Hallo,
ich begann mich mit Mikrocontrollern auseinanderzusetzen, da ich ein
Projekt im KFz Bereich vorhabe, welches eine "intelligente" Lösung
benötigt.
Zur Problemstellung:
- Es soll an einem Motorräd älterer Produktion eine dynamische
Zündung realisiert werden.
Was heisst das? - Abhängig von der Drehzahl soll der Zündzeitpunkt vor-
oder zurück verlagert werden, da dies eine bessere Leistungsausbeute und
einen besseren Lauf bedeutet.
- optimaler Weise soll ein elektronisches Abriegeln ab einer
Gefahrendrehzahl (zb. 9000 u/min) realisiert werden, und der
Zündzeitpunkt bei niedriger Umdrehungszahl später und bei
höherer Drehzahl früher liegen.
Ich könnte das mit Standardelektrik bauen, dann wäre der Übergang aber
nicht fliessend, sondern ich müsste 2-3 Drehzahlbereiche definieren.
- Gegeben sind: 12 V Bordnetz, die Maschine hat eine
Drehstromlichtmaschine mit Hallgeber, ein Magnetrad mit
Pollücke rotiert über dem Sensor. Von dort müsste sich die
Kurbelwellendrehzahl abgreifen lassen.
- Ich muss in Messungen noch herausfinden wieviel Spannung real
bei arbeitendem Motor durch die Geber-Leitungen / Lichtmaschine
rauschen (bei Simson Mopeds kann an den Steuerteilen über 400
Volt anliegen - wohlgemerkt nicht auf der Zündspulenseite)
Der Hochspannungsteil müsste also elektrisch getrennt sein, bzw. der MC
wird als Hook zwischen Lichtmaschine und Hallgeber geschaltet und
liefert dann an seinem Ausgang das Zündsignal.
>> Frage wäre nun - wie messe ich zuverlässig Drehzahlen mit zB. dem AT90S4433 ?
Es sollte schon bis ca. 13000 u/min genau gehen, dh. Diese Drehzahl auch erkennen.
Bei nichtanliegen von Impulsen soll zB. die maximale Zündzeitpunktrückverlegung
aktiv sein, denn man muss das Motorrad ja antreten können. Ich bräuchte wohl einen
Referenztaktgeber (Quarz?) um eine genaue u/min-Messung zu machen?
Das von mir vorgestellte Konzept wird im Prinzip auch bei Audi KFz mit
der VEZ-Zündung verwendet. Die VEZ-Kennfeldzündung arbeitet nach
folgendem System: in einem ROM-Speicher sind die Zündzeitpunkte für
entsprechende Drehzahlen und gleichzeitig gegebene Gaspedalstellung
gespeichert. Die Anordnung der Werte entspricht also einem
2-dimensionalem Feld. Die X-Achse hat zB Drehzahl, die Y-Achse die Werte
für die Spritmenge. Ein kleiner EMR ( MC? ) liest ein Echtzeit aus
deisem ROM und verursacht dementsprechend die Zündung.
So ähnlich funktioniert das in allen aktuellen KFz. Darum ist auch
Chiptuning machbar - es wird dabei nur der ROM mit den Wertetabellen
ausgetauscht.
Für mein Projekt soll es für den Anfang nur Drehzahlabhängig sein, da
ich im Moment nicht weiss wie ich die Position des Gasdrehgriffes
abfrage. (Evtl. ein Poti im Lenker?)
Was sagt ihr als erfahrene MC-User dazu?
Hallo Holger, viele Fragen; meine Antwort nur zur Messung der Drehzahl: www.mino-elektronik.de/fmeter/fm_software.htm. Hier findest Du eine C-Quelle für genaue Frequenzmessung. Eine einfache Skalierung *60 ergibt die Drehzahl. Wenn man die Messzeit auf 1 setzt, die Berechnung mit 'long' macht und keine Anzeige benötigt, wird das Programm sehr klein und schnell; jede Umdrehung liefert eine hochaufgelöste, genaue Drehzahl. Michael
Hi, vielleicht auch ganz interessant: http://home.12move.de/home/hanskrause/ unter Elektronik kucken. Tony
Hey, Antworten, sehr schön. Ich habe auch im Forum einen Thread zu DZM gefunden ( Assembler 1/Zeit oder so) ich werde mir das mal anschauen. Liesse sich der AVR auch mit 10 MHz betreiben, da wäre die Zählbasis schöner?
Hallo Holger Ich baue gerade eine Motronik (Einspritzung und Zündung) mit ATmega103 daher kenn ich mich inzwischen gut aus. Du brauchst nicht nur die Drehzahl, sondern auch ein Bezugssignal (unterer Totpunkt zum Beispiel). Falls Du vermeiden willst 2 Mal je 4-Takt zu Zünden brauchst Du daß Bezugssignal an der Nockenwelle. Die drehzahlmessung läßt sich leicht mit den Timern der AVRs und den output compare interrupts realisieren. Achtung die modernen kleinen Zündspulen dürfen nur einige ms eingeschaltet sein. Die alten größeren Zündspulen vertragen sogar Dauerbetrieb wegen der mechanischen Unterbrecher. Gruß Michael
Hallo, also bei mir ist das ein 2-Takt-Motor 150 bzw 250 ccm, dh. Nockenwelle gibt es nicht, er ist auch nicht Drehschiebergesteuert, ich habe also nur die Kurbelwelle. Ich habe 2 Takte, die je eine halbe Kurbelwellenumdrehung dauern. Der Motor ist bereits mit 180 Watt Drehstromlichtmaschine und elektronischer Batteriezündung ausgestattet. (Aber eben statisch) Auf dem rechten Kurbelwellenstumpf sitzt eine Scheibe aus Ferrit, mit einer Pollücke, welche den Hallgeber der auf dem Lichtmaschinengehäuse sitzt auslöst. Ich habe hier also schon einen Umdrehungsimpulsgeber. Zwischen ihn und die eigentliche Zündeinrichtung soll der µC. Ich könnte daher die Zündung schon auf ungeuer Spätzündung stellen, und der µC macht dann drehzahlabhängig nur die Verzögerung. Du baust nicht allen Ernstes ne Motronic (die von Bosch?) nach? Hut ab! (was gabs da noch, Digifant?)
ahh.. andersrum - auf ungeheuer viel Frühzündung, und der µMC selbst regelt dann von viel spätzündung (also sehr großen delay) zu weniger pause bei höheren DZ.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.