Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Abstandsgebot IG Metall Bayern


von AT? (Gast)


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Kann mit bitte jemand sagen wie genau das Abstandsgebot für AT-Gehälter 
im Spezialfall für den IG-Metalltarif Bayern wirkt?

Aktuell ist das ERA12b-Monatsgehalt ohne Leistungszulage für 35h 5146€.

Ich nehme an das der AT-Vertrag sich auf eine 40h-Woche bezieht 
(natürlich sind Überstunden abgegolten), also

5146/35*40=5881€

Bei einem Abstandsgebot von 30,5% sind das dann pro Monat 7675€.

Ist das soweit richtig?

Gibt es auch ein garantiertes Weihnachts- und Urlaubsgeld in Höhe von 
1,25 Monatsgehältern oder ist das individuell im Vertrag geregelt?

Wenn nicht sind es dann garantiert 12  x  7675 = 92100 €/Jahr?

ERA12b sind bei 14% LZ 88832 €/Jahr. D.h. ab einem durchschnittlichen 
Überstundenanfall von ca. 8h pro Monat ist ERA12b besser (35€/h).


Es kommen bei AT noch nicht garantierte Boni obendrauf, aber die möchte 
ich bei der Berechnung außer acht lassen.

Stimmt das alles soweit?

Und jetzt die wichtigste Frage: Lohnt sich AT?

von F.Krüger (Gast)


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Lohnt sich AT?? ..kommt ganz darauf an.

Wenn du in der Technik bist, dann finde ich nicht. Denn dann darfst du 
wirklich Überstunden schieben, weil sich mal wieder ein 'Manager' mit 
Zeit  Kosten  Personal verschätzt hat.
Wenn du nur 'Zuarbeitest', d.h. Doku, Pseudo-Managm.(die 
Wohlstandsstellen), dann hau rein :)

Letztere gehen auch pünktlichst nach Hause und nennen das dann 
Heimarbeit.
(Nicht vergessen 4-5 EMails zu schreiben und dann zeitverzögert zu 
senden)

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Haben wir hier doch schon ausgiebig geklärt:

AT und Funktionsstufen bei Siemens
Beitrag 246514:
Beitrag "AT und Funktionsstufen bei Siemens"

Wer suchen kann, der findet!
Alles klar!

von Hans im G. (Gast)


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AT? schrieb:
> Es kommen bei AT noch nicht garantierte Boni obendrauf, aber die möchte
> ich bei der Berechnung außer acht lassen.
Das halte ich beim Sprung von einfachem Arbeiter im Einheitstarif zum 
mündigen Individualisten für falsch.

So lange man nicht für sich selbst arbeitet ist der Tarif sicher die 
bessere Wahl.

Wer sich dagegen als Ich-AG versteht und dementsprechend sein Leben 
lebt, der kommt alleine aus persönlichen Gründen nicht an einem freien 
Vertrag vorbei.

von AT? (Gast)


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F.Krüger schrieb:
> Lohnt sich AT?? ..kommt ganz darauf an.
>
> Wenn du in der Technik bist, dann finde ich nicht. Denn dann darfst du
> wirklich Überstunden schieben, weil sich mal wieder ein 'Manager' mit
> Zeit  Kosten  Personal verschätzt hat.
> Wenn du nur 'Zuarbeitest', d.h. Doku, Pseudo-Managm.(die
> Wohlstandsstellen), dann hau rein :)
>
> Letztere gehen auch pünktlichst nach Hause und nennen das dann
> Heimarbeit.
> (Nicht vergessen 4-5 EMails zu schreiben und dann zeitverzögert zu
> senden)

Ich bin in der Technik. Es ist eine Mischung zwischen Zuarbeit und 
eigener Verantwortung. Ich würde schätzen, dass im Jahresmittel ca. 10 
Überstunden pro Monat anfallen.

von AT? (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Haben wir hier doch schon ausgiebig geklärt:
>
> AT und Funktionsstufen bei Siemens
> Beitrag 246514:
> Beitrag "AT und Funktionsstufen bei Siemens"
>
> Wer suchen kann, der findet!
> Alles klar!

Das hatte ich natürlich vorher schon gefunden, gelesen und verstanden. 
Ich bin ja nicht ganz dumm ;-)

Der Thread ging halt speziell für Siemens. Ich arbeite nicht bei Siemens 
und interessiere mich was die Mindestvorgaben laut IG-Metall-Bayern 
sind.

Ich habe ja konkret dargelegt wie ich die Situation verstehe (inkl. der 
Infos aus dem zitierten Thread). Es reicht wenn du sagst: "Ja deine 
Berechnungen sind korrekt!"
Dabei das Rufezeichen nicht vergessen!

von 9034wjzoeiüaj (Gast)


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Ja deine Berechnungen sind korrekt - daher macht AT auch erst bei 
deutlich mehr Sinn als dem Minimum laut Abstandsgebot. Neben den 
Überstunden hast du meist noch andere Einschränkungen was Verfügbarkeit 
von Urlaub bzw. kompletter Wegfall von Gleitzeittagen angeht.

von Malefiz (Gast)


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Bei IGM waren es doch eigentlich nur 65% Weihnachtsgeld

von Jo S. (Gast)


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Im Tarifgebiet Bayern wird das garantierte Mindestentgelt 
tarifvertraglich wie folgt definiert: Wenn im Arbeitsvertrag ein 
garantiertes Monatsentgelt (Grundentgelt) festgelegt ist, muss dieses 
Monatsentgelt mindestens
30,5 Prozent über der höchsten Entgeltgruppe (EG12, Stufe B) liegen. Ist 
im Arbeitsvertrag zugleich die 40-Stunden-Woche vereinbart, dann beträgt 
das
monatliche AT-Mindestentgelt ab dem 1. Mai 2014 mindestens
7.674,71 Euro.

Macht ein AT-Vertrag Sinn?
Damit ein angebotener AT-Arbeitsvertrag mehr ist als nur
ein Statusgewinn, sollte man die Konditionen genau mit
denen eines Arbeitsverhältnisses nach Tarifvertrag vergleichen. 
Insbesondere sollte geprüft werden, was mit dem AT-Arbeitsvertrag und in 
welchem Umfang abgegolten werden soll, etwa Mehrarbeit (auch an 
Wochenenden?) oder Reisezeiten. Und man sollte ggf. nachfragen,
welche zusätzlichen Gratifikationen und Incentives mit
dem AT-Vertrag verbunden sind, z. B. günstige Dienstwagen-Regelung, 
Mobiltelefon mit privater Nutzung, Aktienoptionen und Bonusprogramme 
etc.
Entscheidend ist für den einzelnen Beschäftigten, ob die höheren 
Anforderungen, Arbeitszeiten und Belastungen, die mit einem 
AT-Arbeitsvertrag in der Regel verbunden sind, in den höheren 
Verdienstchancen auch adäquat abgebildet sind. Oder ob der Arbeitgeber
den AT-Arbeitsvertrag lediglich als eine Art „Arbeitszeit-Flat“ 
betrachtet.

von Malefiz (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Entscheidend ist für den einzelnen Beschäftigten, ob die höheren
> Anforderungen, Arbeitszeiten und Belastungen, die mit einem
> AT-Arbeitsvertrag in der Regel verbunden sind, in den höheren
> Verdienstchancen auch adäquat abgebildet sind. Oder ob der Arbeitgeber
> den AT-Arbeitsvertrag lediglich als eine Art „Arbeitszeit-Flat“
> betrachtet.

Letzteres!
Erst Flatrate arbeiten und dann Flatrate saufen!

von daffda (Gast)


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Hmmm.... also bei mir in der Firma (IG-M Bayern, weltweit > 100k MAs) 
kommt es nicht sooo oft vor, dass Leuten ein AT-Vertrag angeboten wird. 
Viele "krebsen" auch bis in alle Ewigkeiten im Tarif rum.
Mein Rat wäre: Mitnehmen was geht.

von Henry G. (gtem-zelle)


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AT? schrieb:
> Kann mit bitte jemand sagen wie genau das Abstandsgebot für AT-Gehälter
> im Spezialfall für den IG-Metalltarif Bayern wirkt?
> ...

Wenn du das verdienst, müsste es ein Leichtes für dich sein, das selber 
herauszufinden. Aber nein, erst mal hier in der psychiatrischen 
Abteilung vom uC.net posten. Unterschwellige Schleichwerbung für 
Gehälter die jetzt kaum und künftig gar nicht mehr möglich sind? Bist du 
es  Jo S.? ;-)

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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"Lohnt sich AT?" - was ist das für eine Frage ???
Das hängt doch ganz davon, welche Verbesserung damit verbunden wäre im 
Vergleich zu Ihrem jetzigen Gehalt. Wie soll jemand Ihnen diese Frage 
beantworten können ?

Und nein, ich bin NICHT der "Fake" Dipl Ing (FH)!

von Jo S. (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Bist du es  Jo S.? ;-)

Nein!  :)

Die Frage ist aber trotzdem nur schwer zu beantworten. Bei uns 
entspricht die unterste AT-Stufe (sogenannter kleiner AT bei vertraglich 
35h) dem Tarifgehalt der höchsten Entgelt-Gruppe bei 35h inkl. UG und WG 
und durchschnittl. LZ und 15 Überstunden. Die geforderten 15 Überstunden 
leistet der 35h-AT "freiwillig" (freiwilliges Muß) und unbezahlt ab. Wer 
sich weigert reskiert die Kündigung. Auch so kann Heiner´s IGM 
Disneyland aussehen.

von Jo S. (Gast)


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Tarif Bayern EG 12 mit 14% LZ: 77.700 €

AT-Mindestgehalt 35h:          80.300 €

"kleiner AT 35h":              87.000 € (einschließlich 15 unbezahlt. Ü)

Mindestgehalt 40h-AT:          91.700 € (in früheren Zeiten verdienten
                                        das Entwicklungsingenieure mit
                                        mind. 8 J. BE, nun bekommen das
                                        Gruppenleiter nach ein paar J.)

ehemals Gruppenleiter:    ca. 100.000 €
40h

von daffda (Gast)


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Das Mindestgehalt pro Monat für AT, bei 40h, ist in Bayern in 2014 wie 
folgt:
7.6750 Euro

Das mal 12 ergibt ein Fixgehalt von 92.100 Euro

Dazu kommt dann (zumindest bei uns) ein variabler Anteil (der liegt 
zwischen 3% und 20% - je nach Stelle, Erfahrung in der Stelle, etc.)

von Sockenpuppe (Gast)


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Ist euch Geld denn sooo wichtig??
Ich möchte kein AT sein, da lebt man ja fast nur noch für den Beruf, und 
das soll dann irgendwann alles im Leben gewesen sein? Nein, danke.

von Sockenpuppe (Gast)


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Ich bin kein Ostdeutscher, bin aus dem Süden. Aber ich finde, dass Geld 
zwar wichtig, aber nicht zu wichtig im Leben sein sollte.
Oft weiß ich am Monatsende nicht einmal wohin mit dem übrigen Geld, wenn 
es schon wieder neues Gehalt gibt. Aber besser als anders herum. ;-)

von antworter (Gast)


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So pauschal kann man es nicht beantworten. Beispielhaft viele schreiben 
hier, dass man viel mehr arbeiten muss, ich sage nein....nicht 
unbedingt.

Mein Bekannter arbeitet als supplier quality manager und hat seit 7Jahre 
AT-Vertrag. Meiner meinung nach, er arbeitet viel weniger als ich (in 
der Entwicklung) unter Tarif. Er muss hin und wieder reisen, ok, aber 
die Reisetermine (d.h. Audit) plant er selber, z.B. auch nach Wetter 
bzw. Jahreszeiten ;) Ich bin verantwortlich für die Serie, wenn etwas 
schief gehen sollte, hab ich Rückrufaktion ma Hals. Er macht Audits eher 
für generische Projekte --> keine wirkliche Kunden etc. Er behauptet 
selber,  dass ihm dort eher langweilig ist und er selber arbeit suchen 
muss. Oft geht er auch nach 4std heim, z.B. wenn es zu heiß ist ;)
Er hat Firmenwagen auch privat zur Verfügung (d.h. Sprit for free), 
Handy auch für privat Nutzung etc. dazu ~100000Euro im Jahr.

Also wie gesagt, es gibt auch Stellen mit AT-Vertrag, wo man ruhiges 
Leben führen kann, wer sucht der findet.

von Vorsprung durch Gehalt (Gast)


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Sockenpuppe schrieb:
> Oft weiß ich am Monatsende nicht einmal wohin mit dem übrigen Geld, wenn
> es schon wieder neues Gehalt gibt.

Kauf dir einen Neuwagen aus deinem Süden, z. B. einen neuen Audi, RS 6, 
R8 oder sowas. Da ist die Kohle weg und wenn nicht, dann spätestens bei 
den Inspektionskosten. Da sieht man, wie Haustarife sogar über 
IG-Disneylandstandard die Produkte sauteuer machen können.

von nogenius (Gast)


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Hallo zusammen,

Könnt ihr mir sagen wo ihr die ganzen Zahlen und Daten her habt? Z.B. 
Referenz auf Tarifvertrag oder IGMetall Daten?

Danke

von Michael W. (Gast)


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antworter schrieb:
> Also wie gesagt, es gibt auch Stellen mit AT-Vertrag, wo man ruhiges
> Leben führen kann, wer sucht der findet.

Mein ehemaliger Kollege ist damals zu Rohde und Schwarz gegangen. Der 
ist immer Entwickler geblieben, hat alle Krisen mitgemacht und 
durchgestanden und arbeitet in einem Mini-Team, ist dort der Macher und 
Superspezialist. Die Leistung besteht hauptsächlich darin, die Geräte 
und deren Probleme zu kennen, wie er selber meint - besonders hochbegabt 
ist er nicht. Hat halt Studium und alles Drumherum, Schulungen, 
Sicherheit etc ...

Der ist so fest drin, dass er regelmässig hochverhandeln kann.  Der war 
schon vor 5 Jahren 6stellig! Da kommt meinereiner nicht dran.

von Dozent (Gast)


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wie schon antworter geschrieben hat, es gibt auch einige AT-Stellen, wo 
man eine ruhige Kugel schieben kann. Und das mit quality manager kann 
ich voll bestätigen. In der Entwicklung hat man immer mehr streß und ist 
man immer am Ende der Nahrungskette. Und zweitens es gibt Firmen, die 
die Überstunden nicht auszahlen wollen, eher werden die Überstunden auf 
das Arbeitszeitkonto gutgeschrieben.

Ich sehe das Problem woanders, vor ERA-Tarifen ist man schneller in den 
Tarifgruppen gestiegen (fast automatisch), heutzutage ist es undenkbar, 
ich kenne viele (in Bayern), die sich jahrelang mit 10b zufrieden geben 
müssen, bzw. werden nie aus 10 rauskommen, ohne die Arbeit zu wechseln 
=> traurig.

von Henry G. (gtem-zelle)


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nogenius schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> Könnt ihr mir sagen wo ihr die ganzen Zahlen und Daten her habt? Z.B.
> Referenz auf Tarifvertrag oder IGMetall Daten?
>
> Danke

Die hohen Gehaltsangaben im Forum(bezahlte Trolle) und auf den üblichen 
Propagandaseiten(VDI, VDE, Karriere-Ing usw.) kannst du vergessen. Da 
sollen nur noch mehr Ahnungslose ins Studium gelockt werden. Die meisten 
Profs auf den Unis haben einen "guten Draht" zum VDI und flunkern ihren 
Studenten das Blaue vom Himmel herunter.

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