Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Ist B.Sc ein "akademischer Titel" ?


von Kauming (Gast)


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Hallo Leute,

schonmal vorab: Nein, ich möchte B.Sc nicht vor meinen Namen schreiben. 
In einer Online Bewerbung muss man einen akademischen Titel eintragen 
sofern vorhanden, deshalb frage ich. Das der Bachelor of Science ein 
akademischer Titel?

Bitte keine Vermutungen, moralischen Aspekte oder sonstige Diskussionen 
ob Sinn/Unsinn :)

Ich bedanke mich

Lg

: Gesperrt durch User
von Davis (Gast)


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Es ist ein akademischer Grad. Hier steht näheres: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Bachelor

von Steel (Gast)


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Kein Titel.

Dr. ist ein Titel. B. Sc. ein Grad.

von A. $. (mikronom)


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Kauming schrieb:
> Hallo Leute,
>
> schonmal vorab: Nein, ich möchte B.Sc nicht vor meinen Namen schreiben.

Im Vergleich zu Dr. oder Dipl.-Ing. schreibt man den Bätschelor ja auch 
hinter den Namen.

von Justus S. (jussa)


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Steel schrieb:
> Dr. ist ein Titel.

auch der Dr. ist nur ein akad. Grad...

von Arschgesicht (Gast)


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Kauming schrieb:
> Bachelor of Science

Du hast einen Bachelor of Science und kannst das nicht selber 
rausfinden? wtf

von Mann (Gast)


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Kauming schrieb:
> Hallo Leute,
>
> schonmal vorab: Nein, ich möchte B.Sc nicht vor meinen Namen schreiben.
> In einer Online Bewerbung muss man einen akademischen Titel eintragen
> sofern vorhanden, deshalb frage ich. Das der Bachelor of Science ein
> akademischer Titel?
>
> Bitte keine Vermutungen, moralischen Aspekte oder sonstige Diskussionen
> ob Sinn/Unsinn :)
>
> Ich bedanke mich
>
> Lg

Ein akademischer Titel ist in Deutschland der "Prof." (Professor) nach 
einer erfolgreichen Habilitation und/oder der "Dr." (Doktor) nach einer 
erfolgreichen Promotion .
Der akademische Titel wird im Gegensatz zum akademischen Grad 
Bestandteil des Nachnamens und kann im Personalausweis angegeben werden.

Der akademische Grad ist (in Deutschland) ein Abschluss der allerdings 
in der Praxis seitens des Absolventen oft in der Funktion eines Titels 
(z.B. auf Visitenkarten oder Briefköpfen) angegeben wird. Beispiele: 
Bachelor Master Magister Artium Diplom Diplom (FH) Ing. Grad. 
Privatdozent.

WIDERSPRUCH: Der Doktor oder die Professur ist KEIN Titel. Nach 
deutscher Rechtslage wird ein Titel durch den Bundespräsidenten 
verliehen dies ist nicht so beim Professor oder Doktor. Es handelt sich 
in beiden Fällen wie bei den anderen aufgeführten Bezeichnungen um einen 
akademischen Grad. Daher gibt es auch keine Promotionsordnung in 
Deutschland die den "Titel" Doktor verleiht sondern immer den 
akademischen Grad Doktor. Auch wird der Doktorgrad oder der Professor 
NICHT Namensbestandteil. Lediglich wird das Recht gewährt diesen 
akademischen Grad in den Personalausweis eintragen zu lassen.

Ich habe den Widerspruch nicht in die Diskussion gefasst da hier 
explizite Falschaussagen getroffen werden und der Widerspruch unter dem 
Punkt Diskussion nicht auffallen würde.

von hans (Gast)


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Akademier bist du erst ab master

von Christoph (Gast)


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hans schrieb:
> Akademier bist du erst ab master

AFAIK haengt das von der Regelstudienzeit des BSc ab....

von A. $. (mikronom)


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hans schrieb:
> Akademier bist du erst ab master

Bullshit! Akademiker sind Leute mit Hochschulabschluss.

von Kauming (Gast)


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Ersteinmal Danke für die Antworten und eure Mühe. Entschuldigt meine 
Frage, ich komme nicht aus Deutschland sondern bin für ein Studium von 
China nach Deutschland gezogen. Die "Titelkultur" hier ist mir etwas 
fremd :) . . . Ich habe beschlossen, vorsichtshalber nichts einzutragen.

Danke an euch !

Arschgesicht schrieb:
> Du hast einen Bachelor of Science und kannst das nicht selber
> rausfinden? wtf

Deiner Reaktion und Nicknamen zu urteilen, hast du weder jemals eine 
Hochschule von innen noch von außen gesehen - also nichts für ungut.

von Arschgesicht (Gast)


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Kauming schrieb:

>
> Deiner Reaktion und Nicknamen zu urteilen, hast du weder jemals eine
> Hochschule von innen noch von außen gesehen - also nichts für ungut.

Doch habe ich.

von Nenee (Gast)


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Arschgesicht schrieb:
> Kauming schrieb:
>
>>
>> Deiner Reaktion und Nicknamen zu urteilen, hast du weder jemals eine
>> Hochschule von innen noch von außen gesehen - also nichts für ungut.
>
> Doch habe ich.

Glaub ich dir, schließlich müssen die Gänge ja sauber gehalten werden.

von Marx W. (Gast)


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hans schrieb:
> Akademier bist du erst ab master

Ab wie viel Promille bist  du zu der Ansicht gekommen?

von Muts (Gast)


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hans schrieb:
> Akademier bist du erst ab master

Quatsch. Erst ab Macadamier!

von N. N. (clancy688)


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Andi $nachname schrieb:
> Kauming schrieb:
>> Hallo Leute,
>>
>> schonmal vorab: Nein, ich möchte B.Sc nicht vor meinen Namen schreiben.
>
> Im Vergleich zu Dr. oder Dipl.-Ing. schreibt man den Bätschelor ja auch
> hinter den Namen.

Schön wär's. An meiner FH schreibt jeder Depp in jedem Fachbereich den 
Kram vorne dran. Sieht spaßig aus auf Türschilden. "M. Sc. Max 
Mustermann". ^^

Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir die einzigen Trottel im ganzen 
Bundesgebiet sind die das so machen... gibt's da Erfahrungswerte von 
anderen Usern?
Gerne auch von den Putzkräften, die sich vorher mal zu Wort gemeldet 
hatten. :D

von Endwiggler (Gast)


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Lu Ru schrieb:
> Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir die einzigen Trottel im ganzen
> Bundesgebiet sind die das so machen... gibt's da Erfahrungswerte von
> anderen Usern?
> Gerne auch von den Putzkräften, die sich vorher mal zu Wort gemeldet
> hatten. :D

normal schreibt man Msc oder Bsc hinter den Namen. Aber bei sowas 
wundert mich gar nichts mehr. Gerne schreiben viele auch einen VWA 
Abschluß ( keine Hochschule! ) als Dipl.-XY(VWA) aus, obwohl das 
eigentlich illegal ist. Bei XING oder so lassen viele das FH in Klammern 
weg, was zwar illegal ist, aber wo kein Kläger da kein Richter. Im 
Normalfall würde so ein Verfahren wohl selten wirklich verfolgt werden, 
eher wird es gegen eine kleine Geldauflage eingestellt, man müsste 
ansonsten beweisen, dass jemand wirklich damit geschädigt wurde.

von Arschgesicht (Gast)


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Nenee schrieb:
> Arschgesicht schrieb:
>> Kauming schrieb:
>>
>>>
>>> Deiner Reaktion und Nicknamen zu urteilen, hast du weder jemals eine
>>> Hochschule von innen noch von außen gesehen - also nichts für ungut.
>>
>> Doch habe ich.
>
> Glaub ich dir, schließlich müssen die Gänge ja sauber gehalten werden.

wie niedlich

von hans (Gast)


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Aber Ingenieur darft du dich nur mit Master nennen

von Student (Gast)


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hans schrieb:
> Aber Ingenieur darft du dich nur mit Master nennen

:D

von over f. (sasserbaer)


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hans schrieb:
> Aber Ingenieur darft du dich nur mit Master nennen

Das ist falsch. Ich bin B.Eng und darf die Berufsbezeichnung Ingenieur 
tragen!!

von 0815 (Gast)


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Man wird dich aber nur belächeln wenn du neben dem Bätscheleer keine 
relevante Berufsausbildung zusätzlich hast!

Du bist der Stift! Geboren um dem Mastern und den Dipl. Ing s zu dienen!

SO SEI ES!

von 0815 (Gast)


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Hoppla! Rettet dem Dativ! Oo

von Stefan (Gast)


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over flow schrieb:
> hans schrieb:
>> Aber Ingenieur darft du dich nur mit Master nennen
>
> Das ist falsch. Ich bin B.Eng und darf die Berufsbezeichnung Ingenieur
> tragen!!

Das wäre ja auch blöd, wenn man den akademischen Grad Bachelor of 
Engineering trägt, sich aber nicht Ingenieur nennen darf.
Die Berufsbezeichnung Ingenieur dürfen natürlich Absolventen mit 
Bachelor und/oder Masterabschluss führen/benutzen.

von over f. (sasserbaer)


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0815 schrieb:
> Man wird dich aber nur belächeln wenn du neben dem Bätscheleer keine
> relevante Berufsausbildung zusätzlich hast!
>
> Du bist der Stift! Geboren um dem Mastern und den Dipl. Ing s zu dienen!
>
> SO SEI ES!

Ich glaube hier ging es nicht um das für und wider des B.Eng 
Abschlusses. Warum auch, das wurde nun mal so beschlossen.
Dessweiteren habe ich nichts über über meine vorhandene oder nicht 
vorhandene Berufsausbildung geschrieben. Interessiert auch nicht! Nur 
das ein Bachelor auch ein Ingenieur sein KANN.

von N. N. (clancy688)


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Kommt afaik auf das jeweilige (Bundes)land an.

Die haben doch alle andere Ingenieursgesetze. Hessen sagt z.B.:

Die Berufsbezeichnung "Ingenieur/Ingenieurin" allein oder in einer 
Wortverbindung darf führen,

1.
wer

a)
das Studium einer technischen oder naturwissenschaftlichen Fachrichtung 
nach einer Regelstudienzeit von mindestens sechs theoretischen 
Studiensemestern oder von drei Jahren an einer deutschen 
wissenschaftlichen Hochschule oder an einer deutschen Fachhochschule 
oder an einer staatlich anerkannten Berufsakademie oder

b)
das Studium an einer deutschen öffentlichen oder ihr hinsichtlich des 
Studienabschlusses rechtlich gleichgestellten deutschen privaten 
Ingenieurschule oder

c)
einen Betriebsführerlehrgang einer deutschen staatlich anerkannten 
Bergschule

mit Erfolg abgeschlossen hat, oder

2.
wem durch die zuständige Behörde das Recht verliehen worden ist, die 
Bezeichnung "Ingenieur (grad.)" zu führen.


Gibt's irgendein Bundesland, das mind. 8 Semester / 4 Jahre haben 
will...?

von Jejene (Gast)


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Stefan schrieb:
> over flow schrieb:
>> hans schrieb:
>>> Aber Ingenieur darft du dich nur mit Master nennen
>>
>> Das ist falsch. Ich bin B.Eng und darf die Berufsbezeichnung Ingenieur
>> tragen!!
>
> Das wäre ja auch blöd, wenn man den akademischen Grad Bachelor of
> Engineering trägt, sich aber nicht Ingenieur nennen darf.
> Die Berufsbezeichnung Ingenieur dürfen natürlich Absolventen mit
> Bachelor und/oder Masterabschluss führen/benutzen.

Ich habe einen Bachelor of Science in Technischer Informatik (FH) und 
auf meiner Urkunde steht ebenfalls, dass ich mich Ingenieur nennen darf.

von Marx W. (Gast)


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Lu Ru schrieb:
> Gibt's irgendein Bundesland, das mind. 8 Semester / 4 Jahre haben
> will...?

Nein, aber wenn du in die Ingeniereurkammer eingetragen werden willst, 
sind ein vierjähriges Studium erforderlich! Ansonsten muß du min. 2-3 
jahre einschlägige BE nachweisen plus einen min 6 Sem. Studium an einer 
anerkannten Hochschule im betreffenden Ing.-Beruf

von Klaus I. (klauspi)


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Kauming schrieb:
> Ich habe beschlossen, vorsichtshalber nichts einzutragen.

Auch wenn der Begriff "Titel" falsch verwendet wurde (was regelmässig 
passiert) denke ich, die wollten da wirklich wissen das Du einen 
Bachelor-Abschluss hast. Also in Zukunft würde ich den Bachelor da 
eintragen.

von Thomas1 (Gast)


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hans schrieb:
> Aber Ingenieur darft du dich nur mit Master nennen


Auch falsch. Ingenieurgesetz sagt was anderes.

von over f. (sasserbaer)


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Zocker_10 schrieb im Beitrag #3235214:
>> Autor: over flow (sasserbaer)
>> Datum: 09.07.2013 20:29
>
>> Das ist falsch. Ich bin B.Eng und darf die Berufsbezeichnung Ingenieur
>> tragen!!
>
> Nein !
>
> Du bist kein Ingenieur sondern Engineer. Da liegen Welten dazwischen.
> Engineer darf sich auf der Insel jeder Hampelmann nennen der einen
> Schraubenschlüssel vom Hammer unterscheiden kann.
>
>> Aber Ingenieur darft du dich nur mit Master nennen
>
> Auch falsch, gilt das gleiche wie oben.

Falsch!!!

Man sollte doch bitte einfach nichts sagen, bevor man hier unwahrheiten 
verbreitet!!

von A. $. (mikronom)


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Marx W. schrieb:
> Lu Ru schrieb:
>> Gibt's irgendein Bundesland, das mind. 8 Semester / 4 Jahre haben
>> will...?
>
> Nein, aber wenn du in die Ingeniereurkammer eingetragen werden willst,

Man muss sich in keiner Ingenieurkammer eintragen lassen, um sich 
Ingenieur nennen zu dürfen.

von Klugscheißer (Gast)


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Hui, was hier alles zusammengeworfen wird. ;-)

Ich fang mal an.

Bachelor: Ist ein akademischer Grad, wenn er von einer Hochschule (Uni 
oder FH) verliehen wurde. Ausnahme sind die Berufsakademien, die zwar 
einen "Bachelor" (meist ohne Anhang wie "of Science") verleihen, was 
aber nur eine "staatliche Abschlussbezeichnung", nicht aber ein 
"akademischer Grad" ist. Sprich, hat man von einer FH oder Uni seinen 
Bachelor, dann ist man Akademiker, auch wenn es manch einen kränkt, der 
noch sein Diplom machte und sich hervorheben möchte.

Master: Selbiges. Er ist gleichwertig zum altbekannten Diplom der 
Universitäten -- nicht zum FH-Diplom, auch wenn der Master an einer FH 
gemacht wurde. Teilweise wird der Bachelor (egal ob FH oder Uni) mit dem 
FH-Diplom gleichgesetzt, siehe z.B. das "European Qualifications 
Framework". Ebenso wird im öffentlichen Dienst für gewöhnlich der 
Bachelor im gehobenen und der Master im höheren Dienst erwartet. Früher 
war das halt FH- und Uni-Diplom.

Natürlich kann man sich nun darüber streiten, aber ein dreijähriger 
Bachelor mit einem mind. vierjährigen FH-Diplom gleichzusetzen ist. 
Problem ist halt: Man kann auch nicht unbegrenzt viele Kategorien 
aufstellen, nur weil man in Deutschland wieder einen Sonderweg geht. Das 
Probleme gibt's auch bei der Diskussion Meister/Techniker.

Doktor/PhD: Ebenfalls "nur" ein akademischer Grad, kein Titel. Aus 
historischen/traditionellen Gründen ist es möglich, ihn auf seinen 
Personalausweis eintragen zu lassen. Er wird dadurch aber nicht 
Bestandteil des Namens. In anderen Ländern ist dies manchmal nicht der 
Fall, während anderswo bereits so ziemlich jeder Abschluss besonders 
hervorgehoben wird. Hallo Österreich. ;-)

Prof: Kein akademischer Grad und auch kein Titel, sondern eine 
Berufsbezeichnung. Das darf man nicht verwechseln. Beendet ein Professor 
seine Tätigkeit und geht z.B. in die Privatwirtschaft oder in den 
Ruhestand, dann wird er sein "Prof." los. Auf dem Perso ist es, 
zumindest in Deutschland, auch nicht zu finden. Die Möglichkeit besteht 
weiterhin nur für den Doktor, den man unabhängig seiner beruflichen 
Tätigkeit für immer behält. Außer er wird einem aus irgendwelchen 
Gründen aberkannt. ;-)

Aber nicht selten tragen Professoren auch in der Privatwirtschaft den 
Titel "Prof." oder zumindest "PD" (Privatdozent). Dann sind sie meistens 
in irgendeinem, meist geringfügigem Verhältnis zu einer Universität. Und 
sei es nur, dass sie dort dreimal im Jahr eine Vorlesung halten und sich 
auf 'n Käffchen mit ehemaligen Kollegen treffen. Macht sich beruflich 
halt ganz gut, wenn "Prof." unter irgendeiner Studie steht, weil's noch 
seltener bzw. exklusiver ist als der Doktor.

Ingenieur: Ebenfalls eine geschützte Berufsbezeichnung. Wie von anderen 
angemerkt: Schaut ins Ingenieurgesetz, das für Euch zutrifft. Alle 
anderen Aussagen oder Interpretationen sind sinnlos.

Diplom-Ingenieur: Keine Berufsbezeichnung, sondern ein (ehemaliger) 
akademischer Grad, der vom Master of Science/Engineering abgelöst wird. 
In der Regel wird man zu seinem Master-Zeugnis einen Diplomzusatz 
erhalten, welcher das deutsche Bildungssystem kurz erklärt und die 
Gleichwertigkeit von Master und Diplom hervorhebt. Dadurch wird einem 
aber nicht automatisch der Dipl.-Ing. verliehen. Wer sich so bezeichnet, 
macht sich strafbar. Zu führen ist der Titel einzig und alleine so, wie 
es in der Prüfungsordnung steht.

Und dort ist ggf. auch festgelegt, ob der Titel vor oder nach dem Namen 
zu tragen ist. Meine persönliche Erfahrung: Die Hochschulen regeln es 
nicht, sondern überlassen es den Absolventen bzw. Betrieben, ob sie das 
M.Sc./M.Eng. vor oder hinter ihren Namen stellen. So können sich 
Betriebe auf einen einheitlichen Stand einigen, sofern sie (z.B. auf 
ihrer Internetseite) die akademischen Grade ihrer Mitarbeiter anzeigen 
wollen. Ansonsten entstünde ein irritierendes Kuddelmuddel, wo manche 
ihren Master-Titel anders tragen als andere.

Wenn man sich selbst informell "Ingenieur" als Absolvent einer 
ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtung bezeichnen möchte, interessiert 
das sicherlich niemanden. Wer aber mit dem "Ing. (grad)" werben möchte, 
muss diesen auch nachweislich tragen dürfen. Und dieses Recht wird nicht 
automatisch mit dem Bachelor oder Master verliehen. Auch nicht mit dem 
alten Dipl.-Ing. Die Hochschulen durften und dürfen nur akademische 
Grade verleihen und nichts, was Aufgabe von Kammern ist. Das ist 
gesetzlich so geregelt und da gibt es auch nichts dran zu rütteln.

Zuletzt noch das leidige Thema "Engineering"/"Science": Die Abschlüsse 
sind gleichwertig. Sie können etwas über die Schwerpunkte aussagen, aber 
nicht zwingend. Extremfall Architektur: Gilt als Ingenieurwissenschaft 
und wird teilweise (meist an FHs) mit "of Engineering" verliehen; 
technische Universitäten neigen hingegen eher zum "of Science" und 
Kunsthochschulen zum "of Arts". Mit dem Abschluss ist man dann ein 
"Bachelor/Master of XY". Das ist dann der akademische Grad. Bei Bedarf 
kann man noch "in Architektur" hinters Science/Engineering/Arts setzen. 
Teil des Abschlusses ist es aber nicht. "Architekt" ist aber, genau wie 
der "Ingenieur", eine gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung, die in 
den entsprechenden Architektenkammern geregelt werden, sofern sich im 
betroffenen Bundesland nicht auch die Ingenieurkammer darum kümmert.

Das Problem mit dem "of Engineering" ist bloß, dass er in vielen Ländern 
kaum vertreten ist. Man hatte da wohl die Hoffnung, dass man den 
Dipl.-Ing. mit dem M.Eng. ersetzen könnte. Da muss man aber beachten, 
dass der deutsche Dipl.-Ing. im Ausland nie so bekannt war, wie es sich 
manche verträumt vorstellen. Das deutsche Ingenieurwesen hat sicherlich 
einen guten Ruf, aber das liegt an deutschen Entwicklungen, nicht am 
Titel. Viele Länder verstehen unter "diplom(a)" meist nur zweijährige, 
nicht-wissenschaftliche Fachschulen-Abschlüsse. Daher ist es für uns 
ganz gut, dass es nun den Master gibt, der diese Verwechslungsgefahren 
ausschließt.

Die Schweiz geht da einen kleinen Sonderweg, den bisher aber niemand 
folgte. Der will man das "Swiss Engineering" mit dem "MSE" (Master of 
Science in Engineering) vermarkten. An sich nett, weil der Abschluss zum 
einen zeigt, ein Hochschulgrad wie der M.Sc. zu sein, aber gleichzeitig 
auch die Verknüpfung zum akademischen Ingenieurwesen herstellt. Bloß 
sind die Schweizer damit bisher alleine und ich bezweifel, dass die 
Debatte so komplett nochmal in Deutschland aufgerollt wird. Dann werden 
sich nun Hundertausende von Bachelor/Master-Trägern fragen, was denn mit 
einem Abschluss sei, den es zukünftig gar nicht mehr gibt, da sie bisher 
aufgrund der geringen Zahl nicht die Stellung des Diploms haben, aber 
dann auch keine Zukunftsperspektiven wie ein besagter MSE.

Und es ist ja so, dass in den meisten Ländern, zumindest in Europa, in 
technischen Fächern der "of Science" verliehen wird und sonst nichts. 
Die Österreicher nennen es noch offiziell Dipl.-Ing., aber es ist ein 
Master-Studium und das Zeugnis sagt aus, dass es sich um einen M.Sc. 
(nicht M.Eng.) handelt, bloß mit der "Übersetzung" Dipl.-Ing. Die 
Modularisierung ist voll und ganz wie vom Bologna-Prozess erwartet.

 Also alles, was man irgendwie in den Bereich MINT drücken konnte. 
Einfach mal nach Skandinavien, Frankreich, die Niederlanden, Österreich, 
Spanien oder sonstwas schauen. Deshalb haben die deutschen Universitäten 
diesen Abschlüssen auch den Vorzug gegeben und mit dem "of Engineering" 
wollten meist FHs Studenten anlocken. Da ist seit ein, zwei Jahren aber 
auch ein Umschwenken erkennbar und FHs setzen immer mehr auf "of 
Science", nachdem man hoffte, deutschlandweit würden sich die 
Hochschulen (vor allem TUs) auf "of Engineering" einigen. Kann also 
sein, dass sich das Thema über diesen Weg erledigt, denn leider blieben 
trotz der Gleichwertigkeit von Uni/FH viele Vorurteile über 
FH-Absolventen, ob berechtigt oder nicht, bestehen. Mir ist es auch 
schon vorgekommen, dass ich mit einem Kollegen eine Firma für einen 
Auftrag suchte und wir uns durch eine Mitarbeiter-Liste klicktenm um 
einen Ansprechpartner zu finden. Und mein Kollege meinte dann nur "Hui, 
die scheinen ja tatsächlich gerne und häufig auch FH-Absolventen eine 
Chance zu geben. Die kommen wohl gut an.", als er sah, dass sehr viele 
Mitarbeiter einen B./M.Eng. hinter ihrem Namen trugen. Ob es tatsächlich 
FHs sind (einzelne "of Engineering"-Studiengänge gibt es auch an 
Universitäten), weiß man natürlich nicht, aber ist ein Indiz und führt 
zu nervigen Diskussionen, die man eigentlich meinte nun beseitigt zu 
haben. Es gibt halt das Bedürfnis einiger, sich selbst durch 
Exklusivität aufzuwerten, fernab des realen Inhalts. Ist im 
Ingenieurwesen nicht anders. Da studiert dann jemand 
"Nachrichtentechnik" oder irgendeine Bauingenieur-Pflaume kommt an, gibt 
ein qualifiziertes "Das ist doch viel Informatik. Richtige Ingenieure 
sind das nicht!" von sich und verkennt völlig die Frage, wie 
Ingenieurwissenschaften überhaupt definiert werden und was er mit 
richtigen/falschen Ingenieur meint. Und welchen Nutzen hat es für ihn? 
Etwas Tolleres zu sein, weil es nach seiner Privatmeinung somit weniger 
Ingenieure gibt? Wird dann ein schlechtes Zeugnis und solch 
Engstirnigkeit durch irgendwas kompensiert? (Und nein, ich habe nicht 
Nachrichtentechnik studiert. Das ist einfach ein willkürliches, mal 
gehörtes Beispiel an meiner damaligen Hochschule.)

Das Problem liegt dabei in Deutschland vor allem in der 
Kultusministerkonferenz. Diese legte für die meisten Fachrichtungen 
(z.B. Lehramt, Geisteswissenschaften, ...) genau fest, was vergeben 
werden sollte. Und da hieß es bei "Ingenieurwissenschaften" 
gleichermaßen "of Science" und "of Engineering", was in den besagten 
anderen Ländern so nicht gibt. Selbiges für Wirtschaftswissenschaften, 
die in Deutschland auf "of Arts" oder "of Science" enden. Andere Länder 
kennen da nur die "of Arts"-Abschlüsse. Das führt nun zu dem irrsinnigen 
Bedürfnis von BWLern, einen "of Science"-Titel zu kriegen, weil sie 
meinen, dann mit den nachgefragten MINT-Absolventen in einer Ecke zu 
stehen und nicht mit dem verpönten "of Arts"-Geisteswissenschaftlern.

Und zu guter Letzt: Die Amis haben da einen ganz anderen Weg, auch wenn 
man oft denkt, das Bachelor/Master-System würde irgendwie von dort 
übernommen. Dazu noch drei Worte und dann bin ich auch fertig. ;-)

1. Der Bachelor ist dort der Regelabschluss. Er dauert für gewöhnlich 
vier Jahre. In Naturwissenschaften können es auch fünf Jahre sein. Also 
in der Regelstudienzeit, nicht die tatsächliche Studiendauer. Daher hat 
der Bachelor auch eher eine Stellung wie das Diplom früher bei uns. 
Ebenso berechtigt der Bachelor dort zur Promotion (PhD), wenn man ihn 
mit sehr guten Noten abschloss.

2. Der Master ist dort für viele ohne größeren Nutzen. Er kann erworben 
werden, wenn der eigene Bachelor nicht gut genug ist, um eine Promotion 
zu beginnen. Beim Master spielen die Noten keine Rolle. Also schon für 
die Frage, wenn man bewirbt und ein Stipendium wünscht. Aber man hat de 
facto die Berechtigung, die ein Bachelor-Absolvent nur mit sehr guten 
Noten erhält. Dafür dauert er (Master) dann nochmal ein bis zwei Jahre 
extra. Für andere ist der Master aber auch der Ersatz zum Doktor, wenn 
sie nicht die drei bis vier Jahre für den Doktor aufbringen wollen, aber 
gerne nach dem Bachelor noch etwas länger eine wissenschaftliche 
Ausbildung genießen wollen. Zudem ist der Master meistens günstiger pro 
Semester. In der normalen Arbeitswelt braucht ihn aber meist niemand, 
sofern er nicht an einer privaten Forschungseinrichtung gelandet ist. 
Und dort empfiehlt sich dann doch eher der Dr. bzw. PhD. Wer dort z.B. 
fünf Jahre Maschinenbau studierte und einen Bachelor erhielt, ist für 
die Arbeitswelt gut gewappnet. Mit dem deutschen, meist dreijährigen 
Bachelor sollte man das daher nicht verwechseln, nur weil es ähnlich 
klingt. Da wäre es eher der Master in Maschinenbau, der nach zehn 
Semestern, wie der Ami-Bachelor, einen vergleichbaren Wert hat. Es ist 
aber natürlich auch immer fachabhängig. Für Mediziner, Juristen, einige 
Ingenieure und angestrebte Tätigkeiten gilt das natürlich nicht.

3. Die Abschlüsse werden dort (Amerika) ziemlich genau nach dem 
Studiengang bezeichnet. Das mag zum einen etwas die "Verbundenheit" zum 
Fach darstellen. Auf der anderen Seite ist es aber auch verwirrend und 
könnte es erschweren, in einer anderen Sparte tätig zu werden. Und viele 
kennen die zig Abschlüsse gar nicht auswendig. Oder würde hier jemand 
erraten, was z.B. ein M.URP. ist? Vermutlich nicht ohne nachzuschlagen. 
Es wäre ein Master of Urban and Regional Planning. In Deutschland sind 
diese Ingenieure einfach "Master of Science" (in Stadt- und 
Regionalplanung) und jeder in der Branche weiß etwas mit dem M.Sc. 
anzufangen und sieht ihn als Pendant zum Dipl.-Ing. Noch lustiger wird 
es, wenn man sich noch andere, ähnliche Studiengänge anschaut. Ich 
kopiere mal von Wikipedia. Laut denen gibt es den MCP (City Planning), 
MUP (Urban Planning), MRP (Regional Planning), MTP (Town Planning), 
MPlan (Planning), MEP (Environmental Planning) und der genannte MURP für 
die Absolventen. Ganz zu schweigen von verwandten Fachbereichen der 
Verkehrsplanung, des Städtebaus oder Landschaftsentwicklung. In 
Deutschland gab's früher immer nur den Dipl.-Ing. und heute den M.Sc. 
Ist das so viel "schlimmer"? Ich denke nicht. Namen sind Schall und 
Rauch. Wichtig ist, was sich dahinter versteckt. ;-)

(das sollte jetzt auch nur ein Beispiel zur Veranschaulichung sein. In 
Elektrotechnik, Schiffsbau oder dem Bauingenieurwesen ist es ähnlich.)

So, erfolgreich etwas Zeit totgeschlagen. Viel Spaß noch bei der 
Diskussion! Ich hoffe, ich konnte ein paar Unstimmigkeiten beseitigen 
und manch Wissen mit den auf den Weg geben.

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