Forum: Platinen wird natriumhydroxid (Entwickler) schlecht?


von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Hallo allerseits,

ist mir das letzte Mal schon aufgefallen, aber heute extrem: Neue 
Entwicklerlösung angesetzt: Bungard Entwickler 250g NaOH, gekauft bei 
Conrad, ein gestricherner Meßlöffel auf 1 Liter Wasser, genau nach 
Anleitung. Das Pulver ist ca. 2 Jahre alt, aufbewahrt in der originalen 
Plastikdose mit (meiner Meinung nach einigermaßen dichtem Deckel.

Das Entwickeln hat zwar funktioniert, aber viel viel langsamer als 
sonst.

Ich weiss dass angesetzter Entwickler beim Kontakt mit Luft schlecht 
wird, aber das Pulver?

oder könnte es an was anderem liegen: wie lange halten die UV-Röhren in 
einem Belichter? Können die schon schwach geworden sein? Kann man das 
feststellen?

von Dennis X. (Gast)


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MeinEntwickler ist mittlerweile ca. 3,5 Jahre alt, aber vor drei vier 
Wochen hat er noch einwandfrei funktioniert. Musste da eine neue Lösung 
ansetzen, da die alte einfach zu lange stand.

Grüße
Dennis

von Mike (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
> Ich weiss dass angesetzter Entwickler beim Kontakt mit Luft schlecht
> wird, aber das Pulver?

Wieso eigentlich Pulver?
Meist wird das NaOH in Form von Plätzchen oder kleinen Kügelchen 
verkauft. Das feste NaOH ist hygroskopisch, d.h. es zieht Wasser aus der 
Luft an, das CO2 aus der Luft löst und dann mit dem NaOH zu 
Natriumcarbonat und (noch mehr) Wasser reagiert. Vielleicht ist in 
deinem Pulver Trockenmittel beigemischt, damit das Wasser gebunden wird. 
Miß einfach den pH-Wert frisch angesetzer Lösung nach.

Zur Not geht auch Abflussreiniger (NaOH Plätzchen), aber Alu-Schrot 
vorher raussortieren ;-)

von MaWin (Gast)


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Ja, Natriumhydoxid wird zu Natriumcarbonat und damit schlecht, aber 250g 
in einer luftdichten Dose erst in 25 Jahren, Lösung die offen steht kann 
aber schon nach 1 Tag unbrauchbar sein.
Röhren altern, wenn deine aber nicht durchgängig an waren weil du den 
Ausschalter vergessen hast passiert das hobbymässig auch erst in 25 
Jahren,
kritischer ist da schon das Platinenmaterial selber und die 
Umgebungstemperatur.
Mach bei veränderten Vedingungen also auf jeden Fall eine neue 
Belichtungsreihe um die opimale Belichtungszeit zu finden.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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MaWin schrieb:
> Ja, Natriumhydoxid wird zu Natriumcarbonat und damit schlecht, aber 250g
> in einer luftdichten Dose erst in 25 Jahren, Lösung die offen steht kann
> aber schon nach 1 Tag unbrauchbar sein.

Das dachte ich eben auch...

> Röhren altern, wenn deine aber nicht durchgängig an waren weil du den
> Ausschalter vergessen hast passiert das hobbymässig auch erst in 25
> Jahren,

Naja, ich verwend den belichter ab und zu auch um Acryl-Kleber zu 
härten. Da läuft das Ding dann schon mal 1-2 Stunden. Aber jetzt auch 
nciht wochenlang...

> kritischer ist da schon das Platinenmaterial selber und die
> Umgebungstemperatur.
Das ist immer dasselbe...

> Mach bei veränderten Vedingungen also auf jeden Fall eine neue
> Belichtungsreihe um die opimale Belichtungszeit zu finden.

Werd ich auch jeden Fall machen. Eigenartig ist nur: ich hab eigentlich 
keine veränderten bedingungen (außer neu angesetztem Entwickler)

von Norbert M. (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
> Hallo allerseits, ist mir das letzte Mal schon aufgefallen, aber heute
> extrem: Neue Entwicklerlösung angesetzt: Bungard Entwickler 250g NaOH,

Naja,k das Zeug keinne ich nicht, aber "normales Ätznatron" wir auch 
nichts anderes sein. Wenn da Bung-Bunga oben steht wird's wahrscheinlich 
eher schlechter aber sicher teurer sein.

> gekauft bei Conrad, ein gestricherner Meßlöffel auf 1 Liter Wasser,

Normalerweise nimmt man zum Messen (wenn man zu faul zum Titrieren ist) 
ein halbwegs vrachbares "Gewichtsmessgerät", von Laien auch Waaage 
genannt.

> Das Pulver ist ca. 2 Jahre alt,

Pulver ist ziemlich doe beste Möglichkeit, daß dir das Zeug schrottig 
wird. Pulver bedeutet nämlich geringe Dichte und grosse Oberfläche. Die 
grosse Oberfläche sorgt dafür, daß das Zeugs ziemlich schnell mit der 
Luft reagiert. NaOH reagiert dabei mit CO2 aus der Luft (und bildet dann 
unter Abspaltung eines Wassermoleküls das "unreaktive" Natriumcarbonat), 
ebenso ist zieht NaOH aus der Luft Wasser (der Fachmann nennt das 
Hygroskopie). Beides zusammen sind beste Voraussetzungen dafür, daß der 
ursprünglich passende Messlöffel ungefähr nur mehr ein Drittel aktive 
"kaustische Soda (=NaOH)" enthält, weil der Rest inzwischen zum 
"unwirksamen" Carbonat (Na2CO3), dem calziniertem Soda umgewandelt wurde 
oder sich durch Aufnahme von Wasser "verdünnt" hat.

> aufbewahrt in der originalen Plastikdose mit meiner Meinung nach
> einigermaßen dichtem Deckel.

Wasser- und gasdicht? Vermutlich eher nicht. Und die letzten Jahre immer 
verschlossen war der Behälter wohl auch kaum.  Und selbst wenn, dann 
hätte dank der großen Oberfläche zumindest annähernd die gesamte 
Luftfeuchtigkeit und das Kohlendioxid die beim Verschliessen des 
Behälters war mit dem NaOH reagiert.

> Das Entwickeln hat zwar funktioniert, aber viel viel langsamer als
> sonst.

Kein Wunder, weil ja inzwischen ein signifikanter Anteil des Ätznatrons 
"wegreagiert" wirde.

> Ich weiss dass angesetzter Entwickler beim Kontakt mit Luft schlecht
> wird, aber das Pulver?

Pulver ist sogar noch schnlechter als eine wässrige Lösung in Destillat, 
weil viel grössere Oberfläche. Aber verbuche es als Lehrgeld: NaOH nie 
als Pulver kaufen. Das Zeug kostet (in der üblichen Form von Schuppen 
oder Perlen) weniger als 10 Euro pro Kilo im Einzelhandel. Mich würde 
interessieren, was so ein Päckchen Entwickler kostet, umgerechnet auf's 
Kilo. Da verdient sich wohl gemand eine goldenen Nase mit dem Verkauf 
von weissem Pulver. Und der Verkäufer gibt es sicher mit Vorsatz als 
Pulver ab, weil Pulver wie oben gesagt eben am schnellsten "verrottet".

> Können die schon schwach geworden sein? Kann man das  feststellen?

Du könntest das NaOH gegen Salzsäure titrieren, als Indikator tut's 
dafür sogar billigstes Phenolphtalein. Dann siehst du zumindest, ob das 
Pulver noch gut ist. Oder was wahrscheinlicher ist: Dass es hinüber ist.

LG, N0R

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Norbert M. schrieb:
> Wasser- und gasdicht? Vermutlich eher nicht. Und die letzten Jahre immer
> verschlossen war der Behälter wohl auch kaum.

Wasserdicht weiss ich nicht, gasdicht sicher nicht 100%.

Verschlossen eigentlihc 99.9% der Zeit. Alle paar Wochen kurz offen, ein 
Meßlöffel raus, wieder zu.

Norbert M. schrieb:
> NaOH nie
> als Pulver kaufen. Das Zeug kostet (in der üblichen Form von Schuppen
> oder Perlen) weniger als 10 Euro pro Kilo im Einzelhandel.

Da hab ich mcih vielleicht schlecht ausgedrückt: Es ist kein klassisches 
"feines" Pulver, sondern so Art "Kügelchen" mit 2-3mm Durchmesser

Eine frage noch zur Reaktion mit Luft: Erkennt man das am Pulver (sorry 
an den Kügelchen) dass die "feucht" sind?

von Klaus I. (klauspi)


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Michael Reinelt schrieb:
> Wasserdicht weiss ich nicht, gasdicht sicher nicht 100%.
>
> Verschlossen eigentlihc 99.9% der Zeit. Alle paar Wochen kurz offen, ein
> Meßlöffel raus, wieder zu.

Da sollte innerhalb weniger Jahre eigentlich nichts passieren. Merck 
liefert das auch nur in den normalen Kunststoffbehälter.

> Eine frage noch zur Reaktion mit Luft: Erkennt man das am Pulver (sorry
> an den Kügelchen) dass die "feucht" sind?

Die Plätchen werden mit zunehmender Wasseraufnahme schmierig und 
zerlaufen schliesslich ganz zu einer Pfütze NaOH. Wenn sie trocken sind 
ist alles in Ordnung.

Dann ist auch eine etwaige Reaktion mit Kohlendioxid aus der Luft 
absolut vernachlässigbar. Die Konzentration von Kohlendioxid ist 
deutlich niedriger als die von Wasser in der Luft. Eine nennenswerte 
Reaktion findet auch nur im wässrigen Medium statt, also an der 
schmierigen Oberfläche. Wenn die Plätzchen trocken sind ist das kein 
Problem.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Klaus I. schrieb:
> Die Plätchen werden mit zunehmender Wasseraufnahme schmierig und
> zerlaufen schliesslich ganz zu einer Pfütze NaOH. Wenn sie trocken sind
> ist alles in Ordnung.

Danke. Die sind staubtrocken und sehr "rieselfreudig", wenn sie feucht 
wären hätt ich das gemerkt.

irgendjemand hat gemeint ich sollte den pH-Wert messen. Was sollte der 
haben?
gemessen hab ich grad 12.3

von Klaus I. (klauspi)


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Michael Reinelt schrieb:
> irgendjemand hat gemeint ich sollte den pH-Wert messen. Was sollte der
> haben?
> gemessen hab ich grad 12.3

pH 12.3 entspricht einer 0.02 mol/L Lösung NaOH, also ca. 0.1 Gewichts-% 
NaOH in der Lösung.

pH 13 wäre eine Lösung mit 0.4 Gewichts-%
pH 14 dann ab 4 Gewichts-% und darüber

Wobei ich bei den pH-Bereich wirklich vorsichtig mit der Interpretation 
wäre. Da sollte man schon eine ordentliche Messkette mit entsprechender 
Kalibrierung benutzen.

von Norbert M. (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
> Da hab ich mcih vielleicht schlecht ausgedrückt: Es ist kein klassisches
> "feines" Pulver, sondern so Art "Kügelchen" mit 2-3mm Durchmesser

Da habe ich Dich dann wirklich ziemlich falsch verstanden, die Perlen 
sind natürlich handelsüblich, da dürfte weniger passieren. Plätzchen, 
Perlen und Schuppen sind eigentlich kein Problem, ich dachte bei Pulver 
an Mehl.

> Eine frage noch zur Reaktion mit Luft: Erkennt man das am Pulver (sorry
> an den Kügelchen) dass die "feucht" sind?

Klaus hat das ja schon ausgeführt. Anfangs werden schleimig. Wenn man's 
ganz lange stehen lässt, kriegt man das Carbonat.

Michael Reinelt schrieb:
> irgendjemand hat gemeint ich sollte den pH-Wert messen. Was sollte der
> haben? gemessen hab ich grad 12.3

Womit gemessen? Wer viel misst, misst Mist. Hast Du zufällig 
Batteriesäure, eine Briefwage und einen Messbecher da? Praktisch könnte 
man nämlich etwas vom NaOH abwägen, in einem Volumen Wasser auflösen, 
dann ein Volumen Batteriesäure zugeben und dann ein 
"Universal-ph-Stäbchen" reinhalten.
Aber wahrscheinlich war was Anderes Schuld daran, daß das 
Platinenentwickeln nicht mehr funktioniert (Temperatur?, Lack?)...
Ich hab' das mit dem Pulver falsch verstanden.

LG, N0r

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Ich denke es hat sich geklärt: ich hab die Belichtungszeit um 15 
Sekunden erhöht (2:15 statt 2:00) und nun tut es wieder wie es soll

es dürften tatsächlich die UV-Röhren langsam altern...

von Jonas B. (jibi)


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>Normalerweise nimmt man zum Messen (wenn man zu faul zum Titrieren ist)
>ein halbwegs vrachbares "Gewichtsmessgerät", von Laien auch Waaage
>genannt.

Eine Waage misst die Masse nicht das Gewicht du Oberschlaumeier ;)

Gruß Jonas

von ... (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
> Bungard Entwickler
Bungard Entwickler gibt es nur in kleinen blauen Portionstüten für 1L 
Ansetzlösung und da steht auf der Tüte: NaOH-Frei.

von Klaus (Gast)


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... schrieb:
> Bungard Entwickler gibt es nur in kleinen blauen Portionstüten für 1L
> Ansetzlösung und da steht auf der Tüte: NaOH-Frei.

Was wohl daran liegt, das der pH Wert und nicht das NaOH das 
entscheidende ist. NaOH ist einfach der billigste Weg, basisch zu 
werden.

MfG Klaus

von Udo S. (urschmitt)


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Michael Reinelt schrieb:
> Ich denke es hat sich geklärt: ich hab die Belichtungszeit um 15
> Sekunden erhöht (2:15 statt 2:00) und nun tut es wieder wie es soll

Bischen arg knapp belichtet, oder?
Was wieder zeigt: Ab und zu eine Belichtungsreihe hilft immens.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Jonas Biensack schrieb:
> Eine Waage misst die Masse nicht das Gewicht du Oberschlaumeier ;)

Ganz im Gegenteil: eine Waage misst das Gewicht, nicht die Masse :-)

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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... schrieb:
> Bungard Entwickler gibt es nur in kleinen blauen Portionstüten für 1L
> Ansetzlösung und da steht auf der Tüte: NaOH-Frei.

http://www.conrad.at/ce/de/product/527882

Eindeutig Bungard, eindeutig NaOH

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Udo Schmitt schrieb:
> Bischen arg knapp belichtet, oder?
Nö, das Ergebnis meiner ersten Belichtungsreihe vor etwas mehr als einem 
Jahr.

> Was wieder zeigt: Ab und zu eine Belichtungsreihe hilft immens.
Ja, da hast du recht :-)

von Klaus I. (klauspi)


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Klaus schrieb:
> ... schrieb:
>> Bungard Entwickler gibt es nur in kleinen blauen Portionstüten für 1L
>> Ansetzlösung und da steht auf der Tüte: NaOH-Frei.
>
> Was wohl daran liegt, das der pH Wert und nicht das NaOH das
> entscheidende ist. NaOH ist einfach der billigste Weg, basisch zu
> werden.

Ja. Aber nur mal so für mein persönliches Interesse, warum ist die 
Angabe "NaOH-Frei" relevant und auf der Verpackung aufgedruckt? Steht im 
Sicherheitsdatenblatt etwas genaueres zu dem Entwickler? Hmm, vielleicht 
Natriumcarbonat?

Ein anderer Klaus ;o)

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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OT:

Michael Reinelt schrieb:
> Jonas Biensack schrieb:
>> Eine Waage misst die Masse nicht das Gewicht du Oberschlaumeier ;)
>
> Ganz im Gegenteil: eine Waage misst das Gewicht, nicht die Masse :-)

Eine Federwaage misst das Gewicht, eine Balkenwaage die Masse. Ihr hebt 
also beide Recht (oder keiner) ;-)

von MaWin (Gast)


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Klaus I. schrieb:
> Hmm, vielleicht Natriumcarbonat?

Ja.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Klaus I. schrieb:
> Ja. Aber nur mal so für mein persönliches Interesse, warum ist die
> Angabe "NaOH-Frei" relevant und auf der Verpackung aufgedruckt? Steht im
> Sicherheitsdatenblatt etwas genaueres zu dem Entwickler? Hmm, vielleicht
> Natriumcarbonat?

Ich glaube bei Conrad ist einfach das Symbolfoto falsch!
Der Bungard 72122 ist defintiv NICHT NAOH frei -
Auch im Sicherheitsdatenblatt steht ganz klar NaOH und auch in der 
Artikelbeschreibung steht nichts von NaOH frei.

Bei Bungard selbst findet man auch nichts mehr zum NaOH freien 
Entwickler.
Das Artikelfoto ist also einfach "alter Stand"

Allerdings verrät es noch genug wenn man wissen will was das denn für 
ein Zeug war: Lithiumhydroxid!
Wenn man sich dann über LiOH schlau macht weiß man auch warum Bungard 
zum gut funktinierenden NaOH zurückgekehrt ist: LiOH ist mittlerweile 
als Giftig (T) eingestuft wordenm also deutlich problematischer als 
NaOH.
Sowohl vom Handling aber insbesondere auch beim Verkauf!
Zudem ist jeder gewerbliche Anwender durch die Gefahrstoffverordnung an 
das Substitutionsgebot gebunden welches besagt das ein gefährlicher 
Stoff, sofern es einen weniger problematischen aber ebenso geeigneten 
gibt, durch diesen wenigergefährlichen Stoff ersetzt werden muss. Damit 
durfte -rein formal- spätestens ab der T einstufung auch kein 
gewerblicher Anwender seine Mitarbeiter mehr mit dem NaOH freien Bungard 
entwickler arbeiten lassen!

Wer wissen will wie man auf den Stoff kommt: Unten Links ist die UN 
Stoffnummer für Transportzwecke aufgedruckt. Mit dieser kann man dann im 
Register nachschlagen und wenn man Glück hat gilt die nur für einen 
genau benannten Einzelstoff. In diesem Fall trifft das zu, hier ist 
explizit LiOH genannt.

Eine andere Möglichkeit ist oft das MSDS. Hier sind die wichtigsten 
Inhaltstoffe zumeist ausdrücklich genannt. Oder zumindest als CAS nr. 
aufgeführt die dann wirklich eine individuelle Stoffidentifizierung 
liefert.
Es sind nur sehr wenige Fälle wo die Inhaltsstoffe nicht genannt werden 
müssen! Von den Fällen wo die Inhaltstoffe nicht gefährlicher sind als 
sauberes Trinkwasser mal abgesehen...

Gruß
Carsten

P.S.: Es gibt auch auch von Seno einen NaOH freien Entwickler. Das ist 
aber kein LiOH sondern Dinatriummetasilikat. Dieser Stoff ist 
tatsächlich "etwas" Harmloser als reines NaOH. Allerdings braucht man da 
auch gleich die 5fache Menge an Material für die Lösung!
(Wobei sich die (relative) Gefährlichkeit der 1% NaOH und der 5% 
Dinatriummetasilikatlösung nicht wesentlich unterscheiden! Aber die von 
verstreutem Feststoff halt schon... Auch der Maximal erreichbare PH Wert 
ist ein anderer...)

von Carsten S. (dg3ycs)


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MaWin schrieb:
> Klaus I. schrieb:
>> Hmm, vielleicht Natriumcarbonat?
>
> Ja.

NEIN!
Das würde der PH Wert nicht reichen...
Wie schon geschrieben LiOH war die Lösung!

Gruß
Carsten

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Matthias L. schrieb:
> Eine Federwaage misst das Gewicht, eine Balkenwaage die Masse. Ihr hebt
> also beide Recht (oder keiner) ;-)

Nicht dass ich jetzt unbedingt recht haben müsste, aber eine Balkenwaage 
misst gar nix, sie vergleicht nur :-)

von Matthias L. (limbachnet)


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Naja, das macht jede Waage. Eine Federwaage vergleicht die Gewichtskraft 
des Messobjekts mit der Federkraft der Feder. Und die Balkenwaage 
vergleicht die Masse des Messobjekts mit der (bekannten) Masse von 
Gegen"gewichten".

Aber ich geb' ja gerne zu, dass das reine Klugscheißerei ist (und auch 
wenig mit NaOH zu tun hat)...

von Michael_ (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
> Ich denke es hat sich geklärt: ich hab die Belichtungszeit um 15
> Sekunden erhöht (2:15 statt 2:00) und nun tut es wieder wie es soll
>
> es dürften tatsächlich die UV-Röhren langsam altern...

Du hast viel größere Schwankungen im Basismaterial.
Deine 15 sec kannst du vergessen. Sichtbare Unterschiede hast du erst, 
wenn du 1/2 der vorherigen Zeit erhöhst.
Eine ordentliche Belichtungsreihe ist etwa 1, 2, 4, 8, .. Min.
Langsam kann ich das singen. Die Belichtungszeit geht quadratisch ein.
Ich belichte als Standard mit 4 Min. Obwohl das Bungard mit 1-2 schon 
oft ausreicheichend belichtet ist. Manches braucht aber länger. Seitdem 
habe ich keinen Belichtungsausschuß mehr.

von Wunderer (Gast)


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Solch eine sinnlose Diskussion.

Ich fasse zusammen:

NaOH ist in fester Form stark hygroskopisch. Wandelt CO2 der Luft in 
gelöster Form in CO3 um.

W.

von Norbert M. (Gast)


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Wunderer schrieb:
> Solch eine sinnlose Diskussion.

Wenn sie dir zu sinnlos erscheint, dann beteilige Dich doch nicht.
Noch dazu, wo Du bis jetzt nichts sinnvolles zu diesem Thread 
beigetragen hast.

> Ich fasse zusammen:
> NaOH ist in fester Form stark hygroskopisch.

Auch in flüssiger Form. Wahrscheinlich auch im gasförmigen Zustand, aber 
in diesem Aggreegatzustand interessiert die Hygroskopizität meistens 
nicht.

> Wandelt CO2 der Luft in gelöster Form in CO3 um.

Dreimal Nein! Erstens: Es wird nichts umgewandelt, ein freies 
CO3-Molekül existiert nicht, es gibt das zweifach negativ geladene 
Carbonation CO3(2-). Zweitens bildet NaOH "in gelöster Form", also als 
Lösung bei Aufnahme von Kohlendioxid das _Hydrogen_carbonat. Drittens: 
Bei Aufnahme von Kohlendioxid aus der Luft reagiert Ätznatron (unter 
Abgabe eines Wassermoleküls) zum Carbonat mit dem Trivialnamen 
"calzinierte Soda". Im Englischen spricht man auch von "washing soda".

Ausserdem existieren diverse Nebenreaktion, beispielsweise reagiert 
Hydrogencarbonat unter Wäremeeinfluss unter Abspaltung von Wasser und 
NaOH zum Carbonat, das Carbonat kann mit Wasser wiederum das 
Hydrogencarbonat unter Abspaltung von Natriumhydroxid bilden, etc.

Zusammenfassend kann man eher sagen: Über längere Zeit wird sich offen 
stehendes Ätznatron mit der Luft (enthält CO2 und H2O) in ein ziemlich 
unstöchiometrisches Gemisch x(NaOH)y(NaHCO3)z(Na2CO3)*n(H20) umwandeln.

Es bildet sich eben irgendein seifiges, wasserhaltiges Gemenge aus 
vorwiegend Ätznatron, dem Hydrogencarbonat und etwas Carbonat. Das kann, 
muß aber nicht mehr zum Entwickeln von Platinen reichen. Mit laufender 
Zeit wird sich immer mehr Hydrogencarbonat bilden, und wenn man das 
Ganze mehrere Jahre zum Beispiel in der Hitze unterm Dach stehen lässt, 
dann wird man irgendwann grossteils nur mehr ein 
Carbonat-Hydrogencarbonat-Gemisch vorliegen haben. In der Wüste 
vielleicht nur mehr das Carbonat.

> W.

N0R.

von ichderdu (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Und die Balkenwaage
> vergleicht die Masse des Messobjekts mit der (bekannten) Masse von
> Gegen"gewichten".

Ganz sicher nicht:
Häng mal einen Wetterbalon an einen Balken und leg ein 100g Blei auf den 
anderen. Der Wetterbalon hat mehr Masse, die Balkenwage wird dir was 
anderes erzählen.

von Wunderer (Gast)


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Norbert M. schrieb:
> [...]
>
>> W.
>
> N0R.

Vermutlich quillt der Profilneuroseschaum jetzt wie ein Schwamm vor 
deinem Mund. Bitte dazu auch die chemischen Hintergrundinformationen 
liefern. Wird da was "umgewandelt"? Erstens, zweitens, drittens?

W.

von Matthias L. (limbachnet)


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ichderdu schrieb:
> Matthias L. schrieb:
>> Und die Balkenwaage
>> vergleicht die Masse des Messobjekts mit der (bekannten) Masse von
>> Gegen"gewichten".
>
> Ganz sicher nicht:
> Häng mal einen Wetterbalon an einen Balken und leg ein 100g Blei auf den
> anderen. Der Wetterbalon hat mehr Masse, die Balkenwage wird dir was
> anderes erzählen.

Ah ja, und die Federwaage misst hier richtig? Oh Mann...

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