Hallo zusammen. Ich habe hier eine Frage, wo ich gerade auf der Leitung stehe, um sie mir selbst zu beantworten. Ich soll für mein Bauprojekt in ein Rundmaterial mit einem Gewindebohrer "10 BA" (entspricht 1,4mm) ein Gewinde schneiden. Mit welchem Durchmesser muss ich das Grundloch bohren? 1,4mm oder kleiner 1,4mm? Was besagt die Angabe "10BA" (1,4mm) genau? Dass in das spätere Loch eine Schraube mit 1,4mm Durchmesser passt oder eine > 1,4mm? Sorry und Danke!
Schau mal hier: http://www.gewindeaufschneider.de/kernlochmaszen/ Bei einem 1,4mm Gewinde mit 0,3mm Steigung musst du mit 1,1mm Bohren.
BA 10 ist ein britisches Gewinde, meine Tabelle sagt 1,28 mm (0,05 Zoll) für den Kernlochbohrer.
>Was besagt die Angabe "10BA" (1,4mm) genau? http://www.gewinde-normen.de/ba-gewinde.html Das Kernloch bei BA Nr. 10 ist 1,28 mm groß, du sollst also anscheinend mit 1,4 mm bohren. Ich würde aber 1,3 nehmen, das Loch wird sowieso größer als der Nenndurchmesser des Bohrers.
>Das Kernloch bei BA Nr. 10 ist 1,28 mm groß, du sollst also anscheinend >mit 1,4 mm bohren. Und genau das verstehe ich nicht. Wie kann das Vorbohrloch größer sein, als das danach geschnittene Loch? Ich dachte immer, dass das Vorbohrloch kleiner ist und nur den Gewindeschneider "führt"?! Aber wenn es so sein soll: Ok, dann nochmal Schritt für Schritt: - ich bohre zunächst mit 1,4mm mit einem normalen Spiralbohrer vor - anschließend nehme ich einen 1,4 mm Gewindebohrer und schneide in das 1,4mm Loch ein Gewinde confused
>anschließend nehme ich einen 1,4 mm Gewindebohrer
Du sollst keinen 1,4 mm Gewindebohrer nehmen, sondern einen
Gewindebohrer BA Nr.10.
Dieses Gewinde hat laut der verlinkten Tabelle, die du anscheinend nicht
wirklich angesehen hast, ein Kernloch von 1,28 mm.
Du bohrst also ein Loch mit einem 1,3 mm Bohrer und schneidest dann dein
Gewinde BA Nr. 10.
Andere Frage. Laut deinem "längsgebohrtem Querloch"-Thread "verfügst" du über Ständerbohrmaschine,Fräsmaschine und Drehbank. Wie kommt man mit deinen absolut nicht vorhandenen Kenntnissen zu so was? Ich kaufe mir ja auch keinen Porsche, wenn ich nicht mal einen Führerschein habe.
Ok danke! Ja ich habe jetzt die Seite angeschaut. Mir hat nämlich diese Seite hier suggeriert, dass 10BA das Gleiche wie 1,4mm seien: http://www.avontapdie.co.uk/10-ba-tapping-drill
Andreas L. schrieb: > Mir hat nämlich diese Seite hier suggeriert Diese Seite zeigt den Bohrer für ein Kernloch, nicht den Gewindebohrer, der dieses Kernloch benötigt.
Ach herrje. Ein "tapping drill", wie er auf dieser Seite angeboten wird, ist ein KERNBOHRER. Das ist ein Bohrer, der für das Vorbohren von Innengewinden verwendet wird. Ein 10,2 mm HSS Spiralbohrer ist ja auch nicht das Gleiche wie ein M12 Gewindebohrer.
>Diese Seite zeigt den Bohrer für ein Kernloch, nicht den Gewindebohrer, >der dieses Kernloch benötigt. Ok. Kapiert! Wobei wir nun schon bei 1,4mm zum Vorbohren sind...hmm...Aber größer kanns ja immer noch werden. Ich versuche zunächst mit 1,3mm vorzubohren wie es in der Tab. steht.
Ich mag garnicht in die Zukunft sehen! Hast du nicht jemanden, der Erfahrung hat und das für dich machen kann? Ich könnte wetten, du brichst den dünnen Gewindebohrer ab. Üben kannst du ja mit Gewinde ab 3mm aufwärts.
Michael_ schrieb: > Ich mag garnicht in die Zukunft sehen! > Hast du nicht jemanden, der Erfahrung hat und das für dich machen kann? Jo, kauf M5 o. M6 zum üben! Windeisen hast Du? Schneidöl, Winkel, Schraubstock. Tricks mit der Drehbank, Fräse und Standbohrmaschine gibt's auch noch. Es ist leider äußerst umständlich dieses Wissen auf Diese weise rüber zu bringen. Unter M3 wird es sogar wichtig die Geräusche richtig zu interpretieren.
> Unter M3 wird es sogar wichtig die Geräusche richtig > zu interpretieren. Knack?
Georg A. schrieb: >> Unter M3 wird es sogar wichtig die Geräusche richtig >> zu interpretieren. > > Knack? Jup, über M3 geht wahrscheinlich nur das Gewinde, darunter beides, kaputt. (bevor er sich fest gefressen hat)
Das Beste wäre sicher, mit einem Päckchen Kaffee unter dem Arm zu einem Uhrmacher zu gehen. So klein hab ich noch nicht gemacht. 2 mm war das Kleinste. Es stellt sich natürlich die Frage, wer vergibt solche Sachen an Mechanik-Neulinge?
Ja, mit so kleinen Gewindebohrern umzugehen erfordert schon etwas Umdenken gegenüber M5 und größer. Zum Beipiel ist ein Windeisen kaum empfehlenswert, eher ein Stielkloben oder Halter für Nadelfeilen. Damit habe ich schon US Gewinde #0 geschnitten, die sind im Durchmesser vergleichbar.
Alternativ kann man das Gewinde auch auf der Drehbank mit einem passenden Meißel (ja, die gibts) fertigen. Ist, zumindest auf einer CNC-Drehbank, wesentlich einfacher und man kann keine Gewindeschneider abbrechen. Wirklich fertigungsgerecht sind so kleine Innengewinde allerdings nicht. Ich würde hier prüfen, ob man nicht ein Außengewinde verwenden kann. Alternativ mal prüfen, ob man nicht auch alternative Verbindungsverfahren wie Schweißen oder Kleben verwenden kann.
Schreiber schrieb: > Alternativ kann man das Gewinde auch auf der Drehbank mit einem > passenden Meißel (ja, die gibts) fertigen. Für den Durchmesser? Was hast du denn für Meisel?
> Wirklich fertigungsgerecht sind so kleine Innengewinde allerdings nicht.
Wobei ich mich frage, wie die die ganzen Innengewinde der winzigen
Hype-Gadgets so machen (Digitalkameras, Handies, ...). Gut, tw. ist das
selbstschneidend ;) Aber eine ganze Reihe sind wirklich
Feingewindeschrauben im Blech, und das oft nicht über 1mm Durchmesser...
Klaus Wachtler schrieb: > Schreiber schrieb: >> Alternativ kann man das Gewinde auch auf der Drehbank mit einem >> passenden Meißel (ja, die gibts) fertigen. > > Für den Durchmesser? > Was hast du denn für Meisel? Das ist wirklich eine gute Frage. Der kleinste Innengewindemeissel von Komet ist bei M3,5 an der Grenze, kleiner geht nicht. Und Uhrmacherdrehbänke / Drehstühle mit Leitspindel kenne ich auch keine.
Dieter Werner schrieb: > Klaus Wachtler schrieb: >> Schreiber schrieb: >>> Alternativ kann man das Gewinde auch auf der Drehbank mit einem >>> passenden Meißel (ja, die gibts) fertigen. >> >> Für den Durchmesser? >> Was hast du denn für Meisel? > > Das ist wirklich eine gute Frage. > Der kleinste Innengewindemeissel von Komet ist bei M3,5 an der Grenze, > kleiner geht nicht. Hallo, Für M3 gibt es auch noch fertige Innengewindedrehstähle. Minimaler Bohrdurchmesser 2,4mm. Jedoch waren die nicht von Komet. Müsste ich nachsehen wer die liefert. Waren aus Hartmetall. Wobei das von den hier geforderten 1,25mm noch weit entfernt ist... Grüße
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Dieter Werner schrieb: >> Für den Durchmesser? >> Was hast du denn für Meisel? > > Das ist wirklich eine gute Frage. > Der kleinste Innengewindemeissel von Komet ist bei M3,5 an der Grenze, > kleiner geht nicht. > > Und Uhrmacherdrehbänke / Drehstühle mit Leitspindel kenne ich auch > keine. Hersteller des Drehmeißels? Keine Ahnung. Allerdings habe ich auch Bohrungen (inklusive Abrundung mit einem Radius von 0,2mm) auf einen Innendurchmesser von 0,8mm(!!!) ausgedreht. Der Hartmetalldrehmeißel war dünner wie eine Stecknadel und dementsprechend empfindlich. Meißel zum Gewindeschneiden gibts auch in der Größe. Eine Leitspindel- oder Uhrmacherdrehbank braucht man dazu und auch zum Gewindeschneiden übrigens nicht: eine kleine NC-Drehbank der gehobenen Preisklasse ist völlig ausreichend...
Schreiber schrieb: > Eine Leitspindel- oder Uhrmacherdrehbank braucht man dazu und auch zum > Gewindeschneiden übrigens nicht: eine kleine NC-Drehbank der gehobenen > Preisklasse ist völlig ausreichend... Oder man holt sich etwas Vernünftiges aus der Zeit, als Drehbänke noch Drehbänke waren (tm). Hier steht ab nächster Woche eine Boley 5LZ (Baujahr 1970 meine ich) - eine bessere Feindrehbank habe ich noch nicht gesehen. Nachdem mir auf dieser Drehbank jemand die Anfertigung eines M1-Außengewindes demonstriert hat (für diese Drehbank gibt es nicht ohne Grund 1mm-Spannzangen), musste ich die einfach haben :-) Der Hammer!
Chris D. schrieb: > Nachdem mir auf dieser Drehbank jemand die Anfertigung eines > M1-Außengewindes demonstriert hat (für diese Drehbank gibt es nicht ohne > Grund 1mm-Spannzangen), musste ich die einfach haben :-) Mach mal Bilder bitte :-)
Gerne :-) Ich hoffe, ich kann sie Dienstag oder Mittwoch abholen. Allerdings werde ich (bzw. mein befreundeter Maschinenbauerrentner) noch Änderungen vornehmen: das vordere Spindelgleitlager bei meiner gekauften ist ziemlich ausgelutscht und müsste überarbeitet werden. Das wird dann durch ein gutes Nadellager ersetzt werden, damit dort Ruhe ist. Das mache ich natürlich nicht selbst - dafür habe ich eben meinen "Spezialisten" - der die 5LZ natürlich auch hat und der mir diesen Schatz empfohlen hat. Ich wollte es nicht glauben, dass man auf so einer Maschine derart fein arbeiten kann. Naja, Boley hatte sich ja nicht umsonst einen sehr guten Ruf in der Uhrenindustrie erarbeitet und 80% der Maschinen gingen wohl auch in die Schweiz (was ja schon etwas heisst). Schöne Bilder gibt es übrigens hier: http://www.lathes.co.uk/boley5lz (ein Link auf die zweite Seite ist kaputt, die anderen funktionieren aber)
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So. Was lange währt ... nein, ich hatte es einfach vergessen - aber dank Michaels "Erinnerung" gibt es jetzt die Fotos von der Boley 5LZ. Wie schon geschrieben: das ist eine Feindrehbank, die den Namen verdient. Gewicht sind um die 900kg, Drehbereich ist 500x260mm bei bis zu 3500/min (natürlich nur mit Spannzangen ;-). Die 5LZ lässt sich sehr vielseitig einsetzen, insbesondere durch die Spannzangenaufnahme (1-16mm) und 4-fach beschleunigten Rücklauf lassen sich komfortabel Gewinde schneiden - sogar mit fast vollautomatischer Steuerung über zwei Endschalter. Was mir noch fehlt ist eine Lünette, aber da werde ich mir wohl irgendeine passende holen und deren Fuß umarbeiten. Die Fotos zeigen außer der Drehbank (man sollte sich vom Lack nicht täuschen lassen, die Abweichung eines Zylinderdurchmessers liegt bei unter 5µm auf 500mm!) auch den Spannzangensatz und eine Unzahl an Wechselrädern, auch mit Zähnezahlen außerhalb der ursprünglich mitgelieferten (wohl für exotische Steigungen). Für dünne Ringe (eben Uhrenindustrie) gibt es auch sog. Glockenspannzangen, um diese sauber spannen zu können. Irgendwann kriege ich die auch noch :-) Es macht einfach nur Spaß, mit der Maschine zu arbeiten - echte schwäbische Präzisionsarbeit für die Ewigkeit :-) P.S.: Falls jemand die Leitspindel vermisst - die liegt perfekt geschützt im Maschinenbett :-)
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Was macht der viele Rost auf den Wechselzahnrädern? :-) Wenn man die Bilder sieht wird man neidisch. Danke und viel Spass mit der Maschine.
Udo Schmitt schrieb: > Was macht der viele Rost auf den Wechselzahnrädern? :-) Der Flugrost stammt noch vom Vorgänger - ich bin leider einfach noch nicht dazu gekommen, den zu entfernen :-( Aber der nächste Winter naht ja: da kann man so etwas abends vor dem Kamin erledigen ;-) Eigentlich schmerzt mich auch der schlechte Lackzustand - aber im Moment muss sie einfach nur funktionieren und irgendwann wird sie auch wieder in alter Schönheit erstrahlen :-) > Wenn man die Bilder sieht wird man neidisch. Musst Du nicht - diese Maschinen gibt schon für recht kleines Geld (durchaus unter 2000€), wenn man warten kann - und natürlich den Platz hat). Aber man sollte schon jemanden dabei haben, der sie auf Herz und Nieren prüfen kann. > Danke und viel Spass mit der Maschine. Danke - den hab ich wirklich :-)
Gratulation zu dem schönen Spielzeug! Die Maschinen sind ja meist nicht das Problem - sondern der Platz dafür.
Seufz...naja ich hätte keinen Platz und außerdem nur gelegentlich mal Bedarf. Etwas Arbeit muß man wohl noch reinstecken. Leit und Zugspindel...hä, da fällt mir gleich wieder mein Lapsus als Azubi ein als ich weil ich fasziniert vom Lauf des Supports nicht aufgepasst habe und das ganze dann aufgelaufen ist. Gottseidank hat es nur die Scherstifte zerbröselt, aber mein Ausbilder war stocksauer.;-)
> So. Was lange währt ... nein, ich hatte es einfach vergessen - aber dank > Michaels "Erinnerung" gibt es jetzt die Fotos von der Boley 5LZ. Ich moechte das du sofort tot umfaellt und in die Hoelle kommst weil ich jetzt total neidisch bin. :-) Schoenes Teil! Olaf
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