Ich bin auf der Suche nach einer günstigen Platform für 6LoWPAN. Es werden ca. 50 Module benötigt. Meine Idealvorstellung wäre ein Modul mit ATmega256RFR2 (oder ATmega2564RFR2), Antenne, Quarz für MCU und Funk und Hühnerfutter, da ich mit der Prozessor-Familie / Toolchain etc. vertraut bin. Dafür gibt es aber kein großes Angebot und die Preise scheinen mir ziemlich überzogen: bei Atmel selbst gibt's das EvalBoard für ~$40 und Sparkfun will für ein Board mit dem "Vorgänger" ATmega128RFA1 ca. ~$50. Dabei kostet der chip z.B. bei Mouser in entsprechender Menge unter 4€. Da ich viele Module benötige ist mir der generelle Aufwand (neue Toolchain "lernen" und aufsetzen etc.) nicht so wichtig wie der Aufwand pro Modul (löten, flashen,...) und die Kosten pro Modul. Ein passendes Board basierend auf dem Referenz-Design zu fertigen wäre auch möglich aber es scheitert am Bestücken (selbst -> hoher Aufwand bei so vielen Boards mit QFN64 / bestücken lassen -> hoher Preis). Jetzt bin ich auf die TI CC2530-A1 module gestoßen, die bei AliExpress zu Preisen unter 5€ zu kriegen sind. Versandkostenfrei ist das selbst nach Einfuhrkosten noch sehr günstig. Angeblich läuft auf dem CC2530-DK development kit von TI das Contiki-OS mit 6LoWPAN Stack. Hat schon jemand Erfahrung mit dieser Kombination und kann mir z.B. sagen wie viel Platz und Performance mir denn noch für den eigendlichen Code bleibt neben Contiki? An alternativen Hardware-Vorschlägen bin ich definitiv auch ineressiert - aber mehr als 10€ will ich definitiv nicht investieren wenn für 13€ schon Module wie das ETRX2 mit fertigem OTA firmwareupdate etc. verfügbar sind (dazu habe ich allerdings nichts gefunden bzgl. 6LoWPAN)... Grüße, Tobias
Tobias H. schrieb: > bei Atmel selbst gibt's das EvalBoard für ~$40 und Sparkfun > will für ein Board mit dem "Vorgänger" ATmega128RFA1 ca. ~$50. Das Sparkfun-Board ist völlig krank. Das hat ein Digitali gelayoutet, der zwar wunderschön die IO-Pins des Controllers auf Stiftleisten ästhetisch korrekt aufzufächern in der Lage ist, aber noch nie was von HF gehört hat, geschweige denn von 2,4 GHz und seinen Problemen. Kommentar eines Kollegen beim Anblick des Layouts: "Klar haben die die Zertifizierung bestanden. Wenn sowieso nichts abgestrahlt wird, dann wird auch keine Störstrahlung abgestrahlt." > Dabei > kostet der chip z.B. bei Mouser in entsprechender Menge unter 4€. Der ist aber eben nur eine kleine Größe im Preis. Gerade der Aufwand für Zertifizierungen/Prüfungen (zumindest FCC und ETSI will man sicher in der Tasche haben) liegt im vierstelligen Bereich, und den musst du in der Serie dann erstmal wieder rein bekommen. > Da ich viele Module benötige ist mir der generelle Aufwand (neue > Toolchain "lernen" und aufsetzen etc.) nicht so wichtig wie der Aufwand > pro Modul (löten, flashen,...) und die Kosten pro Modul. Wenn du viele Module haben willst, kannst du ja mal bei Dresden Elektronik fragen, wie weit sie in der Stückzahl bei ihren Modulen dann mit dem Preis runtergehen. > (selbst -> hoher Aufwand bei so vielen > Boards mit QFN64 / bestücken lassen -> hoher Preis). Siehste, dir ist der Preis zu hoch, aber dass andere den gleichen Aufwand hatten, magst du ihnen nicht bezahlen? Für deine Preisvorstellungen brauchst du wohl einen Modul, der in 100000er Stückzahlen verkauft wird.
@Jörg Wunsch
Vielen Dank für die Antwort. Da es keinerlei Absichten gibt die Module
einzeln oder als Teil eines Produkts kommerziell zu verwenden ist mir
die Zertifizierung in diesem Fall egal. Nur deshalb sind die CC2530-A1
Module über AliExpress eine Option. Es geht nicht darum den Preis für
entsprechende Leistungen nicht zahlen zu wollen sondern darum nur das zu
zahlen was für diesen speziellen Zweck notwendig ist :-)
> Für deine Preisvorstellungen brauchst du wohl einen Modul, der in
100000er Stückzahlen verkauft wird.
Genau darauf zielt die Frage ab. Ein fertiges Modul das idealerweise in
100000er Stückzahlen produziert wird und dadurch günstig angeboten
werden kann. Ohne Zusatz-Leistungen (Zertifizierung) oder
Hardware-Komponenten (USB port / zusätzliche MCU wie beim pinocc.io
etc.) die für diesen Zweck nicht relevant sind).
Wenn ein ETRX3 (ARM Cortex M3 mit 802.15.4) mit Zertifizierung und
fertiger Infrastruktur für OTA firmware updates etc. ab 10 Stück für
unter 14€ angeboten werden kann (www.greenwave-electronics.com, die auch
die Module von Dresden Elektronik vertreiben) hatte ich die Hoffnung,
dass es Module mit leistungsschwächeren MCUs und ohne diese ganzen
Zusatz-Feature die ich nicht benötige auch für unter 10€ geben könnte.
Grüße,
Tobias
Tobias H. schrieb: > Da es keinerlei Absichten gibt die Module einzeln oder als Teil eines > Produkts kommerziell zu verwenden ist mir die Zertifizierung in diesem > Fall egal. Nö. Wenn du die Dinger in Betrieb nimmst, bist du damit der "Inverkehrbringer" im Sinne der CE-Richtlinien. Von "kommerziell" steht da nirgends was. Du musst dich also entweder selbst um die Einhaltung der Richtlinen und Bestimmungen kümmern, oder du lässt es jemanden anders machen. > hatte ich die Hoffnung, dass es Module mit leistungsschwächeren MCUs und > ohne diese ganzen Zusatz-Feature die ich nicht benötige auch für unter > 10€ geben könnte. Wie ich schon schrieb, der Preis der Controller und der Zusatzfeatures ist nicht das Dominierende. Ich habe schon Platinen mit dem ATmega128RFA1 selbst gebaut (für einen Workshop bei den Chemnitzer Linuxtagen). Löten ist nicht so das große Problem, ich hab einen alten Toaster genommen :), aber selbst bei nur 50 Euro für die Stunde wäre ich sicher auf ähnliche Preise gekommen wie Dresden Elektronik und die anderen. Ich hab's als Hobbybasteln abgetan, und wir konnten das Paar bestückte Platinen für 25 Euro den Kursteilnehmern zum Selbstkostenpreis abgeben, wobei uns dabei Atmel sogar noch die ATmega128RFA1 gesponsort hatte.
:
Bearbeitet durch Moderator
Ich glaube ich habe gefunden was ich suche: NXP JN5168-001-M00 - unterstützt mit JenNet-IP stack 6LoWPAN (lizenzfrei) - Module direkt vom Chip-Hersteller... näher am Referenz-Design geht wohl nicht - komplette Toolchain verfügbar (kein mühsames Zusammensuchen und Konfigurieren) basierend auf Eclipse - FCC und ETSI zertifiziert - mit 1,27mm Raster einfach zu "verarbeiten" - >24k Flash neben dem Stack für das eigentliche Programm - bei Mouser ab 25 Stück für 10,49€ (versandkostenfrei ab 65€) Hab ich was wesentliches übersehen? Über den Support von NXP sowohl für die Hardware als auch den Stack habe ich nichts negatives finden können. Zur Not gäbe es auch noch eine Portierung von Contiki...
Tobias H. schrieb: > Ich glaube ich habe gefunden was ich suche: > > NXP JN5168-001-M00 Hatte mich gerade gewundert, seit wann NXP IEEE 802.15.4 macht, aber offensichtlich haben die Jennic gefressen. Die Empfindlichkeit ist nicht gerade berühmt (-95 dBm), aber ansonsten geht das sicherlich. Die Stromaufnahme ist auch höher als beim ATmega128RFA1. Weiß ja nicht, ob du das aus Batterien betreiben willst.
Tobias H. schrieb: > Ich glaube ich habe gefunden was ich suche: > > NXP JN5168-001-M00 Hast du denn mittlerweile Erfahrungen mit den Modulen gemacht? Positives, Negatives?
Hallo, also ich verwende die Module von dresden elektronik. Jedoch habe ich noch kein 6LowPAN darauf laufen, sondern nur den Atmel Lightweight Stack. Das war jedoch einfach in Betrieb zu nehmen. Was der Threadersteller bei den NXP Modulen wohl übersehen hat, dass das nur der Chip war zu dem Preis. Die eigentlichen Module sind in keinem Onlineshop mehr verfügbar, da NXP diese abgekündigt hat. Aber vielleicht gab es vor 2 Monaten noch welche, ich denke aber nicht zu dem Preis. Der Preis bei den Modulen von dresdenelektronik ist völlig in Ordnung. Ich kann die nur empfehlen. MfG Sebastian
Liebe 6LoWPAN Freunde! Falls es (in diesem Thread) noch jemanden interessiert: Es gibt Module mit Cortex und einem 6LoWPAN Stack. Kostet leider auch nicht 4$ wie ein Chip allein ... kann aber dafür mehr :-) www.6lowpan.at Liebe Grüße aus Wien, Franz
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