Forum: HF, Funk und Felder Frage zur BFO-Frequenzspanne / 30-Meter-Rx CW


von Harry (Gast)


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Hallo,

ich bin mit dem Bau eines 30m-CW-Empfängers (Einfachsuper) mit einer ZF 
von 6.553.320Hz (das ist die Mittenfrequenz des Ladder Filters) 
beschäftigt. Das ZF-Filter ist etwa 600Hz breit (-3dB).

Kann jemand sagen, welchen Frequenzbereich der BFO (Beat frequency 
oscillator) überstreichen können sollte?

Das CW-Signal soll letztlich mit ca. 750Hz ausgegeben werden.


Theoretisch würden 6.553.320Hz plus/minus 750Hz am BFO-Mischer die 
gewünschte NF-Frequenz ausgeben, also
6.552.570Hz
oder
6.554.070Hz

Da es sich um ein CW-Signal handelt, spielt das "Seitenband" keine Rolle 
(wenn ich das richtig sehe, also LSB oder USB egal).

Es könnte aber interessant sein, am rechten oder linken Filterrand bei 
Bedarf störende CW-Signale "abzuschneiden".

Ausserdem werden wohl in kleinerem Rahmen Temperaturdriften ausgeglichen 
werden müssen...


Prinzipiell würde ich die obere BFO-Frequenz wählen, weil das BFO-Quarz 
dann leichter ziehbar ist.
Das wären dann in etwa
Mittenfrequenz des Ladder Filters (6.553.320Hz) plus 200Hz bis plus 
1300Hz,
also 6.553.520Hz bis 6.554.620Hz.

Ist das so weit richtig gedacht, falls das hier jemand auf die Schnelle 
sagen kann?

von W.S. (Gast)


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Wenn du alle benötigten Quarze auf Lager hast, dann ist das ja ganz OK, 
aber ich würde schlichtweg nen billigen DDS nehmen, dann kann man sich 
das aussuchen. Schon ein einfacher AD9833 würde als BFO für ca. 6 MHz 
wohl ausreichen.

W.S.

von Harry (Gast)


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Danke für die schnelle Antwort!

Habe für den BFO das Quarz mit der höchsten Frequenz genommen (aus den 
bestellten 50 Stück für das Ladderfilter ausgesucht).

DSS ist mir für dieses Projekt zu aufwendig - aber Danke für den Tipp!


Im Moment geht es mir darum, herauszufinden, über welchen 
Frequenzbereich der BFO ziehbar sein sollte.

(im aktuellen Aufbau ist mit einer "halben" BB204 grade mal der Bereich 
von 6.553.915Hz bis 6.554.230Hz überstreichbar, also grade mal 315Hz)

von Harry (Gast)


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...wobei man den BFO natürlich auch einfach auf eine feste Frequenz 
(z.B. Ladderfilter-Mittenfrequenz plus 750Hz) einstellen könnte!?!

Dann wäre es allerdings "Essig" mit dem Abschneiden von Störern am 
Filterrand...

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Harry

Das Ladder-Filter fällt auf der oberen Seite steiler ab. Deshalb ist 
diese Seite günstiger. Auf der unteren Seite könnte das andere 
Seitenband noch leise hörbar sein.

Der Durchlassbereich:   6.553.020Hz ... 6.553.620Hz
Mittelstellung des BFO: 6.553.320Hz + 750Hz = 6.554.070Hz
Dann um +/-350 Hz verstellbar, also von 6.553.620Hz bis 6.554.420Hz

Läßt sich der Bereich nur um 200 Hz ziehen, würde ich ihn fest auf die 
Mitte einstellen. Auch beim BFO sollten sich zwei oder drei 
parallelgeschaltete Quarze leichter ziehen lassen.

Gruß, Bernd

PS
Je länger ich mich mit CW beschäftige, umso tiefer sinkt meine 
Wohlfühlfrequenz. Bei 500-600Hz sind IMO die einzelnen Dit und Dahs 
deutlicher zu unterscheiden, während ein 750-800Hz Ton lauter klingt.
Aber das ist Geschmackssache.

von Harry (Gast)


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Hallo Bernd,

Danke für die schnelle Antwort!!!

Habe grade mal wieder etwas Zeit zum Weiterbasteln.

B e r n d W. schrieb:
> Dann um +/-350 Hz verstellbar, also von 6.553.620Hz bis 6.554.420Hz

Danke für die Anregungen, das werde ich als nächstes testen! Eventuell, 
wie du empfiehlst, mehrere Quarze parallel.


> PS
> Je länger ich mich mit CW beschäftige, umso tiefer sinkt meine
> Wohlfühlfrequenz. Bei 500-600Hz sind IMO die einzelnen Dit und Dahs
> deutlicher zu unterscheiden, während ein 750-800Hz Ton lauter klingt.
> Aber das ist Geschmackssache.

Bei mir ist es der erste Versuch, einen Super-Rx selber zu bauen.
Erstaunlich dann, was 100 bis 200Hz Unterschied in der Filterbreite 
ausmachen.
Eventuell könnte man mal versuchen, ein mit C-Dioden in der Filterbreite 
variierbares Ladderfilter zu realisieren.
Die simplen Elektor-Vorschläge zum Thema scheinen mir aber eher 
ungeeignet. Wenn, müsste es eine saubere, gut vermessene Lösung sein.
Oder eben zwischen mehreren Filtern unterschiedlicher Breite umschalten.
(das ist für mich aber Musik von morgen)

von B e r n d W. (smiley46)


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> Eventuell könnte man mal versuchen, ein mit C-Dioden in der
> Filterbreite variierbares Ladderfilter zu realisieren.

Bei einem reinen CW-Filter geht das schon. Bei einer leichten 
Fehlanpassung wird die Filterkurve nicht zu sehr verbeult. Die Anpassung 
wird für eine relativ breite Einstellung optimiert, bei der Stellung 
"schmal" wird es oben sowieso rund. Für SSB bis CW wäre es schon 
schwieriger. Die Widerstände für die Spannungsversorgung der 
Kapazitätsdioden helfen ein wenig, das Filter zu bedämpfen.

> der erste Versuch, einen Super-Rx selber zu bauen

Nach dem Empfänger ist vor dem Empfänger. Lass Dir was übrig für später.

von Harry (Gast)


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Ein Empfänger mit variablem CW-Filter wäre z.B. so ein Projekt für 
Nach-dem-Empfänger-ist-vor-dem-Empfänger ;O)


Habe grade einen kleinen Testlauf mit dem aktuellen Empfänger und fester 
BFO-Frequenz gefahren - man hört außer ganz leisem Rauschen nichts. Noch 
nicht mal das Rauschmaximum von der einstellbaren Loopantenne.
Muss das morgen mal genauer untersuchen.
Eventuell liegt ein Schaltungsfehler beim BFO-Mischer/Produktdetektor 
vor!?

Werde morgen mal einen Schaltplan posten.

von Harry (Gast)


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Hier noch das Schaltbild und hier für Interessierte der Link zum 
vorangegengenen Beitrag:
Beitrag "Quarze ausmessen mit AD8307 (logarithmischer Verstärker)"

Ist eventuell das Ladderfilter falsch an den BFO-Mixer (Pin1 über 
22nF)angeschlossen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harry schrieb:
> man hört außer ganz leisem Rauschen nichts.

Auf 30 m muss man eigentlich immer was hören (so ab 10,110 MHz), denn
dort gibt es eine Reihe kommerzieller Stationen.  Afu ist ja nur
sekundär in diesem Band.

Bezüglich der Ziehbarkeit des BFOs: mach dir nicht zu viele Hoffnungen
mit dem Abschneiden störender Signale an den Filterflanken.  Da sich
dabei auch die CW-Tonfrequenz ändert, ist das eher ungeeignet, denn
wie Bernd schon schreibt, jeder Mensch hat einen schmalen Bereich,
in dem er den CW-Ton optimal aufnehmen kann.  Wenn überhaupt, dann
hilft dir das Ziehen deines BFOs also nur dafür, dass du diese Tonhöhe
einstellen kannst.

Wenn man die Filterkurve auf analogem Wege „schieben“ will, dann
verändert man im Doppelsuper die Oszillatorfrequenzen vor und nach
dem Filter parallel und damit die Lage des ZF-Filters im Signalbereich.
Ist manchmal ganz nett, aber ein schmaleres Filter hilft im Allgemeinen
doch mehr, denn es dämpft auch das Rauschen, sodass man insgesamt
leisere Signale aufnehmen kann.

> Ist eventuell das Ladderfilter falsch an den BFO-Mixer (Pin1 über
> 22nF)angeschlossen?

Hmm, du solltest das Signal nach deinem Filter nicht in einem
220-Ω-Widerstand verheizen, sondern irgendwie sinnvoll (per Trafo)
an den Eingang des BFO-Mischers anpassen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Harry (Gast)


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Danke für die ausführliche Antwort!!!

Jörg Wunsch schrieb:
> Bezüglich der Ziehbarkeit des BFOs: mach dir nicht zu viele Hoffnungen
> mit dem Abschneiden störender Signale an den Filterflanken.  Da sich
> dabei auch die CW-Tonfrequenz ändert, ist das eher ungeeignet, denn
> wie Bernd schon schreibt, jeder Mensch hat einen schmalen Bereich,
> in dem er den CW-Ton optimal aufnehmen kann.  Wenn überhaupt, dann
> hilft dir das Ziehen deines BFOs also nur dafür, dass du diese Tonhöhe
> einstellen kannst.

So hatte ich es auch gedacht. Geht man von der Filtermitte näher an die 
Flanke, wird der BFO nachgestellt, um die CW-Tonhöhe in etwa konstant zu 
halten.
Im Moment ist, wie oben schon erwähnt, die BFO-Frequenz fix eingestellt.


> Hmm, du solltest das Signal nach deinem Filter nicht in einem
> 220-Ω-Widerstand verheizen, sondern irgendwie sinnvoll (per Trafo)
> an den Eingang des BFO-Mischers anpassen.

Danke für den Tipp, werde ich umsetzen!


Am besten wäre natürlich, den Empfänger mal durchzumessen, sprich: ein 
Sinussignal definierter Amplitude und Frequenz auf den Eingang und dann 
schauen, was im weiteren Signalweg damit passiert und was am Ende davon 
rauskommt...

Kann man die NF am SA602 wirklich einfach über einen C abgreifen, wie im 
Schaltbild zu sehen?
Im Moment benutze ich übrigens einen NF-Verstärker mit hochohmigem 
Eingang (ca. 1MOhm) und ca. 40dB Verstärkung.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harry schrieb:

> So hatte ich es auch gedacht. Geht man von der Filtermitte näher an die
> Flanke, wird der BFO nachgestellt, um die CW-Tonhöhe in etwa konstant zu
> halten.

Stimmt, ja.

> Kann man die NF am SA602 wirklich einfach über einen C abgreifen, wie im
> Schaltbild zu sehen?

Müsste man sich die Innenschaltung nochmal ansehen, aber das kann
schon klappen.  ICs sind intern meist DC-gekoppelt, sodass sie ab
0 Hz aufwärts funktionieren.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Kann man die NF am SA602 wirklich einfach über einen C abgreifen

Das geht, z.B. ein Ausgang für die NF, der andere für die AGC.

von Harry (Gast)


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Danke für eure Antworten!

Habe den Ladderfilter-Ausgang jetzt auch mit einem Transformator 
ausgestattet (s. Anhang).

Man hört so jedoch immer noch nichts.


Wenn man allerdings die Punkte B1 und B2 verbindet (das Ladderfilter 
überbrückt - siehe Schaltplan im Anhang), kann man laut und deutlich 
einige CW-Stationen aufnehmen.

Leider zeigt sich dabei, dass in dem Empfangsbereich auch eine 
Pfeifstelle ist, die der RX selber produziert (noch nicht näher 
untersucht).

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Harry

Das Windungsverhältnis sollte sein (asymetrisch):
sqrt(1500/216) = 2.63 : 1 ~= 5 : 2

Symetrisch wird die doppelte Leistung aus dem ersten NE602 ausgekoppelt:
sqrt(3000/216) = 3,73 : 1 ~= 7,5 : 2

Dies entsprich ungefähr Deinem Windungsverhältnis. Genauer wäre 15:4, 
aber dann werden die Induktivitäten schon recht groß. Es schadet dann 
nicht, das Filter auf beiden Seiten symetrisch zu betreiben, die 
Übertrager passen schon einigermassen.

Die Filter mögen 6dB dämpfen, das ist normal.

Pegelplan:
 -2dB Eingangsfilter
 17dB NE602
-10dB Übertager
 -6dB Laddefilter
 10dB Übertrager
 17dB NE602
 40dB NF-Verstärker
-------------------
 66dB Summe -> Ua/Ue = 2000

Ein 10µV Signal wird also auf 20mV Verstärkt, da hört man im 
Lautsprecher noch nichts. IMO fehlen da weitere 35-40dB an Verstärkung.

Fage:
Welchen Ringkern hast Du verwendet?
Wie ist die Impedanz bei 8 Windungen?
Wie ist die Impedanz bei 2 Windungen?
Was kommt als Signal an, wenn man die beiden Ringkerne in den Signalweg 
einbezieht?

Gruß, Bernd

von Harry (Gast)


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Hallo Bernd,

Danke für die ausführlichen Rechnungen und den Pegelplan!!!

B e r n d W. schrieb:
> Das Windungsverhältnis sollte sein (asymetrisch):
> sqrt(1500/216) = 2.63 : 1 ~= 5 : 2
>
> Symetrisch wird die doppelte Leistung aus dem ersten NE602 ausgekoppelt:
> sqrt(3000/216) = 3,73 : 1 ~= 7,5 : 2

Weil beide Übertrager asymmetrisch am jeweiligen SA602 angeschlossen 
sind, reduziere ich lieber jeweils 3 Wdg., das werden dann die 5 : 2 
Wdg. und umgekehrt.


> Ein 10µV Signal wird also auf 20mV Verstärkt, da hört man im
> Lautsprecher noch nichts. IMO fehlen da weitere 35-40dB an Verstärkung.

So betrachtet wundert es nicht, wenn man fast nichts hört...
Ich hatte ohnehin überlegt, eine Operationsverstärkerstufe mit 
TP-Charakteristik (aus mehreren OPs) einzubauen, die könnte dann gleich 
noch verstärken.


> Welchen Ringkern hast Du verwendet?

Lt. Tütenaufdruck Material 4A11, irgendwo habe ich auch ein Datenblatt 
(finde es nur grade nicht). Außen mal innen: 9,5mm x 5,5mm


> Wie ist die Impedanz bei 8 Windungen?

ca. 10µH

> Wie ist die Impedanz bei 2 Windungen?

ca. 1µH


> Was kommt als Signal an, wenn man die beiden Ringkerne in den Signalweg
> einbezieht?

Wenn man von C1 nach C2 überbrückt (Anhang) ist es mehr als halb so 
laut, wie wenn man von B1 nach B2 überbrückt.
(bei 8 : 2 Wdg.)

Anders gesagt, der Lautstärkeunterschied ist nicht sonderlich groß zw. 
C1-C2 und B1-B2.

von Harry (Gast)


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Harry schrieb:
> Lt. Tütenaufdruck Material 4A11, irgendwo habe ich auch ein Datenblatt
> (finde es nur grade nicht). Außen mal innen: 9,5mm x 5,5mm

AL-Wert müsste (aus dem Kopf) irgendwo bei 250 liegen...


>> Wie ist die Impedanz bei 8 Windungen?
>
> ca. 10µH
>
>> Wie ist die Impedanz bei 2 Windungen?
>
> ca. 1µH

Wobei mein Induktivitätsmessgerät die Werte eher zu klein anzeigt.


Noch eine Frage zur Pfeifstelle... kann es sein, dass die 3. Oberwelle 
vom VFO (Keramikschwinger 3,58MHz --> theoretisch ca.10,74MHz) mit dem 
BFO interagiert?!

von Harry (Gast)


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Harry schrieb:
> Noch eine Frage zur Pfeifstelle... kann es sein, dass die 3. Oberwelle
> vom VFO (Keramikschwinger 3,58MHz --> theoretisch ca.10,74MHz) mit dem
> BFO interagiert?!

Wenn man einen industriellen SSB-Empfänger neben den Empfänger stellt, 
den ich grade baue, ergibt sich folgendes Bild:

Stellt man den SSB-Empfänger in etwa auf die gleiche Empfangsfrequenz 
wie meinen Selbstbauempfänger, ist in diesem auch die Pfeifstelle zu 
hören (Antenne über meinen Aufbau ausgerichtet).

Dreht man am VFO, wandert auch im SSB-Empfänger die Pfeifstelle.

Verändert man die BFO-Frequenz leicht, ändert sich auch im SSB-Empfänger 
leicht die Frequenz des Pfeifens.

Zieht man den BFO-Quarz aus dem Sockel, verschwindet die Pfeifstelle im 
SSB-Empfänger.

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Welchen Ringkern hast Du verwendet?

Ferroxcube Ringkern  Philips, außen Durchm. 9,5 mm, innen Durchm. 5,4 
mm, Breite 3,6 mm. Kernfarbe: pink, AL (nH) = 286.

von B e r n d W. (smiley46)


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Laut Ringkern-Rechner könnte es sich um den Kern TN 10/6/4, 4A11, 
AL=286nH handeln. Das Material sollte laut Datenblatt bis 10 MHz 
funktionieren

https://www.distrelec.de/ferrit-ringkern-4a11/ferroxcube/tn10-6-4-4a11/338024

Die aktuelle Bemessung des Übertragers passt ungefähr für 50 MHz, da 
würde aber das Kernmaterial für erhöhte Verluste sorgen. Die Impedanz 
der Primärwicklung sollte das 4-5-fache der Ausgangsimpedanz der Quelle 
betragen. Wähl mal den entsprechenden Kern aus und gib Frequenz und 
Windungszahl/Induktivität ein. Der Ringkern-Rechner zeigt dann die 
Impedanz an.

Die passenden Werte können aus der Simulation entnommen werden. Schön zu 
sehen ist auch das flache Maximum bei 6,5MHz. Zusätzlich zu den 6dB des 
Dämpfungsgliedes geht dann nur ein weiteres dB verloren.

: Bearbeitet durch User
von Harry (Gast)


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Danke für die Daten und die Simulation!

Ich verstehe das dann so:

Die Impedanz ist 1,5kOhm - also sollte die Primärwicklung eine Impedanz 
von ca. 5 * 1,5k haben, das wären dann 7,5k.

B e r n d W. schrieb:
> Das Windungsverhältnis sollte sein (asymetrisch):
> sqrt(1500/216) = 2.63 : 1 ~= 5 : 2

Für den genannten Kern wären das bei 6,55MHz primär 25 Wdg. (entspricht 
7,614kOhm, Anhang) und sekundär 25 / 2,63 = 9,5 Wdg., also ~ 10 Wdg.

(bitte gegebenenfalls korrigieren)


> Die passenden Werte können aus der Simulation entnommen werden. Schön zu
> sehen ist auch das flache Maximum bei 6,5MHz. Zusätzlich zu den 6dB des
> Dämpfungsgliedes geht dann nur ein weiteres dB verloren.

Im Moment ist mir nicht ganz klar, welcher Aufbau zu welcher Kurve 
gehört - welcher Aufbau entspricht der orangen Kurve?
(die dunkelblaue, nach rechts "verschobene" Kurve ist wahrscheinlich 
mein aktueller Übertrager mit 5 : 2 Wdg., bringt dann bei zwei 
Übertragern zusammen ca. 38dB unnötige Dämpfung - grusel ;O))

In jedem Fall kommen wir zu ähnlichen Ergebnissen...

von B e r n d W. (smiley46)


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> eine Impedanz von ca. 5 * 1,5k haben, das wären dann 7,5k.

Ja.

> Für den genannten Kern wären das bei 6,55MHz primär 25 Wdg. (entspricht
> 7,614kOhm, Anhang) und sekundär 25 / 2,63 = 9,5 Wdg., also ~ 10 Wdg.

Ja, so hatte ich es zuerst. Die Kurve fiel aber bei 6.55 MHz schon ein 
wenig ab. Mit 4 x Ri war die Kurve schöner.

> welcher Aufbau zu welcher Kurve gehört

Die Kurven haben oben eine Legende mit out1, out2, out3.

> bei zwei Übertragern zusammen ca. 38dB unnötige Dämpfung

Die Kurve zeigt schon die Dämpfung der beiden Übertrager inclusive -6dB 
für das Ladder-Filter. Die Größenordnung liegt bei ca. -20 dB. Das 
Kernmaterial wird ja nicht mitsimuliert.

Allerdings wird beim Vorfilter die Resonanzüberhöhung nicht richtig 
genutzt. Da liegen noch 10-12 dB drin.

von Harry (Gast)


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Mir kommt grade die Frage in den Sinn, ob es nicht am besten wäre, die 
Übertrager für das Ladderfilter als 3:1-Unun bzw. 1:3-Unun auszuführen 
(also quasi als Spar-Transformatoren).

Dann könnte man mit verdrillten Drähten arbeiten und hätte 
wahrscheinlich eine wesentlich bessere Kopplung!?!

Eventuell wäre 2:1 auch günstig!? (theoret. 2,63:1)


Das nur mal so in den Raum gestellt!

von B e r n d W. (smiley46)


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Die Übertrager können auch galvanisch getrennt mit verdrillten Drähten 
gewickelt werden. Natürlich wird die Kopplung besser.

Das wären z.B. bei der symetrischen Variante 5 verdrillte Drähte, 8 
Windungen drauf, 4 Wicklungen in Reihe an den NE602 und eine Wicklung 
zum Quarzfilter. Das Verhältnis stimmt nicht ganz genau (32:8 statt 
30:8), aber es sollte noch funktionieren.

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Die Kurven haben oben eine Legende mit out1, out2, out3.

Klingel ;O) - hätte ich auch von selber drauf kommen können.


> Allerdings wird beim Vorfilter die Resonanzüberhöhung nicht richtig
> genutzt. Da liegen noch 10-12 dB drin.

Weil die Koppel-Cs zu klein sind?


> Das wären z.B. bei der symetrischen Variante 5 verdrillte Drähte, 8
> Windungen drauf, 4 Wicklungen in Reihe an den NE602 und eine Wicklung
> zum Quarzfilter. Das Verhältnis stimmt nicht ganz genau (32:8 statt
> 30:8), aber es sollte noch funktionieren.

Das wäre einen Versuch wert. Man kann ja auch den Filterausgang 
symmetrisch in den SA602 einkoppeln.

Also: 3k -> Filter -> 3k

von B e r n d W. (smiley46)


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>> Allerdings wird beim Vorfilter die Resonanzüberhöhung nicht richtig
>> genutzt. Da liegen noch 10-12 dB drin.
> Weil die Koppel-Cs zu klein sind?

Auf der linken Seite des Vorfilters wird die Antenne mit 50 Ohm Impedanz 
angeschlossen. Rechts geht die gleiche Filter-Wicklung auf die 1,5k des 
NE602. Oder hat diese Wicklung eine andere Windungszahl?

Pegelplan:
 10dB Eingangsfilter
 17dB NE602
-10dB Übertager
 -6dB Laddefilter
 10dB Übertrager
 17dB NE602
 40dB NF-Verstärker
-------------------
 78dB Summe -> Ua/Ue = 8000

Für einen Kopfhörer würde es schon reichen, aber Für einen Lautsprecher 
fehlt immer noch ein Faktor von ca. 15, also eine weitere Stufe. Ob die 
ZF oder die NF verstärkt wird, ist im Prinzip egal.

von Harry (Gast)


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Danke für die Rechnung!

B e r n d W. schrieb:
> Auf der linken Seite des Vorfilters wird die Antenne mit 50 Ohm Impedanz
> angeschlossen. Rechts geht die gleiche Filter-Wicklung auf die 1,5k des
> NE602. Oder hat diese Wicklung eine andere Windungszahl?

Ja, jeweils den Filter am Eingang und am Ausgang hatte ich umgewickelt, 
so dass es ungefähr hinkommen müsste.
(Am Eingang die Windungszahl reduziert und am Ausgang erhöht)


> Für einen Kopfhörer würde es schon reichen, aber für einen Lautsprecher
> fehlt immer noch ein Faktor von ca. 15, also eine weitere Stufe.

Werde erst mal die Übertrager umwickeln und dann schauen, was es 
gebracht hat.

Mit Faktor 15 meinst du eine 15fache Spannungsverstärkung?

von B e r n d W. (smiley46)


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> den Filter am Eingang und am Ausgang hatte ich umgewickelt
Sehr gut! Das hatte ich nicht mitbekommen.

> Mit Faktor 15 meinst du eine 15fache Spannungsverstärkung?
Ja, es darf aber auch ein wenig mehr sein, so 24-40 dB.

> Leider zeigt sich dabei, dass in dem Empfangsbereich auch eine
> Pfeifstelle ist, die der RX selber produziert

Möglicherweise verschwindet die Pfeifstelle mit funktionierendem 
Quarzfilter. Z.B. könnte sich eine Harmonische des VFO mit einer 
Harmonischen des BFO mischen. Die Beiden treffen ohne Ladderfilter fast 
ungestört aufeinander.

von W.S. (Gast)


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Harry schrieb:
> Hier noch das Schaltbild

Warum koppelst du eigentlich das ZF-Signal aus dem ersten Mischer 
asymmetrisch und breitbandig aus? ich würde dort einen ZF-Schwingkreis 
nehmen, ihn symmetrisch (Pin 4 + 5) anschließen und die Mittelanzapfung 
an VCC.

W.S

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
>> Mit Faktor 15 meinst du eine 15fache Spannungsverstärkung?
> Ja, es darf aber auch ein wenig mehr sein, so 24-40 dB.

Im Grunde könnte man sogar noch einen SA602 als ZF-Verstärker einfügen 
(+17dB, wenn ich das richtig sehe).


> Möglicherweise verschwindet die Pfeifstelle mit funktionierendem
> Quarzfilter. Z.B. könnte sich eine Harmonische des VFO mit einer
> Harmonischen des BFO mischen. Die Beiden treffen ohne Ladderfilter fast
> ungestört aufeinander.

Das wäre natürlich super(het)! ;O)
Im Moment stört das Pfeifen sehr.

von Harry (Gast)


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W.S. schrieb:
> Warum koppelst du eigentlich das ZF-Signal aus dem ersten Mischer
> asymmetrisch und breitbandig aus? ich würde dort einen ZF-Schwingkreis
> nehmen, ihn symmetrisch (Pin 4 + 5) anschließen und die Mittelanzapfung
> an VCC.

Hallo und Danke fürs Mitüberlegen! Du meinst vom Prinzip her wie bei d) 
im Anhang?

Das Problem ist wohl, dass ein Resonanzübertrager "um den Resonanzfall 
herum" keine genau definierte Ausgangsimpedanz liefert.
Das Ladderfilter benötigt aber in etwa 220 Ohm.
(lasse mich aber gerne eines besseren belehren, wenn ein RÜ hier 
vorteilhaft verwendet werden kann)

Sicher, dass beim SA602 die Mittenanzapfung an +Ub soll oder macht man 
das eher bei diskreten Transistorschaltungen (kenne mich selber nicht so 
aus damit)?

von Harry (Gast)


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Im Skript Quarzfilter_Rev2a.pdf steht etwas zur Anpassung auf den Seiten 
48 und 49.

Bei Übertragern sind wegen des kleineren Streufelds wohl Doppellochkerne 
gegenüber Ringkernen zu bevorzugen. Verwendete Ringkerne sollen sich 
nicht "sehen".

Die Impedanz der Primärwindung soll wohl möglichst das 10fache der in 
der Schaltung vorliegenden Impedanz betragen.

Verdrillte Drähte sind als Wickelmaterial zu bevorzugen.


Dann steht dort noch etwas zur Anpassung mit LC-Gliedern. Leider aber 
nichts zu Resonanzübertragern.
Wenn jemand etwas dazu beitragen kann, nur zu! :O)

von B e r n d W. (smiley46)


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> dass ein Resonanzübertrager "um den Resonanzfall
> herum" keine genau definierte Ausgangsimpedanz liefert.

Gegenüber dem Breitbandübertrager verschwindet das XL der Primärwicklung 
bei Resonanz (XL=Xc) komplett und wird zu einem Ohmschen Widerstand. 
Dieser kann je nach Güte des Schwingkreises mehrere zig kOhm betragen. 
Jetzt zählt nur noch das Übersetzungsverhältnis und die Sekundärlast, 
denn die Ausgangsimpdanz der Quelle muss nicht mehr gegen das XL der 
Primärwicklung ankämpfen.

> dass beim SA602 die Mittenanzapfung an +Ub soll

Da bin ich mir nicht sicher, ob das geht. Man kann durch erhöhen des 
DC-Stroms die Großsignalfestigkeit verbessern, aber IMO müssen die 
Anschlüsse an Ein- und Ausgang floaten können. Wenn, dann die 
Mittelanzapfung über einen Widerstand auf Plus und einen C auf GND.

> Im Grunde könnte man sogar noch einen SA602 als ZF-Verstärker einfügen
> (+17dB, wenn ich das richtig sehe).

Zu wertvoll und die Verstärkung ist zu niedrig. Wie wärs mit einer 
Kaskodenstufe, die eine Verstärkung von 40dB und einen Regelumfang von 
50 dB ermöglicht?


@ W.S.
> symmetrisch (Pin 4 + 5) anschließen und die Mittelanzapfung an VCC.

Gibts dazu ein Beispiel?

: Bearbeitet durch User
von Harry (Gast)


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Ganz kurz vorab:

habe die Übertrager jetzt 32:8 bzw. 8:32 gewickelt mit 5 verdrillten 
Drähten und symmetrischem Anschluß an die beiden SA602.

Damit kann man jetzt schon leise aber deutlich CW-Signale über das 
Quarzfilter aufnehmen.

Die Pfeifstelle ist auch verschwunden.

Juhuhh!!!

:O)))

von Harry (Gast)


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An der Stelle auf jeden Fall auch ein  Riesen  Dankeschön  an Bernd 
und alle, die mitgeholfen haben!!!
Ohne euch hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft, den Empfänger 
praxistauglich aufzubauen!


B e r n d W. schrieb:
> Gegenüber dem Breitbandübertrager verschwindet das XL der Primärwicklung
> bei Resonanz (XL=Xc) komplett und wird zu einem Ohmschen Widerstand.
> Dieser kann je nach Güte des Schwingkreises mehrere zig kOhm betragen.
> Jetzt zählt nur noch das Übersetzungsverhältnis und die Sekundärlast,
> denn die Ausgangsimpdanz der Quelle muss nicht mehr gegen das XL der
> Primärwicklung ankämpfen.

Danke auch für die ausführliche Erklärung! Dann muss man also die 
Impedanz der Primärwicklung nicht mehr 4x bis 10x so groß machen wie die 
Anschlussimpedanz!?!
Wenn das Übersetzungsverhältnis bei Resonanz nicht verändert wird, was 
ist dann der Vorteil beim Resonanzübertrager? Eine höhere Spannung???


> Wie wärs mit einer
> Kaskodenstufe, die eine Verstärkung von 40dB und einen Regelumfang von
> 50 dB ermöglicht?

Du meinst z.B. einen Dualgate-MosFET, bei dem die Verstärkung 
automatisch über das Steuergate geregelt wird (also als AGC? Oder eine 
diskrete Kaskode?

Viele Grüße!

von B e r n d W. (smiley46)


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Dualgate-MosFET oder diskrete Kaskode, das geht beides. Es muss ja nicht 
unbedingt geregelt werden.

Ich hab sowas gemeint:
http://www.qrp.pops.net/wwv-5-supplemental.asp


> was ist dann der Vorteil beim Resonanzübertrager

Die Eingangsimpedanz kann sehr hoch werden, zusätzliche Selektivität, 
vermeiden von Nebenresonanzen.

: Bearbeitet durch User
von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
>> was ist dann der Vorteil beim Resonanzübertrager
>
> Die Eingangsimpedanz kann sehr hoch werden, zusätzliche Selektivität,
> vermeiden von Nebenresonanzen.

Blöd gefragt, wird das Signal dadurch auch lauter? Ansonsten wäre der 
jetzige Übertrager 32:8 ja eigentlich ähnlich gut geeignet.


> Wie wärs mit einer
> Kaskodenstufe, die eine Verstärkung von 40dB und einen Regelumfang von
> 50 dB ermöglicht?
-&-
> Es muss ja nicht
> unbedingt geregelt werden.
> ...
> http://www.qrp.pops.net/wwv-5-supplemental.asp

Was bedeutet in dem Zusammenhang das Wort "Regelumfang"? Dass auch 
starke Signale weitgehend verzerrungsfrei verarbeitet werden können 
(also sprich bis 50dB)?

Die Kaskodenstufe müsste dann zwischen Filterausgang und 
BFO-Mixer-Eingang, nehme ich an... das müsste man dann irgendwie 
impedanzmäßig günstig umsetzen und dafür könnte dann ein weiterer 
NF-Vorverstärker entfallen!?!

von B e r n d W. (smiley46)


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> Blöd gefragt, wird das Signal dadurch auch lauter?

Möglicherweise um 1dB.

Es gibt aber Fälle wo das deutlich mehr bringt. Bei einem BJT-Mischer in 
Emitterschaltung verhält sich der Kollektor wie eine Stromquelle. Die 
Impedanz kann 100 kOhm betragen. ZF-Filter sind bei ihrer Resoannz 
ebenfalls sehr hochohmig. Ein Übertrager mit einer Impdanz von 7,5k 
würde das Signal fast kurzschliessen, es würde nur ca. 1/10 der 
Amplitude rauskommen.

>> Kaskodenstufe, Verstärkung von 40dB ... Regelumfang von 50 dB
> Was bedeutet in dem Zusammenhang das Wort "Regelumfang"?

Die Stufe kann 40dB verstärken, aber auf -10dB zurückregeln. Sie dämpft 
also um 10dB. Eine Kaskode hat einen sehr hochohmigen Ausgang, hier wäre 
ein Resonanzübertrager ideal. Kaskoden ergeben rauscharme ZF-Verstärker 
mit sehr geringer Schwingneigung.

> und dafür könnte dann ein weiterer NF-Vorverstärker entfallen!?!

Die Verstärkung muss irgendwo herkommen. Die Kaskode ist regelbar, 
ansonsten ist es fast egal. Eventuell sollte mit Hilfe des Pegelplans 
nachvollzogen werden, was bei starken Signalen passiert.

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Ein Übertrager mit einer Impdanz von 7,5k
> würde das Signal fast kurzschliessen, es würde nur ca. 1/10 der
> Amplitude rauskommen.

Jetzt verstehe ich es!


> Die Stufe kann 40dB verstärken, aber auf -10dB zurückregeln. Sie dämpft
> also um 10dB. Eine Kaskode hat einen sehr hochohmigen Ausgang, hier wäre
> ein Resonanzübertrager ideal. Kaskoden ergeben rauscharme ZF-Verstärker
> mit sehr geringer Schwingneigung.

Ach so, -10dB bis 40dB einstellbar über das Steuergate bzw. den "oberen" 
Transistor.
(eventuell von außen per Poti regelbar?!)

Rauscharm klingt auf jeden Fall gut!!!

Lässt sich so eine Kaskode mit einem BF961 aufbauen oder ist ein 
diskreter Aufbau wie in dem Link besser (wenn man das so sagen kann)?
http://www.qrp.pops.net/images/before%202008/wwv-5-files/WWV-5FE.GIF
(habe HF-mäßig allerdings weder J310 noch 2N3904, nur BF245 oder BF256 
und als Bipo-T BF199 oder BF494)


> Eventuell sollte mit Hilfe des Pegelplans
> nachvollzogen werden, was bei starken Signalen passiert.

Grundsätzlich muss auf jeden Fall noch ein Abschwächer vor den 
Antenneneingang, damit könnte man starke Stationen auf ein brauchbares 
Maß abschwächen.


Dann stellt sich noch die Frage, wie der Ausgang vom Ladderfilter mit 
dem Eingang der Kaskode verbunden wird.
Vielleicht einfach den bestehenden Übertrager 8:32 beibehalten und den 
Eingang der Kaskode mit einem ohmschen Widerstand auf 3,5kOhm festlegen.
Oder verschenkt man dann immer noch zu viel Leistung?
(prinzipiell liegt der Eingangswiderstand ja im MegaOhm-Bereich, schätze 
ich - aber irgendwann ist ja auch die Grenze der sinnvollen 
Hochtransformation erreicht. Spätestens wohl dann, wenn die 
Gate-Kapazität stört)

von B e r n d W. (smiley46)


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> Lässt sich so eine Kaskode mit einem BF961 aufbauen

Im Prinzip ja, ein DG-Mosfet verhält sich so ähnlich. Im Datenblatt 
steht:
Power.Gain 20dB
AGC-Range  50dB

Mit diskreten Bauteilen sollte es mit BF245 und BF199/BF494 
funktionieren.

> den bestehenden Übertrager 8:32 beibehalten

Der könnte auch als Spartrafo geschaltet werden -> 1:5
Xi = 216 Ohm
Xa = 216 Ohm * 5^2 = 5400 Ohm
Das Gate vom JFet direkt an den Übertrager und ein 5,6k gegen GND.

> Spätestens wohl dann, wenn die Gate-Kapazität stört

Noch ein Vorteil des Resonanzüpbertragers: Kapazitäten fließen in die 
Schwingkreiskapazität mit ein.

von Harry (Gast)


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Hallo Bernd!

B e r n d W. schrieb:
> Der könnte auch als Spartrafo geschaltet werden -> 1:5

Sehr gute Idee!!!

Im Anhang habe ich ein kleine Schaltbild zusammengestrickt.

Es sind noch ein paar Fragen offen.

-Betriebsspannung soll 9V sein (statt12V).
Dadurch muss wahrscheinlich der Spannungsteiler an der Basis je nach 
gewünschter Verstärkung umdimensioniert werden und auch der 
Source-Widerstand (zumal auch andere Transistortypen verwendet werden).

-Welches Übersetzungsverhältnis benötigt Tr1 günstigerweise? Am liebsten 
würde ich dafür eine 10,7MHz-Filterspule umwickeln und C(r) als 
Festkapazität ausführen. Dann kann man die F(res) bequem über den Topf 
der Filterspule einstellen.


Pegelplan (Kaskode):
 10dB Eingangsfilter
 17dB NE602
-10dB Übertager in
 -6dB Laddefilter
 12dB Übertrager out (Faktor5 -->theoretisch ~14dB)
 50dB Kaskode (variabel bis -10dB)
  0dB Resonanzübertrager (1:1 ?)
 17dB NE602
 40dB NF-Verstärker
-------------------
 130dB Summe -> Ua/Ue = 3.200.000

von Harry (Gast)


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Oder ich probiere es erst mal ohne Resonanzübertrager wie im Anhang, 
umrüsten kann man dann ja immer noch.

Ob der 1k5-R parallel zur Spule wirklich sein muss?
Eventuell kann man die Spule am Kollektor auch so auslegen, dass sie bei 
6,55MHz ein XL von 1,5kOhm hat (für den asymmetrischen SA602-Eingang)?!?

von B e r n d W. (smiley46)


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> Betriebsspannung soll 9V sein (statt12V).
> Dadurch muss wahrscheinlich der Spannungsteiler

Macht nichts, den Spannungsteiler kann man so lassen.

> der Source-Widerstand

Der bestimmt den Ruhestrom der Schaltung. Ich würd mal mit 3-5 mA 
anfangen.
Für genauere Werte für den Spannungsteiler und den Sourcewiderstand 
müsste die Schaltung erst simuliert werden. Davon hängt auch die 
Regelcharakteristik ab.

> Am liebsten würde ich dafür eine 10,7MHz-Filterspule
> und C(r) als Festkapazität ausführen

Einfach einen C parallel, um auf die richtige Resonanz zu kommen und 
dann mal schauen.

> eine 10,7MHz-Filterspule umwickeln
> Welches Übersetzungsverhältnis benötigt Tr1 günstigerweise?

Probiers erstmal mit der Originalwicklung.

> oder ich probiere es erst mal ohne Resonanzübertrager wie im Anhang,

Das kostet 20 dB Verstärkung.

> Ob der 1k5-R parallel zur Spule wirklich sein muss?

Nein, der NE602 benötigt keine Anpassung, seine 1,5k schließen schon das 
Signal kurz.

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Der bestimmt den Ruhestrom der Schaltung. Ich würd mal mit 3-5 mA
> anfangen.
> Für genauere Werte für den Spannungsteiler und den Sourcewiderstand
> müsste die Schaltung erst simuliert werden.

Werde das einfach ausmessen. Simulationen mit FETs sind ohnehin so eine 
Sache, weil die realen FET-Typen oft mehr oder weniger vom Modell 
abweichen.

>> eine 10,7MHz-Filterspule umwickeln
>> Welches Übersetzungsverhältnis benötigt Tr1 günstigerweise?
>
> Probiers erstmal mit der Originalwicklung.

Also, die Original-Spulen haben in etwa 15:2 Windungen. Die 
15-Wdg.-Seite an den Kollektor, die 2-Wdgg.-Seite an Pin 1 und 2 vom 
SA602!?

(da wird die Signalamplitude aber wieder ganz schön runtertransformiert)

von B e r n d W. (smiley46)


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Dann beträgt die Eingangsimpedanz 1,5k * 7,5^2 ~= 84k.
Das ist für die Kaskode schon ein annehmbarer Wert.

> da wird die Signalamplitude aber wieder ganz schön runtertransformiert

Das stimmt zwar, aber die Spannung am Schwingkreis kann schon mal 1-2V 
betragen.

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Dann beträgt die Eingangsimpedanz 1,5k * 7,5^2 ~= 84k.
> Das ist für die Kaskode schon ein annehmbarer Wert.

Im Moment wird sekundär symmetrisch in den SA602 eingespeist (3k), das 
wäre dann vermutlich der doppelte Wert.

Man hört jetzt zwar ein etwas stärkeres Hintergrundrauschen, dafür aber 
keinen Empfang. Das Rauschmaximum beim Verstellen der Loop kann man auch 
nicht mehr hören.
Das Verdrehen des Topfes bringt auch keine Veränderung des Rauschens. 
Zur Primärspule liegen 100pF parallel (vorher experimentell auf 
gewünschte Resonanzfrequenz getestet - bei 100p liegt der Topf bei 
6,55MHz ziemlich in der Mitte).

Bei 9,32V Betriebsspannung fallen am Source-Widerstand (180R) ca. 1,45V 
ab.
Die beiden Anschlüsse der Primärspule liegen auf 9,24V.
(alles gegen Masse gemessen)
Der Strom liegt bei ca. 9mA.

von Harry (Gast)


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Mir fällt grade auf, dass sich in der Filterspule anscheinend ein Draht 
von der Sekundärwicklung gelöst hat - muss das noch genauer 
untersuchen...

von Harry (Gast)


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Die verwendete Filterspule (die ich grade neu wickeln musste) hat genau 
16:2 Windungen.

von Harry (Gast)


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Mit neugewickelter Filterspule funktioniert die Kaskode-Stufe.

Sie neigt aber arg zum Schwingen. Wenn der Eingangswiderstand vor dem 
Gate von 5k6 auf 1k verkleinert wird, scheint die Schwingung sicher 
abzureißen.

Auf die Schnelle gesagt:
Der Lautstärkegewinn ist subjektiv betrachtet auch bei 
Resonanzeinstellung des Übertragers nicht so groß wie erwartet.
Das neu entstandene Rauschen (eventuell durch verbleibende Schwingungen 
verursacht) scheint mir recht störend.
Möglicherweise wäre es besser, die Kaskodestufe vor das Ladderfilter zu 
schalten, um durch diese Stufe erzeugtes Rauschen wieder weitgehend 
auszufiltern?!!
Das aber wie erwähnt nur auf den ersten Blick gesagt, will auf jeden 
Fall noch weiter mit dem aktuellen Aufbau experimentieren.

von W.S. (Gast)


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Harry schrieb:
> Hallo und Danke fürs Mitüberlegen! Du meinst vom Prinzip her wie bei d)
> im Anhang?
>
> Das Problem ist wohl, dass ein Resonanzübertrager "um den Resonanzfall
> herum" keine genau definierte Ausgangsimpedanz liefert.
> Das Ladderfilter benötigt aber in etwa 220 Ohm.
> (lasse mich aber gerne eines besseren belehren, wenn ein RÜ hier
> vorteilhaft verwendet werden kann)

Fast.

Ähnlich zu d) aber mit ner Mittelanzapfung der primären Wicklung und 
selbige an VCC des Mischers. Die Kollektoren der Gilbertzelle sind 
nämlich mit so etwa 1k5 bis 2k intern resistiv gegen VCC geschaltet. Mit 
der Mittelanzapfung gewinnst du mehr Headroom, weil kein DC-Abfall.

Ansonsten stimmt deine Darstellung nicht wirklich. Der 
Resonanzübertrager ist primär mit jeweils den o.g. 1k5 bis 2K (den 
genauen Wert hab ich vergessen) abgeschlossen und hat deshalb eine recht 
niedrige Betriebsgüte, die weitgehend unabhängig von der Leerlaufgüte 
ist (wenn du nicht ein extrem lausiges Bandfilter nimmst). Das 
transformiert sich je nach Windungsverhältnis auf die Sekundärseite. 
Lediglich außerhalb der Resonanz wird die Impedanz aus Sicht des 
Filters und auch aus Sicht des Mischers geringer und geht gegen Null. 
Aber weit außerhalb der scheunentorbreiten LC-Resonanz willst du ja 
sowieso keine Amplitude haben. Oder?

W.S.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Harry

> Sie neigt aber arg zum Schwingen.
> Wenn der Eingangswiderstand vor dem Gate von 5k6 auf 1k
> verkleinert wird, scheint die Schwingung sicher abzureißen.

Normalerweise sind Kaskoden extrem stabil. Deshalb die Schaltung nach 
den üblichen Problemen abklopfen:

Gibt es einen Blockkondensator?
Evtl. einen Vorwiderstand vor dem Blockkondensator vorsehen
Schwingt es mit abgeklemmtem Ladder-Filter?
Gibt es einen sauberen GND?
Keine Masseschleife?

Die Verstärkung geht hoch und dadurch wird auch eine sauber abgeblockte 
Betriebsspannung wichtiger.

> wäre es besser, die Kaskodestufe vor das Ladderfilter zu schalten,
> um durch diese Stufe erzeugtes Rauschen wieder weitgehend auszufiltern?

Auf keinen Fall, das Filter entfernt zuerst unerwünschte Signale. Danach 
braucht der ZF-Verstärker zwar einen hohen Kompressionspunkt, muss aber 
nicht mehr besonders kreuzmodulationsfest zu sein. Nach dem NE602 ist 
das Signal schon um mehr als 20 dB angehoben. Bezüglich Rauschen 
passiert da in der Regel nichts mehr. In diesem Fall muss es einen 
expliziten Grund geben.

> Der Lautstärkegewinn ist subjektiv betrachtet auch bei
> Resonanzeinstellung des Übertragers nicht so groß wie erwartet.

Das hatte ich mir inzwischen auch überlegt. Die Hybrid-Kaskode hat einen 
riesigen Vorteil, falls die Stufe davor auch einen Resonanzübertrager 
verwendet. Dann kann das Gate direkt über einen C auf den Schwingkreis.

Falls die Verstärkung nicht reichen sollte, würde ich die angehängte 
Kaskode empfehlen. Diese Bjt-Kaskode hat eine Eingangsimpedanz von 
0,5-1k. Zur Anpassung ans Quarzfilter reicht ein Übertrager 1:2 (8:16 
Wdg.). Die Verstärkung ist aber nochmal 20dB höher, . Soll keine AGC 
verwendet werden, dann die Spannungsquelle entfernen und den R4 mit 33k 
anschließen.

Gruß, Bernd

von Harry (Gast)


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Hallo Bernd, Danke für die ausführliche Antwort und den Schaltplan!

Eine Sache ist mir noch besonders aufgefallen. Sobald die Kaskode stark 
zu schwingen beginnt, wird plötzlich die ganze Platine stark 
mikrofonisch.
Eventuell ist es der gleiche Effekt wie bei einem 
HF-Kondensatormikrofon.
Möglicherweise hilft die Info, das Problem einzukreisen.


> Gibt es einen Blockkondensator?

Ja, 100nF von VCC nach Masse. Wenn man ihn zusätzlich mit 100pF-C 
überbrückt, schwingt es nur noch schlimmer.


> Evtl. einen Vorwiderstand vor dem Blockkondensator vorsehen

Vorwiderstand vor der ganzen Kaskode oder in Reihe zum Abblock-C?


> Schwingt es mit abgeklemmtem Ladder-Filter?

Teste ich gleich.


> Gibt es einen sauberen GND?

Massefläche ist die Kupferseite eines Platinenrohlings - Aufbau im 
Manhattenstyle.


> Keine Masseschleife?

Definitiv keine Masseschleife.


Wenn man mit einem Schraubendreher oder einem anderen Metallgegenstand 
die Massefläche in der Nähe der Kaskode berührt, schwingt es schlimmer.


Über die Bjt-Kaskode denke ich nach.
Werde jetzt erst mal versuchen, ein paar Bauteile der Hybridkaskode 
sterisch günstiger anzuordnen.

von Harry (Gast)


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Habe die Bauteile jetzt etwas kompakter angeordnet und der externen 
NF-Endstufe eine eigene Spannungsversorgung spendiert.
Damit ist die Schwingneigung komplett behoben, wie es scheint.

Ansonsten ist der Empfang jetzt schon ziemlich gut. Vielleicht kann man 
das "überschüssige" von der Kaskoden mitgebrachte Rauschen noch ein 
wenig auf der NF-Seite einschränken (durch TP- und HP-Filterung).

von B e r n d W. (smiley46)


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> Vielleicht kann man das von der Kaskode mitgebrachte Rauschen

Kommt das wiklich aus der Kaskode?
Schließ mal das Quarzfilter am Eingang nach GND. Wird dann das Rauschen 
geringer? Jedenfalls ist es jetzt das Rauschen der Kaskode.

Oder stoppe mal den VFO, damit das Mischerrauschen entfällt.

> noch ein wenig auf der NF-Seite einschränken (durch TP- und HP-Filterung).

Je weiter hinten gefiltert wird, umso besser wird noch Rauschen der 
NF-Stufen mit entfernt.

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Kommt das wiklich aus der Kaskode?
> Schließ mal das Quarzfilter am Eingang nach GND. Wird dann das Rauschen
> geringer?

Das Rauschen des Quarzfilters klingt je nach BFO-Frequenz ganz 
charakteristisch (wie durch ein Rohr bestimmter Länge gehört).

Das Rauschen der Kaskode klingt dagegen eher weiß bis rosa.

Wenn das Quarzfilter am Eingang auf Masse gelegt wird, verschwindet das 
oben beschriebene typische resonante Rauschen und übrig bleibt das 
weiß-rosa Rauschen der Kaskode. Wobei das Kaskodenrauschen viel lauter 
ist als das Quarzfilterrauschspektrum.

Mein Verdacht ist, dass die Kaskode immer noch schwingt.


Werde später die Bjt-Kaskode aufbauen und testen.

von Harry (Gast)


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Bin mittlerweile mit dem Projekt auf eine größere Platine umgezogen.

Die Btj-Kaskode ist auch schon integriert.

Leider gibt es auch hier Rauschprobleme, die wahrscheinlich z.T. 
eigenschwingungsbedingt sind.

Im Anhang ein paar nähere Infos/Messwerte zum aktuellen Aufbau.


Paradox ist folgendes:
wenn man an den Kollektor-Knotenpunkt von Q1 einen isolierten, ca. 5cm 
langen Draht anschließt (der nicht berührt wird), vergrößert sich 
plötzlich die Lautstärke enorm (vor allem auch im Vergleich zu der 
Hybridkaskode).
Da melden sich dann wohl plötzlich die 20dB ;O)

Ein mechanisches Problem kann man mit an Sicherheit grenzender 
Wahrscheinlichkeit ausschließen. Es ist wohl eine Art kapazitiver 
Effekt...

von B e r n d W. (smiley46)


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Vor kurzem hatte ich ein Problem beim NF-Verstärker für meinen 30m 
Empfämger. Das Problem konnte ich auf die die erste Stufe eingrenzen. 
Bei dem eingesetzten Transistor hat es sich um einen BC549, also der 
rauscharmen Variante des BC547 gehandelt. Es hat gerauscht und 
geblubbert. Nach Tausch des Transistors war das Blubbern weg und das 
gleichmäßige Rauschen war ca. 20 dB leiser.

> ca. 5cm langen Draht anschließt (der nicht berührt wird),
> vergrößert sich plötzlich die Lautstärke enorm

Es kann sein, dass wegen der Rückkopplung ein Q-Multiplier entsteht.

Die Schwingneigung kann möglicherweise durch ein Abschirmblech zwischen 
den beiden Transistoren reduziert werden. Ist das Gehäuse der 
Filterspule geerdet?

Die Simulation hat beim Maximum einen Rauschpegel von 400nV/sqrt(Hz) 
ergeben. Dies bezieht sich auf den Ausgang, zurückgerechnet auf den 
Eingang der Kaskode und eine Bandbreite von 600 Hz sind das 33nV. Da 
sollte vom NE602 mehr kommen.

Allerdings folgt in Richtung Lautsprecher kein richtiges Filter mehr, 
deshalb schlagen bei 5kHz Bandbreite 400nV*sqrt(5000)=28µV zu Buche. Der 
NE602 verstärkt mit 17 dB und die NF-Endstufe mit 40 dB -> ~20 mV am 
Lautsprecher. Deshalb sollte auch die NF-Bandbreite auf die 800Hz 
begrenzt werden. Dadurch würde dieses Rauschen auf 1/3 sinken.

Allerdings sind 20mV am Lautsprecher kaum hörbar, höchstens mit einem 
Kopfhörer. Das Problem redzuiert sich auch, wenn zwischen NE602 und 
NF-Verstärker ein Lautstärkeregler eingefüht wird.

von Harry (Gast)


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Hallo Bernd,

du baust auch einen 30m-Empfänger? Auch einen Einfach-Super?

B e r n d W. schrieb:
> Es hat gerauscht und
> geblubbert. Nach Tausch des Transistors war das Blubbern weg und das
> gleichmäßige Rauschen war ca. 20 dB leiser.

Da hast du ja Glück gehabt, dass du den "Bösewicht" so schnell erkannt 
hast! An so einem "Fehler" kann man sich wahrscheinlich lange aufhalten, 
wenn man Pech hat.

Habe hier ein Tütchen mit Rauschtransistoren (also Transistoren, die auf 
Rauschneigung getestet und ausselektiert sind). Da ist alles dabei von 
BC547 bis 2N708.
In einem Rauschgenerator eingebaut hören solche Transistoren manchmal 
spontan auf zu rauschen und verhalten sich wie ihre nicht-rauschenden 
Kollegen. Dann nach einen offensichtlich willkürlichen Zeitspanne gehen 
sie plötzlich und ohne Vorwarnung wieder heftig in den Rauschmodus über. 
Das Ganze ist ein Phänomen.

Es gibt ja diese Oszillatoren (leider Namen vergessen), bei denen mit 
einem NPN-Transistor und einem Kondensator Sägezahn-Schwingungen bis in 
den MHz-Bereich erzeugt werden können (analog den 
Glimmlampen-Kondensator-Oszillatoren für die Horizontalablenkung in 
älteren Röhren-Oszilloskopen).
Dabei liegt der Kollektor auf Masse und der Emitter auf Plus-Potential, 
der Kondensator parallel dazu. Basis bleibt, glaube ich, frei.
Jedenfalls sagt man, dass Transistoren, die einige Zeit in dieser Art 
Oszillator gearbeitet haben, häufig zu "Rauschtransistoren" werden.

Das ganze wollte ich schon immer mal näher untersuchen, zur Zeit würde 
es jedoch den Rahmen sprengen.

Könnte aber interessant sein, wenn man für HF-Messungen einen 
Rauschgenerator bauen möchte.
(eventuell könnte man als Rauschquelle auch einen "fehlbeschalteten" 
7805 o.ä. verwenden)

von Harry (Gast)


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Danke auch für die Hinweise und Anregungen!

Bin noch in der Test-und-Problem-Einkreisungs-Phase.

Die Spannungsversorgung war bis jetzt über einen 10-Ohm-Widerstand und 
einen 100nF-C geglättet. Das hat sich als nachteilig erwiesen.
Mit einer Drosselspule statt den 10R in der Zuleitung sieht es schon 
besser aus mit der Schwingneigung.

Mit R4 (33k) kann man doch sicher die Verstärkung der Kaskode regeln!?
Wenn ja, in welchen Grenzen ist das möglich und wie muss man R4 dafür 
verändern?

Was mir auch noch aufgefallen ist:

Im Moment führt ein Kabel direkt vom NF-Ausgang des SA602 (Pin4) zum 
NF-Verstärkereingang.
Wenn man ganz nah an Pin4 eine kleine Kapazität anbringt (ab ca. 100p), 
vermindert sich die Schwingneigung der Kaskode oder verschwindet sogar 
ganz. Anscheinend wird über diese Leitung noch viel HF transportiert...

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Es kann sein, dass wegen der Rückkopplung ein Q-Multiplier entsteht.

Der wäre auf jeden Fall sehr effektiv vom Lautstärkegewinn her!


> Die Schwingneigung kann möglicherweise durch ein Abschirmblech zwischen
> den beiden Transistoren reduziert werden.

Werde ich probieren.


> Ist das Gehäuse der
> Filterspule geerdet?

Ja. Allerdings ist die Zuleitung von der Sekündärwicklung zum 
BFO-Mischer-Eingang (sym.) ca. 3 bis 4 cm lang (zwei parallele Adern aus 
IDE-Kabel).

Sowohl der BFO-Mischer als auch das Ladder-Filter sitzen auf eigenen 
Platinen (kupferkaschierte Rohlinge), die jeweils an allen vier Ecken 
über Lötbrücken mit der Hauptträgerplatine (ebenfalls kupferkaschierter 
Rohling - Hauptmassefläche) verbunden sind.
Eventuell ist das ungünstig.
Der BFO läuft auf seiner Platine allerdings so temperaturstabil, dass 
ich ihn nicht zerpflücken wollte.

von B e r n d W. (smiley46)


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> du baust auch einen 30m-Empfänger? Auch einen Einfach-Super?

Mein Direktmischer aus dem anderen Thread:
Beitrag "Re: Quarze ausmessen mit AD8307 (logarithmischer Verstärker)"
(Vorsicht, halbgare Schaltung)

> Mit R4 (33k) kann man doch sicher die Verstärkung der Kaskode regeln

Im Prinzip ja, aber achte eher auf die Spannung an der oberen Basis. 
Probiers mit einem Poti als Spannungsteiler mit einem 33k zur Basis. Die 
Spannung sollte sich von 0,5 bis 4 Volt verstellen lassen.

> In einem Rauschgenerator eingebaut hören solche Transistoren
> manchmal spontan auf zu rauschen

Ich hab mal bei einem BFR93 versucht, die BE-Strecke bei -4 Volt 
durchbrechen zu lassen. Die Rauschen deutlich stärker. Als 
Rauschgenerator hat mir eine Z-Diode besser gefallen. Das Rauschspektrum 
geht bis 500 MHz.

> NPN-Transistor und einem Kondensator Sägezahn-Schwingungen

Irgendwo hab ich auch ein Tütchen mit Unijunction-Transistoren.
Dann gibts noch zwei antiparallel geschaltete Transistoren als 
Tunneldioden-Ersatz (Lambda-Diode):
Beitrag "Re: Wo sind die Audion-Bauer?"

> Wenn man ganz nah an Pin4 eine kleine Kapazität anbringt (ab ca. 100p)

Der NE602 hat ja eine Ausgangs-Impedanz von 1,5k. Da kann direkt ein 
Kondensator dran mit einer Fg=1kHz. Da komme ich auf 100nF.

von Harry (Gast)


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Danke für die Infos zur Kaskodenverstärkung!!!

B e r n d W. schrieb:
> Mein Direktmischer

Stimmt, der DC mit der begrenzten Zahl an Bauteilen.
Ist er mittlerweile fertig?


> Der NE602 hat ja eine Ausgangs-Impedanz von 1,5k. Da kann direkt ein
> Kondensator dran mit einer Fg=1kHz. Da komme ich auf 100nF.

Habe jetzt an Pin4 und 5 mit 47n-Kerkos abgeblockt und ein paar andere 
Verbesserungen vorgenommen (Leitungen gekürzt etc.).

Die wilden Schwingungen sind nun so weit beseitigt.
Das Signal ist bei Resonanzeinstellung des Übertragers immer noch recht 
leise.
Ausserdem muss noch irgendetwas schwingen, weil manche Bauteile beim 
Antippen den Schall weiterleiten (HF-Kondensatormikrophon-Effekt).

Wenn man eine 5cm lange Leitung an den Kollektor vom oberen T hält (wie 
gehabt) oder wahlweise ans +Ub-Ende (!!!!) des Resonanzübertragers, wird 
das Signal wieder sehr laut und die grade beschriebenen 
Mikrophonie-Effekte sind verschwunden.
Bin grade etwas ratlos in der Sache.


B e r n d W. schrieb:
> Als
> Rauschgenerator hat mir eine Z-Diode besser gefallen.

Muss man die Z-Dioden auch auf Rauschen selektieren oder funktionieren 
die immer?

von B e r n d W. (smiley46)


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> Stimmt, der DC mit der begrenzten Zahl an Bauteilen.
> Ist er mittlerweile fertig?

Der befindet sich in der Warteschleife.

> Wenn man eine 5cm lange Leitung an den Kollektor vom oberen T hält
> wird das Signal wieder sehr laut und die grade beschriebenen
> Mikrophonie-Effekte sind verschwunden.

Zuerst hatte ich gedacht, die 5cm Leitung bewirken das Schwingen, aber 
es scheint jetzt, der Schwingkreis wird dadurch bedämpft, bis das 
Schwingen aufhört.

> oder wahlweise ans +Ub-Ende des Resonanzübertragers,

Das darf nicht sein, ist dieser Punkt direkt mit einem keramischen C 
gegen GND abgeblockt? Ein zu langer Anschlussdraht könnte zusammen mit 
parasitären Kapazitäten einen weiteren Schwingkreis ergeben, Frequenz 
unbekannt.

>> Rauschgenerator hat mir eine Z-Diode besser gefallen.
> Muss man die Z-Dioden auch auf Rauschen selektieren?

Die funktionieren im Prinzip immer, allerdings hängt die Amplitude vom 
Z-Dioden-Typ ab, vom Spannungswert und Strom. Die Sperrschichtkapazität 
bildet mit dem Innenwiderstand einen Tiefpass. Davon hängt die obere 
Grenzfrequenz ab.

Bei einer Spannungsstabilisierung mit Zenerdiode baut man sich immer 
einen potentiellen Rauschgenerator ein. Eine Zenerdiode benötigt immer 
mindestens einen paralellgeschalteten Kondensator, besser eine 
Kombination aus Elko und z.B. 10nF. Ein 100nF Kondensator reicht bis ca. 
20 MHz, darüber wird seine Impdanz wieder hochohmig.

von Harry (Gast)


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Glaube, ich habe den Fehler...

B e r n d W. schrieb:
>> Wenn man eine 5cm lange Leitung an den Kollektor vom oberen T hält
>> wird das Signal wieder sehr laut und die grade beschriebenen
>> Mikrophonie-Effekte sind verschwunden.
>
> Zuerst hatte ich gedacht, die 5cm Leitung bewirken das Schwingen, aber
> es scheint jetzt, der Schwingkreis wird dadurch bedämpft, bis das
> Schwingen aufhört.
>
>> oder wahlweise ans +Ub-Ende des Resonanzübertragers,
>
> Das darf nicht sein, ist dieser Punkt direkt mit einem keramischen C
> gegen GND abgeblockt? Ein zu langer Anschlussdraht könnte zusammen mit
> parasitären Kapazitäten einen weiteren Schwingkreis ergeben, Frequenz
> unbekannt.

Im Anhang eine Skizze, wie die Sekundärseite des Resonanzübertragers mit 
dem Eingang des SA602 verbunden ist (zweiadriges IDE-Kabel).

Je nach Lage des IDE-Kabels im Raum fängt die Kaskode schlagartig an
zu schwingen. Dabei werden die Bauteile der Kaskode mikrofonisch.
Das Schwingen setzt ein, wenn das Kabel zu nah an Masse kommt.
Biegt man es von Masse weg (nach oben), wird das Nutzsignal plötzlich 
laut und die Bauteile sind nicht mehr mikrofonisch.

Liegt das Kabel nahe an Masse, dann kann man an eine Seite des 
Resonanzübertragers eine ca. 5cm lange Leitung halten, die dem grade 
genannten Effekt entgegenwirkt (wie schon beschrieben).

Die Frage, die sich nun stellt:
Ist der sekundärseitige Ausgang des Resonanzübertragers korrekt mit dem 
Eingang des SA602 verbunden?

Laut Datenblatt des ICs würde ich sagen ja...  aber irgendwie scheint 
das nicht die optimale Lösung zu sein.

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
>> Stimmt, der DC mit der begrenzten Zahl an Bauteilen.
>> Ist er mittlerweile fertig?
>
> Der befindet sich in der Warteschleife.

Welches Projekt ist denn aktuell an der Reihe, wenn man fragen darf?


>> oder wahlweise ans +Ub-Ende des Resonanzübertragers,
>
> Das darf nicht sein, ist dieser Punkt direkt mit einem keramischen C
> gegen GND abgeblockt?

Wie in der Skizze zu sehen mit 100n und 10n Kerkos direkt gegen Masse 
geblockt.
In der Stromzuleitung zur Kaskode befindet sich mittlerweile auch noch 
eine 560µH-Drossel (ca. 6 Ohm Gleichstrom-Widerstand).


> Bei einer Spannungsstabilisierung mit Zenerdiode baut man sich immer
> einen potentiellen Rauschgenerator ein. Eine Zenerdiode benötigt immer
> mindestens einen paralellgeschalteten Kondensator, besser eine
> Kombination aus Elko und z.B. 10nF. Ein 100nF Kondensator reicht bis ca.
> 20 MHz, darüber wird seine Impdanz wieder hochohmig.

Danke für die Infos zur Zenerdiode! Das mit dem 10n parallel zum 100n 
mache ich hin und wieder intuitiv an kritischen Stellen.
Die 100n-Kerkos gehen also nur bis ca. 20MHz. Gut zu wissen!

von B e r n d W. (smiley46)


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> wie die Sekundärseite des Resonanzübertragers mit
> dem Eingang des SA602 verbunden ist (zweiadriges IDE-Kabel)

Da könnte man noch was probieren:

Am NE602 Pin1 mit Pin 2 vertauschen (aus Mitkopplung wird 
Gegenkopplung).
Das zweiadrige Kabel weg und zwei verdrillte, starre Drähte verwenden.
Den Kollektor mal auf der Mittelanzapfung des Filters probieren.
Falls das nichts hilft, das Filter primärseitig mit einem Widerstand 
bedämpfen, evtl. mit ca. 47k anfangen.

>>> der DC mit der begrenzten Zahl an Bauteilen.
>> Der befindet sich in der Warteschleife.
> Welches Projekt ist denn aktuell an der Reihe, wenn man fragen darf?

Heute hab ich bei meinem Signalverfolger den Lautsprecher getauscht:
https://www.youtube.com/watch?v=wR_AtNww8uA
Es war nicht so einfach, einen geeigneten zu finden,
aber ein Visaton FR 87 mit 4 Ohm passt.

Der "Signal Tracer" hat eine recht hohe Verstärkung und der Tastkopf 
läßt sich zwischen NF und HF umschalten. Das ist manchmal ganz 
praktisch, auch beim Basteln von Empfängern.

So ein Teil steht auch noch auf dem Tisch:
http://www.radiomuseum.org/r/telefunken_b744gwk_b_744_gwk.html
Es fehlt noch ein Abgleich, anscheinend hat jemand an den Filtern 
rumgedreht. Wenigstens sind die Kerne nicht zerbrochen.

Am 29.Juni sendet der SAQ, wie jedes Jahr. Mal sehen, ob ich wieder 
mitmache.

von Harry (Gast)


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Hallo Bernd,

Danke für die Vorschläge!

B e r n d W. schrieb:
> Am NE602 Pin1 mit Pin 2 vertauschen (aus Mitkopplung wird
> Gegenkopplung).

Bringt leider keine Änderung.

> Das zweiadrige Kabel weg und zwei verdrillte, starre Drähte verwenden.

Bringt leider keine Änderung.

> Den Kollektor mal auf der Mittelanzapfung des Filters probieren.

Es gibt keine Mittelanzapfung, nur den unbeschalteten Pin.

> Falls das nichts hilft, das Filter primärseitig mit einem Widerstand
> bedämpfen, evtl. mit ca. 47k anfangen.

Kein Effekt bis hin zu 1k.


Wenn man einen C von ca. 100p direkt zw. Pin1 und Pin2 vom SA602 
schaltet, eliminiert man die Schwingungen weitgehend.
Nehme deshalb an, dass die Kaskode im UKW-Bereich schwingt.
Habe den BFO-Mischer etwas weiter von der Kaskode weggerückt und das 
Kabel vom Resonanzübertrager zum SA602-Eingang auf die Hälfte gekürzt, 
das bringt aber auch keine Besserung.
Möglicherweise hat einer der Kaskoden-Transistoren eine sehr hohe 
Transitfrequenz und erzeugt wilde Schwingungen...
Werde gleich mal mit verschiedenen Transistoren experimentieren.


> Der "Signal Tracer" hat eine recht hohe Verstärkung und der Tastkopf
> läßt sich zwischen NF und HF umschalten. Das ist manchmal ganz
> praktisch, auch beim Basteln von Empfängern.

Das kann ich mir lebhaft vorstellen! Cooles Teil!!!
Das B744GWK ist auch ein cooles Teil!!! Noch richtig eins von der alten 
Machart ohne UKW.

> Am 29.Juni sendet der SAQ, wie jedes Jahr. Mal sehen, ob ich wieder
> mitmache.

Ist das dieser schwedische Zeitzeichensender - bei was kann man da 
mitmachen?

von Harry (Gast)


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Habe den oberen Transistor der Kaskode (den am Resonanzübertrager) gegen 
einen BC548C getauscht und den unteren gegen einen BF494.
Jetzt ist das Problem mit dem Schwingen vollständig behoben.
Der Arbeitspunkt an der oberen Basis liegt nun auf 4,2V DC.

Bin nur nicht ganz sicher, ob der BC548C die volle Verstärkung bringt, 
weil er ja als Emitterfolger arbeitet und damit möglicherweise bei 
6,55MHz schon Einbußen im Frequenzgang zeigt...

von Harry (Gast)


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Habe es grade mit der Simulation von oben (Bjt_Kaskode.asc) in Ltspice 
ausprobiert.
Den oberen T als BC547C und den unteren als BF199, weil BC548C und BF494 
nicht in der Bibliothek enthalten sind.

Schaut so weit gut aus.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Ist das dieser schwedische Zeitzeichensender
> - bei was kann man da mitmachen?

Dieser letzte Maschinensender ist Weltkulturerbe. Er sendet zweimal pro 
Jahr, Ende Juni und am morgen des 24.Dezember auf 17,2kHz.
http://alexander.n.se/in-english/saq-transmission/


> ob der BC548C die volle Verstärkung bringt

Der BF494 wird mit einer Transitfrequenz von 120 MHz angegeben, da gehen 
die BC546...BC548 je nach Hersteller deutlich weiter.

> ob der BC548C die volle Verstärkung bringt,
> weil er ja als Emitterfolger arbeitet

Der obere arbeitet in Basisschaltung und sollte dadurch den Schwingkreis 
vom unteren Transistor isolieren. Der untere arbeitet in 
Emitterschaltung und sollte nur eine Stromverstärkung haben, da der 
obere Transistor am Emitter eine recht niedrige Eingangsimpedanz 
aufweist (3...100 Ohm je nach Transistor). Dadurch wird die 
Miller-Kapazität vermieden.

> Jetzt ist das Problem mit dem Schwingen vollständig behoben.

Dann bin ich mal gespannt, wie sich der Empfang weiterentwickelt!

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Er sendet zweimal pro
> Jahr, Ende Juni und am morgen des 24.Dezember auf 17,2kHz.

Danke für den Link!
Wie empfängt man so tiefe Frequenzen? Mit einer abstimmbaren 
Loop-Antenne mit vielen Windungen?


>> ob der BC548C die volle Verstärkung bringt
>
> Der BF494 wird mit einer Transitfrequenz von 120 MHz angegeben, da gehen
> die BC546...BC548 je nach Hersteller deutlich weiter.

Danke auch für die Erklärungen zur Kaskode. Deshalb ist hier wohl auch 
ein Resonanzübertrager so günstig, weil die Basis-Schaltung einen 
ziemlich hochohmigen Ausgang hat!?!

Habe jetzt noch mal beide Kaskoden-Ts durch zwei BC550C ersetzt. Die 
sind etwas rauschärmer und sollten 6,55MHz auch gut schaffen (tun sie 
auch, wie sich gezeigt hat :O)).

Ich glaube, der Empfänger ist schon ziemlich gut. Er nimmt noch 
Stationen verständlich auf, den der andere Empfänger (Doppelsuper) schon 
lange nicht mehr wahrnimmt.


> Dann bin ich mal gespannt, wie sich der Empfang weiterentwickelt!

Drei Sachen stehen ja noch an:

1) RF-Abschwächer und Schutz gegen HF-Überspannungen vom Tx

2) BFO soll einen Dreifach-Schalter bekommen für die Stellungen
     -BFO auf linke Filterflanke
     -BFO auf Filtermitte
     -BFO auf rechte Filterflanke
     (jeweils als Festfrequenz)

3) Audio-Teil mit NF-CW-Filter und Endstufe


Als nächstes steht 3) an. Wobei man sagen muss, dass ein 100nF-C am 
SA602-Ausgang eigentlich schon das meiste Rauschen eliminiert.
Man könnte mit dem IC-internen Ausgangs-Widerstand einen passiven TP 2. 
Ordnung aufbauen:
1k5/100nF -> 30k/5nF -> hochohmiger OP-Eingang
(OP mit HP-Filter zur Rumpelentfernung und Verstärkung)
Dann noch mal ein passiver TP 1. Ordnung und dann zum Endstufen-IC
Der Elko vor dem Lautsprecher könnte auch noch mal so gewählt werden, 
dass tiefere Töne abgefiltert werden.
(das mal so als Idee in den Raum gesprochen)

von Harry (Gast)


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Die Kaskode mit dem jetzigen Aufbau (also mit zwei BC550C) "säuft" 
übrigens knapp 30mA.
Ist das übertrieben viel? Laut der Simulation könnte man R1 (den 
Emitter-R von Q2/ 6R8) vergrößern und damit den Verbrauch senken, ohne 
dass die Verstärkung einbricht. Gilt das aber auch für die 
Signalfestigkeit?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Nein, die ist in erster Linie proportional zum Strom.


Solche niedrigen Frequenzen kann man einfach mit 2m Draht und einer 
Soundkarte empfangen.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Wie empfängt man so tiefe Frequenzen?
> Mit einer abstimmbaren Loop-Antenne mit vielen Windungen?

Ich hab ein altes Centronics-Druckerkabel mit 25 Adern genommen und 
damit 2 Windungen gebildet. Dann die Adern in Reihe geschaltet, wodurch 
sich 50 Windungen ergaben. Den Schirm hab ich nur einseitig 
angeschlossen, damit es keinen Kurzschluss gibt. In 5 Stufen kann mit 
parallel geschalteten Kondensatoren und einem Drehkondensator der 
Bereich von 11-25kHz durchgestimmt werden.

Es gibt ja nur einen Versuch, dann ist wieder für ein halbes Jahr Ruhe. 
Deshalb kann zuvor versucht werden, die Alphas zu empfangen. Da diese 
deutlich schwächer ankommen, klappts hinterher auch mit dem SAQ.
https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4ngstwelle#Liste_der_L.C3.A4ngstwellensender

Falls die Nachbarschaft zu viele Störungen produziert, hilft nur eine 
Stadtflucht.

> Deshalb ist hier wohl auch ein Resonanzübertrager so günstig,
> weil die Basis-Schaltung einen ziemlich hochohmigen Ausgang hat!?!

Ja.

> Man könnte mit dem IC-internen Ausgangs-Widerstand
> einen passiven TP 2. Ordnung aufbauen: 1k5/100nF -> 30k/5nF

Es funktioniert schon, die Impedanz um >= Faktor 3 zu erhöhen:
1k5/100nF -> 6.8k/22nF

Es reicht, die Koppel-Cs auf 300-400 Hz auszulegen und das unnötige 
Rauschen nach dem Quarzfilter zu entfernen. Ansonsten sollte ein 
6-poliges Ladderfilter selektiv genug sein.

Bei einem Empfänger ohne AGC würde ich die NF-Amplitude mit zwei 
antiparallelen Dioden begrenzen, ohne ist schlecht für die Ohren.

Wozu den BFO auf Filtermitte, um Empfänger und Sender auf Schwebung 
stellen zu können?

von B e r n d W. (smiley46)


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> Die Kaskode mit dem jetzigen Aufbau (also mit zwei BC550C)
> "säuft" übrigens knapp 30mA. Ist das übertrieben viel?

Normalerweise sollten 5-10mA reichen.

> Laut der Simulation könnte man R1 (den Emitter-R von Q2/ 6R8)
> vergrößern und damit den Verbrauch senken, ohne dass die
> Verstärkung einbricht. Gilt das aber auch für die Signalfestigkeit?

Das Ladderfilter, der Übertrager und die Eingangsimpedanz des unteren 
Transistors müssen aufeinander abgestimmt werden. Der 6,8 Ohm Widerstand 
beeinflusst die Eingangsimpedanz der Kaskode.

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Ich hab ein altes Centronics-Druckerkabel mit 25 Adern genommen und
> damit 2 Windungen gebildet. Dann die Adern in Reihe geschaltet

Clever! Dann hat man eine geschirmte Loop mit 50 Wdg.
Wie groß ist dabei der Abstimm-Drehko?


Abdul K. schrieb:
> Solche niedrigen Frequenzen kann man einfach mit 2m Draht und einer
> Soundkarte empfangen.

Vielleicht könnte man bei der Lösung über einen Unun die 
Antennenimpedanz verringern. Ein Tiefpass wäre sicher auch gut.
Und dann per Software filtern oder erst einsampeln und Speichern und 
dann filtern.
Wobei ich immer dachte, dass Soundkarten unter 20Hz sehr steil (?!?) 
abfallen.


B e r n d W. schrieb:
> Es reicht, die Koppel-Cs auf 300-400 Hz auszulegen und das unnötige
> Rauschen nach dem Quarzfilter zu entfernen.

Meinst du kleine Koppel-Cs, um die Frequenzen < 700Hz abzuschwächen?


> Wozu den BFO auf Filtermitte, um Empfänger und Sender auf Schwebung
> stellen zu können?

Oh, habe das Frequenz-Offset unterschlagen. So war es gemeint:

2) BFO soll einen Dreifach-Schalter bekommen für die Stellungen
     -BFO-Frequenz auf linke Filterflanke + 750Hz
     -BFO-Frequenz auf Filtermitte        + 750Hz
     -BFO-Frequenz auf rechte Filterflanke+ 750Hz

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Normalerweise sollten 5-10mA reichen.

> Das Ladderfilter, der Übertrager und die Eingangsimpedanz des unteren
> Transistors müssen aufeinander abgestimmt werden. Der 6,8 Ohm Widerstand
> beeinflusst die Eingangsimpedanz der Kaskode.

Habe hier eine Seite zur Berechnung von BJT-Kaskoden gefunden.

http://www.daycounter.com/Calculators/Cascode/BJT-Cascode-Calculator.phtml

Was setzt man als "RC (Collector resistor)" und "RL (Load resistor)" 
ein?
Nehme an, dass beide Werte eher hochohmig sind (so ca. 200kOhm).

"RE1 (Emitter resistor, AC bypassed)" kann man vermutlich auf "fast" 
Null setzen.

"Beta (DC Current Gain)" ist bei den verwendeten BC550C = 500
"CCB (Cu Collector-Base Cap.)" ist 1,5pF
fT lt. Herstellerdatenblatt (Philips) > 100MHz (hm, klingt knapp)

In jedem Fall müsste der Emitter-Widerstand wohl verzehnfacht werden 
(6.8 -> 68 Ohm), um den Strom auf 15mA zu drücken, wenn die anderen 
Widerstände gleich bleiben.

von Harry (Gast)


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...langes "Gerechne" - kurzer Sinn:

habe den unteren T der Kaskode (Q2) einfach gegen einen funktionierenden 
BF199 getauscht, jetzt liegt der Stromverbrauch bei 6mA.

von Harry (Gast)


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(in der Basisschaltung als Q1 wird der BC550C mit seinen fT > 100MHz ja 
wohl schnell genug sein für 6,55MHz)

von B e r n d W. (smiley46)


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> "RL (Load resistor)"

Das wären die 3k vom NE602 transformiert mit 1:8 -> 192k

> "RC (Collector resistor)"

Der reelle Widerstand bei Resonanz hängt von der Güte ab. Aber gehe 
einfach mal von 100k aus. Bei einem Ruhestrom von 10mA würde an 100k 
eine riesige Spannung abfallen. Dieser online Calculator kann das nicht 
berechnen.

> wenn die anderen Widerstände gleich bleiben

Das müssen die nicht. Falls R3=22k bleibt, müssen die beiden anderen nur 
proportional vergrößert werden. Die Spannung der oberen Basis sollte bei 
4-4,5 Volt bleiben. Die BC550 sind niederohmiger als die BF199, wodurch 
die Signalquelle stärker belastet wird.

R1 und der Arbeitspunkt beeinflussen die Eingangsimpedanz. R1 könnte 
auch erhöht werden, um dann vorne mit 1:3 zu transformieren. Trotzdem 
kommen dann hinten 6dB weniger raus. Deshalb würde ich eher die beiden 
oberen Widerstände des Basis-Spannungsteilers ändern und R1 anpassen, um 
auf die richtige Eingangsimpedanz zu kommen.

Nachtrag:
Für die Anpassung muss sich V(in) gegenüber V(src) halbieren.

: Bearbeitet durch User
von B e r n d W. (smiley46)


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> gegen einen funktionierenden BF199 getauscht,
> jetzt liegt der Stromverbrauch bei 6mA.

Ok, das Hfe ist kleiner als 100.

> wird der BC550C mit seinen fT > 100MHz ja
> wohl schnell genug sein für 6,55MHz

Erlaubt ist, was funktioniert.

von Harry (Gast)


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Hallo Bernd,

vielen herzlichen Dank für die Anpassung der Kaskode und die 
ausführlichen Erklärungen zur Parametereingabe/Berechnung der 
Bauteilwerte!!!


Irgendwie klappt es aber immer noch nicht mit BF199 (unten) und BC550C 
(oben).

An der Stelle, wo sich der Kollektor von Q2 und der Emitter von Q1 die 
Hand schütteln, begibt sich folgendes:

Wenn man von dort einen C von ca. 500pF nach Masse legt, wird das Signal 
plötzlich deutlich lauter (mehr als doppelt so laut).
Ich vermute, dass die wilden Schwingungen beim oberen T nun beseitigt 
sind und jetzt der untere T schwingt. Der C unterbindet wahrscheinlich 
diese wilden Schwingungen, so dass die Schaltung mit der halbwegs 
möglichen Verstärkung arbeiten kann.
Um auszuschließen, dass es an dem verwendeten BF199-Exemplar (ß=95) 
liegt, habe ich es gegen einen anderen BF199 von einem anderen 
Hersteller (ß=65) getauscht.
Der Effekt ist aber geblieben.
Eine Ferritperle in der Nähe der Anschlüsse des Transistors scheint 
nichts zu bewirken.
Auch Drehen, Wegrücken und Abschirmen des Eingangstransformators (der 
vom Ladderfilter, 1:2) bringt nichts.
Eventuell liegt es auch an etwas anderem, die Bauteile um Q2 sind 
jedenfalls nicht HF-mikrofonisch.

Werde das ganze versuchsweise noch mal auf 2x BC550C mit deinen 
Widerstandswerten von oben umstricken und schauen, was passiert.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Harry schrieb:
> B e r n d W. schrieb:
>> Ich hab ein altes Centronics-Druckerkabel mit 25 Adern genommen und
>> damit 2 Windungen gebildet. Dann die Adern in Reihe geschaltet
>
> Clever! Dann hat man eine geschirmte Loop mit 50 Wdg.
> Wie groß ist dabei der Abstimm-Drehko?
>

Naja, habe ich schon 1995 verwendet für einen Übertrager. Ich hätte es 
mir patentieren lassen sollen.


>
> Abdul K. schrieb:
>> Solche niedrigen Frequenzen kann man einfach mit 2m Draht und einer
>> Soundkarte empfangen.
>
> Vielleicht könnte man bei der Lösung über einen Unun die
> Antennenimpedanz verringern. Ein Tiefpass wäre sicher auch gut.
> Und dann per Software filtern oder erst einsampeln und Speichern und
> dann filtern.
> Wobei ich immer dachte, dass Soundkarten unter 20Hz sehr steil (?!?)
> abfallen.
>

Probiers doch einfach mal aus! 2m Draht direkt an die Soundkarte. Mehr 
brauchts nicht. Die hat ja schon über 90dB 'innere Verstärkung', daher 
sieht man wirklich jeden Furz. Tiefpaß ist dank Delta-Sigma-Wandler auch 
schon drin.

von Harry (Gast)


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Harry schrieb:
> An der Stelle, wo sich der Kollektor von Q2 und der Emitter von Q1 die
> Hand schütteln, begibt sich folgendes:
>
> Wenn man von dort einen C von ca. 500pF nach Masse legt, wird das Signal
> plötzlich deutlich lauter (mehr als doppelt so laut).

Auch bei 2x BC550C bleibt der Effekt bestehen...

In der Simulation bringt ein 500p-C von der besagten Stelle (C zu E) 
nach Masse allerdings keinen Lautstärkegewinn (auch keinen Verlust). Es 
muss demnach wohl irgendwie am realen Schaltungsaufbau liegen.

Hat jemand eine Idee zur möglichen Ursache?

von Harry (Gast)


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Vielleicht ist an der Stelle vom Ladderfilter zum Kaskodeneingang ein 
"Nicht-Spartrafo" (1:2) besser?!?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Verändert sich das Verhalten wenn du mit dem Tastkopf draufgehst? 
Ungewünschte Schwingungen können den Arbeitspunkt der Schaltung durch 
Gleichrichtung an Halbleiterübergängen verschieben.

von B e r n d W. (smiley46)


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@Abdul K
> daher sieht man wirklich jeden Furz.

Ja, aber auch jeden Furz der Nachbarn! Außerdem stört sich mein Notebook 
schon selber.


@Harry
> Hat jemand eine Idee zur möglichen Ursache?

Eine Möglichkeit gibt es noch. Falls die Kaskode doch das Signal vom 
oberen Kollektor zur unteren Basis durchreicht, würde ein Widerstand in 
der Basisleitung des unteren Transistors helfen. Fang erstmal mit 1k an, 
falls das was bewirkt, reduzier ihn, soweit es geht. Bei 1k wäre 
allerdings die Eingangsimpedanz vollkommen daneben.

Warum bleibst Du nicht beim BC550, wenn der funktioniert hat? Der BF199 
geht je nach Hersteller bis 1,1GHz (Fairchild).

von Harry (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Verändert sich das Verhalten wenn du mit dem Tastkopf draufgehst?

Meinst du mit Tastkopf einen Oszilloskop-Tastkopf?


Abdul K. schrieb:
> Probiers doch einfach mal aus! 2m Draht direkt an die Soundkarte. Mehr
> brauchts nicht. Die hat ja schon über 90dB 'innere Verstärkung', daher
> sieht man wirklich jeden Furz. Tiefpaß ist dank Delta-Sigma-Wandler auch
> schon drin.

Werde ich testen, Danke für die Info! Mit welcher Software kann man das 
Signal rausfiltern?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich schreib das doch nicht wenn ich es nicht selbst probiert habe. 
Natürlich kann es sein, daß es mit deiner Soundkarte bei dir nicht geht.

SpectrumLab z.B.

Jo, Tastkopf. Ne Schaltung die keinen Tastkopf aushält ist suspekt. Klar 
gibt es seltene Sachen die keinen Tastkopf dank ihrer Exotik vertragen.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Ich schreib das doch nicht wenn ich es nicht selbst probiert habe.

Das liegt nicht an der Soundkarte. Ich hab auch so eine Mini-Whip nach 
pa0rdt. Der Notebook geht prinzipiell nur, wenn das Signal mit einem 
Übertrager galvanisch getrennt wird.

Heiligmorgen 2012 hat plötzlich eine Störung, wie von einer 
Phasenanschnitt-Steuerung ohne Filter, angefangen. Falls die Sonne 
scheint, legt auch der Wechselrichter meines Nachbarn los.
Nachdem es das zweite mal auch nicht geklappt hat, hab ich mir die Loop 
zusammengelötet. Parallel dazu 5 umschaltbare Kondensatoren und ein 
Drehkondensator mit 20-340pF. Damit konnte ich von Zuhause aus die 
Alphas empfangen.

> SpectrumLab

SpectrumLab, Spectran, SAQrx...
https://sites.google.com/site/sm6lkm/saqrx/

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Na wenn du meinst.
Mit einer EMU0202 reichen 50cm Draht ohne Elektronik, mit einer in den 
PC integrierten Soundkarte brauch ich dagegen ne kleine 
Verstärkerschaltung und am besten nen Übertrager zwischen Antenne und 
Eingangsstufe.
Und überhaupt hat die eine Soundkarte 48KHz Samplingfrequenz und ein 
Filter bei 20KHz, die andere 192KHz und ein Filter bei 100KHz.
Und ohne ASIO-Treiber ist bei 19KHz und geschätzten 15Bit S/N auch 
Schluß.

von Harry (Gast)


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Danke für die Infos!

B e r n d W. schrieb:
> Eine Möglichkeit gibt es noch. Falls die Kaskode doch das Signal vom
> oberen Kollektor zur unteren Basis durchreicht, würde ein Widerstand in
> der Basisleitung des unteren Transistors helfen. Fang erstmal mit 1k an,
> falls das was bewirkt, reduzier ihn, soweit es geht. Bei 1k wäre
> allerdings die Eingangsimpedanz vollkommen daneben.
>
> Warum bleibst Du nicht beim BC550, wenn der funktioniert hat? Der BF199
> geht je nach Hersteller bis 1,1GHz (Fairchild).

Habe den Kaskodeneingang testweise kurzgeschlossen, die Symptomatik 
bleibt bestehen.
Von da her könnte es gut sein, dass der "obere" T etwas durchreicht.

Die BC550C sind allem Anschein nach 1999 produziert worden und haben lt. 
Original-Datenblatt von Philips aus heutiger Sicht relativ schlechte 
Werte für diesen Typ.

Bevor ich einen Widerstand in den unteren Basiskreis klemme, probiere 
ich erst mal lieber noch ein paar Transistor-Typen durch.
So gesehen sollte der obere T dann wohl ein HF-Typ (besser: einer mit 
geringer Emitter-Kapazität) sein!?!
Der verwendete BC550C hat lt. Datenblatt bei 1MHz 11pF.

von Harry (Gast)


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Harry schrieb:
> Der verwendete BC550C hat lt. Datenblatt bei 1MHz 11pF.

Der BF199 von Motorola hat nur eine Ce von max. 0,35pF.

von Harry (Gast)


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Q1 = BF494   (Ce = 1pF)

Q2 = BF199

Ladderfilter mit ohmschen 220R abgeschlossen

-------------------

funktioniert!!!





Wermutstropfen:
Wenn man den 220R-Widerstand gegen den 1:2-Übertrager austauscht, 
schwingt es wieder gewaltig... der Übertrager und der BF199 scheinen 
sich nicht zu mögen.


Der BF199 am Resonanzübertrager ist quasi unbeherrschbar (egal ob 1kOhm 
parallel zum Resonanzübertrager-Eingang oder eine Ferritperle auf dem 
Kollektor)


@Bernd:
Du hattest auf jeden Fall recht, die Ce hat beim BC550 ordentlich was 
durchgelassen.

von Harry (Gast)


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Hatte noch beide Ts der Kaskode in BF494 getauscht.

Damit ist das Problem um den Resonanzübertrager verschwunden und an der 
Stelle, an dem sich Emitter und Kollektor begegnen, zeigt ein 500p-C 
gegen Masse auch keine Wirkung mehr.

Allerdings scheint es immer noch leicht um die Basis von Q2 und den 
Ausgang des 1:2-Übertragers herum zu schwingen (das UKW-artige Rauschen 
lässt sich in dem Bereich mit einem 15p-C geg. Masse stark mindern).

Mit einen ohmschen Abschluss (220 Ohm) treten wie gesagt ausch bei einem 
BF199 (Q2) keine wilden Schwingungen auf.

Ich vermute fast, der 1:2-Übertrager ist das Problem...

von B e r n d W. (smiley46)


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> Ich vermute fast, der 1:2-Übertrager ist das Problem...

Falls irgendwas vom Ausgang zum Eingang zurückkommt (was die Kaskode 
eigentlich verhindern soll), kann ein Huth-Kühn-Oszillator entstehen. 
Die Schwingung findet auf der Eigenresonanz des 1:2 Übertragers statt. 
Verhindern kann man das am einfachsten mit einem Widerstand in der 
Basisleitung von Q2. Eventuell geht auch die Ferritperle.

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Falls irgendwas vom Ausgang zum Eingang zurückkommt (was die Kaskode
> eigentlich verhindern soll), kann ein Huth-Kühn-Oszillator entstehen.

Noch nie vorher gehört, Danke für die Info!
http://de.wikipedia.org/wiki/Huth-K%C3%BChn-Schaltung

(das eine 1pF Ce beim BF494 ist vielleicht schon zuviel)

> Die Schwingung findet auf der Eigenresonanz des 1:2 Übertragers statt.

Dann müsste ein anderer Übertrager mit anderer f(res) ja eigentlich die 
Schwingneigung verhindern?!

> Verhindern kann man das am einfachsten mit einem Widerstand in der
> Basisleitung von Q2. Eventuell geht auch die Ferritperle.

Hattest du schon geschrieben, werde es später testen.


Habe zuhause auch noch Doppellochkerne - eventuell führe man vom 
Streufeld her damit besser - würde bei Huth-Kühn allerdings eher weniger 
helfen.


Auf jeden Fall interessant zu sehen, wie sich das Problem bei den 
einzelnen Transistor-Wechseln vom Resonanzübertrager über den 
gemeinsamen Emitter-Kolektor-Punkt zum Kaskodeneingang verschoben hat.


Was macht der NF-/HF-Signalverfolger?

von Harry (Gast)


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Konnte den Rauschpegel weiter senken, u.a. durch Verwendung eines 
FT37-77-Kerns und nur 3x 5 Wdg. "verdrillt" als Eingangsübertrager 
(1x5Wdg. für Ladderfilterseite, 2x5Wdg. in Serie für BJT-Kaskodenseite). 
Dabei war es günstig, die Sek.-Wicklung phasenvertauscht anzuschließen.

Es gibt aber eine deutliche Rausch-Schwelle, die bestehen bleibt. Auch 
mit einem 1k-Widerstand in der Basiszuleitung von Q2.

Habe deshalb den ÜT abgeklemmt und durch einen Festwiderstand 1k 
ersetzt.
Das verbleibende Grundrauschen kann nur wie im Anhang gezeigt eliminiert 
werden (100nF direkt von Basis nach GND).
Dieses Grundrauschen ist mehrfach lauter als das Rauschen vom 
Quarzfilter.

Bleibt die Frage, ob dieses Grundrauschen durch Eigenschwingungen der 
Kaskode erzeugt wird oder wirklich ein bauteilbedingtes Grundrauschen 
ist, das in Kauf genommen werden muss.
(wenn dem so wäre, fände ich es ziemlich laut für die Anwendung)

von Harry (Gast)


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PS: über den unteren 33k-Widerstand wird nichts eingeschleppt, hatte ihn 
über einen TP gefiltert (BasisQ1 -> 1kOhm, 100nF nach GND -> 33kOhm -> 
BasisQ2).

Am Transistorexemplar wird es wohl auch nicht liegen, hatte mehrere 
BF199 von verschiedenen Herstellern durchprobiert - alle mit dem 
gleichen Resultat.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hier ist nochmal ein Gegenvorschlag ohne Übertrager. Dabei kommen von 
vorne 12dB mehr Signal, entsprechend sollte das Rauschen der Kaskode 
weniger ins Gewicht fallen. Ohne Übertrager ist dann auch die 
Schwingneigung wieder weg.

von Harry (Gast)


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Hallo Bernd,

Danke für die Schaltbildidee ohne Übertrager!

Kannst du eventuell noch mal kurz einen Blick auf das Bild 
"Bjt-Kaskode_Rb.GIF " drei Postings weiter oben werfen?

Kann es sein, dass dort bei dem Testaufbau schon das Rauschen der 
Widerstände 22k und 33k so stark zum Tragen kommt, dass es klingt, als 
würde die Stufe schwingen?

(wenn ja, könnte es nämlich sein, dass das Eingangssignal für das 
Ladderfilter viel zu niedrig ist - dann würde die hohe Verstärkung der 
Kaskode ein Schwingen möglicherweise nur "vortäuschen")

von Ulrich H. (lurchi)


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Die 33 K und 22 K Widerstände sind für das Rauschen nicht relevant. Das 
Rauschen der Widerstände wird oben durch den 10 nF Kondensator 
krugeschlossen, und unten ist es der 1 nF Kondensator zum 
Eingangssignal. Der einzige Widerstand der nennenswert zum Rauschen 
beiträgt wäre der 1 K Widerstand Rb. Das Rauschen dieses Widerstandes 
ist ggf. auch schon mehr als das vom BF199 - also ggf. schon eine 
wesentliche Rauschquelle in der Schaltung.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Harry

Nimm mal die letzte LTspice Simulation und mach statt dem Strichpunkt 
einen Punkt vor das noise. Du kannst Dir das Rauschen am Ausgang 
anzeigen lassen und den Rauschanteil jedes Bauteils, welches zum 
Rauschen beiträgt.

R10 und Q3 rauschen am stärksten, Q2 noch ein wenig, aber die Kurven der 
drei Basisvorwiderstande gehen kaum von der Nulllinie weg.

von Harry (Gast)


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Vielen Dank an euch für die schnellen Antworten!

Ulrich H. schrieb:
> Der einzige Widerstand der nennenswert zum Rauschen
> beiträgt wäre der 1 K Widerstand Rb. Das Rauschen dieses Widerstandes
> ist ggf. auch schon mehr als das vom BF199

Danke für die Erklärung, jetzt verstehe ich es.

Beim derzeitigen Aufbau rauscht der 1k-Widerstand subjektiv betrachtet 
etwa vier mal so laut wie der BF199 (ein mal 100n-C von jenseits des 1k 
nach GND und ein mal direkt von der Basis nach GND).

Bei einem 2N2222 oder 2N708 ist das 1k-Rauschen subjektiv etwa doppelt 
so stark wie das Transistorrauschen (der BF199 rauscht also deutlich 
weniger als die beiden letztgenannten).


B e r n d W. schrieb:
> Nimm mal die letzte LTspice Simulation und mach statt dem Strichpunkt
> einen Punkt vor das noise. Du kannst Dir das Rauschen am Ausgang
> anzeigen lassen und den Rauschanteil jedes Bauteils, welches zum
> Rauschen beiträgt.

Prima, Danke, habe schon damit rumexperimentiert. Sehr praktisch!!! :O)

von B e r n d W. (smiley46)


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> 1k-Rauschen subjektiv etwa doppelt so stark wie das Transistorrauschen

Der Widerstand kann möglicherweise auf 100 Ohm reduziert werden, ohne 
dass die Schwingneigung wieder anfängt. Dann überwiegt wieder der 
Transistor.

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Der Widerstand kann möglicherweise auf 100 Ohm reduziert werden, ohne
> dass die Schwingneigung wieder anfängt.

Der Widerstand an der Basis ist mittlerweile durch eine Ferritperle 
direkt an der Basis mit 1 Wdg. (! also nicht nur das Bein durchgesteckt) 
ersetzt.

Schwingen tut nach meiner Meinung nichts mehr. Es ist ein schwaches 
Restrauschen verblieben, das ich (noch) nicht erklären kann.


Als Endstufen-IC ist ein TDA7052A zum Einsatz gekommen (sehr angenehm, 
kein Einschaltknacksen, fast kein Eigenrauschen, Volume-Steuerung über 
DC, Eigenrauschreduktion bei geringer Lautstärke :O)).


Jetzt fehlt noch die NF-Vorstufe mit OP. Die minimale Betriebsspannung 
wird später ca. 8V sein.

Als OP kommen infrage:

TL072
NE5534
TLC271CP (meine, der wäre mehr oder weniger Rail-to-Rail und für Single 
Supply).

(bis jetzt noch nicht abschließend geklärt, welcher von denen zum 
Einsatz kommen soll)

von B e r n d W. (smiley46)


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> Es ist ein schwaches Restrauschen verblieben,
> das ich (noch) nicht erklären kann.

Ein klein wenig Rauschen muss man wohl akzeptieren.

> Als Endstufen-IC ist ein TDA7052A zum Einsatz gekommen

Den hab ich auch schon mal verbaut, sehr gutmütig.

> TL072, NE5534, oder TLC271CP

Keine Frage, der NE5534 gewinnt mit Abstand. Das ist zwar kein Rail to 
Rail OPV, aber bei 8V Betriebsspannung kommen immer noch ca. 5Vss raus. 
Das Rauschen ist gering und das Verstärkungs-Bandbreiten-Produkt liegt 
bei 10MHz.

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Ein klein wenig Rauschen muss man wohl akzeptieren.

Das Kaskodenrauschen ist jetzt nur noch etwa so laut wie das Rauschen 
aus dem Filter. Damit kann man leben.


Wollte den NF-Teil der Schaltung vorab mit Ltspice simulieren, finde in 
der Bibliothek leider kein Modell für den NE5534 (NE5534AN).

Hier könnte man ein Spice-Modell herunterladen (die Datei im Anhang), 
allerdings mit anderer Anschlussbelegung (was für die reine Simulation 
vermutlich egal ist).
http://www.ti.com/product/ne5534

Wobei mir nicht klar ist, wie man eine .301-Datei einbindet. Bei Ltspice 
haben die Opamp-Dateien, glaube ich, .sub-Endungen und sind inhaltlich 
mit dem Editor unleserlich.

von B e r n d W. (smiley46)


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> allerdings mit anderer Anschlussbelegung

Die Simulation wird ohne korrekte Anschlussbelegung nicht funktionieren. 
Da muss man sich erst ein passendes Symbol erstellen.

Nimm für die Simulation einfach den LT1007, der verhält sich ähnlich. 
Lediglich steht beim typischen Verstärkungs-Bandbreiten-Produkt 8 statt 
10 MHz.

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Nimm für die Simulation einfach den LT1007, der verhält sich ähnlich.

Danke für den Tipp!!!

von Harry (Gast)


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Hier eine kleine Simulation mit einem frequenzselektiven NF-Verstärker.
Fragt sich natürlich, ob die Schaltung in der Praxis so funktionieren 
würde.

von Harry (Gast)


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Hier noch der Frequenzgang...

von Harry (Gast)


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Und hier noch das .asc-File.

(irgendwie lassen sich grade nicht mehrere Anhänge in ein Posting 
packen)

von B e r n d W. (smiley46)


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Schau Dir mal anstatt des Ausgangsstroms die Ausgangsspannung an. Wie 
passen 86dB Verstärkung in den Pegelplan?

von B e r n d W. (smiley46)


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Das ist ein Tiefpass mit Resonanzüberhöhung.

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Schau Dir mal anstatt des Ausgangsstroms die Ausgangsspannung an.

Wie meinst du das? Wird im Sweep oben nicht die Ausgangsspannung 
gegenüber der Eingangsspannung in dB angezeigt?

von B e r n d W. (smiley46)


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In der Überschrift steht I(R4).

Der TDA7052A hat übrigens eine Eingangsimpedanz von 20k.

: Bearbeitet durch User
von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Das ist ein Tiefpass mit Resonanzüberhöhung.

Überschnitten...



Bei dem realen Schaltungsaufbau mit der Kaskode über den SA602 an die 
Endstufe ist das Signal noch ziemlich leise. Um 12dB sollte es 
schätzungsweise schon noch verstärkt werden (zumal  die Kaskode nicht 
bei voller Verstärkung betrieben wird).

B e r n d W. schrieb:
> In der Überschrift steht I(R4).

Achso... für die Spannung die Leiterbahn am R anklicken - Danke, jetzt 
sehe ich, was du meinst!!!


> Der TDA7052A hat übrigens eine Eingangsimpedanz von 20k.

Im Datenblatt hier wird ein 5k-R vorgeschlagen, von dort ein 470nF-C 
direkt auf den Eingang. Habe es erst mal so gemacht...

von Harry (Gast)


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Ganz vielen Dank auch für die Simulation mit den zwei OPs ohne Spule!!!


Kann man von LTspice aus eigentlich direkt den Plot mit dem Schaltbild 
darunter als .gif exportieren?

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Das ist ein Tiefpass mit Resonanzüberhöhung.

Kann man die Resonanzüberhöhung bei ca. 725 Hz noch etwas höher treiben, 
auf ca. +18dB (oder zur Not einfach den Gesamtpegel etwas anheben)?

von B e r n d W. (smiley46)


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Einfach den Gesamtpegel etwas anheben!

> direkt den Plot mit dem Schaltbild darunter als .gif exportieren?

Ich hab mal auf den Pdf Creator gedruckt. Wenn der sich öffnet, kann 
"speichern als" aufgerufen werden. Es funktioniert mit png und jpg.

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Ich hab mal auf den Pdf Creator gedruckt.

Danke für die Info!


Kurze Frage - darf an der markierten Stelle im Schaltbild ein 
Kondensator sitzen?
Lt. Simulation funktioniert es, aber wirklich wohl ist mir bei einem 
invertierenden Verstärker nicht dabei.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Lt. Simulation funktioniert es

Aber kommt da wirklich der erwünschte Frequenzgang raus? Ich würde in 
Reihe zu C7 einen Widerstand mit 1k schalten. Falls dann die Verstärkung 
zu klein wird, den R15 auf 10k erhöhen.

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Aber kommt da wirklich der erwünschte Frequenzgang raus?

Primär geht es darum, die HF an Pin4/SA602 abzublocken (Frequenzgang ist 
eher zweitrangig). Es müssen keine 100nF sein, aber ca. 1nF sollte es an 
der Stelle schon sein - sonst fängt die Kaskode wieder HF von dort auf 
(das war ja schon mal der Fall).


> Ich würde in
> Reihe zu C7 einen Widerstand mit 1k schalten.

Was würde der bringen?
Muss nicht der OP-Eingang DC-mäßig von des Spannung an Pin4/SA602 
entkoppelt werden?!

von B e r n d W. (smiley46)


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>> Reihe zu C7 einen Widerstand mit 1k schalten.
> Muss nicht der OP-Eingang DC-mäßig von des Spannung
> an Pin4/SA602 entkoppelt werden?!

C7 soll ja bleiben, C13 ist auch ok. Die Schaltung mit zusätzlichem 1k 
Widerstand in Reuhe zu C7 würde zwei Tiefpässe bilden und den direkten 
kapazitiven Pfad nach GND vermeiden.

Ohne Widerstand würden die Kondensatoren C12, C7 und C13 für hohe 
Frequenzen einen kapazitiven Spannungsteiler nach GND bilden. Dann 
stellt sich für den OPV bei hohen Frequenzen eine andere Verstärkung als 
für tiefe ein. Manche OPVs werden auch instabil.

von Harry (Gast)


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Der invertierende Verstärker hat einen Höcker bei ca. 600kHz

Was spricht gegen einen nichtinvertierenden Verstärker wie im Anhang?
Das höhere Rauschen durch die beiden Spannungsteiler-Widerstände am 
(+)-Eingang?

von Harry (Gast)


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Hier noch Plot und Schaltbild...

von Ulrich H. (lurchi)


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Der nicht invertierende Verstärker geht auch. Mehr Rauschen gibt der 
auch nicht - eher weniger. Die Widerstände R11 und R12 dürfen auch 
größer werden - die sind nur für den Bias nötig.

Die Invertierende Version sollte mit einem Widerstand in Reihe zu C7 
(wegen der Stabilität des OPs) auch gehen. Ohne ist ggf. die Kapazitive 
Last für den OP zu groß.

In beiden Fällen kann die Schaltung als Ganzes auch hochohmiger werden, 
insbesondere C5 muss dann nicht mehr so groß sein. So kritisch ist das 
Rauschen da nicht mehr. Dafür ist der Pegel schon zu groß, und andere 
Rauschquellen (z.B. der 1. Mischer) sind viel größer.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Die Widerstände R11 und R12 dürfen auch größer werden
> die sind nur für den Bias nötig.

Ursprünglich waren C7, R11 und R12 als Hochpass gedacht. Unterhalb der 
Grenzfrequenz beginnen R11 || R12 zu rauschen. An dieser Stelle kann 
zwar auf den Hochpass verzichtet werden, andererseits würde das Rauschen 
im Lautsprecher weniger als 1mV betragen.

von Harry (Gast)


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Hallo,

ich danke euch für die Antworten!

Ulrich H. schrieb:
> In beiden Fällen kann die Schaltung als Ganzes auch hochohmiger werden,
> insbesondere C5 muss dann nicht mehr so groß sein.

Nach welcher Formel wird der TP mit Resonanzüberhöhung um U2 aufgebaut, 
ist es ein Bessel-Filter?

von Harry (Gast)


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Habe es auf jeden Fall mal nichtinvertierend aufgebaut - Rauschen und 
Rumpeln sind kaum vernehmbar.
Die Lautstärke könnte insgesamt noch etwas angehoben werden.

So weit ich bis jetzt gehört habe, klingen die Morsezeichen allerdings 
ziemlich verwaschen. Könnte an dem steilen Filterabfall (von 750Hz bis 
20kHz immerhin -120dB) liegen!?!

von B e r n d W. (smiley46)


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> Könnte an dem steilen Filterabfall
> (von 750Hz bis 20kHz immerhin -120dB) liegen!?!

Eher an der Resonanzüberhöhung. Falls die Morsezeichen nach der ersten 
Stufe noch gut klingen, muss die Güte des Filters zurückgenommen werden. 
Dazu C5 halbieren und C6 verdoppeln, das reduziert die Güte und die 
Filtermitte bleibt.

Die erste Stufe kann das Signal anheben, einfach R16 verdoppeln und C14 
halbieren.

So stark muss auch garnicht gefiltert werden, die Hauptarbeit soll das 
Ladderfilter erledigen.

von Harry (Gast)


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Hallo,

C5 und C6 sind jetzt gegen 150nF und 68nF ausgetauscht.

Das macht vom ersten Reinhören her schon mal einen wesentlich besseren 
Eindruck.

R16 ist momentan bei 6k.

Leider ist momentan das 30m-Band ziemlich leer, so dass bisher noch 
nicht richtig getestet werden konnte.

Wahrscheinlich ist R16 mit 6k immer noch zu klein. Kann man sagen, wo in 
etwa die realistische Verstärkungsgrenze liegt? R16 z.B. auf 1M zu 
vergrößern, macht sicher keinen Sinn!?


B e r n d W. schrieb:
> Die erste Stufe kann das Signal anheben, einfach R16 verdoppeln und C14
> halbieren.

C14 bleibt erst mal weg, bis der richtige Wert für R16 gefunden ist.


> So stark muss auch garnicht gefiltert werden, die Hauptarbeit soll das
> Ladderfilter erledigen.

So sehe ich das auch. Der Sound nach der ersten Stufe ist ziemlich gut, 
nur leider auch ziemlich leise.

von B e r n d W. (smiley46)


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> R16 z.B. auf 1M zu vergrößern, macht sicher keinen Sinn!?

Faktor 1000 könnte schon funktionieren, falls die obere Grenzfrequenz in 
der Nähe von 1kHz bleibt. Dann für Versuche vorerst den 
Tiefpass-Kondensator (C14?) weglassen.

von Ulrich H. (lurchi)


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Bei der Verstärkung gibt es 2 Grenzen:
Einmal ist da ein Limit was der OP mit macht. Bei rund 10 MHz GBW und 1 
kHz Signalfrequenz geht halt nicht mehr als eine 10000 fache 
Verstärkung. Das Limit wird so schnell nicht erreicht, selbst wenn man 
noch einen Faktor 10 für die Schleifenverstärkung über lassen will. Mit 
größerem R16 müsste man auch C14 anpassen, sonst werden nur die tiefen 
Töne lauter, aber nicht das gewünschte Signal. Einfacher wäre es ggf. 
R15 variabel zu machen. Wird R16 zu groß, nimmt auch der Offset über den 
Bias Strom zu: Auch da könnte man aber wohl bis über 1 M gehen (gäbe 
dann 1 M * 500 nA = 0,5 V DC Offset). Bei der niedrigen Frequenz kriegt 
man auch eine hohe Verstärkung hin ohne das es schwingt.

Das andere Limit ist das Rauschen von den Stufen davor (bei richtiger 
Auslegung ist das vor allem der Signalhintergrund den die Antenne 
Empfängt). Wo das Limit liegt könnte man ggf. rechnen oder halt 
probieren - das hängt auch davon ab, was an Lautsprecher usw. dahinter 
hängt. Irgendwann wird einfach nur das Rauschen zu sehr verstärkt. Mehr 
Verstärkung bringt dann nichts mehr, denn das S/N Verhältnis bleibt ja 
konstant.

von B e r n d W. (smiley46)


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Dann könnten die Bauteilewerte ein wenig anders ausgelegt werden (siehe 
Anhang).

> Das andere Limit ist das Rauschen von den Stufen davor

Pegelplan Update:
-----------------
 10dB Eingangsfilter
 17dB NE602
-12dB Übertrager in
 -6dB Laddefilter
  6dB Übertrager
 40dB Kaskode mit Resonanzübertrager
 17dB NE602
 30dB NF-Vorverstärker ????
 40dB NF-Verstärker
-------------------
 142dB Summe -> Ua/Ue = 12.590.000

Oder 1µ wird auf 10Volt verstärkt. Aber das Antennenrauschen wird schon 
mehrere µV betragen. Es sei denn, am Pegelplan stimmt was nicht.

: Bearbeitet durch User
von Harry (Gast)


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Hallo zusammen,

wollte kurz sagen, jetzt, wo die Tage kürzer geworden sind, habe ich den 
CW-Rx von der Elektronik her fertiggestellt. Es fehlt also "nur" noch 
das Gehäuse.

Für den NF-Vorverstärker habe ich den Vorschlag von Bernd beherzigt (ist 
schon ein Weilchen her, dennoch: Danke Bernd!!!).
Es werden nun die Bauteilwerte wie im Anhang verwendet.

Als nächstes wird noch ein RF-Regler benötigt und dann soll der VFO 
zusätzlich mit einem Mischer von einem QRP-Tx verbunden werden (bisher 
erst in Planung).

Ohne RF-Regler ist der Empfänger relativ schnell "überfahren". Im Moment 
ist am Eingang eine Langdrahtantene über 22pF an einen 47-Ohm-Widerstand 
angeschlossen - bei diesem Aufbau sind die Empfangsergebnisse hier in 
der Stadt bei normalstarken Sendern klar und deutlich (bei echten 
Bombasten muss der C besser auf 5pf verkleinert werden). So viel dazu.

Also viele Grüße und einen guten Start in die neue 
Herbst-Winter-Bastelsaison 2014/2015 :O)

Viele Grüße!

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Harry

Schön, die Fortschritte zu sehen.

In verschiedenen Quellen wird propagiert, den Lautstärkeregler nach der 
Hälfte der Verstärkung anzuordnen. Dann kann man zurückregeln, bevor 
Übersteuerung eintritt. Ist das Poti zu weit hinten, passiert sowas. Ist 
das Poti gleich nach dem Mischer angeordnet, rauscht der Verstärker 
danach deutlich hörbar.

Eine Alternative wäre ein lineares Stereo-Poti, mit dessen Hilfe sich 
das Signal nach 1/3 und nach 2/3 der Verstärkung regeln läßt.

Freundliche Grüße,
Bernd

von Harry (Gast)


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Hallo Bernd,

Danke für die schnelle Antwort!

Du meinst den NF-Verstärker bzw. dessen Lautstärkeregler?

Das Rauschen hinter dem Produktdetektor ist auch bei kurzgeschlossenem 
Antenneneingang so laut, dass das Rauschen des NF-Teils definitiv 
vernachlässigt werden kann.

Am meisten rauscht wohl nach wie vor die Kaskode.

Habe leider nur ein China-USB-Oszilloskop mit 20MHz Bandbreite und 
passiven Tastköpfen, eventuell könnte man damit aber trotzdem ein paar 
sinnvolle Messungen anstellen, um dem Rauschen auf die Spur zu kommen?!

Viele Grüße!

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Harry

Bei schwachen Signalen muss man natürlich die Verstärkung weit 
aufdrehen, dann wird es immer rauschen. Kommt jedoch das Signal etwas 
stärker, sollte das bessere S/N Verhältnis zu einem entspannteren Hören 
führen. Dreht man also den Lautstärkeregler zurück, sollte das hörbare 
Rauschen nahezu auf Null gehen oder wenigstens nicht mehr nerven.

Ein Lautstärkeregler direkt vor der NF-Endstufe würde diese Anforderung 
erfüllen. Jedoch kann bei kleinen Signalen der Vorverstärker schon 
übersteuern. Hier wäre es besser, das Lautstärkepoti direkt nach dem 
Mischer oder nach der ersten NF-Stufe anzuordnen. Der Nachteil: Oft ist 
nun das Eigenrauschen des NF-Signalwegs nach dem Poti deutlich hörbar.

Beim Kompromiss ist das Poti nach der Hälfte der Verstärkung angeordnet. 
Dadurch kann eine zu schnelle Übersteuerung durch Zurückregeln des Potis 
verhindert werden und bei zurückgeregeltem Poti ist kaum ein 
Eigenrauschen der Stufen danach hörbar.

Zu dem Thema gabs einen interessanten Vortrag, ich such mal später den 
Link raus.

Gruß, Bernd

von B e r n d W. (smiley46)


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von foo (Gast)


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>Dann um +/-350 Hz verstellbar, also von 6.553.620Hz bis 6.554.420Hz

Die Diskussion ist wohl schon längst weiter, aber:
Der BFO kann auch durchaus ausserhalb des ZF-Durchlassbereichs liegen, 
wenn du ihn erst nach dem ZF-Verstärker und seinen Filtern, also am 
Demodulator zusetzt.
Damit kannst du problemlos auch vernünftige CW-Töne von z.B. 1kHz 
bekommen und NF-Filter mit gebräuchlichen Dimensionierungen verwenden.

von herbert (Gast)


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foo schrieb:
> Damit kannst du problemlos auch vernünftige CW-Töne von z.B. 1kHz
> bekommen und NF-Filter mit gebräuchlichen Dimensionierungen verwenden.

Was willst denn mit 1kHz? Da klingeln dir ja die Ohren. 600Hz ist etwa 
die meist gehörte Frequenz. Die Ablage sollte sich normalerweise durch 
ziehen des Quarzes einstellen lassen. Der Vorteil  bei niedrigeren ZF 
Frequenzen wäre zb. auch ein freischwingender BFO welcher durchaus auch 
seine Vorteile haben kann.

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Wie versprochen:
> http://www.azscqrpions.org/Tuthill_filter_presentation_08-09.pdf

Hallo Bernd,

Danke für das PDF!

Habe es durchgeschaut, habe aber nichts gefunden zu der erweiterten 
Lautstärkeregelung. Habe ich es überlesen?


> Kommt jedoch das Signal etwas
> stärker, sollte das bessere S/N Verhältnis zu einem entspannteren Hören
> führen. Dreht man also den Lautstärkeregler zurück, sollte das hörbare
> Rauschen nahezu auf Null gehen oder wenigstens nicht mehr nerven.

Die Idee ist gut!


> Der Nachteil: Oft ist
> nun das Eigenrauschen des NF-Signalwegs nach dem Poti deutlich hörbar.
>
> Beim Kompromiss ist das Poti nach der Hälfte der Verstärkung angeordnet.

Dann wäre es vielleicht besser, ein eigenes Lautstärkepoti für die 
Endstufe zu verwenden und ein Lautstärkepoti Stereo für die Regelung 
direkt hinter dem BFO und zwischen den beiden 
Operationsverstärkerstufen!?

Viele Grüße!

von B e r n d W. (smiley46)


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> zu der erweiterten Lautstärkeregelung

Erweitert nicht, die Kernaussagen sind die selben. Seite 12:

-Volume control seems to work best placed at mid point in gain chain
–Volume at the antenna or at the audio output causes problems
–Halfway allows almost dead quite audio when the volume is turned all 
the way down
-Want ~ 40 dB of gain before volume control, 40 db after

> ein eigenes Lautstärkepoti für die Endstufe zu verwenden und ein
> Lautstärkepoti Stereo für die Regelung direkt hinter dem BFO und
> zwischen den beiden Operationsverstärkerstufen!?

Es gibt ja schon eine Verstärkung in der ZF und möglicherweise später 
eine AGC. In dem Fall reicht eine einfaches Lautstärke-Poti. Dann eher 
auf der Antennenseite noch einen HF-Regler vorsehen, damit der SA602 
nicht überfahren wird.

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Es gibt ja schon eine Verstärkung in der ZF und möglicherweise später
> eine AGC. In dem Fall reicht eine einfaches Lautstärke-Poti.

Man kann ja die Kaskode als AGC-Element einsetzen, wenn ich den 
Schaltplan oben richtig deute?! Man müsste dann eine 
Empfangsspannungs-abhängige Steuerspannung an der Basis vom "oberen" 
Kaskodentransistor anschließen (durch HF-Gleichrichtung gewonnen).
Wenn die Kaskode nicht immer voll aufgedreht wäre, wäre schon viel 
gewonnen im Bezug auf Rauschminderung!

von B e r n d W. (smiley46)


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Wärs möglich, mal einen aktuellen Schaltplan des kompletten Teils zu 
bekommen? Dann kann man sich eine AGC dafür überlegen.

von Harry (Gast)


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Hallo Bernd,

sobald ich Zeit habe, stelle ich den Schaltplan vom gesamten Gerät 
zusammen und poste ihn dann hier.

Wäre super, wenn wir eine funktionierende AGC hinbekämen!

Viele Grüße und Danke,

Harry

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