Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Netzrelais richtig dimensionieren


von R. R. (rahalph)


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Hallo allerseits,

um die Verlustleistung am Regeltransistor zu reduzieren, will ich eine 
Gleichrichterschaltung wie im Anhang zwischen je Halbwelle abwechselnd 
verwendeter Einweggleichrichtung (resultierend halbe Spannung) und 
Brückengleichrichtung (volle Spannung) umschalten.

Geregelt wird per Leistungstransistor auf max. 16V/1,5A. Werden am 
Ausgang Spannungen größer 6-7V benötigt, soll die Umschaltung erfolgen. 
Der Ladekondensator mit 4700uF reicht gerade eben so, lieber wäre mir 
sogar 2*3900uF zu verbauen.

Das Netzrelais muss wärend des Betriebes umschalten, also unter Last. 
Wird es dann eingeschaltet, wird sich die Spannung am Ladekondensator 
verdoppeln und er sich somit so seinen Strom reinziehen.

Die Frage ist nun, welchen? Sprich, wie groß muss das Relais 
dimensioniert sein? 5A scheinen schon mal nicht zu reichen. Das hatte 
ich gerade da und das bleibt nach einigen Schaltvorgängen kleben...

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe.

von spontan (Gast)


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Wo ist da Netzspannung?
Was spricht gegen einen Schaltregler?

von MaWin (Gast)


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Ralph Rosner schrieb:
> zwischen je Halbwelle abwechselnd verwendeter Einweggleichrichtung
> (resultierend halbe Spannung) und Brückengleichrichtung (volle Spannung)

Das hast du wohl falschrum verstanden.

Das Relais muss keine hohe Spannung und Isolation bieten, aber hohen 
Strom. Da der Ladestrom schon beim 10-fachen des mittleren Stroms liegen 
kann, treten je nach Schaltmoment Stromspitzen auf. Aber man braucht 
kein auf 10-fachen Strom dimensioniertes Relais, bei 230V tritt ja auch 
1.4-facher Strom auf. Der höhere Strom reduziert die Lebensdauer, das 
wird ausgeglichen durch die Momente mit wenig Stromfluss, so dass die 
Anzahl der Schaltspiele nicht stark reduziert wird.

Interessanter ist die Spannung wenn Gleichspannung geschaltet wird wird 
es über 30V problematisch. Das Problem hast du Arber nicht.

Nimm ein Relais, das zumindest den 10/1.4=7 fachen Strom aushält. Kannst 
du den Kurzschlussstrom des Trafis genauer bestimmen, wird weniger 
reichen.

von Hugo P. (portisch)


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Da hast du einen großen Einschaltstrom durch das Laden des Kondensators. 
Deswegen bleiben die Relaiskontakte kleben.

Das hatte ich gerade bei LED Netzteilen. Die hatten den 
Brückengleichrichter auf der 230V Seite und dahinter nur 100µF.
Mit dem Oszi habe ich bis zu 50A Einschaltstrom gemessen (weiter geht 
meine Stromzange nicht ;). Da ist sogar das 16A Relais kleben geblieben.

Stromaufnahme im Betrieb: 300mA RMS.

Meine Lösung war ein Solidstate Relais S202S02. Nun habe ich maximal 10A 
Einschaltstrom durch Zero Cross.

Da du wahrscheinlich einen Trafo benutzt ist Zero Cross eher nicht zu 
empfehlen. Ein bessere Lösung ist, du nimmst einen NTC zwischen 
Gleichrichter und Kondensator und ein Relais, dass den NTC nach dem 
Laden des Kondensators überbrückt.

Thema: Inrush Current Limit

von R. R. (rahalph)


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Danke MaWin und Hugo für eure Antworten.

MaWin, 7-fach ist doch schon mal eine Hausnummer mit der man rechnen 
kann und Kurzschlussstrom des Trafos lässt sich messen :)

Hugo, die Idee mit dem NTC ist sehr gut. Muss ich mal überlegen, wie ich 
das mit der Spannungshalbierumschaltkiste in Einklang bringen kann. 
Danke auf jeden Fall für den Denkanstoß :)

von R. R. (rahalph)


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MaWin schrieb:
> Ralph Rosner schrieb:
>> zwischen je Halbwelle abwechselnd verwendeter Einweggleichrichtung
>> (resultierend halbe Spannung) und Brückengleichrichtung (volle Spannung)
>
> Das hast du wohl falschrum verstanden.

Falsch verstanden? Was denn genau? So wie ich die Schaltung sehe kommt 
bei ausgeschaltetem Relais je eine Halbwelle aus einer Wicklung über die 
linke Seite vom Gleichrichter (= 2* Einweg einer Wicklung) und bei 
geschlossenem halt normale Brücke über die Reihenschaltung der beiden 
Wicklungen (= doppelte Spannung)...

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Ralph Rosner schrieb:
> das mit der Spannungshalbierumschaltkiste in Einklang bringen kann.
> Danke auf jeden Fall für den Denkanstoß :)

Brückengleichrichter für die untere Spannung. Zwei Thyristoren + 
Optokoppler erweitern den oberen Zweig der Brücke im Bedarfsfall für die 
höhere Spannung.
Kein Relais, keine Probleme.

Im Anhang ne Beispielschaltung dafür aus einem Agilent-Netzteil (E3630A)

: Bearbeitet durch User
von R. R. (rahalph)


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Ja was haben wir den da? Gleichrichtung mit optoentkoppelten 
Thyristoren. Auf was die Leutz so alles kommen. Neckisch! Danke MB

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