugrunde?
Telefonisch haben Sie uns einen Blitzschlag-Überspannungsschaden an 
Ihrem TV, AV-Receiver und Laptop gemeldet. Daraufhin haben wir einen 
Techniker vor Ort geschickt, der die Geräte auf einen 
Blitzschlag-Überspannungsschaden prüft.

Weshalb besteht hierfür kein Versicherungsschutz?
Laut dem Prüfbericht der Firma T.VOS ist aufgrund der vor Ort 
durchgeführten Prüfung und dem sich daraus ergebenden Schadenbild, ein 
Blitzschlag-Überspnnungsschaden nicht plausibel und technisch nicht 
nachvollziehbar.

Ein Blitzschlag-Überspannungsschaden über die Stromversorgung hätte zu 
mess- und sichtbaren Schäden im Primärkreis(230V Netzeingang) geführt. 
Diese Schäden waren jedoch nicht feststellbar und die Schutzbausteine 
(Platinensicherung, Varistoren)waren aufgrund der gegebenen Funktionen 
bei allesn Geräten in Ordnung. Des weiteren waren weder geplatzte und 
verbrannte Bauteile, noch Überschlag- und Schmauchspuren in dem TV Gerät 
lokalisierbar. Auch der Bereich der Sicherungshalterung wies keine 
Schmauchspuren auf. Als Schadenursache kann somit eine 
Blitzschlag-Überspannung über das Hausnetz ausgeschlossen werden. Es gab 
keinerlei Schäden im direkten Netzeingang.
Bei allen Geräten war nur ein defekter HDMI Signalweg ermittelbar. Im 
Signalverarbeitungsberreich (HDMI Schnittstellen/Leitungen) wurden zwar 
Unterbrechungen festgestellt, jedoch besteht nach Ansicht des Technikers 
kein möglicher Eintrittsweg für einen Blitzschlag-Überspannungsschaden 
mehr, da alle angeschlossenen Geräte ein intaktes Netzteils aufweisen 
und auch die weiteren Signaleingänge (LAN, SAT und optischer 
Signaleingang) in Ordnung sind. Bei einem 
Blitzschlag-Überspannungsschaden wäre es des Weiteren zu hochgebrannten 
SMD Bauteilen in den Signaleingangsbereichen gekommen, welche jedoch bei 
der ausführlichen Vor-Ort-Prüfung ebenfalls nicht ermittelbar waren. 
Weitere Blitzschlagtypische Schäden sind beispielsweise zerstörte 
Netzeingangs- und Schutzbausteine (verschmauchte Sicherung, 
hochgebrannte Leitebahnen, deutliche Schäden von den Anschlusskontakten 
ausgehend) oder hochgebrannte SMD Bauteile im 
Signaltransfer-Anschlussbereich direkt hinter den Schnittstellen 
beziehungsweise in vorgeschalteten Geräten. Derartige Merkmale waren 
allerdings nicht ermittelbar.

Auch wenn über angeschlossene Komponenten/Zuleitungen eine 
blitzschlagbedingte Überspannung in die vorgelegten Komponenten 
eingedrungen wäre, hätte dies, wie bereits beschrieben üblicherweise zu 
mess- und sichtbaren Beschädigungen von den direkten Anschlussbereichen, 
der vergelegten Komponenten, ausgehend geführt.

Folglich konnte von der Firma T.VOS keine Kausalität zwischen der 
gemeldeten Schadenursache Blitzschlag-Überspannung und dem 
festgestellten Schadenbild über keinen möglichen Eintrittsweg 
hergestellt werden."



MfG Nils

von Lukas T. (tapy)


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Nunja, möglich isses. Aber was wir davon halten ist wohl ziemlich 
irrelevant. Im Zweifel muss das ein Gericht entscheiden. Wenn der 
Schaden groß genug ist, würde ich das 'nem Anwalt und nicht einem Forum 
vorlegen.

Wir wissen alle, dass ein Blitzschlag 'ne ganze Menge Folgen haben kann, 
einem eventuellen Richter muss das ein guter Redner mit rechtwinkligen 
Fähigkeiten beibringen.

von oszi40 (Gast)


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Bei meinem erlebten Blitzschlag waren Überspannungsschäden in der ganzen 
Straße zu beklagen. Frag Deine Nachbarn. Oft sind Schaltnetzteile 
betroffen. Frage ist jedoch WAS überhaupt versichert wurde Blitzschlag 
oder Überspannung?

von Versicherter (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Frage ist jedoch WAS überhaupt versichert wurde Blitzschlag
> oder Überspannung?
In ALLER Regel sind bei privaten Haushalten nur der Direkteinschlag 
versichert. Überspannung geht zu Lasten des Kunden. Gilte auch für den 
Mist, den das E-Werk betreibt.

Bei mir klebt die Überspannung in den Versorungsleitungen zu den PCs und 
Servern. Da sind wenigstens 2 Überspannungsfilter in Reihe drin. Meine 
Leisten habe ich nochmal mit ESD-Dioden nachgerüstet.

Wäre jetzt eine Frage, wie man es beim HDMI machen könnte.
Ich mache bei Gewitter immer das TV komplett raus.

von Hubert M. (hm-electric)


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Überspannungen gehen übers Stromkabel rein, deshalb bekommst du nichts 
von der Versicherung. Es muß also schon Netzteile kaputt sein.
In deinem Fall würde ich sagen, dass ein Gerät ,dass an HDMI 
angeschlossen war, einen Fehler gemacht hat, und andere Geräte mit in 
Leidenschaft gezogen hat.
In einem Einfamilienhaus, gab es auch mal einen größeren 
Überspannungsschaden, wobei die Steuerung der Heizung kaputt ging, 
mehrere Trafos von Beleuchtungen, die Steuerung vom Kühlschrank usw. Es 
war kein Gewitter in der Nähe, und auch an der Verdrahtung war nichts zu 
bemängeln. (Überspannungsschäden können auch auftreten, wenn an einem 
Drehstromnetz, der N-Leiter von der Zuleitung unterbrochen ist.) Am Ende 
hab ich dafür nur eine Erklärung: Das Zündsystem vom Gasherd, war 
wahrscheinlich der Auslöser. Dieser ist auch defekt, somit nicht 
nachvollziehbar, ob der wirklich der Schuldige war. Die Versicherung hat 
in diesem Fall auch nicht gezahlt....

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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Nils vdH schrieb:
> Was haltet ihr von dem Schreiben der Versicherung?

Ziemlicher Humbug. Ein Blitzschlag verursacht keine Blitzschäden an 
Geräten sondern Überspannungsschäden. Sonst müsste der Blitz ja bei dir 
durch das Haus oder die Leitungen toben und, überspitzt, die halbe Hütte 
abbrennen.

Die HDMI Port können durchaus durch Blitzschlag zerstört werden. Die 
Kabel bilden lange Antennen und der Abstand der Geräte 
Potentialdifferenzen.

Die HDMI Treiber und Empfänger sind dagegen sicher nicht gefeit, Sie 
müssen ja schnelle Signale verarbeiten und sind dementsprechend 
empfindlich.

Da kann auch im Chip was "durchbrennen" und von außen nicht zu sehen 
sein.

Die Gutachterfirma scheint auf Elektrikerniveau zu sein. Einem von einer 
Versicherung abhängigen Gutachter würde ich eh nicht trauen.

Ob aber Sekundärinduktion ausgeschlossen ist muss du selbst 
herausfinden.

von Gerd E. (robberknight)


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Frag mal besser hier nach was die empfehlen:
https://www.bundderversicherten.de/

Und überlege was der Zeitwert der Geräte jetzt wäre. Das (nicht der 
Neuwert) ist das, was Du von der Versicherung bekommen würdest wenn sie 
zahlen. Und dann überlege ob es Dir den Aufwand Wert ist und es sich 
evtl. lohnt vor Gericht zu gehen.

von oszi40 (Gast)


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Naja wo der Blitz eingeschlagen hat, sieht man irgendwo einen Schaden. 
Bei Überspannung (die seltener mit der Hausrat versichert wurde) waren 
die Versicherer nicht so großzügig. Mein Verdacht wäre in diesem Fall 
hier, daß z.B. die Schüssel nicht geerdet war und der Rest vom Blitz 
sich einen Weg über das HDMI-Kabel zur Schutzleiter gesucht hat.

Eigentlich hat der TS noch viel Glück gehabt. Es gab schon 
Schadensbilder wo man die ganzen Kabel aus der Wand gefallen sind. Da 
hätte der niedliche Blitzschutzadapter (von Versicherter) auch wenig 
geholfen.

von Nils v. (smurve)


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Hallo,

erstml danke für die Antworten bis jetzt.

In meinem Versicherungsschein steht:

- Brand-, Blitzschlag-, Explosions-, ....schäden
- Überspannungsschäden durch Blitz

...und andere übliche Dinge.
also müsste es doch eigentlich versichert sein ?!

von oszi40 (Gast)


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Erst mal den Blitzeinschlagspunkt als Nachweis suchen. Bei mir fehlte 
dann ein Stück Schornstein, was ich allerdings erst nach einigen Tagen 
durch ZUfall bemerkte. Die Elektroschäden hatten wir gleich bemerkt.

Freu Dich trotzdem nicht zu früh. Oft ist nur ein kleinert Teil der 
Gesamtsumme als Überspannungsschaden versichert (oft weniger als man 
denkt).

von Nils v. (smurve)


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Der Blitz ist ja nicht direkt im Haus eingeschlagen aber in der Nähe 
muss es gewesen sein. Beim Nachbarn war auch der Strom aus, allerdings 
ist dort nichts kaputt gegangen.
Im Versicherungsschein steht Überspannungsschäden durch Blitz bis 6000€.

von Versicherter (Gast)


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Nils vdH schrieb:
> - Überspannungsschäden durch Blitz
da hast Du Glück

Es gibt übrigens ein Blitzdatenbank, in der jeder Blitz in Deutschland 
erfasst wird. Die messen da anhand der elektromagnetischen Wellen

von Tony Newman (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Naja wo der Blitz eingeschlagen hat, sieht man irgendwo einen Schaden.

Nö. Der Blitz muss ja nicht direkt in das Gerät selbst einschlagen und 
Spuren hinterlassen. Ich hatte mal einen Einschlag im Nachbarhaus der 
meinen DSL-Router zerschossen hat. Es war dem Gerät nichts anzusehen; 
auch auf der Platine keinerlei Brandspuren oder sonst was sichtbares. 
Theoretisch hätte ich das Ganze auch über die Versicherung laufen lassen 
können; ich habe mich allerdings auch gefragt wie ich den Beweis 
antreten sollte das der Schaden wirklich kausal mit dem Blitzeinschlag 
zusammenhing. Da ich keine Lust auf lange Diskussionen hatte habe ich 
hab das Teil dann entsorgt und einen neuen angeschafft.

von Toff (Gast)


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>Als Schadenursache kann somit eine
>Blitzschlag-Überspannung über das Hausnetz ausgeschlossen werden.

Das stimmt schon, aber: das ist ja nur EINE mögliche Auswirkung des 
Blitzes.

Eine andere indirekte Auswikung wäre die Einkopplung in lange oder 
ungeschütze (ungeschirmte) Datenkabel. Die erzeugten 
Potentialunterschiede auf den Leitungen zerstören dann gerne die Ein- 
und Ausgänge der angeschlossenen Systeme.

Aber ich glaube nicht, dass Du Geld von der Versicherung bekommst. Die 
werfen Dir dann höchstens noch vor, dass Du keine außreichend geschirmte 
Kabel verwendet hast (oder so).

von Versicherter (Gast)


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Das kann es ja wohl nicht sein. Die Versicherung muss zahlen, wenn 
Überspannung vorlag. Es muss ja nur ein Blitz gewesen sein können.

von Heinrich (Gast)


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Es hat seinen Grund, warum man Induktionsschäden einzeln versichern 
kann.
Überspannung im Netz lag ja anscheinend nicht vor.
>>- Brand-, Blitzschlag-, Explosions-, ....schäden
>>- Überspannungsschäden durch Blitz
Da sind Induktionsschäden nicht aufgeführt, also Pech gehabt.
Das ist eine typische Masche der Versicherer. Der Kunde schließt die 
Hausrat ab und glaubt gegen Gewitter abgesichert zu sein - ist es für 
eine Vielzahl aller Fälle aber nicht.

von Martin S. (der_nachbauer)


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Ich würde mich da nicht so einfach in die Rolle des A-Kartenträgers 
drängen lassen.
Wäre ich jetzt in der Situation, würde ich nochmals auf den Zusammenhang 
zwischen Blitz und Schaden hinweisen, ferner auf die augenscheinlich 
entsprechende Klausel im Versicherungsschein und bei weiter bestehender 
Uneinsichtigkeit der Versicherung Kündigung / Wechsel zu einem anderen 
Versicherer anbieten - nicht nur mit der Hausrat, sondern mit allem, was 
bei dem Versicherer abgeschlossen war.

Unabhängig von dem, was in verwässerten Klauseln in den Verträgen steht, 
hat man ein bestimmtes Recht auf Naivität - wenn man annehmen kann, dass 
eine bestimmte Leistung im Bedarfsfall erbracht wird, dann sollte das 
auch vom Vertragspartner anerkannt werden.
In anderen Kontexten wurde in solchen Fällen übrigens auch schon 
dementsprechend Recht gesprochen (z.B. Thema versteckte Kosten bei 
diversen "Gratis" Angeboten).

Ich selbst habe übrigens aus diesem und anderen Gründen nahezu alle 
Versicherungsleistungen bei einem einzigen Anbieter - dadurch kommen 
günstigere Konditionen zu stande und es war im Bedarfsfalle auch spürbar 
mehr "Kulanz" verfügbar.

Selbst wenn der o.g. Ansatz keine Besserung bringt, würde ich dann auf 
jeden Fall den Versicherer wechseln, denn was nützt der, wenn er die 
vermeintlich abgedeckten Leistungen gar nicht erbringen kann / will ?

von Jörg E. (jackfritt)


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Die Versicherungen sind in den letzten Jahren zunehmend dreister 
geworden. Vor allem wenn es um die Zahlung geht. Da wird gerne eine 
Klage in Kauf genommen da das Rechtssystem immer langsamer wird und 
somit die Anwaltskosten steigen. Kein privatmensch kann sich
Somit ein langes verfahren leisten. Damit rechnen die versicherungen. 
Sie haben schliesslich ihre eigenen anwälte und gutachter. Mir wurde mal 
der wertverlust eines auto mit folgenden worten verweigert : sie können 
ja klagen wenn sie sich die anwalts und gerichtskosten leisten können.
Lebensversicherung wird auch gerne hinausgezögert. Vielleicht ist die 
witwe ja hausfrau und auf das geld angewiesen, weil sie drei kinder hat? 
Also woher das geld zum klagen nehmen?

Alles so spielereien bei den versicherungen...

Schreibfehler made bei apple..

von Nils v. (smurve)


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Habe jetzt erstmal eine Mail geschrieben, in der beschrieben ist wie 
eine Überspannung bei Gewitter auch zustande kommen kann und ohne das 
ein sichtbarer schaden da ist.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Falls die Versicherung zahlen müßte/sollte, würde sie sowieso 
anschließend den Vertrag kündigen. Also warum soll sie vorher zahlen? 
Die Drohung zu kündigen geht damit ins Leere.

von Martin S. (der_nachbauer)


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Dirk J. schrieb:
> Falls die Versicherung zahlen müßte/sollte, würde sie sowieso
> anschließend den Vertrag kündigen. Also warum soll sie vorher zahlen?
> Die Drohung zu kündigen geht damit ins Leere.

Das macht weder ökonomisch noch stochastisch Sinn ...

von Michael_ (Gast)


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Hast du eine normale Hausratsversicherung oder eine zusätzliche 
"Überspannungsversicherung".
Bei der Hausrat muß der Blitz nachweislich in dein Haus eingeschlagen 
sein.

von my2Cent (Gast)


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Nils vdH schrieb:
> Des weiteren waren weder geplatzte und
> verbrannte Bauteile, noch Überschlag- und Schmauchspuren in dem TV Gerät
> lokalisierbar.

Bauelemente platzen nur durch Überstrom, nicht durch Spannung. Gleiches 
gilt für Schmachspuren. Auch die entstehen nur durch Stromfluss.

von Nils v. (smurve)


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my2Cent schrieb:
> Nils vdH schrieb:
>> Des weiteren waren weder geplatzte und
>> verbrannte Bauteile, noch Überschlag- und Schmauchspuren in dem TV Gerät
>> lokalisierbar.
>
> Bauelemente platzen nur durch Überstrom, nicht durch Spannung. Gleiches
> gilt für Schmachspuren. Auch die entstehen nur durch Stromfluss.

Das ist mir auch klar aber anscheinend nicht dem Sachverständigen.

Michael_ (Gast) schrieb im Beitrag
>Hast du eine normale Hausratsversicherung oder eine zusätzliche
>"Überspannungsversicherung".
>Bei der Hausrat muß der Blitz nachweislich in dein Haus eingeschlagen
>sein.

Ich hab eine normale Hausratversicherung

von Dirk J. (dirk-cebu)


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my2Cent schrieb:
> Nils vdH schrieb:
>> Des weiteren waren weder geplatzte und
>> verbrannte Bauteile, noch Überschlag- und Schmauchspuren in dem TV Gerät
>> lokalisierbar.
>
> Bauelemente platzen nur durch Überstrom, nicht durch Spannung. Gleiches
> gilt für Schmachspuren. Auch die entstehen nur durch Stromfluss.

So so, dann leg mal an einen Widerstand eine Überspannung, dann fließt 
nach dem ohmschen Gesetz auch ein entsprechender Überstrom.

von Michael_x (Gast)


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Bauteile platzen weder durch Spannung, noch durch Strom, noch durch 
Leistung. Sondern durch das zeitliche Integral der Leistung, auch Arbeit 
oder Energie genannt. Allein eine ausreichende Energiemenge bewirkt 
thermische Ausdehnung, Verschmorung, bzw. Verdampfung von Material, 
welche das Platzen bewirken.

Eine durch Induktion hervorgerufene Zerstörung von Halbleiterübergängen 
kann schon bei wenig Energie durch kurze Leistungsspitzen stattfinden, 
ohne daß dabei eine sichtbare thermische Zerstörung auftreten muss.

Ein Funke von einem Piezofeuerzeug z.B. kann in einigen mm Abstand Chips 
oder sonstige Halbleiter durch Induktionsspitzen funktional zerstören, 
ohne daß er dabei genug Energie für irgendwelche thermischen 
Schadensbilder liefert.

Als Folge davon kann (muss aber nicht)ein Bauteil auch dadurch platzen, 
daß z.B. eine Sperrschicht durchbrochen wurde und dadurch einen 
Kurzschluss der Betriebsspannung mit genügend Energie nach sich zieht, 
der dann sichtbare thermische Folgen zeitigt.

von oszi40 (Gast)


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Nicht jeder übelastete Transistor oder MOSFET muß platzen. Es reicht 
wenn die Schicht Schaden nimmt oder später verschmilzt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Nils vdH schrieb:

> und ohne das
> ein sichtbarer schaden da ist

Einen Schaden nach einem Blitzeinschlag hatten wir an der Elektronik der 
Tiefkühltruhe, so fern man das überhaupt Elektronik nennen kann. Ein 
Platinchen mit einem simplen LM324 als Komparator drauf, der die 
Eingangssignale vom Temperaturwähler und vom Sensor bekommt, und dann 
ein Relais schaltet. Das Relais flatterte nur noch wild mit höherer 
Schaltfrequenz, so daß die Schaltkontakte zum Motor durch heftige 
Funkenbildung heiß wurden, und das Relais in Folge schmolz. Am 324 sah 
man nichts, man hätte ihn aber per Messung und Fehlereingrenzung als 
defekt entlarvt. Aber wovon? Vom Blitz war ja nichts zu sehen. Wie hätte 
man den 324 nach Durchschlägen untersuchen sollen? Von einem 
Halbleiterlabor, oder aufsägen?

Der Varistor war dem Blitz auch nicht groß im Wege. Das ist für den 
Blitz ungefähr dann so, als wenn einem Elefanten ein Wattebausch im Wege 
steht. ;-)

Die Versicherung spekuliert wohl auf Klage. Das erklärte mir vor Jahren 
schon mal eine damalige Bekannte, die bei einer 
Versicherungsgesellschaft selbst arbeitete. Kunden sollten sich darauf 
gefaßt machen, Leistungen zunehmend einklagen zu müssen.

Dann gibt es ja auch eine sehr große Bandbreite der Energien von 
Blitzeinschlägen. Blitzeinschläge werden aber anscheinend mit 
Zeitstempel und Ort registriert.

von analyzer (Gast)


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Also ich beschäftige mich unter anderem beruflich mit dem Blitzschutz 
von Hochfrequenzkomponenten. So gehört es z.B. zu meinen Aufgaben, 
Ströme bis 2,2kA direkt in deren Signaleingänge zu schicken. Das 
erfordert Spannungen im einstelligen kV Bereich. - Das müssen die Geräte 
wohlgemerkt ohne Defekt o. sonstige Beeinträchtigung überleben. Da hebt 
sich keine Leiterbahn o. SMD-Bauteil, wenn es richtig gemacht ist.

Somit klingt dein Schaden für mich absolut plausibel. Der Gutachter war 
wohl nicht fachkundig genug, oder er steht der Versicherung sehr nahe.

Ich vermute, dass dein Schaden durch Potentialverschiebungen der 
Antennenanlage relativ zum Schutzleiter entstanden ist. Wie sieht deine 
Empfangsanlage aus? Sat, Kabel, wo geerdet?

von Nils v. (smurve)


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analyzer schrieb:
> Wie sieht deine
> Empfangsanlage aus? Sat, Kabel, wo geerdet?

Es ist eine Satanlage an der Hauswand unterhalb der Dachrinne. Eine 
Erdung/Potentialausgleich ist glaube ich nicht dran.

von analyzer (Gast)


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Nils vdH schrieb:
> Es ist eine Satanlage an der Hauswand unterhalb der Dachrinne. Eine
> Erdung/Potentialausgleich ist glaube ich nicht dran.

Einzel- oder Mehrteilnehmeranlage?

von analyzer (Gast)


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Kurt Bindl schrieb im Beitrag #3231728:
> Also wenn ich ein Versicherer wäre würde ich es mir nicht gefallen
> lassen das ich ungeschützte Ware bezahlen sollte.

Mag ja alles sein, aber "ungeschützt" ist ja auch nur eine Mut­ma­ßung. 
- Immerhin wären ohne Schutz schon ein großteil aller Schutzklasse II 
Geräte nach dem ersten Steckvorgang hinüber.
Der kapazitive Spannungsteiler aus Y-Kondensatoren in den SNT dürfte 
wohl für die meisten HDMI-Frontends schon zu viel sein. Und das trotz 
ESD-geraffel mit Schutz nach Human body model seitens der ICs.

Für mich ist die Tatsache, dass alle HDMI-Ports defekt sind und auch, 
dass der FI geflogen ist, ein Hinweis für "heftigeres" Ereignis.

Es geht hier ja um die Begründung der Versicherung. Und hier ist die 
Aussage mit den sichtbaren Beschädigungen, welche für einen Blitzschaden 
vorhanden sein müssen, einfach Schwachsinn.

von Nils v. (smurve)


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analyzer schrieb:
> Nils vdH schrieb:
>> Es ist eine Satanlage an der Hauswand unterhalb der Dachrinne. Eine
>> Erdung/Potentialausgleich ist glaube ich nicht dran.
>
> Einzel- oder Mehrteilnehmeranlage?

Es ist ein Quad LNB vorhanden. Drei Anschlüsse nutze ich davon, den 
Vierten nutzt meine Oma.


Dies hab ich zur Versicherung geschickt:

leider kann ich Ihre bzw. die Einschätzung der Firma T.VOS nicht teilen. 
Blitz- und Überspannungsimpulse müssen keine sichtbaren Schäden an 
Netzeingängen (Primärkreis) von Geräten hinterlassen. Trotzdem kann es 
zu Schäden an Schnittstellen, Komponenten etc. im Sekundärkreis kommen. 
Hierzu eine kleine Erläuterung.

Die Störfestigkeit von Geräten gegenüber äußerlichen Einflüssen fällt in 
den Bereich der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV). Mit der DIN 
EN 61000-4-5 wird das Verhalten von Geräten bei einem Blitzeinschlag 
bzw. Überspannungen an Netzeingängen mit einen Surge-Impuls simuliert. 
Bei diesem Test kann der Primärkreis sichtbar und funktionell beschädigt 
werden. Der Sekundärkreis bleibt aber nicht selten voll funktionsfähig. 
Das ist bedingt durch eine galvanische Trennung (daher die 
primär/sekundär Bezeichnung) in Netzteilen wie man sie gewöhnlich in 
Konsumerprodukten (TV, Computer, Hi-Fi) vorfindet.

Wie kann es jetzt aber zu Defekten an Schnittstellen (z.B. HDMI) durch 
Blitzschlag kommen, die sich auf der Sekundärseite befinden?
Jeder Körper (Menschen, Tiere, Geräte, etc. ) hat eine geringe Kapazität 
von wenigen pF (pico Farad) gegen die Erde. Netzteile von TVs, Computern 
oder Hi-Fi Geräten sind meist mit Schaltnetzteilen versehen. Zur 
Entstörung dieser Schaltnetzteile werden Y-Kondensatoren im nF (nano 
Farad) zwischen Primär- und Sekundärkreis geschaltet. Auf der 
Primärseite sind diese Y-Kondensatoren mit dem Schutzleiter (Erde) 
verbunden. Dadurch können Ausgleichsströme (auch Ableitströme) durch 
schnelle Spannungsänderungen zwischen mehreren verbundenen Geräten zur 
Erde abfließen. In meinem Fall waren die Geräte sekundärseitig alle mit 
einem 10m langen HDMI Kabel verbunden. Es können also hohe Ströme 
zwischen den HDMI-Schnittstellen über die Y-Kondensatoren bis hin zum 
Schutzleiter fließen. Dabei spielen Schutzelemente auf der Primärseite 
wie Varistoren oder Sicherungen gar keine Rolle.

Wie kann eine Spannungsänderung zwischen den verbundenen Geräten 
entstehen?
Bei einer Blitzentladung können Stoßströme von bis zu 100kAmpere im 
Nanosekundenbereich entstehen die einen Potenzialunterschied 
(Spannungsänderung) auf dem Schutzleiter von mehreren 1000Volt erzeugen 
und somit auch eine Spannungsdifferenz zwischen Geräten die 
untereinander verbunden sind. Tritt diese Spannungsänderung in einer 
sehr kurzen Zeit auf, so fließt auf Grund der Kapazität die jeder Körper 
gegenüber dem Erdpotenzial aufweist ein Strom. Je größer die 
Änderungsgeschwindigkeit der Spannung und der Kapazität ist, umso größer 
wird der Strom (I(t)=C*du/dt).Weiterhin entstehen bei Blitzentladungen 
starke magnetische und elektrische Felder die auf langen Leitungen (in 
meinem Fall 10m HDMI Kabel; je größer die wirksame Leiterlänge in einem 
Magnetfeld ist, desto größer ist die induzierte Spannung) durch 
induktive oder kapazitive Kopplung hohe kurze Spannungspulse von 
mehreren 1000 Volt erzeugen können. Die dabei freiwerdende Energie 
reicht aus um Ports (Ein/Ausgänge) von Mikroprozessoren die hinter den 
HDMI-Schnittstellen liegen zu zerstören, nicht aber um Leiterbahnen, SMD 
Bauteile oder Schutzelemente wie Varistoren zu sprengen. Die hohen 
Spannungspulse sind vergleichbar mit einer elektrostatischen Entladung 
(ESD DIN EN 61000-4-2). In diesem Fall muss gar keine Überspannung am 
Netzeingang vorhanden sein, da keine Überspannung zwischen dem 
Außenleiter L und dem Neutralleiter N anliegt.

Starke magnetische/elektrische Felder oder ESD Impulse können einzelne 
Bits in Programmen (zur Verarbeitung der HDMI-Daten)  die auf 
Mikroprozessoren laufen so verändern, dass keine Funktion mehr gegeben 
ist. Auch in diesem Fall würde man keine mechanischen Beschädigungen an 
Bauteilen oder der Leiterplatte durch eine einfache Sichtprüfung mit 
Auge und Kamera erkennen können, da Leiterplatten im Bereich von HDMI 
Schnittstellen als Multilayer PCBs ausgeführt sind, d.h. es gibt

von Frank (Gast)


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Nils vdH schrieb:
> In diesem Fall muss gar keine Überspannung am
> Netzeingang vorhanden sein, da keine Überspannung zwischen dem
> Außenleiter L und dem Neutralleiter N anliegt.

Tja, damit gibst Du der Versicherung den genauen Grund nicht zu zahlen: 
Versichert ist ein Schaden durch Überspannung nach Blitzschlag. Wenn 
aber keine Überspannung vorhanden war, ist der Versicherungsfall auch 
nicht eingetreten.

Frank

von Nils v. (smurve)


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Frank schrieb:
> Nils vdH schrieb:
>> In diesem Fall muss gar keine Überspannung am
>> Netzeingang vorhanden sein, da keine Überspannung zwischen dem
>> Außenleiter L und dem Neutralleiter N anliegt.
>
> Tja, damit gibst Du der Versicherung den genauen Grund nicht zu zahlen:
> Versichert ist ein Schaden durch Überspannung nach Blitzschlag. Wenn
> aber keine Überspannung vorhanden war, ist der Versicherungsfall auch
> nicht eingetreten.
>
> Frank

Es geht ja darum, dass eine Spannung durch Blitz induziert 
(Ausgangsseite) wird und nicht darum, dass eine Überspannung durch Blitz 
zwischen L und N (Eingangsseite) anliegt

von Michael_ (Gast)


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Nils vdH schrieb:
> Der Blitz ist ja nicht direkt im Haus eingeschlagen aber in der Nähe
> muss es gewesen sein. Beim Nachbarn war auch der Strom aus, allerdings
> ist dort nichts kaputt gegangen.
> Im Versicherungsschein steht Überspannungsschäden durch Blitz bis 6000€.

Du hast keinen Anspruch!
Bei nur Hausrat muß der Blitz in dein eigenes Haus eingeschlagen sein. 
Das hinterläßt mit Sicherheit Spuren.
Für obigen Fall hättest du eine Überspannung/Elektronik Versicherung 
abschließen sollen.
Weil du denen so einen schönen Brief geschrieben hast, kriegst du 
vielleicht etwas auf Kulanz.

von Nils vdH (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo,

mittlerweile habe ich ein zweites Schreiben von meiner Versicherung 
erhalten.
In diesem wird wunderbar die Funktionsweise von verschieden 
Schutzelementen erklärt und wie eine Induktionspannung ensteht. Aber 
lest doch einfach mal selbst und teilt mir eure Meinung mit.

Gruß
Nils

von Johannes O. (jojo_2)


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Das sieht für mich ziemlich wirr zusammenkopiert aus. Der Großteil des 
Textes bezieht sich überhaupt nicht auf deinen Fall, sondern soll 
einfach nur möglichst klug aussehen. (Einschüchterung?)

Der Text ist durchsetzt von sehr vielen fachlichen Fehlern... Also wer 
das geschrieben hat, der gehört gefeuert...

Wenn du aber wirklich den Strom bekommst, der da im Text beschrieben 
wird, dann müsste bei dir noch mehr kaputt sein...
650V peak-to-peak zwischen N und Phase??!? (3. Absatz)

Zweite Seite: Zweiter Absatz: Überspannungsspitze durch Kurzschluss 
führt zum Auslösen des Leitungsschutzschalters?

3. Absatz: Milliströme. LOL! mA ist die EINHEIT! Strom ist keine 
Einheit, daher darf auch kein milli davorstehen. Und die Spannung ist 
dem FI afaik auch völlig egal, nur der Strom und dessen Magnetfeld ist 
interessant.

4. Absatz: Varistor: Der blockiert nicht die Spannung. Wie soll er auch, 
wenn er parallel und nicht in serie hängt? Überspannung schließt er kurz 
und den Strom ändert er nicht. Und das beste kommt noch: Bei zuviel 
SPANNUNG platzt er? Nein. Bei zuviel Energie (Leistung*Zeit) geht er 
hoch.

5. Absatz: "positiv/negativ Voltmeter". WHAT? Und hier kommt das BESTE: 
Sie versuchen DIR die Induktionsspannung zu erklären und machen es 
KOMPLETT FALSCH. Kupferkabel außen am EISENrohr. Und innen drin ein 
Magnet. Da wirst du kaum Induktionsspannung messen können, weil die 
Feldlinien vor allem im Eisen verlaufen werden und eben nicht nach außen 
dringen.

6. Absatz: Geräte in "unbegrenzter Entfernung" gehen kaputt? Kein 
Kommentar... Hier unterstellen sie DIR eine unsachgemäße Aussage, da ein 
Mensch ja auch Schaden nehmen müsste. Beachte: Dein Kabel war länger als 
1.80m. Du hältst auch mehr Spannung aus. Und außerdem lässt sich nur 
seeeehr schwer wirklich was an einem Menschen induzieren. ;-)

7. Absatz: Ja natürlich kann in Spulen Induktionsspannung auftreten. 
Aber auch in einzelnen Leitern (was im Prinzip eine Spule mit 1 Windung 
ist). Hab das auch schon in Experimenten geschafft, dass ich in nem 
einzelnen Leiter Strom/Spannung induziert habe.
Außerdem: Aufschlaggeschwindigkeit des Blitzes? Was soll das für ein 
Schwachsinn sein? Fällt der vom Himmel runter oder wie?

Auf der letzten Seite legen sie dann nur noch kurz dar, warum du nicht 
Recht hast. Die ersten beiden Seiten sind komplett für den Müll wie du 
siehst.

Ich weiß ja nicht was man da für Rechte hat, aber aufgrund des SEHR 
FEHLERHAFTEN Berichts auf den ersten beiden Seiten, würde ich ein neues 
Gutachten von einem SACHKUNDIGEN Techniker fordern.

von Nils v. (smurve)


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Danke für die Antwort. Damit fühl ich mch doch sehr bestätigt. Wie 
könnte man es der Versicherung denn fachkundig und einfach klar machen? 
Über Vorschläge wär ich sehr dankbar.

Gruß
Nils

von Michael_ (Gast)


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Hab doch gesagt, das du nichts kriegst. Es sind keinerlei Anzeichen für 
einen Blitzschlag vorhanden.
Es ist also kein Blitz in deine Anlage/Haus geschlagen.
Bei Blitzschlag hätte die Hausrat gezahlt.
Du hast einen Überspannungsschaden. Dafür hättest du eine extra 
Versicherung abschließen müssen. Die hast du aber nicht.
Blitzeinschlag im Haus und Überspannungsschaden sind meilenweit 
entfernte Dinge.
Die Entscheidung der Versicherung finde ich korrekt.
Vielleicht findest du noch einen Beweis. Zertrümmerter Schornstein, 
verbrannte Katze auf dem Dachboden...

von Jupp (Gast)


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Naja, dank der Aussage des Technikers wissen wir ja jetzt, was zu 
manipulieren ist. Interessant wäre noch, welche Versicherung es ist.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Der kapazitive Spannungsteiler aus Y-Kondensatoren

Falls die Geräte an unterschiedlichen Phasen hängen und der Blitz nur in 
eine Phase einschlägt, könnten die Y-Kondensatoren als Spannungsteiler 
wirken, wodurch dann zwischen den HDMI-Eingängen eine kurzzeitige 
Spannungsspitze von durchaus 50 Volt oder mehr entstehen kann.

von Paul (Gast)


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Nils vdH schrieb:
> In meinem Versicherungsschein steht:
>
> - Brand-, Blitzschlag-, Explosions-, ....schäden
> - Überspannungsschäden durch Blitz

Ich denke nicht das die Entscheidung/Einschätzung der Versicherung 
korrekt ist. Immerhin sind ja Überspannungsschäden mit versichert und 
nur Blitzschlag. Man sollte in jedem Fall noch einmal widersprechen.

von Gerd E. (robberknight)


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B e r n d W. schrieb:
>> Der kapazitive Spannungsteiler aus Y-Kondensatoren
>
> Falls die Geräte an unterschiedlichen Phasen hängen und der Blitz nur in
> eine Phase einschlägt, könnten die Y-Kondensatoren als Spannungsteiler
> wirken, wodurch dann zwischen den HDMI-Eingängen eine kurzzeitige
> Spannungsspitze von durchaus 50 Volt oder mehr entstehen kann.

Könntest Du mir auf die Sprünge helfen, was da genau passiert und wie es 
zu den Spannungsspitzen kommt?

von B e r n d W. (smiley46)


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Keine Ahnung, wie gut der Schirm eines HDMI-Kabels ist. Es fliessen dann 
zwischen zwei Geräten Ausgleichsströme > 1 Ampere und bei 
Kontaktproblemen am HDMI-Kabel oder schlechtem Schirm könnte das den 
HDMI-Port zerschiessen.

Auch die Tatsache, daß alle HDMI-Ports zerstört sind deutet auf 
Blitzschlag hin. Sonst wäre vermutlich nur 1 Port defekt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Keine Ahnung, was bei HDMI passieren kann. Aber woanders passieren mit 
Schaltnetzteilen an Notebooks auch komische Dinge:

Beitrag "Re: Arduino zerstört, Laptop + Netzteil schuld?"

von Gerd E. (robberknight)


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@BerndW.
Danke, jetzt ist klar wie Du das meintest.

Sind Y-Kondensatoren mit 22nF üblich? Ich kenne in Netzfiltern etc. 
eigentlich immer nur 2.2nF und 4.7nF.

Das ganze setzt ja voraus, daß mindestens 2 HDMI-Geräte einen Anschluß 
an den Schutzleiter haben. Wir wissen aber nicht, welche Geräte beim TO 
wie angeschlossen sind. Das wäre natürlich gut zu wissen um diese 
mögliche Ursache weiter zu analysieren.

Wie sieht es denn bei SKII-Geräten aus, bei denen Y-Kondensatoren 
zwischen N/L und der Gerätemasse eingesetzt werden um die EMV zu 
verbessern? Die könnten doch auch ähnliche Effekte verursachen.

von Johannes O. (jojo_2)


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Eine Idee wäre noch: Mess mal den Widerstand aus zwischen den HDMI Port 
Pins und GND oder VCC. Evtl. kommt da ja was interessantes raus. Wenn es 
die ESD-Dioden zerschossen hat, dann sollten der Widerstand sehr gering 
sein.  Dann könnte man auch den Weg nachvollziehen und was genau 
passiert ist.

Aber ist eher nur für dich persönlich interessant, ansonsten bringts 
wenig.

von Mac G. (macgyver0815)


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Ehm... naja... wenn die ESD Dioden aber ihren Dienst getan haben und nun 
hinüber sind... dann schließen die ja die Signalleitungen kurz.
Also wenn das so ist und wenn man die austauschen würde... KÖNNTE es ja 
evtl. wieder gehen.
Müsste sogar schon reichen sie einfach runter zu löten, dann ist der 
Port halt gar nicht mehr ESD geschützt aber man könnte schnell testen 
obs daran liegt ;-)

Leider ist bei HDMI üblich da ziemlich fine-pitchige winzige Packages zu 
verwenden wird also nicht einfach.

von Johannes O. (jojo_2)


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Nein ich denke die ESD Dioden sind direkt auf dem Silizium vom 
HDMI-Transceiver (oder wie nennt man den?) drauf. Wie eben beim Atmega 
usw. auch

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die u.a. Versicherer haben alle Zugriff auf Blitzeinschlagsdatenbanken. 
Wurde da schonmal reingeschaut für die Koordinaten deines Hauses?

von Mac G. (macgyver0815)


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Johannes O. schrieb:
> Nein ich denke die ESD Dioden sind direkt auf dem Silizium vom
> HDMI-Transceiver (oder wie nennt man den?) drauf. Wie eben beim Atmega
> usw. auch

Nein das ist oft extern.

Oft ist direkt vorm HDMI Port ein kleinerer Chip oder mehrere kleinere 
längliche Schutzdioden Arrays.
Wenn Schutzdioden, Levelshifter und Transceiver getrennt sind kann man 
die Schutzdioden auch einzeln runterlöten... gibt da aber verschiedene 
Lösungen sieht also immer anders aus.
Nachschauen kann man ja mal.

von Mac G. (macgyver0815)


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von Christian (Gast)


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Das Problem ist nicht das Halbwissen, was hier abgesondert wird, denn im 
Prinzip haben Versicherer und Gutachter schon recht.

Das Problem ist, dass hier komplett aneinander vorbei geredet wird.

Ganz offenbar ist es so, dass Dein Vertrag nur den Fall abdeckt, dass 
blitzbedingte Überspannungen auf Leitungen, die in Dein Haus führen, 
dort an den angeschlossenen Geräten direkte Schäden verursachen. 
Indirekte Effekte sind, wie in den meisten Verträgen üblich, nicht 
abgesichert.

Das bedeutet, dass wenn Deine 10 m lange HDMI-Verkabelung als 
Leiterschleife gewirkt hat, in die aufgrund des schell ansteigenden 
Magnetfeldes eine Spannung induziert wurde, die Dir die Dateneingänge 
zerschossen hat, ist das ein Fall, für den Du keinen Versicherungsschutz 
hast. Dabei spielt es keine Rolle, ob es diekt das Magnetfeld des 
Blitzes war oder ein sekundäres Magnetfeld, z.B. erzeugt durch einen 
Strom durch den Varistor im Primäreingang Deiner Geräte.

Insofern ist die Ablehnung einer Schadensregulierung folgerichtig, nur 
die Begründung ist nicht auf Deine Einwände zugeschnitten worden, 
vermutlich weil man sich auch nicht verstanden hat.

von Blitz (Gast)


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Bei "Überspannungsschäden durch Blitz" verstehe ich schon, dass auch 
dieser Fall abgedeckt sein müsste. Direkt im technischen Sinne ist es 
meiner Meinung nach. Nur weil der Lichtbogen nicht durchs Haus ging 
heisst noch nicht dass es indirekt war...

von Max (Gast)


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Vielleicht hilft Dir das Dokument weiter:

http://www.elab-juelich.de/Kern/Forschungsprojekte/p3/Abschlussbericht_Blues.pdf

Das ist ein Papier der Versicherer und dort wird auch explizit auf die 
Schäden durch Induktionswirkung eingegangen.

von Np R. (samweis)


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Hallo,

was ich machen würde, ist:

1. keine Kommunikation per E-Mail. Alles papier-schriftlich, 
einegschrieben, mit dem Wort "Widerspruch" im Betreff.

2. Im Brief vorab sachlich feststellen, dass laut Versicherungsvertrag 
Schäden durch "Überspannung durch Blitz" grundsätzlich versichert sind. 
Das bedeutet, dass jede Überspannung, die ursächlich durch Blitzschlag 
hervorgerufen wurde, auch versichert ist - ganz unabhängig davon, ob der 
Blitz nun in das eigene Haus oder in Nachbars Gartenlaube eingeschlagen 
hat.

3. Bei http://www.blibis.de/ recherchieren, ob es zur fraglichen Zeit in 
der Umgebung/Nachbarschaft einen Blitzeinschlag gab. Wenn ja, darauf 
hinweisen und klarstellen, dass ein lokaler Blitzschlag mit 
gleichzeitig eintretenden elektrischen Schäden wohl ausreichender 
Hinweis auf den ursächlichen Zusammenhang "Überspannung durch Blitz" 
ist. (Umgekehrt kannst Du Dir bei völligem Fehlen irgendeines Blitzes in 
der Nachbarschaft den ganzen Brief gleich sparen.)

4. Sachlich kurz die fachlichen Fehler in dem Schreiben des "Gutachters" 
auflisten. Ganz kurz und knapp, dabei selber keine Fehler machen und vor 
allem keine sprachlichen Verschwurbelungen. Im Anschluss kurz 
feststellen, dass angesichts der vorgenannten sachlichen Fehler ganz 
offenkundig die nötigen fachlichen Voraussetzungen bei der Firma blabla 
nicht vorliegen, um Schäden durch blitzinduzierte Überspannungen zu 
bewerten.

5. Kurz Zusammenhang Blitz - el. Feld - lange Leitung - 
Potentialdifferenz schildern. Je kürzer Du bist, desto weniger 
Angriffsfläche bietest Du fachlich.

Und dann der freundliche Abspann... dass Du ja immer sehr zufrieden mit 
Deiner Versicherung warst und eigentlich nicht an einen Wechsel gedacht 
hast, aber selbstverständlich nicht hinnehmen kannst, wenn laut Vertrag 
versicherte Schäden, für die Du seit Jahren Prämie bezahlst, nicht 
reguliert werden... dass die schwache Begründing und das fehlende 
fachliche Fundament ihrer Zahlungsverweigerung natürlich eine Einladung 
zu einem risikolosen Rechtsstreit ist... Du aber davon ausgehst, dass 
die Versicherung bei näherer Prüfung das "Gutachten" als unzureichend 
und fehlerhaft erkennen und den Schaden bis zum (Frist von 2-3 Wochen) 
regulieren wird, so dass Du weiterhin als treuer Kunde verbleibst... mit 
freundlichen Grüßen...
...und ich hab' Euch doch alle lieb ;-)

von Nils v. (smurve)


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Danke für die vielen Antworten. Mal sehen was sich noch so machen lässt.

Abdul K. schrieb:
> Die u.a. Versicherer haben alle Zugriff auf Blitzeinschlagsdatenbanken.
> Wurde da schonmal reingeschaut für die Koordinaten deines Hauses?

Ja es gab Blitzeinschläge in Hausnähe.

Im Anhang habe ich eine Skizze der Geräteverbindungen.

Die Verbindung zwischen Laptop und AV-Receiver ist 10m lang.
Die anderen HDMI Verbindungen sind ca. 1-1,5m.

von Nils v. (smurve)


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Im Anhang noch eine weitere Skizze.

Die Sat Anlage ist wie folgt aufgebaut: Drei Leitungen gehen zu mir ins 
Dachgeschoss, eine Leitung geht zum EG. Die Satschüssel befindet sich 
unterhalb der Dachrinne und ist nicht geerdet.

An den drei Leitungen sind Bluray Recorder und TV Gerät angeschlossen. 
Im EG ist ein Receiver angeschlossen.

Stromtechnisch sind EG und DG getrennt. Fürs EG ist ein 500mA FI und 
fünf Schmelzsicherungen vorhanden. Fürs DG (meine Wohnung) ist ein 500mA 
FI und vier Schmelzsicherungen vorhanden.

Die Defekten Geräte sind alle an der gleichen Phase angeschlossen.

Nach dem Blitzschlag hat bei mir der FI ausgelöst.

Ich hoffe, es ist soweit alles angegeben.

Gruß
Nils

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die allermeisten elektrischen Schäden entstehen durch die 
Induktionswirkung. Bei einem direkten Einschlag kannst du sowieso alle 
elektrischen Geräte sofort entsorgen. Blitzableiter usw. dienen nur dem 
Schutz von Haus und Leben, aber nicht dem Hausinhalt der elektronisch 
ist.

Nahverhalten Blitz: Das liegt einfach daran, daß ein Blitz nur ca. 5m 
vor sich 'sieht' und dort in die leitfähigste Verbindung geht. Alles 
weiter weg wird nicht 'erkannt' und führt dann DORT zu einem Einschlag. 
Deswegen sind die Blitzableiterverkabelungen auch in einem bestimmten 
Gitter angelegt.
Die Induktivität der Ableitung spielt beim Aufbau des Blitzes keine 
Rolle, da im ersten Augenblick nur wenig Strom fließt - es ist erstmal 
eine Art Glimmentladung. Sollte die Induktivität ungewöhnlich hoch sein 
wenn dann der Hauptstrom sich aufbaut, führt das zu exorbitanten 
Überspannungen, die einfach alles durchschlagen können. Wir reden dann 
von Spannugen im 100KV-Bereich! Von der Wolke bis zum Erdboden können es 
locker 100MV sein.


Da du 'Laie' bist, kann man nicht von dir erwarten das du eine 
Unterscheidung zwischen Direkteinschlag und Fernwirkung machst oder 
erwartet hast. In Rechtsstreitigkeiten ist man grundsätzlich Laie - 
niemals was anderes behaupten, außer du bist als Gutachter involviert! 
Mit viel Glück wird der Richter dann entscheiden, daß die Versicherung 
dir nicht klar genug diese Dinge im Vertragswert dargelegt hat und ihr 
den Schaden aufbrummen. Anders sehe ich keinerlei Chance!


Um dir mal ein Beispiel zu nennen:
Wir hatten vor Äonen einen Röhren-TV und in der nächsten Nachbarschaft 
schlug der Blitz ein. Daß er einschlug, konnte man anhand der Spuren 
dort direkt sehen. Das andere Gebäude war ca. 30m entfernt. Dem TV ging 
es danach gut, nur leider konnte die interne Demagnetisierung das 
metallene Chassis, in dem die Röhre hängt, nicht mehr degaussen. Das 
Farb-TV war danach ordentlich bunt bis der Fernseher ausranchiert wurde.
Es gibt übrigens einen unglaublichen Knall, wenn der Blitz neben einem 
einschlägt. Ich war zufällig zuhause. Es klingt als würde Papier 
zerrissen und dieses Geräusch bis zur Schmerzgrenze laut verstärkt. 
Einen Herzkasper kann man da bestimmt bekommen, würde mich nicht 
wundern. Da brauch man erstmal ein paar Minuten bis man sich von dem 
Erlebnis erholt hat und das geistig irgendwie begreifbar bekommt. Außer 
etwas hellem durchs Fenster war nichts zu sehen. Ein starker Fotoblitz 
von ne Kamera macht genauso viel Eindruck (War tagsüber). Im Nachbarhaus 
hatte es ein Loch in die Decke geschlagen und einen Schrank 
durchlöchert.
Der ganze Gebäudekomplex war damals sehr neu und vermutlich recht gut 
gegen Blitzwirkung gesichert, also Ringblitzableiter usw. Bei einem 
Altbau möchte ich nicht wissen, was das Groundpotenzial für Kabriolen 
schlägt. 10KV differentiell über zwei Gerät werden nix besonderes sein. 
Die beste Überlebenschance haben Geräte ohne Schutzleiter und ohne 
weitere externe Verbindung, denn dann reitet dieses Gerät auf dem Blitz 
sozusagen, denn L- und N-Leiter sehen die gleiche Spannung 
differentiell. Natürlich kann dieses Potential von Gerätegehäuse auch 
überspringen.



Für Sat-Anlagen gibt es Vorschriften zu Erdung. Vermutlich trifft eine 
notwendige Erdung bei dir zu. Hängt von der Geometrie ab. Besser ist es 
auf jeden Fall, wenn du auch einen ordentlichen Erder direkt unter der 
Antenne hinbekommst - sonst macht Erdung die Sache nur noch schlimmer, 
denn dann hängt das Haus im Spannungstrichter des Blitzes!
Hast du die Sat-Anlage also nicht geerdet, wird man das als 
Ablehnunggrund sehr nett finden.


Ich hatte mal ein Funktelefon für Telekomsteckdose zur Reparatur. Da 
waren alle Leiterbahnen intern alle 2 oder 3mm unterbrochen. Das zur 
Induktionswirkung.


Viel Spaß!

von Holm T. (Gast)


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In den 90ern arbeitete ich als Elektroniker und Systemprogrammierer in 
der Uni hier in FG.
Ein Kollege brachte eines Tages eine Telefon/FAX Kombi in Einzelteilen 
in einem Karton ..." nur mal zeigen".

Er wohnte in einem Satellitendorf in der Nähe von FG, nach der Wende 
wurden Telefonleitungen dahin überirdisch über Masten nachgerüstet.
Nach einem Gewitter stellte er fest, das sein Modem breit war und fand 
dieses Telefon/FAX Gerät in Einzelteilen neben dem Schrank auf dem es 
sonst stand vor. Das Ding hat es regelrecht gesprengt, Innenseiten des 
ehemaligen Gehäuses waren Kupfer bedampft, die Gehäuseteile zerrissen, 
war schon eindrucksvoll.
Er brachte dann Wochen später einen Schrieb der Telekom mit ind dem 
ausgeschlossen wurde das Überspannung über die Telefonleitung in sein 
Haus gekommen sein könnte, denn die Leitungen wären mit einem 
Blitzschutz versehen. Feine Sache, in seinem ganzen Dorf waren überall 
die Telefonverteiler explodiert...

Ich sollte das Teil glücklicherweise NICHT reparieren.

Gruß,

Holm

von tex (Gast)


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Ich glaube es ist relativ sinnfrei, eine juristische Frage technisch 
klären zu wollen.
1. Es gibt einen Schaden.
2. Es gibt eine Versicherung.
Die Versicherung prüft, ob der Schaden im Rahmen des 
Versicherungsvertrages versichert ist und, ob der Schaden auch durch das 
angegebene Ereignis verursacht wurde. Gibt es Zweifel oder kann der 
Schaden auch durch andere Ereignisse verursacht worden sein, behält die 
Versicherung das Geld und bezahlt davon die Nutten für die Orgien der 
Manager.

Auf Grund der Schadensbildes kann Dein Schaden nicht zweifelsfrei dem 
Ereignis Gewitter zugeordnet werden, egal ob das Gewitter nun der 
tatsächliche Auslöser war oder nur ein dummer Zufall. Damit zahlt die 
Versicherung nicht. Da kein Gutachter dieser Welt und noch weniger ein 
Anwalt, ein Versicherungssachbearbeiter oder ein Richter zweifelsfrei 
nachweisen kann, dass wirklich das Gewitter Schuld am Schaden war, ist 
auch der Weg zum Anwalt und vor Gericht nahezu aussichtslos.

von Grendel (Gast)


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Die eigentliche Arbeit der Versicherungen ist es ja gerade, Zahlungen zu 
vermeiden wo es irgendwie möglich ist.

Da frage ich mich, was muss man für eine Versicherung bezahlen die 
wirklich alles derartige abdeckt und nicht rumzickt?
(den letzten Teil der Frage evtl. nicht beachten, ist wohl zu 
unrealistisch ;-))

von Bart V. (bartv)


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Habe bei einem Serviceunternehmen gearbeitet , wo Kunden via Service 
Vereinbarungen immer wieder defekte Geräte zur Reparatur gegeben haben 
die durch Induktion defekt waren.
Wenn irgendetwas mit einem längeres Kabel verbunden ist, auch UTP oder 
HDMI, besteht die Möglichkeit bei einem Blitzeinschlag in unmittelbarem 
nahe (10-100mtr) durch Induktion schaden auftritt.
Wenn Kabels langer sind, so 20-50 Meter, dann kann auch ein schweres 
Gewitter ohne Einslag dies auslösen. Wir haben das öfters gesehen.
Ich hab mir damit beschäftigt herauszufinden ob dies nachweisbar wäre, 
man konnte ggf. der Kunde zur Versicherung schicken und die kosten für 
eine Reparatur nicht als Service Firma tragen.
Dies ist aber nicht nachweisbar weil meistens IC’s und Halbleiters ohne 
sichtbaren schaden defekt sind.

Das Problem hier ist das ohne brandspuren oder ähnliches am gerat 
Blitzschäden nicht nachweisbar sind.
Wenn’s in der Gegend Leute gibt die das haben, dann kann man ggf. deren 
Aussagen zur beweis geben.

MfG, Bart, NL

von meckerziege (Gast)


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bart verberne schrieb:
> Das Problem hier ist das ohne brandspuren oder ähnliches am gerat
> Blitzschäden nicht nachweisbar sind.

Hmm... Du schreibst, dass du selbst dort mal gearbeitet hast: Kann man 
sonst irgendeine Veränderung feststellen an den ICs? Also haben zum 
Beispiel die Eingänge nen Kurzschluss nach GND oder VCC weil irgendwas 
durchgebraten ist?

von chris (Gast)


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Hast du denn herausgefunden, ob ein Blitz registriert wurde ?
Es gibt einige Systeme, welche Blitze orten und loggen.
Wenn dort geloggt wurde, daß ein Blitz in deiner Nähe eingeschlagen hat,
hättest du was in der Hand.

von Nils v. (smurve)


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chris schrieb:
> Hast du denn herausgefunden, ob ein Blitz registriert wurde ?
> Es gibt einige Systeme, welche Blitze orten und loggen.
> Wenn dort geloggt wurde, daß ein Blitz in deiner Nähe eingeschlagen hat,
> hättest du was in der Hand.

Ja, das habe ich geprüft. Gab in näherer Umgebung mehrere Blitzschläge.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Bei BLIDIS scheint die Ortung nicht sonderlich genau. Eine Antwort bekam 
ich von denen nicht, laut der technischen Beschreibung sind aber 200m 
normal. Wenn ich mir nun EIN ganz normales Gewitter hier bei uns in 
deren Liste anschaue, habe ich eine ganze Reihe von Einschlägen 
innerhalb sagen wir 1km. Wie weit die Fernwirkung durch Induktion wirkt, 
kann auch keiner abschätzen. Daher ist eine Zuordnung schlicht 
unmöglich.

Versicherungen sind einfach überflüssige Wetten auf die Zukunft und 
Dummheit der User.

von Joe (Gast)


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Eigentlich brauchst du einen Kostenvoranschlag von DEINEM 
Techniker/Fachmann, welcher darin vermerken muss, dass es sich um einen 
Blitzschaden handelt. Mit diesem Kostenvoranschlag hat es dan die 
Versicherung nicht mehr so leicht, sich vor ihrer Pflicht zu druecken.
Ob der Schaden direkt oder indirekt zustande kam ist irrilevant und wie 
bereits beschrieben wurde: Ueberspannung kann sehr wohl empfindliche 
Eletronik zerstoeren ohne äussere Spuren zu hinterlassen, damit die 
Spuren wie verbrannte Teile oder Leiterbahnen sichtbar werden, muss dann 
noch zusätzlich eine Stromspitze zustande kommen.
Ich habe jahrelang zuhaufe Blitzschäden repariert und weiss wovon ich 
rede, die Sachverständigen der Versicherung konnten nur der 
Fehlerbeschreibung/Kostenvoranschlag zustimmen weil alles belegbar war.

MfG

von ??? (Gast)


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Vergiss es, Investiere lieber in eine Blitzschutzanlage für das Haus.
Die Versicherung kannst du getrost Kündigen, die Locken mit Angstmachen.
Wenn ein Schaden entsteht hast du den (ausser bei Brand) locker raus 
durch die gesparrten Beiträge.

von Michael_ (Gast)


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Aber in der Hausrat ist die Haftpflicht enthalten.
Mit dir möchte ich es da nicht zu tun haben!
Außer Brand ist da auch noch mehr enthalten, Z.Bsp. Diebstahl und 
weiteres.

von Grendel (Gast)


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??? schrieb:
> Investiere lieber in eine Blitzschutzanlage für das Haus.

Prinzipiell sehr sinnvoll, aber gegen Induktionsschäden in den I/O 
Kabeln wie HDMI hilft das leider nix.

von J. A. (gajk)


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Michael_ schrieb:
> Aber in der Hausrat ist die Haftpflicht enthalten.

Ich ziehe es vor, verschiedene Versicherung bei verschiedenen 
Gesellschaften zu haben. Nachher kommt der Ombudsmann auch noch von der 
Humbug-Mann-Eimer und du kannst jegliche Leistungen seitens der 
Versicherung knicken.

von Nils v. (smurve)


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Hallo an Alle,

nach langem hin und her hat die Versicherung nun gezahlt.
Die Entscheidung ist nach Androhung mit der Kündigung gefallen. Meine 
Eltern sind auch bei der Versicherung mit 7 Verträgen versichert und 
haben auch ein nettes Schreiben verfasst, welches die Versicherung 
angeregt hat alles nochmals zu prüfen. Das Argumentieren und nicht 
locker lassen hat sich also gelohnt.

Danke nochmal für die vielen Tipps

Gruß
Nils

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