Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Photometer vereinfachen


von Jay M. (blubb33)


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Ich möchte die angehängte Photometer-Schaltung noch weiter vereinfachen.
So würde ich die Diode am Anfang und die rote LED (Anzeige EIN/AUS) 
weglassen.

1) Jetzt ist mir nicht ganz klar, wieso bei dieser Schaltung 
ausgerechnet 8V benötigt werden (78L08). Muss ja irgendeinen Sinn haben.
Ich selbst würde die gerne mit 5V betreiben (wenn das denn geht).

2) Und mein zweites Problem ist die Berechnung der notwendigen 
Widerstände:
die 330 Ohm vor der grünen LED ist wahrscheinlich einfach Erfahrungswert 
(einfach wegen der LED, oder?); aber die 680 und 10k Ohm-Widerstände 
verstehe ich nicht und insbesondere welche Potis man einsetzen muss.

3) Welchen Fotowiderstand könnt ihr empfehlen?
Ich wäre jetzt einfach mal bei M9960 - wobei ich nicht genau weiß ob 11A 
oder 11B

Schon mal vielen Dank für eure Hilfe!!!

: Bearbeitet durch User
von Ulrich H. (lurchi)


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Für den Fotowiderstand bringt mehr Spannung auch mehr Signal. Es müssen 
aber keine 8 V sein - auch die Schaltung würde mit 5 V gehen.

Den Widerstand zur LED hat man entsprechend dem Strom für die LED 
gewählt. Da kommen 330 Ohm wohl gerade hin für knapp 20 mA.

Die Widerstände für den Poti usw. ergeben sich aus dem Sensor: der gibt 
den 10 K Widerstand (eher etwas größer als der Sensorwiderstand) vor. 
Der Zweig mit dem Poti muss dann nur niederohmig genug sein, damit genug 
Strom für das Anzeigeinstrument fließen kann. Viel weniger als die 10 K 
von der anderen Seite bringt da nicht viel. Es hätten auch andere Potis 
sein können, aber 10 K ist wohl ein gängiger Wert, und der feine Bereich 
wird damit auch nicht zu unhandlich klein.

Heute würde ich keinen Fotowiderstand mehr nehmen, sondern einen 
Fototransistor - da ist die thermische Drift geringer. Der Strom ist 
ggf. etwas kleiner, so dass der 10 K Widerstand eventuell etwas größer 
müsste. dafür sind aber auch moderne grüne LEDs viel heller. Da muss man 
aber ggf. wegen der Wellenlänge aufpassen: grün ist nicht gleich grün.

von Thomas W. (Gast)


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Ulrich H. schrieb:
> a kommen 330 Ohm wohl gerade hin für knapp 20 mA.

Von der Belastbarkeit ist der allerdings hoffnungslos überdimensioniert.

Und eine etwas effektivere LED kommt auch mit dem halben Strom locker 
aus.

von Mike (Gast)


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Ulrich H. schrieb:
> Heute würde ich keinen Fotowiderstand mehr nehmen, sondern einen
> Fototransistor - da ist die thermische Drift geringer.

Wenn man damit quantitativ messen möchte, wäre wohl eine Photodiode mit 
nachgeschaltetem Transimpedanzverstärker die geeignete Detektorvariante.

von Harald W. (wilhelms)


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Ulrich H. schrieb:

> Heute würde ich keinen Fotowiderstand mehr nehmen, sondern einen
> Fototransistor - da ist die thermische Drift geringer. Der Strom ist
> ggf. etwas kleiner, so dass der 10 K Widerstand eventuell etwas größer
> müsste. dafür sind aber auch moderne grüne LEDs viel heller. Da muss man
> aber ggf. wegen der Wellenlänge aufpassen: grün ist nicht gleich grün.

Bei einem Fototransistor würde man aber eher eine rote LED nehmen.
Grün passt besser zu CdS. Die Frage ist natürlich, was Jay wirklich
messen will.
Gruss
Harald

von Jay M. (blubb33)


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Ich möchte Nitrat und Kalium in Wasser anhand der resultierenden Trübung 
durch die Zugabe von Reagenzen messen.
Jetzt suche ich natürlich eine möglichst einfache, günstige aber auch 
relativ genaue Möglichkeit der Bestimmung...

von Mike (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Bei einem Fototransistor würde man aber eher eine rote LED nehmen.
> Grün passt besser zu CdS. Die Frage ist natürlich, was Jay wirklich
> messen will.

Erstmal kommt es drauf an, wo die mit dem Photometer zu messende 
Substanz ihre Absorptionsbanden hat. Danach wird man die Wellenlänge 
auswählen und danach den Detektor.

von Jay M. (blubb33)


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Ulrich H. schrieb:
> Der Zweig mit dem Poti muss dann nur niederohmig genug sein, damit genug
> Strom für das Anzeigeinstrument fließen kann. Viel weniger als die 10 K
> von der anderen Seite bringt da nicht viel. Es hätten auch andere Potis
> sein können, aber 10 K ist wohl ein gängiger Wert, und der feine Bereich
> wird damit auch nicht zu unhandlich klein.

Super, danke! Wofür aber die 680Ohm vor den Potis?

von Harald W. (wilhelms)


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Mike schrieb:

>> Bei einem Fototransistor würde man aber eher eine rote LED nehmen.
>> Grün passt besser zu CdS. Die Frage ist natürlich, was Jay wirklich
>> messen will.
>
> Erstmal kommt es drauf an, wo die mit dem Photometer zu messende
> Substanz ihre Absorptionsbanden hat. Danach wird man die Wellenlänge
> auswählen und danach den Detektor.

ACK! Aber, ob das Jay auch bewusst ist?

von Mike (Gast)


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Jay Myon schrieb:
> Wofür aber die 680Ohm vor den Potis?

Damit die Potis nicht abrauchen, wenn man beide auf 0 dreht.

von Jay M. (blubb33)


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Harald Wilhelms schrieb:
> ACK! Aber, ob das Jay auch bewusst ist?

Sagen wir mal so: Die Schaltung oben wird genau dafür verwendet. Ich 
habe genau dieses Teil auch so gekauft und es funktioniert (mit grüner 
LED). Jetzt brauche ich das Ganze aber nicht mehr in einem gesonderten 
Gehäuse (wie jetzt), sondern möchte das in eine andere Apparatur 
einbinden und daher selbst bauen.
Insofern würde ich am liebsten einfach bei einer einfachen grünen LED 
und einem Fotowiderstand bleiben - bin aber auch für neues offen und 
würde mich auch gerne an einer anderen Lösung versuchen...

von Jay M. (blubb33)


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Noch eine letzte Sache:
Ich habe gesehen, dass in der aktuellen Version des Fotometers auf die 
Potis im Sinne von Drehknöpfen verzichtet wurde. Jetzt gibt es einen 
Reset-Button. 
(http://www.wasserpantscher.at/product_info.php?info=p4_fotometer-fuer-wassertests---guenstig-und-genau--neu-.html)
Wie kann ich so etwas realisieren?

Derzeit würde ich eine Leerprobe (reines Wasser) einsetzen und mit den 
Potis alles auf 0 bringen. Anschließend erfolgt dann die Messung.

Wäre natürlich einfach nur perfekt, wenn ich auf dieses Nullen per 
Drehregler verzichten könnte, da ich dann alles komplett über einen 
Microcontroller machen könnte.

von Ulrich H. (lurchi)


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Die Ausführung mit Taster zum Abgleich geht vor allem mit einem µC - 
ohne wird es da schwer.
Mit µC wird es aber schon etwas aufwendiger als die einfache Version 
hier.

von Jay M. (blubb33)


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Wobei die verlinkte Version ja ohne Mikrocontroller ist, da der Messwert 
schlicht mit einem Multimeter abgelesen wird.

In meiner Version würde ich die Spannung per ADC und µC auslesen - aber 
das ist jetzt erst einmal unerheblich.

Ansonsten wäre meine Alternative, dass ich auf die Potis verzichte und 
einfach Nullmessung und eigentliche Messung durchführe und per µC nur 
die Differenz der gemessenen Spannungen auswerte. Läuft doch eigentlich 
aufs gleiche raus, oder?
Wenn ja, durch welchen festen Widerstand sollte ich dann die Potis am 
sinnvollsten ersetzen?

: Bearbeitet durch User
von Mike (Gast)


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Jay Myon schrieb:
> Wäre natürlich einfach nur perfekt, wenn ich auf dieses Nullen per
> Drehregler verzichten könnte, da ich dann alles komplett über einen
> Microcontroller machen könnte.

Dann tue das. Die Potis können einfach entfallen und der µC kann z.B. 
mit einem AD-Wandler die Spannung am Messteiler bestimmen.

von Ulrich H. (lurchi)


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Welchen Widerstand man dann in Reihe zum Sensor (Photowidestand oder 
Photodiode) braucht hängt vom Sensor / AD und der LED ab. Je nach AD 
braucht man ggf. auch noch eine Verstärkung oder wenigstens einen 
Kondensator.

Wenn man schon auf einen µC umstellt, dann könnte man auch gleich die 
LED wechselweise ein und ausschalten. Damit ließen sich Offsets und ggf. 
Fremdlicht kompensieren. Ein Fototransistor wäre da wegen der besseren 
Linearität und Geschwindigkeit vorzuziehen.

von Mike (Gast)


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Ulrich H. schrieb:
> zum Sensor (Photowidestand oder Photodiode)

> Ein Fototransistor wäre da wegen der besseren Linearität
> und Geschwindigkeit vorzuziehen.

... gegenüber einem Photowiderstand. Bezüglich Linearität und 
Geschwindigkeit ist ein geeignete Photodiode sicher besser.
(dahinter ein TIA für die Signalaufbereitung)

von Marc P. (marcvonwindscooting)


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Jay Myon schrieb:
> Ich möchte Nitrat und Kalium in Wasser anhand der resultierenden Trübung
> durch die Zugabe von Reagenzen messen.

Was sind denn das fuer ReagenzIen? Gerade Nitrat ist doch sehr 
interessant, wenn man auf dem Land lebt und mitbekommt, wie die Bauern 
das Land unter Guelle setzen. Da waere mal 'ne private Mess-Serie vom 
Bach interessant, so von Januar bis April. Dieses Jahr ist hier ein 
Loeschteich im Februar fast umgekippt, vor lauter Algen!

von Helge A. (besupreme)


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Vielleicht kannst du für 5V mal diesen Aufbau versuchen. Um den 
Meßbereich einzustellen und deinen LDR und den Aufbau einmal anzupassen, 
ist der Trimmer dabei. Ausgangsspannung 0-2.5V entspricht dann der 
Trübung. Der Bereich läßt sich mit vielen uC gut auflösen.

: Bearbeitet durch User
von Jay M. (blubb33)


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Der Fotowiderstand (LDR) ist links unten, aber was ist das Element in 
der Mitte (rechts von D1)? Transistor?
Ist D1 eine Spannungsreferenz oder wie kommst du auf 2,5V am Ausgang?

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Vergiss diese gamzen Steinzeitschaltungen. Nimm einen digitalen ambient 
light sensor wie ISL29023 oder TSL235 und schliesse den an einen uC an, 
der dann durch Lichtdämpfung direkt umgerechnet die Konzentration 
anzeigt.
4 Bauteile, temperaturstabil, selbstkalibrierend.

von Jay M. (blubb33)


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Oh, das ist spannend für mich.
Ich denke ich würde mich gerne mal an dem TSL235 versuchen. Leider 
verstehe ich noch nicht ganz, wie ich das Signal auswerte. Bislang habe 
ich immer mit I2C und einem RPi gearbeitet.

von Helge A. (besupreme)


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Jay Myon schrieb:
> Der Fotowiderstand (LDR) ist links unten, aber was ist das Element in
> der Mitte (rechts von D1)? Transistor?
> Ist D1 eine Spannungsreferenz oder wie kommst du auf 2,5V am Ausgang?

Transistor ist irgendein NPN, am besten mit guter Verstärkung. BC547C 
oder was grad in der Bastelkiste ist.

D1 sorgt ein wenig für Temperaturkompensation und sollte in der Nähe vom 
Transistor sein. Ist aber nit unbedingt notwendig.

Woher die 2,5V kommen:

Von den 5V Betriebsspannung klaut die LED ungefähr 2V. Der Transistor 
regelt auf einen konstanten LDR-Widerstand, indem der Strom durch die 
LED entsprechend gesteuert wird. Der fließt dann durch R1 ab und läßt 
sich schön als Spannung messen. Dabei bleiben ca. 0,3-0,5V zwischen 
Kollektor und Emitter des Transistors hängen, danach ist er übersteuert 
und der Ausgangswert steigt nit mehr.

Die Ausgangsspannung ist ein Indikator für den "optischen Widerstand" 
zwischen LED und LDR.

Wenn du mit Digitalzeugs besser zurecht kommst, nimm einen fertigen 
Sensor.

von Jay M. (blubb33)


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Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung!

von Stefan (Gast)


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Jay Myon schrieb:
> Bislang habe
> ich immer mit I2C und einem RPi gearbeitet.

na dann mach doch ....

http://www.ams.com/eng/Light-to-Digital

Stefan

von MaWin (Gast)


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Jay Myon schrieb:
> Leider verstehe ich noch nicht ganz, wie ich das Signal auswerte.

Man misst die Zeit zwischen 2 Impulsen bzw. die Impulsanzahl in einem 
bestimmten Zeitraum.

> Bislang habe ich immer mit I2C und einem RPi gearbeitet.

Es gibt auch haufenweise I2C anschliessbare Sensoren, aber achte auf den 
Helligkeitsbereich, der ist oftmals eingeschränkt.

von Jay M. (blubb33)


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Habe jetzt noch ein handwerkliches Problem:

Also der TSL2561 sieht ja sehr gut aus 
(http://www.conrad.de/ce/de/product/178448/Umgebungslichtsensor-Taos-TSL-2561-D-Gehaeuseart-TMB-6-27-36-VDC). 
Kann direkt per I2C angesprochen werden. Die Größe ist ja eigentlich 
auch super.

Meine Messungen führe ich in einem Reagenzglas durch, d.h. dieses wird 
in eine Steckmuffe gesteckt (Lichtschutz), welche zwei Löcher hat: 
Einmal für die LED und einmal für den Sensor.
Hat jemand einen Tipp, wie ich das praktisch verkabeln kann? Leider hat 
der TSL2561 keine Füßchen, wie ein TSL260 (der aber kein fertiges 
digitales Signal liefert.
Die BreakoutBoards von Adafruit wiederum lassen sich aber irgendwie 
schlecht an ein Reagenzglas packen - vor allem so, dass kein Streulicht 
an den Sensor kommt. Oder doch?

von Jay M. (blubb33)


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MaWin schrieb:
> Man misst die Zeit zwischen 2 Impulsen bzw. die Impulsanzahl in einem
> bestimmten Zeitraum.

Hört sich ja eigentlich nicht so kompliziert an. Ich arbeite in Python 
und habe leider noch kein kleines Beispiel gefunden, an welchem ich mich 
orientieren könnte...

Was den Helligkeitsbereich angeht, so brauche ich ja eigentlich nur den 
Bereich, den so eine LED eben abdeckt. Damit wäre der TSL 2561 ja auch 
überdimensioniert (40.000 Lux).
Oje.. In dem Dschungel finde ich einfach nicht das richtige für mich

Wie gut kann der TSL235 denn in Hinblick auf eine LED auflösen?

: Bearbeitet durch User
von Ulrich (Gast)


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Der TSL235 liefert als Ausgangswert eine Frequenz. Die Auflösung  bei 
der Frequenzmessung kann man sehr hoch treiben (20 Bit und mehr), wenn 
man will - so viel Auflösung wird aber der Sensor nicht bieten.

Wie viel sehr das Signal Rauscht (als Frequenzrauschen) steht leider 
nicht im Datenblatt, aber die Auflösung kann schon recht hoch sein (> 12 
Bit), denn der Messbereich geht auch noch recht weit runter, und die 
Angaben von <0,1% Nichtlinearität lassen schon darauf schließen dass man 
das auch Auflösen kann. Die Grenze wird vermutlich eher die Temperatur 
der LED und ggf. Fremdlicht sein. Auch die Ausrichtung der Optik kann 
ggf. variieren - da sollte sich nichts verschieben, wenn man das 
Reagenzglas einführt, und trotzdem muss die Position stabil / 
reproduzierbar sein.

Gegen Fremdlicht kann man eine 2. Messung ohne Strom durch die LED 
machen und die Differenz bilden. Dafür müsste der µC / RPi die LED 
steuern können.

von Jay M. (blubb33)


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Ulrich schrieb:
> Gegen Fremdlicht kann man eine 2. Messung ohne Strom durch die LED
> machen und die Differenz bilden. Dafür müsste der µC / RPi die LED
> steuern können.

Oh. Daran habe ich gar nicht gedacht - habe ich aus deinem obigen Post 
hier nicht in Zusammenhang gebracht. LED ein und ausschalten ist ja 
nicht so schwierig ;-)
Das bedeutet ich kann die Messung praktisch ohne Lichtschutz der Küvette 
machen.

> Wie viel sehr das Signal Rauscht (als Frequenzrauschen) steht leider
> nicht im Datenblatt, aber die Auflösung kann schon recht hoch sein (> 12
> Bit)

Bis jetzt habe ich die Auflösung in Zusammenhang mit ADCs kennengelernt. 
Bei diesem Sensor wird doch die Auflösung durch den RPi selbst bestimmt, 
oder?
Ich meine der Sensor liefert eine bestimmte Frequenz und ich muss an 
einer GPIO dieses Signal auswerten. Ich meine, der RPi kann doch mit 
Sicherheit die komplette Frequenz des Sensors auflösen, so dass doch der 
Weg über die Frequenz deutlich besser ist, als Sensoren, die per 
Spannung und ADC ein digitales Signal liefern, oder?

: Bearbeitet durch User
von Mike (Gast)


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Jay Myon schrieb:
> Die BreakoutBoards von Adafruit wiederum lassen sich aber irgendwie
> schlecht an ein Reagenzglas packen - vor allem so, dass kein Streulicht
> an den Sensor kommt.

Je nach dem, wie dick deine Suppe im Reagenzglas ist, muss Streulich 
(eigentlich Falschlicht) nicht unbedingt das Problem sein. Du machst 
einfach zwei Messungen nacheinander - einmal mit und einmal ohne 
leuchtende LED. Üblicherweise verwendet man bei besseren Photometern 
moduliertes Licht, dass sich schon in der Signalaufbereitung gut vom 
Falschlicht (Gleichlicht, 100Hz und Oberwellen) trennen läßt.

Wenn du ein Reagenzglas als "Probenhalter" verwendest, mußt du mit dem 
Strahlverlauf etwas aufpassen. Das Ding wirkt als ziemlich dicke 
Zylinderlinse. Besser wäre eine Küvette, die wesentlich weniger auf 
den Strahlengang wirkt.
http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCvette

von Jay M. (blubb33)


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Vielen Dank euch allen!
Ich habe mich jetzt für einen TSL235 entschieden und werde auch Küvetten 
nehmen.

Gibt es irgendetwas, worauf ich bei der Wahl der LEDs achten muss? 
Standard oder hell/superhell? Klar oder gefärbtes Gehäuse?
Geht so etwas: 
http://www.reichelt.de/SLK-3MM-GN/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=18149&artnr=SLK+3MM+GN
Lassen sich leichte Trübungen besser mit viel oder wenig Licht 
auswerten?

Jetzt muss ich es nur noch schaffen die Frequenz per Python auszulesen - 
da habe ich leider keinen Plan, wie das geht und im Internet bislang 
nichts für mich verständliches gefunden. Aber das ist ja ein anderes 
Thema.

von Mike (Gast)


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Jay Myon schrieb:
> Gibt es irgendetwas, worauf ich bei der Wahl der LEDs achten muss?

Auf die Absorptionseigenschaften deiner Proben.

von Jay M. (blubb33)


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Aber die muss ich doch erst einmal ermitteln d.h. ausprobieren, oder? 
Deshalb dachte ich daran grüne, rote und blaue LEDs zu kaufen und mir 
dann mit Hilfe von verschiedenen Konzentrationen eine Kurve zu 
erstellen. Dann sehe ich, welche Farbe am Besten passt, oder?

Die Frage bleibt aber: Lieber helle oder normale LEDs oder gibt es 
grundsätzlich welche, die eher zu empfehlen wären?

von Mike (Gast)


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Jay Myon schrieb:
> Aber die muss ich doch erst einmal ermitteln d.h. ausprobieren, oder?
Eigentlich sollte es in der Literatur die Absorptionsspektren geben. Was 
für Farbreaktionen machst du denn für die photometrische Messung deiner 
Substanzkonzentrationen, i.e. welche Farbstoffe vermißt du letztendlich 
mit der Photometrie?

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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Ich weiß jetzt nicht, was der TO für Reagenzen verwendet. Ich tippe aber 
auf die klassischen, die man in jedem Zoofachhandel bekommt - und die 
zeigen Nitrat mit einer Rotfärbung an.

EDIT: Ich bemerke gerade, dass es sich bei mit um Nitrit handelt. Ich 
meine aber, dass Nitrat eine ähnliche Rotfärbung ergibt.

http://chemieplanet.org/wiki/Nitratbestimmung
Die Extinktion der Probe wird bei 430nm photometrisch gemessen und der 
Gehalt über eine Kalibrierung bestimmt.

: Bearbeitet durch User
von Jay M. (blubb33)


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Ich messe Nitrat, Kalium, Phosphat und Eisen. Leider sind bei den 
fertigen Produkten meist keine Angaben über die chemischen Inhaltsstoffe 
- ist ja meist ein Betriebsgeheimis...

Ich kann nur sagen, dass Kalium eine weißliche Trübung erzeugt (bzw. der 
Test dazu), bei Nitrat kommt es zu einer rosa-rot-Färbung. Phosphat 
ergibt eine Blau-Färbung und Eisen ist wieder rötlich.

Also: trüb-weiß, rot und blau. Nur wie hilft mir das weiter?

von Blub (Gast)


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von Jay M. (blubb33)


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Super Dank. Dann ergibt sich z.B.
1) Nitrat: Lunges Reagenz (rot)
2) Kalium: Nachweis als Kaliumperchlorat (weiß)

Wie kann ich jetzt auf die Absorptionseigenschaften schließen?

von F. F. (foldi)


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Jay Myon schrieb:
> Wobei die verlinkte Version ja ohne Mikrocontroller ist, da der Messwert
> schlicht mit einem Multimeter abgelesen wird.
>
> In meiner Version würde ich die Spannung per ADC und µC auslesen - aber
> das ist jetzt erst einmal unerheblich.
>
> Ansonsten wäre meine Alternative, dass ich auf die Potis verzichte und
> einfach Nullmessung und eigentliche Messung durchführe und per µC nur
> die Differenz der gemessenen Spannungen auswerte. Läuft doch eigentlich
> aufs gleiche raus, oder?
> Wenn ja, durch welchen festen Widerstand sollte ich dann die Potis am
> sinnvollsten ersetzen?

Im Eingangsposting schriebst du noch, ob man die Schaltung noch 
vereinfachen könnte.
????

von Mike (Gast)


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Jay Myon schrieb:
> 1) Nitrat: Lunges Reagenz (rot)
> 2) Kalium: Nachweis als Kaliumperchlorat (weiß)
>
> Wie kann ich jetzt auf die Absorptionseigenschaften schließen?

Optisch funktionieren diese beiden Nachweise im Photometer ganz 
verschieden.

1) Gegen weißes Licht durchgucken und wenn die Lösung klar und rot 
aussieht, heißt das, dass blaues und grünes Licht fehlt, also absorbiert 
wird. Rotes Licht aber geht (weitgehend) ungehindert durch.
-> Blaue/Grüne LED, weil man da einen starken Effekt hat

2) Die Trübung wirkt ganz anders. Wenn du da einen feinen Lichtstrahl 
durch die Probe schickst, kannst du von der Seite den Stahl sehen, was 
nichts anderes heißt, als das Licht zur Seite verloren geht. Der 
Lichtstrahl wird also durch Streuung geschwächt, das Licht wird aber 
nicht absorbiert. Je nach Teilchengröße gibt es da unterschiedliche 
Effekte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mie-Streuung
http://de.wikipedia.org/wiki/Rayleigh-Streuung
-> Blaue LED funktioniert auf jeden Fall.

von ulrich (Gast)


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Wegen der Absorbtion im grünen / brauen sollte wohl eine grüne oder 
blaue LED passen. Mehr Intensität sollte für die Messung besser gehen, 
einfach weil das Rauschen und Fremdlicht weniger Stören. Es ist auch zu 
überlegen die LEDs ggf. nicht mit dem maximalen Strom zu betreiben, 
damit die Erwärmung nicht zu stark wird - also eher eine super helle 
LED, und die dann mit vielleicht 5 mA betreiben.

Von der Optik werden vermutlich LEDs mit relativ kleinem Öffnungswinkel 
am besten passen.

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