Forum: Offtopic Guerrila Photovoltaik?


von Dave B. (gaston)


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Gestern lief im Radio ein Bericht zu EEG und Co. und das erneuerbare 
Energien ja viel günstiger sind, wenn man beim richtigen Anbieter ist 
und oft online wechselt.

Dabei kam dann auch auf, das man sich selber beteiligen kann, also 
Anteile am Wind/Solarpark, eigene Solaranlage aufs eigene Dach oder für 
Mieter halt Guerilla Photovoltaik.

Dabei soll man sich dann ein kleines Solarpanel auf dem Balkon 
hinstellen/ausklappen und dann per Stecker ins eigene Netz 
"zurückspeisen".
Damit soll dann im Hochsommer es möglich sein zumindest den Kühlschrank 
selber zu versorgen.

Das halte ich ja mal für ein bisschen fragwürdig. Wenn man ein Endgerät 
direkt in die PV stöpselt, sollen die das ruhig machen.
Aber einfach so in die Hausinstallation speisen?

Da kam mir dann so der Gedankengang: Radiobericht hören, PV Teil im 
Internet ersteigern, auf den Balkon aufstellen und Stecker in die 
Steckdose. Und dann den Bericht für die Versicherung ausfüllen.

von Paul B. (paul_baumann)


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>Da kam mir dann so der Gedankengang: Radiobericht hören, PV Teil im
>Internet ersteigern, auf den Balkon aufstellen und Stecker in die
>Steckdose. Und dann den Bericht für die Versicherung ausfüllen.


Fragezeichen umkreisen meinen Schädel...
Kannst Du diesen Gedankengang ausführlicher erläutern?

MfG Paul

von Hans J. (step_up_mosfet)


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Es gibt solche mini-Solaranlagen die den Strom ins Hausnetz 
zurückspeisen und den Zähler rückwärts drehen lassen.
Bei den neuen SmartMetern wird das dann aber nicht mehr so einfach 
gehen, dort kann eine Software drin sein welche nur den Strom misst der 
in eine Richtig fließt.

Es ist wichtig dass alles mit den Leitungen stimmt, aber die kleinen 
mini-Solaranlagen können eh nicht mal 500W (2,17A) liefern ... da 
braucht man sich überhaupt keine Sorgen zu machen.
Zudem ist es ja auch so dass die Geräte in der Wohnung einen Großteil 
der erzeugten Energie selbst verbrauchen.

Quelle: 
http://www.ebay.de/itm/500Watt-Solaranlage-Photovoltaikanlage-Plug-Play-fertig-fur-die-Steckdose-/261347664182

Wenn mal Stromausfall sein sollte ist das auch eine gute Alternative um 
das Laptop oder eine LED-Lampe noch betreiben zu können, es fehlen dann 
allerdings noch ein paar gute Akkus die eine gewisse Menge der Energie 
speichern können.

Wenn man sich aber den Preis anschaut muss die Anlage schon 7,56 Jahre 
halten um sich rentieren zu können.
Ich gehe hier von durchschnittlich 150 Tagen im Jahr mit Sonnenschein 
aus.

850 Euro / (150 Tage/Jahr * 3kWh/Tag * 0,25 Euro/kWh) = 7,56 Jahre

Wenn die 3kWh als jährlicher Durchschnitt für die 2x 250W Module 
genommen wurden sind es ca. 4 Jahre und es würde sich schon sehr lohnen!

Ich würde dann wohl eher das Teil hier nehmen:
http://www.ebay.de/itm/Hausanlage-Set-520Watt-Solarpanele-Wechselrichter-Zubehor-Solaranlage-/390560787477

oder
http://www.ebay.de/itm/2000-Watt-2-0-KW-PV-Solar-Anlage-Komplett-Hausnetzeinspeisung-Stromzahlerbremse-/261325822873

2319 Euro / (150 Tage/Jahr * 10kWh/Tag * 0,25 Euro/kWh) = 6,18 Jahre

10Kwh/Tag * 0,25 Euro * 30,5 Tage = 76,25 Euro
Da ich aber nicht so viel verbrauche müsste mir der Versorger dann jeden 
Monat 20 bis 30 Euro zurückzahlen oder der aktuelle Zählerwert ist 
einfach nur geringer als der alte Wert und der Versorger rechnet damit 
dass er dann von mir den maximalen Zählerwert*0,25 Euro bekommt da er 
sich ja ein mal komplett vorwärts gedreht haben könnte.

von Dave B. (gaston)


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@Paul:

Mein Gedankengang war das ein Mancher, der so was hört, auf die fixe 
Idee kommt das auch schnell zu machen. Und zwar auf eigenständig auf der 
Bastel/China Tour und sich dann die Hausinstallation eventuell 
abschießt.
"Aber die haben doch im Radio gesagt, dass das geht..."

Hatte irgendwie im Kopf das so ein Fremdeinspeisen ins eigene Netz ohne 
entsprechende Infrastruktur drumherum (richtige Solaranlage + Technik + 
Installation) irgendwie nicht so das Gelbe vom Ei war.

von Hans J. (step_up_mosfet)


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Dave B. schrieb:
> irgendwie nicht so das Gelbe vom Ei war.

Es ist möglich dass die Elektronik der Geräte nicht ganz so gut ist und 
den Strom etwas phasenverschoben ins Netz speist. Mehr gibt es da 
eigentlich nicht zu bemängeln.

Praktisch ist es aber so dass fast alle Geräte (PC, Laptop, alle Arten 
von Schaltnetzteilen) den Strom nur von der Spitze des Wellenberges 
abziehen.
Im Endeffekt hat man dann keine Sinusförmige Versorgungsspannung, 
sondern einen Sinus der an der Spitze abgeschnitten wurde.

Zu dem Zeitpunkt (also da wo der Sinus abgeschnitten wird) können die 
regenerativen Gerätschaften ihre Energie aber effektiv einspeisen da sie 
ja von einem Sinus ausgehen und die Welle so ausgleichen dass sie wieder 
wie ein Sinus aussieht.


Die Stromversorger wollen das natürlich generell nicht (auch wenn es 
positiv ist), stell dir mal vor jeder hätte solch eine Solaranlage die 
sich nach 4 Jahren rentiert hätte und die Stromrechnung dann sogar noch 
negativ wäre, dann würden Millionen von Haushalte bei Sonnenschein 
gigantische Strommengen in das Netz einspeisen und keiner weiß wohin mit 
der Energie.

Das Netz ist leider noch nicht wirklich dafür ausgelegt dass wirklich 
jeder Haushalt Strom zurück ins Netz speisen kann, die Umspannwerke 
funktionieren meines Wissens nach nur in eine Richtung.

Besser wäre es wenn wir Gleichstrom im Netz hätten und jeder einfach nur 
einen StepUp-Wandler bräuchte um den Strom von der Solaranlage ins Netz 
zu speisen.

Der Vorteil dabei wäre dann noch dass jeder Haushalt einen eigenen Akku 
haben könnte und die Energie so einfach ab- bzw. zwischenspeichern kann, 
so könnte man auch die Nacht überbrücken oder auch große 
Industrieanlagen aus jedem einzelnen der Millionen Haushalte einen Strom 
von jeweils 16A ziehen und damit eine ganze Industrie am laufen halten.

Das bisherige System funktioniert momentan ja nicht mehr, jedenfalls 
wäre es sehr umständlich und im Endeffekt auch teuer wenn wir beim 
Wechselstrom bleiben.


... zudem würde Deutschland technologisch immer mehr hinterher hinken 
und die Infrastruktur würde durch ein beharren auf alten Technologien 
(so wie es aussieht recht schnell) kaputt gehen.

Es gibt absolut keine Grund mehr Wechselstrom zu nutzen, die Nachteile 
sind mehr als sie uns Wert sind.

von Timm T. (Gast)


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Hans Jelt schrieb:
> Wenn man sich aber den Preis anschaut muss die Anlage schon 7,56 Jahre
> halten um sich rentieren zu können.

Aber nur, wenn
- Dein Zähler auch rückwärts läuft, was er dann wiederrum nicht darf
oder
- Du den Strom auch zeitgleich verbrauchst

Hat der Zähler eine Rücklaufsperre und Du hast tagsüber nicht ständig 
Geräte laufen, die die eingespeiste Leistung auch abnehmen, verschenkst 
Du den erzeugten Strom einfach.

von Timm T. (Gast)


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Hans Jelt schrieb:
> Es gibt absolut keine Grund mehr Wechselstrom zu nutzen, die Nachteile
> sind mehr als sie uns Wert sind.

Ach Du schon wieder.

Erkläre bitte meiner Waschmaschine, wie sie 2000W Leistung aus einem 12 
oder 24V-Netz ziehen soll. Oder meinem E-Herd. Oder meiner 
Tischkreissäge.

Nehmen wir eben 240V Gleichspannung. Hatten wir früher auch...

Ich hab mal gesehen, wie in einer alten Mühle eine 110V DC Generator 
(5kW) zu- und abgeschalten wurde. Glaub mir, den Lichtbogen möchtest Du 
nicht in der Wohnung haben.

Schau mal, was auf Deinen Sicherungsautomaten steht, da ist 
üblicherweise bei 70V DC Schluss. Die Schalter in den Hausinstallationen 
sind nicht für höhere DC-Spannungen ausgelegt, ziehst Du einen Stecker 
unter Last, würde Dir jedesmal ein Lichtbogen entgegenkommen.

Auch wenn sich Herr Edison freuen würde, Gleichspannung im Hausnetz ist 
eine blöde Idee.

von Hans J. (step_up_mosfet)


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Timm Thaler schrieb:
> Ach Du schon wieder.

Ich hatte ja geschrieben dass das mit SmartMetern vielleicht 
ausgeschlossen werden kann ... wenn der Energieversorger seine Gewinne 
schwinden sieht.

Wie findest du die Sinusform mit der abgeschnittenen Bereich wo der 
Scheitelpunkt sein sollte?
Eine gute Lösung hat auch niemand.
Die Schaltnetzteile bekommen PFC-Vorschaltgeräte, also ein 
StepUp-Wandler der die Eingangsspannung links und rechts vom 
Schaitelpunkt erhöht, aber ideal ist das auch nicht.

http://www.welt.de/wissenschaft/article111446330/Die-Zukunft-gehoert-dem-Gleichstrom.html

www.dw .de/die-rückkehr-der-gleichstromnetze/a-17410425#

Die Probleme liegen nicht beim normalen Bürger, der sollte schon in der 
modernen Zeit moderne Dinge tun dürfen und nicht nur das worauf man sich 
vor 120 Jahren mal geeinigt hat.

Ich verstehe dass der Wechselstrom immer noch gebraucht wird und für 
manche Dinge auch günstiger oder sicherer ist, aber es scheinen sich da 
einige ganz vehement dagegen zu sträuben dass sich etwas ändert da das 
ja nun anders ist als das was sie bisher kennen.

von Reinhard S. (rezz)


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Hans Jelt schrieb:
> Wenn mal Stromausfall sein sollte ist das auch eine gute Alternative um
> das Laptop oder eine LED-Lampe noch betreiben zu können,

Vorausgesetzt, du hast ein Hausnetz vom öffentlichen Netz getrennt und 
der Wechselrichter kann seine 50 Hz selbst erzeugen.

von Εrnst B. (ernst)


Angehängte Dateien:

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Hans Jelt schrieb:
> Ich hatte ja geschrieben dass das mit SmartMetern vielleicht
> ausgeschlossen werden kann

Auch die schön altmodisch mechanischen Ferraris-Zähler haben oft eine 
Rücklaufsperre drinnen.
Die greift aber evtl. nur auf das Zählwerk. d.H. du kannst zwar das Rad 
rückwärts laufen lassen, aber um mehr als 0.1 kWh wird sich der 
Zählerstand nicht verringern.
=> Zähler genau anschauen, da ist manchmal so ein Symbol drauf, wenn 
eine Rücklaufsperre vorhanden ist.

von Oliver S. (phetty)


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500W könnten für die Grundlast schon was bringen.
Router, NAS, Eisschrank.

Den Eisschrank einfach auf höchste Stufe stellen und hoffen, das er gut 
genug isoliert ist um bis zur nächsten Strombereitstellung 
durchzuhalten.

Ist das sinnvoll??

von Dave B. (gaston)


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Na gut, dann brutzelt einem nicht gleich die Installation weg.

Bloss, ob dann der olle Videorecorder mit eventuell ungenauen Frequenzen 
immer noch die genaue Uhrzeit anzeigt?

Ich überschlag so ein Balkonpanel mal mit einem Quadratmeter, oder 
besser doch mit einer Satellitenschüssel.
Teilweise wird sich ja aufgeregt wenn Balkone und Hauswände mit 
Schüsseln zugepflastert werden, es entstehe Wildwuchs und optisch ist 
das ja auch nicht jedermanns Sache. Und das würde ja jetzt auch wieder 
passieren wenn jeder sich so eine PV hinstellt.

Und das dabei ebenso nicht nur die Antennenkabel vom LNB dem Wetter 
ausgesetzt sind und nach innen geführt werden müssen, sondern jetzt auch 
noch Stromkabel wenn sich diese Masche durchsetzt..

von Helge A. (besupreme)


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Oliver Stellebaum schrieb:
> Ist das sinnvoll??

Vermutlich nicht: den Kompressor bekommst du mit den paar Watt im 
Inselbetrieb nit gestartet, und wie willst du dem Eisschrank im 
Parallelbetrieb beibringen, daß jetzt die Sonne scheint?

Das übliche Computerzeugs braucht viel weniger, da wäre so ein 
100W-in-die Steckdose-speisen Teil ausreichend. Mit den Dingern hat sich 
doch vor ein paar Jahren ein Erfinder ne goldene Nase verdient, las ich.

von Timm T. (Gast)


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Hans Jelt schrieb:
> Die Probleme liegen nicht beim normalen Bürger, der sollte schon in der
> modernen Zeit moderne Dinge tun dürfen und nicht nur das worauf man sich
> vor 120 Jahren mal geeinigt hat.

Die Probleme liegen einfach in der Physik. So ein schöner Lichtbogen aus 
der Steckdose ist nicht jedermanns Sache. Gleichstromnetze gab es noch 
vor 60 Jahren, aber mit den Sicherheitsrisiken will man heute halt nicht 
mehr leben.

Ich hab auch ein dezentrales 12V-"Netz", wo Router und so Kleinkram 
dranhängen. Aber das ist lokal, und damit machbar.

Willst Du wirklich zu jeder 230Vac-Steckdose, an der der Fernseher, 
Kühlschrank, Wasserkocher... hängt, parallel noch eine 24Vdc-Steckdose 
verdrahten, weil da der DVD-Player, das Handy-Ladegerät oder das 
Küchenradio angeschlossen werden könnten?

Und 380V DC im Haushalt ist utopisch. Nicht umsonst steht im Artikel, 
dass das mit festverdrahteten, feststehenden Geräten getestet wird. 
Sämtliche Steckdosen bräuchten eine Verriegelung, um das Ziehen des 
Steckers unter Spannung zu verhindern. Sämtliche Schalter müssten 
umgebaut werden, um ausreichende Lichtbodenlöschung zu erreichen. Bohrst 
Du ein Kabel in der Wand an, nützen Dir die umgebauten Stecker nicht. 
Sämtliche LS und FI müssten ausgetauscht werden, weil die nicht 
DC-geeignet sind.

Ja, kann man alles bauen. Und in der Industrie vielleicht auch bezahlen. 
Aber für den Haushalt zu teuer.

von Oliver S. (phetty)


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Helge A. schrieb:
> Vermutlich nicht: den Kompressor bekommst du mit den paar Watt im
> Inselbetrieb nit gestartet, und wie willst du dem Eisschrank im
> Parallelbetrieb beibringen, daß jetzt die Sonne scheint?


Den Eisschrank einfach auf Maximum drehen sodass er bei vorhandenem 
Strom runterkühlt bis auf -45 (oder was so ein Ding eben kann?) und wenn 
die Sonne weg ist, bekommt er keinen Strom mehr und die Temperatur geht 
langsam hoch.
Bei -18 sollte dann notfalls teurer Netzstrom zugeschaltet werden, dann 
aber die normale Regelung greifen und ihn nicht bis Minimum runterlaufen 
lassen.

Ja, das könnte ein schönes "Pimp-my-Fridge"-Projekt werden.
Mal was anderes als ein automatischer Barmixer.

von Hans J. (step_up_mosfet)


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Timm Thaler schrieb:
> Aber für den Haushalt zu teuer.

Man kann aber alles mit der Zeit ändern und anpassen.

Wenn es in 10 oder 20 Jahren viele Leute geben soll die mit einem 
Elektroauto fahren, dann muss sich in der Infrastruktur trotzdem einiges 
ändern.

Es gibt vielleicht bald Akkus die innerhalb von 10 Minuten oder sogar 30 
Sekunden voll geladen werden, aber das schafft man nicht mit einer 
normalen 32A Leitung und schon gar nicht wenn mehrere Fahrzeuge in der 
selben Straße zeitgleich aufgeladen werden sollen.

Entweder man erschafft da etwas intelligentes was damit rechnet wann ein 
bestimmtes Auto typischerweise aufgeladen wird und die Energie 
entsprechend vorausdenkend verteilen kann, dazu braucht man aber auch in 
jeder Stadt einige Energiebuffer ...
oder man lässt es gleich bleiben da solche Energiemengen vom 
Energieerzeuger nicht so sporadisch mal hergestellt werden können, das 
geht in Kraftwerken einfach nicht da die Last extrem schwankt und auch 
nicht so schnell weitergeleitet werden kann.

Vielleicht werden wir das Wechselstromnetz noch lange haben, aber 
zeitgleich wäre es sinnvoll parallel ein Gleichstromnetz aufzubauen 
durch das wir die Autos aufladen können und in das wir die Solar- und 
Windenergie einspeisen können.

Der parallele Betrieb wäre auch sinnvoll da wir noch nicht so extrem 
viele Erfahrungen mit einem modernen Gleichstromnetz haben und man da 
vielleicht noch an einigen Stellen ein paar Optimierungen finden muss.

von Hans J. (step_up_mosfet)


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Oliver Stellebaum schrieb:
> Ja, das könnte ein schönes "Pimp-my-Fridge"-Projekt werden.
> Mal was anderes als ein automatischer Barmixer.

Meinen Kühlwürfel habe ich mit einer eigenen Steuerung (Triac + MOC + 
AVR und LCD-Anzeige) gepimpt, er kann jetzt bis minimal -41°C runter 
kühlen, mehr schafft das Kältemittel nicht da es dann scheinbar die 
ganze Zeit flüssig bleibt und nicht mehr verdampft, da kann ich auch 
noch so viel Dämmung hinzufügen oder auch wegnehmen, der Wert von -41°C 
bleibt das Minimum für meinen Kühlwürfel.

Der Motor zieht gar nicht so viel, nur ca. 60 Watt, dazu kommt dann noch 
ein Lüfter der die Kühllamellen schneller abkühlt, so muss der Motor 
nicht so lange laufen und man spart im Endeffekt sogar einiges an Strom.

von Johannes O. (jojo_2)


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Hans Jelt schrieb:
> Wenn mal Stromausfall sein sollte ist das auch eine gute Alternative um
> das Laptop oder eine LED-Lampe noch betreiben zu können, es fehlen dann
> allerdings noch ein paar gute Akkus die eine gewisse Menge der Energie
> speichern können.

Das bezweifle ich. Das Ding wird ohne Netz nicht starten. Und wenn dann 
das Netz wieder kommt und du bist gerade 180° phasenverschoben am 
einspeisen... Viel Spaß!
Man kann zwar Inselbetrieb machen, aber dazu braucht man eben andere 
Ausrüstung.



Einspeisen ins normaler Hausnetz halte ich auch für fragwürdig. Man kann 
hier Fälle konstruieren, wo 16A+Solarwechselrichter_Strom über die 
Leitung kommen und der LS nicht auslöst. Das könnte zum Brand führen.

Auch der FI wird nicht unbedingt ansprechen!


Ich kenn zwar keine Fälle wo schonmal etwas passiert wäre. Das liegt 
aber nur daran, dass die Dinger kaum in Verwendung sind. Sobald ein 
relevanter Teil der Haushalte sowas einsetzt, wird es zu Problemen 
kommen.

Natürlich kann man das alles auch "anständig" machen, aber dazu dürfte 
dem Großteil der Zuhörer das Wissen fehlen.

von Jürgen D. (poster)


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Was passiert bei solchen Systemen eigentlich wenn das EVU mal wegen 
Kabelarbeiten eine Straße freischaltet.
Wie bekommen die da das Kabel Spannungsfrei wenn noch viele Haushalte da 
was zurückspeisen?

von Oliver S. (phetty)


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Jürgen D. schrieb:
> Was passiert bei solchen Systemen eigentlich wenn das EVU mal wegen
> Kabelarbeiten eine Straße freischaltet.

Dieser Wechselrichter synchronisiert sich wohl auf die Netzfrequenz, 
sobald diese ausbleibt, wird auch nicht eingespeist.
D.h., gerade wenn man den eigenen Solarstrom am sinnvollsten nutzen 
könnte, darf die Anlage gar nichts von sich geben.

von Helge A. (besupreme)


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Oliver Stellebaum schrieb:
> Dieser Wechselrichter synchronisiert sich wohl auf die Netzfrequenz,
> sobald diese ausbleibt, wird auch nicht eingespeist.
> D.h., gerade wenn man den eigenen Solarstrom am sinnvollsten nutzen
> könnte, darf die Anlage gar nichts von sich geben.

Das dürfte nicht immer ausreichen. Man stelle sich vor, 20 Haushalte 
haben irgendwo so ein Modul in der Steckdose. Irgendwo läuft noch ein 
Drehstrommotor mit. Damit kann sich wenigstens theoretisch ein solches 
Subnetz selbst erhalten. Oder liege ich falsch?

von B. O. (t_65)


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Helge A. schrieb:
> Irgendwo läuft noch ein
> Drehstrommotor mit. Damit kann sich wenigstens theoretisch ein solches
> Subnetz selbst erhalten. Oder liege ich falsch?

Genau da liegt der Hund begraben, was dezentrale Versorgung durch kleine 
Erzeuger angeht.
Nicht ohne Grund hat man große Kraftwerke gebaut, die im Verbundnetz 
Frequenz- und Spannungsstütze fahren. Es braucht einen großen Erzeuger, 
der Grundlast fährt, auf den sich die Anderen Synchronisieren. 
Andernfalls schwingt sich das System auf und kollabiert.

von Timm T. (Gast)


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Helge A. schrieb:
> Man stelle sich vor, 20 Haushalte
> haben irgendwo so ein Modul in der Steckdose.

Ich stell mir das mal vor: Wir nehmen an, die Wechselrichter schalten 
bei Über- oder Unterschreitung des Toleranzbereiches ab.

Ist die Last größer als die Einspeisung, reduzieren sich Frequenz und 
Spannung, und bei Erreichen der Abschaltschwellen schalten die WR recht 
zügig alle ab.

Ist die Einspeisung größer als die Last, laufen Spannung und Frequenz 
hoch. (Die Frequenz dürfte hochlaufen, weil ja mit vorauseilender Phase 
eingespeist wird, oder sehe ich das falsch.) Wird die Abschaltschwelle 
erreicht, schalten einige WR ab, allerdings nicht alle gleichzeitig. 
Spannung und Frequenz fallen wieder. Entweder sie fallen so schnell, 
dass die anderen WR an der unteren Abschaltschwelle entgültig 
abschalten, oder das System stabilisiert sich.

Die abgeschalteten WR schalten natürlich wieder zu. Das schwingt dann 
ein bißchen. Eine große Laständerung könnte das System zum Abschalten 
bringen, aber ansonsten dürfte das laufen. Ist dann wie ein kleines 
Verbundnetz, nur mit stärkeren Schwankungen. Bei ausreichend 
Einspeiseleistung dürfte auch Kurzschließen der Leitungen nicht so 
einfach möglich sein.

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