Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning Einstieg TI OMAP-L138


von Alex (Gast)


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Hallo Leute!

Erstmal zur Situation:
Ich arbeite an einem Messsystem das komplexe Signalverarbeitung 
beinhaltet und hab bisher DSPs von AD (Sharc) verwendet und damit 
reichlich Erfahrung.
Das Messsystem wird jetzt erweitert und daher hab ich mir einen anderen 
Prozessor gesucht (aus verschiedenen Gründen) und bin auf den OMAP-L138 
von TI gestoßen.
Hab mittlerweile den devel-kit LCDK und einen JTAG (XDS100v2) am Tisch 
und schaffe den Einstieg nicht so recht.
Hab CCS & MCSDK installiert, mir einige Beispiele angesehen, aber blicke 
einfach nicht durch.
An Stelle einer Antwort auf eine Frage finde ich nur neue Fragen... :-)


Gibt es hier jemanden, der mit dem System arbeitet?

Ich denke es hakt am (tiefgreifenden) Verständnis grundsätzlicher 
Sachen:

Der L138 ist ein 2Core SoC (DSP + ARM9) für den es verschiedene 
Betriebssysteme gibt (BIOS / Linux...).
Welcher Kern greift auf welche externen devices zu? (IO?)
Was hat es mit der Arago-Toolchain auf sich?
Programmier ich das Ding im CCS oder in Linux/Arago?

Üblicherweise ist mein Start-Ansatz auf neuer Hardware mal eine serielle 
Kommunikation mit einem Host aufzubauen und darüber dann simple 
IO-Sachen laufen zu lassen.
Das krieg ich aber hier nicht auf die Reihe..

Falls also jemand hier ist, der so ein System am Laufen hat, und die 
Güte einem Anfänger ein bißchen unter die Arme zu greifen wär ich echt 
dankbar!

Alexander

von Frank K. (fchk)


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Mit dem L138 habe ich mich vor vielen Jahren mal kurz beschäftigt.

Beide Kerne können grundsätzlich auf die gesamte Peripherie zugreifen. 
Wer was ansteuert, bestimmt der Systemdesigner.

Linux läuft nur auf dem Arm9, das DSPBIOS ist ein "OS" bzw eine Library 
für den DSP. Du musst Linux nicht verwenden, aber die ganzen 
Vorentwicklungen hat TI für Linux gemacht.

Arago kenne ich nicht, sagt mir nichts.

CCS ist eigentlich die Toolchain, die TI für diesen Chip vorgesehen hat 
- plus eben halt das Gnu-Zeugs für Linux auf dem ARM9.

Der Ablauf ist so, dass zuerst der ARM9 startet, das Linux bootet, 
welches Deine Applikation startet, die dann den DSP-Code ins RAM lädt 
und den DSP startet. Für die Kommunikation zwischen ARM und DSP gibts 
DSPBIOS-Funktionen.

Das ist so ganz grob das, was ich noch in Erinnerung habe.

fchk

von Martin Hantke (Gast)


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Wenn Du noch Interesse hast könnte ich Dir helfen.
Grüßle
Martin

von Alex (Gast)


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Hi Martin,

Danke für das Angebot, mittlerweile haben wir unser System stabil und 
gut am laufen.
Rückblickend muss ich sagen, dass der TI Support wirklich erstaunlich 
schlecht ist.
Die Doku ist unübersichtlich, widersprüchlich, z.t. inkonsistent.
und Finger weg von dem EE-Forum, das kostet nur Zeit.

Alexander

von Dr. Sommer (Gast)


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Alex schrieb:
> Rückblickend muss ich sagen, dass der TI Support wirklich erstaunlich
> schlecht ist.

Ich fange gerade mit einem TI Sitara an und kann das bestätigen - aber 
welcher Hersteller von Anwendungsprozessoren hat überhaupt eine Doku 
bzw. Support? Sonst gibt es da nur NXP, bei allen anderen beschränkt 
sich die Doku auf ein paar Seiten Marketing Geschwurbel. Oder hab ich 
einen übersehen?

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

(In grober Missachtung der roten Schrift ueber dem Posteingabeformular) 
Marvell hab' ich in nicht so schlechter Erinnerung was Qualitaet und 
Umfang von Datenblaettern von Chips angeht. Nur stellen die sich 
irrsinnig mit NDA etc. an.
Bei TI hab' ich immer Angst, aus dem Riesenangebot von Prozessoren genau 
den rauszusuchen, der dann kurz drauf abgekuendigt und dessen 
Produktreihe eingestampft wird. Und wenn ich schon ein Windowsprogramm 
brauch', nur um festzustellen, welche wilden Kombis aus x-fach belegten 
Multipurpose-GPIO Pins unterschiedlichster Powerdomains prinzipiell noch 
gehen koennten...und warum dann doch nicht...Neeee,nichsoooopralle.

Gruss
WK

von Dr. Sommer (Gast)


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Dergute W. schrieb:
> Marvell hab' ich in nicht so schlechter Erinnerung was Qualitaet und
> Umfang von Datenblaettern von Chips angeht. Nur stellen die sich
> irrsinnig mit NDA etc. an.

Aha, gut zu wissen. Wenn man wenigstens rausfinden könnte dass es 
Datenblätter gibt! Wobei die Marvell SoC's für mich auch viel zu fett 
wären.

Dergute W. schrieb:
> Bei TI hab' ich immer Angst, aus dem Riesenangebot von Prozessoren genau
> den rauszusuchen, der dann kurz drauf abgekuendigt und dessen
> Produktreihe eingestampft wird.
Genau das hab ich mir auch gedacht...

Dergute W. schrieb:
> nd wenn ich schon ein Windowsprogramm
> brauch', nur um festzustellen, welche wilden Kombis aus x-fach belegten
> Multipurpose-GPIO Pins unterschiedlichster Powerdomains prinzipiell noch
> gehen koennten...und warum dann doch nicht...Neeee,nichsoooopralle.
Das gibt's mittlerweile Web-basiert... Im Datasheet steht das doch auch, 
nur nicht sonderlich übersichtlich.

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