Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ansteuern einer H-Brücke


von Bernhard Gebert (Gast)


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Hallo ihr alle,

Ich habe die Suchfunktion zu diesem Thema benutzt und habe trotzdem
noch eine Frage:
Wenn ich in einer H-Bruecke eine Induktivität schalte, dann benötige
ich Freilaufdioden; soweit klar.

A       B
|       |
|-Motor-|
|       |
C       D

Um bei meiner mächtigen Induktivität (E-Motor) die Dioden zu entlasten
möchte ich nach dem Abschalten von C einfach (nach einigen ns delay) A
durchschalten. MOSFETs leiten ja in beide Richtungen, wenn sie
angesteuert sind.

Haltet ihr eine solche Ansteuerung sinnvoll und wird soetwas schon
gemacht?
Diverse Treiberbausteine und Controller haben einen solchen Delay ja
eingebaut; oder ist der nur für das Umpolen des Motors?

Danke im Voraus und viele Grüße,
Bernhard

von Peter Götz (Gast)


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Hallo Bernhard,

Die Delay zwischen Ausschalten von C und Einschalten von A dient dazu
zu verhindern, dass A und C GELICHZEITIG leiten, da C ja eine gewisse
Zeit benötigt bis C wirklich ausgeschaltet ist. Andernfalls hast du für
eine kurze Zeit (ns bis µs) einen Kuruschluss.

Andererseits musst du berücksichtigen, dass ein sich noch drehender,
Motor als Generator arbeitet und durch den Kurzschluss, ich nehme an du
wills A+B gleichzeitig durchschalten, recht schlagartig abgebremst
wird.

MfG Peter

von Bernhard Gebert (Gast)


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Danke für deine Antwort, Peter!
Stimmt, ich mache ja beim gleichzeitigen Durchschalten von A und B eine
Motorbremse, wenn ich das länger tue als zum Entladen der Überspannung
nötig.
Den Schalter A nur so lange zu schließen ist sicherlich unmöglich ;-(
und damit ist die Idee wohl erledigt.

Auf jeden Fall vielen Dank nochmal, deine Antwort hat mir sichelich
einiges an Zeit gespart,
Bernhard

von Peter Götz (Gast)


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Hallo Bernhard,

Ähem, du schmeisst da einiges an Begriffen durcheinander.

Theoretisch geht wird die Generatorspannung unendlich gross, wenn kein
Strom fliesst (praktisch gibt es aber immer irgendwelche Verluste). Der
Generator ist ja ein Wandler welcher mechanische in elektrische Energie
umwandelt. Elektrisch wird die Leistung aus I*U (Watt) berechnet, wenn
also der Strom gegen Null geht muss die Spannung grösser werden.

Wenn du alles ruchtig verschaltest hast, müssten 4 Dioden in deiner
Brücke sein, immer eine über den vier Schaltern (A,B,C und D). Die
höchste Spannung welche an einer Diode auftreten kann beträgt:
Betriebspannung + Vorwärtsspannung einer Diode.
Wenn also deine Brücke mit z.B. 12V betrieben wird und eine Diode bei
maximalem Strom 1V Spannungsabfall hat, liegen ander anderen Diode also
maximal 25V an. OK, da die Diode auch ihre Zeit zum Durchschalten
benötigt treten für µs höhere Spannungen auf, aber das kannst du mit
deiner Idee ja auch nicht unterbieten ;-(
Klarheit kannst du dir sowieso nur durch Messungen mit einem
Oszilloskop verschaffen.

Das grössere Problem liegt in der Verlustleistung der Dioden, wenn sie
Leiten wird ja der Generatorstrom durch sie fliessen. Allerdings wird
ein Teil im Generator selbst in Wärme umgewandelt, da da ja noch ein
Widerstand in Reihe zum Generator geschaltet ist (Innenwiderstand,
Hauptsächlich der Wicklungswiderstand des Motors).

MfG Peter

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