... der Energieversorger pleite geht, der einem die Einspeisevergütung für die PV-Anlage bezahlt? Genau diese Frage wurde heute von einem Kunden gestellt, der auf Grund der Meldung des Rekordverlusts von RWE aufgeschreckt wurde. Den Einspeisevertrag habe ich z.B. mit EON abgeschlossen. Mal angenommen, EON geht hops, dann springt ja ein anderes EVU ein. Wird dieses EVU aber auch die Einspeisevergütung für die PV-Anlage zahlen? Da viele PV-Anlagen ja auf Pump gekauft wurden, sind die Kunden (Betreiber) ja abhängig von den monatlichen Zahlungen. Wisst Ihr etwas über dieses Thema? mfg Erhard
:
Bearbeitet durch User
Da du als Energieproduzent Unternehmer bist, gelten alle Regelungen des normalen Geschäftsbetriebs. Forderungen anmelden, neuen Versorger suchen.
Was passiert, wenn. ... die Leute plötzlich sinnvolle Titel benutzen würden? Das Forum wäre wohl unbenutzbar... Beim erstellen eines neuen Thread steht: →"Aussagekräftigen Betreff wählen"
Erhard S. schrieb: > der Meldung des Rekordverlusts von RWE aufgeschreckt wurde. RWE geht nicht pleite, da systemrelevant. Wenn in Deutschland ein großer Versorger vorm Ruin steht, springt auf jeden Fall die Politik ein. Sollte es doch mal soweit sein, dass ein großer Versorger pleite geht hat Deutschland ganz andere Probleme. > Da viele PV-Anlagen ja auf Pump gekauft wurden, sind die Kunden > (Betreiber) ja abhängig von den monatlichen Zahlungen. Genau dass ist das groteske an dem Thema. Die Leute kaufen sich PV-Anlagen auf Pump und wollen damit noch Geld verdienen. Lachhaft. Die einzigen, die hier Geld verdienen sind die Banken. Nach verschiedenen Berechnungen liegt der Break-Even bei finanzierten PV-Anlagen irgendwo bei 15-18 Jahren. Also kann man nach 18 Jahren das erste Mal einen kleinen Gewinn einstreichen, sollte aber immer dran denken, dass die Module auch nicht ewig halten und nach der Zeit auch mal ein Wechselrichter oder so kaputt gehen kann. Mir ist zwar durchaus bekannt, das Solarmodule teilweise eine 30-jährige Leistungsgarantie haben. Ihr könnt eure Module ja gern mal bei QCells, Sunfilm und Co. reklamieren...
Jens PICler schrieb: > RWE geht nicht pleite, da systemrelevant. Das ist das schöne an den "System- oder Wirtschaftlich-Relevanten unternehmen, seien es EVU oder Banken oder sonstwas. Gewinne werden schön verteilt, geht es den Bach hinunter springt der Staat, sprich Steuerzahler ein. Ist man auf irgend eine Weise mit den Unternehmen verbunden, kann es sein das man zweimal zahlt. Das ist nun mal freie Marktwirtschaft.
Jens schrub: >Die Leute kaufen sich >PV-Anlagen auf Pump und wollen damit noch Geld verdienen. Lachhaft. Dann sollen sie auch jämmerlich auf die Schnauze fallen, wenn es kracht. Mit welchem Recht sollen die anderen Kunden, die sich keine Solaranlage auf's Dach setzen können, diese Leute bei der Abzahlung ihrer Kredite unterstützen? Das ist deren Privatvergnügen. Nur weil die nicht rechnen können und die Dollarzeichen wie die Walzen eines Spielautomaten hinter den Augenlidern rotieren.... :-( Ärgerlich Paul
Ich habe selbst mehrere Jahre im PV Business gearbeitet. Eine Frage konnte (oder wollte) mir niemand beantworten. Ob sich das PV Modul nach beworbener Zeit X finanziell oder energetisch amortisiert hat. Ich nehme mal an, finanziell. Die Anlage kostet Summe X. Über den erzeugten Strom amortisiert sich das Modul. Nur, die PV-Modul Herstellung ist sehr energieintensiv und den Strom dafür gibts sicherlich zum Sondertarif. Die Einspeisevergütung ist subvebtioniert. Die Kilowattstundenpreise zwischen Herstellung und Einspeisung verhalten sich aber zwischen 1:2 - 1:3! Ergo, wenn das Modul sich finanziell amortisert hat, muß es noch 2-3x so lange laufen, bis es (wenn überhaupt) den energetischen Nulldurchgang schafft! Nur darüber denkt keiner nach ;-) Gruß Gerald
Gerald B. schrieb: > Nur darüber denkt keiner nach ;-) Es denken so wenige drüber nach, dass dieses Argument garantiert in jeder Diskussion darüber auftaucht. Zahlen dazu hatte ich auch schon gesehen. Ein andere Frage taucht hingegen seltener auf. Was ist dir persönlich lieber: Das wir uns hier mit strahlender Zukunft umgeben, oder dass sich die Leute am anderen Ende der Welt selber vergiften? PS: Wer Sarkasmus findet, der darf ihn behalten.
:
Bearbeitet durch User
A. K. schrieb: > Ein andere Frage taucht hingegen seltener auf. Was ist dir persönlich > lieber: Das wir uns hier mit strahlender Zukunft umgeben, oder dass sich > die Leute am anderen Ende der Welt selber vergiften? Es gibt doch in Deutschland auch schon Musterdörfer, die sich ganz autonom mit Biogas selbst versorgen können. Ich sah es vor 5 Jahren mal im TV, weiß aber nicht, was daraus wurde, also aus den Augen verloren. In meiner Gegend gibt es auch immer mehr Bauern mit Biogas-Stromerzeugung. Mein Vater fuhr den Rasen- und Baumschnitt immer zu einem. Weil zu Hause kann er es nicht liegen lassen, es ist zu viel. Der Anlieferbetrieb wurde kürzlich von Behörden geschlossen, weil er immer mehr so Zeugs angeliefert bekam, und es gar nicht alle verarbeiten konnte. Es wurde da Unsauberkeit und Überwucherung von Verarbeitungsgut bemängelt, denn es sammelten sich bei dem hohe Pyramiden an Bioabfall, was das Dorfbild beeinträchtigte, und evtl. auch mal im Dorf strenger riecht. Aber die Bauern mit der Biogasanlage bekamen den Brennstoff schon von Kunden kostenlos bis ans Haus geliefert. So reichlich, daß sie gar nichts zukaufen müssen. Jetzt fährt mein Vater den Bioabfall zu einem anderen, der es anscheinend von der Größe her bewältigt bekommt. Auf einer Party traf ich kürzlich Leute von 50km weiter, die ihren Biomüll genau zu dem selben fahren.
Gerald B. schrieb: > Ergo, wenn das Modul sich finanziell amortisert hat, muß es noch 2-3x so > lange laufen, bis es (wenn überhaupt) den energetischen Nulldurchgang > schafft! Nur darüber denkt keiner nach ;-) Dieses Argument hört man oft. Man hört aber auch, dass dies für heutige Solarzellen nicht mehr gelte. Würde mich sehr interessieren, ob es hierzu aktuelle Zahlen gibt.
P. M. schrieb: > Dieses Argument hört man oft. Man hört aber auch, dass dies für heutige > Solarzellen nicht mehr gelte. Würde mich sehr interessieren, ob es > hierzu aktuelle Zahlen gibt. Na ja, es wird nach bspw. 17 Jahren auch so sein wie ein 17 Jahre altes Auto. Mal Moos abkratzen, oder die Elkos in Schaltnetzteilen, was auch immer.
P. M. schrieb: > Dieses Argument hört man oft. Man hört aber auch, dass dies für heutige > Solarzellen nicht mehr gelte. Würde mich sehr interessieren, ob es > hierzu aktuelle Zahlen gibt. http://de.wikipedia.org/wiki/Solarzelle#Energetische_Amortisation_und_Erntefaktoren Bitteschön.
Jens PICler schrieb: > RWE geht nicht pleite, da systemrelevant. Nein, denn vorher trennen sie sich von der Energieerzeugungssparte und gehen ins Ausland. Wie Kürzlich, als die Gasversorgung an Russland verkauft wurde. Und genauso werden es E.on, EnBW und Vattenfall machen, falls noch nicht geschehen. EnBW legt fast alle ihre Kohle- und Gaskraftwerke still, falls von der Bundesnetzagentur erlaubt, ansonsten zahlt der Steuerzahler die Bereitstellung. Auch die Kernkraftwerke werden nicht so lange wie geplant laufen, die letzten Brennstoffeinkäufe sind bereits getätigt, wenn diese verbraucht sind ist Schluss. Siehe Grafenrheinfeld. Und in Sachen Ersatz tut sich absolut NICHTS, außer immer mehr von den unzuverlässigen Sonnen- und Winderzeugern zuzubauen, die nur den Strompreis hochtreiben und keine Alternative darstellen. Mit anderen Worten: die "Energiewende" ist der Ausstieg Deutschlands aus der Stromerzeugung. Die kommenden Winter werden spannend ...
:
Bearbeitet durch User
B. Obachter schrieb: > Mit anderen Worten: > die "Energiewende" ist der Ausstieg Deutschlands aus der Stromerzeugung. > Die kommenden Winter werden spannend ... Werden wir eines Tages wieder wie 1965 bei einer 15W-Funzel am Weihnachtsbaum mit echten Kerzen stehen, und Lieder singen? Während der Holzofen knistert? Ich überlege auch schon eine Weile, wie ich es nun wirklich vollziehe, ganz auf Kühlgeräte zu verzichten. Sie haben leider den Löwenanteil an Stromkosten, und es ist dann ein Rückschritt wieder aus der Zivilisation heraus, aber dafür kann ich nichts.
>Die kommenden Winter werden spannend ...
Bei dir war die Gehirnwäsche der Stromlobby offenbar erfolgreich. Dieses
Horrorszenario malen die nämlich schon seit Jahren - leider wenig
erfolgreich - an die Wand.
Guido B. schrieb: > http://de.wikipedia.org/wiki/Solarzelle#Energetische_Amortisation_und_Erntefaktoren > > Bitteschön. Danke für den Link. Dort steht: "Am besten schneiden Dünnschichtmodule ab, die sich nach 1,5 Jahren (Richtwert) amortisieren (südeuropäische Strahlungsbedingungen). Anlagen mit mono- oder multikristallinen Zellen benötigen zur energetischen Amortisation etwa 1,7 bis 4,5 Jahre." Also nichts von den 10, 15 oder noch mehr Jahren, die hier teilweise impliziert werden. Klar, in Deutschland ist die Ausbeute schlechter als in Südeuropa. Aber die Energiebilanz über die gesamte Lebensdauer ist dann doch deutlich positiv.
Fatal Error schrieb: > Dieses > Horrorszenario malen die nämlich schon seit Jahren - leider wenig > erfolgreich - an die Wand. Das will man auch nicht wirklich erfolgreich erleben. Aber der grün gehirngewaschene deutsche Gutmensch glaubt es erst, wenn er es am eigenen Leib erfahren hat. In einem Technikforum erwarte ich diesbezüglich eigentlich Sachverstand ...
Wilhelm F. schrieb: > Werden wir eines Tages wieder wie 1965 bei einer 15W-Funzel am > Weihnachtsbaum mit echten Kerzen stehen, und Lieder singen? Während der > Holzofen knistert? 15W-Funzeln von heute™ sind aber doch ein kleinwenig heller als damals™.
>In einem Technikforum erwarte ich diesbezüglich eigentlich Sachverstand
Genau darum ist dein unreflektiertes Nachplappern der Darstellung der
Stromlobby ja so erschütternd.
B. Obachter schrieb: > Das will man auch nicht wirklich erfolgreich erleben. Wie? Hatten wir doch vor ein paar Jahren: 14 Tage keinen Strom. Weil die AKW abgeschaltet waren? Weil die Sonne nicht schien? Nee, weil ein paar Hochspannungsmasten so gut gepflegt waren, dass sie sich mal eben umgelegt haben.
B. Obachter schrieb: > Aber der grün gehirngewaschene deutsche Gutmensch glaubt es erst, wenn > er es am eigenen Leib erfahren hat. Und wenn der es einfach besser blickt als du? Hier wird nichts aus ideologischen Gründen an die Wand gefahren, 25 % des Stroms werden mittlerweile regenerativ erzeugt. Das ist mehr als Kernspaltungsstrom! Weiter so!
B. Obachter schrieb: > Aber der grün gehirngewaschene deutsche Gutmensch glaubt es erst, wenn > er es am eigenen Leib erfahren hat. Deine Ansicht: unabhängig und objektiv. Andere Ansicht: gehirngewaschener Unsinn. Wenn zwei von der Sorte zusammentreffen, aber verschiedener Ansicht sind, dann gibts wohl kaum eine sachliche Diskussion.
:
Bearbeitet durch User
Fatal Error schrieb: >>Die kommenden Winter werden spannend ... > > Bei dir war die Gehirnwäsche der Stromlobby offenbar erfolgreich. Dieses > Horrorszenario malen die nämlich schon seit Jahren - leider wenig > erfolgreich - an die Wand. Hätte es nicht schon zum Blackout kommen sollen, als nach Fukushima die Laufzeitverlängerung der AKW gekippt wurde? B. Obachter schrieb: > Aber der grün gehirngewaschene deutsche Gutmensch glaubt es erst, wenn > er es am eigenen Leib erfahren hat. > In einem Technikforum erwarte ich diesbezüglich eigentlich Sachverstand > ... Fällt halt recht schwer, etwas zu glauben, was angeblich schon lange Eintreten hätte sollen. Das könnte auch der Grund sein, warum Weltuntergangspropheten so schlecht ankommen...
vn nn schrieb: > Hätte es nicht schon zum Blackout kommen sollen, als > nach Fukushima die Laufzeitverlängerung der AKW gekippt wurde? Dazu hat auch nicht viel gefehlt. Im Jahr drauf hätten die Franzosen mit ihren vielen KKWs ohne deutschen Wind/Solarstrom jämmerlich gefroren. Klar, die Konstellation war dafür perfekt. Genug Wind, klarster Himmel, und überall arschkalt.
Zum ursprünglichen Thema: selbst wenn es passiert, was solls? Ich bekomme monatlich mein Geld überwiesen, somit bleiben die mir höchstens einen Monat schuldig. Und bei neu errichteten Anlagen macht die Einspeisung eh nur noch einen kleinen Teil aus. Der größere Gewinn kommt vom Eigenverbrauch. Ich bin übrigens überrascht wie viel Feindseligkeit einem hier entgegen schlägt beim Thema erneuerbare Energien. Wegen der paar Euro lieber weiter in die Sackgasse laufen? Ist das nicht gut wenn Leute was machen, Geld aufnehmen und so Anlagen kaufen? Geschenkt bekommen die auch nichts. Sie gehen das Risiko ein sich damit zu ruinieren falls die Anlage kaputt geht und sollten für dieses Risiko auch belohnt werden. In den letzten Jahren war es übrigens so dass voll finanzierte Anlagen nach 11 plusminus 2 Jahren abbezahlt waren, bzw. sein werden. Biogasanlagenbetreiber bekommen ihr Material geschenkt? Die allerwenigsten vielleicht. Oder nur minimale Anteile an ihrer nötigen Biomasse. Ihr glaubt garnicht wie viel Material die brauchen! Geht mal hin und seht euch die Berge an! Bei uns sind die wie Pilze aus dem Boden geschossen, die ersten sind auch schon pleite weil sie das nötige Material nicht mehr zahlen konnten. Biomasse ist deutlich teurer geworden seit diesem Boom. Bei uns in der Gegend wird fast ausschließlich nur noch Futter für Bakterien erzeugt. Pervers. Aber der Mensch ist selbst schuld dass es keine Bauern mehr gibt wenn ihm schon 60 Cent pro Liter Milch zu teuer sind...
Stephan S. schrieb: > Ich bin übrigens überrascht wie viel Feindseligkeit einem hier entgegen > schlägt beim Thema erneuerbare Energien. Wundert Dich das wirklich? Es geht ja nicht um persönlichen Haß Dir gegenüber. Aber durch Unvermögen oder auch wirtschaftliche Absicht sind erneuerbare Energien zu verteuerbaren mutiert. Und als solche dienen sie nur wieder als Gelddruckmaschine für einige wenige Beteiligte. Sonst wird immer der freie Markt beschworen. Also müßten unsere Strompreise im Sinkflug sein, analog zum Weltmarktpreis. Ich erlebe allerdings das Gegenteil und frage mich, wer die Kohle abschöpft. In der Vergangenheit sind so am Markt vorbei gepuschte und subventionierte Sachen doch schon einige male an den Baum gegangen. Kleines Beispiel: E10. In die Bresche springen mußte jeweils der Steuerzahler. Das ist aber nicht irgendwer, das bist Du, das bin ich, das sind die anderen hier und noch ein paar deutsche Michel mehr. Dazu habe ich aber nunmal überhaupt keine Lust mehr! Und da stimmt mich auch keine grüne Kampfideologie um.
>Kleines Beispiel: E10. In die Bresche springen mußte jeweils der >Steuerzahler. Könntest du bitte erläutern, wo da der Steuerzahler bluten muß? E10 ist immerhin billiger als der normale Kraftstoff. Selbst wenn man den erhöhten Mehrverbrauch einrechnet, bleibt der Preis zumindest auf dem gleichen Niveau, wie normales Benzin. >Und da stimmt mich auch keine grüne Kampfideologie um. Wenigstens hast du ein klares Feindbild, daß duch keine Sachkenntnis verfälscht wird.
Stephan S. schrieb: > Biogasanlagenbetreiber bekommen ihr Material geschenkt? Die > allerwenigsten vielleicht. Oder nur minimale Anteile an ihrer nötigen > Biomasse. Ihr glaubt garnicht wie viel Material die brauchen! Wie schon hier von mir gesagt: Beitrag "Re: Was passiert, wenn der Energieversorger pleite geht" Es gibt hier in der Gegend wirklich einen Betreiber, der mit dem angelieferten Material von Privatleuten aus kommt. Gartenabfall, Rasen- und Baumschnitt aus einem Umkreis von ungefähr 25km. Jemand außer meinem Vater ärgerte sich sehr über die Autoschlangen und Wartezeiten dort, man muß teils über eine Stunde warten, bis man zum Abladen des Anhängers an die Reihe kommt, und es ist immer so. Aber fast durchweg alles Rentner, die den ganzen Tag Zeit haben, und Rasen mähen. Anders müßte er das Zeug ja auch von der Müllabfuhr abholen lassen, und dort noch Geld dafür zahlen. Der andere Biogasbetrieb, der von der Entfernung näher lag, wurde leider von Behörden geschlossen, bekam nicht alles verarbeitet, was angeliefert wurde. Wahrscheinlich hatte gärendes faulendes Zeug Anwohnern gestunken, die sich beschwerten. Der muß jetzt erst mal umbauen, und schauen, wie es in Zukunft besser paßt. Natürlich gibt es für die Ware nichts. Die Leute sind ja froh, daß sie es noch kostenlos los werden. Es kostet sie ja schon den Transport über vielleicht 15km. Die gut situierten Rentner sind auch gar nicht auf Geld aus oder schauen nach Fahrkosten. Aber nett ist das doch schon, wenn einer den Rohstoff gar nicht kaufen muß. Der kann mit dem gesparten Geld wieder investieren, oder einfach nur ohne Energiekosten fürstlich davon leben, oder einen anderen Teil seines landwirtschaftlichen Betriebes selbst quer subventionieren, z.B. Milchvieh und Milchpreis. Wie auch immer. Überschüssiges Obst, und das sind mehrere Zentner, fährt mein Vater auch in eine nahe Brennerei. Er will dafür nur ein Fläschelchen Obstbrand, obwohl seine Ware bestimmt die zehnfache Menge ergibt. Beste Ware, garantiert ungespritzt. Die Rentner wollen anstatt Geld eher etwas tägliche Abwechslung, mal etwas herum fahren, ne Stunde von der Hausfrau und dem Fernseher weg, und einen Plausch mit dem Besitzer.
Wilhelm F. schrieb: > Jetzt fährt mein Vater den Bioabfall zu einem anderen, der es > anscheinend von der Größe her bewältigt bekommt. Auf einer Party traf > ich kürzlich Leute von 50km weiter, die ihren Biomüll genau zu dem > selben fahren. Ob das dann ökologisch sinnvoll ist? Ich kenne solche Anlagen bisher nur bei großen Viehbetrieben, die genug eigenen Mist machen.
@Michael Bauer Das unterschreibe ich mit Stumpf und Stiel! Anders hätte ich es auch nicht sagen können. MfG Paul
Wilhelm F. schrieb: > B. Obachter schrieb: > >> Mit anderen Worten: >> die "Energiewende" ist der Ausstieg Deutschlands aus der Stromerzeugung. >> Die kommenden Winter werden spannend ... > > Werden wir eines Tages wieder wie 1965 bei einer 15W-Funzel am > Weihnachtsbaum mit echten Kerzen stehen, und Lieder singen? Während der > Holzofen knistert? Das kann richtig romantisch sein. Zumindest ohne 15W-Funzel. Gibts bei uns immer mal wieder :) > Ich überlege auch schon eine Weile, wie ich es nun wirklich vollziehe, > ganz auf Kühlgeräte zu verzichten. Sie haben leider den Löwenanteil an > Stromkosten, und es ist dann ein Rückschritt wieder aus der Zivilisation > heraus, aber dafür kann ich nichts. Wenn die Energieversorgung bei kaltem Wetter kollabieren sollte würde ich mir um mangelnde Kühlgeräte keine Gedanken machen. Kann man dann ja einfach raus stellen.
Reinhard S. schrieb: > Das kann richtig romantisch sein. Zumindest ohne 15W-Funzel. Gibts bei > uns immer mal wieder :) Also ich erlebte ja auch die 1960-er Jahre, als nirgendwo ein Notebook am Rande lief, keine RGB-LED irgendwo blinkte, und es keine Halogenlampen gab. Das hatte schon was. > Wenn die Energieversorgung bei kaltem Wetter kollabieren sollte würde > ich mir um mangelnde Kühlgeräte keine Gedanken machen. Kann man dann ja > einfach raus stellen. Der Mensch ist ein faules bequemes Tier, und auch noch Vorratssammler. Das steckt einfach noch über 100.000 Jahre in Urinstinkten. Deswegen ist es nicht so leicht, etwas umzudenken und umzuschwenken. Wie eine Art Sucht. In Wirklichkeit kann ich aber hier in Supermärkten und Discountern im Umkreis von nur 3km alles täglich sogar minütlich neu und frisch kaufen. Man müßte sich nur umgewöhnen, und immer die Dollarzeichen vom Kühlschrankstromverbrauch in den Augen haben. Und heute bekommt man auch Sonntags was, wenn ein Discounter geschlossen hat. Hier gibt es neuerdings die Hauptzentrale einer Back-Kette in Fahrrad-Reichweite, die Sonntags den ganzen Tag auf hat. Wenn unerwarteter Besuch käme, dann geht man da frisches Brot oder Brötchen holen, und weitere Zutaten an einer Tanke. Als Azubi im Lehrlingswohnheim ging das auch, man kaufte da nur was auf Vorrat, was einen Tag ungekühlt hält. H-Milch, Chips, Dosenkonserve Linsensuppe, Schwarzbrot, Ölsardinen, und einiges andere, es ging auch so halbwegs. Aber ich muß meine Kühl-Gefrier-Kombi mit nur winzigem Gefrierfach 40 Liter jetzt definitiv auch austauschen, das Ding braucht unattraktive 1,5kWh am Tag. Der olle P3 wird auch entsorgt, mit dem Röhrenmonitor dran brauchte der auch 1kWh mehr Strom am Tag als jetzt das Notebook, was gegenüber einem Tower bei mir auch keinen Wunsch offen hat. Auch wenn der noch in Ordnung ist.
Das mit dem eigenen Mist in der Biogasanlage ist so gewollt, aber bei uns ist es so dass bei den Anlagen der allergrößte Anteil von Mais und Getreide in Form von Ganzpflanzensilage kommt. Der eine Fall den Wilhelm kennt ist auf jeden Fall die Ausnahme und könnte schätzungsweise höchstens eine Anlage im Radius von 20 km mit Material versorgen. Und das vermutlich auch nur wenige Monate im Jahr. Ja, ihr habt recht: das EEG wird von den Energiekonzernen als Vorwand genutzt die Preise hoch zu schrauben. Die Erhöhung um wenige Cent durch das EEG wird an den Kunden weiter gegeben, der fallende Preis an der Leipziger Börse aber nicht. Daraus folgt dass die Energiekonzerne ihre Gewinne steigern. Das ist wie bei den Mehl Preisen: Bekommt der Landwirt mal ein Jahr wegen schlechten Ernten 18 Euro statt 15 für 100 kg Getreide, dann kostet die Semmel auf einmal 5 Cent mehr. Allerdings ist in ner Semmel nur Getreide im Wert von 1 Cent in der Semmel, was bei 30 Cent also 3,3 % ausmacht. Dessen Rohstoffpreis ist aber nur um 20 % gestiegen, was eine Preissteigerung von 20 % * 3,3 * = 1,15 % ausmacht. Also dürfte die Semmel durch diesen Vorwand 0,35 Cent mehr kosten, nicht 5. Es wird als 15 mal so viel drauf geschlagen. Im Jahr darauf wo das Getreide aber nur 12 Euro kostet nichts wieder abgezogen... Gleiches ist beim Bierpreis zu beobachten. Über 10 Euro für ne Maß auf der Wiesn. Aber wer da hingeht ist ja selbst schuld...
Zum Thema Energie gab es vorhin bei mir noch was kurioses im Hausbriefkasten: Den Pfarrbrief, der liegt da bei allen Haushalten Weihnachten und Ostern drin. Diesmal lag ein Überweisungsformular im Blättchen drin. Betreff: Spende für Energiekosten. Also nicht Brot für die Welt o.ä..
Fatal Error schrieb: > Könntest du bitte erläutern, wo da der Steuerzahler bluten muß? E10 ist > immerhin billiger als der normale Kraftstoff. Na dann mal ein Ausflug in die deutschen Steuergebräuche. Da von der Mehrheit die befohlene E10-Brühe aus unterschiedlichen Gründen abgelehnt wird, schreiben die Mineralölkonzerne an dieser einen Stelle mal rote Zahlen. Aber keine Bange, die halten sich schadlos. Es gab ja schon Forderungen an den Staat (im Falle von Forderungen sind das wir Steuerzahler) in Richtung Schadenersatz. Außerdem führt so ein Verlust zu außergewöhnlichen Abschreibungen, Gewinnminderung und durch tolle Rechentricks zu einer Verringerung der anfallenden Steuer. Nun will aber die Regierung die Einnahmen gleichhalten oder vergrößern. Ergo wird die breite Masse einspringen müssen, falls ein verarmter Mineralölkonzern noch weniger Steuern zahlt. Außerdem ist jeder verkaufte Liter E10 4 Cent billiger, weil er weniger besteuert wird, nicht weil er billiger produziert wird. Auch diesen Steuerausfall muß irgendwer ausgleichen. Rate doch einfach mal, wer das ist. Nur einfach mal DENKEN, nicht alles ist günstig, wenn es billiger ist.
Wilhelm F. schrieb: > Diesmal lag ein Überweisungsformular im Blättchen drin. Betreff: Spende > für Energiekosten. Wofür? Die heizen doch die Kirche nicht etwa?
Michael Bauer schrieb: > Nun will aber die Regierung die Einnahmen gleichhalten oder vergrößern. > Ergo wird die breite Masse einspringen müssen, falls ein verarmter > Mineralölkonzern noch weniger Steuern zahlt. Das solltest du schon genauer erläutern, was konkret wurde jetzt zu diesem Zweck geändert? Mir hilft da auch NACHDENKEN nicht weiter.
Ach, ändern muß da niemand irgendwas. Das existiert doch alles schon. Die Steuereinnehmer brauchen doch nur Inflation und Steuerprogression der ESt etwas wirken lassen, trotz steigender Kfz-Kosten die Kilometerpauschale nicht erhöhen und Abzugsmöglichkeiten bei der Einkommensteuer begrenzen oder gar abschaffen. Edit: Das alles gehört nun aber wirklich nicht zur Überschrift des Thread.
:
Bearbeitet durch User
>Es gab ja schon Forderungen an den Staat (im Falle von Forderungen sind >das wir Steuerzahler) in Richtung Schadeersatz. Und wurden die Forderungen, falls es sich je gabe, erfüllt? >Auch diesen Steuerausfall muß irgendwer ausgleichen. Wenn es Steuern auf dummes Geschwätz gäbe, warst du wahrscheinlich pleite.
Fatal Error schrieb: > Und wurden die Forderungen, falls es sich je gabe, erfüllt? Lesen bildet: http://www.zeit.de/2014/10/investitionsschutz-schiedsgericht-icsid-schattenjustiz
>Lesen bildet:
Wo kommt da das E10-Benzin vor?
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.