Hallo zusammen, ich versuche gerade eine Schaltung zu entwerfen welche zwei Audiosignale unabhängig von ihrem Pegel miteinander Vergleicht und mir die Phasendifferenz als analoge Spannung ausgibt, ich will damit die Monokompatibilität (Korrelationsgrad) des Signals überprüfen. Als Anzeige soll eine Balkenanzeigen Röhre (IN13) dienen, die Länge des leuchtenden Balkens wird durch den Strom bestimmt und verhält sich linear. Sind beide Signale Phasengleich ist die Röhre zur Hälfte ausgesteuert, der Bereich soll von -180° (kleinster leuchtender Bereich) bis 180° (Röhre voll ausgesteuert) reichen. Ich habe mir eine Schaltung überlegt und diese angehängt, auf dem Steckbrett funktioniert sie relativ gut. (statt der Röhre hing ein vorgespanntes Drehspulinstrument am Ausgang des OPAs IC8B) Leider ergibt sich auch ein geringer zufälliger Ausschlag des Zeigers wenn beide Signale am Eingang gleich sind, das stört natürlich ein bisschen. Hat jemand eine bessere Idee wie man das realisieren kann? Ziel ist kein "Spielzeug" sondern ein helfendes Tool fürs Homerecording. Vielen Dank schonmal! Gruß, Jan
Jan schrieb: > ich versuche gerade eine Schaltung zu entwerfen welche zwei Audiosignale > unabhängig von ihrem Pegel miteinander Vergleicht und mir die > Phasendifferenz als analoge Spannung ausgibt Wie ist denn die Phasenlage von einem Audiosignal definiert? Ein Stereosignal wird immer eine bunte Mischung von Frequenzen enthalten und die Positionsinformation liegt in der Laufzeitdifferenz. Eine bestimmte Phasendifferenz ergibt das nur für eine bestimmmte Frequenz.
Jan schrieb: > ich versuche gerade eine Schaltung zu entwerfen welche zwei Audiosignale > miteinander Vergleicht ...und welche zwei Signale willst Du vergleichen? Ein Stereosignal dürfte da schon zu unterschiedlich sein. Eine Winkelanzeige dürfte schon deshalb ziemlich sinnlos sein, weil sie nur für eine einzige Frequenz gelten würde. Gruss Harald
Hallo Zusammen, OK dann war ich da schon mal auf dem Holzweg wie mir scheint. Habt Ihr andere Ideen wie ich die Monokompatibilität prüfen kann? Gruß, Jan
Du musst doch eigentlich nur beide Signale (L/R) addieren = mischen. Bei 100% gleicher Phasenlage kommt der doppelte Pegel raus, bei 180° löschen sich die Signale aus = 0V Pegel.
summieren -> gleichrichten -> low pass -> fertig
Super, danke für Eure Tipps, das lässt sich ja relativ leicht realisieren! Gruß, Jan
Jan schrieb: > ich will damit die Monokompatibilität (Korrelationsgrad) > des Signals überprüfen. Das sind so Beiträge, bei denen ich merke, dass ich völlig zu Recht kein Diplom erreicht habe: Wenn Du die Korrelation wissen willst - warum bestimmst Du dann nicht einfach die Korrelation? Das wäre vermutlich zu einfach, nicht wahr?
Easylife schrieb: > Du musst doch eigentlich nur beide Signale (L/R) > addieren = mischen. Bei 100% gleicher Phasenlage > kommt der doppelte Pegel raus, bei 180° löschen > sich die Signale aus = 0V Pegel. Ahhh. Der Korrelationsgrad ist also als A+B definiert. Super! Leistung muss sich wieder lohnen! Deutschlands Zukunft: Diese Gestalten!
Filter Maxe schrieb: > Ein AKF zwischen beiden Kanälen? Nein. Eine Autokorrelationsfunktion zwischen zwei Kanälen ist ein schwarzer Schimmel. Die Richtung ist aber richtig: KKF.
Possetitjel schrieb: > Wenn Du die Korrelation > wissen willst - warum bestimmst Du dann nicht einfach die > Korrelation? > > Das wäre vermutlich zu einfach, nicht wahr? Weil ich leider keine Idee habe wie ich das anstellen soll. Possetitjel schrieb: > Die Richtung ist aber richtig: KKF. Hast Du eine Idee wie ich die Kreuzkorrelation messen kann bzw. einen Schaltplan zur Auswertung parat?
Jan schrieb: >> Wenn Du die Korrelation wissen willst - warum bestimmst >> Du dann nicht einfach die Korrelation? >> >> Das wäre vermutlich zu einfach, nicht wahr? > > Weil ich leider keine Idee habe wie ich das anstellen soll. Hmm. Einerseits ist das verblüffend: Da Du das korrekte Stichwort "Korrelation" schon kennst, sollten sich weiterführende Hinweise leicht finden lassen. Andererseits ist das nachvollziehbar: Die akademische Literatur liefert häufig einen Formelwust, ohne den Sinngehalt, die Interpretation dieser Formeln zu erklären. Nun gut. >> Die Richtung ist aber richtig: KKF. > > Hast Du eine Idee wie ich die Kreuzkorrelation messen kann > bzw. einen Schaltplan zur Auswertung parat? Idee? Ja. - Folgendes: Als "Ähnlichkeitsmaß" für die Richtung von Vektoren kann man den Winkel (bzw. den Cosinus dieses Winkels) zwischen den Vektoren verwenden. Wenn der Winkel zwischen den Vektoren Null (bzw. der Cosinus =1) ist, sind die Vektoren "maximal ähnlich", d.h. zeigen in dieselbe Richtung. Wenn der Winkel zwischen den Vektoren 90° beträgt, d.h. der Cosinus gleich Null ist, sind die Richtungen "maximal unähnlich". Die Vektoren sind orthogonal (=rechtwinklig). Bei 180° (bzw. Cosinus = -1) ist die Richtung "entgegengesetzt gleich". Den Cosinus des Winkels zwischen den Vektoren kann man recht elegant über das --> Skalarprodukt ausrechnen; man benötigt außerdem noch die Beträge der beiden Vektoren. Das ist im Prinzip auch genau die Aussage des --> empirischen Korrelationskoeffizienten. Wenn Du die Formel in der Wikipädie lange scharf anschaust, stellst Du fest, dass im Zähler gerade das Skalarprodukt der Messreihen und im Nenner das Produkt der Beträge steht. Diese Idee mit dem Cosinus (=Korrelationskoeffizienten) ist von Vektoren bzw. Zahlenfolgen auf Funktionen übertragbar; die Summenzeichen werden einfach zu Integralen. Das bedeutet praktisch: Du muss die Momentanwerte beider Kanäle multiplizieren und das Produkt integrieren (bzw. tiefpassfiltern). Die entstehende "Gleichspannung" muss durch die Effektivwerte beider Kanäle dividiert werden. Wenn Dir das Prinzip "Multiplizieren und Tiefpassfiltern" jetzt merkwürdig bekannt vorkommt - z.B. von Lock-in-Verstärkern, PLLs, I/Q-Demodulatoren, GPS und ähnlichem ... das ist beabsichtigt :-)
Falls du es analog machen willst: Die Kanäle voneinander subtrahieren und von dieser Differenz den RMS-Wert auf eine Anzeige geben. Wenn linker und rechter Kanal gleich sind, bleibt die Anzeige auf Null. Je stärker sie ausschlägt, desto unterschiedlicher sind die Kanäle. Hierbei wird allerdings auch die Amplitude verglichen. Falls du die Amplitude "rausrechnen" willst, kannst du den linken und rechten Kanal vorher auf eine AGC geben. Das ganze zeigt dir zwar nicht die Phase an, allerdings ist diese - wie bereits geschrieben wurde - bei Audio nicht definiert.
Mist, habe gerade gesehen, dass es hier so ähnlich beschrieben wurde. Easylife schrieb: > schon etwas älter: > http://www.neumann.com/download.php?download=lect0035.PDF
Im Studio gehen die Dinger von -1 auf +1 0 ist kein Signal / Ausgangslage. Schicker ist ne Oszi-Röhre um 45 Grad gederehht X=L und Y=L... Ich würde auch einfach was nachbauen. Schaltpläne müsste es genug geben. Ich schau mal im Service-Manual meiner Mischkonsole nach - da sind gleich mehrere verbaut, und besonders viel Elektronik ist auf diesen Einschüben nicht drauf.
Das Teil steckt in meinem schicken alten swiss made Pult: ftp://ftp.studer.ch/Public/Products/Mixing_Analog/Analog_Mixer_Assemblie s/Technical_Info/1913210/1913210.pdf Ok, einfach ist anders. Aber die Schaltung ist Studioreferenz (alte Sendepulte ARD).
Hallo Jan, hier nochmal die wichtigsten Dinge zusammengefasst: 1. Wie bereits gesagt ist die "Phasenlage" eines Audiosignals nicht klar definiert. 2. Folglich kannst Du eine "richtige" Phasenlage nur bei reinen Sinus-Signalen messen. 3. Bei Audiosignalen kannst Du Summen- und Differenzsignal messen und dadurch Rückschlüsse auf die Monokompatibilität ziehen. 4. Zu Berechnung von Summen- und Differenzsignal müssen aber die Pegel identisch sein, dafür benötigst Du wie bereits gesagt eine AGC (Automatic Gain Control). 5. Als Implementierung für den Summierer kannst Du folgende OPV-Schaltung verwenden: http://de.wikipedia.org/wiki/Operationsverst%C3%A4rker#Invertierender_Addierer.2FSummierverst.C3.A4rker Und für die Subtraktion invertierst Du vorher ein Signal mittels invertierendem 1:1 Verstärker. Viel Erfolg irgend ein experte
Wenn man das Schaltbild im PDF vom Studer-FTP-Server anschaut, sieht man m.E. folgendes: Beide Signale werden logarithmisiert ("logamp") und dann mittels uA769 gefaltet. Allerdings sollten beide Kanäle schon ungefär gleich ausgesteuert sein. Das ist bei einem Stereosignal aber auch der Fall. Die Monokompatibilität von Signalen, die in einem Kanal viel lauter als im anderen sind, ist ja eh unproblematisch, da sich da kaum Auslöschungen ergeben. Viel wichtiger als ein Korrelationsmeter finde ich den Mono-Knopf in der Monitor-Section eines Mischpultes. Beim Mischen schalte ich oft zwischen Mono und Stereo hin und her. Wenn sich die Monoversion klanglich nicht unterscheidet, kann man davon ausgehen, dass es auch nur unwesentliche Frequenzauslöschungen gibt.
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