Forum: HF, Funk und Felder HAMEG HZ154 Tastkopf Leitung Verwerten


von Andreas M. (amesser)


Lesenswert?

Vorgestern Abend musste ich leider festellen das mein Tastkopf einen 
Kabelbruch irgendwo im Bereich des Knickschutzes hatte. Ich hab also 
naiv wie ich war den Knickschutz direkt hinterm Tastkopf aufgeschlitzt. 
Zu meiner Überrauschung kam so ein HF Stecker zum Vorschein. Die Spitze 
war also nur aufgesteckt. Durchmessen des Kabels offenbarte dann keine 
elektrische Verbindung. Dann hab ich den aufgekrimpten Stecker von der 
Leitung heruntergepult. Direktes messen am Kabel war in Ordnung. Also 
vermutlich die Crimpverbindung nicht so gut. Ich hab ja keine Ahnung von 
sowas. Kabel etwas gekürzt und versucht das ganze dann zusammen schieben 
und mit Zange wieder neu zu vercrimpen. Naja, nach dem zusaammenschieben 
hatte es noch Kontakt, nach dem die Zange am Werke war leider nicht 
mehr. Macht wohl keinen Sinn ohne passendes Werkzeug. Was mich gewundert 
hat, das der Stift vom Stecker eifach nur im Dielektrikum steckt, die 
Mittelader des Koaxkabels schien so eine arte Litze zu sein. Das das 
hält....

Muss also ein neuer Tastkopf her. Kann man mit dem Kabel noch irgendwas 
anstellen? Primitiven Aktiv-Tastkopf draus bauen? oder einfach nur ein 
paar Klemmen dran. Wäre ja schad um die Leitung...

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Muss also ein neuer Tastkopf her.

SElbst wenn du das richtig gecrimpt haettest, haette es sein koennen das 
danach deine Signale anders aussehen.

> Kann man mit dem Kabel noch irgendwas anstellen?

Vielleicht deine Gartenpflanzen an Stangen knoten?


> Primitiven Aktiv-Tastkopf draus bauen?

Das schonmal auf keinen Fall. Das Tastkopfkabel eines passiven Tastkopfs 
ist etwas besonders.

Olaf

von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

Das Kabel eines passiven Tastkopfes hat nicht nur einen extrem dünnen 
Innenleiter, es ist obendrein auch noch ein Widerstandsdraht, welches 
sich nicht löten lässt.

Der Widerstand des Drahtes ( Es sind wenige 10 Ohm ) dient dazu 
Resonanzen, welches durch Reflektionen auf dem Kabel entstehen zu 
bedämpfen.

Ralph Berres

von Andreas M. (amesser)


Lesenswert?

Ralph Berres schrieb:
> Der Widerstand des Drahtes ( Es sind wenige 10 Ohm ) dient dazu
> Resonanzen, welches durch Reflektionen auf dem Kabel entstehen zu
> bedämpfen.

Ah, das macht Sinn. Wieder was gelernt. Dann kann ich wohl nur noch den 
BNC Stecker retten...

von juergen (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ralph B. schrieb:
> Das Kabel eines passiven Tastkopfes hat nicht nur einen extrem
> dünnen
> Innenleiter, es ist obendrein auch noch ein Widerstandsdraht, welches
> sich nicht löten lässt.
>
> Der Widerstand des Drahtes ( Es sind wenige 10 Ohm ) dient dazu
> Resonanzen, welches durch Reflektionen auf dem Kabel entstehen zu
> bedämpfen.
>
> Ralph Berres


Mit Trick läßt sich aber doch was machen, zumindest beim Hameg!

Es wäre doch schade um die schönen Tastköpfe.
Schließlich hat es dann doch geklappt (beim Tastkopf für Hameg 20MHz).
Es ging relativ schnell. Man braucht aber eine starke Brille.

Die Röhrchen von den beiden Anschlußsteckern hatte ich abgesägt.

Tastkopfseite:

Den kleinen Stift mit einem Bolzen rausdrücken,
den angekerbten Draht verkürzen (um etwa 8mm),
Massegeflecht lang genug lassen,
die Mittelleiter-Kabelisolierung auf kurze Länge abisolieren,
danach etwa 2mm Mittelleiterdraht stehen lassen,
an Stiftdraht eine kleine Lötpille anbringen,
Pille erwärmen und den kleinen Draht darin eintauchen, rundum!,
Pille abkühlen lassen,
Pille sitzt genau vor der Innendrahtisolierung,
kleines Stück genau passenden Schrumpfschlauchs vom Stift her
bis über die Mittelleiterisolierung schieben,
auf der anderen Seite bis genau zum Stift,
schrumpfen,
das Gebilde sehr vorsichtig! einschieben,
dann mit kleiner Spitzzange ganz vorsichtig Stift auf seinen Sitz ziehen 
bis er einrastet,
zur Kontrolle mit Ohmmeter den Widerstand vom Tastkopf bis zum Kabelende 
messen (ca. 170 Ohm),
wenn Unterbrechung, dann nochmal das Ganze!


Steckerseite:

s. Bild

Die Kabelverbindung an der Massespange (Tastkopf) habe ich dann noch 
nachgelötet
und wieder Schrumpfschlauch drumgemacht.

mfg

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.