Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Entwicklung am Arbeitsmarkt in den nächsten ein bis zwei Jahren.


von xaporho (Gast)


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Ich mache gerade meinen Master (Maschinenbau), weil ich nach dem 
Bachelor nichts anständiges gefunden habe. Die möglichen Gründe spielen 
erstmal keine Rolle.
Auf jedenfall hatte ich mich damals bei der Agentur für Arbeit als 
arbeitssuchend gemeldet und wurde dort entsprechend im System geführt. 
Da ich dort noch als aktiv suchend eingetragen war, rief mich neulich 
die Olle von der Agentur an und wollte wissen, wie es läuft. Ich habe 
ihr dann erklärt, dass ich das Bewerben aufgegeben habe und jetzt meinen 
Master noch durchziehe, weil ich davon ausgehe, dass ich meine Chancen 
damit deutlich steigern kann. Sie hat mir zugestimmt und meinte, dass 
sich die Situation für Ingenieure am Arbeitsmarkt (Anzahl der Stellen) 
in den nächsten ein bis zwei Jahren noch weiter verbessern würde.

Mich interessiert, wie Leute, die in der Wirtschaft im Bereich 
Ingenieurwesen tätig sind, diese Aussage einschätzen?

von Armutsagentur (Gast)


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Kann ich mir nicht vorstellen, seit den 70ern ging es stetig bergab mit 
ein paar Höhen und dafür dann ein paar Tiefen hinten dran.
Besser kann es wirklich nur werden, wenn das Humankapital, das geistig 
nicht matschig in der Birne ist, knapp wird. Der Zeitpunkt wird wohl 
irgenwann kommen, aber das sind eher noch 2 bis 3 Jahrzehnte hin als 1 
bis 2 Jahre.

von Logger (Gast)


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Kaffeesatzkleserei, mehr nicht.
Auf das Gesülze von so einer Amtsmieze kann man getrost verzichten,
weil die sowieso nicht helfen können. Die haben sich längst
auf prekäre Jobs spezialisiert.
Ohne Beziehungen läuft heute so gut wie fast gar nichts mehr.
Dir wird man dann noch schlicht fehlende Praxis vorhalten.
Bewerbungen zu schreiben und zu verschicken, ohne mit Firmen
erst mal gesprochen zu haben, bringt heute halt nichts.
Mein Vorschlag: Lege dir schon mal eine Kartei an, mit Informationen
wie Anschrift und was die Firmen so machen. Messen sind da recht
aufschlussreich und die Info, die man da gewinnt, können später
Gold wert werden. Hin und wieder hört man ja auch anderweitig
von Firmen dies und das und das sollte man fest halten.

Was die Wirtschaftslage angeht, war die ja schon wieder am eintrüben,
aber die Analysten reden ja schon wieder von einem Wachstum von
über 1%. Manche Branchen werden halt weiter boomen, andere dagegen
weniger, oder sogar vor die Hunde gehen. Von Windenergie und Solar
würde ich mich eher fern halten.

Irrtum vorbehalten

von Bertrandt Perschau (Gast)


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xaporho schrieb:
> Mich interessiert, wie Leute, die in der Wirtschaft im Bereich
> Ingenieurwesen tätig sind, diese Aussage einschätzen?
Ich erzähl dir mal wie das in einem aktuellen Fall gelaufen ist:
Vater bei Audi Ing. kurz vor der Rente
Onkel bei Audi Metaller verrentet
Onkel bei Audi Metaller auch kurz vor der Rente
und noch ein paar andere Verwandte die dort arbeiten.

Tochter dank Vater bei Audi nach BWL-Studium untergekommen
Sohnemann jetzt frischgebackener Ing. direkt bei Audi eingestiegen.

Und wenn ich mal so umschaue wer sich ohne Verwandtschaft dort beworben 
hat und untergekommen ist: 0. Die wurde alle an Dienstleister 
weitergereicht.

Der Sohn von einem anderen Audiing macht dort ein Duales Studium, tja 
wie der wohl dort reingekommen ist? Der hat nicht mal sonderlich gute 
Noten, von wegen nur die Besten kommen rein. Die richtigen Gene musst du 
haben in dieser Inzuchtfabrik.

So läuft das heute in unserem Kastensystem: Entweder du bist schon drinn 
oder bleibst für immer draussen, von ein paar winzigen Ausnahmen mal 
ausgenommen.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Mich interessiert, wie Leute, die in der Wirtschaft im Bereich
> Ingenieurwesen tätig sind, diese Aussage einschätzen?

Deine Chancen einen seriösen Job zu kriegen sind sehr sehr gering , auch 
als Master ..

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Also ich kann euch sicher sagen wie es laufen wird.
Als Ing wird man hier in D keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen.
Es wird alles nach Asien ausgelagert.
Das hat mir der Typ vom Astro TV gesagt und dem glaub ich das. Er hatte 
mir auch geraten einen Neuanfang zu wagen.
Macht es so wie ich, Dienstleistung ist die Zukunft. Momentan putze ich 
noch für 3,50€ aber bei der nächsten Gehaltsverhandlung sind 10% + drin. 
Also im Facility Management gibt es auch noch Aufstiegschancen

von Udo S. (urschmitt)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb im Beitrag #3611488:
> Achtung das war der FAKE Dipl Ing ( FH ) gewesen !

Dann melde dich einfach an du zweiter Fake.

von klausi (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb im Beitrag #3611488:
> Also ich kann euch sicher sagen wie es laufen wird.
> Als Ing wird man hier in D keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen.
> Es wird alles nach Asien ausgelagert.
>
> Achtung das war der FAKE Dipl Ing ( FH ) gewesen !

Putzen is ja nicht schlecht. Besser als gar nix machen. :-)

Du kannst mein computerzimmer und Küche mal putzen. Zahl dir von mir aus 
auch 5€ die std... und leg noch eine jause drauf.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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@ xaporho:

Hier treffen sich offensichtlich wieder die ganzen Jammerlappen.
Ich habe einen guten Job in der Wirtschaft und kenne auch sehr viele 
Beispiele, wo Ingenieure nach dem Studium gute Jobs bekommen haben.
Laß Dich nicht entmutigen und gehe den Weg, den Du für den richtigen 
hälst!

von Damian (Gast)


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Egal wie schlecht die Zeiten sind, wenn du gut bist, findest locker 
was...

von Paul B. (paul_baumann)


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Hier kann man lernen, wie das Multiplexverfahren funktioniert:
Eine Sockenpuppe schaltet in 20ms auf die nächste um.

Armer Irrer!
:-(

Paul

von Ich (Gast)


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xaporho schrieb:
> Mich interessiert, wie Leute, die in der Wirtschaft im Bereich
> Ingenieurwesen tätig sind, diese Aussage einschätzen?

Die Nachfrage an Ingenieuren steigt, aber größtenteils im Bereich 
temporärer Tätigkeiten. Hier mal ein paar Monate, da mal ein paar 
Monate, dabei muss es sich nicht nur um einfache Tätigkeiten gehen.

von Reinrassiger Mischling (Gast)


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xaporho schrieb:

> Mich interessiert, wie Leute, die in der Wirtschaft im Bereich
> Ingenieurwesen tätig sind, diese Aussage einschätzen?

Vor ein paar Tagen bekam ich Werbemail von einem Personaldienstleister, 
wo ich vor 5 Jahren mal eine Bewerbung hin schickte. Fast 1MB groß. Eine 
Frechheit, sowas, hätte sie denen links und rechts um die Ohren 
geschlagen, wenn gerade einer von denen in meiner Nähe gewesen wäre.

Und zwar genau deswegen, weil sie nie was passendes für mich haben, und 
nur Standardabsagen schickten.

Also man sammelt mal wieder allerorts Bewerberprofile für die 
Datenvorratskammer, auch wenn sich da nie was ergibt.

von MaWin (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb im Beitrag #3611684:
> Neulich hörte ich von einer Firma, dass ein
> Ingenieur im Vorstellungsgespräch nur in die 2. Auswahlrunde kommt, wenn
> er 2 absolut runde und glatte Kugeln über einander stapeln kann !

Also wem als Ingenieur dazu nichts einfällt, den würde ich auch nciht 
einstellen.

> eingestellt wird man erst wenn man das auch mit drei Kugeln hin kriegt

Richtig so. Wer so blöd ist, kein Haltung in Form von 3 Stangen oder 1 
Rohr zu erfinden, der verdient den Namen Ingenieur nicht, sondern der 
ist ein einfallsloser Dipl Ing ( FH ) der selbst zum Putzen ungeeignet 
ist.

von Er (Gast)


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Ich schrieb:
> Die Nachfrage an Ingenieuren steigt, aber größtenteils im Bereich
> temporärer Tätigkeiten

Jo, das wird aber nur umgelagert. Die Nachfrage nach festen Tätigkeiten 
wird reduziert, die Nachfrage nach temporär/projektbezogen steigt. Freut 
die Freelancer und Dienstleistungsfirmen. Insgesamt bleibt die Nachfrage 
nach Ingenieuren aber recht konstant.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb im Beitrag #3611684:

> Neulich hörte ich von einer Firma, dass ein
> Ingenieur im Vorstellungsgespräch nur in die 2. Auswahlrunde kommt, wenn
> er 2 absolut runde und glatte Kugeln über einander stapeln kann !

Das Ei des Kolumbus - ein alter Hut in Auswahlverfahren:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ei_des_Kolumbus

MfG,

von Reinrassiger Mischling (Gast)


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Er schrieb:

> Freut
> die Freelancer und Dienstleistungsfirmen.

Lebenslang für wenig bares und aus dem Koffer leben, ist aber nicht das, 
was ein Arbeitnehmer sich länger wünscht. Es sei denn, es gibt 
außerordentlich reisefreudige Menschen, zumindest im Urlaubsbereich. 
Urlaub ist aber nicht Arbeit.

von Claus M. (energy)


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xaporho schrieb:
> Mich interessiert, wie Leute, die in der Wirtschaft im Bereich
> Ingenieurwesen tätig sind, diese Aussage einschätzen?

Wer heute nichts findet, der findet morgen auch nichts. Denn besser 
wird's nicht mehr, eher schlechter und vielleicht gibt es sogar wieder 
eine Krise wie 2009, dann ist ganz Sense.

Dein Fehler war schon sich beim Amt zu melden, die haben keine Stellen 
für Ingenieure. Die werden ohne Amt vermittelt. Auf dem Amt gibt's nur 
noch 1€ Aushilfsjobs für ungelernte.

von Reinrassiger Mischling (Gast)


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Claus M. schrieb:

> Dein Fehler war schon sich beim Amt zu melden, die haben keine Stellen
> für Ingenieure. Die werden ohne Amt vermittelt.

Man kann sich vom Amt auch wieder abmelden, wenn das Vermögen noch 
reicht. Das ist doch kein Problem.

Aber sie haben mal Unterstützung, wie Reisekosten zu 
Bewerbungsgesprächen, wenn ein AG die nicht zahlt. Das ist immerhin 
schon besser, als das selbst zahlen. Da können schon mal mehrere 100 
Euronen zusammen kommen. Oder sie zahlen Bewerbungsmappen, oder einen 
neuen Anzug und Schuhe, und nicht zu vergessen die 
Rentenanrechnungszeiten.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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MaWin schrieb:
>> eingestellt wird man erst wenn man das auch mit drei Kugeln hin kriegt
>
> Richtig so. Wer so blöd ist, kein Haltung in Form von 3 Stangen oder 1
> Rohr zu erfinden, der verdient den Namen Ingenieur nicht, sondern der
> ist ein einfallsloser Dipl Ing ( FH ) der selbst zum Putzen ungeeignet
> ist.

Genau so ist es.

Ich gehe zwar davon aus, dass das Beispiel mit den Kugeln frei erfunden
ist, es ist aber in Bewerbungsgesprächen durchaus üblich, dass der
Kandidat mit einem schwierigen bis unlösbaren Problem konfrontiert wird,
um zu sehen, ob er gleich die Flinte ins Korn schmeißt oder eine
Herausforderung darin sieht, trotzdem sinnvolle Lösungsansätze zu
finden.

Ein guter Ingenieur zeichnet sich vor allem durch eine im Vergleich zum
Durchschnittsbürger überdurchschnittliche Kreativität aus. Der Trend in
den Entwicklungsabteilungen scheint aber leider dahin zu gehen, dass
vorwiegend vorgekaute Kochrezepte angewandt werden, die zudem oft nicht
einmal richtig verstanden worden sind. Und dann wundert man sich, dass
irgendwelche Entwickler in Ostasien, die vielleicht nicht einmal ein
Studium genossen haben, das genauso gut oder besser können.

Fpga Kuechle schrieb:
> Das Ei des Kolumbus

Ja, schon der alte Kolumbus war wohl ein kreativer Mensch, dabei war er
nicht einmal Ingenieur :)

von Mark B. (markbrandis)


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MaWin schrieb:
> Dipl Ing ( FH ) schrieb im Beitrag #3611684:
>> Neulich hörte ich von einer Firma, dass ein
>> Ingenieur im Vorstellungsgespräch nur in die 2. Auswahlrunde kommt, wenn
>> er 2 absolut runde und glatte Kugeln über einander stapeln kann !
>
> Also wem als Ingenieur dazu nichts einfällt, den würde ich auch nciht
> einstellen.

Genau: Die Requirements sind ja im richtigen Berufsleben auch nie 
vollständig, also muss man selbst drauf kommen dass Hilfsmittel zu 
verwenden sind. ;-)

von hupsala (Gast)


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xaporho schrieb:
> . Sie hat mir zugestimmt und meinte, dass
> sich die Situation für Ingenieure am Arbeitsmarkt (Anzahl der Stellen)
> in den nächsten ein bis zwei Jahren noch weiter verbessern würde.

glaube am Bedarf wird sich in Summe nichts ändern.

Die evergreen Bereiche werden einen leichten Zuwachs haben da viele 
ältere in Rente gehen. Die eher neuen Bereiche eher einen leichten 
Abschwung.

In Summe ändert sich meiner Meinung nach nichts..

von Wattestäbchen (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb im Beitrag #3611684:
> Neulich hörte ich von einer Firma, dass ein
> Ingenieur im Vorstellungsgespräch nur in die 2. Auswahlrunde kommt, wenn
> er 2 absolut runde und glatte Kugeln über einander stapeln kann !

Ist da jetzt irgendein Gag bei, den ich nicht verstehe? So in die 
Richtung:"Wohin legt ein Hahn seine Eier?".

von Marx W. (Gast)


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xaporho schrieb:
> Mich interessiert, wie Leute, die in der Wirtschaft im Bereich
> Ingenieurwesen tätig sind, diese Aussage einschätzen?

Die war froh deinen Fall als nicht mehr "arbeitsuchen" führen zu müssen!
Gibt in ihrer Statistik dicke Pluspunkte!

Also, alles nur eine Frage des Standpunktes!

von Ich (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb im Beitrag #3612204:
> zumindest in Süddeutschland

Nicht alle wohnen in Süddeutschland oder wollen dahin umziehen, zum 
Glück.
Obwohl, dann hätte man im Norden oder Osten einen echten Mangel und im 
Süden würden die Mieten endgültig explodieren.

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