Forum: PC Hard- und Software PC an Stromgenerator


von Matt B. (mattb)


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Hallo,

ich muss einen normalen Desktop-PC an einem Stromgenerator (Diesel, 
4kVA) betreiben. Da auch noch andere Verbraucher, wie z.B. Kühlschrank 
und Licht, an dem Generator hängen, wird es definitiv zu Spannungs- und 
Frequenzschwankungen kommen. Vermutlich wird das Schaltnetzteil eines 
normalen PCs langfristig da nicht mit machen.

Deswegen dachte ich daran den Rechner und den Monitor über eine kleine 
USV zu betreiben. Von APC gibts die kleine schon ab ca. 55€.

Spricht was gegen meine Überlegung?

Danke

von Oliver S. (phetty)


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Du brauchst eine Online-USV, also eine die nicht erst umschaltet sondern 
ständig 230V generiert.
Und eine gute Erdung ist bei solchen Sachen auch erforderlich.

von Simpel (Gast)


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Ein Schaltnetzteil kann ganz gut mit Spannungs- und Frequenzschwankungen 
umgehen, da es über den Zwischenkreis von beiden Parametern bis zu einem 
gewissen Grad entkoppelt ist.
Mein Laptop-SNT hat auf dem Typenschild die Spezifizierung 100V-240V 
50/60Hz. Da ist der Spielraum in der Praxis meist noch etwas grösser, 
als die garantierte Spezifikation.

von Simpel (Gast)


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Eine Steckerleiste mit integriertem Filter und Transientenschutz sollte 
insbesondere bei einer Inselanlage mit induktiven Lasten als 
Minimalprophylaxe dennoch zwischengeschaltet werden.

von Harald W. (wilhelms)


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Matt B. schrieb:

> ich muss einen normalen Desktop-PC an einem Stromgenerator (Diesel,
> 4kVA) betreiben.

Du solltest dafür sorgen, das mindestens eine 100W Glühlampe dauernd
zusammen mit dem PC am Generator hängt. M.E. sollten es dann keine
grösseren Probleme mit dem PC geben.
Gruss
Harald

von Matt B. (mattb)


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Also wenn ich das richtig verstanden habe, sind die günstigen USVs keine 
Online-USVs. Das heisst im normalen Betrieb werden die daran 
angeschlossenen Geräte mit der normalen Netzspannung betrieben. Das 
bringt mir in dem Fall also nichts.

Wenn ich einen ohm'schen 100W Verbraucher als Grundlast verwende habe 
ich ja trotzdem die Frequenzschwankungen. Nachdem was ich jetzt aber 
über Schaltnetzteile gelesen habe, sollten diese in einem gewissen 
Bereich keine Problem machen...

Daher werde ich das mit der Glühlampe mal versuchen.

Danke für eure Infos!

von Harald W. (wilhelms)


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Matt B. schrieb:

> Wenn ich einen ohm'schen 100W Verbraucher als Grundlast verwende habe
> ich ja trotzdem die Frequenzschwankungen. Nachdem was ich jetzt aber
> über Schaltnetzteile gelesen habe, sollten diese in einem gewissen
> Bereich keine Problem machen...

Genau, Schwankungen zwischen 40Hz und 400Hz
wirst Du überhaupt nicht merken.

von oszi40 (Gast)


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Matt B. schrieb:
> einen normalen Desktop-PC

Ein Notebook hätte durch die eingebaute Batterie einige Vorteile bei 
kurzem Spannungsausfällen. Auf die Glühlampen-Grundlast am Generator 
solltest Du trotzdem nicht verzichten.

von deathfun (Gast)


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Hallo,

wir hatten damals am Angelteich auch eine kleine Hütte mit PC für Musik 
oder Filme - Versorgung erfolgte durch ein kleines "Baumark-Aggi". Dem 
PC hat es scheinbar nicht viel ausgemacht, im schlimmsten fall ging er 
mal aus weil der Kraftstoff alle war.

Ist vielleicht nicht die Top Lösung gewesen, aber funktionierte.



Gruß
deathfun

von Reinhard S. (rezz)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Matt B. schrieb:
>
>> Wenn ich einen ohm'schen 100W Verbraucher als Grundlast verwende habe
>> ich ja trotzdem die Frequenzschwankungen. Nachdem was ich jetzt aber
>> über Schaltnetzteile gelesen habe, sollten diese in einem gewissen
>> Bereich keine Problem machen...
>
> Genau, Schwankungen zwischen 40Hz und 400Hz
> wirst Du überhaupt nicht merken.

Wenn dein Aggregat zwischen 40 und 400Hz rumwankt würde ich das mal 
untersuchen.

von Serge W. (Gast)


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Kommt drauf an, was der TE denn vorhat. Sowas hilft generell, je mehr 
Info desto besser. Also soll der PC für Musik sorgen (abgelegene Fete, 
was mein erster Gedanke wäre) oder soll es ne Outdoor-LAN Party werden?

Generell sollte man Verbraucher erst einstecken, wenn das Aggregat 
hochgelaufen ist. Erst ohmsche Lasten (meist eh für Licht/ Lampions etc) 
und dann die induktiven. Und rechtzeitig Sprit nachfüllen, nicht nur für 
die Gäste, sondern auch für das Aggregat. Sonst steht man im Dunkeln.

Auf jeden Fall wäre ein Läppi hier die bessere Wahl.

Aber es wäre erstmal wichtig zu wissen, für was der PC gebraucht wird.

von Harald W. (wilhelms)


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S. Binder schrieb:

> Aber es wäre erstmal wichtig zu wissen, für was der PC gebraucht wird.

Wahrscheinlich zur Steuerung des Stromaggregats. :-)

von Charly (Gast)


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Matt B. schrieb:
> ich muss einen normalen Desktop-PC an einem Stromgenerator (Diesel,
> 4kVA) betreiben. Da auch noch andere Verbraucher, wie z.B. Kühlschrank
> und Licht, an dem Generator hängen, wird es definitiv zu Spannungs- und
> Frequenzschwankungen kommen. Vermutlich wird das Schaltnetzteil eines
> normalen PCs langfristig da nicht mit machen.

Macht überhaupt kein Problem, die meisten PC-Netzteile laufen von 
90-250V 50-60 Hz
Die Laufen sogar an Gleichspannung, das erste in dem Netzteil ist ein 
Gleichrichter.

von Serge W. (Gast)


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Charly schrieb:
> Macht überhaupt kein Problem, die meisten PC-Netzteile laufen von
> 90-250V 50-60 Hz

Wieder so ein reines Theoriegeschwafel... hast du das mal SELBER 
ausprobiert? Regeln die Netzteile so schnell nach?

Therorie und Praxis... hätte könnte sollte. Aber hauptsache was 
geschrieben, oder?

von Lothar S. (loeti)


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> Regeln die Netzteile so schnell nach?

Tun sie, von 47Hz bis 440Hz, für alle Getesteten, kein Problem.

Grüße Löti

von Anon Y. (anonymous)


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War 440Hz eine echte Grenze? Oder hast du nur bis dorthin getestet?

von Lothar S. (loeti)


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> Oder hast du nur bis dorthin getestet?

Wir haben in der Arbeit, für die Anfrage der afrikanischen Kunden, 
damals nur bis dahin getestet.

Der Eingangsfilter und passiv PFC setzen aber eine obere Grenze für die 
Frequenz...

Grüße Löti

: Bearbeitet durch User
von Charly (Gast)


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S. Binder schrieb:
> Wieder so ein reines Theoriegeschwafel... hast du das mal SELBER
> ausprobiert? Regeln die Netzteile so schnell nach?

Ja hab ich auch selber getestet, das müssen die auch können. Die Last 
wird ausgeregelt und das muss so schnell klappen wie auch die CPU oder 
Grafikkarte Leistung anfordert. Der Regelvorgang ist der gleiche wenn 
die Eingangsleistung schwankt.

von Markus H. (wisdome)


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Hallo zusammen,

ich weiß die Diskussion ist schon ein wenig älter hoffe aber trotzdem
auf Rat.

Ich habe ein kleinen 500W Stromerzeuger und eine Selbstgebaute Jukebox.
In der jukebox ist ein PC Netzteil eingebaut.

Ich habe mal diese Jukebox an den Stromgenerator angeschlossen und in 
den
Moment wo ich das machte war das Netzteil auch schon hinüber.

Andererseits kann ich aber ohne problem PA-Lautschprecher dranhängen 
ohne das diese den Geist aufgeben.

Erden kann ich die ganze Sache leider nicht da alles auf einen Festwagen 
steht.

Ausprobieren wollte ich das mit der Jukebox nicht nochmal bevor ich 
nicht die Mögliche Ursache gefunden habe... irgendwelche Tipps ???

von Schreiber (Gast)


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Markus H. schrieb:
> Ich habe mal diese Jukebox an den Stromgenerator angeschlossen und in
> den
> Moment wo ich das machte war das Netzteil auch schon hinüber.

Schaltnetzteile und billige Generatoren ohne Grundlast vertragen sich 
nicht besonders gut. Daher immer einen Halogenscheinwerfer als Grundlast 
verwenden.

Lothar S. schrieb:
> Tun sie, von 47Hz bis 440Hz, für alle Getesteten, kein Problem.

wie kommt man denn auf 440Hz?!
Soll das Netzteil in einem Flugzeug verwendet werden, da gäbe es ja 
400Hz mit mehr oder weniger großen Schwankungen.

von Markus H. (wisdome)


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Sollte das wirklich so einfach sein ?? reichen auch ca 50W?

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Markus H. schrieb:
> ein kleinen 500W Stromerzeuger

Man kann nicht immer Äpfel mit Birnen vergleichen! Es gibt billige, 
laute Stromerzeuger, die nur über die Drehzahl geregelt werden und bei 
Lastwechsel dann hohe Spannungsprünge haben können und es gibt die 
besseren (z.B. HONDA  EU20i) mit Invertertechnologie, die flinker 
elektronisch nachregeln können. Eine angemessene Grundlast und ein 
Überspannungsadapter sind aber trotzdem nie schädlich bei hochwertigen 
Verbrauchern.

von Magic S. (magic_smoke)


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> Wenn dein Aggregat zwischen 40 und 400Hz rumwankt
> würde ich das mal untersuchen.
Hm, wenn die Kurbelwelle bei 50Hz 3.000U/min macht, bräuchte es für 
400Hz 24.000U/min. Respekt!

von Schreiber (Gast)


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magic s. schrieb:
> Hm, wenn die Kurbelwelle bei 50Hz 3.000U/min macht, bräuchte es für
> 400Hz 24.000U/min. Respekt!

400Hz ist auf manchen Schiffen durchaus üblich, kann also durchaus sein, 
dass der Computer dort verwendet werden sollte.

von Markus H. (wisdome)


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> Eine angemessene Grundlast und ein
> Überspannungsadapter sind aber trotzdem nie schädlich bei hochwertigen
> Verbrauchern.



das mit der grundlast sehe ich ja ein habe das heute mal mit einem föhn 
simuliert und der stromerzeuger hat sich viel gesünder angehört als ohne 
last.

aber ich denke mal das mit dem überspannungsadapter wird wohl auf nem 
festwagen nichts werden da ich leider nicht so nen langes erdungskabel 
habe. im IT-Netz habe ich leider kein schutzleiter somit auch eigentlich 
kein schutz.

https://www.vde.com/de/Ausschuesse/Blitzschutz/FAQ/bs/oeffentlich/Seiten/Ueberspannungsschutz.aspx

"über metallene Leitungen
Hier handelt es sich um leitungsgebundene Störungen, d.h. man muss ALLE 
in ein Gebäude eingehenden Leitungen betrachten: Strom, Telefon, 
Breitband, Wasser etc. Diese Leitungen sind am Gebäudeeintritt mit der 
zentralen "Erde" (Hauptpotentialausgleich) zu verbinden. Die aktiven 
Leiter, die Spannung führen (Telefon, Strom, Breitbandkabel usw.) sind 
mit Überspannungsschutzgeräten zu versehen. Diese Schutzgeräte stellen 
für Überspannungen einen kurzzeitigen Kurzschluss gegen Erde her.
"
ich sehe ohne erde keine schutz.

im gegenteil wenn der generator so wie bei mir aus metal besteht den ich 
auch erden kann natürlich nicht auf dem wagen. aber wenn !!!! der 
überspannungsadapter dazwischen steckt dann leitet dieser ja 
überspannung über den PE ab und wenn dann der generator mit dem metal 
des wagens verbunden ist dann ware es nicht so toll denke ich.

von Schreiber (Gast)


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Markus H. schrieb:
> das mit der grundlast sehe ich ja ein habe das heute mal mit einem föhn
> simuliert und der stromerzeuger hat sich viel gesünder angehört als ohne
> last.

Das problem sind einfach die meist minderwertigen Spannungsregler. Das 
was dann aus dem Generator rauskommt hat bei geringer Last weder die 
richtige Spannung noch erinnert es auch nur ansatzweise an einen Sinus.

Markus H. schrieb:
> im gegenteil wenn der generator so wie bei mir aus metal besteht den ich
> auch erden kann natürlich nicht auf dem wagen. aber wenn !!!! der
> überspannungsadapter dazwischen steckt dann leitet dieser ja
> überspannung über den PE ab und wenn dann der generator mit dem metal
> des wagens verbunden ist dann ware es nicht so toll denke ich.

1. Generatorerde mit der Fahrzeugmasse verbinden
2. eine Brücke zwischen einer Phase des Generators und der Generatorerde 
einbauen
3. einen FI-Zwischenstecker verwenden und ALLE Verbraucher darüber 
laufen lassen

Die üblichen Überspannungsableiter sollten normalerweise auch am 
Generator funktionieren, sind dort allerdings völlig nutzlos weil so 
hohe Überspannuen dort nicht auftreten können sollten.

von Magic S. (magic_smoke)


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Das Problem mit den Überspannungen tritt bei haushaltsüblichen 
Generatoren eigentlich nur bei starken Lastwechseln in der Nähe des 
Leerlaufs auf. Da ist die Regelung der Erregung nicht schnell genug bzw. 
Erregerstrom und Läufer-Magnetfeld können nicht schnell genug abgebaut 
werden um ein Hochlaufen der Spannung nach einem Lastrückgang auf 
Leerlauf zu verhindern. Dabei kann auch der Spannungsregler selbst 
beschädigt werden, der diese Überspannung ebenfalls abkriegt. Eine 
Grundlast wie ein 100W-Heizball sorgt dafür, daß niemals bis auf 
Leerlauf zurückgeregelt werden muß und bietet gleichzeitig einen Weg, 
über den sich Spannungsspitzen abbauen können.

Die Zündphase einer Gasentladungslampe (z.B. HQI) wäre ein 
Extrembeispiel, mit dem man solche Generatoren prima ärgern kann. Bis 
der Lichtbogen stabil brennt gibt es da immer wieder extreme Spannungs- 
und Stromspitzen, die das öffentliche Netz problemlos wegsteckt, kleine 
Inselnetzgeneratoren aber nur sehr schwer ausregeln können.

Großgeneratoren verfügen für den Fall einer Störung oft über eine 
Schnellentregung. Das geht soweit, daß der Läufer umgepolt bestromt 
wird, bis das Magnetfeld abgebaut ist.

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