Hallo, Ich habe solche PT100 Messfühler wie dieser hier [1] bei RS-Components gekauft. Hab auch schon meine (relativ einfache) Meßschaltung zusammen und alle Werte berechnet. Jetzt stell ich mir jedoch die Frage wie ich diese Meßfühler kontaktiere und in ein Gehäuse bekomme. [1] http://pbrd.co/1kyZsM4 Es sollte zwei Varianten der Gehäuse geben: Eines mit flacher Seite und Schraublöchern sodass man den Fühler an ein Blech anschrauben kann. Eine zweite Variante sollte ein runder Meßfühler mit Gewinde zum Einschrauben in ein Rohr sein. Also meine bisherigen Gedanken bezüglich einbauen in ein Gehäuse waren Epoxyharz oder Zement (Ja. Normaler Portland Zement). Epoxyharz hätte den Vorteil das es ein für Elektroniker "übliches" Material ist. Hat aber soweit ich mich erinnern kann relativ viel Schwund was beim erhärten dazu führen könnte das die Aussenwände der Gehäuse nicht sauber kontaktiert sind und Luftspalte entstehen welche die Wärme nicht gut übertragen. Ich glaub außerdem hat Zement (oder andere Gießkeramiken?) bessere Wärmeleiteigenschaften als Epoxydharz. Eventuelle Gips?? Als runder Fühler würde ich einfach eine Metallstange (Messing) nehmen, mit der Drehbank entsprechend aufbohren und ein Gewinde reinschneiden. Für das Flache Gehäuse hätte ich an eine Art zusammengelötete "Wanne" ähnlich einem TO3 Gehäuse gedacht. Also die Gehäuse selber sind eigentlich nicht die Frage - sondern halt eher das eingießen der PT100 Elemente in diese und die Herstellung der elektrischen Verbindungen. Wie man auf dem Foto sieht ist das Teil ja relativ fein. Was käme also für die elektrische Verbindung in Frage? Für meine primäre Anwendung (Experimente an/mit Warmwasser Solarpanelen) brauche ich zwar keine allzuhohen Temperaturen. Aber ich spiele mit der Idee mir einen kleinen Hobby Reflow Ofen zu basteln - und hier müsste man schon Temperaturen bis 400/500 °C messen können. Also kommt natürlich Weichlöten nicht mehr in Frage. Was würdet ihr empfehlen? Hartlöten mit einem ganz feinen Schweißbrenner (So einen Rothenberger wie man ihn im Baumarkt bekommt) oder einfach verklemmen? vielen Dank für eure Ideen, Bernhard
Hallo, eine Möglichkeit zum Kontaktieren wäre Crimpen. Im einfachsten Fall kann man dazu eine Aderendhülse nehmen, die für die anzuschließende Leitung passt und die dünnen Beinchen des Fühlers mit ein quetschen. Es gibt sicher auch passende Crimpwerkzeuge und Verbinder für genau solche Anwendungen, aber zumindest die Werkzeuge dürften für den einmaligen Gebrauch etwas Teuer sein. Zum Eingießen: Ich würde den Fühler überhaupt nicht eingießen sondern einfach die Anschlüsse mit Glasfasergewebeband oder einem anderen temperaturfesten Klebeband isolieren. Denn alles was man um den Fühler anbringt benötigt seine Zeit um Temperaturänderungen zu folgen, was das ganze System träger macht. Und gerade beim Reflowlöten sollte die Regelung nicht zu träge werden. Für die Warmwasseranwendungen gibt es bereits fertige Fühler zum einschrauben oder anlegen für (relativ) kleines Geld. Ansonsten würde ich den vorhandenen Fühler einfach möglichst flächig auf ein kleines stück Blech setzen und mit 2K-Kleber oder Epoxy fixieren und isolieren. Frank. PS: als kleine, schnelle Fühler für den Reflowofen gibt es noch die Möglichkeit die Durchlasspannung einer Diode (1N4148) auszuwerten, die ist relativ linear und durch die geringe Masse der Diode ist diese als Fühler auch noch recht schnell. In (industiellen) Öfen und Wärmegeräten werden meist keine PT-Fühler verwendet sondern Nickel/Chrom-Nickel, Eisen/Konstantan oder ähnliche verwendet. Die lassen sich zwar nicht so leicht auswerten wie ein einfacher Widerstandsfühler aber haben in Bezug auf Leitungsbedingte Fehler, Temeraturfestigkeit und Trägheit gegenüber den Widerstandsfühlern große Vorteile.
Bernhard Kraft schrieb: > Hartlöten mit einem ganz feinen > Schweißbrenner (So einen Rothenberger wie man ihn im Baumarkt bekommt) > oder einfach verklemmen? Ganz einfach anpunkten ... http://www.youtube.com/watch?v=sRIEjbKEws0
Frank B. schrieb: > Für die Warmwasseranwendungen gibt es bereits fertige Fühler zum > einschrauben oder anlegen für (relativ) kleines Geld. Hast du da vielleicht einen Link? Die PT100 die ich gekauft hab [1] kosten so zwischen 4 und 6 Euro. Ich will eigentlich nicht pro Sensor gleich mal 50 Euro ausgeben - zumindest sind das die Preise für so Sensoren mit Gewindeflansch wie ich sie gefunden habe. Ginge es nur um einen für den gesammelten Vorlauf + gesammelter Rücklauf könnte ich auch mit 50 Euro pro Sensor leben. Aber wie bereits gesagt: Das ganze soll mal ne Testanlage werden. Das heißt ich werde da eher viele Sensoren haben. Pro Panel Vorlauf und Rücklauftemperatur, etc. [1] https://at.rs-online.com/web/p/platin-temperatursensoren/6117788/ grüße, Bernhard
Frank B. schrieb: > PS: als kleine, schnelle Fühler für den Reflowofen gibt es noch die > Möglichkeit die Durchlasspannung einer Diode (1N4148) auszuwerten, die > ist relativ linear und durch die geringe Masse der Diode ist diese als > Fühler auch noch recht schnell. Meine Befürchtung bei so etwas ist, dass sich ja die Aussentemperatur über die Kabel bis zum Sensor hin auswirkt. Ich habe mir für den Reflowofen also gedacht ich mach den Sensor ein wenig massiver aber mit einem guten Wärmeübergang zur Luft im Ofen. z.B aus einem Prozessorkühler oder irgend einem anderen Kühlkörper. Dann wirkt sich nicht gleich jede kleinste warme Brise auf den Meßwert aus sondern er wird besser gemittelt. Eine tolle Heizung hab ich gestern bereits bei uns auf der Deponie gefunden. 2.500 Watt Heizwendel ausgebaut aus einem Wäschetrockner. Ich will ja auch versuchen den Reflowofen mit Argon zu fluten und das Argon aufzuheizen um zu sehen ob das bessere Ergebnisse bringt dank geringerer Oxidation. Aber hier sollte ich vielleicht noch ein wenig experimentieren.
Bernhard Kraft schrieb: > Aber ich spiele mit der Idee mir einen kleinen > Hobby Reflow Ofen zu basteln - und hier müsste man schon Temperaturen > bis 400/500 °C Warum keine Thermoelemente?
Bernhard Kraft schrieb: > Hast du da vielleicht einen Link? Sieh Dir mal Pollin 180015, 180020, 180029 und 180034 an.
X4U schrieb: > Warum keine Thermoelemente? Ich weiß nicht. Mit denen hab ich mich bisher nicht allzuviel beschäftigt. Was ist der Vorteil gegenüber PT100 Elementen? Ich weiß da gibts auch diese PT100 Box von "Helmi". Ich hab mir diese gerade mal genauer angeguckt. Wollte bisher lieber an meiner eigenen Schaltung rumentwickeln um nicht zu sehr beeinflußt zu sein. Aber eine seiner Schaltungen [1] hab ich mir mal genauer angeguckt und ich musste feststellen das sie eine Designschwäche hat. Der Spannungsteiler zum Offset einstellen ist das Problem. Das Verhältniss dieses Teilers wird ebenfalls verstärkt. D.h. leichte Abweichungen dieser Widerstände (z.B. durch erwärmung) führen zu einem Vielfachen Fehler im Offset ... Aber egal. Eigentlich war für mich die Frage nach der Monatge von so PT100 Elementen. Die Pollin Links sind eigentlich ganz ok. Ich glaub die hab ich eh schon mal gesehen. Besonders der Rohranlegefühler war für mich interessant. Vielleicht ist es mir einfach zu schade meine 3 Stück PT100 wegzuwerfen und jetzt such ich nach einer Lösung. Für mich war halt einbetonieren (bzw. zementieren) eine Idee. [1] Beitrag "Re: Temperaturmessschaltung möglichst genau?"
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Hallo Ein Temperaturfühler hat eine Grenztemperatur, bitte im Datenblatt nachschauen. Elektrisch ist Zement ok, in Widerständen wird er mit Quarz oder ähnlichem verwendet. Zement verbindet keinen Kunststoff, vielleicht Glas und Keramik, außerdem hat er nur geringe Zugfestigkeit. Gips geht leider für nix. Epoxid klebt gut, wo der nutzbare Temperaturbereich liegt, muss extra nachgeschaut werden. Es gibt temperaturbeständiges Silikon bei Pollin z.B.. Temperaturfühler werden meist engpassig eingesteckt oder angeklemmt. Für hohe Temperaturen kommt nur ein Fühler auf Metallbasis(Fe/Ni oder Konstantan und ähnliche) in Frage. Die Raumtemperatur muss man evtl. herausrechnen. Ansonsten redet ihr ganz schön viel. Das macht es zur Quälerei, sich alles durchzulesen. MfG
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