Hi, ich verstehe den RS FlipFlop nicht :/ Der Wikipedia Artikel wirft für mich mehr Fragen auf, als dass er welche beantwortet. Also zuerst frag ich mich: was macht ein RS FlipFlop? Die Antwort lautet "er speichert ein bit". Okay. Ich habe mir dazu diese Erklärung hier angeschaut: http://schulen.eduhi.at/pts_perg/halbleiter_digitaltechnik/projekt5/p5_3b.htm Ich setze set auf 1 und Q geht auch auf 1. So, jetzt ist Q auf 1. Und dann setze ich set wieder auf 0 und Q steht immer noch auf 1. Und jetzt ist Q angeblich "gespeichert". Was soll das bedeuten, Q ist gespeichert? Ist damit gemeint, obwohl set auf 0 steht ist bei Q noch die 1 vorhanden? Falls ja: und was hab ich dann davon? Also ich mein bei VHDL kann ich ja z.B. sagen: signal A: bit; A <= '1'; So, dann hab ich ein Signal bzw. ne Variable, wo ich die 1 gespeichert habe. Warum brauche ich jetzt einen FlipFlop? Die 1 ist doch in dem A gespeichert?
Max M. schrieb: > Hi, > > ich verstehe den RS FlipFlop nicht :/ > Falls ja: und was hab ich dann davon? Jetzt stell' Dir mal vor, Du würdest Deine Klingel an den Set-Eingang anschliessen und wenn Du nach Hause kommst, ist Dein Flip-Flop gesetzt. Was hast Du davon? Ganz klar: Irgendwann, seit dem letzten Reset hat jemand an Deiner Tür geläutet. > Also ich mein bei VHDL kann ich ja z.B. sagen: > > signal A: bit; > A <= '1'; > > So, dann hab ich ein Signal bzw. ne Variable, wo ich die 1 gespeichert > habe. Warum brauche ich jetzt einen FlipFlop? Die 1 ist doch in dem A > gespeichert? Zum einen: Das ist ein Signal, keine Variable. (Zum Unterschied zwischen Signal und Variable in VHDL lies mal ein gutes Buch darüber). Zum anderen: Mit dem VHDL-Text hast Du keine Speicherung erreicht. Eine Speicherung meint, das bei Änderung des Eingangssignals, das Ausgangssignal nicht (oder jedenfalls nicht ohne weiteres) ändert. Deine Beschreibung enthält aber diesen Fall weder ausdrücklich noch implizit. (Zu der Frage wie ein "Speicher" in VHDL aussieht verweise ich nochmal auf die Literatur).
Naja eigentlich hast du A mit VCC verdrahtet. Aber im FPGA hast du irgendwo in ein FlipFlop ne drinnestehen. Aber diese Erklärung bringt dich auch nicht weiter. Aber du kannst dir ja mal die Power taste an deinem PC angucken, das ist ein taster und kein Schalter. Also wenn du den Drückst geht dein PC an wenn du losläßt geht der Kontakt wieder auf aber oh Wunder der PC bleibt an. Da ist irgendwo ein RS FlipFlop verbaut, welches Speichert das der Strom an bleiben soll. Der Reset des RS FlipFlops wird dann von der Software betätigt bzw. kannst du ja mal die Power Taste 4 Sekunden gedrückt halten.
Hm also wenn ich dich jetzt richtig verstehe, dann ist set auf 1, wenn ich die Klingel gedrückt halte und auf 0, wenn ich loslasse, richtig? Warum bleibt denn Q dauerhaft auf 1 und set nicht?
Max M. schrieb: > Hm also wenn ich dich jetzt richtig verstehe, dann ist set auf 1, wenn > ich die Klingel gedrückt halte und auf 0, wenn ich loslasse, richtig? Ja. Max M. schrieb: > Warum bleibt denn Q dauerhaft auf 1 und set nicht? Q bleibt auf 1, weil das die Funktion von dem Flip-Flop ist. Es hat ein Gedächtnis - es speichert seinen Zustand. Stell dir vor: du bist nicht daheim, der Postbote klingelt. Der Postbote klingelt aber nicht stundenlang, bis du wieder daheim bist, sondern nur kurz. D.h. der Postbote macht set kurzzeitig auf 1 und dann ist set wieder die ganze Zeit bei 0, da er die Klingeltaste nicht mehr betätigt. Wenn du abends wieder nach Hause kommst, hörst du die Klingel immer noch, da ja Q immer noch auf 1 gesetzt ist. Damit weißt du: aha, der Postbote war heute da. Ohne das RS-FF hätte der Postbote geklingelt, die Klingel wäre kurz angegangen und dann wieder aus. Dann wüsstest du nicht, ob er da war. Max M. schrieb: > Warum brauche ich jetzt einen FlipFlop? Die 1 ist doch in dem A > gespeichert? Die Variable A ist dein Flipflop. Die Variable ist für dich ein Etwas in deinem z.B. C-Code, den du schreibst. Aber dein C-Code läuft ja auch irgendwo in Hardware. Alle möglichen Variablen, Bool, Int, Float etc. sind Abstraktionen von lauter zusammengeschalteten Flipflops (ist jetzt etwas vereinfacht aber im Endeffekt ließe sich das auf Hardware-Ebene so realisieren).
Max M. schrieb: > Warum bleibt denn Q dauerhaft auf 1 und set nicht? Set wird wieder null, weil du den Klingelknopf loslässt. Und um zu verstehen, warum Q trotzdem dauerhaft 1 bleibt, nimmst du dir die Wahrheitstabelle der verwendeten Gatter vor und verfolgst die Signale auf dem Schaltplan. Dann müsstest du es eigentlich verstehen.
Hi, sagen wir dein Ohr ist dein Eingang und dein Kopf das FlipFlop. Wenn dir jemand sagt, dein Haus brennt, dann entspricht das einem SET = 1 und du weißt, dass dein Haus brennt Q=1. Wenn der jenige jetzt nichts mehr sagt (SER=0), brennt dein Haus wahrscheinlich immer noch und wenn dein Kopf ein FlipFlop ist weißt du das auch noch (immer noch Q=1). Wenn die Feuerwehr kommt und sagt das Feuer ist gelöscht (RESET=1), wann weißt du, dass dein Haus nicht mehr brennt (Q=0). Auch wenn der Feuerwehrmann seine Aussage nicht wiederholt (RESET=0), weißt du, dass dein Haus nicht brennt (Q=0). Gruß Daniel
Max M. schrieb: > Hm also wenn ich dich jetzt richtig verstehe, dann ist set auf 1, wenn > ich die Klingel gedrückt halte und auf 0, wenn ich loslasse, richtig? Ob 0 oder 1 ist für die Funktion erst einmal nebensächlich. Aber gut. Nehmen wir an, es sei so, weil ich gerade nicht erkennen kann, wo genau Dein Problem liegt. So fällt es Dir vielleicht leichter. > Warum bleibt denn Q dauerhaft auf 1 und set nicht? Warum sollte das nicht so sein? Erstmal ist es gerade der Zweck eines Flip-Flops das der Ausgang auf dem Pegel dauerhaft bleibt. Dann ist set ein Eingang und kann deswegen ganz andere Pegel haben als einer der Ausgänge. Stell Dir ein RS-Flip-Flop als ein Ding vor, bei dem Ursache und Wirkung sozusagen getrennt werden. Bei einer einfachen Leitung folgt der Ausgang immer dem Eingang. Bei einem RS-Flip-Flop ist das nicht so. Da folgt der Ausgang nur gewissen Ereignissen. Es wird gesetzt (aktiv) wenn der Setzeingang aktiv wird (ob das nun 1 oder 0 ist, ist völlig egal). Wenn der Setzeingang aber inaktiv wird, wird der Ausgang nicht wieder zurückgesetzt. Wozu auch? Da könnte man ja gleich eine einfache Leitung nehmen. Die sind wesentlich billiger. :-) Es geht doch bei dem Ganzen darum, das man Zustände speichern kann. Man könnte Dir vielleicht besser helfen wenn Du Deine Frage ausführlicher stellen würdest. Du hast da anscheinend was im Kopf (eine Meinung, etwas früher gelesenes) das im Widerspruch zu Neuem steht. Bisjetzt kann man immer nur antworten, das es so ist, wie es ist und das das genau so gewünscht ist und nicht anders. Das kann Dich ja nicht befriedigen. Aber ich weiss halt nicht, was das Problem ist, weil Du ein wenig lakonisch fragst.
Ein sehr bildhafter Vergleich: Oder nimm einen einfachen normalen Lichtschalter an deiner Wand. Du kannst mit deinem Finger auf die eine Seite des Schalters drücken (S=1) und das Licht geht an (Q=1). Wenn Du den Finger wieder wegnimmst (S=0) bleibt das Licht an (Q=1). Du kannst auch wiederholt auf dieser Seite drücken, sobald S kurz 1 wurde, geht Q auf 1 und bleibt dort. Drückst Du jetzt auf die andere Seite des Schalters (R=1), dann geht das Licht wieder aus (Q=0). Auch dieser Vorgang lässt sich beliebig wiederholen... Mit gleichzeitig auf beiden Seiten drücken, lasse ich jetzt mal außen vor... Hoffe das hilft... Gruß, Thomas
Okay soweit verstanden, jetzt frag ich mich nur noch: warum kann denn das Drücken der Klingel oder des Laptop-Buttons oder die Nachricht des brennenden Hauses nicht DIREKT mit Q verbunden werden? Also warum kann man durch das Drücken eines Knopfes nicht direkt ein bit zwischen 0 und 1 hin- und herspringen lassen ? Also ich drücke 1 x und Q wird meinetwegen zu 1 (wenn es vorher 0 war), ich drücke nochmal und Q wird zu 0 usw. ... ?
Max M. schrieb: > warum kann denn > das Drücken der Klingel oder des Laptop-Buttons oder die Nachricht des > brennenden Hauses nicht DIREKT mit Q verbunden werden? Kannst du schon aber sobald die Klingel wieder losgelassen wird ( == Eingang wird wieder 0), wird auch der Ausgang Q wieder 0. Max M. schrieb: > Also warum kann man durch das Drücken eines Knopfes nicht direkt ein bit > zwischen 0 und 1 hin- und herspringen lassen ? Also ich drücke 1 x und Q > wird meinetwegen zu 1 (wenn es vorher 0 war), ich drücke nochmal und Q > wird zu 0 usw. ... ? Herzlichen Glückwunsch, damit hast du ein D-Latch gedanklich erfunden :-D Mit entsprechender Beschaltung kannst du aus einem RS-Flipflop und noch einigen anderen Gattern ein D-Latch oder auch Toggle-Flipflop bauen. Allerdings ist das für den Fall mit dem Postboten blöd. Angenommen der Postbote kommt und danach noch der Paketdienst, dann wäre die Klingel wieder aus ;-)
Max M. schrieb: > Also ich drücke 1 x und Q > wird meinetwegen zu 1 (wenn es vorher 0 war), ich drücke nochmal und Q > wird zu 0 usw. ... ? Das ist dann das T-FlipFlop. Als Speicher ist das weniger gut geeignet. Nehmen wir das Beispiel mit dem Klingelknopf von oben noch mal her: Wenn nur einer in deiner Abwesenheit geklingelt hat, dann siehst du das zwar, weil Q=1. Wenn der Knopf aber zweimal gedrückt wurde, dann ist Q wieder 0 und du weißt nicht, ob keinmal oder zweimal geklingelt wurde. Wenn du allerdings mehrere solcher T-Flipflops in Reihe schaltest, kannst du einen Zähler bauen, indem du alle Qs auswertest ... dann weißt du, wie häufig jemand geklingelt hast - vorausgesetzt, du verwendest genügend Stellen, damit der Zähler nicht überläuft ...
Max M. schrieb: > Okay soweit verstanden, jetzt frag ich mich nur noch: warum kann denn > das Drücken der Klingel oder des Laptop-Buttons oder die Nachricht des > brennenden Hauses nicht DIREKT mit Q verbunden werden? Weil, wenn Du die den Klingeltaster loslässt, die Klingel wieder aufhört zu klingeln. > Also warum kann man durch das Drücken eines Knopfes nicht direkt ein bit > zwischen 0 und 1 hin- und herspringen lassen ? Also ich drücke 1 x und Q > wird meinetwegen zu 1 (wenn es vorher 0 war), ich drücke nochmal und Q > wird zu 0 usw. ... ? Das kann man schon. Leider fragst Du wieder ein wenig lakonisch. Denn das Problem, das man hat, ist, festzustellen, welchen Zustand man gerade vorliegen hat. Muss der nächste Zustand 1 oder 0 sein? Woher weiss man das? Ganz klar: Wenn der gegenwärtige 1 ist, dann muss der folgende 0 sein und umgekehrt. Schau Dir mal einen Kugelschreiber an. Der reagiert so, wie Du es oben beschrieben hast. Wie kommt es, das die Mine nach dem drücken herausfährt, wenn sie vorher drin war und umgekehrt? Ganz einfach. Der gegenwärtige Zustand wird "festgehalten" oder in anderen Worten "gespeichert". Was heisst also in Deiner Frage "direkt"? Was wäre "indirekt"? Du müsstest mal genau überlegen, was Du damit meinst. Dann kommst Du Deinem gedanklichen Problem auf die Spur, vermute ich. Wenn ich aber mal vermuten darf, dann liegt das begriffliche Problem darin, das Du keinen Unterschied zwischen a) dem vorliegen eines Zustandes oder dem bestehen einer Situation und b) dem "speichern" eines Zustandes erkennen kannst. Das ist beim Klingeln, wie oben beschrieben: Es wird nur so lange geklingelt wie Du den Klingelknopf drückst. Es gibt zwei Zustände: Es klingelt oder es ist ruhig. Das Speichern aber des einen Zustandes "es klingelt" ergibt eine neue Informationen, (und damit einen neuen Zustand). Nämlich: Es hat einmal geklingelt (unabhängig davon ob es im Moment klingelt oder nicht) oder es hat noch nie geklingelt (seit dem letzten Reset). Das macht es vielleicht etwas klarer: Das Speichern eines Zustandes ergibt eine neue Information. Es klingelt nicht. Es klingelt nicht und es hat früher einmal geklingelt. Es klingelt im Moment. Es klingelt im Moment und es hat früher einmal (einschliesslich oder ausschlieslich des momentanen Klingelns) geklingelt. (Das Beispiel führt ein weiteres Problem ein. Nämlich ob eine Zustandsänderung am Anfang oder am Ende gespeichert wird. Aber das behandle ich hier mal nicht im Einzelnen).
Direkt bedeutet für mich: ich setze Q auf 1: Q <= '1' Dadurch habe ich ein bit gespeichert, eine 1. Indirekt bedeutet für mich: ich setzte zuerst set auf 1: set <= '1' wodurch dann über einen umständlichen Apparat Q auf 1 gesetzt wird. Dabei wollte ich nur eine 1 abspeichern und hätte diese doch einfach in Q speichern können. Aber ich glaube, ich habe die Aussage "ein bit speichern" tatsächlich falsch verstanden. Ich dachte speichern bedeutet, ich möchte eine 1 (oder eine 0) abspeichern. Also kann ich einfach Q <= '1' oder Q <= '0' sagen und habe ein bit, eine Information (true oder false) gespeichert. Wozu noch ein set und das ganze drumherum? Aber so wie ich das jetzt verstehe, geht es nicht darum, einfach nur eine 1 oder eine 0 abzuspeichern (Das ist nämlich woran ich denke, wenn ich höre "Ein RS FlipFlop speichert ein bit"), sondern man möchte speichern, ob ein ANDERES bit jemals auf 1 gesprungen ist.
Max M. schrieb: > Direkt bedeutet für mich: > > ich setze Q auf 1: Q <= '1' > > Dadurch habe ich ein bit gespeichert, eine 1. > > Indirekt bedeutet für mich: > > ich setzte zuerst set auf 1: set <= '1' > > wodurch dann über einen umständlichen Apparat Q auf 1 gesetzt wird. > Dabei wollte ich nur eine 1 abspeichern und hätte diese doch einfach in > Q speichern können. Nein. Tut mir leid. Das Beispiel passt nicht, wie ich Dir auch schon in dem Beitrag Beitrag "Re: RS FlipFlop nicht verstanden" geschrieben habe. Was Du da beschreibst, ist ein konstantes Signal. Es kann sich nicht verändern. Aber eine "Speicherung", hat an sich nur Sinn, wenn sich das Gespeicherte irgendwie auch ändern kann. Anderenfalls bräuchte man es nicht zu speichern. Das ist sehr wichtig! Mache Dir das erstmal klar. Beim Speichern geht es um das festhalten von etwas Flüchtigem. Ich halte es für eher unglücklich, dass Du anscheinend ein paar Grundkenntnisse von VHDL hast. Da muss man dann zusätzliche Mißverständnisse klären, obwohl man üblicherweise erstmal mit Transistoren ein Flip-Flop baut und dann mit TTL (LS, HC, HCT oder ähnlichem) mehrere Flip-Flops verwendet. Das reale Äquivalent Deiner Beschreibung ist einfach nur ein Draht vom Minus- oder Pluspol einer Spannungsquelle zu einem Ausgang. Gib einfach mal Deinen VHDL-Code im Xilinx-Webpack oder Quartus (oder irgendwas Ähnliches ein) ein, lasse den Code analysieren und schaue Dir hinterher die Schaltung an. Dann wirst Du es sehen. > Aber ich glaube, ich habe die Aussage "ein bit speichern" tatsächlich > falsch verstanden. Ich dachte speichern bedeutet, ich möchte eine 1 > (oder eine 0) abspeichern. Also kann ich einfach Q <= '1' oder Q <= '0' > sagen und habe ein bit, eine Information (true oder false) gespeichert. > Wozu noch ein set und das ganze drumherum? Wie oben beschrieben: Weil Du damit keine veränderliche Information speichern kannst. > Aber so wie ich das jetzt verstehe, geht es nicht darum, einfach nur > eine 1 oder eine 0 abzuspeichern (Das ist nämlich woran ich denke, wenn > ich höre "Ein RS FlipFlop speichert ein bit"), sondern man möchte > speichern, ob ein ANDERES bit jemals auf 1 gesprungen ist. Was ist hier das "andere Bit"? Nimm nochmal das Klingel-Beispiel. Der Taster ist an Set angeschlossen. Genau die Information ob die Taste gedrückt wurde, wird auch gespeichert. D.h. das "gespeicherte Bit" und das Set-Bit (wenn man das mal kurz so nennen will) sind das selbe. Übrigens: Betrachte mal nicht Bits, sondern Informationen. Das ist viel sinnvoller um sich die Grundprobleme klarzumachen. Ich möchte Dir auch wärmstens empfehlen mal ein RS-Flip-Flop auf einem Breadboard aufzubauen und damit zu spielen. Da wird vieles klarer. Fast alle die ich kenne und die ein wirklich profundes Verständnis der Probleme haben, haben so angefangen. Diese Gedankenexperimente haben den Nachteil, dass man sehr aufpassen muss präzise und konsequent zu denken. Ich würde mir auch wünschen, dass Du die Beispiele hier, mal reflektierst und paraphrasierst und wenn möglich eigene Anwendungen findest und im Detail erklärst.
Wenn du schon in VHDL denkst, ist die Funktion eines RS-FFs ungefähr so zu beschreiben: Q <= '1' when S='1' else '0' when R='1' else Q Das beinhaltet genau die drei gewünschten Funktionen, die ein RS so hat: 1) Wird S irgendwann mal 1, geht der Ausgang auf 1 (Q<='1') 2) Wird R irgendwann mal 1, geht der Ausgang auf 0 (Q<='0') 3) Ist weder S noch R 1, bleibt der Ausgang so wie er ist (Q<=Q) Weil das Zurücknehmen von S bzw. R (also das Verlassen von Punkt 1 oder 2) zwangsläufig in den dritten Punkt führt, bleibt der beim Zurücknehmen gerade aktuelle Zustand von Q weiterhin erhalten. Und damit gibts die Speicherung. Diese EINE Rückführung ist auch bei NOR/NAND-RS-FFs erkennbar, wenn man die übliche Überkreuzverschaltung (wo es scheinbar zwei Feedbacks gibt) etwas anders zeichnet. Der /Q-Ausgang ist auch nur ein Nebenprodukt der NOR/NAND-Technik, er ist nicht unbedingt nötig oder vorhanden. Dass diese Speicherung zwei getrennte Signale braucht, ist für die Speicherung eines Bitzustands unpraktisch. Das heisst aber nicht, dass das RS überflüssig ist, es gibt genügend Anwendungen für ein reines RS und es ist halt die Basis für alles andere. Wenn du den Zustand eines Bits D speichern willst, brauchst du aber auch wieder ein zweites Signal (nennen wir es mal C), dass sagt, wann D gespeichert werden soll. D.h. egal wie, zwei Signale sind für eine sinnvolle Speicherung (mit Änderungsmöglichkeit...) immer notwendig. Q <= D when C='1' else Q Wird C 1, folgt Q dem D-Eingang (wie ein Stück Draht, deswegen heisst das auch gern transparentes Flipflop). Wird C 0, bleibt Q auf dem letzten D-Wert stehen. Versuch erstmal das zu verstehen, dann kannst du dich an flankengesteuerte Flipflops (Master-Slave) wagen ;)
Ich habe derweil im Editor etwas ähnliches wie Georg geschrieben. Er war schneller. Vielleicht hilft es Dir ja aber, wenn Du zwei verschiedene Darstellungen hast. --- Um Dir mal das Problem mit VHDL zu zeigen, hier mal zwei Codes eines RS-Flip-Flops. Der erste ist eine Beschreibung, die sich auf das Verhalten konzentriert. Es wird beschrieben, unter welchen Umständen der Ausgang auf '1' und unter welchen anderen Umständen der Ausgang auf '0' gesetzt wird. signal Q: std_logic <= '0'; if Reset = '1' & Set = '0' then Q <= '0'; elif Reset = '0' & Set = '1' then Q <= '1'; endif Dieser Code ist weder vollständig noch im eigentlichen Sinne korrekt. Aber so ungefähr sähe er aus. Du siehst, dass zwei Alternativen vorhanden sind. Du musst, falls Du das FF auf diese Weise beschreibst, jede real mögliche und relevante Alternative beschreiben. Dein Q <= '0' ergibt überhaupt keine Alternativen. Wie ich schon sagte: Einfach ein konstantes Signal. Und eben auch keine Speicherung, denn es kann sich nichts verändern. Eine alternative Beschreibung, die sich auf die Struktur konzentiert, sähe etwa so aus: Q <= not (NQ AND Set); NQ <= not (Q AND Reset); (Wiederum kein vollständiger Code). Die Alternativen des Ablaufs sind hier in der Form von (impliziten) Alternativen des Ergebnisses zweier Verknüpfungen vorhanden. Da Set und Reset zwei Möglichkeiten haben und mit Q resp. not Q entsprechend verknüpft sind können Q und not Q zwei verschiedene Werte annehmen. Man sieht hier auch einen ganz wesentlichen Punkt der Deiner Beschreibung fehlt. Der Zustand nach dem Set oder Reset hängt von dem vorherigen Zustand ab. Wird beispielsweise Set aktiv wenn Q schon aktiv ist, dann ändert sich nichts. Nur wenn Q inaktiv ist, dann wird es aktiv.
Hmmm...., jetzt kommen mir Zweifel ob ich nur alleine der "Dumme" bin. Es gibt noch andere und jüngere Menschen.... ------------------------------------- Da stelle mehr uns janz dumm. Und da sage mer so: En FPGA, dat is ene jroße schwarze Raum, der hat hinten un vorn e PIN. De eine PIN, dat is de ..und de annere PIN, dat krieje mer später. ---------------------------------- ------------------------------------------- Kauf die endlich mal ein Buch... Immer diese einfachen Fragen, das hält keiner aus.... ------------------------------------------ Mach dir nichts draus..... Gruss
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Hmmm.... wann begreifst du das in VHDL: "elsif" heiß das und nicht "elif Reset = '0' & Set = '1' then" Wie soll man hier lernen...? Gruss
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Andere Idee: Das RS-FlipFlop ist eine "schwarze Kiste" (egal ob es jetzt als diskrets digitales IC, aus Transitoren gebaut oder im FPGA realisiert). Das Ding hat zwei Eingänge (R & S) und einen Ausgang (Q) (und dazu noch einen zweiten der Invertiert ist -Q). Setzen (Q = 1) kannst du den Ausgang durch anlegen einer 1 am (S)et Eingang, Löschen (Q = 0) über den (R)eset Eingang... diese Information stellt jetzt genau ein Bit Information dar... nicht mehr oder weniger. Siehe Wahrheitstabelle des RS-FlipFlops...
Ich hab ne bessere Idee: Dein Problem ist, dass du nicht verstehst, was du mit nem Signal in VHDL tust. Üblicherweise beschreibst du nämlich ein Flipflop :) Die Implementierung ist durch die Sprache für dich abstrahiert, du musst in VHDL keine Flipflops beschreiben, das ist bereits in der Standardzelle für die FPGAs drin und wird (als D-Flipflop) bei einer takt-gesteuerten Signalzuweisung verwendet.
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