Forum: Offtopic Säurekonzentration der Luft messen?


von Ernst B. (puravida)


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Hi Leute!

Ich habe keine Ahnung ob das überhaupt funktionieren kann aber ich 
möchte folgendes machen:

Ich möchte die Konzentration von Ameisensäuredampf in der Luft messen. 
Es geht da um den für mich wichtigen Bereich von ca. 20ppm bis ca. 
100ppm.

Läßt sich sowas überhaupt messen und wenn ja, welche Sensoren werden da 
benötigt? Da es sich leider um kein industrielles Projekt sondern um ein 
Hobbyprojekt handelt müßten die Sensoren im leistbaren Bereich sein.

Anpfriemeln würde ich das gerne an einen AVR.

Vielen Dank für Eure Hilfe, sollten noch Informationen fehlen dann nur 
her mit den Fragen! :-)

Liebe Grüße
Ernst

: Verschoben durch User
von Sauerer (Gast)


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PH Werte in Luft messen ist nicht so einfach.
Kannst Du das Ausfällen ?

von Amateur (Gast)


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Wie soll man denn sauer von sauer unterscheiden? Es gibt viele 1000 
Chemikalien, die die Luft sauer machen können. Ich denke die 
Ameisensäure dürfte dabei eines der geringsten Probleme sein, bzw. ein 
Stoff mit einem kaum nachweisbaren Anteil, unter den Übeltätern, sein.
Vorausgesetzt es gibt überhaupt einen Ameisesäuredetektor.

von Ernst B. (puravida)


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Guter Einwand Amateur.

Es ist so, daß die Ameisensäure extra verdampft wird. Sprich, man könnte 
die Luft messen bevor die Ameisensäure verdampft wird und sich 
vielleicht nach dem Delta richten? Und wenn irgendwas die Luft sauer 
macht dann ist es in dem Fall definitiv die Ameisensäure.

Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, daß normale Landluft sich über 
den Tag so sehr im Säuregehalt ändert?

@Sauerer: Nein, Ausfällen geht in dem Fall nicht. Die 
"Säurekonzentration" in der Luft muß permanent und möglichst automatisch 
überwacht werden. Denn je nach "Säuregehalt" der Luft muß in die stärke 
Verdampfung der Ameisensäure eingegriffen werden.

von Lukas T. (tapy)


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IR-Absorption messen?
Ist natürlich auch ordentlich störempfindlich.

von Ernst B. (puravida)


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Lukas T. schrieb:
> IR-Absorption messen?
> Ist natürlich auch ordentlich störempfindlich.

Hi Lukas!

Klingt spannend. (Wobei ich mir den Zusammenhang zwischen 
Säurekonzentration und IR noch nicht vorstellen kann. Aber das liegt an 
meinem chemischen Schulwissen denke ich)

Was würde denn stören bei so einer Messung? Tagestemperatur? 
(Sonnenlicht ist am Messpunkt keines)

von Lukas T. (tapy)


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Bei Bestrahlung mit IR wird die Schwingung im Molekül angeregt.
Alle Substanzen haben hier einen charakteristischen "Fingerabdruck", 
betreffend die absorbierten Wellenlängen.
Wenn man eine LED/Detektor-Kombi findet, die mit Wellenlängen in einem 
Bereich arbeitet, in dem Methansäure stark absorbiert, dann kann man 
eventuell aus der gemessenen durchstrahlenden Intensität auf die 
Konzentration schließen. Wobei wenige ppm schon ein recht heftiger Fall 
sind. Was da stören wird, ist alles, was nicht Luft und Wasser ist.
Darüber hinaus jegliches einfallende Licht natürlich.

Zur Verdeutlichung mal ein Spektrum von Ameisensäure:
http://www.ansyco.de/CMS/frontend/index.php?idcatside=124&show=12

Wie man das jetzt in einen (bezahlbaren) Sensor ummünzt ist die große 
Kunst.

von F. F. (foldi)


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Vielleicht geht es ja über die Temperatur?
Die Säure hat einen Flammpunkt von 45 Grad.

Wenn man also etwas von dem Luftgemisch in eine Kammer saugt, die genau 
auf die 45 Grad erhitzt, dann müsste die Temperatur ansteigen.
Wie viel genau, das müsste man messen und durch probieren herausfinden 
wie man die Konzentration feststellt.

Nur so eine Idee.

von F. F. (foldi)


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Ich las etwas von Rotkohlsaft auf Indikatorpapier und dass es sich 
verfärben soll.
So könnte man etwas über Licht bauen. Allerdings halte ich das auch 
nicht für besonders gut.

Vielleicht fällt einem damit was ein:
http://www.chemieunterricht.de/dc2/tip/06_05.htm

von Lachsschokolade (Gast)


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Hallo

Geht es hier um Bienenzucht Varoa-Behandlung?

von Lukas T. (tapy)


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Das mit der Entzündbarkeit ist gar nicht doof.
Allerdings natürlich nicht so, denn bei 45 °C entzündet sich 
Ameisensäure NICHT einfach so.

Aber:
Es gibt fertige Sensoren für brennbare Aerosole, Gase und Dämpfe.
Das sind tatsächlich zwei auf konstant ~200°C geheizte Kammern.
Die eine ist verschlossen und die andere  mit einem Sinterfilter 
verschlossen, durch den die zu untersuchende Luft gedrückt wird. In 
dieser Kammer ist eine große Oberfläche mit Katalysator vorhanden (Pt 
auf Al2O3 o.Ä.).
Der Messwert der brennbaren Substanzen ergibt sich als Stromdifferenz 
zwischen den Heizungen, da Brennbares am Katalysator zersetzt wird und 
dabei Wärme produziert.

Je nach Umfeld stören Faulgase, Abgase, ...

von Klaus W. (mfgkw)


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> Geht es hier um Bienenzucht Varoa-Behandlung?

Davon ist auszugehen :-)

Ich brüte darüber auch schon einige Zeit nach.
Evtl. geht es über die Leitfähigkeit in einem nassen Vlies?

Angenommen, es geht um die Behandlung von Bienen mit Ameisensäure, dann 
ist das mit Sicherheit die dominierende Quelle von Säure.

von Sauerer (Gast)


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Wenn Du's nicht ausfällen kannst bleibt nur Spektrometrie übrig, ob das 
Absorbtionsspektrometrie ist oder die Moleküle auf Resonanz angeregt 
werden bleibt sich gleich.
Gibt auch Massenspektrometer.
Alles davon ist aber sehr teuer da aufwendig.
Günstigere Möglichkeit aber ungenau wäre ein PH-Messer der einfach durch 
den zu messenden Bereich gefahren wird und jeweils am Anfang und Ende 
der Fahrt mit destilliertem Wasser gereinigt.
Damit bekommt man aber nur einen groben Näherungswert.
Es fehlen halt die notwendigen Daten um konkret zu sagen was möglich und 
sinnvoll ist !
Also was soll das Ganze bewirken ?

von Lukas T. (tapy)


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Die Leitfähigkeit eines nassen Vlies ist zwar eine nette Idee, aber 
einerseits hat man dann auf Grund der hohen Löslichkeit (Ameisensäure im 
Wasser) einen integrierenden Sensor und außerdem trocknet das ganze 
vmtl. recht unkontrolliert.
Wäre also sehr Wartungsintensiv.

Das mit dem Rotkohlsaft ist doof, weil das Zeug einerseits nicht 
besonders stabil ist und andererseits der Farbumschlag sehr schwach sein 
kann (Verdünnung, ...). Wenn so, dann bietet sich 
Universalindikatorpapier an. Kostet fast nix.

Edit:
pH-Sonden durch die Luft fahren ist nicht so toll, da die Teile einen 
sehr großen Drift haben, wenn sie nicht regelmäßig kalibriert werden. 
Außerdem würde sie gern in ihren Pufferlösungen gelagert werden und auf 
keinen Fall in demineralisiertem Wasser (gibt natürlich auch andere, hat 
aber preisliche Auswirkungen). Die Teile sind außerhalb eines Labors 
insgesamt sehr sehr zickig.

von Klaus W. (mfgkw)


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Lukas T. schrieb:
> Wenn so, dann bietet sich
> Universalindikatorpapier an. Kostet fast nix.

Das müsste man aber optisch erfassen, was für eine kontinuierliche 
automatisierte Erfassung ziemlich umständlich ist, zumal man in einem 
Bienenstock nicht einfach eine Lampe einbauen kann, ohne daß die Viecher 
dauern drauf rumturnen oder gar mit Wachs+Propolis zukitten.

von Lukas T. (tapy)


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Klaus Wachtler schrieb:

> Das müsste man aber optisch erfassen, ...

Oh, ja, hab' den Bezug vergessen, irgendwo oben wurde sich verfärbender 
Rotkohlsaft genannt. Den müsste man auch angucken.

von DirkZ (Gast)


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von micha (Gast)


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Wenn pH interessant ist, es gibt auch optische pH-Sensoren. Alledings 
nicht ganz billig...
http://www.presens.de/products/brochures/category/sensor-probes/brochure/non-invasive-ph-sensors.html#tab-intro

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die bekanntesten Gassensoren im Hobbybereich sind von Figarosensors:
http://www.figarosensor.com/

aber Ameisensäure wird nirgends auf deren Webseiten erwähnt, Essigsäure 
wäre noch das nächstgelegene, mit dem Typ TGS2620 (Balkendiagramm auf 
Seite 9):
http://www.figarosensor.com/products/2620Dtl.pdf

Säuren werden eher als zerstörend für diese Art Sensoren erwähnt, 
vielleicht ist das der Grund, dass man kaum welche dafür findet.

Conrad hat ein paar Typen im Programm, aber nicht den 2620:
http://www.conrad.de/ce/de/overview/0231610/Gas-Sensoren

15,60 € ohne MwSt bei RS-components  RS Best.-Nr.  538-9982

von Chris B. (dekatz)


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Im "leistbaren" Bereich fallen da eher optische Methoden.
Google mal nach <dräger prüfröhrchen ameisensäure>.
Sind wahrscheinlich zu Empfindlich (15 ppm) für den TO, aber man könnte 
ja angesaugte Probeluft mit reiner Luft (aus der Flasche/Dose) 
verdünnen....

von sapp (Gast)


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ich koennt mir vorstellen, dass ameisensaeure ein gleichgewicht mit 
wasser eingeht. abhaengig von der temperatur. Eine Leitfahigkeitsmessung 
eines glyzerinimpraegnierten flieses unter  temperaturcyclen...

von physiker (Gast)


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Hi,

es scheint dazu ein paar paper zu geben, die sich ganz intessiert 
anhören (sind natürlich keine fertigen Sensoren, sondern erfordern 
Entwicklungsaufwand):

z.B.

1.)
Kai Zhao; Xing Chen; Zheng Guo; Jiazhi Wang; Qifei Chang; Cuiping Gu; 
Minqiang Li; Jinhuai Liu, "Field Ionization from ZnO Nanorod Arrays for 
Detecting Formic Acid in Air," Information Acquisition, 2007. ICIA '07. 
International Conference on , vol., no., pp.253,256, 8-11 July 2007
doi: 10.1109/ICIA.2007.4295736

In this paper, we present a novel field ionization sensor designed for 
detecting formic acid in air that utilized ZnO nanorod arrays as anode, 
tungsten needle as cathode. Through applying a positive bias voltage to 
ZnO nanorod arrays, high local electric field is generated to ionize the 
detected gas (formic acid molecules) between the tips of ZnO nanorod 
arrays and tungsten needle. The experimental results reveal that the 
followings: (i) The prebreakdown current between anode and cathode is 
varied logarithmically with the concentration of formic acid, keeping 
relative humidity invariable; (ii) Among three parameters, the relative 
humidity, the concentration of formic acid and the prebreakdown current 
(I_prebreakdown), there exits a three-dimensional curve relationship. 
Accordingly, through measuring I_prebreakdown under some relative 
humidity, the concentration of formic acid in air could be obtained.

2.) Amperometric biosensor for formic acid in air, Sandström et al, 
Sensors and Actuators B, Volume 70, Issues 1-3, 1 November 2000, pages 
182-187

The possibility of developing a simple, inexpensive and specific 
personal passive ”real-time” air sampler based on biosensor technology 
was investigated. Formic acid was used as a model substance. The sensor 
is based on the enzymatic reaction between formic acid and formate 
dehydrogenase with NAD+ as a cofactor and Meldola’s blue as mediator. An 
effective way to immobilise the enzyme, cofactor and Meldola’s blue on 
screen-printed electrodes was found to be in a mixture of glycerol and 
phosphate buffer covered with a gas-permeable membrane. When the sensor 
was introduced into an atmosphere containing formic acid, it gave a 
distinct and rapid amperometric response.

von Ernst B. (puravida)


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Lachsschokolade schrieb:
> Hallo
>
> Geht es hier um Bienenzucht Varoa-Behandlung?

Ja genau.

von MarcVonWindscooting (Gast)


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Wenn die direkte Messung so schwer ist, aber es doch eigentlich um die 
kontrollierte Freisetzung eines Wirkstoffs geht, dann kann man doch auch 
so vorgehen:

Der Partialdruck der Ameisens"aure in der Luft (einigermassen 
abgeschlossener Bereich vorausgesetzt) und der Grenzfl"ache einer 
L"osung der S"aure stehen im Gleichgewicht. Also reduziert sich die 
Aufgabe auf die Bestimmung der Konzentration der S"aure in der L"osung - 
was schon viel einfacher geht, z.B. "uber die Leitf"ahigkeit. Nat"urlich 
muss man da Temperaturabh"angigkeiten und Dampfdruckkurven kennen, aber 
da eh ein uC eingesetzt werden soll ist das ja OK. Wasser als 
L"osungsmittel bietet sich an, da ohnehin mit kondensierendem/wieder 
verdunstendem Wasser zu rechnen sein wird.

Was meint ihr?

von Reinhard Kern (Gast)


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MarcVonWindscooting schrieb:
> Der Partialdruck der Ameisens"aure in der Luft (einigermassen
> abgeschlossener Bereich vorausgesetzt) und der Grenzfl"ache einer
> L"osung der S"aure stehen im Gleichgewicht.

Im Labor ist das zutreffend, aber in der Natur können Tausende weitere 
Stoffe in der Luft sein (und sind es auch). Daher zählt nicht, ob man 
etwas unter Reinraumbedingungen messen kann, sondern für solche 
Messungen sind die Querempfindlichkeiten massgebend - gebraucht wird 
nicht eine Messmethode, die auf Ameisensäure anspricht, sondern eine, 
die NUR auf Ameisensäure anspricht. Schon der Titel des TO führt in die 
Irre, Säure messen reicht eben nicht annähernd, es sei denn, man könnte 
alle andere konstant halten, aber auch dann erhiehlte man keine absolute 
Messung, sondern nur eine Aussage, ob der Gehalt zunimmt oder abnimmt.

Gruss Reinhard

von Klaus W. (mfgkw)


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> Im Labor ist das zutreffend, aber in der Natur können Tausende weitere
> Stoffe in der Luft sein (und sind es auch).

Wie bereits erwähnt: bei Varroabehandlung mit AS ist die Ameisensäure 
mit Sicherheit das Dominierende in der Kiste.

Um mal ein paar Zahlen in den Raum zu werfen bzgl. der Größenordnung_
Z.B. habe ich gestern 100 gr AS (85%) in einem Verdunster in ein 
Bienenvolk gestellt.
Der Gro0teil der Säure verdunstet innerhalb eines Tages, dann kommt noch 
ein uninteressanter Rattenschwanz mit dem Rest in mehreren Tagen.
Durch Wasseraufnahme sinkt im Verdunster die Konzentration deutlich 
innerhalb von ein paar Stunden, was dann die weitere Verdunstung von
AS bremst.

Was die Nachbarn in die Luft pusten, wird im Vergleich eher wenig 
stören.

von MarcVonWindscooting (Gast)


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Also wenn das so schnell verdunstet (Beitrag von Klaus), dann w"urde 
mich mal prinzipiell interessieren wie der AVR die Verdunstung zu regeln 
gedenkt. Ist da eine konstante Energieversorgung gew"ahrleistet oder 
soll das aus einer Knopfzelle gespeist werden?

Wenn die Randbedingungen im Bienenstock bekannt/berechenbar sind 
(S"aureverlust "uber Temperatur/Windgeschwindigkeit/rel. Luftfeuchte) 
dann braucht man doch gar nicht zu messen wollen (wenn man's nicht 
hinbekommt) sondern steuert die Verdunstung von z.B. 100%iger AS in 
einem Beh"alter. Dann best"unde die Messung der Verdunstung aus einer 
Kombination von Zeitmessung und Messung der Restmasse der AS.

Bevor ich zum Mars fliege, w"urde ich mal erst 'ne Mondlandung "uben.

Die Idee eines pH-Wertes der Luft find ich eh schr"ag. Was soll das 
sein?
pH-Wert sagt was "uber die Konzentration von H+ in **fl"ussigem Wasser** 
aus. Was soll das bittesch"on in der Luft sein? Der pH-Wert eines 
kondensierten Wassertr"opfchens? Falls "uberhaupt was kondensiert, d.h. 
Nebel. Oder -log (H+/Kubikmeter Luft) oder was??

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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Ernst B. schrieb:
> Ich möchte die Konzentration von Ameisensäuredampf in der Luft messen.
> Es geht da um den für mich wichtigen Bereich von ca. 20ppm bis ca.
> 100ppm.

Wie wäre es mit "Prinzip Wasserpfeife" (in westlichen Kulturkreisen auch 
als Bong bekannt). Eine definierte Luftmenge auswaschen und die ph 
Änderung im Wasser messen.

Wäre ein stabiles Verfahren mit handelsüblichen Teilen.

von MarcVonWindscooting (Gast)


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Der Rächer der Transistormorde schrieb:
> Wie wäre es mit "Prinzip Wasserpfeife"

Cool! Das erlaubt es dann auch ein ziemlich grosses Reservoir zu 
benutzen, dass man monatelang auskommt ohne nachzuf"ullen.

Ich dachte an einen Verdampfer mit Heizdraht, aber das ist viel 
energieintensiver als die Wasserpfeife und birgt die Gefahr, dass der 
Dampf kondensiert, bevor der Vorratsbeh"alter verlassen ist.
Mit der Wasserpfeife und 2 Pumpen kann man dann ja auch noch zwischen 
Frischluft (Sommer) und Umluft (Winter) w"ahlen.

von Hagen R. (hagen)


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oder Ultraschallvernebler nehmen. Aus einem Reservoir wird im Vernebler 
die AS verdampft. Die Leistung des Neblers in Relation zur ON-Zeit 
sollte dann eine ziemlich exakte Menge an AS verdampfen.

von Ernst B. (puravida)


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Vielen Dank einmal für die vielen Antworten.

Wie schon gesagt geht es um einen bzw. mehrere Bienenstöcke. Und Klaus 
hat es schon angesprochen, es ist schwierig die Menge der Verdampfung zu 
regeln.

Man hat mehrere Unwägbarkeiten:

- Die Temperatur,
- die Luftfeuchte (die Ameisensäure soll extrem hygroskopisch sein - 
verzeiht mir, aber im chemischen Bereich bin ich schwach)
- Die Bienen an sich. Da leben im Herbst so ca. 10.000 bis 20.000 Bienen 
in so einem Stock und wenn man da Ameisensäure reinstellt dann beginnen 
die mit ihren Flügeln Ventilatorenstrecken zu bauen.
- das Flugloch an sich welches den Austausch der Luft mit der Außenwelt 
sicherstellt.

Warum überhaupt Ameisensäure: Auf den Bienen sitzen Milben, im Detail 
die Varroa destructor, die in die Brut wandern um sich dort zu 
vermehren. Ameisensäure ist das einzige Mittel, daß auch in die Brut 
hineinwirkt und biologisch noch halbwegs vertretbar ist.

Bisher konnte ich durch Netzrecherche herausfinden, daß ab 27ppm 
Ameisensäure in der Luft die Milben geschädigt werden und die Bienen das 
angeblich bis 80ppm gut vertragen. Andere Quellen sagen wieder, daß 
mindestens 500ppm erreicht werden müssen damit die Milben geschädigt 
werden.

Im Moment beschäftige ich mich gerade damit heraus zu finden welche 
Konzentration im Stock wirklich herschen muß und welche Mengen dazu 
verdunstet werden müssen.

Ich halte Euch auf dem Laufenden!

Eure Links ziehe ich mir die nächsten Tage rein!

Danke an ALLE!

von F. F. (foldi)


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Aber dann verfolge doch einen anderen und viel günstigeren Ansatz.

Du willst die Ameisensäure dort einbringen. Bestimme doch einfach die 
Menge genau, die du dort einbringen willst.

Das kannst du mit einem Perfusor sehr genau machen und dann kannst du 
das mit einem Ultraschallvernebler vernebeln und dann mit einem Lüfter 
einblasen.

Schau dir mal so einen Perfusor an.
http://www.ebay.de/itm/Spritzenpumpe-B-Braun-perfusor-secura-FT-guter-Zustand-/111158229181?pt=Medizinische_Ger%C3%A4te&hash=item19e18bf8bd

von Timm T. (Gast)


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Ernst B. schrieb:
> wenn man da Ameisensäure reinstellt dann beginnen
> die mit ihren Flügeln Ventilatorenstrecken zu bauen.

Wie, wedeln die Bienen die Ameisensäure aus dem Stock? Oder zu den Waben 
hin?

Am bienenverträglichsten wäre es doch, die Milben einzeln mit der Säure 
zu impfen, oder? ;-)

von MarcVonWindscooting (Gast)


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Da haben es die Wildwespen, die bei mir im undichten Dach der K"uche 
jedes Jahr leben einfacher. Deren Parasit 'xenos vesparum' wird von mir 
wie folgt bek"ampft: Befallene Wespen werden eingefangen, mit Chloroform 
oder Ether bet"aubt/beruhig, mit 'nem Taschentuch als Polster 
festgehalten und der/die Parasiten mit der Pinzette entfernt. Fertig! 
5min, ambulant.

Wenn ich 0603 l"oten kann, dann krieg ich auch die DrexxBiester raus, 
nicht wahr?? ;-)

Aber viel lieber w"urde ich die Parasiten mit 'nem Blue-Ray-Laser 
erschiessen.

Perfekt w"are, wenn man den Wespen/Bienen ein Werkzeug in die Hand geben 
k"onnte, mit dem sie selbst die Parasiten erledigen k"onnen. Das 
m"ussten sie aber verstehen und erlernen. Ein kurzer Laserpuls, der mit 
entsprechenden Insektengerechten Bedienelementen ausgel"ost wird k"onnte 
sowas sein.

Bei der Biene ist das bestimmt schwerer als bei der Wildwespe. Die 
Wildwespe leidet ja direkt und selbst unter dem Parasiten. Die muss 
nicht erst die Abstraktion 'Feind der Brut' = 'mein Feind' hinbekommen.

von Klaus W. (mfgkw)


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F. Fo schrieb:
> Du willst die Ameisensäure dort einbringen. Bestimme doch einfach die
> Menge genau, die du dort einbringen willst.

Das wäre ja zu einfach :-)

Das Problem ist, daß die nötige Menge von etlichen Faktoren abhängt, 
hauptsächlich von der Temperatur.

Der klassische Weg geht wie gesagt über einen Verdunster, den man mit 
einer bestimmten Menge füllt, die Öffnungen mehr oder weniger weit öfnet 
und dann vor einem warmen Tag ins Volk reinstellt.

Welche Menge man braucht und wie weit man die Öffnungen macht, hängt 
jetzt davon ab:
- wie groß der Raum ist (je nach Volk 1, 2, oder 3 Etagen)
- wo im Raum der Verdunster steht
- wie hoch die Konzentration sein soll
- wie schnell die Konzentration absinken soll
- aber vor allem: wie warm es an diesem Tag wird und wie feucht

Letzteres weiß man im Voraus halt nicht; man muß es schätzen und hoffen, 
daß es letztlich für die Milben zuviel und für die Bienen erträglich ist 
(zumindest für die meisten).

Mit einer fest vorgegebenen Menge hat man also nichts gewonnen: bei 
etwas kühlerer Witterung müsste man deutlich mehr AS geben als an einem 
warmen Tag maximal zulässig ist.

Deshalb wäre die Messung der Säurekonzentration in der Luft durchaus ein 
echter Fortschritt.
Wie man dann die gewünschte Menge AS freisetzt, ist kein dramatisches 
Problem, dafür würde schon der bisherige Verdunster reichen, auf den man 
mehr oder weniger tropfen lässt.

von Klaus W. (mfgkw)


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Timm Thaler schrieb:
> Wie, wedeln die Bienen die Ameisensäure aus dem Stock? Oder zu den Waben
> hin?

Zumindest bei zu hoher Temperatur im Stock stellen die sich wirklich mit 
dem Hintern in Richtung Ausgang und wedeln mit den Flügeln die Luft in 
Richtung Flugloch, in der Summe macht das tatsächlich einigen Wind und 
kühlt.
Daß sie das mit zu hoher Säure auch machen, habe ich noch nicht gesehen, 
aber es steht zu vermuten.

>
> Am bienenverträglichsten wäre es doch, die Milben einzeln mit der Säure
> zu impfen, oder? ;-)

Viel Spaß!
Dann würde man nicht mal Säure brauchen, etwas Sekundenkleber oder ein 
Tröpfchen Ballistol würde auch reichen.

Es kostet nur etwas Zeit bei mehreren Tausend Bienen und nochmal 
sovielen Larven, ein paar Tausend Milben zu suchen, die man mit dme Auge 
gerade noch sieht wenn sie auf einem weißen Blatt Papier rumlaufen.

von Klaus W. (mfgkw)


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MarcVonWindscooting schrieb:
> Bei der Biene ist das bestimmt schwerer als bei der Wildwespe. Die
> Wildwespe leidet ja direkt und selbst unter dem Parasiten. Die muss
> nicht erst die Abstraktion 'Feind der Brut' = 'mein Feind' hinbekommen.

Die erwachsenen Bienen werden auch angesaugt, kommen aber mit einer 
Milbe auf dem Rücken noch halbwegs durchs Leben (siehe 
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Varroa_destructor_bee.jpg). Die 
Larven dagegen werden so stark geschädigt, daß sie als Ausfall 
abgeschrieben werden müssen.

von Heckenimker (Gast)


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Siehe Länderinstitut für Bienenkunde, Hohen Neuendorf e.V
Tätigkeitsbericht 2001

von Ernst B. (puravida)


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Heckenimker schrieb:
> Siehe Länderinstitut für Bienenkunde, Hohen Neuendorf e.V
> Tätigkeitsbericht 2001

Danke Dir!

Elektrochemisches Verfahren klingt ziemlich mühsam. Und teuer. Aber ich 
könnte die Firma Dräger ja mal anschreiben...

Man findet die unterschiedlichsten ppm Werte bezüglich der Wirksamkeit 
und der Verträglichkeit. Leider.

von Reiner O. (elux)


Angehängte Dateien:

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http://www.metrohm.de/Branchen/Downloads/Appl_IC-org-Saeuren-Biogas.pdf
Hier wird ein Messprinzip beschrieben, liest sich allerdings teuer...

Ein Gedanke meinerseits wäre: da die Ameisensäure ja vermutlich DIE 
Säure am Anwendungsort ist, wäre zu ermitteln, inwiefern sie einen 
Ionenstrom zwischen zwei Elektroden bei höherer Spannung unter UV-Licht 
beeinflusst (PID-Prinzip, siehe Anhang).
Keine Ahnung, ob damit ein Nachweis auch im ppm-Bereich möglich ist, 
jedoch erscheint mir der Eigenbau nicht sonderlich kompliziert...


Gruss aus Berlin

Elux

von Heckenimker (Gast)


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"Man findet die unterschiedlichsten ppm Werte bezüglich der Wirksamkeit
und der Verträglichkeit. Leider."

Du sagst es - fängt bei wenigen hundert ppm an und geht bis oder über 
2000.
Schreibe bitte wieder was wenn du weiter gekommen sein solltest.
Grüße HI

von Ernst B. (puravida)


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Heckenimker schrieb:

> Du sagst es - fängt bei wenigen hundert ppm an und geht bis oder über
> 2000.
> Schreibe bitte wieder was wenn du weiter gekommen sein solltest.
> Grüße HI

Ich fürchte leider, daß ich hier nicht weiterkommen werde. Zumindest 
nicht als Hobbyelektroniker mit beschränktem Wissen über Säuremessung 
und deren Möglichkeiten sowie beschränktem Budget.

Eine leistbare Möglichkeit die Säurekonzentration zu messen wäre aber - 
aus meiner Sicht - ein tolles Tool um die Behandlung so schonend wie 
möglich durchzuführen.

von Aehh (Gast)


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Wenn das Ganze von Temperatur und Luftfeuchtigkeit abhaengt, wuerde ich 
Temperatur und Feuchtigkeit messen, das ist beides guenstig, und danach 
die Parameter einstellen.

von Klaus W. (mfgkw)


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- Temperatur
- Luftfeuchtigkeit
- AS-Konzentration (sinkt an der Luft durch Wasseraufnahme, je nach T 
etc.)
- Windrichtung und -stärke
- Öffnungen der Beute (Ausrichtung)
- Position des Austritts
- Mondstand
- ...

von Heckenimker (Gast)


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Ernst B. schrieb:
> Eine leistbare Möglichkeit die Säurekonzentration zu messen wäre aber -
> aus meiner Sicht - ein tolles Tool um die Behandlung so schonend wie
> möglich durchzuführen.

Vielleicht erwägst du mal, als Hobbyelektroniker, einfach das Pferd 
andersrum aufzuzäumen.
Nicht zuerst kompliziert messen und danach Dosierung  regeln oder 
steuern sondern ganz einfach kontinuierlich einen so kleinen Säurestrom 
ins Volk einbringen, den die Bienen grade noch durch intensives „Lüften“ 
in für sie erträglichen Grenzen halten können. Für die Milben aber 
hoffentlich in doch unerträglichen Grenzen! Ob 60 oder 85 %ge Säure wäre 
dann wohl unbedeutend.
Dass dabei auch mehr oder weniger Wasser mit Gewalt in die Stockluft 
gedrückt würde könnte den Drang zum „Lüften“ zwar intensivieren aber das 
Kriterium wäre der „Säureumsatz  Netto“.
Gefragt wäre eine Abgabe der Methansäure an die Stockluft, die 
zwangsläufig und fast unabhängig von der Umgebungstemperatur und 
Luftfeuchte erfolgt. Zum Beispiel durch Versprühen von Säure mit einen 
primitiv angesteuerten Tintenstrahldruckerkopf.
Könnte man damit Säureverbrauchswerte  von 5 bis 20 ml/24h einstellen so 
ist eine Kontrolle des Säuregehalts in der Luft temperaturunabhängig und 
feuchteunabhängig  grob einstellbar.
Denn aus einem gepulsten Sprühnebel verdampft die Säure immer. Auf 
Kosten von Wärme die der Luft entzogen wird. Im Bienenvolk liegen die 
AS-Sättigungsgrenzen höher als die akute Konzentration weil die 
Säurenachlieferung begrenzt ist und die Bienen auf Dauerbelüftung 
umschalten werden. Es könnte  höchstens zu feucht werden so das Wasser 
an Flächen im Stock vorrübergehend kondensiert. Nicht schön, kommt aber 
übers Jahr in Beuten vor – und geht vorüber.
Denn das Hauptproblem bei dem Einbringen der Ameisensäure heute ist, 
dass auf den Dochten sich das Wasser anreichert und in Folge der 
Nachschub von neuer Säure mehr oder weniger gehemmt wird. Der neue 
Nassenheider ist zwar ein guter Schritt Richtung Verbesserung. Ein Teil 
vom Wasser tropft ab (in die Schüssel darunter) doch eine vollkommene 
Lösung scheint er nicht zu sein.
Die sucht man noch.  Falls DIESE dir gelingen würde bringst du uns ein 
Stück vorwärts. Und du hättest viel Beifall. Falls die Lösung nicht zu 
teuer ausfallen würde wäre es auch in kommerzieller Hinsicht eine schöne 
Sache. Leider aber wohl nur für Klein- oder Hobbyimker.
Grüße Heckenimker

von amarock12 (Gast)


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Hallo,
leider gibt es hier im Forum keine neuen Erkenntnisse. Bin auch gerade 
dabei, irgendeine Möglichkeit zu finden, habe diverse Ideen und würde 
mich mich freuen, wenn jemand mit mir weitere Ideen diskutieren würde. 
Es gibt ja schon sehr gute Ansätze und ich denke, dass durch Versuche 
sehr viel der Komplexität verringert würde. Ich werde z.B. demnächst 
über die Verdampfung von Ameisensäure bei konstanter Temperatur 
(Heizung) bei unterschiedlicher Luftfeuchtigkeit eine Kennlinie 
aufzuzeichnen und die verdampfung anhand unterschiedlicher Temperaturen 
(widerum Heizung) dann konstant zu halten.
Grüße
amarok12

von Hans-Peter (Gast)


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Hallo,

ist dieser Beitrag noch aktiv?
da ich selber Bienen habe und mir auch schon des öfteren den Kopf 
darüber zerbrochen habe, wie ich am besten die Ameisensäure schonend ins 
Bienenvolk bekomme um dennoch möglichst alle Milben zu entfernen, würde 
ich einen kleinen Gedankenaustausch mit allen interessierenden 
vorschlagen.

vielen Dank im voraus

von Klaus W. (mfgkw)


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"aktiv" ist ein dehnbarer Begriff...

Ich bin noch nicht weiter, das Problem ist noch dasselbe, habe mich 
mangels Zeit aber auch nicht drum gekümmert.

Also meinetwegen gerne!

von Paule (Gast)


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An zwei Stellen in dem Thread hat sich jemand gegen die Lösung gewandt, 
die Luft durch Wasser zu leiten und den pH-Wert zu messen.
Ich räume ein, dass es da praktische Probleme gibt. Etwa, dass das 
Wasser regelmäßig ausgetauscht werden muss, die Sonde auch (oder 
wenigstens neu kalibriert) etcpp. Aber das könnte man ja alles 
automatisieren und mit einem Wasseranschluss, "ziemlich" autonom 
hinkriegen.
Das integrative Verhalten halte ich nicht für problematisch. Man könnte 
ja numerisch differenzieren.

Wenn ich dann mal anschaue, was so als Alternativen genannt wurde. Die 
Sensoren zu denen es Forschungsarbeiten gibt etc.: Ist da nicht im 
Vergleich der Aufwand für die pH-Messung doch geringer?

Ich frage nur so aus Neugierde, aber interessieren würde es mich, als 
technisches Problem, doch. Was meint ein Bienenzüchter dazu?

von Paule (Gast)


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Ach ja, noch was: Wie kontrolliert man eigentlich den Erfolg? Wie groß 
ist so eine Milbe eigentlich? Fällt die gleich vom Bienenkörper ab? Oder 
verändert sie ihre Farbe, oder so?

von Paule (Gast)


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Vermutlich eine blöde Idee, aber mir fiel gerade das Wort "Batterie" 
ein.
Es gibt doch Zink-Luft Batterien usw. Wenn man nun zwei Elemente passend 
auswählt und die Spannung resp. Innenwiderstand messen würde ...

von Klaus W. (mfgkw)


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Paule schrieb:
> Ach ja, noch was: Wie kontrolliert man eigentlich den Erfolg? Wie groß
> ist so eine Milbe eigentlich? Fällt die gleich vom Bienenkörper ab? Oder
> verändert sie ihre Farbe, oder so?

Die getöteten Milben fallen im Lauf von etlichen Tagen ab und können 
unten auf Papier o.s.ä. gesammelt und gezählt werden.
Die Milben sind wesentlichkleiner als die Bienen.

von Timm T. (Gast)


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Klaus W. schrieb:
> Die Milben sind wesentlichkleiner als die Bienen.

Na zum Glück, nicht wie hier: 
http://imgc.allpostersimages.com/images/P-473-488-90/76/7601/7EHF300Z/poster/uli-stein-zecke.jpg

Angeblich waren die letzten beiden Winter eher schlecht für die Varroa. 
Kann man die Viecher nicht irgendwie ködern, vielleicht mit einem 
Sexualduftstoff?

von Frank B. (frank501)


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Ich habe von Chemie nur rudimentäre Kenntnisse. Aber wäre nicht ein 
Gaschromatograph nicht eine geeignete Methode um Stoffe in der Luft zu 
messen?

Auf einen bestimmten Stoff, wie hier die Ameisensäure, angepasst, sollte 
sowas doch recht simpel aufgebaut sein.
Der einzige Knackpunkt ist dabei vermutlich der Sensor, aber wie das 
geht, ließe sich sicher auch heraus finden.

Frank

von Klaus T. (klauz)


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Hallo,

ich hätte auch Interesse, an dem Thema mit zu machen,
Ameisensäure gezielt im Bienenvolk zu dosieren.
Was ist der aktuelle Erfahrungsstand dazu?
Danke!
Klaus.

von KGH S. (heckenimker)


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Klaus T. schrieb:
> ch hätte auch Interesse, an dem Thema mit zu machen,
> Ameisensäure gezielt im Bienenvolk zu dosieren.
> Was ist der aktuelle Erfahrungsstand dazu?
> Danke!
> Klaus.

Hallo Klaus
Was du da schreibst ist (wie mein Beitrag weiter oben) eigentlich nicht 
mehr in der Spur; die da lautete: „Ameisensäurekonzentration“ in 
Bienenbehausungen messen. Ich meine die alte Spur führt ins Abseits.

Zwar ist die ursprünglich im Forum gestellte Frage interessant doch 
festzuhalten ist, dass seit 2001  bis heute dazu Zahlen herumgeistern 
die sich widersprechen. Siehe dazu z. B. :

https://www2.hu-berlin.de/bienenkunde/Bilder-Downloads/Taetigkeitsberichte/Tatigkeitsb01.pdf

Weitere Diskussionen zeigen, dass es bis heute keinen wirklich zu 
empfehlenden, optimalen und gesicherten ppm-Wert gibt den man anstreben 
sollte um die Milben zu töten ohne Bienen wie Brut zu schaden. Warum es 
so ist ist nachvollziehbar, doch im Forum klar darzustellen wohl 
unmöglich.

In der Praxis geht es doch immer um eine flexible Dosierung der 
Ameisensäure. Um die Anpassung des Säurestromes an Beute, Volkszustand, 
Wetter usw.  Aus der Praxis könnte man entnehmen, dass die Milbentötung 
funktioniert wenn man es schafft 0,5 bis 3 ml Ameisensäure pro Stunde 
(je nach genannten Bedingungen, Konz. 60%) in die Beuteluft zu bringen. 
Überschüssiges Wasser sollte dabei separat ablaufen können Ob man die 
Säure durch Sprühen auf eine senkrechte Fläche oder als Tropfen ( 1 ml 
sind ca. 6 Tropfen) auf eine Fläche ablaufen lässt ist nicht so wichtig. 
Genauso ob mit oder ohne externe Wärmezufuhr. Nur das noch säurehaltige 
(Ab-) Wasser sollte aufgefangen werden oder durch den offenen Boden 
abfließen können.
Es gibt sogar  Sprüh-Dosierer. Für die "Beduftung" von Bädern und 
WC´s).Die sind billig  leider jedoch nicht säurefest. Preise um die 4 € 
incl. Batterie. Hat zu dieser Lösung jemand ein Gedanken - ist die 
Frage.
Ich warte weiter bis mal was kommt was der Ameisensäure widersteht und 
dazu von der Handhabung idiotensicher zu machen wäre. Vielleicht ein 
Erzeugnis aus China?
Heckenimker

von F. F. (foldi)


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https://www.thomas-philipps.de/de/elektrische-farbspritzpistole?gclid=CjwKEAjw5cG8BRDQj_CNh9nwxTUSJAAHdX3fOTWXZwPTBT-MBcj36WVpb9VKXtNvNZx5oxgKtAFm3BoChSjw_wcB

Elektrische Spritzpistolen könnten sich dafür eignen.
Eigene Steuerung dafür bauen und das müsste ziemlich genau zu dosieren 
sein.
Weiterer Vorteil: Tank und alles in einem System und dabei günstig zu 
bekommen.
Sehr verschleißarm.

von KGH S. (heckenimker)


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F. F. schrieb:
> Elektrische Spritzpistolen könnten sich dafür eignen.

Hallo
Leider spricht mindestens folgendes dagegen.
- Sicherheit steht immer an erster Stelle! Diese damit kaum vorstellbar.

- Nicht narrensicher, Fehlbedinung sehr gefährich, nicht 
zulassungsfähig.

- Netzspannung bei jeder Beute kaum vorhanden, nicht zu bewerkstelligen.

- Es gibt in allen diesen Geräten Metallteile die sofort korrodieren 
würden.

- Konstruktion muss einfach, billig, klein sein. Gut für 5 wie 100 
Völker!

Grüße
Heckenimker

von Klaus T. (klauz)


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Hallo Heckenimker,

danke für die Antwort. Ja, ich verfolge auch den Ansatz,
gezielt die pro Zeiteinheit verdampfte AS-Menge zu steuern.
Ausgehend von meiner bisherigen Methode mit Liebig-Dispenser.

Ich würde auch unabhängig von 220-Volt Spannungen sein wollen.
Akkus / Batterien sollten genügen.

Die WC-Duftspray-Automaten habe ich mir angesehen, sie wirken mit
einzusetzenden Sprayflaschen:
die Automaten drücken den Spraydosenknopf 1x herunter.
Es gibt in der Apotheke Flacon-Flaschenköpfe als Pumpspray,
evtl. könnte es damit auch funktionieren.

Weiter oben hat jemand die Idee von einer Druckerpatrone erwähnt.

Leider ist überall das Risiko, dass Metallteile in der Säureluft nicht
überleben.

Wie sieht es mit Ultraschall- oder Piezo-Vernebelung aus?

Auch aus der Drogerie habe ich mir die Verdampfer für Mückenrepellent
oder Raumduft angesehen, die in die Steckdose gesteckt werden.
Ein senkrechter Docht wird durch ein ringförmiges Heizelement
(220 V / 6 W) erwärmt.
Wäre mal heraus zu finden, ob auch mit Akkus/Batterien genug 
Wärme-Energie
erzeugt werden kann, um die AS-Menge auch bei kalter Witterung
zu verdampfen.

Wie wäre es mit einer Plastikdüse von
Pumpflaschen (wie z.B. bei Pflanzensprühern / im Fensterputzmittel).
Dazu braucht es einen Motor (oder sogar Kompressor) für den Druck.
Oder kann man den Druck vor der Behandlung aufbauen (aufpumpen)
und er bleibt 3 Tage erhalten?
Dann braucht man ein Magnetventil - säureresistent.

Soweit mal mein Brainstorming der letzten Tage.
Grüße, Klauz

von Timm T. (Gast)


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Dosieren kann man gut mit Schlauchpumpen, allerdings bauen die nur wenig 
Druck auf. Das Medium hat nur Berührung mit dem Schlauch (meist 
Silikon). Benötigen nur wenig Leistung und lassen sich mit 12V 
betreiben.

Sehr genau dosieren kann man mit Spritzen. Dazu wird der Kolben einer 
Spritze über eine motorbetriebene Spindel eingedrückt. Wird zur 
Medikamentendosierung verwendet.

Ein einfach zu bauendes Ventil wäre ein Stahldraht, der per Federkraft 
einen Silikonschlauch zusammenpresst. Durch einen Hubmagnet oder 
Servomotor wird der Draht betätigt und gibt den Schlauch frei. Das 
Medium hat nur Kontakt zum Schlauch. Geht nur bei geringem Druck.

Elektroverdampfer und Ultraschallvernebler benötigen eine 
Dosiereinrichtung. Elektroverdamper für Dampfloks im Modellbau habe nur 
wenig Leistung. Gehen würde vielleicht auch ein Glasröhrchen, das in 
Sand gebettet eine Heizwicklung umgibt und in das von einer Seite über 
den Dosierer Säure eingespritzt wird und der Dampf zur anderen Seite 
entweicht.

Ameisensäure verdampft bei 101°C. Bei Wikipedia steht allerdings 
"zersetzt", das wäre dann nicht so praktisch.

Über welche Mengen an Ameisensäure reden wir hier denn pro Tag pro 
Stock?

von Timm T. (Gast)


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Pumpspay: Es gab früher mal Sprühflaschen aus Glas mit einem Gummiball. 
In der Flasche waren zwei Röhrchen, eines ging gerade nach Oben aus der 
Flasche, eines ging gebogen aus dem Gummiball. Drückte man den Ball, 
strömte die Luft durch das gebogene Röhrchen über das gerade Röhrchen, 
saugte dort per Bernulli die Flüssigkeit aus der Flasche und zerstäubte 
sie.

Das Medium hat nur Kontakt zur Glasflasche und den Glasröhrchen. Man 
bemötigt noch ein Druckluftquelle, z.B. aus einer Sprühdose, oder 
CO2-Kartusche. Die Dosierung ist wahrscheinlich recht ungenau.

Btw: Mir hat die Ameisensäure aufbewahrt in einer Glasflasche mit 
Tropfer den Gummi des Tropfers zerbröselt. Obwohl sie damit eigentlich 
keinen Kontakt hatte.

von KGH S. (heckenimker)


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Timm T. schrieb:
> 1)
Ameisensäure verdampft bei 101°C. Bei Wikipedia steht allerdings
> "zersetzt", das wäre dann nicht so praktisch.
> 2)
> Über welche Mengen an Ameisensäure reden wir hier denn pro Tag pro
> Stock?

Hallo
ad 1)
Die normale "Umgebungstemperatur" im Stock sollte (ais Richtwert) auch 
von der Säure nicht überschritten werden. Der Grund: mit der Temperatur 
wächst die Reaktivität der Säure. Also wachsen Schäden an Bienen und 
Materialien. - Die Säureselbstzersetzungsrate steigt mit der Temperatur.

Man sollte (wenn überhaupt) nicht viel mehr Wärme lokal zuführen wie 
durch die Verdunstung lokal von der Verdunstungsfäche "mitgenommen" 
wird.

ad 2)
Richtwerte zur Dosierung wurden oben schon angegeben.
Ergänzend- man rechnet pro 1 Behandung mit ca 200 bis 300 ml Säure 60%

Es sind 0,5 bis 3 ml Ameisensäure pro Stunde in die Beuteluft zu 
bringen.
(je nach dort genannten Bedingungen)

Anders sind das 12 bis höchstens 70 ml pro 24 h möglichst gleimässig 
über den Tag verteilt. Das sind z. B. bei 24 ml/24h ca. 1 Tropfen alle 
10 Minuten ein Tropfen. Die Dauer der Behandlung (Tage) lässt sich 
rechnen.

Heckenimker

von Timm T. (Gast)


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Nu, dann geht das doch:

Dosierung:
Über Bürette mit einstellbarer Tropfmenge. Ungenauer, aber 
unelektronisch.
Über Glasspritze mit Motorspindel, die den geschliffenen Glaskolben 
einschiebt. Sehr genau, einstellbar, aber erfordert Elektronik.

Verdampung:
Über Verdampferstein, auf den die Säure dosiert auftropft. 
Verdampfersteine sind eine poröse Keramik, bekommt man da, wo es Duftöle 
gibt. Wie groß der Stein für das sichere Verdampfer der maximalen Menge 
pro Stunde sein muß, sollte sich experimentell bestimmen lassen.

von KGH S. (heckenimker)


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Timm T. schrieb:
> Nu, dann geht das doch:

Hallo
Natürlich - damit befasst sich ja (für die Medizien) eine ganze 
Industrie.
Siehe z. B.
http://images.google.de/imgres?imgurl=http://www2.hs-esslingen.de/~johiller/infusionstherapie/pics/it03.jpg&imgrefurl=http://www2.hs-esslingen.de/~johiller/infusionstherapie/varianten.htm&h=291&w=400&tbnid=kIaMWFnIA8xH2M:&tbnh=90&tbnw=124&docid=z14mx-YoaxNloM&client=firefox-b&usg=__sFeMfo0JfZ4b2eoWpGCjr-b_2rE=&sa=X&ved=0ahUKEwiIn9iQhI7OAhUICMAKHWO9BBAQ9QEIbjAI.

Leider liegen die Einstellbereiche der angebotenen Hilfsmittel in 
Bereichen von 50 bis 2000 ml/24h.
Oder es handelt sich um hightech-Dosiergeräte mit Preisen für die man 
sich jedes Jahr eine neue Imkerei leisten könnte.

Die Herausforderung für uns wäre also eine einfache Steuerung zu bauen 
die in der Lage ist einer Vorrichtung (Beispiel Link unten) einen 
einstellbaren Volumenfluß von ca. 0,5 bis 3 ml/h "abzuringen".

http://images.google.de/imgres?imgurl=https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/23/Infusionsbesteck.jpg&imgrefurl=https://de.wikipedia.org/wiki/Infusionssystem&h=548&w=409&tbnid=I3Ju2EhtHdEZFM:&tbnh=92&tbnw=69&docid=Umkjrz6CicTHgM&client=firefox-b&usg=___o_b2t2ocAh0yrxPbxmGDPUrkCY=&sa=X&ved=0ahUKEwiIn9iQhI7OAhUICMAKHWO9BBAQ9QEIbDAH

Heckenimker

von Andreas B. (bitverdreher)


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Hi,
ich würde einfach eine gemessene Luftmenge durch Ameisensäure blubbern 
lassen. Ameisensäure hat einen Partialdruck von 44.6mbar bei 20°C.
Bei 20°C stellt sich dann eine Konzentration von 44,6/1013= 0,044 ein. 
Das sind dann (22,4l Gas sind ca. ein Mol) 0,044*1000/22,4*46 = 90g/m³ 
Luft.
Bei 0.5ml/h wären das dann (Dichte ca 1,2g/ml) 1000*0,5*1,2/90 = 6,7l/h.

Das Ganze dann noch etwas genauer durchrechnen und die Temperatur des 
Wasser mit einbeziehen (Dampfdruckkurve von Ameisensäre berücksichtigen) 
und fertig ist die Laube.

Gruß
Andreas

von Timm T. (Gast)


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KGH S. schrieb:
> Oder es handelt sich um hightech-Dosiergeräte mit Preisen für die man
> sich jedes Jahr eine neue Imkerei leisten könnte.

Du brauchst aber weder die Genauigkeit noch den ganzen GMP/GLP-Kram der 
Medizintech, um den Kolben einer 300ml-Spritze innerhalb von einigen 
Tagen definiert reinzudrücken.

Ein auf Endlos umgebauter Servo = Getriebe, eine Scheibe mit Magnet als 
Umdrehungszähler, eine Gewindestange, eine Gewindebuchse und einen 
Arduino, der den Motor immer in definierten Zeitabständen eine Umdrehung 
laufen läßt. Bißchen Ladeelektronik, ein Solarmodul.

Da der Motor immer nur wenige Sekunden alle paar Minuten läuft, ist die 
Leistungsaufnahme sehr gering.

Andreas B. schrieb:
> ich würde einfach eine gemessene Luftmenge durch Ameisensäure blubbern
> lassen. Ameisensäure hat einen Partialdruck von 44.6mbar bei 20°C.

Dann brauchst Du einen Drucklufttank. Luft vor Ort zu komprimieren 
dürfte zu energieaufwendig sein. Und Du brauchst einen säurerestistenten 
Sprudler.

Nachteil: Du brauchst eine größere Menge Ameisensäure. Während die 
Spritze nach einer Behandlung leer sein darf, muß bei Sprudler immer 
noch eine ausreichende Menge vorhanden sein.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Timm T. schrieb:
> Dann brauchst Du einen Drucklufttank. Luft vor Ort zu komprimieren
> dürfte zu energieaufwendig sein. Und Du brauchst einen säurerestistenten
> Sprudler.
>
Wozu Drucklufttank? Eine normale Luftpumpe tut es. Du brauchst keinen 
großen Überdruck dazu.
Eine simple Glasflasche tut es als Sprudler. Das ist das einzige was 
dabei säurefest sein muß.

> Nachteil: Du brauchst eine größere Menge Ameisensäure. Während die
> Spritze nach einer Behandlung leer sein darf, muß bei Sprudler immer
> noch eine ausreichende Menge vorhanden sein.
Ok, stimmt. Aber so teuer ist Ameisensäure ja wirklich nicht

Gruß
Andreas

von Timm T. (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Wozu Drucklufttank? Eine normale Luftpumpe tut es.

Was hast Du an...

Timm T. schrieb:
> Luft vor Ort zu komprimieren
> dürfte zu energieaufwendig sein.

... nicht verstanden.

Das Problem ist die ständig laufende Luftpumpe, selbst wenn die nur 10W 
zieht ist das für eine Anwendung mit 300ml und 3ml/h = 100h ein 
Energiebedarf von 1kWh.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Aha, und eine Elektronik mit Spritze und so weiter braucht keinen Strom?
Es tut hier eine simple Aquariumpumpe.

von KGH S. (heckenimker)


Angehängte Dateien:

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Hallo
Ich muss mich korregieren. Die Aussage zuvor war nicht ausreichend 
umfassend.
Die Ergänzungen hänge ich als Scann-Bild dazu.
Heckenimker

von Frank B. (wessnet)


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Hallo

Ich habe ein paar Bienenvölker und habe diesen thread auch mal 
durchgelesen.
Deshalb habe ich mal für einen Bienenstock die Temperatur innen und 
außen sowie Luftfeuchte (ebenfalls innen und außen)  gemessen.
Ich gehe mal dann aus das einige findige Leute hier ( ich gehöre nicht 
dazu ) aus diesen angaben grob die Konzentration die benötigt wird 
berechnen können.

Alles ist genauer als das was wir haben. Schwammtuch Methode Oder Liebig 
dispenser (benutze ich). Man schätzt die Temperatur und ermittelt daraus 
die fläche die Verdunstung.

Interessant wären dabei folgende Punkte

1. Wie hoch muss die Konzentration sein. (Meinungen gehen weit 
auseinander)

2. Änderung anhand der Temperatur und der luftfeuchte

3. Automatisch Steuerung der Verdunstung der Ameisensäure

Vorteile währen
1. man wäre Temperatur unabhängige.
2. Einfaches abarbeiten.
3. Sicherheit

für den, der das entwickelt, ist der markt gar nicht so klein

von Gerald B. (gerald_b)


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Ich habe vor 5 Jahren angefangen mit imkern und benutze von Anfang an 
den Nassenheider Professional Verdunster und hatte noch nie Probleme mit 
varroabedingten Völkerverlusten oder Kö-Verlusten wärend der Behandlung.
Der NHP hat eine von der Temperatur unabhängige Tropfrate, die von der 
verwendeten Dochtgröße abhängt. Ist es kälter, wird der Fleck auf dem 
Fließ größer - durch die größere Fläche steigt die Verdunstungsrate, das 
System ist also selbstregelnd.
Das funktioniert auch ganz gut. Verdunster füllen, in den Urlaub fahren 
und danach Milben zählen ist ohne weiteres möglich.
Eine Kontrolle der AS/Konzentration wäre trotzdem mal interessant.
Theoretisch sollte sich ein Wärmetönungssenor f[r Kohlenmonoxid eignen, 
denn Ameisensäure lässt sich katalytisch mit Konz. Schwefelsäure in 
Kohlenmonoxid und Wasser spalten - und auf Kohlenmonoxid spricht der 
Sensor an.
Allerdings ist zu beachten, das Silicondämpfe den Sensor vergiften, da 
Siliziumoxid die aktive Fläche verglast. Aber Silikon in der Beute ist 
ohnehin eher unwahrscheinlich ;-)

von Clemens G. (clemens_g)


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Habe mir darüber auch schon mal Gedanken gemacht, siehe:
https://community.hiveeyes.org/t/system-zur-messung-der-ameisensaure-konzentration-im-bienenstock-bei-der-varroa-behandlung/1263

Getestet habe ich bisher nur auf der Werkbank, ein Hauptproblem sehe ich 
momentan in der hohen Leistungsaufnahme des Heizelements der angedachten 
Sensoren was (a) einen längeren Batteriebetrieb quasi umnöglich macht 
und auch (b) einen hohen Wärmeeintrag ins Volk verursacht, gerade wenn 
man experimentell an mehreren Stellen im Stock messen möchte.

von Klaus W. (mfgkw)


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Erleichternd ist es aber, daß man nicht wirklich dauernd messen muß. 
Reicht ja alle halbe oder ganze Stunde mindestens.

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