Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welche Induktivitäten zum Abblocken wählen?


von moin (Gast)


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Hallo
Wenn ich alles richtig verstanden habe, ist es sinnvoll innerhalb einer
Mikrokontroller-Schaltung, in der mehrere OPVs und ein AD-Wandler mit
ATMEGA128 mit ext. SRAM vorhanden sind, die Störungen auch mit
Induktivitäten zu minimieren.

Wann ist es sinnvoll die Versorgung eines OPVs mit einer Inuktivität zu
versehen?

Welche Inuktivitäten bilden einen guten Startwert?
Ist 100uH bei max 50mA eine sinnvolle Wahl. Welcher Kern sollte diese
Induktivität haben? (magnetisch oder nicht magnetisch) (Es soll eine
SMD Induktivität werden)

Wahrscheinlich mache ich eine einfache Situation mal wieder unnötig
kompliziert ;(

Danke für die Antworten
moin

PS: Abblockkondensatoren und Massefläche sind schon vorgesehen.

von Winfried (Gast)


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Ja, 50-100uH Drosseln, die einen Kern haben und zum entstören gedacht
sind, sollten ausreichen. Kapazität natürlich nicht vergessen, es soll
ja ein LC-Filter werden.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Nach welchem Kriterium wählt man eigentlich eine Drossel aus, wenn man
nur den Strom und die eventuell auftretenden Ripples kennt?

von Winfried (Gast)


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Die Spule muss erstmal den Strom abkönnen, der maximal fließt. Die
maximale Strombelastbarkeit hängt vor allem von der Drahtdicke der
Spule ab und die Hersteller geben an, wie hoch der maximale Strom sein
darf.

Was die Induktivität angeht, da ist es die Frage, welche Frequenzen du
wegfiltern willst. Du hast ja einen LC-Tiefpass und kannst damit
berechnen, wo die Grenzfrequenz liegt. Die Formeln findest du in jedem
Tabellenbuch Elektrotechnik. Du weißt dann auch, welche Frequenz wie
stark gedämpft wird.


Eine Spule blockt im übrigen nicht ab, sondern sie entkoppelt. Wenn du
einen Gummipuffer zwischen Festplatte und Gehäuse einbaust, dann
entkoppelt dieser auch (mechanisch). In etwa so wirkt eine Spule.
Jedoch ist es dort Frequenzabhängig. Bei einer sehr niedrigen Frequenz
hast du eine absolut steife Kopplung, bei höherer Frequenz eine
gummiweiche Kopplung. So mal plastisch dargestellt, es ist immer
wichtig, sich etwas vorstellen zu können, das hilft ungemein.

von Unbekannter (Gast)


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Der maximale Strom einer Spule hängt in erster Linie vom Kern ab. Wenn
der Kern den Strom nämlich nicht verträgt, geht der Kern in die
Sättigung und dann ist Feierabend mit "Spulenverhalten", sprich aus
der Spule wird ein Stückchen Drahtbrücke.

Die Drahtstärke spielt auch eine Rolle bei der Stromverträglichkeit,
wegen Erwärmung, Serienwiderstand etc. Ist aber vergleichsweise
unkritisch.

von moin (Gast)


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Bei farnell gibt es Drosseln mit einem magnetischen oder nicht
magnetischen Kern. Kann ich mich einfach für die billigere Variante
entscheiden, wenn die Induktivität und die zulässige Stromstärke
stimmen?

von TravelRec. (Gast)


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Reichelt hat auch etliche Drosseln und Spulen - auch in SMD. Bis 50mA
habe ich mit den MURATA-Chip coils sehr gute Erfahrungen von simplen
A/D - Geschichten bis in den professionellen Audio-Bereich. Immer
wieder gut: die 47µH Variante.

von crazy horse (Gast)


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mein Standardwert für allgemeine Entkopplungsaufgaben ist 22µH, reicht
i.a. immer.

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